Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Late-Night-Memo für die Hauptstadt. Was heute wichtig ist:

Talk of the Town: Warum die Ampel um den Jahreswirtschaftsbericht kämpft
Sicherheitskonferenz: Europa soll mehr Lasten tragen
Einsatz im Roten Meer: Die Union fordert Munition für die Marine
Schwäche des ÖPNV: Wie die Grüne Jugend Volker Wissing Beine machen will 
Bio im Wahlkampf: Streit statt Einigkeit zwischen den Parteien
Digital Services Act: Welche Probleme nun in Deutschland drohen
Politische Berlinale: Protestaktionen auf dem roten Teppich
Table.Today Podcast: Weshalb Matthias Miersch über die CO2-Bepreisung schimpft
Law and Ordner: 82 Fragen der Union + Biomassestrategie + Konjunkturumfrage 
Heads: Klaus Bonhoff, geschasster Abteilungsleiter aus dem BMDV
Cyberkrieg: Neue Software liefert Live-Analysen vom Gefecht
EU-Verpackungsordnung: Interner Vermerk kündet von neuem Ampelstreit
Must-Reads: Microsoft investiert + Freie Wähler vorm Parteitag + Kritik an Polizei in Biberach


Talk of the Town

Sind sich noch nicht einig über den Jahreswirtschaftsbericht: Jörg Kukies, Robert Habeck, Christian Lindner, Hubertus Heil

Jahreswirtschaftsbericht: Ampel streitet um Arbeitsanreize, Steuern und Schulden

Von Michael Bröcker

Deutschland muss ökonomisch fitter werden, aber wie soll die richtige Therapie aussehen? Darüber gibt es in der Koalition Streit, wie aus dem Entwurf für den Jahreswirtschaftsbericht 2024 hervorgeht. Er liegt Table.Media vor. Zahlreiche Passagen sind strittig gestellt, die beteiligten Minister Hubertus Heil, Christian Lindner und Robert Habeck ringen um Formulierungen und Prioritäten. Kommende Woche soll der Bericht, der die wirtschaftspolitischen Leitplanken der Regierung für das Jahr setzt, in das Kabinett. 

Konsens gibt es immerhin beim Reformbedarf: “Die Bundesregierung ist überzeugt, dass eine anhaltende Wirtschaftsdynamik notwendig ist, um die drängenden Aufgaben ohne zunehmende verteilungspolitische Konflikte zu bewältigen”, heißt es. Wie stark die Wirtschaft wächst, ist noch unklar. Die Prognose werde zuletzt eingefügt, erfuhren wir aus dem Wirtschaftsministerium. Von einem Mini-Wachstum von 0,2 bis 0,4 Prozent ist die Rede. Entsprechende Andeutungen hat Habeck bereits gemacht.

Offen räumt das Ressort des Wirtschaftsministers in dem vertraulichen Dokument ein, dass angesichts des beschleunigten Strukturwandels “Teile der Wirtschaft auch kleiner werden”.

Die wichtigsten Streitpunkte:

Habeck setzt mit dem Begriff einer “transformativen Angebotspolitik” auf gezielte staatliche Förderung von Branchen, um die Märkte zu beleben. Dafür kommen für Habeck auch neue Schulden infrage. FDP-Finanzminister Christian Lindner lehnt schon den Begriff ab, kämpft für eine lupenreine Angebotspolitik und will Maßnahmen wie Bürokratieabbau und Steuersenkungen in den Bericht bringen.

Die Formulierung, dass die Wirtschaft nicht nur durch eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität und den Zuzug von Fachkräften stimuliert wird, sondern auch durch eine “Stärkung von Arbeitsanreizen”, hat Sozialminister Heil strittig gestellt und in eckige Klammern setzen lassen. Lindners Haus zielt dabei auf das umstrittene Bürgergeld und die Frühverrentungsprogramme der großen Koalition.

Dissens gibt es auch bei Reformen im “Steuer- und Transfersystem”. Wirtschaft- und Finanzministerium wollen Empfängern von staatlichen Transfers mehr Zusatzeinkommen ohne Kürzungen bei den staatlichen Leistungen ermöglichen (“Transferentzugsraten”). Heils Arbeitsministerium will die Formulierung streichen.

