Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Late-Night-Memo für die Hauptstadt. Diese Informationen bieten wir Ihnen heute Abend:

Talk of the Town: Ukraine-Krieg: Scholz begründet erstmals sein Nein zu Taurus-Lieferungen

Zeitenwende: Aus der gemeinsamen Überzeugung ist ein Konflikt ums Geld geworden

Wissings Pläne: Stabiles Handynetz in Zügen und mehr E-Ladepunkte

Klimaschutz: SPD und Grüne gegen CCS bei Kraftwerken

Thüringen: Gericht beurteilt AfD als “völkisch-ideologisch”

Kriegsdienst: Mehr Russen suchen Schutz in Deutschland

Berlinale: Grütters kritisiert Festival-Leitung und Besucher

Zwangsarbeit in China: Risiko steigt auch außerhalb von Xinjiang

Mittelständler in Afrika: Neue Förderrichtlinie des BMWK

Standpunkt: Wadephul für allgemeine Dienstpflicht

Heads: Nachruf auf den CSU-Vordenker Alois Glück

Best of Table: Regenwald nimmt weniger CO2 auf + EU-Ziele bei Welthandelskonferenz + Eurofighter im Baltikum

Law and Ordner:  Lieferketten + Forschungsdatengesetz + CO2-Speicherung

Must reads: Nawalny sollte ausgetauscht werden + Merz will Kandidatenentscheidung nach Landtagswahlen + Siemens stimmt gegen Grimm


Talk of the Town

Zwei Jahre nach Kriegsbeginn: Scholz erteilt Taurus-Lieferung eine Absage – und begründet es

Von Stefan Braun, Michael Bröcker und Sven Siebert

Lange hat Olaf Scholz vor allem abgewogen, jetzt hat der Kanzler einen klaren Strich gezogen: In einer Konferenz der dpa mit Chefredakteurinnen und Chefredakteuren erklärte Scholz, dass er der Ukraine keine Taurus-Marschflugkörper schicken wird – und er hat diese Entscheidung auch begründet.

Der Kanzler nannte drei Argumente. Er wolle verhindern, dass es zu einer Eskalation des Krieges und zu einem Krieg “Russland gegen die Nato” kommt. Außerdem dürften deutsche Soldaten nicht in der Ukraine eingesetzt werden. Genau das aber sei bei einigen Waffensystemen nötig, wenn man verhindern wolle, dass auch Ziele direkt in Russland angegriffen werden könnten. Scholz meint die Taurus-Systeme.

Tatsächlich hat der Marschflugkörper eine Reichweite, mit der von ukrainischem Boden aus Angriffe bis nach Moskau möglich wären. Das ist für ähnliches Fluggerät der Franzosen und Briten so nicht gegeben.

Außerdem haben die beiden Länder die Frage des Einsatzes eigener Soldaten anders entschieden. Scholz betonte in der Runde: “Was an Zielsteuerung und an Begleitung der Zielsteuerung vonseiten der Briten und Franzosen gemacht wird, kann in Deutschland nicht gemacht werden. Das weiß auch jeder, der sich mit diesem System auseinandergesetzt hat.”

CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen nannte die Behauptung, mit der Lieferung würde Deutschland zur Kriegspartei, “rechtlich schlicht falsch und politisch infam”. Auch FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sagte zu Table.Media, dieses Argument sei längst widerlegt. Die entscheidende Frage, die zwischen Scholz und seinen Kritikern umstritten ist, dreht sich um den Einsatz deutscher Soldaten auf deutschem Boden, die Zielkoordinaten eingeben. Scholz hält auch das für hochproblematisch. Politiker wie Röttgen oder Strack-Zimmermann offenbar nicht.

Am Abend traf sich Scholz mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu einer Ukraine-Konferenz in Paris. Es geht um die westliche Reaktion in dieser kritischen Phase des Krieges und sicher auch um den deutschen Anteil daran. Was die Kanzler-Worte für den Krieg, die Bundeswehr und die Opposition bedeuten, lesen Sie in einer Analyse von Thomas Wiegold im Security.Table.


News

Bundeskanzler Olaf Scholz bei seiner Regierungserklärung vor zwei Jahren im Bundestag.

