Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Briefing für die Hauptstadt

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Das Late-Night-Briefing für die Hauptstadt

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie herzlich. Diese Informationen bieten wir Ihnen heute Abend:

Talk of the Town: Trump droht mit Strafzöllen – Wie sich die EU auf einen Handelskrieg vorbereitet 

Merz auf dem CDU-Wahlparteitag: Niemals mit der AfD 

Forschungspolitik: Stark-Watzinger zieht Bilanz und verteidigt sich 

Forum Innovation: Politik enttäuscht die Wissenschaft 

Krieg in der Ukraine: Was ein Waffenstillstand für Europa bedeuten würde 

Geopolitik: Kiesewetter fordert von Deutschland klare Positionierung 

Migrationspolitik: Robert Habeck legt Zehn-Punkte-Plan vor 

Transformation: Eigenheimbesitzer offen für klimaneutrale Technologien 

Subventionsabbau: Ampel hat umweltschädliche Beihilfen kaum reduziert 

Tierhaltung: Maul- und Klauenseuche trübt Bilanz nicht 

Verwaltungsreform: Normenkontrollrat legt Fahrplan vor 

Bundestagswahl: Wissenschaftler starten Wahlaufruf für Linke 

Table.Today Podcast: Elisabeth Niejahr über Demokratie in der Armee 

Table.Documents: Zehn-Punkte-Plan von Robert Habeck + Arbeitspapier der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik + Gutachten des Normenkontrollrats  

Heads: Eyal Zamir + Friedrich von Schönfeld 

Best of Table: Mehr Geld für kleine Höfe + Roboter im Rampenlicht + Deutschland im weltweiten Uni-Ranking

Must-Reads: EU plant eigene KI + Mieten steigen weiter deutlich + Armutsgefährdung von Rentnern auf Rekordhoch    

Nachttisch: “Geteiltes Leid” – Podcast von Olga Herschel


Talk of the Town

Am BLG Auto Terminal Bremerhaven warten fabrikneue Fahrzeuge auf ihren Weitertransport

Trump droht mit Strafzöllen: Wie sich die EU auf einen Handelskrieg vorbereitet 

Von János Allenbach-Ammann, Helene Bubrowski und Damir Fras 

Die Europäer wollen kontern, sollte Donald Trump Zusatzzölle auf Waren aus der EU erheben. Die Gegenwehr kündigte Olaf Scholz am Montag vor Beginn einer Klausurtagung der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel an. Wenn Zölle den Austausch von Waren und Dienstleistungen behinderten, schade das beiden Seiten, sagte Scholz. Europa setze zwar auf Verständigung mit den USA, wisse sich aber zu wehren: “Als starker Wirtschaftsraum können wir unsere Dinge selbst gestalten und auch auf Zollpolitiken mit Zollpolitiken reagieren. Das müssen und werden wir dann auch tun.” Trump hatte zuvor Strafzölle für Waren aus China, Kanada und Mexiko angekündigt und gedroht, die EU sei demnächst an der Reihe. Der Grund für die Zölle seien europäische Handelsüberschüsse zulasten der USA.  

Diese Zölle sind nach Ansicht von Moritz Schularick, Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft, “unnötig, gefährlich und kostspielig”. Im Podcast Table.Today sagte der Ökonom, die EU werde sich nur dann gegen die USA behaupten können, wenn sie gemeinsam gegen Trumps Zollpolitik vorgehe. “Wenn wir als Europäer nicht zusammenstehen, dann sind wir im Verhältnis zu den USA und China 27 unglaublich kleine Länder. Wenn wir aber zusammenstehen, dann sind wir so groß wie diese beiden Gorillas”, sagte Schularick. Die EU solle nicht davor zurückschrecken, robust gegen Trump aufzutreten, “denn das ist die Sprache, die er versteht”.  