Einig ist sich die Koalition, dass neue Freihandelsabkommen die Wirtschaft stärken. Erfolgreiche Vertragsverhandlungen der EU mit den Mercosur-Staaten seien dafür “wesentlich”, heißt es in dem Entwurf. Das Zwischenfazit lautet: “Wirtschaftliche Sicherheit kann nur erhöht werden, wenn Deutschland und die EU global wettbewerbsfähig bleiben.”  
 
Anfang der kommenden Woche wollen die Spitzen der Ressorts mit dem Kanzleramt die Streitpunkte ausräumen, heißt es. Am Fahrplan halte man fest.

Translation missing.

News

Markus Söder begrüßt US-Vizepräsidentin Kamala Harris bei Ihrer Ankunft in München.

MSC-Chef Heusgen: Europa soll mehr Lasten tragen. Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz fordert eine Stärkung des europäischen Pfeilers der Nato. Am Donnerstagabend sprach er sich auf einer Veranstaltung der Bayerischen Staatskanzlei und der Deutschen Atlantischen Gesellschaft in München für “eine Lastenteilung” mit den USA aus. Dass Deutschland das von der Nato vorgegebene Zweiprozentziel nun endlich erreicht habe, hätten schon die US-Präsidenten Barack Obama und Donald Trump gefordert, so Heusgen.

Die 60. Münchner Sicherheitskonferenz wird am Freitag von UN-Generalsekretär António Guterres eröffnet. Sie steht im Zeichen der gefährdeten militärischen Unterstützung der Ukraine durch die USA und den Krieg im Nahen Osten.

Olaf Scholz und Robert Habeck werden in München zahlreiche ausländische Gäste treffen. Details sind aber noch offen. Klar ist nur, dass der Kanzler Delegationen des US-Senates und des Repräsentantenhauses treffen wird – und dazu mehrere Regierungschefs. Der Vizekanzler wird mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Außenminister Dmytro Kuleba und dem Minister für Infrastruktur und Wiederaufbau, Oleksandr Kubrakov, sprechen. Außerdem sind Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken, dem israelischen Staatspräsidenten Jitzchak Herzog und den CEOs von Google und Meta, Sundar Pichai und Nick Clegg, vorgesehen.

Russische Politiker sind wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht zur MSC eingeladen worden. Wie Russland und seine Verbündeten auf die Welt blicken, können Sie in der Serie “Russlands Freunde” nachlesen. Einen PDF-Reader zum kostenlosen Download finden Sie hier. Mehr zur MSC lesen Sie im Security.Table. Markus Bickel 


Einsatz im Roten Meer: Union fordert Raketen für die Marine. Der Verteidigungspolitiker Florian Hahn (CSU) verlangt vor dem Hintergrund eines möglichen Einsatzes der Fregatte “Hessen” im Roten Meer eine sofortige Nachbeschaffung und Bevorratung von Flugabwehrraketen für die Marine. Die Wahrscheinlichkeit, dass in der zweiten Jahreshälfte erneut eine Fregatte der Klasse 124 ins Rote Meer fahren wird, sei gegeben. Auch diese müsse dafür ausgestattet sein. “Die Munitionsbeschaffung muss auch bei der Marine angeworfen werden, nicht nur für das Heer”, sagt Hahn. “Auch dort muss die Zeitenwende endlich ankommen.” Mehr dazu erfahren Sie im Security.Table. Lisa-Martina Klein

Translation missing.

Schwäche des ÖPNV: Grüne Jugend fordert Geld oder Rücktritt Wissings. Sollte die Bundesregierung nicht schnell und massiv in den öffentlichen Nahverkehr investieren, müsse der Verkehrsminister seinen Stuhl räumen. “Der Verkehrsminister höchstpersönlich hat nun zwei Jahre lang mutwillig dazu beigetragen, unsere Öffis an den Rand des Kollaps zu treiben”, sagt Svenja Appuhn, eine der beiden Sprecherinnen der Grünen Jugend zu Table.Media. Wissing habe zwei Optionen: “Entweder er legt in den nächsten Wochen ein Investitionsprogramm vor oder er tritt zurück. Auch SPD und Grüne müssen jetzt zeigen, was ihnen wichtiger ist – das Spardiktat oder ein funktionierender Nahverkehr.”

