wir begrüßen Sie herzlich. Diese Informationen bieten wir Ihnen heute Abend:
Talk of the Town: Kamala Harris oder Donald Trump – Wie CNN die Schicksalswahl auf der Magic Wall erfahrbar macht
Steuern, Arbeitsmarkt, Klimaschutz: Worüber die Ampel streitet
Krankenhausreform: Lauterbach will kämpfen
Wirtschaftslage: Familienunternehmer setzen SPD und Grüne unter Druck
Bürgergeld: BMAS braucht voraussichtlich viereinhalb Milliarden Euro mehr
Rettungsdienste: Ampel nimmt beim Gesetzgebungsverfahren die Abkürzung
Atomkraft: AKW-Betreiber glauben nicht an Revival
Kreislaufwirtschaft: Neue Serie im ESG.Table
Energie: Neuer EU-Energiekommissar will Autonomie bei Kernkraft
Kampf gegen Hunger: Müller und Özdemir fordern mehr Geld
Table.Documents: Unterrichtungen zu Mehrausgaben beim Bürgergeld + Entwurf für ein Kritis-Dachgesetz + FDP-Positionspapier zum Gebäudesektor
Heads: Philipp Rottwilm will für Schwalm-Eder-Kreis in den Bundestag
Best of Table: Stimmen zur US-Wahl + Wie Ausbilder Azubis besser unterstützen können
Must-Reads: Sächsische Separatisten + Kretschmer trifft AfD + Deutschlands Wirtschaft in der Krise
Nachttisch: “Epic Rap Battles of History” – Donald Trump vs Kamala Harris
Kamala Harris oder Donald Trump? Wie CNN die Schicksalswahl auf der Magic Wall erfahrbar macht
Von Thorsten Denkler
Der eine Bildschirm, auf den die Welt in dieser Wahl-Nacht wohl am meisten schauen wird, ist die Magic Wall des US-Nachrichtensenders CNN. Die Wall ist ein riesiger Touch-Screen, auf dem die Moderatoren des Senders von der Bundesebene ausgehend in die kleinsten Landkreise der USA hineinzoomen können. Und je nachdem, ob die Auszählung der Stimmen gerade eine Führung der Demokraten oder der Republikaner ergibt, färbt sich ein County, ein Wahlkreis oder ein Bundesstaat rot oder blau.
Im Jahr 2008, ein Jahr nach Vorstellung des ersten iPhones, kam die Magic Wall erstmals zum Einsatz. Der Touch-Screen war damals seiner Zeit voraus. Ein Fingertipp reichte plötzlich, um die wichtigste Wahl der Welt sicht- und erlebbar zu machen. Die “Road to 270”, der Weg zu den 270 Stimmen, die einem Kandidaten die Mehrheit im Electoral College und damit die Präsidentschaft sichern, ist seitdem leichter nachvollziehbar als je zuvor.
Zum Helden der Magic Wall wurde über die Jahre CNN-Mann John King. Sein Tiefenwissen um das US-amerikanische Wählerverhalten hilft ihm einzuordnen, welcher Stimmenvorsprung in welchem County bei wem die Alarmglocken schrillen lassen sollte. Und welcher Rückstand zu vernachlässigen ist. In der Wahlnacht 2020 war es ihm etwa möglich, neben klassischen demographischen Erklär-Mustern für einzelne Zwischenstände wie ethnische Herkunft oder sozialer Status auch die Rate der Covid 19-Infektionen oder die Zahl der Briefwähler zu berücksichtigen. Billy Holbert, Teil des sechsköpfigen CNN-Teams, das die Magic Wall mit Daten, Infos und neuen Features füttert, sagt über King: Wäre der ein Jazz-Spieler, dann wäre die Wall sein Instrument.
Mit der Wahl 2024 ist die Magic Wall jetzt erstmals als Teil der CNN-App für jeden verfügbar, der ein Smartphone oder ein Tablet besitzt. Auf die Verfügbarkeit auf einem klassischen Laptop oder Desktop-Computer wurde verzichtet, um die Haptik des Originals erfahrbar zu machen. Der einzige Unterschied zur Original-Wall im CNN-Studio: Smartphone und Tablet sind deutlich kleiner.
