am Montag und Dienstag kamen Ausbilder, Ausbildungsleiter und Personaler zum Deutschen Ausbildungsleiter-Kongress in Düsseldorf zusammen, dem größten Kongress für Ausbildungsverantwortliche. Wir nehmen das zum Anlass, heute den Schwerpunkt auf diese für die duale Ausbildung so wichtige Personengruppe zu legen: die Ausbilder.
Dafür haben wir mit Kongress-Speakern gesprochen und erfahren, warum Ausbilder mehr Wertschätzung brauchen, wie sie Zeit für ihre Azubis gewinnen können und worauf es in der Beziehung zu ihren Lehrlingen ankommt.
Claudia Schmitz, deren Agentur Unternehmen in Sachen Ausbildung berät und selbst Weiterqualifizierungen für Ausbilder anbietet, hat für uns aufgeschrieben, wieso Fortbildungen für Ausbilder heute so wichtig sind. In ihrem Standpunkt erfahren Sie auch, auf welche Aufgaben ein Ausbilder etwa seine Elektroniker-Azubis heute vorbereiten muss.
Und wir präsentieren Ihnen heute exklusiv die Ergebnisse des MINT-Herbstreports des Instituts der Deutschen Wirtschaft.Vera Kraft hat für Sie unter anderem aufgeschrieben, wo die größten Potenziale für MINT-Fachkräfte liegen.
Am kommenden Donnerstag, 14. November, laden wir Sie um 13 Uhr zu einer Online-Diskussion im Nachgang zur Veröffentlichung des Reports ein. Mit spannenden Gesprächspartnern diskutieren wir, wie Deutschland mehr junge Menschen für eine Ausbildung im MINT-Bereich gewinnen und erfolgreich ausbilden kann. Um mitzudiskutieren, können Sie sich hier anmelden.
Ich hoffe, Sie können heute neue Erkenntnisse und Anregungen für sich mitnehmen!
Geht es nach dem Soziologen Manuel Nicklich, fliegen Ausbilderinnen und Ausbilder noch zu sehr unter dem Radar von Politik, Forschung und den Unternehmen selbst. Dabei hat eine Studie von 2022, an der Nicklich mitwirkte, ein alarmierendes Signal an die Entscheidungsträger gesendet: Fast die Hälfte der befragten, rund 1.000 Ausbilder aus der Metall- und Elektroindustrie gaben an, die Qualität ihrer Ausbildung leide, weil sie so viele andere Aufgaben händeln müssten (Studie zum Download). “Wenn es im täglichen Geschäft eng wird, fällt die Ausbildung oft als Erstes hinten runter”, sagt Nicklich, der an der Universität Nürnberg-Erlangen am Lehrstuhl für Soziologie forscht. Schwerpunkt: Technik, Arbeit und Gesellschaft.
Neuere Forschungsergebnisse gebe es bisher nicht, sagt Nicklich. Er ist aber optimistisch, dass Ausbilder langsam mehr Beachtung finden. Sicher ist: Ihnen kommt eine zentrale Rolle zu, wenn es um die Fachkräftesicherung geht. Betrieben aber fällt es zunehmend schwerer, Ausbilder zu finden.
Einer der Gründe: Viele Ausbilder fühlten sich laut der Studie von 2022 vom Management ihres Unternehmens zu wenig wertgeschätzt. Nicklich zufolge braucht es von den Unternehmen hier dringend mehr Anerkennung in Form von zusätzlicher Vergütung, aber auch indem sie stärker in Entscheidungen einbezogen würden. Bisher sei es zu oft so, dass Ausbilder diejenigen werden, “die sich als letzte wegducken”.
Zugleich müssen Ausbilder immer neue Aufgaben bewältigen. 2023 trat ein neuer Rahmenlehrplan für die Ausbildereignungsprüfung in Kraft. Zu den neuen Themen gehören:
Die Neuerungen allein aber werden angehende Ausbilder nicht zukunftsfest machen, warnt Timo Gayer, Leiter des Ressorts Bildungspolitik bei der IG Metall. Er kritisiert, dass etwa ein Großteil der Ausbilder-Prüfung lediglich aus Multiple-Choice-Aufgaben bestünde, die wenig tiefgehendes Wissen voraussetzten. Bildungsanbieter seien zudem nicht an die Empfehlung des Rahmenlehrplans gebunden, der für die Qualifizierung neuer Ausbilder mindestens 118 Stunden vorsieht. “Es gibt Crash-Kurse, die bereits in wenigen Stunden auf die Prüfung vorbereiten.“
Die IG Metall und der Deutsche Gewerkschaftsbund fordern daher ein Recht für Ausbilder, sich weiterzuqualifizieren. Betriebe sollten ihre Ausbilder für Fortbildungen freistellen und zumindest einen Teil der Fortbildungskosten übernehmen. Eine Fortbildungspflicht wie für Lehrkräfte gibt es für Ausbilder nicht.
Lesen Sie auch: Digitalpakt II: Warum die Lehrerfortbildung das Vorhaben gefährdet
Paula Risius, Expertin für digitale Aus- und Weiterbildung am Institut der deutschen Wirtschaft (IW), hält es für wichtig, Fortbildungsprojekte noch stärker in die Fläche zu tragen. Sie begrüßt, dass das BMBF etwa das Weiterbildungsprojekt Netzwerk 4.0, an der das IW mitwirkt, oder das vom Bundesinstitut für Berufsbildung entwickelte Projekt “Medien- und IT-Kompetenz für Ausbildungspersonal” (MIKA) unterstützt. “Hier braucht es aber langfristige Förderungen und eine Ausweitung des Angebots.”
Das Netzwerk 4.0 setzt auf kurze, online abrufbare Formate sowie auf praxisnahe Angebote, die die Ausbilder direkt anwenden können. Diesen Ansatz hat auch das Unternehmen Forever Day One. Es berät Betriebe von der Automobilbranche bis zum Energiesektor, die ihre Ausbildung zukunftsfähig gestalten wollen. Direkt am Beispiel zu lernen sei auch wichtig, damit Ausbilder das Gelernte überhaupt festigen könnten. “Die größte Herausforderung ist der Transfer in die Praxis”, sagt Alina Hack, die die Ausbildungsprojekte leitet.
Je mehr Ausbilder auf neue Methoden wie selbstgesteuertes und projektbasiertes Lernen setzten, umso mehr Zeit haben sie für die eigentliche Arbeit mit den Azubis – da die Azubis selbst mehr Verantwortung für ihren Lernprozess übernehmen.
Jan Achnitz, Ausbildungsleiter im Biopharma-Unternehmen CSL Behring, sieht im “Empowerment” von Azubis einen Schlüssel für eine bessere Arbeit von Ausbildern. Der 29-Jährige, seit kurzem Standortverantwortlicher für Lernmanagement, hat in den vergangenen fünf Jahren 180 Azubis betreut – mit einer Übernahmequote von 95 Prozent und zahlreichen Preisen für die Azubis.
“Ausbilder verlieren viel zu viel Zeit mit Verwaltungstätigkeiten“, sagt Achnitz. Um nicht ständig Fragen von Azubis nach Formalitäten klären zu müssen, hat er bei CSL Behring einen FAQ-Katalog angelegt, einen monatlichen Newsletter aufgebaut und regelmäßige Teamtreffen von Azubis des gleichen Ausbildungsberufs eingerichtet. Im besten Fall fänden die Azubis hier selbst Lösungen für ihre Probleme. Für essenziell hält Achnitz, dass Ausbilder neue Coaching-Methoden erlernen. “Sie müssen wissen, wie sie Azubis durch die richtigen Fragen selbst zu Antworten zu bringen.”
Dass regelmäßiges Feedback die Zufriedenheit von Azubis erhöht, zeigte zuletzt im August der DGB-Ausbildungsreport (wir berichteten). Bisher gibt es kaum Forschung zur Beziehung zwischen Azubis und Ausbilderinnen und Ausbildern – anders als zur Schüler-Lehrkraft-Beziehung. Manuel May, der unter anderem angehende Ausbilder ausbildet, hat hierzu im Mai eine qualitative Erhebung vorgelegt (zur Zeitschrift). Dafür hat er die Antworten von 140 Azubis in verschiedenen Berufen ausgewertet.
Sein Ergebnis: Mit Abstand am wichtigsten sei den Azubis die persönliche Zuwendung ihrer Ausbilder, etwa über Gespräche auch zu privaten Themen oder persönliche Hilfe über die Arbeitszeit hinaus. Auch ein echtes Interesse an ihrer Entwicklung fanden viele wichtig.
Um die hohe Vertragslösungsquote (2022: 29,5 Prozent) zu senken, hält May für entscheidend, dass Ausbilder genug Zeit für ihre Azubis haben. Er empfiehlt etwa einen Feedback-Friday einzuführen oder eine regelmäßige Sprechstunde. “Einfach zu sagen, dass die Tür immer offen steht, ist vielen zu unverbindlich.”
Im traditionellen dualen System besteht die Rolle der Ausbildenden vorrangig darin, zum einen Hand in Hand mit den Berufsschulen berufsspezifisches Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln; zum anderen, die Einhaltung der Ausbildungsstandards zu überwachen.
