wir begrüßen Sie herzlich. Diese Informationen bieten wir Ihnen heute Abend:
Talk of the Town: Steuersenkungen und mehr Geld für die Verteidigung – Was die CSU in ihrem “Comeback-Plan” für Deutschland verspricht
Vor dem Dreikönigstreffen: Musk und Milei spalten die FDP
Ukraine-Konflikt: Ein zurückgezogener Tweet und viel Empörung
Kein Aufschwung ohne Investitionen: Wie die SPD die Wirtschaft ankurbeln will
3,5 Prozent fürs Militär: Habecks Forderung dürfte parteiintern für Kontroversen sorgen
Gedenken an Adenauer: Merz will Erbe des ersten Bundeskanzlers wahren
Nach Ende des Gas-Transits durch die Ukraine: Genug LNG-Kapazitäten in der EU
Table.Today Podcast: CDU-Haushaltsexperte Mathias Middelberg über die Schuldenbremse
Table.Documents: Beschluss des SPD-Präsidiums zur Wirtschaftspolitik + IG BAU-Forderungen zur Bundestagswahl
Heads: Sergey Lagodinsky + Hans-Ulrich Rülke + Familie Kay
Best of Table: Trump-Flüsterin Meloni + Internet-Zensor im Interview + Pekings Herausforderungen
Must-Reads: Machtposition der FPÖ + Weniger Asylbewerber + Porträt von Jens Spahn
Nachttisch: “Missbrauch, Macht und Medien – Was #MeToo in Deutschland verändert hat” – Sachbuch von Juliane Löffler
Steuersenkungen und mehr Geld für die Verteidigung: Was die CSU in ihrem “Comeback-Plan” für Deutschland verspricht
Von Michael Bröcker
Die CSU startet mit einem 20-Punkte-Plan für einen grundlegenden Politikwechsel in das Jahr der vorgezogenen Bundestagswahl. Bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Bundestag in Kloster Seeon will die Parteiführung am Montag laut Beschlussentwurf einen “Comeback-Plan” für Deutschland beschließen, zu dem zehn “bürgerliche Chancen-Projekte” gehören. Zugleich sollen zehn wesentliche Projekte der Ampel rückabgewickelt werden. Der Entwurf liegt Table.Briefings vor.
Zu den Sofortmaßnahmen einer unionsgeführten Regierung sollen gehören:
Mehrere Gesetze der Ampel-Regierung sollen nach dem Willen der CSU zurückgenommen werden. Dazu gehören die Wahlrechtsreform, das Selbstbestimmungsgesetz, die Cannabis-Legalisierung, das Gebäudeenergiegesetz und die doppelte Staatsbürgerschaft als Regelfall. In der Energiepolitik heißt es, man wolle den “Ausstieg aus allen grundlastfähigen Energieträgern” beenden. Ob das den Neubau von Gaskraftwerken, Kernkraft oder das Verschieben des Kohleausstiegs bedeuten soll, ist dem Papier nicht zu entnehmen. “Eine Politik, die dazu führt, dass Produktion aus Deutschland abwandert und dass CO₂ dann einfach anderswo auf der Welt emittiert wird, ist in Wahrheit kein Klimaschutz”, heißt es.
In dem Papier, das in Federführung von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt erarbeitet wurde, wird auch ein neuer Politikstil verlangt. Wörtlich heißt es: “Wir wollen die Prozesse in der Koalitionsarbeit in der kommenden Wahlperiode grundlegend neu aufstellen hin zu Effizienz, Einigkeit und Erfolg.” Zum Auftakt der Klausurtagung der Landesgruppe ist am Montag CSU-Chef Markus Söder zu Gast, außerdem werden CDU-Chef Friedrich Merz und Luxemburgs Premier Luc Frieden erwartet.
Vor dem Dreikönigstreffen: Musk und Milei spalten die FDP. Das von Parteichef Christian Lindner ausgegebene Ziel, sich beim Bürokratieabbau auch an Elon Musk und Javier Milei zu orientieren, spaltet die Partei. Deutlich wurde das am Sonntag auf dem Parteitag des Landesverbands Baden-Württemberg: Im vom Vorstand eingebrachten Leitantrag war von Bürokratieabbau “mit der Kettensäge” die Rede. JuLi-Landeschef Mark Hohensee hatte sogar eine Kettensäge mitgebracht und damit ähnliche Bilder wie Argentiniens Präsident im Wahlkampf produziert.