Wie die Original-Wall bietet auch die App-Variante ab Mitternacht deutscher Zeit Echtzeitdaten aus jedem County. Und unterscheidet zwischen den Rennen um das Weiße Haus, das Repräsentantenhaus und den Senat. Die Auszählung von mehr als 500 Einzel-Wahlen zu Sitzen in den beiden Kammern und die Präsidentschaft kann damit live verfolgt werden. Auf die Erklärungen von John King muss auch nicht verzichtet werden.
In den letzten Umfragen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen in den sieben Swing States ab. Wer in welchem Bundesstaat vorne liegt, hat Julian Heissler in dieser Analyse zusammengefasst. Im Podcast Table.Today hören Sie am Mittwoch ab 6 Uhr Einschätzungen und Analysen von Politikern und Experten direkt von der Election Night des Aspen Instituts und der American Academy in der Landesvertretung Baden-Württemberg. Unser Berlin.Table erscheint an diesem Mittwoch schon um 12 Uhr als Sondernewsletter zur US-Wahl. Eine Übersicht über wichtige Begriffe rund um die Wahl bietet der Table.Briefings-Guide.
Was bedeuten die Wahlen für Deutschland und Europa? Darüber diskutieren Helene Bubrowski und Michael Bröcker am Mittwoch von 8.30 Uhr bis 10.30 Uhr bei einem Election Breakfast mit dem German Marshall Fund (GMF) in der NRW-Landesvertretung im Tiergarten. Mit dabei sind NRW-Europaminister Nathanael Liminski (CDU), GMF-Regional Director Sudha David-Wilp, Transatlantik-Koordinator Michael Link, CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter, BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner und der Kieler Ökonom Moritz Schularick. Für Leserinnen und Leser des Berlin.Table haben wir exklusiv zehn Tickets reserviert. Wenn Sie dabei sein wollen, schreiben Sie gerne eine Mail an live@table.media. First come, first served. Den Live-Stream gibt es hier.
Steuern, Arbeitsmarkt, Klimaschutz: Worüber die Ampel streitet. Am Mittwochabend tagt der Koalitionsausschuss. Es könnte der letzte dieser Ampel-Regierung sein. Am Mittwochvormittag wollen Robert Habeck, Olaf Scholz und Christian Lindner erneut zusammenkommen, bisher gibt es bei den Dreier-Treffen aber noch keinen Durchbruch, wie zu hören war. Scholz erklärte, dass ein Kompromiss möglich sei. “Klar ist, es ginge.” Hinter den Kulissen wird die Lage so beschrieben: SPD und Grüne wollen das Bündnis möglichst retten, die FDP ist auf dem Sprung. Nach Informationen von Table.Briefings hat Lindner sich in der FDP-Präsidiumssitzung am Montag Lars Klingbeils Formulierung der “Woche der Entscheidung” zu eigen gemacht. Wir dokumentieren die wichtigsten Streitpunkte:
Steuerpolitik und Schuldenbremse: Die Unternehmenssteuern in Deutschland sind im internationalen Vergleich auf Rekordniveau, hier können sich alle drei Partner Korrekturen vorstellen. Lindner schlägt die schrittweise Absenkung der Körperschaftsteuer und die vollständige Abschaffung des Soli vor, der bei Selbstständigen und inhabergeführten Unternehmen zugleich die Firmensteuer ist. Die SPD lehnt dies ab, da auch Spitzenverdiener entlastet würden. Habeck bevorzugt eine standardisierte Investitionsprämie von 10 Prozent auf alle Investitionen statt einer Steuersenkung. Finanziert werden sollte die Prämie über ein Sondervermögen. Das lehnt Lindner mit Verweis auf die EU-Schuldenregeln ab. SPD und Grüne fordern eine Reform der Schuldenbremse, um Investitionen zu erhöhen. Das wiederum ist für die FDP tabu. Lindner will Steuersenkungen mit Sozialkürzungen finanzieren, was wiederum die SPD kategorisch ablehnt.
