Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Briefing für die Hauptstadt

Das Late-Night-Briefing für die Hauptstadt

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie herzlich. Diese Informationen bieten wir Ihnen heute Abend:

Talk of the Town: Immobilienwirtschaft – 2023 wurden rund 300.000 neue Wohnungen gebaut 

Attentat auf Fico: Täter könnte ein rassistischer Dichter sein

Krankenhausreform: Warum die Luftrettung Nachholbedarf hat 

Koalition: Irritationen zwischen SPD und FDP 

Klimaschutzgesetz: Union warnt vor Beschluss im Bundesrat 

Taiwan-Reise: Parlamentarier lassen sich von Peking nicht irritieren 

Landtagswahlen: BSW in Thüringen unter Zeitdruck 

Waffensysteme: Bundeswehr nimmt erste Drohnen in Betrieb 

Klimaneutralität: Weimarer Dreieck für die Energiewende 

Universitäten: Zahl der Präsidentinnen deutlich gestiegen 

Table.Today Podcast:Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des Verbands en2x, zu grünem Sprit 

Heads: Ulrike Harzer + Florian Post 

Table.Documents: Frühjahrsgutachten + Krankenhausreform + Luftreinhalteprogramm 

Best of Table: Pekings Waffenhilfe für Moskau + Unverzollte Billigware aus China + Australien investiert in besseres Klima-Image 

Must-Reads: Schutz für’s höchste Gericht + Pistorius’ Gutachten auf Zweitsemesterniveau + Unmengen Strom für KI 

Nachttisch: Alice Munro – Gigantin des Alltäglichen 


Talk of the Town

Neubauwohnungen in Kirchheim bei München

Immobilienwirtschaft: 2023 wurden rund 300.000 neue Wohnungen gebaut

Von Michael Bröcker

Deutlich weniger als im Schnitt der vergangenen Jahre, aber doch mehr als befürchtet: 2023 wurden in Deutschland knapp 295.000 Wohnungen fertiggestellt. Das erfuhr Table.Briefings aus Branchenkreisen mit Verweis auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis). Kommende Woche will Bauministerin Klara Geywitz (SPD) die Zahlen vorstellen.  

400.000 Wohnungen pro Jahr – mit diesem Versprechen hatte der Kanzlerkandidat Olaf Scholz 2021 seinen Wahlkampf bestritten – ein Ziel, das es in den Koalitionsvertrag schaffte, aber von der Umsetzung weit entfernt blieb. Nun liegt die Zahl der fertiggestellten neuen Wohnungen nur knapp unterhalb des Vorjahreswerts, aber immer noch rund 100.000 unterhalb der Zielmarke. Immerhin: Die deutsche Bauindustrie und mehrere Wirtschaftsinstitute hatten mit lediglich 250.000 neuen Wohnungen gerechnet. 

Im Schnitt wurden in Deutschland seit 1950 pro Jahr rund 400.000 Wohnungen fertiggestellt. An dieser Zahl hatte sich auch das Ziel der Koalition orientiert. Maßgeblicher Hintergrund für den Einbruch des Wohnungsmarkts sind die höheren Zinskosten und die dramatisch gestiegenen Kosten für Baustoffe und Materialien.  

Der Rückgang hat beide großen Segmente betroffen. Mehrfamilienhäuser, die meist von Unternehmen gebaut werden und zwei Drittel der Neubauten umfassen, genauso wie Ein- und Zweifamilienhäuser von Privatpersonen. Bauministerin Geywitz versucht, mit einer neuen Förderung für Familien und Studierende, verkürzten Genehmigungsverfahren und dem neuen, einfachen Gebäudetyp E die Bautätigkeit anzukurbeln. Auch bewegen sich die Gelder für den sozialen Wohnungsbau inzwischen auf einem Rekordniveau. Insgesamt soll der Etat des Bauministeriums 2025 auf knapp neun Milliarden Euro steigen.  