Den Delegierten ging das allerdings zu weit: Mit knapper Mehrheit stimmten sie dem Antrag zu, das Wort “Kettensäge” zu streichen – eine Niederlage auch für den neu gewählten Landeschef Hans-Ulrich Rülke und Spitzenkandidatin Judith Skudelny. In Bezug auf Musk hat mit Fraktionsvize Konstantin Kuhle an diesem Wochenende zudem erstmals ein Spitzenfunktionär ausgesprochen, was viele schon vorher dachten: “Wem an unserer Demokratie gelegen ist, der sollte sich von dem Mann möglichst fernhalten”, sagte er dem Stern.
Angesichts anhaltend schwacher Umfragewerte reisen die Liberalen nervös zum Dreikönigstreffen nach Stuttgart. Denn die kommenden Tage gelten in der Partei als besonders entscheidend. “Wenn es uns bis Mitte Januar nicht gelingt, in Umfragen klar über fünf Prozent zu kommen, wird es ganz schwer”, sagt ein Parteistratege. Erfahrungen früherer Wahlen hätten gezeigt, dass viele potenzielle FDP-Wähler ihre Entscheidung von Umfragen abhängig machen: Ist der Einzug ins Parlament wahrscheinlich, bekommen die Liberalen ihre Stimme. Optimistische Fraktionsmitglieder halten deshalb auch ein Ergebnis um acht Prozent noch für realistisch. Sollte der Aufschwung in den Umfragen allerdings nicht gelingen, wandern potenzielle Stammwähler ab, um ihre Stimme nicht zu verschenken. “Dann können es am Ende auch schnell nur zwei Prozent sein”, heißt es aus der Partei. Maximilian Stascheit
Ukraine-Konflikt: Ein zurückgezogener Tweet und viel Empörung. Ein Posting, ein entschiedenes Dementi und viel Aufregung: Das sind die Begleitumstände eines Postings des CDU-Außenexperten Roderich Kiesewetter. Er hatte auf X gemutmaßt, Olaf Scholz wolle noch vor der Bundestagswahl Wladimir Putin treffen, um Optionen für einen Friedensschluss zwischen Moskau und Kyjiw auszuloten. Kiesewetter: “Wir müssen uns auf eine Wahlkampfüberraschung einstellen.” Von einer “Falschbehauptung” sprach daraufhin Scholz, die Äußerung sei “zutiefst unanständig”.
“Infam und perfide” nannte SPD-Generalsekretär Matthias Miersch den Tweet. Er sah einen “deutlichen Verstoß gegen das Fairnessabkommen”. Er habe in der Sache CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann kontaktiert und Kiesewetter “unverzüglich” zum Löschen des Posts aufgefordert. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte dem RND, das Kanzleramt behalte sich rechtliche Schritte gegen den CDU-Abgeordneten vor. Gegenüber Table.Briefings wollte sich Kiesewetter nicht zu seinem Posting und möglichen Quellen äußern. Stattdessen löschte er am Sonntagnachmittag kommentarlos seinen Post. Horand Knaup
Translation missing.Kein Aufschwung ohne Investitionen: Wie die SPD die Wirtschaft ankurbeln will. Nicht zuletzt um der Konkurrenz in den ersten Januartagen nicht die Hoheit über die Schlagzeilen zu überlassen, hat sich die SPD-Führung bei ihrer Jahresauftaktklausur ganz dem Thema Wirtschaft verschrieben. Neues gab es wenig, Olaf Scholz wiederholte den Vorschlag einer dauerhaften Investitionsprämie für Ausrüstungsgüter, die Deckelung der Netzentgelte und Subventionen für innovative Produktionsprozesse wie für Batterien oder Chips. E-Autos sollen wieder eine Förderung erfahren, das Laden an öffentlichen Ladesäulen soll einfacher und günstiger werden. Eher überraschungsfrei sind die ersten Plakatmotive, die der Generalsekretär am Sonntag präsentierte: Sie werden sich in der ersten Welle mit wirtschaftlichem Wachstum, stabilen Renten und der versprochenen Steuerentlastung für eine große Mehrheit der Deutschen beschäftigen.
