Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

  • Haushalt: Bereinigungsvorlage macht Kürzungen konkret
  • Parteienfinanzierung: Blauer Brief für die Parteien
  • AfD: Hajo Funke warnt vor Gewalt
  • KI: Verband fordert großes Rechenzentrum
  • Hochwasser: Experte sieht viel Handlungsbedarf
  • Hausarztreform: FDP stellt Forderung an Lauterbach
  • CDU-Forderung: Mehr Geld für Neu-Arbeitslose
  • Europawahl I: SPD will Schuldenbremse thematisieren
  • Europawahl II: Rechtsextremisten in Umfragen stark
  • Klima: Heißes Eisen im US-Wahlkampf
  • Wissenschaft: Bayern plant High Tech-Agenda
Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

Die Welt verändert sich im Augenblick schneller, als wir es wahrhaben wollen. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Bundesregierung kurz vor Jahresende den Verkauf von Lenkflugkörpern an Saudi-Arabien genehmigt hat. Deutsche Waffenlieferungen an das arabische Königreich, demnächst womöglich auch Eurofighter – das war viele Jahre lang undenkbar. Doch der Krieg in Nahost und die Angriffe auf internationale Handelsschiffe führen zu neuen Unsicherheiten – auf die viele Regierungen, nicht nur die deutsche, mit einer Neubesinnung auf das Militärische reagieren. Das dürfte zumindest in den kommenden Jahren so bleiben. Denn die Welt könnte bald noch mehr wackeln. Sollte in den USA Donald Trump wieder zum Präsidenten gewählt werden, könnte es vorbei sein mit dem militärischen Schutz der USA für Europa und andere Weltregionen. Ein Szenario, das die deutsche und europäische Sicherheitspolitik noch mehr durcheinanderbringen würde als der Krieg in Nahost. Die Zeitenwende, mit der die Ampel und das ganze Land kämpfen, wird immer größer.

Wir vom Berlin.Table grüßen Sie herzlich. Kommen Sie gut durch die Nacht.

Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Annette Bruhns, Alexandra Endres, Damir Fras, Till Hoppe, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Bernhard Pötter, Daniel Schmidthäussler und Maximilian Stascheit mitgewirkt.

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Bundeshaushalt: Starke Einsparungen gibt es beim Klimaschutz

Auch bei der Wiedervernässung von Mooren wird gespart

Haushalt: Bereinigungsvorlage macht Kürzungen konkret. Auch nach der politischen Einigung über den Bundeshaushalt hatte es zunächst noch einige Verwirrung gegeben, wo genau wie viel gekürzt wird. Seit heute gibt es mehr Klarheit: Das Bundesfinanzministerium hat die sogenannte Bereinigungsvorlage an den Haushaltsausschuss verschickt. (Hier kann das Dokument heruntergeladen werden.) Bereits an diesem Donnerstag findet im Ausschuss eine Anhörung zum Haushalt und den damit verbundenen Gesetzesänderungen statt. (Der Entwurf für das Gesetzespaket ist hier zu finden.) Die Bereinigungssitzung ist für den 18. Januar geplant, die Verabschiedung des Haushalts im Bundestagsplenum für den 2. Februar.

Die allgemeine Haushaltsrücklage wird weitgehend aufgebraucht. Diesem Topf, der einst als “Asylrücklage” geschaffen wurde, werden weitere 3 Milliarden Euro entnommen, die eigentlich erst 2025 genutzt werden sollten. Denn die beschlossenen Einsparungen, die nach den Protesten der Landwirte zuletzt noch einmal verringert worden waren, reichen nicht, um die entstandene Lücke zu decken. Auf die erneute Ausrufung einer finanziellen Notlage und das Aussetzen der Schuldenbremse kann durch die Nutzung der Rücklage voraussichtlich verzichtet werden.

Die Einnahmen aus der Flugticketsteuererhöhung fallen nun doch geringer aus. Nachdem Table.Media am Montag berichtet hatte, dass die dadurch prognostizierten Einnahmen deutlich stärker steigen, als durch die Steuererhöhung zu erwarten wäre, hatte das Finanzministerium dies am Dienstag zunächst damit begründet, dass man trotz der Steuererhöhung von stärker steigenden Passagierzahlen ausgehe. Mittlerweile hat das BMF die Prognose aber offenbar wieder abgesenkt: Während im Gesetzentwurf vom Montag für 2024 durch die Änderungen bei der Luftverkehrssteuer noch Mehreinnahmen von 445 Millionen Euro angesetzt wurden, sind es im Mittwoch verschickten Entwurf für die Bereinigungssitzung nur noch 375 Millionen Euro.