Arbeitsmarkt und Sozialpolitik. Die FDP dringt auf Verschärfungen für Bürgergeld-Bezieher und geringere Ausgaben etwa bei den Kosten der Unterkunft. Asylbewerber, die subsidiären Schutz bekommen, sollen niedrigere Transfers bekommen. Das Tariftreuegesetz, das öffentliche Aufträge nur für Unternehmen ermöglichen soll, die nach Tarif zahlen, ist der FDP ein Dorn im Auge wegen möglicher Bürokratie, aber für die SPD unverhandelbar. Die FDP will zudem eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit einführen. Arbeitsmarktökonomen wie Ifo-Experte Andreas Peichl halten dies für überfällig. Im Koalitionsvertrag ist die “begrenzte Möglichkeit” zur Abweichung von bestehenden Regelungen vereinbart, doch SPD-Wirtschaftspolitiker warnen in einem Papier bereits vor Zugeständnissen: “Mehrarbeit sowie Kürzungen im Bereich der sozialen Sicherheit sollten rote Linien sein.”
Bürokratie und Berichtspflichten: Hier ist Konsens möglich. Scholz und Habeck hatten die Aussetzung des nationalen Lieferkettengesetzes bereits öffentlich angekündigt, die FDP fordert seit Wochen ein generelles Regulierungsmoratorium. Auch weitere Schritte beim Abbau von Berichtspflichten sind denkbar und von allen drei Parteien gewollt.
Klimaschutz- und Umweltpolitik. Lindner provoziert die Grünen mit Radikalvorschlägen und einer Verschiebung des nationalen Klimaziels von 2045 auf das EU-Datum 2050. Alle Klimasubventionen, inklusive des Klima- und Transformationsfonds, sollten auslaufen, dafür der CO2-Preis schrittweise steigen und das Fracking in Deutschland umgesetzt werden, so Lindner. Die Grünen lehnen diesen Politikwechsel ab und sprechen intern von einem “Frontalangriff auf die Klimapolitik dieser Bundesregierung”. Immerhin hat Habeck angeboten, die nicht genutzten 10 Milliarden Euro für Intel für den allgemeinen Haushalt zur Verfügung zu stellen. Dies sei bereits ein großzügiges Angebot an Lindner, heißt es. Michael Bröcker, Maximilian Stascheit
Translation missing.Krankenhausreform: Lauterbach will kämpfen. “Ich glaube, dass wir uns bei den Streitpunkten Haushalt und Wirtschaftsimpuls nicht zerlegen werden”, sagte Lauterbach Table.Briefings. “Es muss möglich sein, bei drei progressiven Parteien eine Lösung zu finden, wie die Wirtschaft angeworfen werden kann”, so Lauterbach. Auch eine Einigung für den Haushalt 2025 könne gelingen, da durch das Angebot von Robert Habeck, die Intel-Milliarden zur Verfügung zu stellen, Bewegung in die Debatte gekommen sei.
Der SPD-Politiker kündigte an, für die Krankenhausreform zu kämpfen. “Die Herausforderung nehme ich an. Ich will erreichen, dass wir nicht in den Vermittlungsausschuss müssen. Das wird zum Schluss auch gelingen”, sagte Lauterbach. Nach Informationen von Table.Briefings zeichnet sich im Gesundheitsausschuss des Bundesrats hingegen eine Mehrheit für die Anrufung des Vermittlungsausschusses ab. In einem gemeinsamen Papier nennen die Gesundheitsminister aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, NRW und Schleswig-Holstein Argumente für ein Vermittlungsverfahren. Ziel sei es, die Reform nicht zu blockieren, sondern zu verbessern. Die Kritik der Länder richtet sich gegen die Begrenzung der Fachärzte auf bestimmte Leistungsgruppen, Einschränkungen bei der Standort- und Klinikdefinition und die unzureichende finanzielle Absicherung der Krankenhäuser. Der Bundesrat entscheidet in seiner Sitzung am 22. November, die Länderkammer kann per Mehrheitsbeschluss Einspruch erheben.
Erstmals äußerte sich Lauterbach auch positiv zum medizinischen Erfolg der Abnehmspritzen. “Diese Arzneimittelklasse ist vielleicht der wichtigste Durchbruch in der Arzneimittelforschung der letzten 30 Jahre”, sagte Lauterbach. Es gebe erstmals Hinweise, dass die Spritzen den “Beginn einer Demenz nach hinten schieben können”, so Lauterbach. Michael Bröcker, Maximilian Stascheit
Translation missing.Wirtschaftslage: Familienunternehmer setzen SPD und Grüne unter Druck. Die Familienunternehmer warnen vor einem Investitionsstopp in Deutschland aufgrund der strukturellen Probleme. In eine “Erweiterung des eigenen Geschäfts hier investiert kaum noch ein Unternehmer”, heißt es in einem Brief von Marie-Christine Ostermann, Präsidentin des Verbandes, an die Parteivorsitzenden von SPD und Grünen. “Es rechnet sich einfach nicht mehr, weil fast alle wichtigen Standortbedingungen schlechter sind als in anderen Industrieländern.” Ostermann kritisiert die rasant steigenden Lohnzusatzkosten und die Zunahme von Bürokratievorschriften.