Bereits am Samstag hatte die Niedersachsen-SPD ihre Landesliste erstellt. Ungewöhnlich daran: Trotz schwieriger Rahmenbedingungen und einer harten Konkurrenzsituation gab es keine einzige Kampfkandidatur, und sämtliche Kandidatinnen und Kandidaten erhielten deutlich über 90 Prozent der Stimmen. Insbesondere die Bezirksvorsitzenden hatten im Vorfeld ganze Arbeit geleistet. In Niedersachsen ist die Prominentendichte, insbesondere unter den Männern, so hoch, dass es für Kandidaten wie den Haushaltschef der Bundestagsfraktion, Dennis Rohde, nur für Platz neun, für den Sprecher der Landesgruppe im Bundestag, Johannes Saathoff, nur für Platz elf reichte. Auf Platz eins wurde Parteichef Lars Klingbeil gewählt, der erwartungsgemäß Friedrich Merz hart attackierte, aber auch bekannte: “Vieles funktioniert nicht mehr”, deshalb brauche es “eine neue Finanzpolitik in diesem Land”. Und: “Wir sind überbürokratisiert, wir müssen das Leben wieder einfacher machen.” Horand Knaup
3,5 Prozent fürs Militär: Habecks Forderung dürfte parteiintern für Kontroversen sorgen. Im Interview mit dem Spiegel hat Robert Habeck sich dafür ausgesprochen, dass Deutschland seine Militärausgaben auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöht. “Wir müssen fast doppelt so viel für unsere Verteidigung ausgeben, damit Putin nicht wagt, uns anzugreifen”, sagte er. Dass diese Forderung in der Partei “Konsens” ist, wie der Kanzlerkandidat erklärte, darf allerdings bezweifelt werden. Im Entwurf ihres Wahlprogramms fordern die Grünen lediglich Verteidigungsausgaben von “deutlich mehr zwei Prozent” – und schon diese Formulierung hatte parteiintern für Streit gesorgt. Auch SPD und Union fordern in ihren Wahlprogrammen lediglich, mindestens zwei Prozent für Verteidigung auszugeben; im Sofortprogramm der CSU ist von drei Prozent die Rede. Malte Kreutzfeldt
Gedenken an Adenauer: Merz will Erbe des ersten Bundeskanzlers wahren. Zum 149. Jahrestag des Geburtstags von Konrad Adenauer hat CDU-Chef Friedrich Merz an die transatlantische Partnerschaft und freiheitliche Ordnung in den Gründungsjahren der Bundesrepublik erinnert. Dies sei auch eine politische Entscheidung des damaligen Bundeskanzlers gewesen, sagte Merz und fügte hinzu: “Wir werden wieder Entscheidungen treffen müssen. Die Geschichte schreibt sich nicht von selbst.” Adenauers politisches Vermächtnis könne bis heute “Richtschnur und Kompass” sein – vor allem die Westbindung, die Nato-Mitgliedschaft und die Freundschaft zu Frankreich. Die transatlantische Partnerschaft sei eine “normative Entscheidung” für die Freiheit gewesen. Diese Partnerschaft werde auch unter US-Präsident Donald Trump fortbestehen. Aber Europa müsse “sicherheitspolitisch endlich erwachsen werden”.
Norbert Lammert erinnerte an die Bedeutung der anstehenden Bundestagswahl. In seinem Grußwort verlangte der frühere Bundestagspräsident und aktuelle Chef der Konrad-Adenauer-Stiftung mit Blick auf ein Zitat Adenauers eine robustere europäische Sicherheitspolitik: “In einer Welt der Gewalt wäre der Pazifismus Selbstmord.” Michael Bröcker
Nach Ende des Gas-Transits durch die Ukraine: Genug LNG-Kapazitäten in der EU. In Deutschland und anderen EU-Staaten gibt es nach Ansicht des Brüsseler Think-Tanks Bruegel genug Flüssiggas-Terminals, um den Wegfall russischer Gaslieferungen durch die Ukraine zu kompensieren. “Nach entsprechender Rekonfiguration der Gasflüsse in Europa sollten bestehende LNG-Kapazitäten für den aktuellen Bedarf in der Region ausreichen”, sagt Bruegel-Experte Georg Zachmann. Eine Rolle spielt dabei auch das schwimmende Terminal vor Rügen. Im vergangenen Jahr flossen noch etwa 16 Milliarden Kubikmeter (bcm) russisches Gas durch die Ukraine-Leitungen.