Die Arbeitswelt nach der Ausbildung benötigt jedoch Mitarbeitende, die mit ihrem Fachwissen nicht nur berufsspezifische Probleme lösen. Ein Elektroniker muss heute nicht nur eine Muffe austauschen. Er muss den Auftrag auch digital entgegennehmen und dokumentieren, dem Hausbesitzer in einfacher Sprache die Problemlage erläutern, für unvorhergesehene Probleme am Stromkasten schnelle Lösungen finden und im besten Fall dem Hausbesitzer mit Elektroauto die Möglichkeit eines Stromanschlusses verkaufen.
Ausbildende sollten über die Veränderung der Anforderungsprofile auf dem Laufenden sein, um ihre Ausbildungsmethoden und -inhalte zu überdenken. Neben Fachwissen brauchen Azubis heute vor allem sogenannte “Future Skills“, also Kompetenzen, die über die spezifischen beruflichen Fähigkeiten hinausgehen. Hierzu zählen unter anderem digitale Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeiten, Problemlösungsfähigkeiten, Teamfähigkeit und die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen.
Diese Entwicklungen erfordern ein Umdenken in der Ausbildungspraxis – und damit auch eine Anpassung der Rolle der Ausbildenden. Zusätzlich erfordern Auszubildende und duale Studierende heute eine Ausbildung auf Augenhöhe, auf dem aktuellen Stand der Digitalisierung und mit anwendungsorientiertem Praxisbezug.
Als Lernarchitekt planen Ausbildende nicht nur den Wissenstransfer. Sie entwerfen Lernlandschaften, die den Auszubildenden Raum für selbstgesteuertes Lernen und kreatives Denken geben. Ein wesentlicher Teil davon ist das Einbinden von agilen Methoden und digitalen Tools, die es Auszubildenden ermöglichen, innovative Lösungsansätze zu entwickeln und eigenständig Verantwortung für ihre Projekte zu übernehmen. Dies geschieht in projektbasierten Lernformaten, in denen Auszubildende reale betriebliche Herausforderungen lösen. Oder über den gezielten Einsatz digitaler Lernplattformen, die ortsunabhängiges und individualisiertes Lernen fördern.
In einem Ausbildungsbetrieb der Medizintechnik werden die Auszubildenden etwa von Anfang an mit agilen Methoden konfrontiert und in eigenverantwortlichen Projektarbeiten an Inhalte herangeführt. Zu Beginn jedes Tages gibt es in der technischen Ausbildungswerkstatt sogenannte Dailys – moderiert von Auszubildenden – zur Planung des Tages. Am Ende des Tages wird dieser in einem Retro besprochen und gemeinsam nach Unterstützung für Herausforderungen gesucht.
Die Rolle des Lernarchitekten erfordert auch, dass Ausbildende flexibel auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der einzelnen Auszubildenden eingehen. Indem sie individuelle Lernpläne und Lernziele festlegen, schaffen sie Strukturen, die es den jungen Menschen erlauben, in ihrem eigenen Tempo Fortschritte zu machen und zugleich die für die Zukunft erforderlichen Kompetenzen zu entwickeln. Diese Lernarchitektur unterstützt nicht nur die fachliche, sondern auch die persönliche und soziale Entwicklung der Auszubildenden. Hierbei unterstützen sie Auszubildende in ihrer Rolle als Coaches und Mentoren, indem sie sie individuell bei persönlichen Herausforderungen durch die Ausbildung betreuen.
Als Lernarchitekten gestalten Ausbildende also nicht nur den Lernprozess, sondern die gesamte Lernkultur im Betrieb. Sie schaffen eine Umgebung, in der Lernen als gemeinschaftlicher, interaktiver und kreativer Prozess verstanden wird.
Um die Ausbildenden im dualen System auf diese veränderten Anforderungen vorzubereiten, wurde im vergangenen Jahr die Ausbildungseignungsverordnung (AEVO) aktualisiert. Die neue AEVO berücksichtigt Aspekte wie digitale Medienkompetenz, methodische Flexibilität und das Fördern von Future Skills. Auch der Umgang mit modernen Lerntechniken und agilen Methoden, die in vielen Unternehmen bereits Einzug gehalten haben, wird in der Ausbilderqualifizierung stärker betont.
Die Anpassung der AEVO signalisiert, dass der Gesetzgeber den Wandel in der Rolle der Ausbildenden anerkennt und unterstützt. Für Ausbildungsbetriebe kann der sogenannte “Ausbilderschein” ein Start in gute Ausbildungsarbeit sein, wenn diese mit einem intensiven Vorbereitungskurs und der Beschäftigung der Inhalte über die Prüfung hinaus fortgeführt werden.
Essenziell ist jedoch, diesen “Ausbilderschein” nicht gleichzusetzen mit dem, was gute Ausbildende ausmachen muss. Der Schein adressiert nicht die nötige Routine und den ständigen Anspruch an Ausbildende, sich weiterzuentwickeln und verschiedene Rollen einzunehmen. Nur dann sind sie mittelfristig in der Lage, Auszubildende gut begleiten zu können.
Voraussetzung dafür ist, dass Ausbildungsleitungen ein unterstützendes Umfeld schaffen, in dem sich Ausbildende kontinuierlich weiterentwickeln können. Praxistrainings zu Feedback, Gesprächsführung und modernen Ausbildungsmethoden sowie ein kollegialer Austausch über neue Ansätze und Herausforderungen im Lernprozess sind dabei hilfreich. Zudem sind Ausbildungsnetzwerke und Kooperationen zwischen Betrieben und Berufsschulen gefragt, um die Qualität der dualen Ausbildung im Einklang mit den neuen Anforderungen sicherzustellen.
Damit das duale System auch in Zukunft erfolgreich bleibt, ist entscheidend, die Ausbildenden in ihrer neuen Rolle zu unterstützen und ihnen die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln. Betriebe müssen in die Qualifizierung der Ausbildenden und die Förderung einer modernen Lernkultur investieren, um das Potenzial des dualen Systems voll auszuschöpfen – im Interesse der Auszubildenden und dual Studierenden, der Ausbildungsbetriebe und der gesamten Gesellschaft.
Die Diplom-Pädagogin Claudia Schmitz hat nach Stationen in der Personalentwicklung und im Recruiting 2010 die Agentur Intercommotion gegründet, die Unternehmen bei der Gestaltung ihrer Ausbildung unterstützt. Sie ist Mitglied des Bildungsausschusses der Deutschen Industrie- und Handelskammer und Honorardozentin der Universität Bielefeld im Studiengang Erziehungswissenschaften für “Einführung in die berufliche Ausbildung”. Sie hat mehrere Bücher geschrieben und hostet den Podcast “Ausbilder 4.0”. Für den Deutschen Ausbildungsleitungskongress sitzt sie im Programmbeirat.
Die Fachkräftelücke im MINT-Bereich gefährdet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit. Aufgrund der wirtschaftlichen Flaute 2023 und 2024 sei die Fachkräftelücke zwar geringer geworden, sie befinde sich aber weiter auf einem hohen Niveau, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in seinem Herbstreport berichtet (zum Download).
209.200 Arbeitskräfte fehlen demnach aktuell in Berufen der Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Am stärksten betroffen sind Energie- und Elektroberufe, Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Bauberufe. Dem IW zufolge hemmen die Engpässe Innovationen und wirtschaftlichen Erfolg in Deutschland.
Der Anteil von Frauen in MINT-Berufen hat sich seit 2012 um 2,5 Prozentpunkte erhöht – auf 16,3 Prozent. Insgesamt hat die Anzahl von Frauen um 34 Prozent zugenommen – von knapp 900.000 Ende 2012 auf fast 1,2 Millionen im ersten Quartal 2024. Dabei gibt es starke regionale Unterschiede: Berlin führt mit 22,4 Prozent, während der Anteil in Rheinland-Pfalz und dem Saarland unter 15 Prozent liegt.
Auch ältere Beschäftigte spielen eine zunehmende Rolle: Der Anteil der über 55-Jährigen in MINT-Berufen stieg von 15,1 Prozent im Jahr 2012 auf 22,7 Prozent im Jahr 2024. Mit einer “Verbleibsquote” von mittlerweile 96 Prozent bleiben immer mehr Arbeitnehmer, die älter als 63 Jahre sind, im Beruf.
Ohne ausländische MINT-Fachkräfte wären die Engpässe deutlich größer. Während es vergleichsweise wenig inländischen MINT-Nachwuchs gibt und die Beschäftigung von Deutschen in MINT-Berufen seit 2012 sogar leicht zurückgegangen ist (-5,4 Prozent), hat die Beschäftigung von Ausländern in der gleichen Zeit um 82,6 Prozent zugenommen. Ohne diesen starken Zuwachs würde die Fachkräftelücke den IW-Berechnungen zufolge um rund 455.000 Personen höher ausfallen.
Für den Einzelnen ergeben sich aus der aktuellen Situation laut MINT-Report attraktive Arbeitsbedingungen. Aufgrund des hohen Bedarfs stehen die Chancen – auch für zugewanderte oder ältere Menschen – gut, einen Job im MINT-Bereich zu finden. Zudem liegt der durchschnittliche Bruttolohn für MINT-Akademiker mit 5.900 Euro pro Monat über dem Durchschnitt anderer Akademiker mit 5.700 Euro.
Gelingt es aber nicht, den MINT-Fachkräftemangel erfolgreich zu bekämpfen, so könnte Deutschland weiter an Innovationskraft verlieren, wie eine Sonderveröffentlichung des Herbstreports zeigt. Bereits jetzt falle Deutschland im internationalen Vergleich zurück.
