wir begrüßen Sie herzlich. Diese Informationen bieten wir Ihnen heute Abend:
Talk of the Town: Mehr Präsenz auf der Welt: Warum Deutschland sein militärisches Engagement im Indopazifik verstärkt
Neuer Haushaltskonflikt: Lindner gibt sich im Sommerinterview konziliant
Lügengeschichte über Baerbock: Wie das AA gegen Fake-Attacken kämpft
Kriegswirtschaft: Wie Russland alles dem Militär unterordnet
Stilllegung von Dieselautos? Thierry Breton antwortet Wissing
Standpunkt zur Kraftwerksstrategie: Steag lobt und mahnt die Regierung
Ausbildung: Azubi-Vergütungen steigen stärker als die Löhne
Bundeskultur: Theaterszene beschwert sich über Kürzungen
AI Act: Jetzt kommt es auf die Normierung an
Table.Today Podcast: Constanze Stelzenmüller, Direktorin des Center on the United States and Europe, über den US-Wahlkampf und die Chancen von Kamala Harris
Table.Documents: Brief von Breton an Wissing + Brief von Merz an Fraktion
Heads: Derya Türk-Nachbaur + Peter Heidt + Max Lucks + Michael Brandt
Best of Table: Audi ohne Ringe + Sicherheit für Wanderarbeiter + Berlin soll Brüssel helfen
Must-Reads: Kretschmer und das BSW + Bayaz und die Migration + Berlin und das Zwei-Prozent-Ziel
Nachttisch: “Krise” von Ulrich Schneider
Mehr Präsenz auf der Welt: Warum Deutschland sein militärisches Engagement im Indopazifik verstärkt
Von Michael Radunski
Deutschland will eine größere Rolle im Indopazifik spielen – und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat auf seiner Indopazifik-Reise diesem Anspruch Taten folgen lassen. Am Sonntag vereinbarte er mit seinem philippinischen Amtskollegen eine Verteidigungskooperation. In Südkorea kündigte er an, dass Deutschland dem United Nations Command auf der koreanischen Halbinsel beitreten werde. Und den USA sicherte Pistorius zu, einen deutschen Verbindungsoffizier ins Hauptquartier des amerikanischen Indo-Pazifik-Kommandos zu entsenden.
Es sind wichtige Zeichen – an Deutschlands Partner, aber auch an China. Zwar betonte Pistorius am Sonntag in Manila, das deutsche Engagement in der Region sei nicht gegen ein bestimmtes Land gerichtet. Es gehe darum, die regelbasierte internationale Ordnung zu gewährleisten, die Freiheit der Schifffahrt zu sichern und Handelsrouten zu schützen. Das alles stimmt – und ist auch wichtig.
Aber auf allen Stationen der Pistorius-Reise gibt es auch den sprichwörtlichen Elefanten im Raum: China. Denn die Volksrepublik rüstet auf und verfolgt zunehmend robust seine Ziele – auch gegenüber Deutschland. Was hinter den einzelnen Vereinbarungen steckt und warum diese Schritte auch im Hinblick auf die anstehende Präsidentenwahl in den USA wichtig sind, lesen Sie im China.Table.
Neuer Haushaltskonflikt: Lindner gibt sich im Sommerinterview konziliant. Nachdem das Bundesfinanzministerium am Donnerstag in der Koalition eine neue aufgeregte Debatte über die Finanzierung von Haushaltslücken ausgelöst hatte, bemühte sich der Finanzminister am Sonntagabend um Deeskalation. Es gehe um eine Lücke von etwa fünf Milliarden Euro, sagte Christian Lindner im ZDF-Sommerinterview. Am Donnerstag war zunächst über eine Lücke von rund 14 Milliarden Euro gesprochen worden.
Außerdem machte Lindner dieses Mal auch auf Nachfrage keine konkreten Einsparvorschläge. “Das werden wir erst in der Regierung miteinander besprechen und dann gegebenenfalls auch im Parlament”, sagte er. Auch die Frage nach einer “roten Linie”, die es dabei für ihn gebe, beantwortete der Finanzminister überraschend zurückhaltend. Während er sich sonst stets gegen jegliche Steuererhöhungen aussprach, erwähnte er im am Sonntagabend ausgestrahlten Gespräch lediglich “Steuererhöhungen für die arbeitende Mitte in unserem Land”.
