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Berlin.Table
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Das Late-Night-Briefing aus der Hauptstadt
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#549
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17. April 2025
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Talk of the Town
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Die Abgeordneten der AfD-Fraktion bei der konstituierenden Sitzung des Bundestags am 25. März
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Die AfD im Bundestag: Zwischen Abgrenzung und Normalität
Von
Helene Bubrowski, Franziska Klemenz und Horand Knaup
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Die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD haben viele Fragen offengelassen. Ein ungelöstes Dauerproblem im parlamentarischen Alltag sorgt nun für weiteres Konfliktpotenzial: Wie geht man mit der AfD um, die nicht nur in Teilen rechtsextreme Positionen vertritt, sondern mit 152 Abgeordneten auch kraftstrotzend Ansprüche erhebt – auf Posten, auf Mittel und auf Räumlichkeiten im Bundestag? In der Unionsfraktion wächst die Zahl derjenigen, die die Rechtsaußen-Abgeordneten nicht länger exmatrikuliert sehen wollen. Die SPD hält dagegen – und in der noch nicht besiegelten Koalition wächst die Zahl der Themen, die die Differenzen zwischen den Partnern offenlegen. Angezettelt hatte den Konflikt CDU-Fraktionsvize Jens Spahn. Zuerst in der Bild-Zeitung hatte er angemahnt, im Bundestag bei organisatorischen Fragen und Abläufen mit der AfD “wie mit jeder anderen Oppositionspartei auch” umzugehen. Es gehe dabei nicht um eine inhaltliche Zusammenarbeit, aber: Man müsse anerkennen, dass Millionen Deutsche die AfD gewählt hätten. Fast empört wies er hinterher den Vorwurf zurück, er strebe eine “Normalisierung” des Umgangs mit der AfD an, die öffentliche Debatte erschöpfe sich in “Empörungsritualen”. Zugleich erfuhr er innerparteilich breite Solidarität. Vom sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer über Fraktionsvize Johann Wadephul bis hin zum Hamburger MdB Christoph Ploß reichte die Garde der Unterstützer. Spahn habe “zu Recht darauf hingewiesen, dass man die AfD nicht mit Geschäftsordnungsdebatten wieder unter 20 Prozent bekommen kann, sondern nur mit inhaltlichen Auseinandersetzungen”, sagte Ploß dem Tagesspiegel. Auch Karin Prien, Vize-CDU-Chefin und Bildungsministerin in Schleswig-Holstein, schlägt in der FAZ den Kurs einer “zivilisierten Verachtung” vor: Eine Normalität im Umgang könne es gar nicht geben. “Dennoch: Die Abgeordneten sind demokratisch gewählt.” Deshalb sei es wichtig, die Geschäftsordnung peinlich genau einzuhalten. Was dem Vorgang zusätzliche Brisanz verleiht: Auch der für mehrere Spitzenämter gehandelte Thorsten Frei plädiert – vorsichtig – für eine Öffnung gegenüber den Rechtspopulisten. Man müsse das Wahlergebnis anerkennen, sagte er im Podcast Table.Today: “Das ist eine Frage des demokratischen Bekenntnisses. Und deswegen muss man sich sehr klug anschauen, wie man an dieser Stelle verfährt.” Frei, der die gemeinsame Abstimmung von Union und AfD in der Migrationspolitik Ende Januar intern mit einiger Skepsis betrachtet hatte, fügte an: “Ich würde immer davor warnen, die AfD in ihrem Märtyrerstatus zu bestätigen. Das kommt ihr nicht zu, das ist nicht richtig.” In der SPD sorgt der Unions-Versuch, das Verhältnis zur AfD zu entkrampfen, für Empörung. Weil Spahn immer wieder mal Grenzen auslotet, begegnen ihm die Genossen ohnehin mit großem Misstrauen. Zudem hatten sich die Chef-Verhandler von Union und SPD soeben erst im Koalitionsvertrag verständigt, wonach beide Seiten “auf