wir begrüßen Sie herzlich. Diese Informationen bieten wir Ihnen heute Abend:
Talk of the Town: Chinas Macht über die Metalle – Warum das so bedrohlich ist
China-Afrika-Gipfel: Pekings Versprechen und Folgen für Europa
Thüringen-Wahl: Linken-Ministerpräsident Bodo Ramelow macht der CDU ein Angebot
Verkauf der Bahn-Logistiksparte Schenker: CVC und DSV bessern Angebot nach
AfD-Wahlerfolg: Warum nicht nur Migranten übers Wegziehen nachdenken
Anders Indset: Bestseller-Autor wirft CDU vor, die AfD stark zu machen
Migration I: FDP legt 51-Punkte-Plan vor
Migration II: Union verschärft Positionen weiter
Falsche Bescheide bei Rente und Bürgergeld? Was hinter den Behauptungen steckt
Hannover 96-Chef: Kind sieht den Standort Deutschland im Abstieg und fordert Investoren für den Fußball
Selenskyj in Deutschland: Kiew bangt um langfristige Hilfe
Nachhaltigkeit: Die Anschlussfähigkeit der Wirtschaftspolitik des BSW
Hacking Populism: Der mediale Populismus
Table.Today Podcast: Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach über defekte Debatten im Land, und wie man sie reparieren kann
Table.Documents: FDP-Positionspapier zu Migration + Beschlussvorschläge für die Chefs der Staats- und Senatskanzleien + Offener Brief zur Entlassung von hessischer Staatssekretärin
Heads: Karin Rådström + Wolfgang Streeck + Miguel López
Best of Table: Von der Leyen will Marktmacht der Bauern stärken + Was die Schweiz Deutschland voraus hat + Die Bedeutung von Daten für Lieferketten
Must-Reads: Versuchter Anschlag in München + Russische Beeinflussungskampagne? + Woidke im Interview
Nachttisch: “Die Erfindung des Lächelns” – Roman von Tom Hillenbrand
Chinas Macht über die Metalle: Warum das so bedrohlich ist
Von Finn Mayer-Kuckuk
China verschärft die Kontrolle über kritische Mineralien, was erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Industrie haben könnte. Ab September 2024 werden im ersten Schritt Exportbeschränkungen für Antimon in Kraft treten, ein für die Herstellung von Batterien, Solaranlagen und militärischer Ausrüstung unverzichtbares Metall. “Kontrolle” heißt: Die Ausfuhr geht weiter, aber jeder Exporteur braucht für jede Lieferung eine Lizenz.
Das bedeutet, dass China den Hahn von heute auf morgen zudrehen kann. Diese Maßnahme folgt auf ähnliche Kontrollen für Gallium, Germanium und Grafit, die für Schlüsselindustrien unverzichtbar sind. Da China weltweit führend in der Produktion vieler dieser Rohstoffe ist, stellt die Abhängigkeit Deutschlands und der EU von China ein ernstes geopolitisches Risiko dar. Für die deutsche Industrie, die stark auf kritische Mineralien angewiesen ist, um die Energiewende und den Ausbau der E-Mobilität voranzutreiben, wächst damit der Druck, alternative Beschaffungswege zu finden.
Die chinesischen Exportkontrollen werden offiziell in der Regel mit der nationalen Sicherheit begründet. Sie werden aber zunehmend als Reaktion auf westliche Sanktionen interpretiert, sagen Experten von der Beratungsfirma Trivium China. So gelten die Maßnahmen als Gegenreaktion auf die US-Chip-Sanktionen und die EU-Maßnahmen gegen chinesische E-Autos.
Die Exportbeschränkungen könnten insbesondere Deutschland treffen. Der Grund: Es ist als führender Automobilhersteller stark auf die Versorgung mit Rohstoffen wie seltenen Erden angewiesen. Die EU reagiert mit Initiativen wie dem “Critical Raw Materials Act”, um die Abhängigkeit von einzelnen Ländern wie China zu reduzieren, doch der Wandel könnte länger dauern, als notwendig wäre, um die kurzfristigen Risiken abzufedern.
