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Berlin.Table
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Das Late-Night-Briefing aus der Hauptstadt
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#556
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29. April 2025
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Talk of the Town
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Merz’ neuer Regierungssprecher: SZ-Außenpolitikexperte Stefan Kornelius wechselt nach Berlin
Der Job ist schwierig, weil Deutschland mit vielen Krisen gleichzeitig kämpft. Und der Job ist heikel, weil Friedrich Merz mindestens in der Vergangenheit manche öffentliche Debatte aus dem Nichts ausgelöst hat. Trotzdem hat sich der SZ-Ressortleiter Stefan Kornelius entschieden, für den Job des Regierungssprechers die Seiten zu wechseln und von München nach Berlin zu kommen. Eine zentrale, noch offene Frage im Personaltableau des neuen Kanzlers ist damit erledigt.
Wochenlang wurde über die in der Hauptstadt besonders wichtige Rolle spekuliert. Immer wieder tauchten neue Namen auf, die hin und her gewogen wurden, um wenig später wieder verworfen zu werden. Auch das Gerücht machte sich breit, Merz habe sich eine Absage nach der anderen eingehandelt. Am Ende wissen das im Zweifel aber nur Merz und die potenziellen Kandidaten. Im Ergebnis kommt ein Mann nach Berlin, dessen Reputation als Journalist unbestritten und außerordentlich groß ist.
Eli, wie ihn die Kollegen in Anlehnung an sein Zeitungskürzel nennen, hat die Welt gesehen. Er war für die SZ in Bonn, in Washington und in Berlin, aber als Außenpolitikchef über viele Jahre auch fast überall unterwegs. Er kennt die USA, er kennt Brüssel und die deutsche Hauptstadt. An inhaltlicher Erfahrung wird es ihm also nicht mangeln. Und das passt erstmal ziemlich perfekt zu dem, was Merz und seiner Regierung bevorsteht: Sie müssen Deutschlands Rolle in der Welt neu definieren – und dafür sorgen, dass Europa im Viereck mit Trump, Putin und China nicht untergeht.
Das dürfte auch der entscheidende Grund dafür sein, dass Kornelius mit knapp sechzig Jahren den Sprung wagt. Ein Sprung, der sich wie einer ins kalte Wasser anfühlen dürfte. Denn als Regierungssprecher geht es halt nicht nur um die große weite Welt, sondern oft auch ums Kleinklein der Haushalts-, Sozial- oder Digitalpolitik. Und Kornelius muss das alles dann auch auf dem manchmal unbequemen Stuhl zu Gast bei der Bundespressekonferenz beherrschen. Hierin dürfte für ihn mit die größte Herausforderung liegen. Als er zuletzt in der Hauptstadt arbeitete, war die Welt noch zwei Jahrzehnte jünger. Und ohne Social Media auch ein ganzes Stück langsamer.
Kornelius ist ein leidenschaftlicher Journalist der alten Schule. Beschreiben was ist, nicht dauernd vor allem die eigene Haltung vor sich hertragen. Und erst recht nicht unentwegt twittern. Er ist ehrgeizig, entschieden, streitbar. Manchmal kann er streng sein und ungeduldig werden. Aber er war als Ressortleiter beliebt, weil er sich um seine Leute kümmerte – und sich im Konflikt auch vor sie stellte. Sein ganzes Wirken gilt der Politik und der Berichterstattung. Das ist sein Leben, wenn er nicht gerade mit seinem Chor singt. Dass die Welt gefährlich wackelt, im Großen wie im Kleinen, dürfte ihn bei der Entscheidung mit angetrieben haben.
Viel Zeit zur Eingewöhnung bleibt Kornelius nicht. Schon nächste Woche, am 6. Mai, steht die Kanzlerwahl auf dem Programm. Und wenn alles gut geht, folgt unmittelbar anschließend die Amtsübergabe. Nur einen Tag später stehen erste Auslandsreisen an. Merz will nach Paris und Warschau. Und es kann als sicher gelten, dass Stefan Kornelius dann selbstverständlich schon mit an Bord sein möchte | |
Kornelius’ Stellvertreter: Dobrindts Sprecher Sebastian Hille zieht ins BPA um. Für die CSU wird der bisherige Pressesprecher der CSU-Abgeordneten, Sebastian Hille, die Regierungsarbeit in der Kommunikation verantworten und als einer von zwei Stellvertretern von Kornelius in das Bundespresseamt einziehen. Der Politikwissenschaftler Hille gilt als gelassener und anständiger Kommunikator, der das Spinning von Geschichten eher meidet und lieber schweigt als zu übertreiben. Ein “bayerischer Preuße”, wie ihn ein Journalistenkollege bezeichnet. Vor seinem Job bei der CSU-Landesgruppe war Hille Pressesprecher beim Wehrbeauftragten und CVD bei der Bundestags-Zeitung Das Parlament.