Die Jugendorganisation der Grünen beklagt die Überlastung der Bus- und Straßenbahnfahrer. Das System mache den Nahverkehr “kaputt”, sagt Appuhn. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ist die Zahl der Beschäftigten heute im Vergleich zu 1998 im Bundesdurchschnitt um 18 Prozent gesunken. Die Anzahl der Fahrgäste im ÖPNV stieg dagegen um 24 Prozent. “Schon jetzt werden in ganz Deutschland massiv Linien gestrichen, weil es an Personal fehlt. All das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis schlechter politischer Entscheidungen”, sagt Appuhn. Helene Bubrowski 


Bio als Wahlkampfthema: Union und Grüne weit auseinander. Beim Ausbau des Ökolandbaus gehen die Positionen der Parteien weit auseinander. Die CDU/CSU setzt allein auf die Nachfrage, ohne staatliche Unterstützung. Die Grünen fordern eine umweltorientierte Förderpolitik, um den Bio-Anbau auszubauen. Und die SPD unterstützt zwar das Ampel-Ziel von 30 Prozent Ökolandbau, will sich aber im Detail nicht festlegen, ob und wenn ja, wie sie Schwerpunkte setzen möchte. Wie und über was genau die SPD-Bundestagsabgeordnete Isabel Mackensen-Geis, der Christdemokrat Albert Stegemann und die Grüne Renate Künast auf der Messe Biofach gestritten haben, lesen Sie im Bericht für den Agrifood.Table. Annette Bruhns


Antisemitismus-Debatte: Kulturausschuss ringt um Gästeliste. Im Vorfeld einer Sitzung des Kulturausschusses zu jüdischem Leben und dem Kampf gegen Antisemitismus gab es unter den Ausschussmitgliedern Streit über die Rednerliste. Hintergrund war ein Vorschlag der AfD, der von der Mehrheit abgelehnt wurde. Letztlich einigte sich der Ausschuss auf diese Gäste: Kultur-Staatsministerin Claudia Roth, der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein, Daniel Botmann vom Zentralrat der Juden, Marina Chernivsky von der Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt, Stella Leder vom Institut für neue soziale Plastik, Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank und Mirjam Wenzel vom Jüdischen Museum Frankfurt. Die öffentliche Sitzung des Ausschusses beginnt am 21. Februar um 14 Uhr im Bundestag. Franziska Klemenz


Digital Services Act: Welche Probleme nun drohen. Von Samstag an müssen alle Anbieter digitaler Dienste den Digital Services Act (DSA) der EU befolgen – nicht nur die 19 sehr großen Plattformen, die die EU-Kommission zuvor benannt hat. Die Verordnung soll die Löschung illegaler Inhalte aus dem Netz erleichtern und die Grundrechte der Nutzer schützen. Damit der DSA auch in Deutschland formal durchgesetzt werden kann, braucht es noch ein entsprechendes nationales Gesetz. Es wird allerdings noch einige Zeit vergehen, bis das Digitale-Dienste-Gesetz (DDG) hierzulande in Kraft tritt. Welche Probleme Juristen nun erwarten, lesen Sie in der Analyse im Europe.Table. Falk Steiner 


Filmschaffende gedenken auf dem roten Teppich der Opfer des rechtsextremen Anschlags in Hanau 2019.

Politische Berlinale: Aktionen auf dem roten Teppich. Bei der Eröffnung des Filmfestivals am Abend zeigte sich, wie stark die Kulturlandschaft Deutschlands politisiert ist. Mittlerweile nutzen immer mehr Stars und Kulturschaffende den roten Teppich für eigene politische Aktionen. Eine sechzigköpfige Gruppe von Schauspielern um Jella Haase und Pegah Ferydoni organisierte eine Menschenkette auf dem roten Teppich. Mit der Aktion wollten sie zeigen, dass man die “Demokratie vor den Intoleranten verteidigen muss.”, schreibt die Gruppe in einem Statement, das Table.Media vorliegt.

