wir begrüßen Sie zum Late-Night-Memo für die Hauptstadt. Diese Informationen bieten wir Ihnen heute Abend:
Talk of the Town: Jetzt kritisieren auch Gewerkschafter den GdL-Streik
Table.Today Podcast: Sachsens Innenminister erwägt härteres Vorgehen gegen Migranten
Verteidigungsaussschuss: Pistorius räumt Fehler ein – auch der Luftwaffeninspekteur war wohl zu sorglos
Taurus-Debatte: Strack-Zimmermann kritisiert Abstimmungen und Umfragen
EU-Schulden: CDU und CSU gegen neue Kredite
Bundeswehr: Kriegstüchtigkeit auch für die Verwaltung
Bürokratieabbaugesetz: Kabinettsentwurf soll nicht das letzte Wort sein
Antisemitismus: Sozialpsychologin sieht beispiellose Propaganda-Welle
Plattform-Arbeit: Übrige EU-Staaten überstimmen Berlin und Paris
Beratungsgremien der Regierung: Studie kritisiert mutmaßliche Einseitigkeit
Best of Table: Mehr Macht für Xi Jinping + Palmöl aus dubiosem Anbau + Rechtsruck in Portugal
Law and Ordner: BMWSB-Vorhabenplanung + Lindner-Brief + SPD-Positionspapier
Must-Reads: Scholz und Merz gegen Papst + Duda für Drei-Prozent-Ziel + Lage in der Ukraine äußerst angespannt
Bahnstreik: Jetzt kritisieren auch Gewerkschafter die GdL
Von Michael Bröcker
Am Montagabend hat der sechste Streik der Gewerkschaft der Lokführer (GdL) begonnen, und ein Ende des Konflikts, der nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft die deutsche Volkswirtschaft inzwischen über eine Milliarde Euro kostet, ist nicht in Sicht. Nun bekommt die Deutsche Bahn in ihrer Argumentation gegen die GdL überraschende Unterstützung aus anderen Gewerkschaften. Kritikpunkt ist die Dominanz der kleineren Lokführer-Gewerkschaft (40.000 Mitglieder) über die gesamten Lokführer, obwohl die weitaus größere EVG (180.0000) längst einen Tarifvertrag geschlossen hat.
Die oberste Vertreterin der größten Einzelgewerkschaft, die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner, sieht die Politik in der Pflicht. “Ich bin der Überzeugung, das Prinzip ,Ein Betrieb – eine Gewerkschaft’ ist der beste Schutz vor Spaltung in der Belegschaft, die am Ende nur dem Arbeitgeber nutzt”, sagte Benner Table.Briefings. Ein führendes Mitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes betonte, Claus Weselsky habe sich “total verrannt und kämpft ums Überleben”. Die Bahn habe ein substanzielles Angebot gemacht, die Totalverweigerung der GdL habe mit Verhandlungstaktik nichts zu tun.
Die Deutsche Bahn hatte gegen den Streik beim Arbeitsgericht in Frankfurt geklagt. Der Streik, der am Montagabend um 18 Uhr begann und nur 22 Stunden zuvor angekündigt wurde, sei “unverhältnismäßig” und eine “blanke Zumutung”, erklärte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler. Am Abend lehnte das Gericht den Antrag der Bahn ab. Allerdings ist eine Berufung gegen die Entscheidung möglich.
Im Bahn-Aufsichtsrat ist der Unmut über Weselsky groß. Vor allem Großkunden für die Güterzüge wie Autokonzerne könnten mit einem Vorlauf von 22 Stunden kaum umplanen. Es drohten Produktionsengpässe. Auch in der Chemieindustrie, wo Just-in-time-Lieferungen notwendig seien, drohten erhebliche wirtschaftliche Schäden.
Ein Bahn-Insider verwies darauf, dass es auch nach dem offiziellen Ende der Moderatorengespräche weitere Angebote an die GdL gegeben habe. Weselsky wolle aber von seiner Kernforderung, eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, nicht abrücken.
