wir begrüßen Sie herzlich. Diese Informationen bieten wir Ihnen heute Abend:
Talk of the Town: Freiwilliger Wehrdienst – Pistorius hofft auf bis zu 10.000 Rekruten pro Jahrgang
Gaza und Rafah: Macron und Scholz mahnen Israel zur Vernunft
Firmenkultur: Warum Politik ein Business Case ist
Bundeswehr: Verhandlungen mit Putschisten in Niger
Frühkindliche Bildung: FDP fordert einheitliche Zuständigkeit
Green Deal: Was die EU zur sozialen Taxonomie plant
Rentenpaket II: Wie es nach dem Kabinettsbeschluss weitergeht
Familienunternehmen: Scharfe Kritik an Wirtschaftspolitik der Grünen
Umfrage: Ostdeutsche lieben die Heimat und misstrauen der Regierung
Table.Today Podcast: “Digitalisierung ist das Masterthema unserer Zeit” – Gespräch mit Bayerns Digitalminister Fabian Mehring
Table.Documents: Familienunternehmer kritisieren grüne Wirtschaftspolitik + Umfrage zum Ost-Lebensgefühl + Agenda zur Stärkung der EU-Wettbewerbsfähigkeit
Best of Table: Stoltenberg macht Druck + Wie die EU ihr Klimaziel erreichen will + Die ifo-Bildungsstudie greift zu kurz
Must-Reads: Kirchenasyl zählt nicht mehr + Berlin gibt Corona-Geld nicht aus + Rekord bei Einbürgerungen
Nachttisch: “Unorthodox” – Miniserie von Maria Schrader
Freiwilliger Wehrdienst: Pistorius hofft auf bis zu 10.000 Rekruten pro Jahrgang
Von Michael Bröcker und Wilhelmine Preußen
Mit einer Musterungspflicht und neuen Anreizen für einen freiwilligen Wehrdienst will Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) rund 10.000 junge Rekruten pro Jahrgang für die Truppe gewinnen. Von diesem Vorhaben erfuhr Table.Briefings aus Regierungskreisen. Die Pläne hatte der SPD-Minister zuerst vergangene Woche in einem Koalitionsfrühstück erläutert, am Montag dann auch im SPD-Präsidium vorgestellt. Nachdem diese durch eine Indiskretion nach außen gedrungen waren, sollen sie nun wohl entgegen der bisherigen Planung noch vor der Europawahl präsentiert werden.
Ein ganzer Jahrgang wird angeschrieben. Pistorius will allen rund 600.000 18-jährigen Jugendlichen einen detaillierten Fragebogen zusenden, in dem diese Angaben zu ihrer körperlichen Fitness und ihren Interessen machen sollen. Das Ausfüllen soll verpflichtend sein, ein eigenes Gesetz soll die dafür notwendigen Datenschutzregelungen anpassen. Auch Frauen sollen angeschrieben werden, bei ihnen ist die Antwort aber freiwillig. Eine Grundgesetzänderung steht nicht zur Debatte. Nach dem Rücklauf sollen dann Freiwillige zu einer Musterung und einem psychologischen Gespräch eingeladen werden.
Die Lockmittel: Führerschein, mehr Geld, schneller an die Waffe. Anreiz für den neuen 12-monatigen Wehrdienst soll unter anderem ein kostenloser Kfz-Führerschein, eine höhere Besoldung und eine vielseitigere Ausbildung an den Waffengattungen sein. Pistorius orientiere sich bei seinem Vorhaben am schwedischen Modell eines Wehrdienstes, heißt es. Schon heute gibt es allerdings Privilegien für Rekruten wie eine freie Heilsfürsorge und freies Bahnfahren.
Experten halten 10.000 Rekruten für zu wenig. Die Zahl reiche nicht einmal, um den Bestand von derzeit etwa 183.000 Soldatinnen und Soldaten zu halten, sagte der frühere Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels Table.Briefings. “Ein erweitertes Anschreiben ist weit unterhalb dessen, was möglich war.” Bartels glaubt, dass der Widerstand in seiner eigenen Partei und bei den Koalitionspartnern für eine echte Wehrpflicht zu groß ist. Notwendig wäre sie trotzdem, glaubt er: “Wenn nicht jetzt in Kriegszeiten, wann sollte man dann eine Wehrpflicht anpacken? Die Bundeswehr braucht dringend mehr Leute.”