Die Autoren der Studie nennen daher einige Vorschläge, was verbessert werden sollte. Dazu zählt,
Die Verhandlungen um den Digitalpakt II scheinen in die Endphase zu gehen. Wie Tabel.Briefings aus Verhandlungskreisen erfuhr, könnte möglicherweise bereits an diesem Donnerstag erstmals ein enger Einigungskorridor festgelegt werden.
Der Bund hatte den Ländern angeboten, für die kommenden fünf Jahre 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, um damit die Versorgung der Schulen mit digitalen Endgeräten zu verbessern. Die Länder sollten eine ebenso hohe Summe obendrauf legen.
Nach langem Zögern scheinen die Länder jetzt bereit zu sein, die Bedingungen des Bundes anzunehmen. Allerdings wollen sie sich Leistungen, die sie jetzt schon für die Digitalisierung der Schulen erbringen, auf den Betrag anrechnen lassen.
Der Bund hatte zwar darauf zunächst darauf bestanden, dass die 2,5 Milliarden Euro der Länder frisches Geld sein müssten. Scheint aber jetzt bereit zu sein, Leistungen der Länder dann anzuerkennen, wenn sie in direktem Zusammenhang mit der Versorgung mit Endgeräten stehen.
Die Länder wollen an diesem Donnerstag erstmals konkrete Summen vorlegen, in welchem Umfang sie sich Leistungen anrechnen lassen wollen. Die Hoffnung ist, dass die Verhandlungen damit in eine Phase eintreten, in der es nicht mehr um das Ob einer Einigung gehe, sondern nur noch um das Wie, heißt es. Für den in diesem Jahr ausgelaufenen Digitalpakt I hatte der Bund noch fünf Milliarden Euro und damit 90 Prozent des gemeinsamen Bund-Länder-Budgets getragen. Thorsten Denkler
Im Rahmen der digitalen Vernetzungsinfrastruktur “Mein Bildungsraum” steht jetzt die Funktion der digitalen Zeugnismappe zur Verfügung. Nutzer können ihre Zeugnisse in ein digitales Wallet hochladen, verwalten und dauerhaft sicher speichern. Perspektivisch sollen Schüler, Studierende und (Hoch-)Schulen darüber Zeugnisse oder andere Informationen sicher verschicken können. Über die technische Neuerung hatte Tagesspiegel Background zuerst berichtet.
Das beauftragte Heidelberger Softwareunternehmen “j&s-soft” betreibt dafür drei Wallet-Apps, die auf derselben Open-Source-Lösung basieren: “BIRD Wallet”, “enmeshed” und “Mein Bildungsraum”. Alle drei stehen bereits für iOS und Android zum Download zur Verfügung. Bis auf BIRD Wallet wurden die Apps über Google Playstore bisher aber noch keine 500 mal heruntergeladen.
Damit die Anwendung in die Breite kommt, steht das Unternehmen im Austausch mit ersten Schulen, Hochschulen, Schul- und Campusmanagementherstellern und den Bundesländern zwecks technischer Integration und Support. Die digitale Zeugnismappe soll mit den existierenden Systemen verknüpft werden. Erste Integrationen fanden bereits im Rahmen des BIRD-Projekts unter der Federführung der Universität Potsdam mit Hochschulen und Bildungsorganisationen seit 2022 statt. BIRD steht für BIldungsRaum Digital und ist das Forschungsprojekt, auf das Mein Bildungsraum aufbaut.
Die Zeugnis-Wallet funktioniert eigenständig. Inwiefern eine Verknüpfung mit anderen Komponenten der vom Bund geplanten Vernetzungsinfrastruktur vorgesehen ist, ist noch offen. Auch ob die Zeugnis-Wallet mit der EUDI-Wallet, einer App für den Personalausweis, verknüpft werden soll, steht noch nicht fest. Die Projekte für beide Wallets werden von der Agentur für Sprunginnovationen “SPRIND” geleitet. Bereits im Juli erfuhr Table.Briefings, SPRIND wolle die Synergien nutzen.
SPRIND bekam im Sommer den Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), Mein Bildungsraum aufzustellen und eine Betreiberstruktur zu entwickeln (wir berichteten). Seitdem ist SPRIND für drei zentrale Komponenten zuständig: “Ablage”, “Digitale Identität” und “Digitale Nachweise”. Für diese Bereiche darf SPRIND eigenständig über Weiter- und Neuentwicklungen entscheiden und Funktionalitäten ergänzen.
Mit dem neuen Wallet “Mein Bildungsraum” gibt es nun eine betriebsbereite Lösung für die Ablage. Im kommenden Jahr soll es nach dann vier Jahren Entwicklungsarbeit weitere “sichtbare Ergebnisse” geben, sagte ein Sprecher von SPRIND zu Table.Briefings. Vera Kraft
Der Ausschuss für Bildung und Forschung des Bundestags beschäftigt sich an diesem Mittwoch in einer Anhörung mit vier Stellungnahmen zum Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz. Mit dem Gesetz soll unter anderem das Aufstiegs-Bafög reformiert werden.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisiert, der Gesetzesentwurf bleibe “weit hinter den vereinbarten Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zurück”. Der Gewerkschaftsbund verlangt etwa, die Unterhaltsförderung im Aufstiegs-Bafög “an die Bedürfnisse von Berufstätigen” anzupassen. Bisher sei es vor allem ein “Förderinstrument zur beruflichen Weiterbildung junger Erwachsener”.
Zum Download: Die Stellungnahme des DGB
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer befürwortet zwar, dass es mit der Reform mehr Geld für Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Fortbildungen geben soll. Das erhöhe die Attraktivität der Höheren Berufsbildung. Der Gesetzentwurf lasse aber Ampel-Versprechen wie eine Regelförderung auf derselben Fortbildungsstufe vermissen.
Zum Download: Die Stellungnahme der DIHK
Der Zentralverband des deutschen Handwerks begrüßt den Gesetzentwurf ausdrücklich. Mit dem Ziel, Fortzubildende weitgehend bei ihren Fortbildungskosten zu entlasten, würden “weitere Anreize für eine erfolgreiche Teilnahme” gesetzt und “Rechtsklarheit für Träger von Aufstiegsfortbildungen” geschaffen. Die Ampel greife damit Forderungen des Handwerks auf. Der ZDH sehe aber gerne, dass Teilzeitfortbildungen für einen Unterhaltzuschuss geöffnet werden. Eine entsprechende Forderung – auch der Länder – habe der Bund nicht in den Entwurf aufgenommen.
Zum Download: Die Stellungnahme des ZDH
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat lediglich im Detail Verbesserungsvorschläge. Sie hält etwa die “Fortbildungsdichte” für berufliche Aufstiegsfortbildungen in Vollzeit für zu eng. Um Teilnehmende und Bildungsanbieter zu entlasten, solle die Vorgabe “an vier Werktagen” gestrichen werden. Ansonsten unterstützt die BDA den Gesetzentwurf.
Zum Download: Die Stellungnahme der BDA
Thorsten Denkler
Das Medieninstitut der Länder, das FWU – Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht, hat an diesem Dienstag die neue Internetplattform HubbS für berufliche Schulen an den Start gebracht. Die Plattform steht ab sofort Lehrkräften beruflicher Schulen offen.
Die neue Plattform bietet diese Dienstleitungen an:
HubbS soll so nach dem Willen der Länder Potenziale erschließen und nutzbar machen, “die zu einer Entlastung der Lehrkräfte, einer Stärkung der Innovationskraft der beruflichen Schulen und einer Qualitätssteigerung des Unterrichts führen”, heißt es in einer Mitteilung der KMK.
Für die Projektumsetzung hat die KMK Ende 2021 das FWU beauftragt. Zur Finanzierung des Vorhabens stehen rund vier Millionen Euro aus dem Digitalpakt I zur Verfügung. Die Federführung liegt beim Land Baden-Württemberg. Thorsten Denkler
In einem Werkstattgespräch am Montag haben diverse Verbandsvertreter ihre Position zu einer möglichen Verrechtlichung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) gegenüber Wirtschaft- und Bildungsministerium vorgetragen. Das erfuhr Table.Briefings aus dem Teilnehmerkreis.
Die Parlamentarischen Staatssekretäre des BMBF und des BMWK, Jens Brandenburg (FDP) und Michael Kellner (Grüne) hatten zu dem Gespräch geladen, an dem unter anderen Vertreter der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA), des Bundes Freier Berufe und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) teilnahmen. An diesem Mittwoch will der Bildungsausschuss des Bundestages über einen entsprechenden Ampel-Antrag entscheiden.
Mit einer Verrechtlichung des DQR sollen akademische und berufliche Abschlüsse rechtlich bindend gleichgestellt werden. Eine Meisterprüfung hätte dann etwa gesetzlich den gleichen Stellenwert wie ein Bachelor-Abschluss.
Gegner einer solchen Verrechtlichung sind der Bundesverband freier Berufe (BFB) und die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA). In einem neuen Positionspapier schreibt die BDA, es sei zwar wichtig, die Gleichwertigkeit zu stärken. Es könne etwa helfen, Wohnangebote für Azubis in gleichem Maße auszubauen wie studentisches Wohnen. Oder ähnlich einem Semester-Ticket ein Azubi-Ticket zu etablieren.
Eine rechtliche Bindung des DQR könne aber dazu führen, dass sich mehr Abiturienten für ein Studium entscheiden. Diese erreichen mit der allgemeinen Hochschulreife bereits DQR-Stufe 4. Mit einer anschließenden dualen Ausbildung würden sie auf dieser Stufe verharren. Ein Bachelorstudium hingegen brächte sie auf Stufe 6, ebenbürtig mit einem Meister.