Alexander Dobrindt muss in seinem neuen Ministerium nun auf seine langjährigen Vertrauten verzichten. Benedikt Kuhn, sein früherer Planungsstab-Chef, war schon vor zwei Jahren zur Hessen-Wahl nach Wiesbaden gegangen und ist dort Staatskanzlei-Chef. Hille muss nun die gesamte Regierungsarbeit nach außen vertreten und löst sich damit nicht nur räumlich von seinem Mentor und Ex-Chef Dobrindt. Michael Bröcker
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News
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Sechs auf einen Streich – insgesamt soll die Zahl der Beauftragten der Bundesregierung deutlich sinken
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Beauftragte und Staatssekretäre: Koalition reduziert Anzahl der PStS leicht. Das designierte Regierungsbündnis von Union und SPD hat sich auf eine leichte Reduktion der Parlamentarischen Staatssekretäre von bisher 37 auf 35 verständigt. Im Bundesinnenministerium gibt es künftig nur noch zwei “Parlamentarische”, auch im Wirtschaftsministerium sinkt die Zahl von drei auf zwei. Immer wieder hatte vor allem die Union im Wahlkampf die Rekordzahl der Parlamentarischen Staatssekretäre kritisiert, deren Funktion vor allem eine repräsentative für das jeweilige Ministerium ist. Mit Büro, Aufwendungen und zusätzlichem Gehalt (das mit der Bundestags-Diät verrechnet wird) kostet ein Parlamentarischer Staatssekretär den Steuerzahler laut Bund der Steuerzahler rund 500.000 Euro pro Jahr. Steuerzahler-Präsident Reiner Holznagel hält die Reduzierung allerdings für einen “Tropfen auf dem brennend heißen Stein”.
Im Zuge der Neuzuschnitte der Ressorts gibt das Innenministerium den CIO, den Staatssekretär für IT-Infrastruktur, an das neue Digitalministerium ab. Ob der bisherige Amtsinhaber Markus Richter mit ins neue Haus wechselt, ist noch offen. Auslaufen soll angeblich auch der Vertrag des FDP-Politikers Joachim Stamp, der als Migrationsbeauftragter Rückführungsabkommen verhandelt. Derzeit ist Stamp in Kolumbien. Dies sei künftig aber ohnehin Sache des Ministers, hieß es in der Union.
Die werdende Koalition will auch die Zahl der Beauftragten halbieren. Welche davon betroffen sind, ist bisher unklar. Als Beispiel hatte der künftige Unions-Fraktionschef Jens Spahn kürzlich den Meeresbeauftragten genannt. Als Sparmaßnahme würde sich dessen Abschaffung allerdings nicht eignen. Denn wie das Bundesumweltministerium auf Anfrage mitteilt, fallen für diesen Beauftragten, der die Bundesregierung bei vielen nationalen und internationalen Terminen vertrete, keine zusätzlichen Kosten an: Das Amt werde vom Leiter der Unterabteilung Meeresschutz ausgeübt, “ohne dafür zusätzliche Bezüge, Stellen oder Mittel zu erhalten”, teilte ein Sprecher mit.