Die Bauwirtschaft fordert schnellere Verfahren durch einen digitalen Bauantrag (end to end”). Außerdem könnten die Absenkung von Vorschriften und eine stärkere Standardisierung die Baukosten senken. Nach Angaben des  Zentralen Immobilienausschusses liegt die Staatsquote beim Neubau von Immobilien inzwischen bei 37 Prozent. Im laufenden Jahr rechnet Geywitz mit 265.000 neuen Wohnungen. Dabei bezieht sich die Ministerin auf eine Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.


News

Der slowakische Premierminister Robert Fico kurz vor dem Attentat

Attentat auf Fico: Täter könnte ein rassistischer Dichter sein. Der slowakische Präsident Robert Fico ist am frühen Mittwochnachmittag in Handlová niedergeschossen worden. Am Abend schwebte der Politiker offenbar noch in Lebensgefahr; über seinen Zustand herrscht ein Nachrichtenembargo. Die gesellschaftliche Lage in dem EU-Land war zuvor polarisiert wie selten. 

Was den mutmaßlichen Täter zu dem feigen Anschlag veranlasst hat, ist offen. Mehrere slowakische Medien berichten darüber, dass es sich um einen 71-jährigen Mann aus der Ortschaft Levice handeln soll. Er soll Dichter sein, sogar Gründer eines Schriftstellerclubs und legal eine Waffe besessen haben. In mehreren Medien heißt es, der mutmaßliche Angreifer sei bereits mit rassistischen Texten aufgefallen. Das Nachrichtenportal Aktuality.sk schreibt, der Mann habe Kontakte zur inzwischen aufgelösten paramilitärischen Gruppe Slovenský Branci gehabt. Diese habe auf ihrer Seite Texte publiziert, in denen der mutmaßliche Schütze Kritik am Staat und an Migranten geübt habe.  

Die gesellschaftliche Lage in der Slowakei ist so angespannt ist wie nie zuvor. Wie Präsident Fico dazu beigetragen hat, lesen Sie im Europe.Table. Hans-Jörg Schmidt 


Krankenhausreform: Warum die Luftrettung Nachholbedarf hat. Um mehr Menschen in Not zu retten und die Luftrettung effektiver zu gestalten, sei die Einrichtung eines Schlechtwetter-Navigationsverfahrens in Deutschland unerlässlich. Kristian Pracz, CEO der DRF Luftrettung, erklärte gegenüber Table.Briefings, die Luftrettung verliere derzeit nahezu flächendeckend durch Wetter-Einschränkungen “wertvolle Zeit”. Andere Länder wie Dänemark oder die Schweiz haben das Point in Space (PinS) genannte Verfahren längst. 

PinS ermöglicht Helikoptern bei schlechter Sicht im Instrumentenflug zu fliegen. Pracz’ Dienst kämpft seit Jahren für die Einführung in Deutschland. Sein Fazit: “Wenn die Landes- und Bundesbehörden nicht zusammenarbeiten, bleibt es schwierig, das Verfahren zu etablieren.” Die geplante Krankenhausreform mit dem Abbau von Kliniken dürfte die Bedeutung der Luftrettung weiter erhöhen. Warum Pracz Hoffnung in Karl Lauterbach setzt, lesen Sie im Interview. Annette Bruhns 

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Koalition: Die Irritationen nehmen zu. Es knistert in der Ampel, derzeit vor allem zwischen SPD und FDP. Die Gespräche über den Haushaltsentwurf 2025 gehen in eine wichtige Phase: Staatssekretäre müssen ihre Mehrforderungen im Finanzministerium vortragen, Christian Lindner nennt Olaf Scholz nach dessen Auftritt in Brandenburg einen “Wahlkämpfer”. Der Kanzler wiederum will Investitionen und sich nicht “am sozialen Zusammenhalt versündigen” – wie passt das alles zusammen? In der SPD-Bundestagsfraktion wächst die Zahl der offenen Fragen. Den Genossen schwant, dass das Rentenpaket II wohl im Mai das Kabinett passiert, aber im parlamentarischen Verfahren von der FDP doch wieder zerpflückt wird. Wie soll die Zusammenarbeit mit den Liberalen unter diesen Umständen weitergehen? Und wo eigentlich steht Scholz? Auch ein Kanzler-Interview im stern klärt das nicht auf.   