Außerdem fürchtet die BDA, dass ein DQR-Gesetz sich auf die Tarifautonomie auswirken könnte. Meister und Hochschulabsolventen mit Bachelor-Abschluss müssten dann etwa unabhängig von Tätigkeit und Erfahrung gleich bezahlt werden.
Positionspapier der BDA zum Download
Befürworter sind der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), die Deutsche Industrie- und Handelskammer, der Deutschen Gewerkschaftsbund und der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung, Hubert Esser.
Einem Positionspapier des ZDH von 2022 zufolge könnte eine Verrechtlichung die Durchlässigkeit im Bildungssystem erleichtern sowie die Bekanntheit des Qualifikationsrahmens erhöhen. Allerdings dürfe der DQR weder in die Tarifautonomie eingreifen noch sollten sich daraus “individuelle Rechte beispielsweise bezüglich eines automatischen Zugangs zu weiterführenden Bildungsgängen ableiten lassen”.
Lesen Sie auch: Wieso die Politik mehr Durchlässigkeit schaffen muss
Der Bildungsausschuss des Bundestages will an diesem Mittwoch über einen Antrag der Ampelfraktionen entscheiden, in dem die Bundesregierung unter anderem aufgefordert wird zu prüfen, ob eine rechtliche Verankerung des DQR zu mehr Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung beitragen kann (zum Download).
Der DQR ordnet die Bildungsabschlüsse acht Niveaustufen zu – der Industriemeister etwa ist auf einer Stufe mit dem Bachelor (Niveau 6), der Betriebswirt auf einem Level mit dem Master (Niveau 7). Bisher schafft der DQR aber nur Transparenz über die Vergleichbarkeit und hat keine rechtliche Bindung. Anna Parrisius
Lesen Sie auch: Bundestag: Wie die Ampelfraktionen die Ausbildung stärken wollen
Berlin.Table. Nöte am Arbeitsmarkt: Wie Schulabgänger besser erreicht werden sollen. Nach Informationen von Table.Briefings soll es der Agentur für Arbeit mit einer Ergänzung des SGB-III-Modernisierungsgesetzes bald möglich sein, die Telefonnummern und E-Mail-Adressen von jungen Menschen ohne “konkrete berufliche Anschlussperspektive” zu erfassen und sie so zu kontaktieren. Mehr zur geplanten Strukturreform der Bundesagentur für Arbeit lesen Sie hier.
Research.Table. Fördermittelaffäre: Union stellt weitere Anfrage zu Führungs- und Kommunikationsstrukturen. Die CDU-Fraktion ist mit der Aufklärung in der Fördermittelaffäre weiterhin nicht zufrieden. In einer neuen Kleinen Anfrage wollen die Abgeordneten alles über die Kommunikation per Messengerdienst “Wire” wissen. Was das mit dem Grundgesetz zu tun hat, lesen Sie hier.
Research.Table. Studie: Schleppende Digitalisierung an Hochschulen, KI findet kaum Eingang in Curricula. Der Monitor Digitalisierung 360° des Hochschulforums Digitalisierung zeigt die Probleme bei der Digitalisierung von Studium und Lehre. Auch KI wird eher als Risiko denn als Chance wahrgenommen. Mehr lesen Sie hier.
SZ: Estlands Erfolgsrezept in der Bildung. Estland hat die besten europäischen PISA-Ergebnisse. Bildung hat dort einen hohen kulturellen Stellenwert. So investiert Estland viel in Grundschulen und frühkindliche Bildungsprogramme, und die Kinder lernen lange zusammen. Im Gegensatz zu deutschen Lehrkräften haben die dortigen Lehrkräfte nur so viele freie Tage wie andere Arbeitnehmer. In der unterrichtsfreien Zeit leisten die estnischen Lehrkräfte etwa Nachhilfe oder nehmen an Fortbildungen teil. (Was Estland zum Bildungschampion macht)
ABC: Misogynie unter Schülern. Geschlechterbasierte Gewalt macht sich international an Schulen bemerkbar. So gelangen beispielsweise in Australien wiederholt Vorfälle von Übergriffen misogyner Schüler an die Öffentlichkeit, deren Ziel Mitschülerinnen waren. Einige beobachten mit Sorge die Verbreitung von KI-Anwendungen, die pornografisches Material aus beliebigen Bildern – auch von Mitschülerinnen – erstellen können. Eine Präventionsmaßnahme könnte vermehrte Aufklärung sein. (How deepfakes, nudes and teen misogyny have changed growing up)
Tagesspiegel: Unterricht zum Nahostkonflikt. Eine Schule in Berlin bietet einen Projektkurs zum Nahostkonflikt an. In diesem sollen die Jugendlichen etwas über die Geschichte des Konflikts lernen und so antisemitische und antimuslimische Narrative erkennen. Die Lehrkräfte berichten, das Thema sei emotional stark aufgeladen. Viele der Jugendlichen würden sich primär über die sozialen Medien informieren und daher eine meist undifferenzierte Wahrnehmung entwickeln. (Mit Schülern über Israel und Palästina reden: “Es ist eine krasse Stresssituation”)
FAZ: Handynutzung in Schulen im internationalen Vergleich. Der Umgang mit Handys – insbesondere während der Schulzeit – ist je nach Land anders geregelt. In europäischen Ländern wie Frankreich ist die Nutzung stark reguliert. Schweden will digitale Geräte wieder aus dem Unterricht verbannen. In den USA ist das Thema ebenfalls stark umstritten und Restriktionen sind meist starken elterlichen Widerständen ausgesetzt. In China hingegen gibt es unabhängig vom Schulbesuch inhaltliche oder zeitliche Beschränkung von einzelnen Handy-Apps für Minderjährige. (Die tägliche Qual mit den Smartphones in der Schule)
Tagesspiegel: Sind Ausbildungsbetriebe zu wählerisch? Die DGB-Vorsitzende für Berlin und Brandenburg, Katja Karger, kritisiert die Auslese von Betrieben aus potenziellen Azubis. Obwohl 1.145 Ausbildungsplätze in Berlin unbesetzt sind, suchen 3.453 Personen derzeit erfolglos nach einem Platz. Der Wechsel ins Berufsleben sei oft schwierig, berichten Azubis, doch dafür gebe es selten Verständnis in den Betrieben. Auch sei der Bewerbungsprozess oft frustrierend und viele Bewerbungen würden unbeantwortet bleiben. (3.453 Menschen suchen in Berlin eine Ausbildung: “Es muss aufhören mit der Bestenauslese”)
7. November, 9 bis 16 Uhr, Bremerhaven
Fachtag zum Umgang mit digitalen Medien in der frühkindlichen Bildung
Die frühkindliche Bildung steht vor neuen Herausforderungen. Digitale Medien sind aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken, Medienbildung wird immer wichtiger. Zeitgleich birgt die verfrühte oder falsche Heranführung an digitale Medien einige Gefahren. Zu diesem Thema wird es Workshops und Vorträge geben, unter anderem vom Medienpädagogik-Verein Blickwechsel. INFOS
12. November, ab 9.45 Uhr, Stuttgart
Erste Landesjugendkonferenz in Baden-Württemberg
Auf der ersten Landesjugendkonferenz möchte das Baden-Württembergische Kultusministerium gemeinsam mit dem Landesschülerbeirat und dem Dachverband der Jugendgemeinderäte neue Wege im Dialog mit Jugendlichen gehen. Die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden innerhalb von Diskussionen, Foren und Workshops aktiv in den Meinungsbildungsprozess einbezogen. Zudem werden die Ergebnisse der vergangenen zehn regionalen Jugendkonferenzen vorgestellt. INFOS
20. November, 12 bis 13 Uhr, online
Webinar Future:Talks Bildung und Hochschule der Zukunft – Warum müssen wir jetzt die Weichen für die Zukunft stellen?
Vor welchen zukünftigen Herausforderungen stehen Hochschulen und wie reagieren diese am besten auf sie? Diesen Fragen gehen Referenten des Stifterverbands und des Centrums für Hochschulentwicklung in diesem Webinar nach. Die Anmeldung ist noch bis zum 19. November um 12 Uhr möglich. INFOS & ANMELDUNG
3. Dezember, 17.30 bis 19.15 Uhr, Stuttgart
Tagung Mehr Lehrkräfte, neue Kompetenzen: Wege aus der Bildungskrise
In dieser Veranstaltung des Stifterverbands geht es um Mittel gegen den Lehrkräftemangel. Insbesondere die Digitalisierung verschärft die Notlage. Der Fokus liegt auf Baden-Württemberg. Eine Anmeldung muss bis zum 19. November erfolgen. INFOS & ANMELDUNG
5. Dezember, 10 Uhr bis 15.15 Uhr, online
Digitaler Fachtag “Inklusive Zugänge in Ausbildung für junge Menschen gestalten”
Eine Ausbildung entscheidet meist über die Zukunftschancen junger Menschen. Doch das Ausbildungssystem stellt Menschen mit Behinderung, ohne Schulabschluss oder mit Migrationshintergrund vor besondere Herausforderungen. Der Paritätische Gesamtverband veranstaltet dieses Webinar, um zu diskutieren, wie Ausbildungsberufe inklusiver werden können. Eine Anmeldung ist bis zum 15. November möglich. INFOS & ANMELDUNG
am Montag und Dienstag kamen Ausbilder, Ausbildungsleiter und Personaler zum Deutschen Ausbildungsleiter-Kongress in Düsseldorf zusammen, dem größten Kongress für Ausbildungsverantwortliche. Wir nehmen das zum Anlass, heute den Schwerpunkt auf diese für die duale Ausbildung so wichtige Personengruppe zu legen: die Ausbilder.