Vorausgegangen war die Veröffentlichung zweier Gutachten durch das BMF. Darin waren verfassungsrechtliche Bedenken gegen die Regierungspläne zum Verringern der Haushaltslücke angemeldet worden. Das Lindner-Ministerium hatte als Reaktion darauf Vorschläge geliefert, wie die fehlenden Milliarden stattdessen eingespart werden sollten: durch “Maßnahmen zur Stärkung der Treffsicherheit der Sozialausgaben”. SPD-Chefin Saskia Esken kritisierte daraufhin, dass Lindner ohne jede Abstimmung in der Regierung” agiere; Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch erklärte: “Kaputtsparen beim sozialen Zusammenhalt oder beim Klimaschutz wird es mit uns nicht geben.” Und SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert kritisierte den Zeitpunkt der Veröffentlichung, während der Kanzler im Urlaub sei. Das könne er nur als “Selbstvermarktung” werten. Malte Kreutzfeldt
Lügengeschichte über Baerbock: Wie das AA gegen Fake-Attacken kämpft. Das Auswärtige Amt geht inzwischen nahezu sicher davon aus, dass der jüngste Fake-Angriff gegen Annalena Baerbock russischen Ursprungs ist. Das pro-russische Desinformationsportal “zeitgeschenen.de” habe nicht nur “eine falsche, frei erfundene und völlig abstruse Geschichte” über die Außenministerin verbreitet. Das Vorgehen lege nahe, “dass russische Akteure Urheber dieses Diffamierungsversuchs sind”. Das Narrativ reihe sich ein “in typische, mit Sex-Motiven arbeitende Desinformationskampagnen” vor allem gegen bekannte westliche Politikerinnen wie Hillary Clinton, die als Russland-kritisch gelten und die Ukraine unterstützten. Das Portal hatte eine gefälschte Geschichte über einen vermeintlichen afrikanischen Escort-Boy der Ministerin verbreitet.
Desinformation ist für das AA zu einem globalen Bedrohungsfaktor geworden. Sie werde von Ländern wie Russland eingesetzt, die die europäischen Werte nicht teilten und die Gesellschaften destabilisieren wollen. Das AA erarbeitet inzwischen eigene Lagebilder zu Desinformationskampagnen in den Sozialen Medien. Allein in den Monaten Dezember 2023 bis Januar 2024 hat es mehr als 50.000 pro-russische und nicht authentische “X”-Accounts und mehr als eine Million deutschsprachige X-Posts identifiziert, die sich gegen die deutsche und europäische Unterstützung für die Ukraine richteten.
Ein Mittel der Manipulatoren: gefälschte Seiten von bekannten Medien. Das Auswärtige Amt hat beobachtet, dass an vielen Tagen tausende gefälschte Accounts mehrmals pro Sekunde und immer in identischer Reihenfolge identische Bildkacheln, übereinstimmende Textbausteine und Links zu denselben gefälschten Medienseiten produzieren würden. Darüber hinaus betreiben die Fake-News-Produzenten mittlerweile auch gänzlich imaginäre oder neu geschaffene Medienportale, sie arbeiten mit gefälschten Screenshots oder erfundenen Zitaten, in denen die Beendigung der Ukraine-Unterstützung gefordert oder die ukrainische Regierung diskreditiert wird. Stefan Braun
Translation missing.Kriegswirtschaft: Wie Russland alles dem Militär unterordnet. Russlands Rüstungsbranche zeigt, dass sie trotz harter Sanktionen funktionieren kann. Dafür hat der Kreml Schritt für Schritt das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben dem Bedarf des Militärs untergeordnet: Wirtschaftlichkeit spielt keine Rolle, Arbeitskräfte werden mit hohen Löhnen gelockt, Unternehmen verstaatlicht. Eine neue Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung bringt auf den Punkt, welche dominante Rolle das Militär in Russland heute spielt. Details dazu lesen Sie im Security.Table. Viktor Funk
Stilllegung von Dieselautos? Thierry Breton antwortet Wissing. Im Namen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verfasste der für den Binnenmarkt zuständige Kommissar am Freitag eine Antwort an Verkehrsminister Volker Wissing auf dessen Brief zur drohenden Stilllegung von Dieselautos (wir berichteten). Das Schreiben liegt Table.Briefings vor. Breton erklärt, dass Wissings Formulierung, Euro-5- und Euro-6-Dieselfahrzeuge müssten die Emmissionsvorgaben künftig nicht nur im Labor, sondern in “jeder Fahrsituation” einhalten, “irreführend” sei. “Die Kommission hat nicht die Absicht, rückwirkende Änderungen vorzunehmen, den Automobilherstellern zusätzlichen Verwaltungsaufwand oder zusätzliche Anforderungen aufzuerlegen oder Maßnahmen zu ergreifen oder zu fördern, die Bürger, die Autos in gutem Glauben gekauft haben, in irgendeiner Weise benachteiligen werden”, heißt es in dem Brief.