In der SPD-Führung werden bereits diskret alle Szenarien durchgespielt. Das Ende der Koalition genauso wie eine Minderheitsregierung und ein womöglich vorgezogener Wahltermin. Sollte es dazu kommen, käme dem Kanzler nicht nur der mutmaßliche Hauptkonkurrent Friedrich Merz gelegen, weil er ihn unter Druck für fehleranfällig hält. Auch die Schwäche der Liberalen glaubt er in einem Wahlkampf für sich nutzen zu können. Nur: Es gibt in der Partei auch Szenarien, die ohne Olaf Scholz auskommen. Wie wahrscheinlich die sind, lesen Sie hier. Horand Knaup 


Klimaschutzgesetz: Union warnt vor Beschluss im Bundesrat. Die fehlerhafte Formulierung im Klimaschutzgesetz (siehe Berlin.Table von Dienstag) sollte nach Ansicht von Union-Vize Andreas Jung dazu führen, dass der Bundesrat das Gesetz am Freitag nicht verabschiedet, sondern den Vermittlungsausschuss anruft. “Die Ampel im Bundesrat wird sich doch wohl nicht zum Abnicken eines selbst als falsch erkannten Gesetzes hergeben”, sagte Jung Table.Briefings. Das heftig umstrittene Gesetz enthält einen fehlerhaften Verweis auf eine Verordnung; der Versuch, diesen Fehler ohne neue Abstimmung nachträglich zu korrigieren, war von der Union am Mittwoch im Klimaausschuss abgelehnt worden.  

Nun soll das Gesetz in der fehlerhaften Version im Bundesrat verabschiedet werden. Später soll dann eine Korrektur durch einen neuen Beschluss in Bundestag und Bundesrat erfolgen. Dieses Vorgehen kritisiert Jung scharf. “Um sich schnell ihrer gesetzlichen Pflichten zu entledigen, hat die Ampel das Klimaschutzgesetz nach ihrer Koalitionseinigung im Eiltempo durchs Parlament gedrückt”, sagt er. “Jetzt wundert sie sich über Fehler und will diese im Nachhinein korrigieren.” Mehr dazu lesen Sie im Climate.Table. Malte Kreutzfeldt 


Taiwan-Reise: Parlamentarier lassen sich von Peking nicht irritieren. Zur Amtseinführung des neu gewählten taiwanischen Präsidenten William Lai wollen Vertreter des Bundestags am 20. Mai nach Taiwan reisen. Die Mitglieder des Parlamentarischen Freundeskreises Berlin-Taipei wollen damit ein Signal der Solidarität senden. In China dürfte das für Verstimmung sorgen. Im Oktober 2022 hatte eine Taiwan-Reise mehrerer Bundestagsabgeordneter in Peking für Empörung sowie zu diplomatischen Verstimmungen gesorgt.  

“Es geht um eine Wertschätzung der Demokratie in Taiwan und eine stärkere internationale Anerkennung”, sagte der Vize-Vorsitzende des Freundeskreises, der FDP-MdB Frank Schäffler Table.Briefings. Taiwan müsse einen Gaststatus bei der Weltgesundheitsorganisation WHO erhalten, die EU sollte zudem die Handelsbeziehungen zu dem Inselstaat verbessern. Vorsitzender des Freundeskreises ist der CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Willsch. Michael Bröcker 


Landtagswahlen: BSW in Thüringen unter Zeitdruck. Für das Bündnis Sahra Wagenknecht wird die Zeit vor der Landtagswahl in Thüringen knapp. Nachdem der Landesparteitag vom 4. Mai auf den 1. Juni verschoben wurde, ist danach nur noch knapp ein Monat lang Zeit, um die nötigen Unterschriften für die Landesliste und die Direktkandidaten zu versammeln. Thüringens Landeswahlleiter will sich dazu zwar noch nicht äußern, aber ein Mitbewerber des BSW bestätigt dies. 