“Die Kapazitäten im Hafen Mukran von 10 bis 15 bcm wurden 2024 kaum benutzt”, sagt Zachmann. Italienische LNG-Terminals hätten ebenfalls noch 10 bcm freie Kapazitäten. Eine “strategische Rolle” spielt außerdem die erste Lieferung von LNG aus den USA über Griechenland kurz vor dem Jahreswechsel und der Ausbau des “Vertikalen Gaskorridors” bis in die Ukraine. Das Projekt soll in Südosteuropa Engpässe im Leitungsnetz beheben. Warum Gashändler dennoch zurückhaltend reagieren und warum stark steigende Netzentgelte inzwischen den europäischen Energiehandel bremsen, lesen Sie im Europe.Table. Manuel Berkel
Die Wahlkampfversprechen der Union würden etwa 100 Milliarden Euro kosten. Auch die anderen Parteien versprechen Entlastungen und Investitionen in Milliardenhöhe. Wie soll das finanziert werden? SPD und Grüne wollen die Schuldenbremse ändern. Für Friedrich Merz ist das offiziell keine Option. Kann die Union an der Schuldenbremse festhalten und trotzdem für einen Aufschwung sorgen? Darüber haben wir mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion, Mathias Middelberg, gesprochen. Das Gespräch hören Sie ab 6 Uhr hier.
Beschluss des SPD-Präsidiums zur Wirtschaftspolitik
Forderungen der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zur Bundestagswahl
Sergey Lagodinsky, seit 2019 Europaabgeordneter der Grünen, strebt in den Bundestag. Der 49-Jährige aus Berlin will am Mittwoch zum Direktkandidaten seiner Partei in Berlin-Pankow gewählt werden. Am Sonntag bestätigte Lagodinsky seine Kandidatur gegenüber Table.Briefings. Er tritt gegen Stefan Gelbhaar an. Der Bundestagsabgeordnete steht wegen Vorwürfen sexueller Belästigung unter Druck und wurde vom Vorstand des Grünen-Kreisverbands Pankow sowie Landes- und Bundesvorstand aufgefordert, auf seine Bewerbung zu verzichten. Gelbhaar, der die Vorwürfe gegen sich als “frei erfunden” bezeichnet, lehnt das allerdings ab. Er hatte den Wahlkreis bei der Bundestagswahl 2021 direkt gewonnen. Damir Fras
Hans-Ulrich Rülke ist neuer Vorsitzender der FDP Baden-Württemberg. Der Fraktionschef im Landtag wurde am Sonntag ohne Gegenkandidaten mit knapp 85 Prozent zum Nachfolger von Michael Theurer gewählt, der seit September Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank ist.
Die Familie Kay ist eine der bekanntesten westlichen Influencer-Familien in China. Die vier Familienmitglieder Ursula, David, DeeDee und Freddy werden mittlerweile sogar auf der Straße in ihrer Wahlheimat im chinesischen Shenzhen erkannt. Im November hat ihr Kanal “Our Chinese Life” einen Preis auf Douyin bekommen, dem chinesischen Tiktok-Äquivalent. Und auch auf anderen Plattformen wie Bilibili haben sie längst die 100.000-Subscriber-Marke geknackt. Mehr lesen Sie im China.Table.
Heads Bundestagswahl
SPD Niedersachsen: 1. Lars Klingbeil, 2. Siemtje Möller, 3. Boris Pistorius, 4. Anja Troff-Schaffartzyk, 5. Hubertus Heil, 6. Svenja Stadler, 7. Matthias Miersch, 8. Frauke Heiligenstadt, 9. Dennis Rohde, 10. Marja-Lisa Völlers, 11. Johann Saathoff, 12. Dunja Kreisel, 13. Jakob Blankenburg, 14. Anke Hennig, 15. Johannes Schraps, 16. Rebecca Schamber, 17. Daniel Schneider, 18. Daniela de Ridder, 19. Christos Pantazis, 20. Daniela Rump, 21. Alexander Bartz, 22. Peggy Schierenbeck
Translation missing.Europe.Table: Meloni trifft Trump. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat am Wochenende den designierten US-Präsidenten Donald Trump in Mar-a-Lago besucht. Wie die rechtskonservative Politikerin zur Trump-Flüsterin wurde, lesen Sie hier.