Vorausgegangen war ein Ärger über die Einladung zweier AfD-Abgeordneter zur Eröffnungsgala. Nach einem offenen Brief von über 200 Kulturschaffenden ruderte das scheidende Berlinale-Leitungsduo Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeck aber zurück und lud die AfD-Abgeordneten wieder aus. Filmemacher nutzen die Berlinale, um an den rassistischen Anschlag in Hanau zu erinnern. Schon zu Beginn der Woche hatte eine Gruppe Berlinale-Mitarbeiter einen Brief an die Festivalleitung geschrieben, in dem sie sich mehr Haltung und Dialog angesichts des Krieges in Gaza wünschen. Auf dem roten Teppich zeigten vereinzelte Gäste Schilder mit “Ceasefire Now” in die Kameras. Leonard Schulz 


Table.Today Podcast

Im Koalitionsvertrag hat die Ampel versprochen, dass die Bürger als Ausgleich für die steigenden CO2-Kosten ein Klimageld bekommen. Doch es ist immer noch nichts passiert. Matthias Miersch, Vize der SPD-Fraktion, spricht sich im Podcast Table.Today gegen das Prinzip Gießkanne aus. In einem hohen CO2-Preis sieht er ein “neoliberales Instrument”. Was er stattdessen vorschlägt, um den Klimawandel zu bekämpfen, hören Sie ab 6 Uhr hier.


Law and Ordner

Die Konjunkturumfrage des DIHK

Ein Strategiepapier der Ost-Grünen zum Umgang mit der AfD  

Die 82 Fragen der Unionsfraktion zur Kraftwerksstrategie der Regierung 

Entwurf der Nationalen Biomassestrategie (NABIS)


Heads

Klaus Bonhoff

Klaus Bonhoff ist ab sofort nicht mehr Abteilungsleiter Grundsatzangelegenheiten im BMDV. Staatssekretär Stefan Schnorr verkündete heute seine Demission. Laut Medienberichten hatte Bonhoff 2021 als zuständiger Beamter Wasserstoffprojekte mit einer Millionensumme gefördert und dabei enge persönlichen Verbindungen zu den Begünstigten unterhalten.

Ana-Maria Trăsnea hat wegen der Wiederholungswahl nach nur neun Monaten im Bundestag ihr Mandat verloren. Davor war sie als Staatssekretärin in Berlin Bevollmächtigte des Landes beim Bund. (Spiegel)

Jan-Niclas Gesenhues ist als neuer Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium vereidigt worden. Für den Schutz der Natur und der Artenvielfalt will er künftig auch auf die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft setzen. (ESG.Table)



Best of Table

Security.Table: Live-Analyse vom Schlachtfeld
Der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr hat eine Software vorgestellt, die Echtzeit-Informationen liefern soll. Welche rechtlichen Hürden es für ihren Einsatz gibt, lesen Sie hier.  

Security.Table: Frauen werden ungleich behandelt
Sicherheitsexpertinnen würden noch immer nicht als gleichwertige Gesprächspartner gesehen, sagt Silvia Petig, Vorsitzende der deutschen Sektion von “Women in International Security”. Welche Gründe sie sieht, lesen Sie hier

China.Table: KI-Hoffnungsträger verlassen Nyonic
Der Streit beim Berliner KI-Startup Nyonic bedeutet einen harten Rückschlag für den Aufbau europäischer KI-Kompetenz. Warum das nicht unbedingt zu einem Wettbewerbsvorteil für die chinesische Konkurrenz führt, lesen Sie hier.

China.Table: Teetrinken mit der Staatssicherheit
Eine “Einladung zum Teetrinken” ist unter ausländischen Journalisten in Peking gleichbedeutend mit einem Verhör durch die Staatssicherheit. Was es damit auf sich hat, lesen Sie hier

Europe.Table: CDU nominiert von der Leyen
Am Montag stellt Friedrich Merz Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als Spitzenkandidatin für die Europawahl vor. Was die Partei von ihr erwartet, lesen Sie hier

Europe.Table: Wieder droht ein Ampelstreit
Das nächste German Vote in Brüssel droht, weil die Ampel über die EU-Verpackungsverordnung streitet. Was ein interner Vermerk damit zu tun hat, lesen Sie hier.

ESG.Table: Erfolgreiches Sozial-Leasing
Für ein neues Programm in Frankreich, das Geringverdiener beim Leasing eines E-Autos unterstützt, sind mehr als 50.000 Anträge eingegangen. Welchen positiven Effekt das für die Wirtschaft hat, lesen Sie hier.