Dafür haben wir mit Kongress-Speakern gesprochen und erfahren, warum Ausbilder mehr Wertschätzung brauchen, wie sie Zeit für ihre Azubis gewinnen können und worauf es in der Beziehung zu ihren Lehrlingen ankommt.
Claudia Schmitz, deren Agentur Unternehmen in Sachen Ausbildung berät und selbst Weiterqualifizierungen für Ausbilder anbietet, hat für uns aufgeschrieben, wieso Fortbildungen für Ausbilder heute so wichtig sind. In ihrem Standpunkt erfahren Sie auch, auf welche Aufgaben ein Ausbilder etwa seine Elektroniker-Azubis heute vorbereiten muss.
Und wir präsentieren Ihnen heute exklusiv die Ergebnisse des MINT-Herbstreports des Instituts der Deutschen Wirtschaft.Vera Kraft hat für Sie unter anderem aufgeschrieben, wo die größten Potenziale für MINT-Fachkräfte liegen.
Am kommenden Donnerstag, 14. November, laden wir Sie um 13 Uhr zu einer Online-Diskussion im Nachgang zur Veröffentlichung des Reports ein. Mit spannenden Gesprächspartnern diskutieren wir, wie Deutschland mehr junge Menschen für eine Ausbildung im MINT-Bereich gewinnen und erfolgreich ausbilden kann. Um mitzudiskutieren, können Sie sich hier anmelden.
Ich hoffe, Sie können heute neue Erkenntnisse und Anregungen für sich mitnehmen!
Geht es nach dem Soziologen Manuel Nicklich, fliegen Ausbilderinnen und Ausbilder noch zu sehr unter dem Radar von Politik, Forschung und den Unternehmen selbst. Dabei hat eine Studie von 2022, an der Nicklich mitwirkte, ein alarmierendes Signal an die Entscheidungsträger gesendet: Fast die Hälfte der befragten, rund 1.000 Ausbilder aus der Metall- und Elektroindustrie gaben an, die Qualität ihrer Ausbildung leide, weil sie so viele andere Aufgaben händeln müssten (Studie zum Download). “Wenn es im täglichen Geschäft eng wird, fällt die Ausbildung oft als Erstes hinten runter”, sagt Nicklich, der an der Universität Nürnberg-Erlangen am Lehrstuhl für Soziologie forscht. Schwerpunkt: Technik, Arbeit und Gesellschaft.
Neuere Forschungsergebnisse gebe es bisher nicht, sagt Nicklich. Er ist aber optimistisch, dass Ausbilder langsam mehr Beachtung finden. Sicher ist: Ihnen kommt eine zentrale Rolle zu, wenn es um die Fachkräftesicherung geht. Betrieben aber fällt es zunehmend schwerer, Ausbilder zu finden.
Einer der Gründe: Viele Ausbilder fühlten sich laut der Studie von 2022 vom Management ihres Unternehmens zu wenig wertgeschätzt. Nicklich zufolge braucht es von den Unternehmen hier dringend mehr Anerkennung in Form von zusätzlicher Vergütung, aber auch indem sie stärker in Entscheidungen einbezogen würden. Bisher sei es zu oft so, dass Ausbilder diejenigen werden, “die sich als letzte wegducken”.
Zugleich müssen Ausbilder immer neue Aufgaben bewältigen. 2023 trat ein neuer Rahmenlehrplan für die Ausbildereignungsprüfung in Kraft. Zu den neuen Themen gehören:
Die Neuerungen allein aber werden angehende Ausbilder nicht zukunftsfest machen, warnt Timo Gayer, Leiter des Ressorts Bildungspolitik bei der IG Metall. Er kritisiert, dass etwa ein Großteil der Ausbilder-Prüfung lediglich aus Multiple-Choice-Aufgaben bestünde, die wenig tiefgehendes Wissen voraussetzten. Bildungsanbieter seien zudem nicht an die Empfehlung des Rahmenlehrplans gebunden, der für die Qualifizierung neuer Ausbilder mindestens 118 Stunden vorsieht. “Es gibt Crash-Kurse, die bereits in wenigen Stunden auf die Prüfung vorbereiten.“
Die IG Metall und der Deutsche Gewerkschaftsbund fordern daher ein Recht für Ausbilder, sich weiterzuqualifizieren. Betriebe sollten ihre Ausbilder für Fortbildungen freistellen und zumindest einen Teil der Fortbildungskosten übernehmen. Eine Fortbildungspflicht wie für Lehrkräfte gibt es für Ausbilder nicht.
Lesen Sie auch: Digitalpakt II: Warum die Lehrerfortbildung das Vorhaben gefährdet
Paula Risius, Expertin für digitale Aus- und Weiterbildung am Institut der deutschen Wirtschaft (IW), hält es für wichtig, Fortbildungsprojekte noch stärker in die Fläche zu tragen. Sie begrüßt, dass das BMBF etwa das Weiterbildungsprojekt Netzwerk 4.0, an der das IW mitwirkt, oder das vom Bundesinstitut für Berufsbildung entwickelte Projekt “Medien- und IT-Kompetenz für Ausbildungspersonal” (MIKA) unterstützt. “Hier braucht es aber langfristige Förderungen und eine Ausweitung des Angebots.”
Das Netzwerk 4.0 setzt auf kurze, online abrufbare Formate sowie auf praxisnahe Angebote, die die Ausbilder direkt anwenden können. Diesen Ansatz hat auch das Unternehmen Forever Day One. Es berät Betriebe von der Automobilbranche bis zum Energiesektor, die ihre Ausbildung zukunftsfähig gestalten wollen. Direkt am Beispiel zu lernen sei auch wichtig, damit Ausbilder das Gelernte überhaupt festigen könnten. “Die größte Herausforderung ist der Transfer in die Praxis”, sagt Alina Hack, die die Ausbildungsprojekte leitet.
Je mehr Ausbilder auf neue Methoden wie selbstgesteuertes und projektbasiertes Lernen setzten, umso mehr Zeit haben sie für die eigentliche Arbeit mit den Azubis – da die Azubis selbst mehr Verantwortung für ihren Lernprozess übernehmen.
Jan Achnitz, Ausbildungsleiter im Biopharma-Unternehmen CSL Behring, sieht im “Empowerment” von Azubis einen Schlüssel für eine bessere Arbeit von Ausbildern. Der 29-Jährige, seit kurzem Standortverantwortlicher für Lernmanagement, hat in den vergangenen fünf Jahren 180 Azubis betreut – mit einer Übernahmequote von 95 Prozent und zahlreichen Preisen für die Azubis.
“Ausbilder verlieren viel zu viel Zeit mit Verwaltungstätigkeiten“, sagt Achnitz. Um nicht ständig Fragen von Azubis nach Formalitäten klären zu müssen, hat er bei CSL Behring einen FAQ-Katalog angelegt, einen monatlichen Newsletter aufgebaut und regelmäßige Teamtreffen von Azubis des gleichen Ausbildungsberufs eingerichtet. Im besten Fall fänden die Azubis hier selbst Lösungen für ihre Probleme. Für essenziell hält Achnitz, dass Ausbilder neue Coaching-Methoden erlernen. “Sie müssen wissen, wie sie Azubis durch die richtigen Fragen selbst zu Antworten zu bringen.”
Dass regelmäßiges Feedback die Zufriedenheit von Azubis erhöht, zeigte zuletzt im August der DGB-Ausbildungsreport (wir berichteten). Bisher gibt es kaum Forschung zur Beziehung zwischen Azubis und Ausbilderinnen und Ausbildern – anders als zur Schüler-Lehrkraft-Beziehung. Manuel May, der unter anderem angehende Ausbilder ausbildet, hat hierzu im Mai eine qualitative Erhebung vorgelegt (zur Zeitschrift). Dafür hat er die Antworten von 140 Azubis in verschiedenen Berufen ausgewertet.
Sein Ergebnis: Mit Abstand am wichtigsten sei den Azubis die persönliche Zuwendung ihrer Ausbilder, etwa über Gespräche auch zu privaten Themen oder persönliche Hilfe über die Arbeitszeit hinaus. Auch ein echtes Interesse an ihrer Entwicklung fanden viele wichtig.
Um die hohe Vertragslösungsquote (2022: 29,5 Prozent) zu senken, hält May für entscheidend, dass Ausbilder genug Zeit für ihre Azubis haben. Er empfiehlt etwa einen Feedback-Friday einzuführen oder eine regelmäßige Sprechstunde. “Einfach zu sagen, dass die Tür immer offen steht, ist vielen zu unverbindlich.”
Im traditionellen dualen System besteht die Rolle der Ausbildenden vorrangig darin, zum einen Hand in Hand mit den Berufsschulen berufsspezifisches Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln; zum anderen, die Einhaltung der Ausbildungsstandards zu überwachen.