Starke Einsparungen gibt es beim Klimaschutz. Nicht nur bei zahlreichen Förderprogrammen – unter anderem bei Gebäudesanierung und Elektromobilität – gibt es massive Einschnitte. Gekürzt wird auch beim “Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz”, mit dem BMUV und BMEL unter anderem Programme zur Wiedervernässung von Mooren oder Waldschutz finanzieren: Von den dafür bis 2027 vorgesehenen 5 Milliarden Euro bleiben nur 3,5 Milliarden erhalten. Mehr Details zu den Einsparungen, die auch die internationale Klimafinanzierung betreffen, lesen Sie in einer Analyse von Malte Kreutzfeldt und Bernhard Pötter im Climate.Table.

  • Flugverkehr
  • Haushalt 2024
  • Haushaltskrise
  • Klimaschutz

Parteienfinanzierung: Blauer Brief für die Parteien

Parteienfinanzierung: Blauer Brief für die Parteien. Die Bundestagsverwaltung hat den Parteien die Rückzahlungsforderungen für zu viel überwiesene Parteiengelder übersandt. Aufsummiert beträgt die Forderung rund 100 Millionen Euro, wovon SPD und CDU rund zwei Drittel übernehmen müssten. Aber: Die Parteien haben eine Zahlungsfrist bis April. Darauf weist die Bundestagsverwaltung ausdrücklich hin; eine genauere Aufschlüsselung der Zahlen machte sie hingegen auch auf Nachfrage nicht. In dieser Zeit, vermutlich noch im Februar, tritt das neue Parteiengesetz in Kraft, das den Bedarf der Parteien differenzierter als zuvor begründet. Das hatte das Bundesverfassungsgericht ausdrücklich eingefordert. Deshalb wird die Verwaltung die Bescheide nicht eintreiben, denn dadurch verringert sich die verbleibende Forderung an die Parteien in der Summe auf einen maximal einstelligen Millionenbetrag. Insgesamt hatten die Parteien schon im vergangenen Frühjahr rund 25 Millionen Euro an die Bundestagsverwaltung rücküberwiesen. 

  • Parteien
  • Parteienfinanzierung
  • Parteiengesetz
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Presseschau von morgen

Radikal + Unzufrieden + Besorgt

Zeit Online: Die Radikalen hinter Schlüttsiel. Eine Recherche von Christian Fuchs und Robert Pausch legt nahe, dass eine AfD-nahe Verschwörungsideologin sich nachmittags mit Robert Habeck auf der Fähre befand und sich nach dessen Rückkehr erkundigte. Sie und ihr Partner sollen die Menge mobilisiert haben, die nach Recherche der Autoren nicht rechtsradikal war, sondern zunächst friedlich demonstriert habe. (“Wer organisierte die Blockade gegen Habeck?”)

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Tagesspiegel: Unzufriedenheit in der SPD. Daniel Friedrich Sturm zieht eine Parallele zwischen einem Treffen des Fraktionsvorstands im Berliner Lokal “Koko & Lores” und der Stimmung in der SPD. Der langjährige Abgeordnete Axel Schäfer beklagte eine “kaum fassbare Unzufriedenheit mit der Regierungspolitik”; ein anderer Parlamentarier kritisierte, Olaf Scholz stehe so schlecht da wie Merkel in 16 Jahren Kanzlerschaft nicht. “Er kann es nicht, er ist zu schwach, er kommuniziert falsch”, sei das Image. (“SPD in der Krise”, Seite 4)

FAZ: Sorge um das Bundesverfassungsgericht. Die ehemaligen Verfassungsrichter Gabriele Britz und Michael Eichberger machen in einem Gastbeitrag auf die Fragilität des BVerG aufmerksam, dessen Ausgestaltung durch einfache Gesetzgebung des Bundestags entschieden werden könne. Zentrale Bestimmungen könnten durch Mehrheitsbeschluss fallen. Ob der allmählichen Auflösung der “politischen Kartographie” sollte das Gericht besser im Grundgesetz als bisher verankert werden. Zudem könnte durch die Zweidrittelerfordernis bei der Richterwahl eine Blockade in Bundestag oder Bundesrat durch eine “extremistische Partei” zu “Funktionsbeeinträchtigungen” führen. Eine Reform sei “vordringlich”. (“Mehr Widerstandskraft”, Seite 7)