Zeitenwende und die Folgen: Aus der gemeinsamen Überzeugung ist ein Konflikt ums Geld geworden. Zwei Jahre nach der historischen Rede wird ein Streit ums Verteidigungsbudget und seine Finanzierung immer wahrscheinlicher. Drei Tage nach Russlands Überfall auf die Ukraine hatte der Kanzler in seiner Rede zur Zeitenwende klare Worte gewählt. “Wir müssen deutlich mehr in die Sicherheit unseres Landes investieren, um auf diese Weise unsere Freiheit und unsere Demokratie zu schützen”, so Olaf Scholz am 27. Februar 2022. “Machen wir uns nichts vor: Bessere Ausrüstung, modernes Einsatzgerät, mehr Personal – das kostet viel Geld.” Einem dankte Scholz im Voraus besonders: seinem Finanzminister. Ihm sei er “besonders dankbar” für die Unterstützung. 

Mittlerweile ist vom Zusammenhalt zwischen Kanzler und Finanzminister nicht viel geblieben. Ein offener Verteilungskampf zwischen Sozial- und Wehretat steht an, ausgelöst durch die Forderung von Christian Lindner nach einem Sozial-Moratorium, um die Verteidigungsausgaben zur finanzieren. Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner nennt diese Idee “brandgefährlich”. Den Sozialstaat schleifen zu wollen, sei “ein Giftcocktail für die Demokratie und ein Long Drink für die Rechtspopulisten”, so Stegner zu Table.Media. Wie die FDP ihren Minister verteidigt und was der Konflikt noch auslösen kann, lesen Sie bei Markus Bickel im Security.Table.


Table Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Wann kommt die Bahn wieder pünktlich, Herr Wissing?" Podcast mit Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dienstag ab 6 Uhr.

Wissings Pläne: Stabiles Handynetz in Zügen und mehr E-Ladepunkte. Bundesverkehrsminister Volker Wissing will in den kommenden Jahren ein stabiles Handynetz in allen Fernzügen verfügbar machen. “Das wird jetzt schnell gehen. Das Problem sind private Güterzugunternehmen”, sagte der FDP-Politiker im Podcast Table.Today. Denn jeder einzelne Zug im Netz müsse umgerüstet werden auf so genannten gehärteten Bahnfunk, damit es nicht zu Interferenzen mit dem Mobilfunk kommt. Er habe alle Zugunternehmen aufgefordert, zeitnah einen Plan für die Umrüstung vorzulegen. “Wenn wir das bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht bekommen, werden wir im Zweifel nicht erlauben, dass der Zug weiterfährt.”

Wissing kündigte auch ein Gesetz für die Elektro-Ladeinfrastruktur an Autobahntankstellen und nicht bewirtschafteten Autobahnparkplätzen an. Ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen lehnt er weiter ab. “Klimaschutz durch Tempolimit ist viel Ärger mit wenig Effekt. Wenn man auf einer freien Autobahn fährt und möchte ans Ziel kommen und dann einer Beschränkung unterworfen wird, das muss nicht schön sein.” Auch zur Bundestagswahl rät der FDP-Politiker seiner Partei, keine Kurskorrektur bei dem Thema vorzunehmen. Den Podcast finden Sie täglich ab 6 Uhr hier. Michael Bröcker

Translation missing.

Klimaschutz: SPD und Grüne gegen CCS bei Kraftwerken. Die Einigung der Bundesregierung zum künftigen Einsatz von CO2-Abtrennung und Speicherung (CCS) in Deutschland stößt in den Fraktionen von SPD und Grünen auf Kritik. “Die Position der Grünen-Bundestagsfraktion ist unverändert”, sagte der Grünen-Abgeordnete Felix Banaczak zu Table.Media. “Wir sehen keinen Bedarf für eine Anwendung von CCS in der Energiewirtschaft und wollen dafür auch keine gesetzliche Möglichkeit schaffen.” Ablehnend äußert sich auch die klimapolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Nina Scheer. “Die Abscheidung von CO₂ darf nicht in Konkurrenz zur Energiewende treten”, erklärte sie. “Deswegen schließt die SPD-Bundestagsfraktion CCS bei Energiegewinnung aus.”