Selbst inklusive der Reservisten liege die Größenordnung der Truppe bei 197.000 Soldaten. Bis 2030 soll sie auf 203.000 Kräfte anwachsen. Die Nato werde von Deutschland noch viel mehr verlangen, vermutet Bartels. “Wir können schon unsere Zusagen von vor dem Krieg, drei Divisionen aufzubauen, nicht einhalten.” Derweil geht das Tauziehen ums Geld für den Verteidigungsetat 2025 weiter. Bei einem Treffen von Pistorius mit Kanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner am Montag im Kanzleramt gab es noch keinen Durchbruch, hieß es. Pistorius will für seinen Etat rund 6,5 Milliarden Euro mehr, als vom Finanzminister zugestanden.
Gaza und Rafah: Macron und Scholz mahnen Israel zur Vernunft. In außergewöhnlich deutlicher Form haben der französische Präsident und der deutsche Kanzler die israelische Kriegsführung bei ihrem Treffen in Meseberg kritisiert. Nach dem jüngsten Angriff, bei dem Dutzende Zivilisten ums Leben gekommen sind, sagte Scholz, aus seiner Sicht gebe es “kein Szenario” und “keine Variante” für einen großen militärischen Angriff in Gaza, bei dem man unverantwortlich viele zivile Opfer vermeiden könnte. Es war eine eindringliche Warnung des Kanzlers an Jerusalem, an der bisherigen Strategie festzuhalten. Scholz betonte, dass Israel selbstverständlich das Recht habe, sich zu verteidigen; außerdem müsse die Hamas die noch immer mehr als 100 Geiseln sofort freilassen. Trotzdem brauche es jetzt eine Perspektive für Frieden: “Es geht immer auch um Hoffnung – die Hoffnung, sich selbst regieren zu können.”
Macron rief Israel zu einer sofortigen Waffenruhe auf. “Das Völkerrecht gilt überall; wir haben Respekt vor jedem Leben”, betonte Macron. Der Internationale Strafgerichtshof habe überall das Recht und die Aufgabe, Verstöße zu prüfen. Wie Scholz mahnte Macron neue Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung an und stellte klar, dass er große Sympathie für die jüngste Initiative aus Norwegen, Spanien und Irland hege. “Als Vertreter Frankreichs bin ich voll und ganz bereit, die Schaffung eines palästinensischen Staates anzuerkennen.”
Mit Blick auf die Ukraine gab der Präsident Kiew grünes Licht für Angriffe auf Militäreinheiten in Russland. Es sei die russische Seite, die ihre Strategie geändert habe und die Ukraine von Basen tief auf russischem Gebiet aus angreife. Zur Untermauerung zog Macron eine Karte aus der Tasche und zeigte auf die russischen Basen. “Was wir uns wünschen? Dass solche Abschussbasen angegriffen werden.” Dabei sei allerdings entscheidend, dass nur Militäreinheiten und nicht zivile Ziele attackiert würden. “Wenn wir das sehr gezielt angehen, sollte das möglich sein”, sagte Macron. Scholz antwortete auf die Frage, wie er das völkerrechtlich einschätze: “Die Ukraine hat völkerrechtlich alle Möglichkeiten, sich zu verteidigen. Sie ist angegriffen worden.” Die Behauptung, Kiew sei an dieser Stelle eingeschränkt worden, wies Scholz zurück. “Das hat es nie gegeben – und wird es auch nicht geben.”