Taz: Überwachungsindex für Deutschland. Eine Überwachungs-Gesamtrechnung soll in Deutschland künftig systematisch erfassen, in welchem Ausmaß und über welche Wege Polizei und Nachrichtendienste Bürgerinnen und Bürger überwachen. Das Freiburger Max-Planck-Institut wurde mit dem Projekt von Marco Buschmann und Nancy Faeser beauftragt, berichtet Christian Rath. Das fand etwa heraus, dass die Telekommunikation in Hessen achtmal so häufig überwacht werde wie die in NRW. (“Ein Barometer für die Freiheit”, Seite 6)

Handelsblatt: Dramatischer Medikamentenmangel. Laut Behörden gibt es bei 500 Medikamenten Lieferengpässe, laut Apothekern ist die Lage deutlich schlimmer. Auch die Hausärzte klagen, es fehle an Antibiotika, Blutdrucksenkern, Augentropfen und mehr. Insbesondere bei Generika sei die auf Rabatt ausgerichtete Preispolitik der Krankenkassen schuld. (“Gefährliche Mangelwirtschaft”, Seite 1)

Nicht überlesen!

Welt: Regierung war zu weich gegenüber Bauern. Der Politologe Wolfgang Merkel bezeichnet es als “kardinalen Fehler”, dass die Regierung die Kürzungen im Agrarbereich großteils zurücknimmt. Das Einknicken vor den Bauern stärke den Eindruck, die Ampel regiere planlos. Außerdem sei sie nicht Partikularinteressen einer hochsubventionierten Branche verpflichtet, sondern Interessen der gesamten Gesellschaft. (“Zeigt eine Erosion der demokratischen Gesellschaft”, 9. Januar)

Hajo Funke über Abschiebungspläne der Rechtsextremisten: “Es könnten bürgerkriegsähnliche Unruhen drohen”

AfD: Hajo Funke warnt vor Gewalt. Für den Politologen Hajo Funke legt das bekannt gewordene Geheimtreffen um den Rechtsextremisten Martin Sellner mit AfD-Mitgliedern das Gewaltpotenzial der Partei offen. Am Mittwoch hatte Correctiv über eine Zusammenkunft im November bei Potsdam berichtet, auf dem ein Masterplan zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland geplant worden sei. “Wir müssen uns auf etwas gefasst machen, das zerstörerisch gemeint ist. Das impliziert Gewalt”, sagte Funke zu Table.Media. “Es könnten bürgerkriegsähnliche Unruhen drohen. Zur Aufhebung der Republik, zur Durchsetzung einer völkisch-ethnischen Republik.” Der Plan sei in der Sache nichts Neues, von AfD-Politikern wie Björn Höcke kursierten ähnliche Ideen. “Der Grad und der Umfang dieser Gruppe – mit Werteunionsmitgliedern – ist schockierend. Die Intensität der Radikalität Sellners auch.”

Der Ampel-Streit delegitimiere das Parlament. Funke appelliert an die demokratischen Parteien zu erkennen, “dass sie nicht so weiter machen können mit Zerrissenheit und Konkurrenz”. Sie müssten sich zusammenfinden, um der Gefahr einer antidemokratischen Herrschaft ab Herbst etwas entgegenzusetzen. Der Rechtsextremismus-Experte appellierte auch an die Berichterstatter: “Es ist an der Zeit, dass Medien genauer gegen die Weichzeichnung von Weidel, Chrupalla und anderen vorgehen.” Welche historischen Analogien der Experte in der Verschwörung um Sellner sieht und was Funke von einem AfD-Verbot hält, lesen Sie in einem Interview von Franziska Klemenz.