Wirtschaftsminister Habeck hat am Montag Eckpunkte vorgestellt. Über diese hat sich das BMWK mit Kanzleramt und BMF verständigt. Sie sehen vor, dass in Deutschland ein Pipeline-Netz für CO2 entstehen soll. Gespeichert werden soll das Gas nicht an Land, aber unterhalb der Nordsee. Die Kritik entzündet sich vor allem daran, dass CCS – anders als zuvor im Stakeholder-Dialog vereinbart – nicht nur für unvermeidbare Industrieemissionen erlaubt werden soll, sondern auch für Gaskraftwerke. Habeck hält das für unproblematisch; er geht davon aus, dass CCS bei Kraftwerken praktisch keine Rolle spielen wird, weil es dafür keine Förderung geben soll. Warum diese Argumentation nicht alle überzeugt, lesen Sie im Climate.Table. Malte Kreutzfeldt, Bernhard Pötter


Thüringen: Gericht beurteilt AfD als “völkisch-ideologisch”. Das Oberverwaltungsgericht Gera hat sich ungewöhnlich deutlich zur AfD geäußert. In einem aktuellen Beschluss erkennt das Gericht beim Thüringer Landesverband “deutlich völkisch-ideologische Motive”, die dem Grundgesetz fremd seien. Die Darstellung des Islam als Gesamtbedrohung und die Aufforderung, der vermeintlich um sich greifenden “Veränderung des Staatsvolkes” entgegenzuwirken, wiesen auf eine Grundeinstellung hin, “die mit wesentlichen Verfassungsgrundsätzen der Menschenwürde, Religionsfreiheit, Gleichbehandlung und dem Demokratieprinzip nicht mehr vereinbar ist”, heißt es in dem Beschluss (Seite 9).

Der Beschluss könnte eine Blaupause für ein Verbotsverfahren gegen den Thüringer Verband oder seinen Landessprecher sein. Die Richter äußern sich auch zu Aussagen von Landessprechern. Gemeint sein dürfte vor allem Björn Höcke. Diese Aussagen brächten “zugespitzt verfassungsfeindliche Positionen in polarisierender und aggressiver Form zum Ausdruck”. Es erscheine deshalb unplausibel, seine Aussagen nicht der Partei zuzuordnen. Vielmehr sei es sachgerecht, “die politische Ausrichtung einer Partei an den unwidersprochenen öffentlichen Äußerungen ihrer auf höchster Ebene bestimmten Repräsentanten zu messen”. Anlass zur Befassung mit der AfD war ein Eilantrag für den Sofortentzug des Waffenrechts gegen ein AfD-Mitglied gewesen. Diesen Antrag lehnte das Gericht allerdings ab, weil es die zuständige Behörde versäumt habe, “spezifische waffenrechtliche Voraussetzungen” zu prüfen. Der Saale-Orla Kreis hatte dem AfD-Mitglied die Erlaubnis entzogen und sich dabei auf die Bewertung des Verfassungsschutzes gestützt. Franziska Klemenz


Sorge vor Kriegsdienst: Mehr Russen suchen Schutz in Deutschland. Die Zahl der Asylanträge russischer Staatsbürger in Deutschland ist 2023 um 168 Prozent gestiegen – von 2.851 Erstanträgen im Jahr 2022 auf 7.663 Erstanträge. Insgesamt rückt Russland als Herkunftsland Schutzsuchender von Platz zehn auf Platz sieben vor. Die meisten Antragsteller sind männlich (60 Prozent), teilt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auf Nachfrage mit. Gut 46 Prozent aller Antragsteller sind im Alter zwischen 18 und 40 – der Gruppe, aus der am häufigsten für den Krieg rekrutiert wird. In konkreten Zahlen waren das 3538 gegenüber 1795 im Jahr zuvor. Auffällig ist, dass auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen steigt. Offenbar sehen ganze Familien keine Zukunft mehr für sich in Russland. Nach 1124 Antragstellern unter 18 Jahren im Jahr 2022 waren es im Jahr 2023 dann 2869. Die Anerkennungsquote stieg von 6,1 Prozent im Jahr 2022 nur leicht auf 7,6 Prozent im vergangenen Jahr. Mehr dazu lesen Sie im Europe.Table. Viktor Funk