Vorerst bleibt die EU aber noch in Wartestellung. “Das relevante Datum für die EU ist der 1. April”, sagte der Vorsitzende des Handelsausschusses des Europaparlaments, Bernd Lange (SPD), Table Briefings. Bis zu diesem Tag will Trump von seinen Beamten wissen, wie das Handelsdefizit mit der EU korrigiert werden könnte. “Natürlich kann Trump auch jederzeit davor agieren”, sagte Lange und forderte die EU-Kommission auf, dringend das Gespräch mit den USA zu suchen. Bisher zeigt die Trump-Administration der Kommission jedoch die kalte Schulter – Ursula von der Leyen hat noch keinen Termin beim US-Präsidenten. 

Die EU hat verschiedene Möglichkeiten, auf Trump zu reagieren. Die Kommission hat zum einen eine Liste von US-Produkten vorbereitet, auf die sie Zölle erheben könnte. Zum anderen könnte die EU ihr neues “Anti-Coercion Instrument” einsetzen. Das könnte etwa zum Einsatz kommen, wenn der Streit zwischen Trump und Dänemark um Grönland eskalieren sollte. Auf solche politischen Erpressungsversuche gegen einzelne Mitgliedstaaten könnte die EU reagieren und etwa US-Firmen in der öffentlichen Beschaffung benachteiligen. Für diese kollektive Reaktion muss die EU sich jedoch geeint zeigen.  

In der Frage, welchen Effekt die US-Strafzölle gegen Mexiko und Kanada auf die europäische Wirtschaft haben könnten, hält sich die EU-Kommission bedeckt. Mexiko und Kanada exportierten 2022 Autos im Wert von 34 Milliarden beziehungsweise 27 Milliarden Dollar in die USA. Die Hersteller dürften versuchen, einen Teil dieser Autos umzuleiten, was die Preise auch in der EU unter Druck setzen könnte. Möglicherweise bleibt das den Herstellern in Europa aber vorerst erspart. Am Abend schrieb die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum auf X, sie habe sich mit Trump darauf geeinigt, dass die Zölle für einen Monat ausgesetzt würden. Für Montagabend war auch ein Gespräch Trumps mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau geplant. 

Das Podcast-Gespräch mit Moritz Schularick hören Sie ab 6 Uhr hier.

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News

Friedrich Merz

Merz auf dem CDU-Wahlparteitag: Niemals mit der AfD. Nach den jüngsten Demonstrationen gegen seinen Kurs bei der Migration und sein gemeinsames Abstimmungsverhalten mit der AfD hat Friedrich Merz auf dem CDU-Parteitag früh in seiner Rede den Versuch unternommen, sich noch einmal kategorisch von der AfD zu distanzieren. Merz sagte unter Standing Ovations: “Wir werden mit dieser Partei nicht zusammenarbeiten – vorher nicht, danach nicht. Niemals!” Diese Partei stehe gegen alles, was die CDU und was Deutschland geschaffen hätten. Sie stehe gegen die Westbindung, gegen die Nato, gegen die EU. “Es gibt keine Zusammenarbeit, keine Duldung, keine Minderheitsregierung – kein wenn, kein aber, gar nichts.” Ziel sei es vielmehr, die AfD wieder zu einer Randerscheinung zu machen, also dorthin zu führen, wo sie hingehöre. Es war das erkennbare Bemühen, den Zweiflern in der Partei und den Kritikern außerhalb der CDU zu zeigen, wo er in dieser Frage steht.      

Auch Markus Söder suchte eine größtmögliche Distanz zur AfD. “Nein, nein, nein zu jeder Zusammenarbeit”, versprach der CSU-Chef. Nicht “die Linke” sei der Schutzwall gegen die Rechtsextremisten. “Das sind wir”, so Söder. Und: “Wir dürfen der AfD unser Land nicht überlassen.” Söder räumte ein, dass die Abläufe der letzten Woche schon ein “steiler Move” und für manchen auch eine Achterbahn gewesen seien. Entscheidend aber sei, dass Merz eine “Leitentscheidung” getroffen habe. Über die Grünen ließ Söder kein gutes Wort fallen. Aber er umging, was er bislang so oft gesagt hat: dass es mit ihnen kein Bündnis geben dürfe. Stattdessen erklärte er, dass er Robert Habeck nicht am Küchentisch sehen wolle und auch nicht auf der Regierungsbank, sondern auf den Bänken der Opposition.    