Für die deutsche Außenpolitik bedeutet diese Entwicklung eine zunehmende Spannung zwischen wirtschaftlichen Interessen und geopolitischen Realitäten. Die deutsche Industrie könnte gezwungen sein, schneller auf andere Lieferanten umzusteigen, was die Zusammenarbeit mit strategischen Partnern wie den USA oder neuen Quellen in Afrika und Lateinamerika intensivieren könnte. Wie Deutschland und die EU mit der Konzentration von Schlüsselrohstoffen in China umgehen könnten, lesen Sie in China.Table.
China-Afrika-Gipfel: Pekings Versprechen und Folgen für Europa. Investitionen von insgesamt 360 Milliarden Yuan (45 Milliarden Euro) in den kommenden drei Jahren hat Chinas Präsident Xi Jinping den afrikanischen Staats- und Regierungschefs während des neunten China-Afrika-Gipfels versprochen. Entscheidendes Ziel vieler afrikanischer Länder auf dem Gipfel war es, das Handelsdefizit gegenüber China zu verringern. Zudem ging es um die Finanzierung von großen Infrastrukturprojekten, die die wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents langfristig ankurbeln sollen. Am Freitag soll das Treffen mit einer gemeinsamen Erklärung beendet werden.
Angesichts der demonstrativen Einigkeit zwischen China und Afrika gibt es nun Forderungen an die EU, die eigene Afrika-Strategie zu überdenken. Es brauche mehr Handelsverträge, gemeinsame Infrastrukturprojekte und Marktöffnung, sagte Carl Julius Cronenberg, Sprecher für Mittelstand und Freihandel der FDP-Fraktion, am Donnerstag. In welche Projekte China künftig investieren will, lesen Sie im Africa.Table. Andreas Sieren
Thüringen-Wahl: Bodo Ramelow würde CDU-Regierung tolerieren. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) fordert die CDU zu Gesprächen mit seinem Landesverband auf. “Wir sind willens, eine demokratische Mehrheitsregierung auch aktiv zu begleiten, denn die Demokratie muss gewinnen und nicht irgendwelche parteipolitischen Makel oder Spielereien”, sagte der Regierungschef Table.Briefings. Ramelow erinnerte an die letzten fünf Jahre Minderheitsregierung. “Gehört sich doch, dass diejenigen, die fünf Jahre lang zusammen direkt oder indirekt Verantwortung getragen haben – und das war Rot-Rot-Grün gemeinsam mit der CDU – in dieser Phase zusammenstehen und sich nicht auf das Spiel der bundespolitischen Ausgrenzung einlassen.” Die Linke habe sehr viele offizielle und formelle Gespräche in den letzten fünf Jahren auch mit der CDU geführt. “Ich erwarte einfach, dass die Einladung von Herrn Professor Voigt auch an die beiden Landesvorsitzenden der Linken kommt.”
Die Wahl eines Parlamentspräsidenten bei der Konstituierung des neuen Landtags, nannte Ramelow als mögliche erste gemeinsame Abstimmung zwischen CDU, SPD, BSW und Linke. Dass er die fehlende Stimme selbst beisteuern könnte für eine Koalition aus BSW, SPD und CDU, lehnte Ramelow ab: “Wir reden in ganz Deutschland uns die Köpfe heiß über etwas, was völlig sinnlos ist.” Die CDU könne eine eigene Mehrheit für ihren Ministerpräsidenten im dritten Wahlgang auch ohne die Linke bekommen. Im aktuellen Table.Podcast hören Sie das gesamte Gespräch. Michael Bröcker
Verkauf der Bahn-Logistiksparte Schenker: CVC und DSV bessern Angebot nach. In diesen Wochen könnte der Verkauf der Bahn-Logistiktochter DB Schenker über die Bühne gehen und dem Konzern knapp 14 Milliarden Euro in die Kasse spülen. Am vergangenen Dienstag trafen Vertreter des dänischen Logistikanbieters DSV mit dem Bahn-Vorstand zusammen und besserten nach Informationen von Table.Briefings ihr Angebot noch einmal nach. Nur knapp 1.800 von derzeit 15.000 Jobs sollen demnach abgebaut werden, hieß es in Bahnkreisen, deutlich weniger als die Gewerkschaft Verdi befürchtet hatte. Dies könnte sich wohl über eine Zusatzvereinbarung zum Kaufvertrag regeln lassen. DSV wolle aus Schenker einen europäischen “Logistikchampion” schmieden, heißt es, und bietet sich als Industriepartner an (“Blue-collar Jobs bleiben erhalten”).