Die Arbeitswelt nach der Ausbildung benötigt jedoch Mitarbeitende, die mit ihrem Fachwissen nicht nur berufsspezifische Probleme lösen. Ein Elektroniker muss heute nicht nur eine Muffe austauschen. Er muss den Auftrag auch digital entgegennehmen und dokumentieren, dem Hausbesitzer in einfacher Sprache die Problemlage erläutern, für unvorhergesehene Probleme am Stromkasten schnelle Lösungen finden und im besten Fall dem Hausbesitzer mit Elektroauto die Möglichkeit eines Stromanschlusses verkaufen.
Ausbildende sollten über die Veränderung der Anforderungsprofile auf dem Laufenden sein, um ihre Ausbildungsmethoden und -inhalte zu überdenken. Neben Fachwissen brauchen Azubis heute vor allem sogenannte “Future Skills“, also Kompetenzen, die über die spezifischen beruflichen Fähigkeiten hinausgehen. Hierzu zählen unter anderem digitale Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeiten, Problemlösungsfähigkeiten, Teamfähigkeit und die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen.
Diese Entwicklungen erfordern ein Umdenken in der Ausbildungspraxis – und damit auch eine Anpassung der Rolle der Ausbildenden. Zusätzlich erfordern Auszubildende und duale Studierende heute eine Ausbildung auf Augenhöhe, auf dem aktuellen Stand der Digitalisierung und mit anwendungsorientiertem Praxisbezug.
Als Lernarchitekt planen Ausbildende nicht nur den Wissenstransfer. Sie entwerfen Lernlandschaften, die den Auszubildenden Raum für selbstgesteuertes Lernen und kreatives Denken geben. Ein wesentlicher Teil davon ist das Einbinden von agilen Methoden und digitalen Tools, die es Auszubildenden ermöglichen, innovative Lösungsansätze zu entwickeln und eigenständig Verantwortung für ihre Projekte zu übernehmen. Dies geschieht in projektbasierten Lernformaten, in denen Auszubildende reale betriebliche Herausforderungen lösen. Oder über den gezielten Einsatz digitaler Lernplattformen, die ortsunabhängiges und individualisiertes Lernen fördern.
In einem Ausbildungsbetrieb der Medizintechnik werden die Auszubildenden etwa von Anfang an mit agilen Methoden konfrontiert und in eigenverantwortlichen Projektarbeiten an Inhalte herangeführt. Zu Beginn jedes Tages gibt es in der technischen Ausbildungswerkstatt sogenannte Dailys – moderiert von Auszubildenden – zur Planung des Tages. Am Ende des Tages wird dieser in einem Retro besprochen und gemeinsam nach Unterstützung für Herausforderungen gesucht.
Die Rolle des Lernarchitekten erfordert auch, dass Ausbildende flexibel auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der einzelnen Auszubildenden eingehen. Indem sie individuelle Lernpläne und Lernziele festlegen, schaffen sie Strukturen, die es den jungen Menschen erlauben, in ihrem eigenen Tempo Fortschritte zu machen und zugleich die für die Zukunft erforderlichen Kompetenzen zu entwickeln. Diese Lernarchitektur unterstützt nicht nur die fachliche, sondern auch die persönliche und soziale Entwicklung der Auszubildenden. Hierbei unterstützen sie Auszubildende in ihrer Rolle als Coaches und Mentoren, indem sie sie individuell bei persönlichen Herausforderungen durch die Ausbildung betreuen.
Als Lernarchitekten gestalten Ausbildende also nicht nur den Lernprozess, sondern die gesamte Lernkultur im Betrieb. Sie schaffen eine Umgebung, in der Lernen als gemeinschaftlicher, interaktiver und kreativer Prozess verstanden wird.
Um die Ausbildenden im dualen System auf diese veränderten Anforderungen vorzubereiten, wurde im vergangenen Jahr die Ausbildungseignungsverordnung (AEVO) aktualisiert. Die neue AEVO berücksichtigt Aspekte wie digitale Medienkompetenz, methodische Flexibilität und das Fördern von Future Skills. Auch der Umgang mit modernen Lerntechniken und agilen Methoden, die in vielen Unternehmen bereits Einzug gehalten haben, wird in der Ausbilderqualifizierung stärker betont.
Die Anpassung der AEVO signalisiert, dass der Gesetzgeber den Wandel in der Rolle der Ausbildenden anerkennt und unterstützt. Für Ausbildungsbetriebe kann der sogenannte “Ausbilderschein” ein Start in gute Ausbildungsarbeit sein, wenn diese mit einem intensiven Vorbereitungskurs und der Beschäftigung der Inhalte über die Prüfung hinaus fortgeführt werden.
Essenziell ist jedoch, diesen “Ausbilderschein” nicht gleichzusetzen mit dem, was gute Ausbildende ausmachen muss. Der Schein adressiert nicht die nötige Routine und den ständigen Anspruch an Ausbildende, sich weiterzuentwickeln und verschiedene Rollen einzunehmen. Nur dann sind sie mittelfristig in der Lage, Auszubildende gut begleiten zu können.
Voraussetzung dafür ist, dass Ausbildungsleitungen ein unterstützendes Umfeld schaffen, in dem sich Ausbildende kontinuierlich weiterentwickeln können. Praxistrainings zu Feedback, Gesprächsführung und modernen Ausbildungsmethoden sowie ein kollegialer Austausch über neue Ansätze und Herausforderungen im Lernprozess sind dabei hilfreich. Zudem sind Ausbildungsnetzwerke und Kooperationen zwischen Betrieben und Berufsschulen gefragt, um die Qualität der dualen Ausbildung im Einklang mit den neuen Anforderungen sicherzustellen.
Damit das duale System auch in Zukunft erfolgreich bleibt, ist entscheidend, die Ausbildenden in ihrer neuen Rolle zu unterstützen und ihnen die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln. Betriebe müssen in die Qualifizierung der Ausbildenden und die Förderung einer modernen Lernkultur investieren, um das Potenzial des dualen Systems voll auszuschöpfen – im Interesse der Auszubildenden und dual Studierenden, der Ausbildungsbetriebe und der gesamten Gesellschaft.
Die Diplom-Pädagogin Claudia Schmitz hat nach Stationen in der Personalentwicklung und im Recruiting 2010 die Agentur Intercommotion gegründet, die Unternehmen bei der Gestaltung ihrer Ausbildung unterstützt. Sie ist Mitglied des Bildungsausschusses der Deutschen Industrie- und Handelskammer und Honorardozentin der Universität Bielefeld im Studiengang Erziehungswissenschaften für “Einführung in die berufliche Ausbildung”. Sie hat mehrere Bücher geschrieben und hostet den Podcast “Ausbilder 4.0”. Für den Deutschen Ausbildungsleitungskongress sitzt sie im Programmbeirat.
Die Fachkräftelücke im MINT-Bereich gefährdet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit. Aufgrund der wirtschaftlichen Flaute 2023 und 2024 sei die Fachkräftelücke zwar geringer geworden, sie befinde sich aber weiter auf einem hohen Niveau, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in seinem Herbstreport berichtet (zum Download).
209.200 Arbeitskräfte fehlen demnach aktuell in Berufen der Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Am stärksten betroffen sind Energie- und Elektroberufe, Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Bauberufe. Dem IW zufolge hemmen die Engpässe Innovationen und wirtschaftlichen Erfolg in Deutschland.
Der Anteil von Frauen in MINT-Berufen hat sich seit 2012 um 2,5 Prozentpunkte erhöht – auf 16,3 Prozent. Insgesamt hat die Anzahl von Frauen um 34 Prozent zugenommen – von knapp 900.000 Ende 2012 auf fast 1,2 Millionen im ersten Quartal 2024. Dabei gibt es starke regionale Unterschiede: Berlin führt mit 22,4 Prozent, während der Anteil in Rheinland-Pfalz und dem Saarland unter 15 Prozent liegt.
Auch ältere Beschäftigte spielen eine zunehmende Rolle: Der Anteil der über 55-Jährigen in MINT-Berufen stieg von 15,1 Prozent im Jahr 2012 auf 22,7 Prozent im Jahr 2024. Mit einer “Verbleibsquote” von mittlerweile 96 Prozent bleiben immer mehr Arbeitnehmer, die älter als 63 Jahre sind, im Beruf.
Ohne ausländische MINT-Fachkräfte wären die Engpässe deutlich größer. Während es vergleichsweise wenig inländischen MINT-Nachwuchs gibt und die Beschäftigung von Deutschen in MINT-Berufen seit 2012 sogar leicht zurückgegangen ist (-5,4 Prozent), hat die Beschäftigung von Ausländern in der gleichen Zeit um 82,6 Prozent zugenommen. Ohne diesen starken Zuwachs würde die Fachkräftelücke den IW-Berechnungen zufolge um rund 455.000 Personen höher ausfallen.
Für den Einzelnen ergeben sich aus der aktuellen Situation laut MINT-Report attraktive Arbeitsbedingungen. Aufgrund des hohen Bedarfs stehen die Chancen – auch für zugewanderte oder ältere Menschen – gut, einen Job im MINT-Bereich zu finden. Zudem liegt der durchschnittliche Bruttolohn für MINT-Akademiker mit 5.900 Euro pro Monat über dem Durchschnitt anderer Akademiker mit 5.700 Euro.
Gelingt es aber nicht, den MINT-Fachkräftemangel erfolgreich zu bekämpfen, so könnte Deutschland weiter an Innovationskraft verlieren, wie eine Sonderveröffentlichung des Herbstreports zeigt. Bereits jetzt falle Deutschland im internationalen Vergleich zurück.