Wissing sieht sich durch den Brief trotzdem in seiner Sorge bestätigt. “Der Kommissar räumt die Bedenken des Ministers nicht aus”, erklärte eine Sprecherin des BMDV gegenüber Table.Briefings. Breton bezeichne Wissings Aussagen zwar als “irreführend”, aber nicht als falsch. Zudem gehe es nicht um rückwirkende Maßnahmen. Schließlich würde die Entscheidung nicht durch die Kommission, sondern den Europäischen Gerichtshof getroffen. Aus diesem Grund sei es wichtig, eine Klarstellung im europäischen Regelwerk vorzunehmen. Dazu sei Wissing bereits auf seine EU-Amtskollegen zugegangen.
Hintergrund ist eine Anhörung vor dem Europäischen Gerichtshof von Anfang Juli. Darin ging es im Kern um die Frage, ob die vorgegebenen Grenzwerte von Euro-5-Kfz auch im “normalen Betrieb” eingehalten werden müssen. In der Anhörung hat die Kommission diese Frage bejaht. Dies würde jedoch von der bisherigen Praxis abweichen, da ein Test im realen Straßenverkehr bei der Erarbeitung der Euro-5-Abgasnorm noch nicht möglich war. Die geänderte Haltung der EU-Kommission könnte nun dazu führen, dass der EuGH den Betrieb von Euro-5- und Euro-6-Kfz nachträglich als unionsrechtswidrig bewertet. Die Kommission habe aber lediglich festgestellt, “dass die Pkw-Emissionsgrenzwerte unter normalen Einsatzbedingungen eingehalten werden müssen”, sagte ein Sprecher. Damit sei nicht jede Fahrsituation gemeint. Auch habe die Behörde ihren Standpunkt in dieser Frage nie geändert. Maximilian Stascheit
Standpunkt zur Kraftwerksstrategie: Steag lobt und mahnt die Regierung. Ihr CEO Andreas Reichel begrüßt in einem Standpunkt für Table.Briefings, dass die Ampel sich auf eine Linie festgelegt hat und den Ausbau aller geplanten Kraftwerkstypen nun zügig vorantreiben will. Zugleich mahnt er die Regierung, dabei nicht locker zu lassen. “Nur wenn dies tatsächlich geschieht, lässt sich der ursprüngliche Zeitplan, die neuen Kraftwerke bis Anfang des kommenden Jahrzehnts in Betrieb zu nehmen, noch einhalten”, schreibt Reichel. Lob gibt es auch dafür, dass die Bundesregierung aus Sicht der Steag erkannt hat, wie wichtig “Versorgungssicherheit und Netzdienlichkeit” für eine erfolgreiche Dekarbonisierung sind. Warum – das lesen Sie im Standpunkt.