Sicher bleiben sollen etwa der Antisemitismus-Beauftragte, der Ostbeauftragte, die oder der Beauftragte für Internationale Klimapolitik (künftig wohl im Umweltministerium) und der Opfer-Beauftragte. Klar ist, dass Bernd Fabritius (CSU) in das Amt des Bundesbeauftragten für Aussiedler und Vertriebene zurückkehrt. Der Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen hatte das Amt bereits von 2018 bis 2022 inne, wurde dann jedoch von der SPD-Politikerin Natalie Pawlik abgelöst. Malte Kreutzfeldt, Maximilian Stascheit
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Nationaler Sicherheitsrat: Merz setzt auf kleine Lösung. Mit der geplanten Ernennung seines bisherigen Stabschefs in der Unionsfraktion, Jacob Schrot, zum Leiter der Stabsstelle Nationaler Sicherheitsrat im Kanzlerbüro, stutzt Friedrich Merz die in das Gremium gesetzten Erwartungen. So jedenfalls lautet die Einschätzung mehrerer Sicherheitsexperten im Gespräch mit Table.Briefings. Sie bezweifeln, dass es dem 34-jährigen CDU-Politiker aus Brandenburg gelingen wird, die starken Leiter der Abteilungen 2, 5 und 7 im Kanzleramt einzuhegen. Diese sollen künftig vom bisherigen AA-Planungsstabschef Günter Sautter (Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik), dem bisherigen EU-Botschafter Michael Clauß (Europapolitik) und Philipp Wolff (Bundesnachrichtendienst; Koordinierung der Nachrichtendienste des Bundes) geleitet werden.
Im Koalitionsvertrag steht, dass der Nationale Sicherheitsrat “die wesentlichen Fragen einer integrierten Sicherheitspolitik” koordinieren soll. Deshalb wird Schrot auf enge Zusammenarbeit mit Merz’ künftigem außenpolitischen Berater Sautter, aber auch mit dem designierten Außenminister Johann Wadephul (CDU) angewiesen sein. Wadephul wird von den bisherigen Mitgliedern des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Serap Güler (CDU) und Florian Hahn (CSU), als Staatsminister unterstützt. Weitere Details lesen Sie im Security.Table. Markus Bickel
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Freundlicher Hinweis an die Koalitionäre zum Thema Gesundheit. Die Private Krankenversicherung bildet aus eigener Kraft Nachhaltigkeitsreserven für die stark steigenden Gesundheits- und Pflegekosten unserer alternden Gesellschaft. Wir stehen bereit, diese generationengerechte Lösung möglichst vielen Menschen anzubieten – für den Ausbau einer besseren Eigenvorsorge. (mehr auf pkv.de)
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Bildung und Familie: Superministerin Karin Prien. Die bisherige CDU-Kultusministerin von Schleswig-Holstein übernimmt das künftige Superministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Im Kern soll es die gesamte Bildungskette von der frühkindlichen Bildung bis zum lebenslangen Lernen abbilden. Noch aber ist unklar, ob etwa auch Zuständigkeiten für die berufliche und die Hochschulbildung aus dem bisherigen Bildungs- und Forschungsministerium zu Prien wechseln. Wie Table.Briefings erfuhr, kann sich die SPD-Seite auch vorstellen, dass etwa die berufliche Bildung vollständig im Arbeitsministerium angesiedelt wird. Was jetzt noch auf Prien zukommt, lesen Sie im Bildung.Table. Thorsten Denkler
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AfD: Krah zeigt sich unbeeindruckt von Anklage gegen Ex-Mitarbeiter. Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen den früheren Mitarbeiter von Maximilian Krah und einen mutmaßlichen Komplizen erhoben: Sie seien “hinreichend verdächtig”, als Agenten für den chinesischen Geheimdienst gearbeitet zu haben, wie der Spiegel berichtet. Krah will darin wenig Brisanz erkennen: “Drei Jahre Beobachtung plus ein Jahr U-Haft spricht nicht für einen rauchenden Colt”, kommentierte er gegenüber Table.Briefings. “Ich werde dem Prozess mit Interesse folgen, um zu erfahren, was konkret geschehen ist.” Jian G. soll mehr als 500 Dokumente übermittelt und Interna über die AfD-Spitze gesammelt haben. Er war bis zu seiner Verhaftung 2024 fünf Jahre lang Assistent in Krahs Brüsseler Abgeordnetenbüro. Franziska Klemenz
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Frank Schäffler: FDP muss Pragmatismus ablegen. In der Debatte um die künftige Strategie der FDP fordert der ehemalige Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler eine Abkehr vom bisherigen Kurs des Pragmatismus. In einem Gastbeitrag argumentiert er, die FDP habe ihre historische Rolle als liberaler Ausgleichsfaktor im Parteiensystem verloren und sei “überflüssig” geworden, weil sie ihre marktwirtschaftlichen Prinzipien immer wieder zugunsten machtpolitischer Kompromisse geopfert habe. “Die Krise der FDP wurzelt maßgeblich darin, dass ihre Worte und Taten nicht im Einklang stehen”, so Schäffler.