Auch das Konsortium um den Finanzinvestor CVC hat sein Angebot verbessert. CVC will die Bahn nun zusätzlich zum Kaufpreis mit einer garantierten Kapitalrückzahlung für eine Minderheitsbeteiligung an Schenker (bis zu 24,9 Prozent) locken, die die Bahn auch nach dem Verkauf behalten soll. CVC will den Konzern sanieren und spätestens nach fünf Jahren an die Börse bringen. Die dann eingeplanten Verkaufserlöse sollen jetzt schon der Bahn garantiert werden. Das Kalkül: Damit könnte die Bahn sich später dafür belohnen, dass sie sich heute für CVC entschieden hat. Der Gesamtbetriebsrat und die Gewerkschaft Verdi favorisieren angeblich das CVC-Angebot, da es den Konzern eigenständig erhält. An diesem Freitag treffen sich die Vertreter des Eigentümers Bund, um die Angebote zu beraten. Dazu gehören Vertreter des Kanzleramts und aus Verkehrs-, Finanz- und Wirtschaftsministerium. Michael Bröcker
Translation missing.AfD-Wahlerfolg: Nicht nur migrantische Gruppen erwägen Wegzug. Rund zwölf Prozent der Bürger ohne Migrationshintergrund empfinden die AfD als eine so starke Bedrohung, dass sie über eine Auswanderung aus Deutschland nachdenken. Fast jede zehnte Person mit Migrationshintergrund hat konkrete Auswanderungspläne. Bei Menschen aus dem Nahen Osten und Nordafrika (MENA) ist der Wert besonders hoch: Knapp 20 Prozent haben tatsächliche Auswanderungspläne, mehr als 27 Prozent denken darüber nach.
Noch höher sind die Werte bei Plänen zur Binnenmigration. Knapp jeder fünfte Bürger ohne Migrationshintergrund erwägt einen Wegzug aus dem Bundesland, sollte die AfD dort Teil der Landesregierung werden. Bei migrantischen Gruppen sind die Werte bei Menschen aus der MENA-Region mit über 50 Prozent am höchsten: Knapp ein Viertel haben tatsächliche und etwas mehr als ein Viertel hypothetische Pläne, das Bundesland zu wechseln. Die Zahlen stammen aus einer neuen Studie des Zentrums für Migrations- und Integrationsforschung (DeZIM), die am Freitag um 10 Uhr vorgestellt wird. Leonard Schulz
Anders Indset: Bestseller-Autor wirft CDU vor, die AfD stark zu machen. Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen habe die CDU den Erfolg der AfD befördert, weil sie nur deren Themen diskutiert habe und keine eigenen Pläne für die Zukunft des Landes entwickelt habe. Das ist die These des norwegischen Bestseller-Autors und Wirtschaftsphilosophen Anders Indset. “Anstatt mutig eigene, zukunftsweisende Visionen zu entwickeln, hat die CDU den Themen der AfD Raum gegeben und deren Rhetorik verstärkt – und damit unfreiwillig zum jüngsten Wahlerfolg der AfD beigetragen.” Es müsse stärker darum gehen, die eigenen Stärken herauszuarbeiten, statt sich nur auf die Probleme der Bundesregierung und die Themen der AfD zu fokussieren, schreibt er in einem Gastbeitrag für Table.Briefings.
Migration I: FDP legt 51-Punkte-Plan vor. Auf ihrer Herbstklausur in Hamburg hat die FDP-Bundestagsfraktion ein 23-seitiges Positionspapier mit 51 Vorschlägen für eine “Migrationswende” beschlossen. Darin fordern die Liberalen unter anderen, Flüchtlingen aus der Ukraine kein Bürgergeld mehr zu zahlen. Sie sollen einen neuen Status erhalten, der ihnen weiterhin direkten Zugang zum Arbeitsmarkt gewährt, aber Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz enthält. Auch die Höhe dieser Leistungen müsse “kritisch untersucht werden”, um keine Fehlanreize zu setzen. Ausreisepflichtigen Personen sollen Sozialleistungen komplett gestrichen werden. Sie sollen lediglich ein Flugticket oder eine Bahnfahrkarte für die Ausreise bekommen. Zudem fordert die Fraktion, dass die Europäische Union ein Pilotprojekt für Asylverfahren in Drittstaaten starten solle. Maximilian Stascheit
Migration II: Union verschärft Positionen weiter. Der Vorstand der Unionsfraktion hat einen Beschlussentwurf vorgelegt, der die Themen Asyl und Sicherheit gemeinsam aufgreift. Den Aufruf zu einem grundsätzlichen Aufnahmestopp Geflüchteter aus Syrien und Afghanistan – ungeachtet der Lage vor Ort – präsentiert das Papier als Antwort auf “Forderungen auf offener Straße nach Errichtung eines Kalifats” und antisemitische Gewalt.