Ausbildung: Azubi-Vergütungen steigen stärker als die Löhne. In vielen Tarifbranchen sind die Vergütungen für Azubis deutlich stärker gestiegen als die Löhne. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, die 20 Tarifbranchen auswertet. Die Forscher machen für den Trend in erster Linie den Arbeits- und Fachkräftemangel verantwortlich. Besonders hoch ist die Vergütung inzwischen etwa bei Pflegekräften. Ein Teil der Erhöhungen lässt sich durch eine Anpassung ostdeutscher Tarifbereiche an das Westniveau erklären. Welche Branche das Schlusslicht bildet, lesen Sie im Bildung.Table. Anna Parrisius
Bundeskultur: Theaterszene beschwert sich über Kürzungen. Ein Zusammenschluss aus Künstlern und Akteuren hat in einer Petition drastische Finanzierungsausfälle für die freie Theaterszene kritisiert. Das Budget für die sechs Bundeskulturfonds für freischaffende Künstler sei halbiert worden. Zudem würde das “Bündnis internationaler Produktionshäuser” nach zehn Jahren nicht mehr weiter finanziert werden. Noch im Koalitionsvertrag war die Stärkung der Strukturen der freien Szene und des Bündnisses der internationalen Häuser festgehalten worden. Leonard Schulz
AI Act: Jetzt kommt es auf die Normierung an. Nach dem Inkrafttreten der europäischen Verordnung für Künstliche Intelligenz Anfang des Monats arbeitet das Deutsche Institut für Normung mit Hochdruck an der Umsetzung, damit Unternehmen ihre KI-Produkte rechtssicher auf den Markt bringen können. “Wir haben uns als Ziel gesetzt, dass die Entwürfe zu den entsprechenden harmonisierten europäischen Normen bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sind”, sagt Filiz Elmas, Leiterin der Strategieentwicklung Künstliche Intelligenz beim DIN. Die fertigen Normen sollen spätestens Ende 2025 veröffentlicht werden. Dann haben betroffene Unternehmen nur noch ein halbes Jahr Zeit, um ihre KI-Systeme regelkonform zu machen. Der AI Act muss vom 2. August 2026 an angewendet werden. Wie die deutschen Normen mit den europäischen und internationalen abgestimmt werden, lesen Sie im Europe.Table. Corinna Visser
Es ist nicht mehr viel Zeit bis zum 5. November. Aber es ist doch zu lange hin, um Kamala Harris’ Chancen auf das Oval Office schon jetzt realistisch abzuschätzen. Eins freilich lässt sich schon sagen: Die USA geht heute anders damit um, dass eine schwarze Frau Anspruch auf das Präsidentenamt erhebt, als vor zehn oder zwanzig Jahren. Constanze Stelzenmüller, Direktorin des Center on the United States and Europe, macht diese Entwicklung auch am souveränen Auftritt der Kandidatin fest – und an ihrem herzhaften Lachen im Gegensatz zu Obamas kontrollierter Zurückhaltung. Hören Sie das ganze Gespräch mit Constanze Stelzenmüller ab 6 Uhr hier
Antwort von EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton auf den Brief von Volker Wissing an Ursula von der Leyen zu Dieselautos
Brief von Friedrich Merz an die CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Wahlrecht
Translation missing.Die Bundestagsabgeordneten Derya Türk-Nachbaur (SPD), Peter Heidt (FDP), Max Lucks (Grüne) und Michael Brandt (CDU) haben in der Frankfurter Paulskirche zum 10. Jahrestag des Beginns des Genozids an den Jesiden im Irak den Ehrenpreis des Zentralrats der Jesidinnen und Jesiden zuerkannt bekommen. Zuteil wurde ihnen die Anerkennung für ihr Engagement für jesidisches Leben im Irak und in Deutschland. Alle vier sind menschenrechtspolitische Sprecher und Sprecherinnen ihrer Fraktionen.
China.Table: Warum Audi Autos ohne Vier-Ringe-Logo plant. Die Volkswagen-Tochter Audi wird Insidern zufolge die gemeinsam mit dem chinesischen Partner SAIC entwickelten Autos ohne das Logo mit den vier Ringen auf den Markt bringen. Was die Ingolstädter sich davon erhoffen und wann die Autos auf den Markt kommen, lesen Sie hier.