allen politischen Ebenen jede Zusammenarbeit mit verfassungsfeindlichen, demokratiefeindlichen und rechtsextremen Parteien” ausschließen. Und: “Im Deutschen Bundestag und in allen von ihm beschickten Gremien stimmen die Koalitionsfraktionen einheitlich ab.” Darauf berufen sich nun die Genossen. “Ich kann nur warnen, die AfD zu normalisieren”, sagte Bärbel Bas bei Markus Lanz. Man könne keine Partei mit der Repräsentation einer Institution betrauen, “die sie jeden Tag bekämpft”. Innenpolitiker Sebastian Fiedler sagte Table.Briefings: “Ich kann mir derzeit keine AfD-Abgeordneten vorstellen, die meine Stimme für den Vorsitz des Innenausschusses bekämen. Die rechtsextreme AfD ist ein Sicherheitsrisiko.” Auch SPD-Generalsekretär Matthias Miersch stellte bei RTL klar, dass “es keine Normalität geben” könne. Die AfD stelle “in weiten Teilen die Verfassung infrage”, und das Bundesverfassungsgericht habe klargestellt, “dass es keinen Anspruch gibt, gewählt zu werden”. Derweil frohlockt die AfD. Die besonders Machtorientierten malen sich schon aus, wie die Koalition zerbrechen und die AfD noch vor 2029 an einer schwarz-blauen Regierung beteiligt werden könnte. Die Reflektierteren rechnen vor, wer in der CDU eine Mehrheit für eine solche Koalition verhindern würde. Die “Lockerungsübungen von Spahn” zeigten, dass die Abgrenzungsmechanismen der CDU nicht mehr funktionierten, dass nach der Merkel-Ära zudem eine Repräsentationslücke rechts außen zu füllen sei. “Aber Armin Laschet würde sich eher die Hand abhacken, als mit uns zu regieren”, heißt es etwa. Und die Laschets blieben eine relevante Größe in der Union. Die AfD müsse jetzt ihre Hausaufgaben machen. So mahnen gegenüber Table.Briefings mehrere, auch hochrangige AfD-Mitglieder. “Wenn wir je eine Option für die Union werden wollen, müssen wir im Parlament hochsolide und ultraseriös auftreten”, argumentieren sie, “das wird schwer genug”. Pöbeleien, Krawall, “das Brandner-Gehabe” – das alles müsse aufhören. An der Auftakt-Rede von Stephan Brandner zur Konstituierung des neuen Bundestages störten sich selbst Bundesvorstandskollegen. Eine wirkliche Machtoption sehen die meisten vor 2029 nicht. Und doch registrieren es die Rechtspopulisten mit großer Freude, dass nicht nur die Koalitionspartner, sondern auch die Union intern heftig streitet – und zwar, mal wieder, über die AfD. | |
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News
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Thorsten Frei: Weniger Paternalismus, mehr Ehrlichkeit. Einer der Chefverhandler der Union in den Koalitionsgesprächen und Anwärter auf ein wichtiges Amt in der neuen Regierung kündigt für die kommenden Jahre Einschnitte und Zumutungen für die Deutschen an. Zudem plädiert Thorsten Frei für mehr Ehrlichkeit im Umgang mit den Bürgern. Angesichts des demografischen Wandels brauche es “eine veränderte Prioritätensetzung”, nicht nur im Bereich der sozialen Sicherungssysteme, sagte Frei im Podcast von Table.Briefings. Wenn etwa die Ausgaben für Verteidigung erhöht werden müssten, gehe das zwangsläufig auf Kosten anderer Aufgaben. “Das kann ja gar nicht anders möglich sein.”
Der CDU-Politiker plädiert dafür, diese Botschaft offener auszusprechen als es die Vorgängerregierung tat. Die Union hatte Olaf Scholz wiederholt vorgehalten, er erwecke den Eindruck, die Herausforderungen seien ohne Einschränkungen und Belastungen zu bewältigen. “Wir sollten den Menschen nicht die Illusion als Sand in die Augen streuen”, dass sie sich aufgrund der fundamentalen Veränderungen nicht einschränken müssten, sagte Frei, der in der abgelaufenen Legislaturperiode Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion war.