Die Bahn pocht nun auf ein Schlichterverfahren. Doch auch dieses können nur beide Parteien einvernehmlich anrufen. Der Vertreter des Bahn-Eigentümers Bund, Verkehrsminister Volker Wissing, hat ebenfalls intern ein Schlichterverfahren vorgeschlagen. Dafür kämen die Schlichter der EVG-Tarifeinigung aus dem vergangenen Herbst, die Juristin Heide Pfarr und der frühere CDU-Innenminister Thomas de Maizière infrage, heißt es in Regierungskreisen.
Migration: Schuster erwägt härteres Vorgehen. Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) zieht in Betracht, Migranten, die bereits in einem anderen EU-Land Asyl beantragt haben, an der Grenze zurückzuweisen. Im Podcast Table.Today fordert er, dass die Bundesregierung wirksame Maßnahmen gegen illegale Migration ergreift. “Die Drittstaatenlösung zum x-ten Mal in eine Prüfschleife zu schicken, hilft mir nichts”, sagt Schuster. Er zeigte sich “fassungslos”, dass Olaf Scholz sich bei der Ministerpräsidentenkonferenz in der vergangenen Woche nur eine knappe Stunde Zeit für die Debatte über Migration genommen habe. Es sei derzeit das “Topthema”. Die Grenzkontrollen dürften vorerst nicht aufgegeben werden, so Schuster. “Wenn wir auf Zugänge wie letztes Jahr oder mehr hinlaufen, dann würde ich die Bundesregierung auffordern, von Paragraph 18 Absatz zwei Asylgesetz Gebrauch zu machen. Das heißt Zurückweisungen aufgrund der Drittstaatenregelung.” Das ganze Gespräch hören Sie ab 6 Uhr hier. Helene Bubrowski
Abhör-Affäre: Pistorius räumt Fehler ein. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat Pannen bei der Abhöraktion deutscher Generäle eingeräumt. “Ganz klar. Es wurden Fehler gemacht”, soll Pistorius laut Teilnehmern in der als vertraulich eingestuften Sitzung des Verteidigungsausschusses am Montagabend gesagt haben. Zwei Teilnehmer der Schaltkonferenz – offenbar waren Brigadegeneral Frank Gräfe und Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz gemeint – hätten sich über eine nicht sichere Leitung in die WebEx-Konferenz eingewählt. Hätten sie die App genutzt, wäre die Leitung sicher gewesen.
Dies müsse künftig immer passieren, habe Pistorius erklärt. Der MAD prüfe nun, welche Teile des Gesprächs der Offiziere als “geheim” hätten eingestuft werden müssen und ob so die Sorgfaltspflicht verletzt worden sei. Dies hätte dann disziplinarrechtliche Folgen. Von personellen Konsequenzen wollte Pistorius aber nicht sprechen.
Im zweiten Teil der Sitzung ging es außerdem um die Einschätzung der Mitwirkung deutscher Soldaten bei einem möglichen Taurus-Einsatz. Pistorius betonte, dass eine effektive und richtige Nutzung des Waffensystems nur nach einer zwölf bis 18 Monate langen Ausbildung in Deutschland möglich sei. Eine verkürzte Ausbildung sei denkbar, aber nur für einen “begrenzten Einsatz” des Systems. Details zur Affäre finden Sie im Security.Table. Michael Bröcker
Translation missing.Taurus-Debatte: Strack-Zimmermann kritisiert Abstimmungen und Umfragen. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) warnt die Union davor, weitere Abstimmungen über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern im Bundestag auf die Tagesordnung zu setzen. “Wenn wir jetzt jede Woche im Bundestag darüber abstimmen, ob der Taurus kommt oder nicht, wird es jedes Mal keine Mehrheit dafür geben, weil es plötzlich ein Vehikel ist für die Frage, ob die Opposition die Regierung sprengen kann oder nicht”, sagte Strack-Zimmermann am Montag bei einem Mittagessen des Ambassadors Club vor rund 30 Botschaftern. Dies dürfe man aus Respekt vor der Ukraine nicht zulassen.