Der Ampel hält die Union vor, Anreize für die Flucht nach Deutschland geschaffen zu haben. Die Begrenzung von Zuwanderung soll erklärtes Ziel des Aufenthaltsgesetzes werden. Ohne einen direkten Zusammenhang herzustellen, wiederholen die Autoren des knapp vierseitigen Papiers auch die Forderung, im Kampf gegen Kinderpornographie IP-Adressen zu speichern. Franziska Klemenz
Bürgergeld und Rente: Nur wenige fehlerhafte Bescheide. Jeder zweite Bürgergeld-Bescheid enthalte Fehler, ist online zu lesen – etwa bei einer in Medienberichten zitierten Verbraucherrechtskanzlei. Diese bezieht sich allerdings nur auf die bei ihr eingegangenen Beschwerden. Die Bundesagentur für Arbeit hat andere Zahlen: Demnach wurde 2023 gegen nur 1,7 Prozent der knapp 22 Millionen Bescheide Widerspruch eingelegt und gegen 0,2 Prozent Klage eingereicht. Ein fehlerhafter Bescheid wurde in gut 40.000 Widerspruchsfällen festgestellt. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) erteilte 2023 fast zwei Millionen Bescheide, Widersprüche gab es in rund acht Prozent und Klagen in 1,5 Prozent der Fälle. Gut 1.000 Widersprüchen und gut 2.000 Klagen wurde ganz oder teilweise stattgegeben. Fehlerhafte Bescheide seien in der Regel auf fehlende Informationen zurückzuführen, so ein DRV-Sprecher. Daher sollten Versicherte darauf achten, Lücken in ihrem Versicherungsverlauf zu vermeiden. Okan Bellikli
Ex-Chef von Hannover 96: Kind sieht den Standort Deutschland im Abstieg und fordert Investoren für den Fußball. Der Geschäftsführer der Kind-Gruppe (Hörgeräte) und Urgestein des Zweitliga-Vereins Hannover 96, Martin Kind, sieht den Standort Deutschland in akuter Gefahr. “Das ist schon mehr als eine Delle. Das hat sich schon verfestigt das Ganze”, sagte Kind in einer Sonder-Ausgabe des Podcasts Table.Today. Bei der Digitalisierung müsse Deutschland schneller vorankommen und die Politik die schonungslose Analyse der Schwächen auch benennen.