Stattdessen fordert er eine konsequent klassisch-liberale Neuausrichtung in fünf zentralen Bereichen: ein schlanker, aber wehrhafter Staat, mehr Dezentralität und Bürgerbeteiligung, größere Autonomie für Schulen und Hochschulen, die kompromisslose Förderung von Marktwirtschaft und Unternehmertum sowie generationengerechte Reformen in Rente und Pflege. Als Beispiele nennt er die Abschaffung des Beamtenstatus für Lehrer und des Numerus Clausus an Hochschulen. Welches historische Vorbild er für diesen Kurs sieht, lesen Sie in seinem Standpunkt. Maximilian Stascheit
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Blackout: Verband fordert schnelles Kritis-Dachgesetz. Zwar gehen Experten wie der Energiewissenschaftler Bruno Burger im Zeit-Interview davon aus, dass ein großflächiger Stromausfall in Deutschland wegen der engen Verknüpfung mit den Nachbarstaaten deutlich weniger wahrscheinlich ist als in Spanien und Portugal. Doch trotz Präventivmaßnahmen könne ein solcher Blackout nicht zu 100 Prozent, “sondern vielleicht nur zu 98 Prozent” ausgeschlossen werden, sagte Hans-Walter Borries, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes für den Schutz Kritischer Infrastruktur (BSKI), Table.Briefings.
Von der neuen Bundesregierung fordert er daher ein zentrales Energiemonitoring. Außerdem drängt er auf die schnelle Umsetzung des Kritis-Dachgesetzes und der Cybersicherheitsrichtlinie NIS2. Damit verbunden sein müsse die Stärkung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Das wahrscheinlichste Szenario für einen großflächigen Stromausfall ist laut Borries aktuell ein gezielter Cyber-Angriff auf die IT-Infrastruktur. Ähnlich wahrscheinlich sei eine gleichzeitige Beschädigung mehrerer Umspannwerke und Höchstspannungsleitungen durch Unwetterlagen wie Starkregen mit Gewitter. Mehr Details lesen Sie im Security.Table. Lisa-Maria Klein
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Table.Today Podcast
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Bei der Parlamentswahl in Kanada hat sich für viele Beobachter überraschend die Liberale Partei von Mark Carney durchgesetzt. Anfang des Jahres lag Carney in den Umfragen noch mehr als 20 Prozent hinter dem Konservativen Pierre Poilievre. Warum ausgerechnet Donald Trump der größte Wahlkampfhelfer der Liberalen war, das hören Sie ab 6 Uhr hier.
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Table.Documents
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Bericht der Bundesregierung zur Weiterentwicklung des “Gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen”
Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage: Zahl der Menschen im Kirchenasyl in Deutschland
Studie des IW Köln und des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung: Wo die Suche nach einer Kita am schwierigsten ist
Analyse des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags: Zu Bilanz und Reform des Elterngeldes
Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands
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Heads
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Lisa Paus soll Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion für Arbeit und Soziales werden. Es werde auf ihre Partei ankommen, “damit die sozial-ökologische Transformation gelingt und die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme nicht unter die Räder kommt”, sagte die bisherige Familienministerin. Es brauche “mehr Solidarität statt Muskelspiele und ungebremsten Kapitalismus”. (Tagesspiegel)
Misbah Khan ist neue Vizevorsitzende der Grünen-Fraktion und künftig zuständig für Gesundheit, Forschung und Familie. Andreas Audretsch, Agnieszka Brugger, Konstantin von Notz und Julia Verlinden wurden als Fraktionsvizes wiedergewählt. ()
Steffen Bilger wird Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion und folgt damit auf Thorsten Frei. Er sitzt seit 2009 im Bundestag, war Parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium und zuletzt als Fraktionsvize für Landwirtschaft und Umwelt zuständig. (Tagesspiegel)
Alexander Hoffmann wird Chef der CSU-Landesgruppe. Wie sein Vorgänger Alexander Dobrindt beherrsche er die zugespitzte Rede, schreibt Matthias Wyssuwa. Ob er auch dessen “Integrationskraft” habe, müsse sich noch zeigen. (FAZ)
Burkhard Jung ist Leipziger Oberbürgermeister und soll wieder Präsident des Städtetags werden. Nach einer Vereinbarung innerhalb des Spitzenverbands hat die SPD-Gruppe im Städtetag diesmal das Vorschlagsrecht. Derzeit steht Markus Lewe, CDU-Oberbürgermeister von Münster, an der Spitze – Jung ist sein Vize. (FAZ)
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Best of Table
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ESG.Table: Trump kündigt Tiefseebergbau an – weltweit. Das neue Dekret des US-Präsidenten löst bei Forschern und Umweltschützern vehemente Kritik aus. Sie befürchten, dass eine unkontrollierbare Kettenreaktion bei anderen Staaten und Unternehmen folgen könnte. Welche Konsequenzen drohen, lesen Sie hier.