Die Autoren der Studie nennen daher einige Vorschläge, was verbessert werden sollte. Dazu zählt,
Die Verhandlungen um den Digitalpakt II scheinen in die Endphase zu gehen. Wie Tabel.Briefings aus Verhandlungskreisen erfuhr, könnte möglicherweise bereits an diesem Donnerstag erstmals ein enger Einigungskorridor festgelegt werden.
Der Bund hatte den Ländern angeboten, für die kommenden fünf Jahre 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, um damit die Versorgung der Schulen mit digitalen Endgeräten zu verbessern. Die Länder sollten eine ebenso hohe Summe obendrauf legen.
Nach langem Zögern scheinen die Länder jetzt bereit zu sein, die Bedingungen des Bundes anzunehmen. Allerdings wollen sie sich Leistungen, die sie jetzt schon für die Digitalisierung der Schulen erbringen, auf den Betrag anrechnen lassen.
Der Bund hatte zwar darauf zunächst darauf bestanden, dass die 2,5 Milliarden Euro der Länder frisches Geld sein müssten. Scheint aber jetzt bereit zu sein, Leistungen der Länder dann anzuerkennen, wenn sie in direktem Zusammenhang mit der Versorgung mit Endgeräten stehen.
Die Länder wollen an diesem Donnerstag erstmals konkrete Summen vorlegen, in welchem Umfang sie sich Leistungen anrechnen lassen wollen. Die Hoffnung ist, dass die Verhandlungen damit in eine Phase eintreten, in der es nicht mehr um das Ob einer Einigung gehe, sondern nur noch um das Wie, heißt es. Für den in diesem Jahr ausgelaufenen Digitalpakt I hatte der Bund noch fünf Milliarden Euro und damit 90 Prozent des gemeinsamen Bund-Länder-Budgets getragen. Thorsten Denkler
Im Rahmen der digitalen Vernetzungsinfrastruktur “Mein Bildungsraum” steht jetzt die Funktion der digitalen Zeugnismappe zur Verfügung. Nutzer können ihre Zeugnisse in ein digitales Wallet hochladen, verwalten und dauerhaft sicher speichern. Perspektivisch sollen Schüler, Studierende und (Hoch-)Schulen darüber Zeugnisse oder andere Informationen sicher verschicken können. Über die technische Neuerung hatte Tagesspiegel Background zuerst berichtet.
Das beauftragte Heidelberger Softwareunternehmen “j&s-soft” betreibt dafür drei Wallet-Apps, die auf derselben Open-Source-Lösung basieren: “BIRD Wallet”, “enmeshed” und “Mein Bildungsraum”. Alle drei stehen bereits für iOS und Android zum Download zur Verfügung. Bis auf BIRD Wallet wurden die Apps über Google Playstore bisher aber noch keine 500 mal heruntergeladen.
Damit die Anwendung in die Breite kommt, steht das Unternehmen im Austausch mit ersten Schulen, Hochschulen, Schul- und Campusmanagementherstellern und den Bundesländern zwecks technischer Integration und Support. Die digitale Zeugnismappe soll mit den existierenden Systemen verknüpft werden. Erste Integrationen fanden bereits im Rahmen des BIRD-Projekts unter der Federführung der Universität Potsdam mit Hochschulen und Bildungsorganisationen seit 2022 statt. BIRD steht für BIldungsRaum Digital und ist das Forschungsprojekt, auf das Mein Bildungsraum aufbaut.
Die Zeugnis-Wallet funktioniert eigenständig. Inwiefern eine Verknüpfung mit anderen Komponenten der vom Bund geplanten Vernetzungsinfrastruktur vorgesehen ist, ist noch offen. Auch ob die Zeugnis-Wallet mit der EUDI-Wallet, einer App für den Personalausweis, verknüpft werden soll, steht noch nicht fest. Die Projekte für beide Wallets werden von der Agentur für Sprunginnovationen “SPRIND” geleitet. Bereits im Juli erfuhr Table.Briefings, SPRIND wolle die Synergien nutzen.
SPRIND bekam im Sommer den Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), Mein Bildungsraum aufzustellen und eine Betreiberstruktur zu entwickeln (wir berichteten). Seitdem ist SPRIND für drei zentrale Komponenten zuständig: “Ablage”, “Digitale Identität” und “Digitale Nachweise”. Für diese Bereiche darf SPRIND eigenständig über Weiter- und Neuentwicklungen entscheiden und Funktionalitäten ergänzen.
Mit dem neuen Wallet “Mein Bildungsraum” gibt es nun eine betriebsbereite Lösung für die Ablage. Im kommenden Jahr soll es nach dann vier Jahren Entwicklungsarbeit weitere “sichtbare Ergebnisse” geben, sagte ein Sprecher von SPRIND zu Table.Briefings. Vera Kraft
Der Ausschuss für Bildung und Forschung des Bundestags beschäftigt sich an diesem Mittwoch in einer Anhörung mit vier Stellungnahmen zum Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz. Mit dem Gesetz soll unter anderem das Aufstiegs-Bafög reformiert werden.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisiert, der Gesetzesentwurf bleibe “weit hinter den vereinbarten Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zurück”. Der Gewerkschaftsbund verlangt etwa, die Unterhaltsförderung im Aufstiegs-Bafög “an die Bedürfnisse von Berufstätigen” anzupassen. Bisher sei es vor allem ein “Förderinstrument zur beruflichen Weiterbildung junger Erwachsener”.
Zum Download: Die Stellungnahme des DGB
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer befürwortet zwar, dass es mit der Reform mehr Geld für Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Fortbildungen geben soll. Das erhöhe die Attraktivität der Höheren Berufsbildung. Der Gesetzentwurf lasse aber Ampel-Versprechen wie eine Regelförderung auf derselben Fortbildungsstufe vermissen.
Zum Download: Die Stellungnahme der DIHK
Der Zentralverband des deutschen Handwerks begrüßt den Gesetzentwurf ausdrücklich. Mit dem Ziel, Fortzubildende weitgehend bei ihren Fortbildungskosten zu entlasten, würden “weitere Anreize für eine erfolgreiche Teilnahme” gesetzt und “Rechtsklarheit für Träger von Aufstiegsfortbildungen” geschaffen. Die Ampel greife damit Forderungen des Handwerks auf. Der ZDH sehe aber gerne, dass Teilzeitfortbildungen für einen Unterhaltzuschuss geöffnet werden. Eine entsprechende Forderung – auch der Länder – habe der Bund nicht in den Entwurf aufgenommen.
Zum Download: Die Stellungnahme des ZDH
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat lediglich im Detail Verbesserungsvorschläge. Sie hält etwa die “Fortbildungsdichte” für berufliche Aufstiegsfortbildungen in Vollzeit für zu eng. Um Teilnehmende und Bildungsanbieter zu entlasten, solle die Vorgabe “an vier Werktagen” gestrichen werden. Ansonsten unterstützt die BDA den Gesetzentwurf.
Zum Download: Die Stellungnahme der BDA
Thorsten Denkler
Das Medieninstitut der Länder, das FWU – Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht, hat an diesem Dienstag die neue Internetplattform HubbS für berufliche Schulen an den Start gebracht. Die Plattform steht ab sofort Lehrkräften beruflicher Schulen offen.
Die neue Plattform bietet diese Dienstleitungen an:
HubbS soll so nach dem Willen der Länder Potenziale erschließen und nutzbar machen, “die zu einer Entlastung der Lehrkräfte, einer Stärkung der Innovationskraft der beruflichen Schulen und einer Qualitätssteigerung des Unterrichts führen”, heißt es in einer Mitteilung der KMK.
Für die Projektumsetzung hat die KMK Ende 2021 das FWU beauftragt. Zur Finanzierung des Vorhabens stehen rund vier Millionen Euro aus dem Digitalpakt I zur Verfügung. Die Federführung liegt beim Land Baden-Württemberg. Thorsten Denkler
In einem Werkstattgespräch am Montag haben diverse Verbandsvertreter ihre Position zu einer möglichen Verrechtlichung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) gegenüber Wirtschaft- und Bildungsministerium vorgetragen. Das erfuhr Table.Briefings aus dem Teilnehmerkreis.
Die Parlamentarischen Staatssekretäre des BMBF und des BMWK, Jens Brandenburg (FDP) und Michael Kellner (Grüne) hatten zu dem Gespräch geladen, an dem unter anderen Vertreter der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA), des Bundes Freier Berufe und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) teilnahmen. An diesem Mittwoch will der Bildungsausschuss des Bundestages über einen entsprechenden Ampel-Antrag entscheiden.
Mit einer Verrechtlichung des DQR sollen akademische und berufliche Abschlüsse rechtlich bindend gleichgestellt werden. Eine Meisterprüfung hätte dann etwa gesetzlich den gleichen Stellenwert wie ein Bachelor-Abschluss.
Gegner einer solchen Verrechtlichung sind der Bundesverband freier Berufe (BFB) und die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA). In einem neuen Positionspapier schreibt die BDA, es sei zwar wichtig, die Gleichwertigkeit zu stärken. Es könne etwa helfen, Wohnangebote für Azubis in gleichem Maße auszubauen wie studentisches Wohnen. Oder ähnlich einem Semester-Ticket ein Azubi-Ticket zu etablieren.
Eine rechtliche Bindung des DQR könne aber dazu führen, dass sich mehr Abiturienten für ein Studium entscheiden. Diese erreichen mit der allgemeinen Hochschulreife bereits DQR-Stufe 4. Mit einer anschließenden dualen Ausbildung würden sie auf dieser Stufe verharren. Ein Bachelorstudium hingegen brächte sie auf Stufe 6, ebenbürtig mit einem Meister.