Zuvor hatten beide Seiten eine Initiative zur Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der EU verabschiedet. Welche Stärken und Schwächen das siebenseitige Papier aufweist, lesen Sie im Europe.Table. Stefan Braun
Firmenkultur: Warum Politik ein Business Case ist. Vor den anstehenden Wahlen melden sich so viele Unternehmer zu Wort wie noch nie. Sie warnen vor einem Rechtsruck und sprechen sich öffentlich für Demokratie, Vielfalt und Freiheit aus. Der Berater Johannes Bohnen lobt das Engagement, fordert im Gespräch mit Table.Briefings aber mehr. Firmen sollten ihre “Corporate Political Responsibility” strategisch verankern und als Investition in den gesellschaftspolitischen Nährboden ihres Wirtschaftens begreifen. So könnten sie zu einem glaubwürdigeren Ansprechpartner für die Politik werden. Warum viele Manager dagegen die Öffentlichkeit eher scheuen, lesen Sie im ESG.Table. Marc Winkelmann
Translation missing.Bundeswehr: Verhandlungen mit Putschisten in Niger. Ein bilaterales Abkommen, das Deutschland derzeit mit der Putschregierung in Niger verhandelt, umfasst nach Informationen von Table.Briefings auch ein Militärkrankenhaus. Der Bau in der Hauptstadt Niamey soll demnach frühestens im September beginnen und drei Jahre dauern. Das Krankenhaus soll auch der Zivilbevölkerung zur Verfügung stehen: Etwa 60 Prozent der Kapazität sollen nicht-militärischen Patienten vorbehalten bleiben. Wie der Spiegel berichtete, bemüht sich das Bundesverteidigungsministerium derzeit in Niamey, ein bilaterales Abkommen für den Verbleib einiger Bundeswehrsoldaten auf dem Lufttransportstützpunkt in Niamey abzuschließen. Bisher lief deren Präsenz über das am 31.5. endende Minusma-Mandat. Lucia Weiß
Frühkindliche Bildung: FDP fordert einheitliche Zuständigkeit. Ria Schröder, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, fordert, dass für Kitas künftig allein die Bildungsministerien zuständig sein sollten. “Sowohl im Bund als auch in den Ländern haben die für Kitas zuständigen Ministerien oft einen Blumenstrauß an Aufgaben”, sagte Schröder Table.Briefings. So bleibe die frühkindliche Bildung auf der Strecke. In sechs Bundesländern sind die Bildungsministerien nicht für die Kitas zuständig. Stefan Spieker, Chef der Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH, die 237 Krippen, Kindergärten und Horte in zwölf Bundesländern betreibt, begrüßt Schröders Vorschlag. Die “strukturelle Verortung von Kitas in den Bildungsressorts” wäre für ihn ein großer Schritt nach vorn. Mehr dazu lesen Sie im Bildung.Table. Holger Schleper
Green Deal: Was die EU zur sozialen Taxonomie plant. Mehr als 450 Milliarden Euro benötigt die EU bis 2030, um ihre Klima- und Umweltziele zu erreichen. Für die Finanzierung hat sie unter anderem die grüne Taxonomie entwickelt -und angekündigt, auch ein soziales Pendant vorzustellen. Damit sollen mehr Mittel in die Infrastruktur von Kindergärten, Schulen, Wohnungen und Krankenhäuser gelenkt werden. Daraus wird in dieser Legislaturperiode aber nichts mehr. Stattdessen plädieren nun mehrere Experten gegenüber Table.Briefings für eine freiwillige Taxonomie, eine Art Probephase. Welche Vorteile diese Regelung hätte, lesen Sie im ESG.Table. Leonie Düngefeld
Rentenpaket II: Wie es nach dem Kabinettsbeschluss weitergeht. Nach längerem Hin und Her will das Kabinett den Gesetzentwurf am Mittwoch in unveränderter Form verabschieden. Im parlamentarischen Verfahren gelten Änderungen aber als wahrscheinlich. Die FDP will die Rente mit 63 einschränken. Aus der SPD heißt es, Anreize zum längeren Arbeiten seien durchaus denkbar. Die Grünen wollen festschreiben, dass das Geld für die “Aktienrente” möglichst nachhaltig angelegt werden muss.
Außerdem stehen weitere Vorhaben zum Thema an. Noch in diesem Jahr wollen Hubertus Heil und Christian Lindner sowohl die betriebliche und private Altersvorsorge stärken als auch ein Rentenpaket III auf den Weg bringen. Letzteres ist schon vorbereitet und soll zeitnah nach Abschluss des zweiten Pakets kommen. Es sieht eine Absicherungspflicht für Selbstständige vor. Okan Bellikli
Familienunternehmen: Scharfe Kritik an Wirtschaftspolitik der Grünen. Die Familienunternehmen bezeichnen das Europawahlprogramm der Grünen als wirtschaftsfeindlich und werfen der Partei eine dirigistische und kleinteilige Politik vor. “Die Wirtschaft gilt ihnen als Problem, keinesfalls als möglicher Quell technologischer Lösungen gegen den Klimawandel”, heißt es in einem Positionspapier, das am Mittwoch vorgestellt wird und Table.Briefings vorliegt. Der Verband vertritt 6.500 Familienunternehmen.