China.Table: Pekings Traum vom Welthandel ohne US-Dollar. China treibt die Internationalisierung seiner Landeswährung voran. Die US-Zollpolitik spielt dem Land in die Karten. Weshalb Peking ein bedeutender Etappensieg im geopolitischen Wettstreit mit den Amerikanern winkt, lesen Sie hier.
China.Table: Wie Xi trotz Anti-Korruptions-Kampagnen Reichtümer anhäuft. Xi Jinping trat 2012 mit “null Toleranz” gegen Korruption an. Millionen Funktionäre wurden bestraft, ganze Machtzirkel gestürzt. Doch hinter den Kulissen floriert das alte System weiter, wie ein Bericht eines US-Geheimdienstes nahelegt. Warum die Anti-Korruptionsmaßnahmen für Xis Familie nicht gelten und inwiefern Korruption weiter systeminhärent ist, lesen Sie hier.
Bildung.Table: Die europäische KI-Verordnung bringt Schulen mehr Klarheit. Wollen Schulen KI-Systeme nutzen, müssen sie diese nicht selbst einstufen, erklärt Boris Heithecker vom Online-Anmeldedienst moin.schule. Dafür seien die Anbieter zuständig. Welche Pflichten Schulen als Betreiber haben und warum der Aufwand der Schulen für den Datenschutz höher ist, lesen Sie hier.
Security.Table: Amnesty übt Kritik an deutscher Israel-Politik. Noch vor Amtsantritt der neuen Regierung verschärft die Menschenrechtsorganisation den Ton gegen Schwarz-Rot. Warum dabei vor allem der Umgang mit der Regierung von Benjamin Netanjahu im Mittelpunkt steht, lesen Sie hier.
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Must-Reads
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FAZ: Die Folgen des Holle-Wechsels ins Kanzleramt. Levin Holle wird Wirtschaftsberater von Friedrich Merz, was eine Lücke bei der Deutschen Bahn hinterlässt. Denn der DB-Finanzchef galt als möglicher Nachfolger von Richard Lutz. Neben ihm und DB-Vorständin Evelyn Palla kämen nicht viele für den Posten infrage, schreiben Corinna Budras und Manfred Schäfers. (“Der Neue an der Seite von Merz”)
Taz: Ein bisschen Lob für Merz und Reiche. Der Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel, Leiter der alternativen Memorandum-Gruppe, hat sich vorsichtig optimistisch über die Wirtschaftspolitik der neuen Regierung geäußert. “Der Anfang, Milliarden für Klima und Infrastruktur, war aus unserer Sicht ganz positiv”, sagt er im Interview. Entscheidend werde (aber) sein, ob der Staat weiterhin eine aktive Rolle in der Transformation spiele. Er hoffe, dass die neue Wirtschaftsministerin als Kennerin der Energiebranche nicht zum “Marktfundamentalismus” zurückkehre. (“,Bei Merz ist es purer Opportunismus'”)
Tagesspiegel: Europa hinkt bei Chip-Produktion hinterher. Die EU droht ihre Ziele deutlich zu verfehlen, warnt der Europäische Rechnungshof. Von den geplanten 20 Prozent Weltmarktanteil bis 2030 sei man weit entfernt. Weil die Industrie aus nur wenigen großen Unternehmen bestehe, habe das Scheitern einzelner Projekte große Auswirkungen. Während TSMC 2027 mit der Produktion in Dresden starten will, hat Intel seine Pläne für Magdeburg vorerst gestoppt. (“Rasante Entwicklung unterschätzt“)
Netzpolitik.org: Kritik an IP-Catching. Die Bundesregierung will nicht öffentlich sagen, wie oft diese gesetzlich bisher nicht definierte Überwachungsmaßnahme benutzt wird. Dabei werden temporär alle IP-Adressen gespeichert, die sich mit einem bestimmten Server verbinden. Fachleute, darunter Richter, sehen das kritisch, weil auch Unverdächtige erfasst werden. (“Die Überwachungs-Maßnahme, die geheim bleiben soll”)
Nicht überlesen!