Bauchschmerzen der Zweifler gibt es nur noch im Stillen. Obwohl das Land über die Strategie von Merz in der Migrationspolitik so gespalten ist wie lange nicht, ist es dem CDU-Kanzlerkandidaten und seinem Generalsekretär Carsten Linnemann offenbar gelungen, alle Zweifler mindestens bis zum Wahltag in knapp drei Wochen hinter sich zu vereinen. Beide sind auf dem Parteitag von der ersten Minute an bemüht gewesen, auch potenziell kritische Stimmen einzubinden. Merz begrüßte demonstrativ Parteikollegen wie Hendrik Wüst und Thomas de Maizière, Vertreter der Kirchen, die sich zuletzt massiv kritisch geäußert hatten – oder auch Wirtschaftsvertreter wie die VDA-Präsidentin Hildegard Müller und BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner. Beide waren über viele Jahre engste Verbündete von Angela Merkel gewesen. Gerade auch sie braucht Merz für sein Ziel größtmöglicher Geschlossenheit. Stefan Braun

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Forschungspolitik: Stark-Watzinger zieht Bilanz und verteidigt sich. Trotz unvollendeter Gesetzesvorhaben zieht die ehemalige Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) eine differenzierte, aber durchaus positive Bilanz ihrer Amtszeit. “Ein paar Dinge hätte ich gerne noch weiter vorangebracht. Aber die Aufgabe einer Wissenschaftsministerin ist es, auch weitreichende Prozesse anzustoßen, und da sind wir mutige Schritte gegangen”, sagt Stark-Watzinger im Interview mit Table.Briefings. Sie hofft, dass die neue Bundesregierung nicht verwirklichte Projekte wie das Forschungsdatengesetz oder die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (Dati) weiterführt. Sie selbst hätte gerne noch mehr für den Abbau von Bürokratie getan und die Rolle der Projektträger stärker hinterfragt. 

Zur umstrittenen Fördermittel-Affäre betont die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende, dass nie eine politische Einflussnahme auf die Wissenschaftsfreiheit stattgefunden habe. Ein Prüfauftrag sei missverstanden worden, was den Eindruck erweckt habe, Wissenschaftler sollten kontrolliert werden. Dies bedauere sie zutiefst. Warum Stark-Watzinger auch die Verantwortung für Kürzungen im Bereich der Batterieforschung nicht bei sich selbst sieht, lesen Sie im Research.Table. Nicola Kuhrt


Forum Innovation: Politik enttäuscht die Wissenschaft. Hochrangige Wissenschaftsvertreter wollten am vergangenen Donnerstag mit den Parteien zur Bundestagswahl über Weichenstellungen für mehr Innovation diskutieren. Doch Karin Prien (CDU) und Saskia Esken (SPD) sagten kurzfristig ihre Teilnahme ab und ließen sich von Thomas Jarzombek (CDU) und Oliver Kaczmarek (SPD) vertreten. Lediglich Grüne und FDP schickten mit Franziska Brantner und Christian Dürr politisches Spitzenpersonal. Die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung sei der Politik anscheinend nicht klar, kritisierte Leopoldina-Präsident Gerald Haug im Anschluss. Was es aus Sicht der Forschungspolitiker braucht, um wirtschaftlich relevante Innovationen zu befördern, lesen Sie im Research.Table. Markus Weißkopf