So hält der Landesschef der ÖDP in Thüringen, Martin Truckenbrodt, die Zeit für zu kurz. Er hat Erfahrung mit den formalen Hürden bei Landtagswahlen für kleine Parteien. Dass das BSW mehr als drei oder vier Direktkandidaten aufstellen kann, ist zu bezweifeln”, sagte Truckenbrodt zu Table.Briefings. Pro Wahlkreis mit durchschnittlich rund 39.000 Einwohnern werden 250 Unterschriften für einen Direktkandidaten gebraucht. “Das ist schon eine große Hausnummer”, sagt Truckenbrodt.  

Das Bündnis gibt sich zuversichtlich. Thomas Schmid, der als Landeskoordinator des BSW in Thüringen verantwortlich ist, sagte auf Nachfrage, er mache sich keine Sorgen. Im Vergleich zum Aufwand bei den Kommunalwahlen, sei das Stimmensammeln für die Landtagswahlen weniger kompliziert. Die Unterstützer müssten nicht persönlich bei den Ämtern zu bestimmten Zeiten erscheinen; die Unterschriften könnten einfach auf Marktplätzen gesammelt werden. Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai tritt das BSW nur in vier der 13 Landkreise, in denen gewählt wird, an. Vera Weidenbach 


Waffensysteme: Bundeswehr nimmt erste Drohnen in Betrieb. Nach mehr als zehn Jahren des politischen Streits hat die Bundewehr erstmals eine waffenfähige Drohne in ihren Bestand aufgenommen. In Jagel brach die German Heron TP heute zu ihrem Erstflug auf. Damit ist die Debatte um die Nutzung und Beschaffung von Drohnen – auch ohne Bewaffnung – allerdings nicht beendet: Am Donnerstag will die Union im Bundestag über den “Aufbau einer Drohnenarmee” diskutieren.  

Die Union wirft der Ampel vor, “unzureichend” auf die moderne Kriegsführung zu reagieren. Es sei bereits “viel zu viel Zeit verloren” gegangen, heißt es weiter im Unions-Antrag. Die Regierung wird bei der Debatte wohl auf die nun angeschaffte Heron TP verweisen. Die Entscheidung über den Einsatz des bewaffnungsfähigen Systems obliegt dem Bundestag, der jedes Mal aufs Neue das entsprechende Mandat erteilen muss. Für welche Einsätze sich die Drohne eignet und welche technischen Fähigkeiten sie mitbringt, lesen Sie im Security.Table. Wilhelmine Preußen 


Klimaneutralität: Weimarer Dreieck für die Energiewende. Die Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung (DFPV) will die Zusammenarbeit mit Polen in Energiefragen vorantreiben. Die Regierungen in Paris und Berlin sollten dazu eine “Energiewendeplattform Weimarer Dreieck” einrichten, heißt es in einem Papier deutscher und französischer Abgeordneter, das Table.Briefings vorliegt. Eine stärkere Zusammenarbeit der Betreiber von Strom- und Gasnetzen der drei Länder soll Geld sparen, die Energiesicherheit erhöhen und die Klimaneutralität unterstützen. Der Entwurf der Arbeitsgruppe Energiesouveränität soll im Juni von der DFPV beschlossen werden. 