Spiegel: Chinas langer Arm. Eine internationale Recherche hat Fälle aus mehr als 20 Staaten zusammengetragen, in denen das Land gezielt etwa mit Morddrohungen und Cyberattacken gegen Kritiker vorgegangen sein soll – auch in Deutschland. Geheimdiensten zufolge ist die Volksrepublik in der Lage, “jeden überall auf der Welt rechtswidrig verhaften zu lassen”. (“Wie China gezielt Dissidenten einschüchtert”)
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Schlagzeilen von morgen
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Meistgelesenes von heute
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Interviews von morgen
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Deutschlandfunk
6:50 Uhr: Claudia Kemfert, DIW: Blackout auch in Deutschland möglich?
7:15 Uhr: Ralf Stegner, MdB (SPD): Will die SPD regieren?
8:10 Uhr: Jürgen Hardt, MdB (CDU): Wie sieht schwarz-rote Außenpolitik aus?
ZDF
6:35 Uhr: Yasmin Fahimi, DGB-Vorsitzende: Tag der Arbeit und Forderungen der Gewerkschaften
7:10 Uhr: Emily Haber, ehemalige Botschafterin in den USA: 100 Tage Trump
8:10 Uhr: Alexander Schweitzer, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz: Mitgliedervotum und Personaltableau der SPD
rbb24-Inforadio
6:45 Uhr: Aziz Bozkurt, Staatssekretär für Soziales in der Berliner Senatsverwaltung: SPD-Mitgliedervotum
7:25 Uhr: Barbara Slowik Meisel, Polizeipräsidentin von Berlin: Konzepte für den 1. Mai
9:05 Uhr: Johannes Kleinsorg, Chef der Berliner Bäderbetriebe: Start der Sommersaison der Berliner Bäder
phoenix
9:05 Uhr: Nils Schmid, Außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion: 100 Tage Donald Trump
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Time.Table
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Abschied: Olaf Scholz besucht Emmanuel Macron in Paris.
Regierungsbildung: Bekanntgabe des Ergebnisses des SPD-Mitgliedervotums zum Koalitionsvertrag durch Matthias Miersch. Willy-Brandt-Haus, 10:30 Uhr
Kirche: Beginn des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentags. Mit Frank-Walter Steinmeier, Belit Onay und Stephan Weil. Hannover, bis 4. Mai
Architektur: Pressekonferenz zur Ergebnisvorstellung des Realisierungswettbewerbs Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation. Mit Carsten Schneider und Reiner Haseloff. Händel Halle, Halle (Saale), 9 Uhr
Gewerkschaften: DGB-Kulturforum Wie wollen wir arbeiten? Mit Julia Friedrichs und Yasmin Fahimi. Weltecho, Chemnitz, 19 Uhr. Weitere Informationen
Energiewirtschaft: Veranstaltung Wie viel “Green” ist im Clean Industrial Deal der EU? Europäisches Haus Berlin, 18 Uhr. Weitere Informationen
OECD: Veröffentlichung des Reports zur Besteuerung von Einkommen. Untersucht wurde die Steuerlast für unterschiedliche Haushalte in den OECD-Ländern. Paris, 11 Uhr
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Geburtstage von morgen
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Marcel Bauer, MdB (Linke), 33
Ulle Schauws, MdB (Grüne), 59
Jamila Schäfer, MdB (Grüne), 32
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Nachttisch
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Das war’s für heute. Good night and good luck!
Heute haben Okan Bellikli, Markus Bickel, Stefan Braun, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Thorsten Denkler, Lisa-Maria Klein, Franziska Klemenz, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Marit Niederhausen, Sven Siebert und Maximilian Stascheit mitgewirkt.
Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.
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Berlin.Table Redaktion
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