Umfragen zu diesem Thema schenkt Strack-Zimmermann wenig Beachtung. “Es gibt Umfragen, dass die Mehrheit der Deutschen gegen Taurus-Lieferungen sei. Ich halte diese Umfragen für nice to have, aber für sehr theoretisch”, sagte sie. Man könne diese Frage nicht “am Küchentisch oder Stammtisch” diskutieren. Dies sei Aufgabe der Politik. Gegenüber den ausländischen Diplomaten betonte Strack-Zimmermann, dass der Kanzler die Richtlinienkompetenz habe, die FDP seine Entscheidung jedoch für “einen großen Fehler” halte. Maximilian Stascheit
EU-Schulden: Union gegen neue Kreditaufnahmen. “Die Aufnahme von Krediten zur Finanzierung des Corona-Wiederaufbauprogramms in der Notlage der Pandemie muss eine Ausnahme bleiben”, heißt es in dem gemeinsamen Wahlprogramm, das die Präsidien von CDU und CSU am Montag beschlossen haben. Damit widersprechen sie Forderungen aus südeuropäischen Ländern nach einer weiteren Verschuldung der EU ab 2025. Es gibt auch Überlegungen in der Kommission, dann eine gemeinsame Beschaffung von Waffen über Kredite zu finanzieren. Das Programm schließt weitere Zäune an den Außengrenzen nicht aus. Dazu heißt es: “Wir brauchen eine bessere Überwachung der EU-Außengrenzen und – wo immer es nötig ist – auch baulichen Grenzschutz.” Mehr zum Wahlprogramm lesen Sie im Europe.Table. Markus Grabitz, Lukas Scheid
Bundeswehr: Kriegstüchtigkeit auch für die Verwaltung. Die veränderten Strukturen für die “Bundeswehr der Zukunft”, über die Verteidigungsminister Boris Pistorius nach Ostern entscheiden will, sehen neben einem Umbau der Truppe auch vor, den zivilen Teil, also die Bundeswehrverwaltung, auf Kriegstüchtigkeit zu trimmen. So soll es neue Strukturen für Musterung und Heranziehung von Wehrpflichtigen geben.
Auch die zivile Infrastruktur erfährt eine neue Aufmerksamkeit. Den Plänen zufolge soll auch die Truppe darauf zurückgreifen können. Unter anderem ist die Rückkehr der “Wallmeister” geplant: Diese Spezialisten waren im Kalten Krieg für Sperren gegen den befürchteten Vormarsch des Warschauer Pakts zuständig, bis hin zur Nutzung vorbereiteter Sprengschächte in Brückenbauten. Mittlerweile gibt es von ihnen keine zehn mehr in der Bundeswehr. Wie die Beschaffung für den Kriegsfall fit gemacht werden soll, lesen Sie im Security.Table. Thomas Wiegold
Bürokratieabbau: Nur wenige Vorschläge aufgegriffen. An diesem Mittwoch will das Bundeskabinett das 4. Bürokratieentlastungsgesetz (BEG) verabschieden. Der Entwurf, der Table.Briefings vorliegt, sieht mit 944 Millionen Euro zwar eine höhere Entlastungssumme für die Wirtschaft vor als der Referentenentwurf vom Januar, in dem diese nur 682 Millionen Euro betragen sollte. Von den mehreren hundert Vorschlägen, die im Rahmen der Länder- und Verbändeanhörung gemacht worden waren, wurden vom federführenden Bundesjustizministerium dabei aber nur wenige aufgenommen. Keine Änderungen gibt es etwa bei der Pflicht zur notariellen Beurkundung.
Der Kabinettsentwurf ist aber wohl nicht das letzte Wort. Nach Informationen aus Regierungskreisen ist geplant, das Gesetz im Rahmen der Bundestagsberatung noch zu ergänzen. Dazu will die Bundesregierung einen gesonderten Formulierungsvorschlag unterbreiten, in dem weitere Vorschläge aufgegriffen werden. Zudem dürfte es aus den Koalitionsfraktionen noch diverse Änderungswünsche geben. Malte Kreutzfeldt
Antisemitismus: Pia Lamberty sieht beispiellose Propaganda-Welle. Die Sozialpsychologin Pia Lamberty warnt vor judenfeindlichen Verschwörungserzählungen, die sich seit dem Angriff der Hamas massiv ausbreiteten. “Die antisemitische Deutung der Geschehnisse seit dem 7. Oktober ist in Teilen der Welt Mainstream”, sagte Lamberty zu Table.Briefings. “Ich habe in meinem Leben noch nie so eine Flut an Propaganda gesehen.” Besorgniserregend sei die Verquickung von Lifestyle und Israelhass insbesondere auf Instagram und TikTok. Es gebe neben russischer und iranischer Propaganda auch chinesische Versuche der Einflussnahme. Lamberty beobachtet Antisemitismus auch in vielen deutschen Milieus. Wo dieser verbreitet ist und warum sich antisemitische Stereotype so hartnäckig halten, lesen Sie hier. Franziska Klemenz
Plattform-Arbeit: Übrige EU-Staaten überstimmen Berlin und Paris. Es ist wohl ein Novum: Ohne die beiden größten Mitgliedstaaten haben die EU-Arbeitsminister heute neue Regeln für Arbeiter auf großen Online-Plattformen auf den Weg gebracht. Paris stimmte gegen die Richtlinie, die insbesondere Scheinselbstständigkeit bei Liefer- und Fahrdiensten wie Uber verhindern soll. Die Ampelkoalition enthielt sich auf Druck der FDP.