In der Auseinandersetzung um den Einstieg von Investoren in den Profi-Fußball mahnte Kind zu mehr Realismus. “Ohne Investoren geht national und international die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Fußballs verloren.” Kritik äußert er auch an Borussia-Dortmund-Chef Hans-Joachim Watzke. Den Podcast hören Sie am Samstag um 6 Uhr hier. Michael Bröcker
Selenskyj in Deutschland: Kiew bangt um langfristige Hilfe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt am Freitag nach Ramstein, um an die Hilfsbereitschaft der Deutschen zu appellieren. Grund dafür ist der Plan der Ampel die Militärhilfe für Kiew von rund 7,5 Milliarden in diesem auf 4 Milliarden Euro im kommenden Jahr senken. Während FDP-Haushälter Karsten Klein sich sicher gibt, dass die Ukraine insgesamt ausreichend Hilfe erhalten und womöglich Zinserträge aus eingefrorenen russischen Vermögen bekommen werde, sind seine Fachkollegen von der SPD und Grünen skeptischer und sehen den Ball bei den Liberalen. Man wolle und könne mehr Hilfe leisten, aber “dann muss sich der Finanzminister auch bewegen”, sagte die SPD-Haushaltspolitikerin Bettina Hagedorn Table.Briefings. Inwiefern sich eine mögliche Bundesregierung mit CDU-Beteiligung auf die Ukraine-Unterstützung auswirken könnte, lesen Sie im Security.Table. Wilhelmine Preußen, Viktor Funk
Nachhaltigkeit: Die Anschlussfähigkeit der Wirtschaftspolitik des BSW. Die Partei sei nicht grundsätzlich gegen die ökologische Transformation der Wirtschaft, sagt der Bundestagsabgeordnete Klaus Ernst (BSW). Aber man müsse “aufpassen, dass man sich durch die Transformation nicht die industrielle Basis ruiniert”. Daher sei die Wagenknecht-Partei etwa gegen das europäische Emissionshandelssystem, das zu höheren Preisen und Spekulation führen würde. Diese radikale Ablehnung des Kernstücks europäischer Klimapolitik teilt das BSW nur mit der AfD. Andere wirtschaftspolitische Forderungen der Wagenknecht-Partei sind hingegen kompatibel mit den Programmen der Konkurrenz, von der CDU bis zu den Linken. Wie der bunte Strauß der BSW-Wirtschaftspolitik im Einzelnen aussieht, lesen Sie im ESG.Table. Alexander Veit
Hacking Populism: Der mediale Populismus. Journalismus könne bei zahlungsunwilligem Publikum nur überleben, wenn er einerseits billig produziert und andererseits Aufmerksamkeit generiert, argumentiert der Medienwissenschaftler Stephan Russ-Mohl. Deshalb werde PR übernommen, insbesondere Zuspitzungen und Übertreibungen. Der Kampf um Aufmerksamkeit in der Sphäre der Ökonomie konkurriere mit dem Streben nach Vorherrschaft im politisch-kulturellen Raum. Russ-Mohl fordert eine bessere Aufklärung über die Eigenheiten des Medienbetriebs. Seinen Beitrag finden Sie hier. Mit der Serie “Hacking Populism” zeigt Table.Briefings Wege auf, wie dem Populismus begegnet werden kann.
Es ist eines der spannendsten Bücher, die in diesem Sommer erschienen sind. In dem Werk “Defekte Debatten” analysieren Deutschlandfunk Kultur-Moderator Korbinian Frenzel und die Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach kundig und konstruktiv, warum der Diskurs in diesem Land so verhärtet ist und wie wir aus der Lage wieder herauskommen. Die Dauer-Krisen und die Empörungskultur in den sozialen Medien hätten die Gesellschaft erschöpft und dünnhäutig gemacht, sagt Reuschenbach im Podcast von Table.Briefings. “Ein großes Problem ist, dass wir nicht bereit sind, anderen zuzugestehen, dass sie Zweifel haben.” Frenzel und Reuschenbach schlagen in dem Buch zehn konkrete Maßnahmen vor, wie das Land wieder besser zueinander findet. Ab 6 Uhr hören Sie das Gespräch hier.
Translation missing.Positionspapier der FDP-Bundestagsfraktion: “Für eine neue Realpolitik in der Migration – Maßnahmen für eine Migrationswende”
Positionspapier der FDP-Bundestagsfraktion: “Für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum”
Beschlussentwurf der CDU/CSU-Bundestagsfraktion: “Bereit für Verantwortung: Irreguläre Migration beenden – Innere Sicherheit wiederherstellen”
Beschlussvorschlag des Landes NRW für die Konferenz der Chefs der Staats- und Senatskanzleien zum TOP “Fortschritte, Herausforderungen und zukünftige Weichenstellungen”