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Must reads

SZ: Freie Wähler sind extrem heterogen
Die Partei will in den Bundestag. Hubert Aiwanger, sagt “die Welle” gehe über Bayern hinaus. Vor ihrem Bundesparteitag am Wochenende zeigen sich die Freien Wähler aber regional sehr unterschiedlich – inhaltlich wie strukturell. “Schlagkräftig und zentral steuerbar wirken die wenigsten”, schreibt die SZ. (“Großes Ziel in naher Ferne”

FAZ: Demokratie hat Wehrhaftigkeit nicht bewiesen
Der Gründer des grünen Aschermittwochs in Biberach, Eugen Schlachter, hat nach den Ausschreitungen einen Brief an Thomas Strobl geschrieben: Die Ausrüstung der Polizei sei unzureichend gewesen, die Demokratie habe ihre Wehrhaftigkeit nicht bewiesen. Der baden-württembergische Innenminister müsse klären, wie es sein könne, dass die Polizei Winfried Kretschmann keinen sicheren Zugang zu einer öffentlichen Veranstaltung ermöglichen konnte. (“Proteste mit Folgen”

Handelsblatt: Microsoft investiert 3,2 Milliarden
Microsoft plant mit 3,2 Milliarden Euro die größte Investition in Deutschland in seiner bisherigen Unternehmensgeschichte. Das Geld soll in den Ausbau der Infrastruktur für Cloud- und KI-Dienste fließen. Das Ziel des Konzerns: die Rechenkapazitäten in Deutschland verdoppeln. (“Microsoft glaubt an Deutschland”

Welt: Grüne suchen Nähe zur Union
Vertreter auch des linken Flügels der Grünen bemühen sich um Kontakte zur CDU. Claus Christian Malzahn zitiert einen anonymen Abgeordneten: Ein CDUler habe ihm gesagt, Schwarz-Grün könne vermutlich “beherzter” Reformen durchzusetzen als Schwarz-Rot. Das Problem sei, dass die Grünen bei Unionswählern immer unbeliebter würden. (“Der Plan der Grünen, um an der Macht zu bleiben“) 

Handelsblatt: Johansson setzt auf neues Asylrecht
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson rechnet mit einer deutlich höheren Zahl von Abschiebungen. Es zeichne sich ab, dass die Asylreform aus dem Dezember bereits greife. Johansson nannte zwei wesentliche Errungenschaften: ein besseres Abschiebesystem sowie den neuen Solidaritätsmechanismus zwischen den Mitgliedstaaten. (“EU-Kommissarin: Die Zahl der Abschiebungen wird deutlich steigen”

Nicht überlesen! 

Spiegel: Grüne Strategie gegen die AfD
Die Grünen in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt haben ein Strategiepapier zum Umgang mit der AfD erarbeitet. Von einem Parteiverbot ist darin nicht die Rede. Stattdessen wollen sie Ämter wie Parlamentspräsidenten oder Verfassungsrichter davor schützen, in AfD-Hand zu fallen. (“Ostdeutsche Grüne werben für Alternativen zu AfD-Verbot”

Schlagzeilen von morgen

SZ: Selenskij auf der Suche nach Beistand
FAZ: Selenskyj trifft Scholz und Macron wegen Sicherheitsabkommen
Tagesspiegel: Deutschland Schlusslicht im Euroraum: Union fordert Wirtschaftsgipfel von Scholz
Handelsblatt: Microsoft glaubt an Deutschland
Sächsische Zeitung: Sachsens Innenminister will Grenzkontrollen über 2024 hinaus 

Meistgelesenes von heute

Zeit Online: Ricarda Lang nach politischem Aschermittwoch ausgebuht und beschimpft
Spiegel: Warum sich Netanyahu mehr Zeit für Baerbock nimmt als für Merz
Welt: Prozess zu mutmaßlicher Vergewaltigung in Görlitzer Park geplatzt
Handelsblatt: Patria findet Partner für Panzerproduktion – Keine Einigung mit Rheinmetall
NZZ: Generation Z: Man ernährt sich vegan, trinkt keinen Alkohol, treibt Sport – und jetzt geht man auch noch vor Sonnenuntergang ins Bett 

Interviews von morgen

Deutschlandfunk
6:50 Uhr: Katharina Schulze, Vorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion Bayern: Politiker-Angriffe
7:15 Uhr: Christoph Heusgen, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz: Start MSC
8:10 Uhr: Jost Peter, Fan-Aktivist: Investoren-Streit im Fußball geht weiter 

rbb24-Inforadio
7:25 Uhr: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses (FDP): Start MSC