Der Verband empfiehlt Verbote statt Anreizsysteme. Der Verband legt den Grünen nahe, stärker marktwirtschaftliche Anreizsysteme zuzulassen, etwa bei der Vermeidung von CO2 in Häusern und Wohnungen. Im Kern sei die Partei “technikscheu” und hege ein “tiefes Misstrauen gegen Unternehmertum”. Die Familienunternehmen werfen Grünen-Wirtschaftsminister Robert Habeck vor, wegen der Fixierung auf die Klimaschutzpolitik die klassische Wirtschaftspolitik zu vergessen. Michael Bröcker
Umfrage: Ostdeutsche lieben die Heimat und misstrauen der Regierung. 89,4 Prozent der Ostdeutschen, die Civey im Auftrag der Union befragt hat, sprechen der Bundesregierung ihr Misstrauen aus. Als größte Herausforderung sehen gut 58 Prozent die anzustrebende Lohngleichheit mit Westdeutschland, gefolgt von fehlender Wertschätzung. Dabei gaben fast zwei Drittel an, zufrieden mit ihrer Lebenssituation zu sein. Gut 2.000 Menschen aus dem Gebiet der früheren DDR ohne Berlin haben an der Umfrage teilgenommen.
Die meisten Befragten verbinden Ostdeutschland mit “Heimatliebe”. Das gaben gut 69 Prozent an, gefolgt von Bodenständigkeit (62 Prozent), “abgehängt sein” (25 Prozent) und “Ungerechtigkeit” (24 Prozent). Migration bereite ihnen die größten Sorgen, sagten 56 Prozent; gefolgt von steigenden Preisen und Krieg. Franziska Klemenz
Fabian Mehring, bayerischer Digitalminister, spricht sich im Podcast Table.Today klar für Markus Söder als Kanzlerkandidat der Union aus. “Ich hoffe sehr, dass die Union nicht wie beim letzten Mal sagt: ‘Wir gewinnen mit Söder hoch, mit Laschet gewinnen wir auch, dann nehmen wir ihn’, sondern dass sie diesmal den Besten und nicht den Zweitbesten nimmt.” Die Digitalisierung bezeichnete der Politiker von den Freien Wählern als “das Masterthema unserer Zeit”. Woher Mehring weiß, was in Söders Kopf vorgeht, und wann das Faxgerät in Bayern verboten wird, hören Sie ab 6 Uhr hier.
Translation missing.Familienunternehmen: Kritik an Grünen-Wirtschaftspolitik
Umfrage: Lebensgefühl der Ostdeutschen
Agenda zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und des Wachstums in der EU
Schlussfolgerungen des Deutsch-Französischen Verteidigungs- und Sicherheitsrats
Europe.Table: Stoltenberg macht Druck. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg fordert ein Ende der Beschränkungen für ukrainische Angriffe mit westlichen Waffen auf russischem Staatsgebiet. Warum er damit Berlin und Washington unter Druck setzt, lesen Sie hier.
Europe.Table: Wie die EU ihr Klimaziel erreichen will. Die Maßnahmen für das EU-Klimaziel 2030 reichen nicht aus, um auch das Ziel für 2040 zu erreichen, sagt Kurt Vandenberghe, Generaldirektor für Klimapolitik der EU-Kommission. Wie man die Ziele am kostengünstigsten erreichen kann, lesen Sie hier.
China.Table: Wirtschaftsförderung im XXL-Maßstab. Schon zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen hat Peking ein üppiges Konjunkturpaket vorgestellt, diesmal insbesondere zur Förderung der Halbleiterindustrie. Mit welchen Milliardenbeträgen China die eigene Wirtschaft derzeit stützt, lesen Sie hier.