China.Table: Ein Internetzensor berichtet. Das chinesische Internet wird pedantisch auf Inhalte gescannt, die der KP nicht gefallen. Eingesetzt werden dabei auch Moderatoren. Einer dieser Zensoren spricht nun im Interview über seinen Job. Welches Arbeitspensum er hat und wann er ein schlechtes Gewissen wegen gelöschter Inhalte bekommt, lesen Sie hier.
China.Table: Was 2025 wichtig wird. Covid-Nachwehen, Xis Machtausweitung und korrupte Kader: In Chinas Innenpolitik brodelt es auch im neuen Jahr. Vor welchen Herausforderungen Peking im Jahr 2025 steht, lesen Sie hier.
Lernen Sie alle Table.Briefings in voller Länge kostenlos kennen: Vier Wochen, ohne automatische Verlängerung, ohne Zahldaten – und informiert wie die Topentscheider.
NZZ: Österreichs Rechtspopulisten in neuer Machtposition. Nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Österreich bleiben nur zwei Optionen: Neuwahlen oder eine Koalition der ÖVP mit der FPÖ. Dafür müssten die Konservativen aber als Juniorpartner in eine Regierung mit den Rechtspopulisten treten. Nach dem Rücktritt Karl Nehammers soll nun Christian Stocker die ÖVP führen. Der erklärte am Sonntag, er wolle eine Einladung der FPÖ zu Gesprächen annehmen. (“Das Chaos in Österreich verleiht Herbert Kickl eine Position ungeahnter Stärke”)
FAZ: Asylzahlen sinken deutlich. Etwa 230.000 Asylanträge verzeichneten die Behörden 2024. Das ist ein Minus von rund 30 Prozent gegenüber 2023 -obwohl die Zahl der Vertriebenen weltweit auf einem Rekordhoch von 122 Millionen steht. Da in Deutschland immer wieder Debatten über härtere innerstaatliche Maßnahmen geführt würden, gehe man schnell von einem Zusammenhang aus. Dabei spielten eher internationale Entwicklungen wie die Sicherheitslage im Transitland Libyen eine wichtige Rolle, so die Migrationsrechtler Daniel Thym und Frank Düvell. (“Weniger Migranten erreichen Deutschland”)
Handelsblatt: Allianz-Chef plädiert für höhere Erbschaftssteuer. Allianz-Chef Oliver Bäte spricht sich für starke Veränderungen im Steuersystem aus. Um Leistungsanreize zu erhöhen, sollte die Einkommensteuer im Mittelbau gesenkt werden und im Gegenzug die Erbschaftssteuer deutlich steigen. “Mir geht es darum, die Menschen zu besteuern, die sehr komfortabel leben können, ohne einen einzigen Tag gearbeitet zu haben”, sagt Bäte. “In dieser Frage stehe ich politisch ziemlich weit links.” Weniger links sind dagegen seine Forderungen nach Einschnitten in der Sozialversicherung. So solle künftig der erste Krankheitstag nicht mehr bezahlt werden. (“,Wir müssen besprechen, was wir uns noch leisten können'”)
Nicht überlesen!
FAS: de Maizière beklagt Lieferando-Einstellung gegenüber dem Staat. Viele Bürger erwarteten, der Staat habe bei Problemen sofort zu liefern – das sei schlimm, sagt Thomas de Maizière, der gemeinsam mit Julia Jäkel, Peer Steinbrück und Andreas Voßkuhle an einer “Initiative für einen handlungsfähigen Staat” arbeitet. Allerdings habe der Staat auch “übertrieben in dem Versprechen, was er leisten kann”. Ungewissheit sei der Preis der Freiheit. “Wir brauchen Mut zur Ungewissheit.” (“Wir sind öffentliches Beurteilungsfreiwild. Das nervt”)
Taz: Rechtsruck des Jens Spahn. Seine Gegner werfen ihm Skrupellosigkeit vor. Sie sagen jedoch auch, dass er ein politisches Ausnahmetalent sei. Obwohl er kein hohes Amt innehabe, komme man um den ehemaligen Gesundheitsminister derzeit kaum herum, schreibt Sabine am Orde. Zu fast jedem Thema äußere er sich bereitwillig – oft rechtspopulistisch. Dahinter könnte die Sorge stecken, dass er in einem zukünftigen Kabinett von Friedrich Merz hinter Carsten Linnemann als dritter NRWler keinen Platz hätte. (“Da bringt sich einer in Stellung”)