Für Frei ist der mündige Bürger der Maßstab. “Wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft, deshalb ist Paternalismus nicht notwendig.” Allerdings müsse die Regierung die Menschen mitnehmen auf dem nicht einfachen Weg. Der Unionspolitiker glaubt nicht, dass die außenpolitischen Herausforderungen in den nächsten Jahren weniger werden. Wie sich Schwarz und Rot nach der Bundestagswahl angenähert haben und warum er mit dem Koalitionsvertrag insgesamt überaus zufrieden ist, hören Sie ab 6 Uhr hier. Helene Bubrowski
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Forschung ist Deutschlands beste Medizin.
Denn innovativer Impfschutz entlastet das Gesundheitssystem. Nächste Woche startet die Europäische Impfwoche. Sie erinnert uns daran: Impfen ist ein zentraler Pfeiler für die Prävention. Dafür braucht es einen einfachen Zugang für alle. Mehr Infos rund um das Impfwesen in Deutschland erfahren Sie beim vfa.
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Windenergie: Ausbautempo beschleunigt sich weiter. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sind in Deutschland Windenergieanlagen mit einer Leistung von fast einem Gigawatt (GW) in Betrieb gegangen; das ist der höchste Wert seit 2018 und etwa zweieinhalbmal so viel wie vor drei Jahren. Das geht aus dem Quartalsbericht der Fachagentur Wind und Solar hervor. Das EEG-Ziel, in diesem Jahr neue Windräder mit einer Leistung von knapp 8 GW zu errichten, dürfte dennoch deutlich verfehlt werden. Im nächsten Jahr könnte es allerdings erreicht werden, denn die Zahl der neu genehmigten Windräder lag im ersten Quartal wie schon in den beiden Vor-Quartalen erneut bei über 4 Gigawatt. Von der Genehmigung bis zur Inbetriebnahme vergehen in der Regel gut zwei Jahre.
Die Branche warnt vor einer Aufweichung der Flächenvorgaben. “Angesichts der sehr guten Entwicklung der Windenergie appellieren wir eindringlich an die kommende Bundesregierung, jetzt Kurs zu halten”, erklärte die Präsidentin des Bundesverbands Windenergie, Bärbel Heidebroek. Die von der Ampel-Regierung eingeführte Pflicht, dass alle Bundesländer bis 2032 mindestens zwei Prozent der geeigneten Flächen für Windparks zur Verfügung stellen müssen, war während der Koalitionsverhandlungen von der Union infrage gestellt worden. Im Koalitionsvertrag findet sich nun die Formulierung, dieses Ziel zu “evaluieren”. Das sei nicht zielführend, warnte Heidebroek: “Die Branche braucht Planungssicherheit, und die deutsche Wirtschaft braucht CO₂-neutralen und günstigen Strom aus Windenergieanlagen.” Malte Kreutzfeldt
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Gute Ansatzpunkte im Koalitionsvertrag für Pflege und Gesundheit. Entscheidende Bedeutung für die künftige Qualität des Gesundheitswesens haben die vorgesehenen Kommissionen zur Stabilisierung der Finanzlage in der Kranken- und Pflegeversicherung. Die Private Krankenversicherung wird diese mit besten Kräften und konstruktiven Vorschlägen unterstützen. (mehr auf pkv.de)
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Koalitionsvertrag: ICAN-Chef kritisiert “massive Aufrüstung”. Christoph von Lieven, Vorstandsmitglied des deutschen Zweigs der International Campaign to Abolish Nuclear weapons (ICAN) bezeichnet den Koalitionsvertrag von Union und SPD als “besorgniserregend”. In einem Standpunkt für Table.Briefings bemängelt er, dass der Vertrag kein Bekenntnis zur nuklearen Abrüstung, zur Nichtverbreitung von Atomwaffen (NPT) oder zum Ziel einer atomwaffenfreien Welt enthalte. Von Lieven interpretiert das als “bewusstes Offenhalten nuklearer Optionen”. Welche Forderungen er im Namen der Friedensbewegung an die neue Bundesregierung stellt, lesen Sie im Security.Table. Wilhelmine Preußen