Das Erste
5:35 Uhr/6:35 Uhr/7:35 Uhr: Vera Ansén, Reservistin der Bundeswehr: Immer mehr Reservisten wollen zur Truppe
6:45 Uhr: Christoph Heusgen, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz: Start MSC
8:10 Uhr: Bijan Djir-Sarai, FDP-Generalsekretär: Lage der FDP 

Table.Media im TV

ZDF: Markus Lanz
Donnerstag, 23.15 Uhr, Michael Bröcker, Chefredakteur 

Time.Table

16. Februar 2024

MSC: In München beginnt die 60. Sicherheitskonferenz, parallel findet die Münchner Friedenskonferenz statt. Beide Veranstaltungen gehen bis Sonntag.

Staatsbesuch: Wolodymyr Selenskyj besucht Berlin, wo ihn Olaf Scholz und Frank-Walter Steinmeier empfangen. Im Rahmen seines zweiten Besuchs seit Kriegsbeginn soll ein deutsch-ukrainisches Sicherheitsabkommen unterzeichnet werden.

Gesundheit: Karl Lauterbach eröffnet in Pfaffenhofen an der Ilm ein neues Laborgebäude des Pharmaunternehmens Daiichi Sankyo. Dort sollen Krebsmedikamente überprüft werden.

Protest: Anlässlich des AfD-Neujahrsempfangs im Münsteraner Rathaus demonstrieren in ganz NRW Menschen gegen Rechtsextremismus. Initiator ist das Bündnis Keinen Meter.

17. Februar 2024

Gedenken: Vier Jahre nach dem rassistischen Anschlag in Hanau findet vor Ort eine Demonstration der Initiative 19. Februar Hanau statt.

Jubiläum: Joachim Gauck spricht auf einer Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung zum Thema “Die liberale Demokratie und ihre Bedrohungen”. Anlass ist der 80. Geburtstags des ehemaligen FDP-Politikers Wolfgang Gerhardt. Livestream 

Geburtstage

16. Februar 2024 

Steffen Bilger, MdB (CDU), stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion, 45
Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen (Linke), 68

17. Februar 2024

Anke Domscheit-Berg Name, MdB (Linke), 56
Benjamin-Immanuel Hoff, Kulturminister von Thüringen (Linke), 48 
Stephan Pilsinger, MdB (CSU), 37 
Rita Süssmuth, ehemalige Bundestagspräsidentin (CDU), 87

18. Februar 2024

Klara Geywitz, Bundesbauministerin (SPD), 48
Armin Laschet, MdB (CDU), Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, 63
Angelika Niebler, stellvertretende CSU-Vorsitzende, 61
Mathias Papendieck, MdB (SPD), 42
Oliver Pocher, Komiker, 46

Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute ans digitale Fließband. Die Firma Smile Smile Inc produziert Videos und Listen mit nur einem Ziel: Klicks. Die sinnentleerte Arbeit treibt Mitarbeitende, die zum Teil auf ChatGPT setzen, in den Wahnsinn. Zudem geschehen seltsame Dinge im Unternehmen und der ganzen Stadt. Es geht um KI, Identitätsdiebstahl, Deepfakes: Ein dystopisch anmutender, aber nicht gänzlich unrealistischer Roman über die gruseligen Seiten des Internets. Okan Bellikli 

Elias Hirschl: Content | Zsolnay 


Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Markus Bickel, Stefan Braun, Michael Bröker, Annette Bruhns, Helene Bubrowski, Damir Fras, Lisa-Martina Klein, Franziska Klemenz, Daniel Schmidthäussler, Leonard Schulz, Sven Siebert und Falk Steiner mitgewirkt.

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Memo für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich für das Late-Night-Memo kostenlos anmelden.


Berlin.Table Redaktion

BERLIN.TABLE REDAKTION.

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  • von picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
  • Markus Söder begrüßt US-Vizepräsidentin Kamala Harris bei Ihrer Ankunft in München. von picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Matthias Schrader
  • People hold pictures of the nine victims of the Hanau assault four years ago on the red carpet outside the Berlinale Palast during the opening of the International Film Festival, Berlinale,in Berlin, Thursday, Feb. 15, 2024. (AP Photo/Ebrahim Noroozi) von AP Photo/Ebrahim Noroozi
  • Klaus Bonhoff von picture alliance / photothek | Thomas Koehler

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