  • Ampel-Koalition

KI: Verband fordert großes Rechenzentrum

KI: Verband fordert großes Rechenzentrum. Damit Deutschland im Wettbewerb um große KI-Sprachmodelle mithalten kann, fordert der KI-Bundesverband den Aufbau eines entsprechend dimensionierten KI-Rechenzentrums. Die Bundesregierung hat mit Verweis auf die allgemeine Haushaltslage jedoch abgelehnt. Nun verhandelt der Verband “mit mehreren Bundesländern über Standort und Finanzierungsmöglichkeiten”, wie der Vorsitzende Jörg Bienert sagt. Die Aussichten auf Erfolg seien gut. Das Bundesforschungsministerium verfolgt dagegen den Weg, Rechenpower an bestehenden Höchstleistungsrechenzentren bereitzustellen. Bereits in Planung ist zum Beispiel das Gauss Center for Supercomputing, ein Zusammenschluss der drei deutschen Höchstleistungsrechenzentren in Jülich, Garching und Stuttgart. Warum das zwar der akademischen Forschung nützt, aber für Start-ups keine gute Lösung ist, lesen Sie in einer Analyse von Christian J. Meier im Research.Table.

  • BMBF
  • Forschungspolitik
  • KI-Sprachmodelle
  • Künstliche Intelligenz
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Hochwasser: Experte sieht viel Handlungsbedarf

Hochwasser: Experte sieht viel Handlungsbedarf. In der aktuellen Flutkatastrophe hatte Deutschland “Glück im Unglück”, sagte Daniel Bachmann, Professor für Hochwasserrisikomanagement an der Hochschule Magdeburg-Stendal, zu Table.Media. Weil das Wasser aufgrund der lokalen Beschaffenheit der betroffenen Regionen vergleichsweise langsam gestiegen sei, habe der Katastrophenschutz ausreichend Zeit zum Reagieren gehabt. Die Talsperren seien “recht gut gesteuert” worden und hätten dadurch einen beträchtlichen Teil aufgefangen, so der Ingenieur. Allerdings zeigte sich ihm zufolge auch, dass viele Deiche – gerade an kleineren und mittleren Flüssen – dringend sanierungsbedürftig sind.

Im Kampf gegen künftige Klima-Extreme gehe es aber nicht nur um Geld. “Der Fachkräftemangel wird uns ebenfalls beschäftigen”, sagte Bachmann. Schon jetzt gebe es in den relevanten Fächern zu wenig Studierende. Auch die “überbordende Bürokratie” verlangsame die Anpassung des Wassermanagements an die Auswirkungen des Klimawandels. Eine Raumplanung, die den Flüssen wieder mehr Platz einräumt, hält der Fachmann für ein besonders wirksames Mittel. Auf welches Wetterextrem man sich noch einstellen müsse, lesen Sie im Interview von Alexandra Endres im Climate.Table.

  • Hochwasser

Hausarztreform: FDP stellt Forderung an Lauterbach

Christine Aschenberg-Dugnus

Hausarztreform: FDP stellt Forderung an Lauterbach. Die parlamentarische Geschäftsführerin der FDP-Fraktion Christine Aschenberg-Dugnus fordert, die angekündigten Verbesserungen für Allgemeinmediziner auf andere Fachärzte auszudehnen. “Die ersten Meter auf dem wichtigen Weg der Entbudgetierung sind genommen”, sagte die Gesundheitsexpertin Aschenberg-Dugnus zu Table.Media. “Diesen Weg sollten wir jetzt auch bei den anderen Facharztgruppen zügig weitergehen. Denn Leistung muss sich wieder lohnen – und zwar für jede medizinische Behandlung.” Karl Lauterbach lehnt allerdings die auch von Fachärzte-Verbänden geforderte Befreiung von den Budgets ab: Fachärzte seien “Gott sei Dank noch relativ gut ausgestattet”. Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU, kritisierte einerseits die ungeklärte Finanzierung der Entbudgetierung der Hausärzte, auch wenn er diese für “hilfreich” halte, forderte aber andererseits auch Entlastungen für Fachärzte. Laut einer internationalen Vergleichsstudie des Hamburg Center for Health Economics verdienen niedergelassene Ärzte in Deutschland besonders gut: Ein Hausarzt erwirtschaftet nach Abzug der Praxiskosten im Schnitt 189.000 Euro jährlich und ein Facharzt 232.000 Euro.