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Digitalministerium: Was der Bund von den Ländern lernen kann. Bei der Besetzung wichtiger Positionen im neuen Ressort wäre ein Personaltransfer aus den Ländern zum Bund wünschenswert. Das schreibt der Politikwissenschaftler Christoph Bieber vom Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in einem Gastbeitrag für Table.Briefings. Schon in den Koalitionsverhandlungen hätten sich aktuelle und ehemalige Landespolitiker mit ihrer Expertise eingebracht. Sie könnten im Bund auf ihre Erfahrungen mit zum Teil ebenfalls eigenständigen Digitalministerien zurückgreifen. Wichtig ist laut Bieber, dass das Bundesministerium in der Lage ist, Impulse aus anderen Ressorts zu verarbeiten. Welche Positiv-Beispiele aus den Landeshauptstädten es gibt und mit welchem Ministerium auf Bundesebene es zu einer Konkurrenz kommen könnte, lesen Sie im Standpunkt. Okan Bellikli
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Wissenschaftspolitik: Sprind-Direktor fordert “neues Narrativ”. Rafael Laguna, Gründungsdirektor der Bundesagentur für Sprunginnovation (Sprind), spricht sich für ein radikales Umdenken in der Wissenschaftspolitik aus. Transfer, Wirkung und Geschwindigkeit müssten deutlich stärker in den Fokus rücken – Exzellenz dürfe nicht länger nur an Publikationen und Drittmitteln gemessen werden. “Wenn wir Transfer weiter als freiwillige Kür behandeln, verspielen wir unser Potenzial im internationalen Wettbewerb”, warnt Laguna. Er befürwortet deshalb verbindlichen Quoten in allen Förderprogrammen. Auch bei der Innovationsfinanzierung brauche es weniger Bürokratie. Mehr dazu lesen Sie im Research.Table. Nicola Kuhrt
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Sachsen: Haushaltsstreit belastet Minderheitsregierung. Die Koalition aus CDU und SPD versucht in Gesprächen mit den Fachausschüssen derzeit, die Opposition von ihrem Doppelhaushalt 2025/2026 zu überzeugen. Der hat mit je rund 25 Milliarden Euro zwar Rekordgröße, sieht jedoch umfangreiche Einsparungen vor, um ein Defizit von 4,3 Milliarden Euro auszugleichen. Die Koalitionäre wollen unter anderem an Infrastruktur für Schulen und Polizei sparen, Anlaufstellen für queere Menschen, Prostituierte und Betroffene von rechter Gewalt weit weniger als bisher fördern und den Ausbau von Fahrradwegen drosseln.
Die zehn benötigten Oppositionsstimmen sind bislang in weiter Ferne. Linke, Grüne, BSW und auch die AfD lehnen den Entwurf ab. Die Grünen pochen darauf, dass der Freistaat die Kreditmöglichkeit nutzt, die der Bund durch seine Grundgesetzänderung ermöglicht hat. CDU-Fraktionschef Christian Hartmann hat aber über die Sächsische Zeitung ausgerichtet, dass Schulden für seine Partei nicht denkbar seien. “Wenn sich die CDU bei den Schulden nicht bewegt, stimmen wir Grünen nicht zu”, sagte Fraktionsvorsitzende Franziska Schubert Table.Briefings. Einige prognostizieren, dass die vier Monate junge Regierung wegen des Haushaltsstreits Ende Juni platzen könnte. Sachsens Kultusminister Conrad Clemens räumte gegenüber Table.Briefings ein: “Minderheitsregierung ist anstrengend.” Aber: Ans Scheitern denke er nicht. Franziska Klemenz
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Table.Documents
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Brief der JU Niedersachsen: David McAllister als Außenminister!
Bericht zur Digitalisierung in den Kommunen
Papier des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags: 75 Jahre Mitgliedschaft Deutschlands im Europarat
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Heads
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Friedrich Merz und David McAllister
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David McAllister wird von einigen mächtigen Konservativen hinter den Kulissen als möglicher neuer Außenminister gehandelt. Nun fordert die Junge Union in Niedersachsen offiziell von der Parteiführung, McAllister zu nominieren. “Deutschland hat unter der Ampel einen erheblichen Reputationsschaden im internationalen Ansehen erlitten. Früher war Deutschland das Paradebeispiel, heute dient es als Negativbeispiel für andere Länder. David McAllister hat genau das richtige Format, um diese Wahrnehmung wieder zu drehen”, schreibt die JU-Landesvorsitzende Karoline Czychon in einer Erklärung, die Table.Briefings vorliegt.