Beschlussvorschlag des Landes Thüringen für die Konferenz der Chefs der Staats- und Senatskanzleien zum TOP “Finanzierungsanteil des Bundes an der Kommunalen Wärmeplanung”
Offener Brief der Grünen- und der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag zur Entlassung von Staatssekretärin Lamia Messari-Becker
Papier des Forum New Economy: Für eine Investitionsregel als Kernstück einer Reform der deutschen Schuldenbremse
Studie der Hans-Böckler-Stiftung: Erwerbstätige Frauen leisten im Mittel acht Stunden mehr unbezahlte Arbeit pro Woche als Männer
Karin Rådström wird neue Chefin von Daimler Truck, dem weltgrößten Hersteller von Lastwagen. Die schwedische Ingenieurin ist bereits seit 2021 Teil des Vorstands. (FAZ)
Wolfgang Streeck ist Soziologe und gilt als Vordenker des BSW. Hinter dessen Erfolg steckt für ihn eine Krise des politischen Systems, die in allen kapitalistischen Gesellschaften des Westens zu beobachten sei. (Zeit Online)
Miguel López ist Chef von Thyssenkrupp und steht unter Druck: Die IG Metall fordert seinen Rücktritt. Hintergrund ist ein Streit bei der Konzerntochter Thyssenkrupp Steel Europe, Deutschlands größtem Stahlhersteller. (SZ)
Winfried Hermann ist grüner Verkehrsminister von Baden-Württemberg und will seine Partei an ihre Wurzeln in der Friedensbewegung zurückführen. (SZ)
China.Table: Peking zieht bei der Kunst die Daumenschrauben an. Die Kunstfreiheit ist ein Indikator dafür, wie gedankenfrei und kreativ eine Gesellschaft sein darf. Die Verhaftung des Künstlers Gao Zhen zeigt den zunehmenden Druck auf die Kunstwelt in China. Gerade Werke, die sozialistische Führer kritisieren, sind zunehmend Ziel staatlicher Repressionen. Wie betroffene Künstler reagieren, lesen Sie hier.
Africa.Table: Goldminen in Burkina Faso verstaatlicht. Die Militärjunta in dem westafrikanischen Land hat zwei Goldminen verstaatlicht, die der kanadische Rohstoffkonzern Endeavour Mining verkauft hatte – und damit einen Rechtsstreit beendet. Welche Rolle der westafrikanische Top-Banker Simon Tiemtoré dabei spielt, lesen Sie hier.
Agrifood.Table: Von der Leyen will Marktmacht der Bauern stärken. Die EU-Kommissionschefin will sicherstellen, dass Landwirte faire Preise erzielen. Doch der Strategiedialog Landwirtschaft, der ihr Impulse für die neue Amtszeit liefern sollte, bleibt bei dem Thema zurückhaltend. Was das Verbändegremium vorschlägt, lesen Sie hier.
Bildung.Table: Was die Schweiz in der Ausbildung Deutschland voraushat. Auch im Nachbarland bleiben Lehrstellen unbesetzt und nicht alle Jugendlichen finden direkt eine Ausbildung. Allerdings ist die berufliche Bildung in der Schweiz attraktiver. Dazu trägt vor allem das gute Image der beruflichen Bildung bei. Wie die Politik das fördert und was Berufsstolz bewirkt, lesen Sie hier.
Bildung.Table: Wieso 300 Wissenschaftler für die Kitas Alarm schlagen. In einem offenen Brief konstatieren zahlreiche Vertreter der Fachwissenschaft eine dramatische Lage in den Kitas. Sie fordern konkrete Maßnahmen. Was das für das Kita-Qualitätsentwicklungsgesetz und die Haushaltsverhandlungen heißt, lesen Sie hier.
Europe.Table: Michel Barnier ist neuer Premierminister Frankreichs. Der ehemalige Brexit-Unterhändler könnte schon bald mit einem Misstrauensvotum konfrontiert sein. Welche Mehrheit ihn davor schützen kann, lesen Sie hier.
Europe.Table: Kommissionsbewerber werden gegrillt. Bevor die 26 EU-Kommissare ihre Ämter antreten können, müssen sie sich zunächst Anhörungen im Parlament stellen. Diese sind oft stundenlang, und es ist aber fraglich, ob diese alle bestehen. Welche Kandidaten besonders gefährdet sind, lesen Sie hier.
ESG.Table: Die Bedeutung von Datenanbieter in der Lieferkette. Ecovadis-Managerin Tanja Reilly spricht im Interview mit dem ESG.Table über sinnvolles Datenmanagement und “ungesunde Marktentwicklung”. Wie in diesem Zusammenhang ein vernünftiger Umgang mit Ängsten aussehen kann, lesen Sie hier.
Security.Table: Enttäuschender Nato-Gipfel. Die ehemalige Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im ukrainischen Parlament, Hanna Hopko, muss sich im Gegensatz zum ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht diplomatisch und dankbar zeigen. Was aus ihrer Sicht beim nächsten Treffen der Nato-Staats- und Regierungschefs, geschehen muss, lesen Sie hier.