Lauterbach hat auch Fachärzten Entbürokratisierung versprochen. So will er etwa eine Bagatellgrenze für Wirtschaftlichkeitsprüfungen ärztlich angeordneter Leistungen einführen. Psychotherapeuten und ihren Patientinnen und Patienten soll der Weg zu einer Therapie erleichtert werden, indem das zweistufige Antragsverfahren abgeschafft wird und Hürden für ärztlich überwiesene Patienten abgebaut werden. Der Gesundheitsminister betonte auch, die Wartezeiten auf eine Facharztbehandlung verkürzen zu wollen. Angedacht ist die Verbesserung der Kooperation von Haus- und Fachärzte in dringlichen medizinischen Fällen.

  • FDP
  • Gesundheitspolitik
  • Karl Lauterbach

CDU-Forderung: Mehr Geld für Neu-Arbeitslose

CDU-Forderung: Mehr Geld für Neu-Arbeitslose. Die CDU will, dass langjährig versicherte Arbeitslose in den ersten Monaten nach dem Jobverlust mehr Arbeitslosengeld erhalten. Das geht aus einem Entwurf für die “Heidelberger Erklärung” hervor, die auf der Klausurtagung des Bundesvorstands am Freitag und Samstag verabschiedet werden soll. “Wir wollen zurückkehren zu einem System der sozialen Absicherung, das wieder stärker unterscheidet zwischen beitragsfinanzierten Versicherungsleistungen und steuerfinanzierten Sozialleistungen”, heißt es darin. Demgegenüber wolle man erhöhte Mitwirkungspflichten und Sanktionsmöglichkeiten für arbeitsfähige Leistungsbezieher einführen und das von der Ampel-Koalition eingeführte Bürgergeld wieder abschaffen.

  • Arbeitslosigkeit
  • Bürgergeld
  • CDU

Aus den Professional Briefings

Climate.Table: Klima wird heißes Eisen im US-Wahlkampf. Präsident Joe Biden brüstet sich mit Milliarden-Investitionen, die Republikaner wollen seine Programme abschaffen. Und dem Land droht der nächste Hitzesommer. Eine Vorschau auf die Klimakrise im Wahlkampf lesen Sie hier.

Europe.Table: Nato-Staaten stellen Ukraine weitere Hilfe in Aussicht. Die Verbündeten haben Kiew beim Nato-Ukraine-Rat weitere Unterstützung in Aussicht gestellt. Wie sich die Debatte um die EU-Milliarden für die Ukraine entwickelt, lesen Sie hier.

Research.Table: Bayern plant High Tech-Agenda. Nobelpreise, Exzellenz und bei Start-ups die Nase vorn – das alles bietet München. Doch im Rest Bayerns zeigt sich ein schwächeres Bild. Nun plant der Freistaat eine High Tech-Agenda. Wie die Pläne aussehen, lesen Sie hier.

China.Table: Peking will Taiwan-Wahl beeinflussen. Dazu lockt die Volksrepublik mit einer gemeinsamen Handelszone. Wie das funktionieren soll und ob sich die Wähler in Taiwan bei der anstehenden Wahl auf den Vorschlag einlassen werden, lesen Sie hier.

Europawahl: SPD will Schuldenbremse thematisieren

Europawahl I: SPD will Schuldenbremse thematisieren. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich will die finanzielle Ausstattung in Deutschland und auf EU-Ebene in den anstehenden Wahlkämpfen zum Thema machen. “Ein aktiver Staat muss eine finanzielle Basis haben”, sagte er am Mittwoch bei einem Besuch der SPD-Fraktionsführung in Brüssel. Deshalb gehöre “die Frage der Schuldenbremse sowohl in den Wahlkampf als auch auf die Agenda der deutschen Politik”. Ein größerer Haushaltsspielraum sei auch Voraussetzung dafür, dass Deutschland für zukünftige Herausforderungen auf EU-Ebene Finanzierungsprogramme wie das Corona-Aufbauprogramm unterstützen könne. 

  • EU
  • Europawahlen 2024
  • Rolf Mützenich
  • Schuldenbremse
  • SPD-Bundestagsfraktion

Rechtsextremisten in Umfragen drittstärkste Kraft in Europa

Europawahl II: Rechtsextremisten in Umfragen stark. Die rechtsextreme ID-Fraktion würde sechs Monate vor der Europawahl aktuellen Umfragen zufolge drittstärkste Kraft werden. Das ist das Ergebnis einer Sitzplatzprojektion des Politikwissenschaftlers Manuel Müller, die auf aggregierten nationalen Umfragen und den Wahlergebnissen der Mitgliedsstaaten basiert. Demzufolge würde die ID-Fraktion 13 Mandate hinzugewinnen und käme auf 89 Sitze. Damit läge sie vor der liberalen Fraktion Renew Europe, die gegenüber November vier Sitze verlieren würde und auf 86 Mandate käme.