Krieg in der Ukraine: Was ein Waffenstillstand für Europa bedeuten würde. Ein möglicher Waffenstillstand in der Ukraine, über den derzeit viel spekuliert wird, bietet für die Europäer “besondere Sprengkraft”. Zu diesem Schluss kommen die SWP-Wissenschaftler Claudia Major und Aldo Kleemann. Es sei klar, dass die USA unter Donald Trump keine zentrale Rolle einnehmen wollten und die Europäer “in der Pflicht” sähen, schreiben die Experten in einem am Montag erschienenen Papier. Darin machen sie deutlich, dass die Absicherung eines möglichen Waffenstillstandes eine gemeinsame Anstrengung der Europäer sein müsse. Bekannte Modelle aus Einsätzen der UN oder der EU ließen sich aber nicht einfach übertragen. Deshalb müssten die Europäer, so Major, “ein sui generis-Modell entwickeln und die Lücke schließen, zwischen dem, was militärisch nötig ist” und dem, was die Europäer de facto militärisch leisten können. Doch auch bei diesem Modell könne man nicht auf die USA verzichten: Europa sei militärisch nicht in der Lage, diese Aufgabe allein zu übernehmen. Nana Brink

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Geopolitik: Kiesewetter fordert von Deutschland klare Positionierung. Im “Systemkrieg” zwischen Demokratie und Autokratie müsse Deutschland sich klar positionieren, fordert Roderich Kiesewetter, Obmann der Unionsfraktion im Auswärtigen Ausschuss. “Es gibt keinen Mittelweg”, schreibt der CDU-Politiker in einem Standpunkt für Table.Briefings. China und seine autokratischen Mitstreiter Russland, Iran und Nordkorea befänden sich längst im Angriff auf unsere politischen Systeme. Zahlreiche Attacken auf Unterseekabel, massive Desinformationswellen, Cyberangriffe und das Ein- und Aufkaufen strategischer Wirtschaftsunternehmen und Lieferketten zeugten davon, so Kiesewetter. “Wischiwaschi und rückwärtsgewandter Dreiklang von ‘Partner – Wettbewerber – Rivale’” seien nicht nur überholt, sondern kontraproduktiv. Was der Oberst a. D. Deutschland im Umgang mit China empfiehlt, lesen Sie im China.Table. Marcel Grzanna


Migrationspolitik: Robert Habeck legt Zehn-Punkte-Plan vor. Dazu gehören eine “Vollstreckungsoffensive” für Haftbefehle und mehr Befugnisse für Sicherheitsbehörden. Asylsuchende sollen bei der medizinischen Erstuntersuchung auch auf psychische Erkrankungen untersucht werden. Um die irreguläre Migration einzudämmen, setzt Habeck auf die Umsetzung der GEAS-Reform. Damit alle Staaten die Dublin-Regeln einhalten, müsse Deutschland “hart auf die Einhaltung von Europarecht pochen” und notfalls auch Vertragsverletzungsverfahren einleiten. Als Ziel gibt Habeck in seinem Plan aus, “irreguläre Migration weiter zu reduzieren”, gleichzeitig aber auch die “Akzeptanz für eine humane Flüchtlingspolitik” zu erhalten. Der Grünen-Kanzlerkandidat hatte die Pläne am vergangenen Dienstag in einem Video und in seiner Bundestagsrede am Mittwoch bereits skizziert. Maximilian Stascheit


Transformation: Eigenheimbesitzer offen für klimaneutrale Technologien. Hausbesitzer in Deutschland scheinen klimaneutralen Technologien gegenüber aufgeschlossener zu sein als bisher gedacht. Das geht aus einer Befragung von 4.000 Hausbesitzern hervor, die das Allensbach-Institut im Auftrag der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) vorgenommen hat. So gewinnen bereits 36 Prozent der Befragten Strom durch eine PV-Anlage, 29 weitere Prozent planen in den nächsten fünf Jahren eine Installation. Zwölf Prozent besitzen bereits ein Elektroauto, ebenfalls weitere 29 Prozent wollen sich in den kommenden Jahren eines zulegen. Auch bei den Wärmepumpen scheint Bewegung in den Markt zu kommen: 15 Prozent der selbstgenutzten Einfamilienheime sind bereits damit ausgestattet, 23 zusätzliche Prozent planen die Investition ein. Allensbach hatte nach der Nutzung und den mittelfristigen Anschaffungsplänen für acht Technologien, darunter PV-Anlagen, Batteriespeicher, Wärmepumpen, Elektroautos, Pelletheizungen oder Wallboxen, gefragt. 