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Translation missing.SZ: Versuchter Anschlag in München. Am 52. Jahrestag des Olympia-Attentats fielen Schüsse nahe dem israelischen Generalkonsulat. Der inzwischen tote Täter: ein 18-Jähriger aus Österreich. Er soll den dortigen Behörden bekannt gewesen sein – wegen Anzeichen islamistischer Radikalisierung. Jetzt ermittelt die deutsche Polizei. (“In dieser Stadt, an diesem Tag”)
Politico: Russische Beeinflussungskampagne? Das FBI wirft Russland vor, eine Kampagne zur Manipulation von Politikern, Geschäftsleuten und Journalisten betrieben zu haben. Teil der Aktion sollen gefälschte Klone von Medienseiten gewesen sein, etwa von Spiegel, SZ und FAZ. Details gibt es in der eidesstaatlichen Erklärung eines FBI-Mitarbeiters. (“FBI dossier reveals Putin’s secret psychological warfare in Europe”)
Tagesspiegel: Woidke im Interview. Schon nach der Europawahl habe die SPD versprochen, sie werde die Ergebnisse auswerten, sagt Dietmar Woidke: Das sei nicht geschehen. Seiner Partei richtet er aus, “es sollte auch heute noch so etwas geben wie politische Verantwortung”. Über Robert Habeck urteilt er, dieser habe dem Klimaschutz geschadet. (“Wenn die AfD auf Platz eins landet, kann ich als Ministerpräsident nicht weitermachen”)
Taz: Cannabis-Legalisierung belastet Justiz. Altfälle müssen neu aufgerollt und Strafen erlassen werden. Deutschlandweit geht es um mehr als 279.000 Sachverhalte, die sich unterschiedlich auf die Bundesländer verteilen. (“Die Strengsten müssen ackern”)
Welt: Tönnies wächst trotz Skandalen. Deutschlands größter Fleischkonzern gewinnt an Macht: Er will das deutsche Geschäft des niederländischen Branchenriesen Vion übernehmen, womit er neben dem Schweine- auch den Rinderfleischmarkt dominieren würde. (“Die Krönung des Fleischfürsten”)
SZ: Polizei vereitelt Anschlag in München
FAZ: Schüsse in Nähe des israelischen Generalkonsulats in München
Tagesspiegel: Am Jahrestag des Olympia-Attentats: Anschlag auf israelisches Konsulat in München vereitelt
Handelsblatt: “Herbst der Entscheidungen”
Sächsische Zeitung: Wann rufen Sie Frau Wagenknecht an, Herr Kretschmer?
Zeit Online: Was über die Schüsse in der Münchner Innenstadt bekannt ist
Spiegel: Schüsse nahe dem israelischen Konsulat – verdächtige Person ist tot
TAZ: Ehemalige DDR-VertragsarbeiterInnen – In Deutschland verrückt gemacht
Handelsblatt: So gelingt der Ruhestand im Urlaubsland Italien
NZZ: Der afghanische Investor, das Bauprojekt in Schwaben und die Frage nach der Herkunft seines Geldes
Deutschlandfunk
6:50 Uhr: Günter Nooke, ehemaliger Afrikabeauftragter: China-Afrika-Gipfel
7:15 Uhr: Daniel Caspary, MdEP (CDU): Forderung nach Abweisung an der Grenze
8:10 Uhr: Mario Reiß, Bundesvorsitzender der GDL: Neuer Vorsitzender, alte Linie?
ZDF
6:35 Uhr: Philipp Peyman Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen: Versuchter Terroranschlag in München
7:05 Uhr: Wolfgang Richter, SWP: Kontakttreffen in Ramstein
8:05 Uhr: Thorsten Frei, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion: Zukunft nach dem Rechtsrutsch bei den Landtagswahlen?
8:35 Uhr: Albrecht von Lucke, Politikwissenschaftler: Rück- und Ausblick nach einer politisch turbulenten Woche
rbb24-Inforadio
7:05 Uhr: Kristin Fischer, Referentin beim BIG e.V.: Femizide – Warum kann Deutschland Frauen nicht schützen?