Am Mittwoch wird die Bundesregierung wohl erneut in Brüssel überstimmt: Dann befassen sich die stellvertretenden EU-Botschafter mit dem geplanten Verbot von Produkten aus Zwangsarbeit. Bundesfinanzminister Christian Lindner lehne das Vorhaben unter Verweis auf Bürokratielasten für Unternehmen weiter ab, heißt es in der Ampelkoalition. In BMF-Kreisen heißt es, man prüfe noch. Mehr dazu lesen Sie im Europe.Table. Till Hoppe, Alina Leimbach
Beratungsgremien der Regierung: Studie kritisiert mutmaßliche Einseitigkeit. Die wirtschaftspolitischen Berater der Bundesregierung haben bisher mehrheitlich austeritätspolitische Maßnahmen unterstützt. Das geht aus einer Studie der Otto-Brenner-Stiftung (OBS) hervor, die am Dienstag erscheint und Table.Briefings vorab vorliegt. Sie analysiert die Arbeit von drei Beratungsgremien im Zeitraum zwischen 1982 und 2022: Es geht um die Beiräte von Wirtschafts- und Finanzministerium sowie die sogenannten Wirtschaftsweisen. Wissenschaft, Beratung und Medien seien über die oft auch in Thinktanks aktiven Beiratsmitglieder ineinander verschränkt und “sichern die Vorherrschaft der restriktiven Finanzpolitik”, heißt es darin. Das Papier ist ab Montagabend bei der OBS abrufbar. Okan Bellikli
Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Vierten Bürokratieentlastungsgesetz
Vorhabenplanung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Brief von Bundesfinanzminister Christian Lindner an die Obersten Bundesbehörden zur Aufstellung des Bundeshaushalts 2025 und des neuen Finanzplans 2026 bis 2028
Positionspapier der AG Recht der SPD-Bundestagsfraktion zur Elementarschadenversicherung
Blauer Plan der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die aktuelle Sitzungswoche
Kampagne der FDP zur Europawahl
China.Table: Noch mehr Macht für Xi. Am letzten Tag des Nationalen Volkskongresses verabschiedeten die Parlamentarier ein Gesetz, das die Kontrolle des Staatschefs über die Regierung erweitert. Worauf Xi Jinping nun setzt, lesen Sie hier.
Agrifood.Table: Krise im Roten Meer beeinträchtig EU-Weizenhandel. Die westliche Schifffahrt leidet unter der Blockade der vom Jemen aus operierenden Huthi. Die Gefahr im Roten Meer zwingt die Getreidefrachter auf eine längere Route. Wie Russland davon profitiert, lesen Sie hier.
Agrifood.Table: Palmöl aus dubiosem Anbau. Foodwatch hat Edeka wegen Greenwashings verklagt, weil in Fettprodukten ihrer Eigenmarke Palmöl aus dubiosem Anbau verwendet worden ist. Welchen anderen Lebensmittelkonzernen deswegen Ärger droht, lesen Sie hier.
Climate.Table: Kocher-Projekte überschätzt. Der Beitrag von Solar-Kochern zum Klimaschutz wird überschätzt. Woran das liegt und warum die Projekte trotzdem Potenzial haben, lesen Sie hier.