Eine Schlüsselrolle kommt für die IKND den PV-Anlagen zu. Wer bereits eine Solaranlage hat oder sie plant, zeige “ein sehr hohes Interesse, auch in Wärmepumpen und Elektroautos zu investieren”. Ihr Anteil sei viermal größer als bei denjenigen ohne Solarstromanlage oder entsprechenden Anschaffungsplänen. Dieser Zusammenhang bestehe unabhängig von Einkommen und politischen Präferenzen. Nicht wenige Hausbesitzer wollen in ihre Wahlentscheidung einbeziehen, inwieweit die Parteien sie bei der Anschaffung klimafreundlicher Technologien unterstützen. Für fast ein Drittel spielt diese Unterstützung bei der Bundestagswahl eine sehr große (neun Prozent) oder große Rolle (23 Prozent). Horand Knaup


Subventionsabbau: Ampel hat umweltschädliche Beihilfen kaum reduziert. Bundesregierung und Bundestag sind beim Abbau von umwelt- und klimaschädlichen Subventionen in der vergangenen Legislaturperiode kaum vorangekommen. Ankündigungen aus dem Koalitionsvertrag wurden laut Experten des Umweltbundesamts (UBA) in den meisten Fällen nicht umgesetzt oder neue umweltschädliche Regelungen eingeführt. Die Behörde bestätigt damit Kalkulationen aus einem Gutachten des “Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft” (FÖS). Darin hatte die NGO den G7-Staaten attestiert, die fossilen Subventionen nicht wie versprochen abzubauen. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds stiegen sie 2023 auf einen neuen Rekordwert von 1,36 Billionen US-Dollar. Mehr dazu lesen Sie im Climate.Table. Bernhard Pötter


Tierhaltung: Maul- und Klauenseuche trübt Bilanz nicht. Die wirtschaftliche Lage der Tierhalter in Deutschland ist besser als ihre Stimmung. Trotz Ausbruch der Maul- und Klauenseuche dürfte das durchschnittliche Betriebsergebnis der vergangenen zehn Jahre erneut deutlich übertroffen werden. Dies ist auch dem schnellen Handeln der Behörden zu verdanken. Die stabilen Preise für Schlachtvieh und Milchprodukte legen nahe, dass es gelingt, die eingeschränkten Exporte in Drittstaaten durch eine Vermarktung innerhalb der EU zu ersetzen. Außerdem sorgt die sinkende Produktion in Deutschland für eine stabile Marktlage. Wie sich die Zahlen von Schlachtbetrieben und Molkereien entwickeln, lesen Sie im Agrifood.Table. Steffen Bach


Verwaltungsreform: Normenkontrollrat legt Fahrplan vor. In einem Gutachten macht der NKR Vorschläge für die kommende Legislaturperiode. Im ersten Jahr rät er etwa zur Aufnahme eines allgemeinen Kooperationsgebots in das Grundgesetz sowie zur Schaffung eines zentralen Verwaltungsportals für Bund, Länder und Kommunen. Für das zweite Jahr regt er die Harmonisierung von Gesetzen an und die Bildung gemeinsamer Arbeitsgruppen zur Entwicklung neuer Modelle für den Verwaltungsvollzug. Die FDP fordert als Reaktion auf das Gutachten eine dritte Föderalismuskommission. Zu viele Behörden auf den drei Staatsebenen “überschneiden sich bei der Erfüllung ihrer Aufgaben”, so Benjamin Strasser. Er war unter Marco Buschmann Koordinator der Bundesregierung für Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung. Okan Bellikli