Zu hohe Regulierungsdichte. Es könne nicht sein, dass die Politik mit “immensen Subventionen” die strukturellen Nachteile Deutschlands ausgleichen wolle. Man begrüße daher das Papier des Bundesfinanzministers, das wichtige strukturelle Nachteile des Standorts beseitige, schreibt Ostermann. Eine Fortsetzung der bisherigen Wirtschaftspolitik würde den Abstieg der Wirtschaft beschleunigen. Der Verband vertritt die Interessen von rund 180.000 Familienunternehmen in Deutschland. Michael Bröcker
Bürgergeld: BMAS braucht voraussichtlich viereinhalb Milliarden Euro mehr. Das geht aus Schreiben von BMF-Staatssekretär Florian Toncar an den Haushaltsausschuss hervor. Bis zu 3,2 Milliarden Euro mehr für 2024 beziehen sich auf die Regelsätze, bis zu 1,3 Milliarden Euro auf die Bundesbeteiligung an den sogenannten Kosten der Unterkunft. Darüber hatte zuerst Reuters berichtet. Dazu kommen bis zu 150 Millionen Euro an überplanmäßigen Ausgaben für Erstattungen des Bundes an die Länder für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Das zeigt eine Unterrichtung der Bundesregierung an den Bundestag. Okan Bellikli
Rettungsdienste: Ampel nimmt beim Gesetzgebungsverfahren die Abkürzung. Der Gesundheitsausschuss des Bundestags befasst sich am Mittwoch mit den Plänen der Bundesregierung für eine Reform der Rettungsdienste. Um den Gesetzgebungsprozess zu beschleunigen, bringen die Ampel-Fraktionen die Pläne selbst als Änderungsantrag in die laufenden parlamentarischen Verhandlungen zur Reform der Notfallversorgung in Kliniken und Praxen ein. Demnach sollen Versicherte künftig ausdrücklich Anspruch auf medizinische Notfallrettung erhalten, die eine akute Versorgung vor Ort sowie den Transport in die nächstgelegene geeignete Einrichtung umfasst. Ein neuer Qualitätsausschuss soll verbindliche Standards für Rettungsdienste festlegen, darunter Anforderungen an Personal, Ausstattung und die Nutzung digitaler Systeme zur Patientensteuerung. Maximilian Stascheit
Atomkraft: AKW-Betreiber glauben nicht an Revival. Die Forderung der Unions-Fraktion, die Wiederinbetriebnahme der zuletzt abgeschalteten deutschen AKWs zu prüfen, ist von den Betreiberkonzernen mit Verwunderung aufgenommen worden. EnBW erklärte auf Anfrage, bei seinem Kraftwerk in Neckarwestheim sei bereits mit der Demontage des Primärkreislaufs begonnen worden. Zudem gebe es keine Grundlage, die Betriebsgenehmigung wieder in Kraft zu setzen. “Eine Diskussion über die weitere Nutzung der Kernkraft hat sich für uns vor diesem Hintergrund erledigt”, teilte ein Sprecher mit. PreussenElektra erklärte, man konzentriere sich “voll und ganz auf den Rückbau unserer Anlagen”. Das Thema Weiterbetrieb sei für das Unternehmen “vom Tisch”. Zu den möglichen Kosten machten die Konzerne keine Angaben.