Berlinale: Grütters kritisiert Festival-Leitung und Besucher. Die frühere Kulturstaatsministerin und Berliner Bundestagsabgeordnete Monika Grütters (CDU) hat die Berlinale-Leitung und die anwesenden Kulturpolitiker angesichts des antisemitischen Vorfalls auf dem Filmfest scharf kritisiert. “Bei allem Verständnis für kreative und leidenschaftliche Künstler. Das war blinder Aktivismus und der schadet der ganzen Kulturszene”, sagte Grütters Table.Media. Es wäre von den ausgezeichneten Dokumentarfilmern zu erwarten gewesen, dass sie in einer aufgeheizten Atmosphäre die Bühne für einen Friedensappell nutzen würden statt für eine “gezielte Provokation”. Versagt hätten die Verantwortlichen, von den Festivalleitern bis zu den Kulturpolitikern, die im Saal waren, so Grütters. “Man hätte intervenieren können. Mit Zwischenrufen, Buh-Rufen oder indem man einfach den Saal verlässt.” Michael Bröcker


Zwangsarbeit in China: Risiko steigt auch außerhalb von Xinjiang. Für deutsche Unternehmen in China ist das Risiko, ungewollt ins staatliche Zwangsarbeit-System zu geraten, weiter gestiegen. Hintergrund ist die Zahl uigurischer Arbeitskräfte, die 2023 unfreiwillig aus der autonomen Region Xinjiang in andere Provinzen der Volksrepublik transferiert wurden, um dort in diversen Industriebereichen zu arbeiten. Im Vergleich zum Vorjahr wurden trotz massiver Kritik aus dem Ausland rund 38 Prozent mehr Uiguren in den Rest des Landes gebracht. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass chinesische Zulieferer oder Hersteller von Exportprodukten in das Transfersystem involviert sind. Eine Analyse dazu lesen Sie im China.Table. Marcel Grzanna


Mittelständler in Afrika: Neue Förderrichtlinie des BMWK. Das BMWK hat seine Förderrichtlinie für KMUs in Afrika überarbeitet. Mit den “Beratungsgutscheinen Afrika” will das Ministerium Mittelständlern durch bedarfsorientierte Beratungsleistungen den Markteintritt in den afrikanischen Staaten erleichtern. Künftig sollen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 100 Millionen Euro und weniger als 500 Mitarbeitern gefördert werden. Pro Kalenderjahr können Unternehmen sich so insgesamt eine maximale Fördersumme von knapp 50.000 Euro auszahlen lassen. Mehr dazu lesen Sie im Africa.Table. David Renke


Standpunkt: Wadephul für allgemeine Dienstpflicht. Diese würde im Gegensatz zu einer allgemeinen Wehrpflicht auch die Personalprobleme in anderen Organisationen für Krisen-, und Katastrophenfälle adressieren, schreibt der CDU-Verteidigungspolitiker Johann Wadephul in einem Gastbeitrag für Table.Media. Er fordert kurzfristig eine umfassende (Wehr-)Erfassung. Damit sollen alle jungen Menschen eines Generationenjahrgangs registriert werden, um sie für einen Freiwilligendienst zu gewinnen und später einziehen zu können.

Wadephuls Beitrag ist Teil einer Table.Media-Debatte über eine mögliche Wiedereinsetzung der Wehrpflicht. Zuvor hatte sich auch die Wehrbeauftragte Eva Högl für eine allgemeine Dienstpflicht ausgesprochen. Ihren Beitrag lesen Sie hier.

Law and Ordner

Stellungnahme des Sustainable Finance-Beirates der Bundesregierung zum
Europäischen Lieferkettengesetz

Referentenentwurf zur Co2-Speicherung

Planung der Koalition für Investitionen in Infrastruktur, Bürokratieabbau und Fackräfteeinwanderung

Eckpunkte für ein Forschungsdatengesetz

Entwurf des Europäischen Rats zur EU-Digitalpolitik


Heads

CSU-Politiker Alois Glück

Er war einer der wichtigen Vordenker in der CSU, Landtagspräsident in Bayern, Strippenzieher – ein Machtpolitiker gewiss, aber nicht skrupellos. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik war er Präsident der Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Im Alter von 84 Jahren ist Alois Glück am Montag gestorben. Den Nachruf von Peter Fahrenholz lesen Sie hier.