Bundestagswahl: Wissenschaftler starten Wahlaufruf für Linke. Die Philosophin Eva von Redecker sagt, dass der globale Rechtsruck längst in Deutschland spürbar sei. “Ich bin froh, einer Partei meine Stimme geben zu können, die diesem Drang nach Härte widersteht und Politik für statt gegen Menschen macht.” Nur durch einen Abbau sozialer Ungleichheit könne die Demokratie bewahrt werden. Der Aufruf von 173 Erstunterzeichnern, der Table.Briefings vorliegt, soll am Dienstag veröffentlicht werden. Leonard Schulz


Table.Today Podcast

Europa gibt wieder mehr Geld für die Verteidigung aus, um die demokratischen Gesellschaften zu schützen. Helene Bubrowski hat mit der Geschäftsführerin der gemeinnützigen Hertie Stiftung, Elisabeth Niejahr, darüber diskutiert, wie viel Demokratie eigentlich innerhalb der Streitkräfte gelebt werden kann. Das Gespräch hören Sie  ab 6 Uhr hier.


Table.Documents

Zehn-Punkte-Plan von Robert Habeck: “Sicherheitsoffensive für Deutschland” 

Arbeitspapier der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik: “Modelle zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstandes in der Ukraine” 

Gutachten des Normenkontrollrats: Bündelung im Föderalstaat  

Gutachten des Verfassungsschutzes zur AfD 

Appell von 145 Bundes- und Landesorganisationen zum CDU-Parteitag: Einstehen für die menschenrechtliche Brandmauer 

Studie der Initiative Klimaneutrales Deutschland: “Emissionssparende Technologien im Eigenheim – Status und Entwicklung” 

Transparenzcheck und Kandidierendencheck von Abgeordnetenwatch zur Bundestagswahl

Wahlaufruf für die Linke von 173 Wissenschaftlern


Heads

Eyal Zamir wird zum 6. März neuer Oberbefehlshaber der israelischen Streitkräfte (IDF). Der 59-Jährige folgt auf Herzi Halewi, der im vergangenen Monat wegen des Versagens der Armee am 7. Oktober 2023 zurücktrat. Zamirs wichtigste Aufgabe wird sein, neues Vertrauen zwischen der israelischen Gesellschaft und dem Militär zu schaffen. Vor welchen weiteren Herausforderungen Zamir steht, lesen Sie im Security.Table. Anouk Schlung

Friedrich von Schönfeld ist neues Mitglied im Vorstand des Deutschen Caritasverbands (DCV). Er übernimmt das Ressort Finanzen und Recht und war zuvor im BMWK und im BMF tätig. (DCV)

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Best of Table

Agrifood.Table: Mehr Geld für kleine Höfe. Kleine Betriebe sollen besonders viele Subventionen bekommen, fordern Verbände und Agrarpolitiker. Doch laut Forschern ist das nur unter bestimmten Bedingungen sinnvoll. Welche das sind, lesen Sie hier

China.Table: Roboter im Rampenlicht. Bei der chinesischen Neujahrs-Fernsehgala traten 16 humanoide Roboter zusammen mit menschlichen Tänzerinnen auf. China nutzte die Gala, um technologische Fortschritte seiner Industrien zu präsentieren. Weshalb der Weg an die Weltspitze auch in diesem Technologiezweig wohl nur über China führt, lesen Sie hier

Africa.Table: Deutsche Kolonialzeit aufarbeiten. Ohne die Aufarbeitung der Kolonialzeit gibt es keine glaubwürdige Verteidigung des Völkerrechts, meint die Grünen-Bundestagsabgeordnete Jamila Schäfer. Was sie von der deutschen Politik und internationalen Organisationen fordert, lesen Sie hier.  