Auch CDU-Chef Friedrich Merz äußerte sich skeptisch. “Da mache ich ein großes Fragezeichen hinter”, sagte er am Dienstagabend beim Energiekongress seiner Fraktion zum möglichen Weiterbetrieb der AKWs. “Aber wir wollen es wenigstens vorurteilsfrei prüfen.” RWE-Chef Markus Krebber machte bei der Veranstaltung deutlich, dass es, auch wenn ein Weiterbetrieb technisch möglich sei, extrem hohe Hürden dafür gebe: Die notwendigen Mitarbeiter seien “alle im Ruhestand”, die Investitionen “wahnsinnig” und die Wirtschaftlichkeit fragwürdig, sagte er. Andere Forderungen der Union, etwa die CO₂-Einnahmen zur Senkung der Netzentgelte zu nutzen oder den Kapazitätsmarkt schneller und einfacher einzuführen, stießen beim Kongress dagegen auf viel Zustimmung aus der Wirtschaft. Malte Kreutzfeldt
Kreislaufwirtschaft: Neue Serie im ESG.Table. Unternehmen, die zukunftsfähig werden wollen, müssen ihre Rohstoffe im Kreislauf führen, sagt Karsten Neuhoff, Abteilungsleiter für Klimapolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. So machen sie sich unabhängig von Importen, bleiben wettbewerbsfähig und tragen zur Einhaltung der planetaren Grenzen bei. Wo aber steht Deutschland aktuell? Was haben Wissenschaftler und Firmen bereits erreicht? Und wo gibt es noch Nachholebedarf auf dem Weg zu einer zirkulären Wirtschaft? Das beleuchtet der ESG.Table in einer neuen Serie – den Auftakt lesen Sie hier. Nicolas Heronymus
Energie: Neuer EU-Energiekommissar will Autonomie bei Kernkraft. Der designierte EU-Kommissar für Energie, Dan Jørgensen, hat bei seiner Anhörung im EU-Parlament hohe Hürden für den Ausbau der Atomenergie in Europa gesetzt. “Wir müssen verhindern, dass wir von Kernbrennstoffen und Ersatzteilen von außerhalb der EU abhängig werden”, sagte der Däne am Dienstag in Brüssel. EU-Staaten mit Atomkraftwerken sowjetischer Bauart versuchen, unter anderem mit Hilfe der USA unabhängig von Brennelementen und Komponenten aus Russland zu werden. Mit welchen Aussagen zu niedrigeren Energiepreisen Jørgensen um Unterstützung warb, lesen Sie im Europe.Table. Manuel Berkel
Kampf gegen Hunger: Müller und Özdemir fordern mehr Geld. Die Welt könnte den Hunger besiegen, wenn die Weltgemeinschaft pro Jahr 50 Milliarden US-Dollar zusätzlich über zehn Jahre verteilt investieren würde. Das sagte der Generalsekretär der UN-Organisation für industrielle Entwicklung (Unido), Gerd Müller, am Dienstag zur Eröffnung der “World Hunger Conference” in Äthiopien. Die Summe mache lediglich zwei Prozent des globalen Rüstungsetats aus. “Täglich sterben mehr als 10.000 Kinder an Hunger. Das ist nicht nur ein Skandal. Das ist Mord. Wir schauen dabei zu”, so der ehemalige Bundesentwicklungsminister. Müllers Argumentation schloss sich Landwirtschaftsminister Cem Özdemir an, der sich auf einer mehrtägigen Afrika-Reise befindet: “Wir reden immer häufiger darüber, den Hunger zu bekämpfen, aber entfernen uns immer weiter von diesem Ziel.” Henrike Schirmacher
Änderungsantrag der Ampel-Fraktionen zum Gesetzentwurf für die Reform der Notfallversorgung
Unterrichtungen des BMF über die beabsichtigte Einwilligung in überplanmäßige Ausgaben beim Bürgergeld und bei den Kosten der Unterkunft
Unterrichtung der Bundesregierung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei den Erstattungen des Bundes für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
Neuer Referentenentwurf des BMI für ein Kritis-Dachgesetz und Übersicht über wesentliche Änderungen im Vergleich zum Referentenentwurf vom 21. Dezember 2023
Positionspapier der AG Bau, Stadtentwicklung, Wohnen und Kommunen der FDP-Bundestagsfraktion: Bezahlbar und CO₂-frei – Ein neuer Weg für den Gebäudesektor
Gesetzentwurf der Unionsfraktion für ein Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz
Anträge der Unionsfraktion: 35 Jahre Mauerfall; Insolvenzwelle stoppen; Klima, Wirtschaft und Soziales zusammendenken, Religionsbericht vorlegen, Härtefallfonds für Spätaussiedler
Philipp Rottwilm will für die SPD im hessischen Schwalm-Eder-Kreis in den Bundestag einziehen. Das kündigte der Vize-Vorsitzende der Hessen-SPD gegenüber Parteifreunden an. Damit würde Rottwilm auf Edgar Franke folgen, der nach 15 Jahren im Parlament nicht wieder kandidiert. Der 39-jährige promovierte Betriebswirt ist seit 2017 Bürgermeister in Neuental und arbeitete vor seiner politischen Arbeit beim Beratungs- und Prüfungsunternehmen KPMG. Rottwilm will die Belange des ländlichen Raums und der regionalen Wirtschaft in den Mittelpunkt seiner Kandidatur stellen. 2009 war Rottwilm Teil des Wahlkampfteams des damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier.