China.Table: Absicherung für Wanderarbeiter. In Chinas Metropolen leben Millionen Wanderarbeiter unter prekären Verhältnissen und ohne Krankenversicherung. Nun hat der Staat entschieden, dass die städtischen Krankenversicherungen diese Menschen ebenfalls absichern müssen. Was diese Maßnahme mit dem schwächelnden Konsumklima in China zu tun hat, lesen Sie hier.
Europe.Table: Ministerien sollen beim Bürokratieabbau helfen. Der Präsident der WV Metalle, Gerd Röders, appelliert an die Bundesregierung, die EU beim Bürokratieabbau zu unterstützen, den Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt hat. Wen die Wirtschaftsvereinigung noch in der Verantwortung sieht, lesen Sie hier.
Lernen Sie alle Table.Briefings in voller Länge kostenlos kennen: Vier Wochen, ohne automatische Verlängerung, ohne Zahldaten – und informiert wie die Topentscheider.
Handelsblatt: Infrastruktur als Verteidigungsausgaben? Wie Martin Greive und Frank Specht berichten, sprechen sich Regierungsvertreter dafür aus, auch Ausgaben für den militärisch notwendigen Teil der Infrastruktur in die Verteidigungsausgaben einzubeziehen, um das Zwei-Prozent-Ziel nach dem Auslaufen des Sondervermögens weiterhin einzuhalten. Schon jetzt werden Pensionen und Zinskosten eingerechnet. Das IW kritisiert, die Meldung an die Nato sei “völlig intransparent”. (“Mit Buchungstricks zum Zwei-Prozent-Ziel”)
FAZ: Interner Vertrauensverlust bei der SPD. Die SPD stehe im Ringen um mehrheitsfähige, realisierbare Politik gespalten zu Olaf Scholz. Ein pazifistisches, amerika-kritisches Lager hadere mit seinen Entscheidungen rund um den Ukraine-Krieg. Auch der andere, erheblich größere und loyale Teil der Partei, stoße sich an seinem schwachen Auftreten, meint Mona Jaeger. (“Die verlorene Souveränität der SPD”)
SZ: Bayaz fordert ernsthaftere Asylpolitik. Baden-Württembergs grüner Finanzminister Danyal Bayaz fordert seine Partei auf, die Bekämpfung der irregulären Migration als “großes Problem” anzuerkennen: “Wenn Vorschläge auf den Tisch kommen, sollte unsere Reaktion nicht die reflexhafte Suche nach Gründen sein, warum das nicht geht.” (“,Ganz ohne Zumutungen geht es nicht'”)
Taz: Björn Höcke auf radikaler Wahlkampftour. Gareth Joswig hat den Thüringer AfD-Chef im Wahlkampf begleitet und beobachtet, wie der durch Gerichtsurteil und Machtverlust in der Partei Angeschlagene umso aggressiver und unverhohlener seinen rechtsextremen Kurs bewirbt. (“Sommer, Sonne, Rechtsextremismus”)
Welt: Kretschmer über das BSW. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bewertet das BSW, das eine realistische Koalitionsoption für die CDU darstellt, im Interview als “Blackbox Sahra Wagenknecht, in die gerade jeder das hineinprojiziert, was er gerne hätte”. Es sei “eine völlig inkonsistente Gruppe”, deren Vorsitzende vor wenigen Jahren noch für Enteignungen plädiert habe. (“Genau das ist die Aufgabe der Bundesregierung”)
Nicht überlesen!