Im Vergleich zur letzten Projektion im November verliert das Mitte-links-Lager. Sozialisten, Liberale, Linke und Grüne wären von einer eigenen Mehrheit weiter entfernt denn je. An der Spitze bliebe demnach die Europäische Volkspartei (EVP) deutlich vor der sozialdemokratischen S&D-Fraktion. Die Christdemokraten kämen auf 169 Sitze – einen weniger als im November. Die Sozialdemokraten verbesserten sich um vier Sitze auf 141 Mandate und könnten so den Abstand zur EVP etwas verkürzen. Die Grünen könnten gegenüber der letzten Projektion leicht zulegen und würden wieder auf 45 Sitze kommen. Die Linke würde massiv verlieren und nur noch 33 Abgeordnete stellen. Die Fraktion der Konservativen und Reformer, die rechts von den Christdemokraten steht, käme auf 75 Sitze, drei weniger als im November. Mehr dazu lesen Sie in einer Analyse im Europe.Table.

  • Europawahlen 2024
  • EVP
  • Parteien

Morgeninterviews am 11. Januar

Deutschlandfunk

6:50 Uhr: Katharina von Ruschkowski, Landwirtin: Kein Verständnis für Bauernproteste

7:15 Uhr: Achim Post, SPD-Fraktionsvize: Stimmung in der SPD vor Fraktionsklausur

8:10 Uhr: Róża Thun, polnische EU-Abgeordnete: Polen vor Verfassungskrise?

rbb24-Inforadio

7:05 Uhr: Jörg Steinbach, Wirtschafts- und Energieminister von Brandenburg (SPD): Neues Bahnwerk – Boom-Town Cottbus

7:25 Uhr: Gideon Botsch, Rechtsextremismusforscher am Moses-Mendelsohn-Zentrum in Potsdam: Geheimtreffen von AfD und Rechtsextremen

9:05 Uhr: Marie-Christine Ostermann, Präsidentin des Verbandes Die Familienunternehmer: Erwartungen an Haushalt – Wirtschaftspolitik

Heads

China.Table: Carmen Herold ist für das Ausbildungsprogramm des Goethe-Instituts tätig, das angehende Institutsleitungen auf ihre Entsendungen vorbereitet. Die Deutsch-Chinesin war Mitgründerin des Zhao Dai Club (招待会).

Climate.Table: Mukhtar Babayev – COP29-Präsident ohne Klima-Meriten. Der 55-jährige Umweltminister Aserbaidschans blickt auf eine lange Karriere in der Öl- und Gasindustrie zurück. Das Land wird für Europas Gasimporte immer wichtiger.

Geburtstage

Donnerstag, 11. Januar

Anni Friesinger-Postma, ehemalige Eisschnellläuferin, 47 / Mark Forster, Sänger, 41 / Jochen Haug, MdB (AfD), 51 / Pascal Hector, Botschafter in Dänemark, 62 / Martin Hess, MdB (AfD), 53 / Tobias Lindner, MdB (Grüne), Staatsminister im Auswärtigen Amt, 42 / Jens Nowotny, ehemaliger Fußballspieler, 50 / Margret Uebber, Botschafterin in der Republik Moldau, 65

Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute zur “wahren” Geschichte des Rassismus in den USA. Das 2017 erschienene Werk des vielfach ausgezeichneten Historikers Ibram X. Kendi ist Ende vergangenen Jahres als Graphic Novel erschienen. Von den Ursprüngen der Sklaverei über die Bürgerrechtsbewegung bis zur Präsidentschaft von Donald Trump enthält das Sachbuch eine gute Übersicht über wichtige Ereignisse und Hintergründe. Eine an vielen Stellen erhellende Lektüre mit Originalzitaten aus historischen Dokumenten.

Gebrandmarkt | C.H. Beck

Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie am Donnerstagabend.

Good night and good luck!

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Memo für die Table.Media-Community.

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