Rhoda Viajar ist nicht per se gegen Bergbau, sagt sie. Aber so wie er in ihrer Heimat, den Philippinen, betrieben werde, verletzten Unternehmen zu oft Menschenrechte und zerstörten natürliche Lebensräume. Dagegen wehrt sich die Aktivistin – und lebt selbst gefährlich. In der Vergangenheit sind Umweltschützer angegriffen und getötet worden. Warum Viajar kürzlich in Berlin war, lesen Sie im ESG.Table.
Translation missing.China.Table: Stimmen zur US-Wahl. Auch in China wird die US-Wahl heiß diskutiert. Wieso man in den chinesischen Medien Argumente für beide Kandidaten findet und auch Falschbehauptungen aus dem Trump-Lager übernommen werden, lesen Sie hier.
Bildung.Table: Wie Ausbilder Azubis besser unterstützen können. Eine gute Ausbildung ist von zentraler Bedeutung für die Fachkräftesicherung. Die Arbeit von Ausbildern hat in vielen Unternehmen aber noch nicht die nötige Priorität. Warum es sich lohnt, sie besser zu qualifizieren und wie das gelingen kann, lesen Sie hier.
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SZ: AfD-Leute bei den “Sächsischen Separatisten”. Der Generalbundesanwalt hat acht junge Männer, die dieser rechtsextremen terroristischen Vereinigung angehören sollen, festnehmen lassen. Unter ihnen sind nach Informationen von SZ, NDR und WDR auch mehrere sächsische AfD-Politiker. Die Gruppe sei eine “aus fünfzehn bis zwanzig Personen bestehende militante Gruppierung, deren Ideologie von rassistischen, antisemitischen und in Teilen apokalyptischen Vorstellungen geprägt ist”, so der GBA. (“Acht mutmaßliche Rechtsterroristen festgenommen”)
Bild: Kretschmer traf AfD-Landeschef Urban. Die Initiative zu dem Gespräch sei von Jörg Urban ausgegangen, heiße es übereinstimmend aus dem Umfeld von Michael Kretschmer und Urban. Man habe sich über “landespolitische Themen” unterhalten und darüber hinaus Vertraulichkeit vereinbart, habe die AfD mitgeteilt. Ein Sprecher Kretschmers erklärte, “der Ministerpräsident spricht grundsätzlich mit allen Abgeordneten und Fraktionsvorsitzenden, die dies wünschen. Dies gebietet auch der Respekt vor dem Amt und dem Parlament”. SPD und BSW seien vorab informiert worden. (“Sachsen-Bombe! CDU-Kretschmer trifft sich mit AfD-Chef”)
Tagesspiegel: US-Töchter deutscher Unternehmen spenden Wahlkampf-Millionen. Mindestens 4,2 Millionen US-Dollar flossen aus US-Tochterunternehmen deutscher Firmen im aktuellen US-Wahlzyklus, also 2023 und 2024, an US-Politiker und Lobbygruppen. Mit 54 Prozent gingen davon mehr an die Republikaner als an die Demokraten. Das gehe aus einer Tagesspiegel-Analyse hervor, die auf den Daten der Plattform “OpenSecrets” basiert. (“Spenden der deutschen Industrie – Millionen vor allem für Trump”)
FAZ: Internet Archive wurde Opfer von Hacker-Attacken. Die jüngsten Cyberangriffe auf das Internet Archive (IA) sorgen für große Aufregung in der Netzwelt, schreibt Michael Theil. Im Oktober fiel das in San Francisco ansässige IA gleich mehreren Hackergruppen zum Opfer. Sie stahlen Daten von mehr als 31 Millionen Nutzern, nahmen optische Veränderungen an der Website vor, nahmen das Webarchiv tagelang vom Netz und verschafften sich Zugang zu dessen Supportsystem. Gründer Brewster Kahle sagte, er wisse nicht, wer hinter den Angriffen stecke. (“Wer attackiert das Internet Archive?”)