Ziel sind weitere Kooperationspartner. “Deutschland und Frankreich müssen gemeinsam Öko-Motor sein für eine europäische Energieunion und eine klimaneutrale EU. Wenn wir zusammenarbeiten, können wir viel erreichen und weitere Partner integrieren – etwa über das Weimarer Dreieck auch Polen”, sagte CDU/CSU-AG-Koordinator Andreas Jung. Die Versammlung besteht aus jeweils 50 Abgeordneten des Bundestags und der Französischen Nationalversammlung. Welche konkreten Vorschläge die Parlamentarier zu Wasserstoff und Geothermie machen, lesen Sie hier. Manuel Berkel 


Universitäten: Zahl der Präsidentinnen deutlich gestiegen. An staatlichen Hochschulen in Deutschland stehen zunehmend Frauen an der Spitze. Inzwischen werden 42 Prozent der Universitäten von Frauen geführt, 2018 waren es 24 Prozent. An Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) hat sich dagegen wenig getan, wie eine Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) zeigt. Aktuell wird jede vierte HAW von einer Frau geleitet, 2019 waren es 21 Prozent.  

Die Entwicklung sei ein Erfolg von Gleichstellungspolitiken, sagte die Präsidentin der Universität Paderborn Birgitt Riegraf Table.Briefings. Unklar sei jedoch, ob der Effekt dem bekannten Muster folgt, wonach der Anteil an weiblichen Führungskräften gerade dann ansteigt, wenn das Arbeitsfeld an Attraktivität verliert und sich Krisen abzeichnen. Warum die Soziologin das befürchtet, lesen Sie im Research.Table. Anne Brüning 

Table.Today Podcast

Table.Today mit Michael Bröcker und Helen Bubrowski. "Wann kommt der grüne Sprit, Herr Küchen?" Podcast mit Prof. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des en2x.

Ist die “Molekularwende”, also der Umstieg auf klimaneutrale Kraftstoffe, die Lösung aller Klimaprobleme? Das würde heißen, wir könnten weiter Verbrenner fahren und Flugzeug fliegen, nur eben mit grünem Sprit. Aber klappt das wirklich, oder verschleppen wir mit solchen Gedankenspielen nur die notwendige Umstellung auf E-Mobilität? Viele Fragen an Christian Küchen, den Vorstandschef des ehemaligen Mineralölverbands, der inzwischen en2x Fuels und Energie heißt. Seine Antworten hören Sie im Table.Today Podcast ab 6 Uhr.

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Table.Documents

Frühjahrsgutachten des Sachverständigenrats zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung 

Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Krankenhausreform 

Nationales Luftreinhalteprogramm 

Gutachten im Auftrag des Mieterbunds: Reformperspektiven für das Verbot der Mietpreisüberhöhung nach § 5 Wirtschaftsstrafgesetzbuch 


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Heads

Ulrike Harzer

Ulrike Harzer ist neue Vorsitzende der FDP-Landesgruppe Ost. Sie folgt auf Lars Lindemann, der durch die Wiederholungswahl in Berlin aus dem Bundestag ausgeschieden ist.  

Florian Post will bei der nächsten Wahl erneut für den Bundestag kandidieren – allerdings für die CSU. Von 2013 bis 2021 saß der Münchner für die SPD im Parlament und war vor allem als “Rebell” gegen Olaf Scholz aufgefallen. (Spiegel)


Best of Table

China.Table: China hält Russlands Kriegsmaschine am Laufen. Wladimir Putin hat bei seinem Peking-Besuch ab Donnerstag guten Grund, dankbar zu sein: Zwar schickt China keine Waffen für seinen Krieg – aber Vorprodukte und Maschinen zum Bau von Waffen. Und das im Wert von Hunderten von Millionen Dollar im Monat. Warum Xi Jinping Moskau unterstützt, lesen Sie hier. 

China.Table: Tricksereien beim Zoll. Die chinesischen Plattformen Shein und Temu versenden einen Großteil ihrer Produkte zollfrei nach Europa. Warum der grenzübergreifende Onlinehandel zu einem EU-Handelsproblem zu werden droht, lesen Sie hier. 