Bildung.Table: Die ifo-Studie greift zu kurz. Die ifo-Studie zu Bildungschancen in den Ländern hat heftige Debatten ausgelöst. Der frühere Hamburger Schulsenator Ties Rabe lobt die Studie, weil sie die Bildungsgerechtigkeit in den Fokus rücke. Welche Schwächen das Papier trotzdem hat, lesen Sie hier.
Bildung.Table: Vorbereitung von Erstwählern. Bei der Europawahl können in Deutschland erstmals Jugendliche ab 16 Jahren wählen. Für viele Erstwähler ist Europa aber weit weg. Table.Briefings war vor Ort. Wie eine berufsbildende Schule in Niedersachsen Jugendliche auf Europa vorbereitet, lesen Sie hier.
Lernen Sie alle Table.Briefings in voller Länge kostenlos kennen: 4 Wochen, ohne automatische Verlängerung, ohne Zahldaten – und informiert wie die Topentscheider.
Translation missing.FAZ: Kirchenasyl zählt nicht mehr. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat zuletzt wiederholt Flüchtlinge aus dem Kirchenasyl geholt und zeitnah abschieben lassen. Erkennbar ist: Das BAMF akzeptiert den Kirchenschutz nicht mehr. In Niedersachsen kam es jetzt zum Krisentreffen zwischen Kirche, Amt und Innenministerin, die sich in einer “Sandwich-Situation” sieht. (“Eingeklemmt zwischen BAMF und Kirche”)
FAZ: Ermittlungen in Hannover. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt Ermittlungen gegen unbekannt im Fall des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil aufgenommen, der seiner neu eingestellten Büroleiterin ein zu hohes Gehalt gewährt haben soll. So sieht es jedenfalls die CDU, die bereits einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss erwirkt hat. Weil selbst befindet sich gerade auf einer China-Reise. (“Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf”)
Süddeutsche: Längere Laufzeiten? Auf keinen Fall! Schon 2010, unter CDU-Minister Norbert Röttgen, warnte das zuständige Fachreferat im Bundesumweltministerium vor längeren KKW-Laufzeiten, wie Michael Bauchmüller schreibt. Die Fachleute mahnten eine “effektive behördliche Prüfung” an, wie interne Unterlagen ausweisen. Allein, das Referat wurde nicht gehört, Angela Merkel wollte den Weiterbetrieb – bis Fukushima explodierte. (“Als die Sicherheitsexperten rebellierten”)
Handelsblatt: Berlin gibt Corona-Geld nicht aus. Deutschland hat bisher nur sechs von 28 Milliarden Euro aus dem Corona-Wiederaufbaufonds der EU abgerufen. Das Geld verfällt 2026, und die Opposition glaubt, dass BMF-Chef Christian Lindner eine Wahlkampfkasse für 2025 bilden will. Das BMF dagegen argumentiert, dass die Auszahlung “an die Erreichung bestimmter Meilensteine gebunden” sei. (“Deutschland ruft kaum Geld aus EU-Fonds ab”)
Taz: Rekord bei Einbürgerungen. 2023 wurden mehr als 200.000 Menschen in Deutschland eingebürgert – so viele wie noch nie seit Beginn der Zählung im Jahr 2000. Insgesamt bekamen Menschen aus 157 unterschiedlichen Ländern die deutsche Staatsbürgerschaft. Die fünf häufigsten waren Syrien, Türkei, Irak, Rumänien und Afghanistan. (“200.100 Menschen 2023 eingebürgert”)
Nicht überlesen!