SZ: Die Einschüchterungs-Taktik der Freien Sachsen. Der zurückgetretene Landrat von Mittelsachsen Dirk Neubauer schildert, wie die rechtsextremen Freien Sachsen ihn sukzessive zermürbt haben. Auf zunächst nette Mails mit Einladungen zum Dialog seien Autokorsos und anonyme Briefe gefolgt. Zuletzt habe er sich nirgendwo mehr sicher gefühlt. Den Kauf eines Hauses sagte er ab; stattdessen wohnt er nun in einer Wohnung ohne Namen am Klingelschild. (“Chronik einer Zermürbung”)
SZ: Lindner: Müssen fünf Milliarden Euro sparen
FAZ: Festnahmen nach Ausschreitungen im Vereinigten Königreich
Tagesspiegel: Streit über Ausländerkriminalität
Handelsblatt: Der Realitätsschock
Sächsische Zeitung: Mangelnder Impfschutz führt zu mehr Keuchhusten in Sachsen
Zeit Online: Trump gratuliert Putin zu “großartigem” Gefangenendeal
Spiegel: Simone Biles trollt Trump
Taz: “Ausbürgerung gegen meinen Willen”
Handelsblatt: Star-Investor verkauft fast 50 Prozent seiner Apple-Aktien
Deutschlandfunk
6:50 Uhr: Roderich Kiesewetter, Oberst a.D. der Bundeswehr (CDU): Bundeswehr in Nahost
7:15 Uhr: Christian Dürr, FDP-Fraktionschef: Haushaltsstreit der Ampel
8:10 Uhr: Udo di Fabio, Ex-Verfassungsrichter: Folgen des Gefangenenaustauschs
ZDF
6:35 Uhr: Daniela Karbe-Geßler, Abteilungsleiterin für Steuerrecht und Steuerpolitik beim Bund der Steuerzahler e.V.: Grundsteuer
7:05 Uhr: Gerhard Conrad, Islamwissenschaftler: Eskalation im Nahen Osten
6:35 Uhr: Saskia Esken, SPD-Bundesvorsitzende: Nachverhandlung des Bundeshaushalts 2025
Highlights der Woche
Am Dienstag besucht Karl Lauterbach, begleitet von Sachens Gesundheitsministerin Petra Köpping, Chemnitz. Vor Ort besichtigt er unter anderem ein Betreutes Wohnen der Arbeiterwohlfahrt (14 Uhr), das Klinikum Chemnitz mit Oberbürgermeister Sven Schulze (17:30 Uhr) und nimmt an dem Bürgerdialog “Sag mal, Sachsen..” (18 Uhr) teil.
Zusätzlich startet am Dienstag Kevin Kühnert (SPD) seine Wahlkampftour “Wir müssen reden” in Thüringen mit einem Bürgerdialog in Altenburg (19 Uhr). Unterstützt wird er von Landtagskandidat Frank Rauschenbach (SPD).
Am Sonntag findet das Sommerinterview mit Lars Klingbeil in der ARD statt (18 Uhr).
05. August
Verteidigung: Boris Pistorius beendet seine Indopazifik-Reise in Manila.
Bürgerdialog: Christian Linder in der Schinkelhalle in Potsdam. Information und Anmeldung. 12:15 Uhr
Berlin: Regierungspressekonferenz mit Wolfgang Büchner. 11:30Uhr
Jakob Blankenburg, MdB (SPD), 27
Daniela Schmitt, Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz (FDP), 52
Friedrich Straetmanns, Staatssekretär für Justiz von Mecklenburg-Vorpommern (Linke), 63
Helene Fischer, Schlagersängerin, 40
Unser Tipp führt Sie heute in die weite Welt des Sozialen. Ulrich Schneider, der langjährige Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, ist gerade in den Ruhestand gegangen und zieht in diesem Buch Bilanz. Anders als der Titel vermuten lässt, geht es nicht nur um seine altbekannte Kritik an der Politik. Stattdessen findet sich auch Selbstkritik – etwa zur Frage, welche Fehler er gemacht hat und dass Verbände wie seiner zuletzt weniger Einfluss hatten, als er sich das gewünscht hätte. Ein lesenswerter Rückblick auf ein Vierteljahrhundert im politischen Berlin. Okan Bellikli
Ulrich Schneider: Krise | Westend
Das war’s für heute. Good night and good luck!
Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Arthur Fiedler, Viktor Funk, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Carli Bess Kutschera, Malte Kreutzfeldt, Anna Parrius, Michael Radunski, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit und Corinna Visser mitgewirkt.
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