Jürgen Kretz, seit Februar Abgeordneter der Grünen im Bundestag, ist ein ausgesprochener China-Experte. Sein Fokus liegt heute auf der Lieferketten-Politik. (China.Table)


Best of Table

Europe.Table: Verhandlungen über Welthandel. Die EU will bei der WTO-Ministerkonferenz in Abu Dhabi über industriepolitische Subventionen und Nachhaltigkeitsthemen sprechen. Welche konkreten Ergebnisse zu erwarten sind, lesen Sie hier

Security.Table: Eurofighter im Baltikum. Vier Eurofighter der Bundeswehr sichern im Rahmen des Nato Baltic Air Policing bis Ende November erstmals von Lettland aus den Luftraum über dem Baltikum. Welche Signale der Einsatz Richtung Russland senden soll, lesen Sie hier

Climate.Table: Regenwald speichert weniger CO2. Forschungen zeigen alarmierende Ergebnisse: Der Wald im Kongo-Becken speichert weniger CO2 als angenommen. Was das für die Klimamodelle bedeutet, lesen Sie hier

China.Table: Tauwetter zwischen den USA und China? US-Amerikaner und Chinesen haben auf der Münchner Sicherheitskonferenz viel intensiver miteinander gesprochen als in der Vergangenheit. Im Interview analysiert der Politologe Ian Bremmer die neue Redseligkeit. Welche Motive ihr zugrunde liegen, lesen Sie hier.  

Agrifood.Table:  EU-Agrarminister fordern mehr Entlastungen. Während Landwirte große Teile des Brüsseler EU-Viertels blockierten, berieten die EU-Agrarminister über Entlastungen für die Branche. Eine Verständigung gab es aber nicht. Welche Optionen auf dem Tisch liegen, lesen Sie hier

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Must reads

FAZ: Nawalny sollte ausgetauscht werden. Deutsch-russische Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch waren weit fortgeschritten waren. Das meldet die FAZ unter Berufung auf westliche Regierungskreise. Demnach sollte Alexej Nawalny gegen einen in Deutschland einsitzenden Mörder, wahrscheinlich den sogenannten “Tiergartenmörder” Wadim Krassikow ausgetauscht werden. Nawalny war in russischer Haft gestorben. (“Ein brandgefährliches Geschäft”)

FAZ: Merz will Entscheidung über Kanzlerkandidatur nach Landtagswahlen. Eckart Lohse hat einen konzilianten CDU-Chef Friedrich Merz beobachtet, der Anlauf aufs Kanzleramt nehme und sagt: “Ich neige dazu vorzuschlagen, die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur nach den drei Landtagswahlen in Ostdeutschland zu treffen. Sonst werden diese Wahlen zu sehr zu einer vorgezogenen Bundestagswahl.” (“Klare Kante war gestern”)

Tagesspiegel: Scholz lehnt Sozialkürzungen strikt ab. Olaf Scholz hat in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage Deutschlands soziale Einschnitte und den Abbau von Arbeitnehmerrechten abgelehnt. Anhebung des Renten-Eintrittsalters, Einschränkungen von Leistungen im Krankheits- und Pflegefall, Abbau von Kündigungsschutz – “für mich kommt das nicht in Betracht, um das sehr klar zu sagen.” (“Für mich kommt das nicht in Betracht”)

Handelsblatt: Siemens stimmt gegen Grimm. Veronika Grimm hat sich in den Aufsichtsrat von SiemensEnergy wählen lassen. 76 Prozent der Aktionäre stimmten am Montagabend für die Ökonomin, der Großaktionär Siemens gegen sie. Grimm ist nun zugleich Aufsichtsrätin und Sachverständigenrätin. Diese Kombination hatten die vier anderen “Wirtschaftsweisen” kritisiert. (“Die doppelte Rätin: Veronika Grimm zieht in Aufsichtsrat ein”)

Nicht überlesen!

Foreign Affairs: Warum die Zweistaatenlösung noch lebt. Sie bleibe die einzige Lösung für einen dauerhaften Frieden, schreibt Martin IndykJoe Biden müsse den Israelis eine Alternative zu Benjamin Netanyahus Plan bieten, die Kontrolle über Gaza und die West Bank zu behalten. Die USA könnten Abkommen vermitteln, die Israels Sicherheit gewährleisten. Mit Netanyahu an der Macht, dürfte das allerdings kaum möglich sein. (“The Strange Resurrection of the Two-State Solution”)

Schlagzeilen von morgen

SZDer Kanzler erklärt sein Nein zu “Taurus”