Security.Table: Klimafolgen des Ukraine-Kriegs. Durch Kampfhandlungen, Feuer an der Front und den nötigen Wiederaufbau verursacht der Krieg doppelt so hohe Emissionen wie Belgien in einem Jahr. Wie die weltweite Aufrüstung das Klima belastet, lesen Sie hier.
Africa.Table: Chinas Dominanz. Die Zusammenarbeit mit China ist in Nigeria allgegenwärtig. Darauf deutet schon das riesige Gebäude der chinesischen Handelskammer in Abuja hin. Wie deutsche Unternehmen damit zurechtkommen, lesen Sie hier.
Europe.Table: Portugal in Turbulenzen. Das Mitte-Rechts-Bündnis Demokratische Allianz (AD) hat die Wahl in Portugal knapp gewonnen. Doch die neue Regierung wird fragil sein. Von welchen politischen Kräften sie abhängt, lesen Sie hier.
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Tagesspiegel: Scholz und Merz widersprechen Papst. Beide weisen die Forderungen des Papstes zurück, die von Russland überfallene Ukraine solle bereit zu Verhandlungen sein. Olaf Scholz ließ mitteilen, er sei in dieser Frage nicht der Meinung des Papstes. Friedrich Merz sagte, er halte die Äußerungen von Franziskus für “grundfalsch”. (“Scholz widerspricht Franziskus”)
Washington Post: Duda für Drei-Prozent-Ziel. Polens Präsident Andrzej Duda schreibt in einem Gastbeitrag, er glaube, dass es angesichts der wachsenden Bedrohungen an der Zeit sei, die Verteidigungsausgaben der Nato-Staaten auf drei Prozent des BIP zu erhöhen. Polens Verteidigungsausgaben hätten innerhalb der Nato mit fast vier Prozent bereits ein Rekordniveau erreicht. (“NATO members must raise their defense spending to 3 percent of GDP”)
SZ/Spiegel: Militärexperten sehen äußerst angespannte Lage in der Ukraine. Der Militärexperte Gustav Gressel sagt im SZ-Interview, die Lage an der Front sei “enorm angespannt”. Russland befinde sich auf einem Leistungsmaximum und die Ukraine “in der Phase der bislang größten Schwäche”. Das sei aber kein linearer Trend. “Die Stärke der Russen wird wieder abflauen.”
Der Verteidigungsexperte Franz-Stefan Gady schreibt im Spiegel ebenfalls, es drohe ein größerer russischer Durchbruch. Die Lage werde voraussichtlich zumindest bis zum Spätherbst “äußerst angespannt” bleiben. Russland habe aber derzeit “weder die entscheidende Feuerüberlegenheit noch das notwendige Personal, um der Ukraine einen kriegsentscheidenden Schlag zu versetzen”.
Handelsblatt: Tennet-Trassen vor Verkauf an Deutschland. Die Bundesregierung steht offenbar kurz vor einer Übernahme des deutschen Stromnetzes des niederländischen Betreibers Tennet. Über den Kauf werde intensiv verhandelt, meldet die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Ein Abschluss diese Woche sei aber “noch nicht sicher”. Tennet plant einen Verkauf der deutschen Tochter im laufenden Geschäftsjahr. (“Bund vor Übernahme großer Stromtrassen”)
New York Times: Dilemma in Den Haag. Noch immer ist unklar, wie die Koalitionsverhandlungen in den Niederlanden weitergehen sollen. Nach dem Wahlerfolg des Rechtspopulisten Geert Wilders wollen ihn die anderen Parteien als Premierminister verhindern, aber an der Regierungsbeteiligung kommen sie vermutlich nicht vorbei. Ein Szenario, das mit Blick auf die AfD und die Wahlen in drei ostdeutschen Bundesländern eine Warnung sein könnte. (“A Dutch Quandary Offers a Glimpse of a Deepening Problem for Europe”)
SZ: Pistorius will “kriegstüchtige” Bundeswehr
FAZ: Scholz und Merz weisen Forderung von Franziskus zurück
Tagesspiegel: “Es geht um Millionen Pendler” Habeck fordert Tarifkompromiss für baldiges Ende der Bahnstreiks
Handelsblatt: Milliarden für Industrie
Sächsische Zeitung: So trifft der Bahnstreik heute Reisende und Pendler in Sachsen
Zeit Online: Oscars 2024: Oppenheimer: sieben. Barbie: eins.