McAllister war von 2010 bis 2013 niedersächsischer Ministerpräsident und leitet seit 2017 den Auswärtigen Ausschuss im Europäischen Parlament. Als Vizechef der EVP ist der 54-jährige Jurist mit Europas konservativen Staats- und Regierungschefs gut vernetzt und spricht als Deutscher mit schottischen Wurzeln fließend Englisch. “Er steht für eine uneingeschränkte Unterstützung der Ukraine und einen notwendigen harten Kurs gegenüber Russland”, schreibt Czychon. Auch CDU-Landeschef Sebastian Lechner hält viel von McAllister, heißt es, will sich in die Personaldebatte aber nicht einmischen. Als mögliche Außenminister werden auch der Außenpolitiker Johann Wadephul und Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet genannt. Aus der Niedersachsen-CDU könnten auch CDU-Vize Silvia Breher oder der Hannoveraner Ex-Staatsminister Hendrik Hoppenstedt ins Kabinett kommen. Michael Bröcker
Robert Habeck wolle sein Bundestagsmandat nur noch bis zur Sommerpause behalten, schreibt Severin Weiland. Nachrücken für ihn würde Mayra Vriesema, ehemals Co-Landesvorsitzende in Schleswig-Holstein und derzeit studentische Mitarbeiterin der Grünen-MdB Denise Loop. (Spiegel)
Tim Engartner warnt davor, der Digitalisierung im Bildungssystem zu viel Gewicht einzuräumen. Der Professor für Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt ökonomische Bildung an der Universität Köln fordert, Schulen sollten mindestens bis zum Abschluss der Sekundarstufe I weitestgehend digitalfreie Räume sein – inklusive Handyverbot. Sonst könnte das “soziale Lernen” zu kurz kommen, so seine Befürchtung. Außerdem müsse die Bildungspolitik anderes priorisieren, konkret Personal und die Sanierung von Gebäuden. Was er in seinem Buch “Raus aus der Bildungsfalle” noch fordert, lesen Sie im Bildung.Table. Janna Degener-Storr
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Best of Table
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Security.Table: 15 Jahre nach dem Karfreitagsgefecht. 2010 starben erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder deutsche Soldaten bei einem Kampfeinsatz. Wie der Vorfall in Afghanistan die Bundeswehr bis heute beschäftigt, lesen Sie hier.
China.Table: Xis Vertrauen ins Militär. Der zweithöchste Militärchef Chinas ist seit gut zwei Wochen verschwunden. Was dahintersteckt und was das für Xi Jinping bedeutet, lesen Sie hier.
Africa.Table: Entwicklungsbanken mit positiven Jahresabschlüssen. Die Afrikanische Import-Export-Bank hat 2024 29 Prozent mehr erwirtschaftet als im Vorjahr. Wie es wiederum beim Export- und Projektfinanzierer der KfW läuft, lesen Sie hier.
Africa.Table: AU will eigene Ratingagentur. Afrikanische Staaten leiden unter ihrer teils schlechten Kreditwürdigkeit. Vor welchen Herausforderungen eine von der Afrikanischen Union geplante eigene Einrichtung steht, lesen Sie hier.