FT: Deutschland rutscht in beispiellose Krise. Was sich derzeit in Deutschland abspiele, sei “beispiellos” und “von einer ganz anderen Größenordnung” als die großen Krisen der vergangenen Jahre, sagt Andreas Rüter, der Länderchef von AlixPartners. Die für die Bundesrepublik so wichtige Automobilbranche, die chemische Industrie und der Maschinenbau befinden sich gleichzeitig in einer Flaute. In den letzten drei Jahren ist die größte Volkswirtschaft Europas langsam aber sicher in die Krise geraten. (“Is Germany’s business model broken?”)
Nicht überlesen!
FAZ: Offenheit für Minderheitsregierungen. Dass sie per se “Gift für die Demokratie” sind, sei keineswegs so eindeutig, wie es bisweilen dargestellt wird, schreibt Thomas Jansen. Er verweist darauf, dass der Bundespräsident auch einen Kanzler ohne absolute Mehrheit ernennen kann. Auf Landesebene gab es schon viermal eine Minderheitsregierung, die von Anfang an als solche antrat. (“Kleine Geschichte der Minderheitsregierungen”)
Welt: Probleme bei Visa-Digitalisierung. Intern gebe es Zweifel, ob bis Jahresende alle Auslandsvertretungen das System nutzen können, schreibt ein Autorenteam. Das liege auch an mangelhafter Software, zudem würden externe Dienstleister Probleme machen. Den Vorwurf, es gebe wegen “personeller Auffälligkeiten” Interessenkonflikte, weist das AA in der Antwort auf eine Kleine Anfrage zurück. (“IT-Ärger und heikle Visa-Geschäfte im Auswärtigen Amt”)
SZ: Krise der Autoindustrie erfasst Zulieferer
FAZ: Gruppe mutmaßlicher Rechtsterroristen festgenommen
Tagesspiegel: Ampelkrise verschärft sich – SPD wird FDP “Kindereien” vor – Union verlangt Neuwahlen
Handelsblatt: Geheimtreffen in Brüssel
Sächsische Zeitung: Razzia gegen Terrorgruppe “Sächsische Separatisten”
Zeit Online: Mitarbeiter bei Volkswagen – “Der Lohn war eine Art Schmerzensgeld”
Spiegel: US-Sicherheitsbehörden warnen vor russischer Einmischung
Taz: Zeitplan der US-Wahlen – Wer gewinnt denn nun? Und wann weiß man das?
Handelsblatt: Audi-Gewinn bricht nahezu vollständig ein
Deutschlandfunk
6:50 Uhr: Joseph Vogl, Professor der HU Berlin: Deutungshoheit auf Social Media
7 Uhr: Russel A. Miller, Jurist: Juristische Manöver
7:15 Uhr: Lars Klingbeil, SPD-Parteivorsitzender: US-Wahl
7:25 Uhr: Michael Link, MdB (FDP) und Transatlantikkoordinator im AA: US-Wahl
8:10 Uhr: Alice Weidel, AfD-Parteivorsitzende: US-Wahl
8:20 Uhr: Sergey Lagodinsky, MdEP (Grünen): US-Wahl
Das Erste
6:40 Uhr: Michael Georg Link, Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung (FDP): US-Wahl und die Folgen für Deutschland
7:10 Uhr: Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion: US-Wahl und die Folgen für Deutschland
7:40 Uhr: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, MdEP (FDP): US-Wahl und die Folgen für Deutschland
8:10 Uhr: Sigmar Gabriel, Vorsitzender der Atlantik-Brücke und Bundesaußenminister a.D.: US-Wahl und die Folgen für Deutschland
8:40 Uhr: David McAllister, MdEP (CDU): US-Wahl und die Folgen für Deutschland
Dauergäste im Studio Köln von 1.00 – 10.00 Uhr
Jörg Schönenborn, ARD-Wahlexperte
Cathryn Clüver Ashbrook, Politologin
Tobias Endler, Amerikanist und Politologe
rbb24-Inforadio
7:05 Uhr: Norbert Röttgen, MdB (CDU) und Atlantik-Brücke: US-Wahl
7:25 Uhr: Stormy-Annika Mildner, Aspen-Institut: US-Wahl
9:05 Uhr: Thomas Greven, Privatdozent für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin: US-Wahl
Welt TV – US-Wahl
4 Uhr: Wolfgang Ischinger, Münchner Sicherheitskonferenz
7:15 Uhr: Amira Mohamed Ali, BSW Co-Parteivorsitzende
7:30 Uhr: Michael Kellner, parlamentarischer Staatssekretär beim BMWK (Grünen)
8 Uhr: Thorsten Frei, erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
8:30 Uhr: Michael Hüther, Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
9:45 Uhr: Lars Klingbeil, SPD-Parteivorsitzender
US-Wahl
Experten-Analyse nach der US-Wahl von Table.Briefings, dem German Marshall Fund und der Landesvertretung NRW. Mit Experten und Spitzenvertretern der Parteien, moderiert von Michael Bröcker und Helene Bubrowski. Mittwoch, 8:30 LV NRW und Online. Anmeldung hier.