Spiegel: Foto von Kate und ihren Kindern sorgt für Irritationen
Welt: Dafür ist die kleine Hosentasche deiner Jeans wirklich da
Handelsblatt: GDL kündigt neue Bahn-Streiks ab Dienstag an
NZZ: Taurus gegen Storm Shadow – die Briten bieten Olaf Scholz einen Weg aus der Sackgasse an
Deutschlandfunk
6:50 Uhr: Peter Boehringer, stellvertretender Sprecher im AfD-Vorstand: AfD-Klage gegen Bundesverfassungsschutz
7:15 Uhr: Kevin Kühnert, Generalsekretär der SPD: Taurus-Abhöraffäre
8:10 Uhr: Joachim Stamp, Sonderbevollmächtigter der Bundesregierung für Migrationsabkommen: Stand bei Migrationsabkommen
rbb24-Inforadio
7:05 Uhr: Gitta Connemann, Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (CDU): GdL-Streik
7:25 Uhr: Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (SPD): Woche der Ausbildung
phoenix
8:45 Uhr: Angelika Niebler, MdEP (CSU) und Jan-Christoph Oetjen, Vizepräsident des Europäischen Parlaments (FDP): EU-Gipfel-Debatte
Außenpolitik: Olaf Scholz empfängt den philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. in Berlin.
Militär: Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, stellt den Jahresbericht 2023 vor.
AfD: Beginn des Berufungsverfahrens in Münster, das klären soll, ob die AfD rechtmäßig als Rechtsextremismus-Verdachtsfall eingestuft werden durfte.
Wirtschaft: Wirtschaftskonferenz 2024 in Berlin unter dem Motto “Wachstumsmotor Transformation: Standortpolitik in Deutschland, Europa und der Welt”. Mit Robert Habeck, Lars Klingbeil, Katarina Barley und Verena Hubertz. Informationen & Anmeldung
Wissenschaft: Bettina Stark-Watzinger fliegt nach England, wo sie in London eine Rede beim Deutsch-Britischen Forschungsdialog am Imperial College hält.
Deutschland: Frank-Walter Steinmeier führt seine Amtsgeschäfte drei Tage lang aus dem nordrhein-westfälischen Eselkamp. Es ist die zehnte Reise im Rahmen der Reihe “Ortszeit Deutschland”, bei der der Bundespräsident seinen Amtssitz kurzzeitig in verschiedene Regionen Deutschlands verlegt.
Demokratie: Im Rahmen der Reihe “Dresdner Gesprächskreise im Ständehaus” spricht Joachim Gauck zum Thema “Erschütterungen – Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht”.
Ukraine: Nancy Faeser und Karl Lauterbach reisen nach Köln, um die Versorgung ukrainischer Patienten in deutschen Krankenhäusern zu würdigen.
Militär: Veranstaltung “Women in war – Empowering the fight for peace and security” mit einer Keynote von Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Informationen & Anmeldung
Christoph Degen, Staatssekretär im Wissenschaftsministerium von Hessen (SPD), 44
Eva Feußner, Bildungsministerin von Sachsen-Anhalt (CDU), 61
Caro Daur, Influencerin, 29
Andreas Köpke, Fußballtrainer, 62
Unser Tipp führt Sie heute in Deutschlands düsterste Stunden. Denen verlieh Christian Friedel ein Gesicht nicht nur als KZ-Kommandant Rudolf Höß in “Zone of Interest“, der seit Sonntag Oscar-prämiert ist. Er mimte auch schon einen Feind des Nazi-Regimes: Georg Elser, der 1939 im Münchner Bürgerbräukeller einen Anschlag auf die NS-Führungsriege inklusive Adolf Hitler verübte. Seinen Mut bezahlte Elser mit dem Leben. Franziska Klemenz
“Elser – er hätte die Welt verändert” | ARD-Degeto u. a.
Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Markus Grabitz, Till Hoppe, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Lisa Kuner, Malte Kreutzfeldt, Alina Leimbach, Lukas Scheid, Sven Siebert, Maximilian Stascheit, Vera Weidenbach und Thomas Wiegold mitgewirkt.
Das war’s für heute. Good night and good luck!
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