FAZ“Tiergartenmörder” sollte gegen Nawalnyj ausgetauscht werden

TagesspiegelBerlinale-Eklat: Scholz verurteilt Propaganda gegen Israel

HandelsblattStreit über Rüstungsplan

Sächsische ZeitungPflegealarm: Sachsen fehlen in elf Jahren 5.000 Fachkräfte

Meistgelesenes von heute

Zeit Online: Nawalny-Vertraute berichten von Angebot für Gefangenenaustausch

Spiegel: Putin soll Angebot für Gefangenenaustausch erhalten haben

Welt: Ronaldo-Geste sorgt für Aufregung in Saudi-Arabien

Handelsblatt: Audi-Chef irritiert VW-Führung

NZZ: “Bereit, weil Ihr es seid” war einmal: Die Grünen verlieren den Anschluss an weite Teile des deutschen Bürgertums

Interviews von morgen

Deutschlandfunk

6:50 Uhr: Olaf in der Beek, MdB (FDP): Wieviel CO2-Verklappung ist richtig? 

7:15 Uhr: Karl-Josef Laumann, Arbeitsminister von Nordrhein-Westfalen (CDU): Auftakt der CDU-Regionalkonferenzen

8:10 Uhr: Agnieszka Brugger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag: Zwei Jahre Zeitenwende

rbb24-Inforadio

7:25 Uhr: Thorsten Frei, erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag: Was folgte aus der Zeitenwende?

7:45 Uhr: Dietmar Woidke, Ministerpräsident von Brandenburg (SPD): Wie steht Brandenburg wirtschaftlich da?

Das Erste

6:30 Uhr/7:35 Uhr: Werner Henning, Landrat des Landkreises Eichsfeld (CDU): Erfahrungen mit der Bezahlkarte für Asylbewerber

8:10 Uhr: Omid Nouripour, Bundesvorsitzender der Grünen: Bezahlkarte für Asylbewerber

7:10 Uhr: Serap Güler, Mitglied des CDU-Bundesvorstandes: Grundsatzprogramm der CDU

phoenix

8:45 Uhr: Niclas Herbst, MdEP, stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses und Fabienne Keller, MdEP, Mitglied im Hauhaltsausschuss: Mehrjähriger Finanzrahmen und Ukraine-Fazilität

Time.Table

Wirtschaft: In Cottbus findet zum dritten Mal die Konferenz zur Infrastrukturentwicklung im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier statt. Diskutiert wird der Umstieg von Kohle auf erneuerbare Energien und die Fachkräftegewinnung. Erwartet werden Robert HabeckKlara GeywitzReiner HaseloffMichael Kretschmer und Dietmar Woidke. Informationen & Anmeldung

InnenpolitikOlaf Scholz reist nach Freiburg. Sein erster Termin ist der Spatenstich für den neuen Stadtteil Freiburg-Dietenbach. Im Anschluss besucht er das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme sowie den SC Freiburg. Abschließend besichtigt der Bundeskanzler das Deutsche Tagebucharchiv im benachbarten Emmendingen. 

MilitärBoris Pistorius reist nach Wien, wo er von seiner österreichischen Amtskollegin Klaudia Tanner im Bundesministerium für Landesverteidigung empfangen wird. 

Geburtstage von morgen

Stefan Müller, parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, 49

Hansi Hinterseer, Schlagersänger, 71

Sarazar, YouTuber, 40

Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute in die Geschichte der Malerei. In ihrem Buch versammelt die Autorin Camille Jouneaux 100 Künstlerinnen und Künstler aus 800 Jahren. Der reich bebilderte Band zeigt Werke aus verschiedenen Kulturen und von mehreren Kontinenten. Um die Grundlagen hinter den Stilen und Epochen zu verstehen, bietet das Buch Orientierungshilfen wie Grafiken und Infoboxen. Eine schöne, leicht verständliche Einführung in die Kunstgeschichte. Okan Bellikli

Camille Jouneaux: Leonardo, Frida und die anderen | Prestel


Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Markus Bickel, Stefan Braun, Michael Bröcker, Peter Fahrenholz, Damir Fras, Viktor Funk, Marcel Grzanna, Malte Kreutzfeldt, Bernhard Pötter, David Renke, Sven Siebert, Vera Weidenbach und Thomas Wiegold mitgewirkt.

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Memo für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich für das Late-Night-Memo kostenlos anmelden.


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  • von MAGO / Bernd Elmenthaler
  • von picture alliance/dpa | Matthias Balk

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