Spiegel: Lauterbachs fragwürdige Pflege-Zahlen. Mit der Aussage, dass die Zahl der Pflegebedürftigen 2023 statt um die erwarteten 50.000 um 361.000 gestiegen ist, hat Karl Lauterbach viel Aufmerksamkeit bekommen – aber auch viel Widerspruch. Matthias Kaufmann analysiert detailliert, warum der Anstieg in Wahrheit sehr viel geringer ist – und keineswegs überraschend. (“Zahl der Pflegebedürftigen: Das steckt wirklich hinter Karl Lauterbachs Zahlen”)
SZ: Nato-Chef fordert Waffendebatte
FAZ: Selenskyj fordert Teilnahme Bidens an Schweizer Friedensgipfel
Tagesspiegel: Israels Armee rückt ins Zentrum von Rafah vor: UN kommen zu Dringlichkeitssitzung zusammen
Handelsblatt: Ungenutzte Milliarden
Sächsische Zeitung: Sachsens Verfassungsschutz warnt vor Anschlägen bei der Fußball-EM
Zeit Online: Thüringen rückt nach rechts
Spiegel: Nackte Männer tanzen beim Schlagermove Frauen an
Welt: AfD-Politiker Holm verteidigt Krah – und das Publikum lacht
Handelsblatt: Haribo plant 300-Millionen-Werk im rheinländischen Neuss
Deutschlandfunk
6:50 Uhr: Bartholomäus Grill, Afrika-Korrespondent: Parlamentswahlen in Südafrika
7:15 Uhr: Saskia Esken, SPD-Bundesvorsitzende: Rentenpaket II
8:15 Uhr: Aref Hajjaj, Vorsitzender des Palästina-Forums Bonn: Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates zu Rafah
ZDF
7:05 Uhr: Hubertus Heil, Bundesarbeitsminister (SPD): Rentenpaket II
8:10 Uhr: Johann Wadephul, stellvertretender Vorsitzender der Unionsbundestagsfraktion: Ukraine-Hilfen
8:40 Uhr: Ulrich Neymeyr, Bischof von Erfurt: Katholikentag
rbb24-Inforadio
6:05 Uhr: Reinhard Hauke, Weihbischof im Bistum Erfurt: Katholikentag
7:45 Uhr: Christian Dürr, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion: Rentenpaket II
10:14 Uhr: Michael Mertens, stellvertretender GdP-Bundesvorsitzender: Wie sicher ist die Fußball-EM?
Sozialpolitik: Das Kabinett verabschiedet das Rentenpaket II. Mit einem Statement von Hubertus Heil. 13 Uhr
Religion: Beginn des Deutschen Katholikentags in Erfurt. Zum Auftakt spricht Frank-Walter Steinmeier. Informationen & Livestream
Demokratie: Berliner Demokratiekonferenz. Mit dem Berliner Kultursenator Joe Chialo, dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe. Programm & Anmeldung
Europawahl: Berliner Demografiegespräch “Wählerschaft im Wandel – Auswirkungen von Zuwanderung und Staatsangehörigkeitsrecht”. 12:30 Uhr, Informationen & Anmeldung
KI: Bettina Stark-Watzinger nimmt an der Podiumsdiskussion “Trustworthy AI ‘Made in Europe'” teil. Merantix AI Campus, 14:25 Uhr, Informationen & Anmeldung
Europa: ZAW-Plenum “Mehr Marktwirtschaft wagen. Wirtschaftspolitik ‘Made in Germany’ für Europa”. Mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann. 11 Uhr, Informationen & Anmeldung
Europawahl: “Unter Druck – wie behauptet sich die EU gegen Populismus, Extremismus und Nationalismus?”: Abschluss des Internationalen WDR-Europaforums. Mit Robert Habeck und Joachim Gauck. 13 Uhr, Informationen & Programm
Michael Kießling, MdB (CSU), 51
Dirk Vöpel, MdB (SPD), 53
Philipp Steinberg, Abteilungsleiter im BMWK, 51
Elyas M’Barek, Schauspieler, 42
Unser Tipp führt Sie heute von Brooklyn nach Berlin. Genauer gesagt: in die Musik-Szene, in der Esther Shapiro Freiheit sucht. Die 19-jährige Jüdin flüchtet aus der Enge einer arrangierten Ehe in einer ultraorthodoxen Community, die sie bloß als Gebärende sieht. Den Bestseller-Roman von Deborah Feldman entwickelte Maria Schrader zur teil-fiktiven Miniserie weiter; mit Dialogen auf Jiddisch und beeindruckender schauspielerischer Tiefe. Franziska Klemenz
Unorthodox | Netflix
Das war’s für heute. Good night and good luck!
Heute haben Okan Bellikli, Constanze Baumann, Stefan Braun, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Leonie Düngefeld, Damir Fras, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Molly Lukas, Wilhelmine Preußen, Holger Schleper, Lucia Weiß und Marc Winkelmann mitgewirkt.
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