Welt TV
8 Uhr: Nico Lange, MSC-Sicherheitsexperte: Ukraine und Rammstein-Treffen
8:35 Uhr: Guido Steinberg, SWP: Anschlag in München
9:30 Uhr: Christian Pegel, Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern (SPD): Migrationsdebatte
9:50 Uhr: Roderich Kiesewetter, Obmann der Unionsfraktion im Auswärtigen Ausschuss: Ukraine und Rammstein-Treffen
15:30 Uhr: Petro Poroschenko, ehemaliger Präsident der Ukraine: Rammstein-Treffen
Table.Briefings im TV
ARD, Sonntag, 21.45 Uhr. Miosga. Sahra Wagenknecht diskutiert mit Unions-Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei und Table.Briefings-Chefredakteur Michael Bröcker über die Lage in Thüringen und Sachsen.
6. September
Militär: Boris Pistorius nimmt am Ukraine Defence Contact Group Ministerial Meeting in Ramstein-Miesenbach teil. 10:30 Uhr
Parlament: Zweitägiges Bürgerfest inklusive “Tag der Ein- und Ausblicke” zum 75. Jahrestag des ersten Zusammentretens des Bundestags. Programm
Wirtschaft I: Olaf Scholz, Kai Wegner und Franziska Giffey besichtigen das IFA-Messegelände in Berlin. 9 Uhr
Wirtschaft II: Olaf Scholz und Emmanuel Macron nehmen am deutsch-französischen Unternehmertreffen in Évian teil.
7. September
Parlament: Festakt anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Bundesrates. Mit Frank-Walter Steinmeier, Hendrik Wüst, Manuela Schwesig und Gérard Larcher, Präsident des französischen Senats. 10:30 Uhr, Bonn. Livestream
Bundesregierung: Olaf Scholz besucht im Rahmen seiner Sommerreise Teltow.
8. September
Landtagswahl I: Diskussionsveranstaltung mit den Spitzenkandidaten der Brandenburger Parteien. Hans-Otto-Theater Potsdam, 16:30 Uhr
Landtagswahl II: PEN-Diskussionsveranstaltung zum Thema Das wird man ja wohl noch sagen dürfen. Mit Jana Hensel und Jan Fleischhauer. Staatstheater Cottbus, 19 Uhr. Mehr Informationen
Finanzen: Bürgerdialog im Rahmen der Veranstaltung 75 Jahre Finanzen für unsere Demokratie. Mit Christian Lindner. BMF, 14:30 Uhr. Anmeldung
Bundesregierung: ZDF-Sommerinterview mit Olaf Scholz. 19:10 Uhr
6. September
Michael Thews, MdB (SPD), 60
Janosch Dahmen, MdB (Grüne), 43
Paul Ziemiak, MdB (CDU), 39
Jana Schimke, MdB (CDU), 45
Kerstin Vieregge, MdB (CDU), 48
7. September
Marco Mohrmann, MdB (CDU) und agrarpolitischer Sprecher, 51
Holger Schatz, Staatsrat der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz in Hamburg (SPD), 56
8. September
Mark Helfrich, MdB (CDU), 46
Sandra Weeser, MdB (FDP) und Vorsitzende des Bauausschusses, 55
Alexander Throm, MdB (CDU) und innenpolitischer Sprecher, 56
Unser Tipp führt Sie heute in den Louvre. Erst durch ihren aufsehenerregenden Diebstahl 1911 wurde die Mona Lisa zu der Berühmtheit, die sie heute ist. Zu den Verdächtigen zählte sogar Pablo Picasso. Basierend auf der wahren Geschichte erzählt der Roman vom Paris der damaligen Zeit – voller Umbrüche in Kunst und Gesellschaft. Ein gut recherchiertes Buch mit vielen schönen Details. Okan Bellikli
Tom Hillenbrand: Die Erfindung des Lächelns | Kiepenheuer & Witsch
Das war’s für heute. Good night and good luck!
Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Michael Bröcker, Arthur Fiedler, Viktor Funk, Franziska Klemenz, Finn Mayer-Kuckuk, Carli Bess Kutschera, Wilhelmine Preußen, Daniel Schmidthäussler, Leonard Schulz, Andreas Sieren, Maximilian Stascheit und Alexander Veit mitgewirkt.
Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.