Africa.Table: Wie Mali sich im Lithium-Wettlauf aufstellt. Mali und die anderen Mitglieder der Sahel-Föderation AES haben ihre Gesetze angepasst, um mehr Einnahmen aus dem Abbau kritischer Rohstoffe zu behalten. Was genau die malische Militärregierung vorhat, lesen Sie hier

Research.Table: So innovativ sind deutsche Universitäten im weltweiten Vergleich. Unter den Top-50-Universitäten, die die globale Innovation vorantreiben, ist laut einer Analyse des Clarivate-Konzerns nur eine aus Deutschland. Welche es ist und welches Land am besten abschneidet, lesen Sie hier.  

Security.Table: Warum bei der Wahl auch an Veteranen gedacht werden muss. Der Umgang mit Veteranen ist ein Gradmesser für die gesellschaftliche Dimension der Zeitenwende, schreibt Christian Weber, Vorsitzender der “Liberalen Soldaten und Veteranen”, in seinem Standpunkt. Wie eine gezielte Veteranenpolitik aussehen kann, lesen Sie hier.

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Must-Reads

Handelsblatt: EU plant eigenes KI-Modell. Ein europäisches Konsortium aus Start-ups, Universitäten und Supercomputing-Zentren entwickelt mit 54 Millionen Euro Förderung neue Sprachmodelle, um die Abhängigkeit von US-Anbietern zu reduzieren. Die Modelle sollen in 35 europäischen Sprachen funktionieren und dazu beitragen, dass die Technologie auch in Ländern ankommt, deren Sprachen weniger gesprochen werden. (“EU-Kommission will bis zu 54 Millionen Euro in eine Europa-KI stecken”)

DWDL: Weidel sorgt für drittbeste Miosga-Quote. Der Auftritt von Alice Weidel bei Caren Miosga bescherte der Talkshow die dritthöchste Einschaltquote seit Beginn der Sendung. 4,33 Millionen Zuschauer verfolgten die Ausstrahlung am Sonntagabend im linearen Programm. Nur die erste Ausgabe Anfang 2024 mit Friedrich Merz und die Sendung mit Olaf Scholz direkt nach dem Koalitionsbruch hatten höhere Quoten. (“Weidel beschert Miosga höchste Reichweite seit Scholz”

Tagesspiegel: Mieten steigen weiter deutlich. Vor dem Jahreswechsel sind die Mieten weiter stark gestiegen, während Kaufpreise für Immobilien tendenziell stabil blieben. Im vierten Quartal erhöhten sich die Mieten um 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, besonders in Berlin (8,5 Prozent), Essen (8,2 Prozent) und Frankfurt (8,0 Prozent). (“Wohnen wird zum Luxus“) 

RND: Armutsgefährdung von Rentnern auf Rekordhoch. 2024 stieg die Zahl von 18,4 auf 19,6 Prozent. Betroffen sind 300.000 Personen mehr als im Vorjahr; insgesamt 3,54 Millionen Rentner. Der Anstieg liegt über der Durchschnittssteigerung in der Gesamtbevölkerung. (“Zahl der armutsgefährdeten Rentner steigt auf Rekordhoch“)

ARD: Giftige Chemikalien an deutschen Küsten. Laut Messungen von Greenpeace lässt sich eine hohe Zahl des giftigen PFAS in Meeresschaum an Nord- und Ostsee feststellen. Die Befunde decken sich mit kürzlichen Messungen in Dänemark und den Niederlanden. Laut den niederländischem Wasserverband stammen Giftstoffe aus Chemiewerken am Rhein. (“Hoch belasteter Meeresschaum an Nord- und Ostsee”)

Schlagzeilen von morgen

SZ: Merz dankt CDU für Standhaftigkeit 

FAZ: Merz nennt AfD den “wichtigsten Gegner” 

Tagesspiegel: “Wohnen wird zum Luxus”: Mieten steigen deutlich an – vor allem in Berlin 

Handelsblatt: Zollstreit schockt Märkte

Sächsische Zeitung: Sachsen fordert von VW “klare Perspektiven statt Lippenbekenntnisse”