Außerdem fürchtet die BDA, dass ein DQR-Gesetz sich auf die Tarifautonomie auswirken könnte. Meister und Hochschulabsolventen mit Bachelor-Abschluss müssten dann etwa unabhängig von Tätigkeit und Erfahrung gleich bezahlt werden.
Positionspapier der BDA zum Download
Befürworter sind der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), die Deutsche Industrie- und Handelskammer, der Deutschen Gewerkschaftsbund und der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung, Hubert Esser.
Einem Positionspapier des ZDH von 2022 zufolge könnte eine Verrechtlichung die Durchlässigkeit im Bildungssystem erleichtern sowie die Bekanntheit des Qualifikationsrahmens erhöhen. Allerdings dürfe der DQR weder in die Tarifautonomie eingreifen noch sollten sich daraus “individuelle Rechte beispielsweise bezüglich eines automatischen Zugangs zu weiterführenden Bildungsgängen ableiten lassen”.
Lesen Sie auch: Wieso die Politik mehr Durchlässigkeit schaffen muss
Der Bildungsausschuss des Bundestages will an diesem Mittwoch über einen Antrag der Ampelfraktionen entscheiden, in dem die Bundesregierung unter anderem aufgefordert wird zu prüfen, ob eine rechtliche Verankerung des DQR zu mehr Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung beitragen kann (zum Download).
Der DQR ordnet die Bildungsabschlüsse acht Niveaustufen zu – der Industriemeister etwa ist auf einer Stufe mit dem Bachelor (Niveau 6), der Betriebswirt auf einem Level mit dem Master (Niveau 7). Bisher schafft der DQR aber nur Transparenz über die Vergleichbarkeit und hat keine rechtliche Bindung. Anna Parrisius
Lesen Sie auch: Bundestag: Wie die Ampelfraktionen die Ausbildung stärken wollen
Berlin.Table. Nöte am Arbeitsmarkt: Wie Schulabgänger besser erreicht werden sollen. Nach Informationen von Table.Briefings soll es der Agentur für Arbeit mit einer Ergänzung des SGB-III-Modernisierungsgesetzes bald möglich sein, die Telefonnummern und E-Mail-Adressen von jungen Menschen ohne “konkrete berufliche Anschlussperspektive” zu erfassen und sie so zu kontaktieren. Mehr zur geplanten Strukturreform der Bundesagentur für Arbeit lesen Sie hier.
Research.Table. Fördermittelaffäre: Union stellt weitere Anfrage zu Führungs- und Kommunikationsstrukturen. Die CDU-Fraktion ist mit der Aufklärung in der Fördermittelaffäre weiterhin nicht zufrieden. In einer neuen Kleinen Anfrage wollen die Abgeordneten alles über die Kommunikation per Messengerdienst “Wire” wissen. Was das mit dem Grundgesetz zu tun hat, lesen Sie hier.
Research.Table. Studie: Schleppende Digitalisierung an Hochschulen, KI findet kaum Eingang in Curricula. Der Monitor Digitalisierung 360° des Hochschulforums Digitalisierung zeigt die Probleme bei der Digitalisierung von Studium und Lehre. Auch KI wird eher als Risiko denn als Chance wahrgenommen. Mehr lesen Sie hier.
SZ: Estlands Erfolgsrezept in der Bildung. Estland hat die besten europäischen PISA-Ergebnisse. Bildung hat dort einen hohen kulturellen Stellenwert. So investiert Estland viel in Grundschulen und frühkindliche Bildungsprogramme, und die Kinder lernen lange zusammen. Im Gegensatz zu deutschen Lehrkräften haben die dortigen Lehrkräfte nur so viele freie Tage wie andere Arbeitnehmer. In der unterrichtsfreien Zeit leisten die estnischen Lehrkräfte etwa Nachhilfe oder nehmen an Fortbildungen teil. (Was Estland zum Bildungschampion macht)
ABC: Misogynie unter Schülern. Geschlechterbasierte Gewalt macht sich international an Schulen bemerkbar. So gelangen beispielsweise in Australien wiederholt Vorfälle von Übergriffen misogyner Schüler an die Öffentlichkeit, deren Ziel Mitschülerinnen waren. Einige beobachten mit Sorge die Verbreitung von KI-Anwendungen, die pornografisches Material aus beliebigen Bildern – auch von Mitschülerinnen – erstellen können. Eine Präventionsmaßnahme könnte vermehrte Aufklärung sein. (How deepfakes, nudes and teen misogyny have changed growing up)
Tagesspiegel: Unterricht zum Nahostkonflikt. Eine Schule in Berlin bietet einen Projektkurs zum Nahostkonflikt an. In diesem sollen die Jugendlichen etwas über die Geschichte des Konflikts lernen und so antisemitische und antimuslimische Narrative erkennen. Die Lehrkräfte berichten, das Thema sei emotional stark aufgeladen. Viele der Jugendlichen würden sich primär über die sozialen Medien informieren und daher eine meist undifferenzierte Wahrnehmung entwickeln. (Mit Schülern über Israel und Palästina reden: “Es ist eine krasse Stresssituation”)
FAZ: Handynutzung in Schulen im internationalen Vergleich. Der Umgang mit Handys – insbesondere während der Schulzeit – ist je nach Land anders geregelt. In europäischen Ländern wie Frankreich ist die Nutzung stark reguliert. Schweden will digitale Geräte wieder aus dem Unterricht verbannen. In den USA ist das Thema ebenfalls stark umstritten und Restriktionen sind meist starken elterlichen Widerständen ausgesetzt. In China hingegen gibt es unabhängig vom Schulbesuch inhaltliche oder zeitliche Beschränkung von einzelnen Handy-Apps für Minderjährige. (Die tägliche Qual mit den Smartphones in der Schule)
Tagesspiegel: Sind Ausbildungsbetriebe zu wählerisch? Die DGB-Vorsitzende für Berlin und Brandenburg, Katja Karger, kritisiert die Auslese von Betrieben aus potenziellen Azubis. Obwohl 1.145 Ausbildungsplätze in Berlin unbesetzt sind, suchen 3.453 Personen derzeit erfolglos nach einem Platz. Der Wechsel ins Berufsleben sei oft schwierig, berichten Azubis, doch dafür gebe es selten Verständnis in den Betrieben. Auch sei der Bewerbungsprozess oft frustrierend und viele Bewerbungen würden unbeantwortet bleiben. (3.453 Menschen suchen in Berlin eine Ausbildung: “Es muss aufhören mit der Bestenauslese”)
7. November, 9 bis 16 Uhr, Bremerhaven
Fachtag zum Umgang mit digitalen Medien in der frühkindlichen Bildung
Die frühkindliche Bildung steht vor neuen Herausforderungen. Digitale Medien sind aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken, Medienbildung wird immer wichtiger. Zeitgleich birgt die verfrühte oder falsche Heranführung an digitale Medien einige Gefahren. Zu diesem Thema wird es Workshops und Vorträge geben, unter anderem vom Medienpädagogik-Verein Blickwechsel. INFOS
12. November, ab 9.45 Uhr, Stuttgart
Erste Landesjugendkonferenz in Baden-Württemberg
Auf der ersten Landesjugendkonferenz möchte das Baden-Württembergische Kultusministerium gemeinsam mit dem Landesschülerbeirat und dem Dachverband der Jugendgemeinderäte neue Wege im Dialog mit Jugendlichen gehen. Die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden innerhalb von Diskussionen, Foren und Workshops aktiv in den Meinungsbildungsprozess einbezogen. Zudem werden die Ergebnisse der vergangenen zehn regionalen Jugendkonferenzen vorgestellt. INFOS
20. November, 12 bis 13 Uhr, online
Webinar Future:Talks Bildung und Hochschule der Zukunft – Warum müssen wir jetzt die Weichen für die Zukunft stellen?
Vor welchen zukünftigen Herausforderungen stehen Hochschulen und wie reagieren diese am besten auf sie? Diesen Fragen gehen Referenten des Stifterverbands und des Centrums für Hochschulentwicklung in diesem Webinar nach. Die Anmeldung ist noch bis zum 19. November um 12 Uhr möglich. INFOS & ANMELDUNG
3. Dezember, 17.30 bis 19.15 Uhr, Stuttgart
Tagung Mehr Lehrkräfte, neue Kompetenzen: Wege aus der Bildungskrise
In dieser Veranstaltung des Stifterverbands geht es um Mittel gegen den Lehrkräftemangel. Insbesondere die Digitalisierung verschärft die Notlage. Der Fokus liegt auf Baden-Württemberg. Eine Anmeldung muss bis zum 19. November erfolgen. INFOS & ANMELDUNG
5. Dezember, 10 Uhr bis 15.15 Uhr, online
Digitaler Fachtag “Inklusive Zugänge in Ausbildung für junge Menschen gestalten”
Eine Ausbildung entscheidet meist über die Zukunftschancen junger Menschen. Doch das Ausbildungssystem stellt Menschen mit Behinderung, ohne Schulabschluss oder mit Migrationshintergrund vor besondere Herausforderungen. Der Paritätische Gesamtverband veranstaltet dieses Webinar, um zu diskutieren, wie Ausbildungsberufe inklusiver werden können. Eine Anmeldung ist bis zum 15. November möglich. INFOS & ANMELDUNG