FAZ: ÖVP bereit zu Gesprächen über FPÖ-geführte Koalition
Tagesspiegel: Faeser will Schutzstatus für Syrer prüfen – Caritas-Präsidentin warnt vor Populismus
Handelsblatt: Allianz-Chef fordert höhere Erbschaftssteuer
Sächsische Zeitung: 56 Eisenbahnbrücken in Sachsen sind abrissreif
Zeit Online: Mieteranwalt – “Ich sage allen: Unterschreib halt und kläre es später”
Spiegel: Ukraine startet überraschend Gegenoffensive in Kursk
Taz: Nach Raketenschuss in Neukölln – Influencer am Flughafen festgenommen
Handelsblatt: Fünf ungewöhnliche Jobs, in denen eine Verbeamtung möglich ist
NZZ: Hohe Zuwanderung aus der EU: Ein Schweizer Unbehagen, das die anderen Europäer nur schwer verstehen
Deutschlandfunk
6:50 Uhr: Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe: Winterklausur in Seeon
7:15 Uhr: Robert Habeck, Vizekanzler und Kanzlerkandidat der Grünen: Wirtschaft, Wahlkampf, Musk
8:10 Uhr: Johannes Vogel, stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP: Dreikönigstreffen und Wahlkampf
ZDF
6:35 Uhr: Roland Weber, Bundesopferbeauftragter: Opferentschädigung nach dem Anschlag in Magdeburg
7:05 Uhr: Bettina Stark-Watzinger, stellvertretende FDP-Vorsitzende: Dreikönigstreffen
8:05 Uhr: Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe: Winterklausur in Seeon
Highlights der Woche
Am Montag startet die FDP beim Dreikönigstreffen in Stuttgart ins neue Jahr. Mit dabei sind Parteichef Christian Lindner, Marco Buschmann, Hans-Ulrich Rülke und Judith Skudelny.
Ebenfalls am Montag beginnt die Winterklausur der CSU-Landesgruppe im oberbayerischen Kloster Seeon. Um 13 Uhr treten Markus Söder und Alexander Dobrindt vor die Presse.
Von Freitag bis Samstag hält der CDU-Bundesvorstand seine Winterklausur in Hamburg ab.
Am Samstag findet der Bundesparteitag der SPD in Berlin statt. Olaf Scholz soll zum Kanzlerkandidaten gekürt werden.
Am Samstag und Sonntag findet der AfD-Parteitag in Riesa statt. Alice Weidel soll als Kanzlerkandidatin nominiert werden.
Am Sonntag ist Bundesparteitag des BSW in Bonn.
6. Januar
Brauchtum: Frank-Walter Steinmeier empfängt Sternsinger aus dem Bistum Augsburg. Schloss Bellevue, 11 Uhr
Grüne: Bundesweiter Wahlkampfauftakt mit Robert Habeck, Annalena Baerbock und Felix Banaszak. Musik- und Kongresshalle Lübeck, 17 Uhr
Empfang: Cem Özdemir trifft die japanische Botschafterin Mitsuko Shino. BMEL, 17:45 Uhr
Benefizevent: Bundespräsident a.D. Joachim Gauck eröffnet den traditionellen Benefizabend des Dreikönigsvereins mit einer Festrede. Haus der Kultur und Bildung Neubrandenburg, 17:45 Uhr
Gewerkschaft: 66. dbb-Jahrestagung bis zum 7. Januar. Mit Nancy Faeser und Hendrik Wüst. Congress-Centrum Köln. Weitere Informationen
Maria Klein-Schmeink, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, 67
Unser Tipp führt sie heute zur #MeToo-Bewegung. Investigativjournalistin Juliane Löffler ist eine der renommiertesten Rechercheurinnen zu Missbrauch und sexualisierter Gewalt. In ihrem Buch zeichnet sie die Entstehung von #MeToo nach und erklärt, wie ein Hashtag zu einer der wichtigsten sozialen Bewegungen der letzten Jahre werden konnte. Anhand prominenter Fallbeispiele gibt Löffler Einblicke in die Probleme der Missbrauchsberichterstattung. Ein kluger Überblick. Leonard Schulz
Juliane Löffler: “Missbrauch, Macht und Medien – Was #MeToo in Deutschland verändert hat” | dtv
Das war’s für heute. Good night and good luck!
Heute haben Manuel Berkel, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Leonard Schulz und Maximilian Stascheit mitgewirkt.
Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.