Meistgelesenes von heute

Zeit Online: Alice Weidel – Sie probiert die Staatsschauspielerin 

Spiegel: Kanadische Sportfans übertönen US-Hymne mit Buhrufen 

Taz: Abgeschoben aus der Psychiatrie – Vor der Klinik wartet die Polizei 

Handelsblatt: AfD-Chefin Weidel weicht zentrales Wahlversprechen auf  

NZZ: Psychotherapeutin Felizitas Ambauen sagt: “Es gibt auch eine sehr selbstbewusste Unsicherheit”

Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Till Mansmann, MdB (FDP): Musk vs. USAID 

7:15 Uhr: Katharina Dröge, Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen: Brandmauer 

8:10 Uhr: Roderich Kiesewetter, CDU-Verteidigungspolitiker: EU-Rüstung 

ZDF 

7:05 Uhr: Jörg Rocholl, Wirtschaftswissenschaftler: US-Zölle 

8:05 Uhr: Franziska Brantner, Grünen-Vorsitzende: Wahlkampf 

rbb24-Inforadio 

7:05 Uhr: Albrecht von Lucke, Politikwissenschaftler: Wie entwickelt sich der Wahlkampf? 

7:45 Uhr: Bernd Lange, MdEP (SPD): US-Zölle 

Welt-TV 

8 Uhr: Ron Prosor, Botschafter Israels in Deutschland: Geiseldeal und Netanjahu zu Besuch bei Trump 

11:30 Uhr: Johannes Volkmann, CDU-Bundesvorstandsmitglied: CDU-Parteitag 

12:30 Uhr: Lukas Siebenkotten, Deutscher Mieterbund: Wohnungsmarkt

Time.Table

Rente: Virtuelles Gespräch der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA): Politikwende – Rente. 12 Uhr. Anmeldung 

Wahlkampf-Termine 

CDU: Friedrich Merz besucht mit Hendrik Wüst das Uniklinikum Köln (15:45 Uhr) und spricht im World Conference Center Bonn (17 Uhr) 

SPD: Olaf Scholz hat Termine im Thyssenkrupp Steel Werk in Duisburg (13:45 Uhr), bei der Fördergenossenschaft von Schalke 04 in Gelsenkirchen (17 Uhr) und bei einem Townhall in Marl (18:30 Uhr). 

BSW: Sahra Wagenknecht nimmt an einem Live-Talk-Format der Heilbronner Stimme teil (17:30 Uhr) und spricht in der Liederhalle Stuttgart (18 Uhr).

Geburtstage von morgen

Katja Mast, Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, 54
Marcus Faber, MdB (FDP), 41
Franziska Mascheck, MdB (SPD), 46
Boris Mijatović, MdB (Grüne), 51
Moritz Oppelt, MdB (CDU), 36
Thorsten Bischoff, Bevollmächtigter des Saarlandes beim Bund (SPD), 51

Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute zu einem Dilemma der Psychotherapie. Seit Jahrzehnten gibt es die Angst vor einer großen Dunkelziffer ritueller Gewalt, also organisiertem sexuellen Missbrauch etwa durch Satanisten. Beweise gibt es jedoch wenig bis keine. Dennoch gibt es eine Vielzahl an Traumatherapien, in denen Patienten eine durch die vermeintlich erfahrene rituelle Gewalt entstandene dissoziative Identitätsstörung diagnostiziert wird. In dem Podcast Geteiltes Leid führt Olga Herschel durch ein Netz an umstrittenen Diagnosen und dubiosen Therapeuten. Leonard Schulz 

Geteiltes Leid | undone


Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben János Allenbach-Ammann, Steffen Bach, Okan Bellikli, Stefan Braun, Nana Brink, Helene Bubrowski, Damir Fras, Marcel Grzanna, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Nicola Kuhrt, Carli Bess Kutschera, Bernhard Pötter, Anouk Schlung, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit und Markus Weißkopf mitgewirkt.

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