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Must-Reads
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Politico: Trump verspricht Meloni Handelsabkommen. Beim Besuch von Georgia Meloni im Weißen Haus sagte Donald Trump am Donnerstag, dass es “zu 100 Prozent” ein Handelsabkommen zwischen den USA und Europa geben werde und sprach von einem “fairen Deal”. Die italienische Ministerpräsidentin erklärte, dass sie zwar nicht für die gesamte EU sprechen könne, ehrliche Gespräche aber den Weg zu einer Einigung ebnen würden. (“Trump promises a trade deal with Europe”)
Tagesspiegel: Bahn pausiert Großprojekte. Die Planungen für drei auch für Nachbarländer relevante Strecken werden vorerst gestoppt. Betroffen sind der Ausbau des Teilabschnitts zwischen Offenburg und Freiburg für die Zufahrtsstrecke zum Gotthard-Tunnel, der Brenner-Nordzulauf und die Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim. Die letzten beiden Projekte liegen auf dem für europäische Güterzüge bedeutsamen Korridor Rotterdam-Genua. (“Auf diese Streckenausbauten müssen Reisende warten”)
DLF: Weniger Abhängigkeit von Microsoft? Manche Bundesländer setzen auf Open-Source-Software in der Verwaltung, um sich vom US-Konzern zu lösen. Zuletzt gab der Bund mehr als eine Milliarde Euro für dessen Lizenzen aus. Dirk Schrödter (CDU), Staatskanzlei-Chef mit Ministerrang in Kiel, sieht in der Abhängigkeit eine Sicherheitsbedrohung – die auch das Wachstum der heimischen Digitalwirtschaft hemme. (“Schleswig-Holsteins Landesregierung wirbt für Abschaffung von Microsoft-Programmen”)
Kleine Zeitung: Klage gegen Deutschland. Österreichs größter Baukonzern Strabag fordert 335 Millionen Euro vor einem Gericht in Washington D.C. Hintergrund ist ein Schiedsspruch des dort ansässigen Internationalen Zentrums zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) der Weltbank. Es geht um gescheiterte Offshore-Windkraftprojekte zweier Tochterunternehmen. Die NGO Attac betont, der EuGH habe private Schiedsgerichts-Klagen von EU-Unternehmen gegen EU-Staaten 2021 verboten. (“Attac attackiert Strabag”)
FAZ: Russischer Botschafter bei Gedenkveranstaltung. Obwohl er nicht eingeladen war, nahm Sergej Netschajew an einem Weltkriegs-Gedenken im brandenburgischen Seelow teil. Vize-Landrat Friedemann Hanke (CDU) sieht die politische Dimension kritisch, betont aber die historische Verbundenheit aufgrund der vielen gefallenen sowjetischen Soldaten. Der Botschafter habe zwar während des offiziellen Teils geschwiegen, am Rande aber propagandistische Gespräche und Interviews geführt. (“Krieg der Kränze”)
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Meistgelesenes von heute
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Geburtstage
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18. April
Ina Lepel, Botschafterin in Indonesien, 63
Gabriela Heinrich, MdB (SPD), 62
Gerald Heere, niedersächsischer Finanzminister (Grüne), 46
19. April
Dorothee Bär, MdB (CSU), 47
Max Lucks, MdB (Grüne), 28
Heidi Reichinnek, MdB (Linke), 37
20. April
Wolfgang Stefinger, MdB (CSU), 40
21. April
Hans-Christian von Reibnitz, Botschafter in Kuwait, 65
Jennifer Morgan, Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im AA, 59
Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin im BMFSFJ (Grüne), 54
Sandra Detzer, MdB (Grüne), 45
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Nachttisch
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Unser Tipp führt sie heute zu den Elchen in Schweden. Genauer gesagt: an den Ångermanälven, einen Fluss im Norden des Landes, den die Tiere nach dem Winter queren, um zu den Sommerweiden zu kommen. Daraus macht ein TV-Sender ein außergewöhnliches Online-Spektakel. Im Livestream zeigt SVT über etliche Tage hinweg rund um die Uhr Bilder vom Fluss, vom Wald – und von Elchen, die auftauchen und wieder aus dem Bild marschieren. Es passiert sehr wenig. Und wann das Wenige geschieht, lässt sich nicht vorhersagen. Millionen von Zuschauern lassen sich jedes Jahr in den Bann von “Den stora älgvandringen” (Die große Elchwanderung) ziehen. Slow-TV nennt sich das Ganze – und ist ein faszinierendes Entschleunigungsprogramm. Damir Fras
Den stora älgvandringen | SVT
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Das war’s für heute. Good night and good luck! Wir wünschen Ihnen schöne Ostertage!
Heute haben Okan Bellikli, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Janna Degener-Storr, Damir Fras, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Nicola Kuhrt, Carli Bess Kutschera, Wilhelmine Preußen und Maximilian Stascheit mitgewirkt.
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Berlin.Table Redaktion
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