Pressekonferenz der Atlantik-Brücke mit Sigmar Gabriel, Julia Friedlander, Simone Menne, Hildegard Müller, Omid Nouripour und Kai Diekmann. Mittwoch, 10:00, Magnus-Haus Berlin.
US-Wahl live bei Zeit Online: Zeit Online berichtet in einer 20-stündigen Livesendung über die US-Wahlen. Von dienstags 18 Uhr bis mittwochs 14 Uhr mit den Gästen Luisa Neubauer, Sigmar Gabriel, Carolin Emcke, Nobert Röttgen und Alice Hasters
6. November
Regierungsbefragung: Marco Buschmann (FDP) und Lisa Paus (Grünen) stellen sich den Fragen der Abgeordneten. 13 Uhr. Livestream
Gesundheit: Veranstaltung der Diakonie Deutschland Sechs Bausteine für eine gute Pflegereform. Mit Rüdiger Schuch, Maria Loheide und Ricardo Lange. Lazarus Haus Berlin, 10:30 Uhr. Livestream
Verteidigung: Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung Gemeinsam für eine starke Bundeswehr: Die Zeitenwende personell gestalten des BMVg und der Agentur für Arbeit. Mit Boris Pistorius und Andrea Nahles. BMVg, 15:45 Uhr. Weitere Informationen
Wirtschaftswachstum: Wirtschaftstag der Innovationen. Mit Bettina Stark-Watzinger. AXICA, Kongress- und Tagungszentrum, 13:10 Uhr. Weitere Informationen
Strukturwandel: 3. Lausitzforum 2038 in Schwarzheide. Mit Robert Habeck. Kulturhaus der BASF Schwarzheide. Weitere Informationen
Steuer: Steuerzahlerkongress des Bund der Steuerzahler Deutschland. Bund der Steuerzahler Berlin, 16:30 Uhr
EU: Diskussionsveranstaltung der Hertie School zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der EU und ihres Binnenmarktes. Mit Friedrich Merz und Enrico Letta. 12:45 Uhr. Weitere Informationen
Demokratie: Beginn des zweitägigen Weltforums für Demokratie in Straßburg. Weitere Informationen
Sozialpolitik: Online-PK des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung zum Sozialbericht 2024. 10 Uhr
Bettina Brück, Staatssekretärin im Bildungsministerium Rheinland-Pfalz, 57
Unser Tipp führt Sie heute zur US-Wahl. Dass Hip-Hop auch im Wahlkampf eine Rolle spielte, zeigte die musikalische Einlage von Barack Obama beim Auftritt mit Eminem zugunsten von Kamala Harris. Seit 2010 lassen zwei Youtuber aus den USA immer wieder Personen der Zeitgeschichte in einem Rap-Battle gegeneinander antreten, zum Teil mithilfe von Gaststars. Wie alle vier Jahre gibt es auch diesmal ein passendes Video zur Wahl. Gut gemacht, mit vielen aktuellen Anspielungen. Okan Bellikli
Epic Rap Battles of History: Donald Trump vs Kamala Harris | Youtube
Das war’s für heute. Good night and good luck!
Heute haben Okan Bellikli, Manuel Berkel, Stefan Braun, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Thorsten Denkler, Damir Fras, Nicolas Heronymus, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Leonard Schulz, Henrike Schirmacher, Sven Siebert und Maximilian Stascheit mitgewirkt.
Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.