Climate.Table: Australien kaschiert mit Investitionen alte Versäumnisse. Wie Australiens Regierung ihren schlechten Ruf in der Klimaszene durch ein milliardenschweres Investitionsprogramm verbessern will, lesen Sie hier. 

Lernen Sie alle Table.Briefings in voller Länge kostenlos kennen: 4 Wochen, ohne automatische Verlängerung, ohne Zahldaten – und informiert wie die Topentscheider.

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Must-Reads

Zeit: Rechtlichen Schutz für das höchste Gericht. Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Stephan Harbarth plädiert für einen besseren Schutz des Bundesverfassungsgerichts vor dem Zugriff von Extremisten. Es spreche viel dafür, “über klarere verfassungsrechtliche Konturen nachzudenken, ganz unabhängig von den Entwicklungen in Polen, Israel oder andernorts”. (“Rechtlich gesehen darf man in Deutschland sehr viel sagen”

SZ: Gutachten mit Zweitsemesterniveau. Boris Pistorius hat seine Forderung nach einer Ausnahme von der Schuldenbremse für die Verteidigungsausgaben mit einem Rechtsgutachten untermauern lassen. Anonym heiße es aus der Regierung: Die Thesen seien gewagt, das Gutachten habe “Zweitsemesterniveau”. Das Handelsblatt zitiert anonym aus der SPD, es sei “handwerklich grottenschlecht”. (“Scholz gegen Pistorius”

Tagesspiegel: Wissenschaftsskepsis gefährdet Pandemie-Prävention. Die Genfer Virologin Isabella Eckerle sieht die Welt auf eine neue Pandemie technisch besser vorbereitet, etwa bei Impfstoffen, gesellschaftlich aber schlechter. In der Corona-Pandemie hätten sich antiwissenschaftliche Haltungen und Verschwörungstheorien ausgebreitet, die die Kommunikation nötiger Eindämmungsmaßnahmen erschweren könnten.(“Vielleicht beobachten wir gerade den Übergang zur Pandemie”

Handelsblatt: KI frisst Unmengen Strom. Das KI-Wachstum werde alle Energiesysteme auf die Probe stellen, sagt Wirtschaftshistoriker Daniel Yergin. “KI ist eine hungrige Raupe.” Die bestehenden KI-Rechenzentren brauchten Schätzungen zufolge 4,5 Gigawatt. Binnen vier Jahren könne sich der Bedarf mehr als vervierfachen. (“Das Energieproblem der KI”

Spiegel: Verfrühter Abgesang aufs Bürgergeld. Für eine Gesamtbewertung der Reform ist es laut IAB-Chef Bernd Fitzenberger zu früh. Auch wenn eine neue Studie aus seinem Haus anders interpretiert worden sei: Ob sich die Arbeitsanreize verschlechtert hätten, könne man noch nicht sagen. (“Warum eine Abschaffung des Bürgergelds nicht helfen würde”

Nicht überlesen! 

FT: Merz beklagt Merz-Bashing. Friedrich Merz macht für das negative Bild von ihm “jahrelanges Merz-Bashing” verantwortlich. “Es gibt dieses völlig verzerrte Bild von mir, das nicht nur von meinen politischen Gegnern, sondern auch von Leuten in meiner eigenen Partei genährt wurde”, klagt Merz. Die öffentliche Wahrnehmung lasse sich in nur zweieinhalb Jahren nicht ändern, aber er beobachte Verbesserung. (“Will Friedrich Merz finally become Germany’s next chancellor?”)  

Schlagzeilen von morgen

SZ: Schüsse auf slowakischen Premier Fico 

FAZ: Schüsse auf slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico 

Tagesspiegel: Attentat auf slowakischen Premier: Robert Fico nach Kabinettssitzung angeschossen 

Handelsblatt: Das Energieproblem der KI  

Sächsische Zeitung: Sachsen schließt deutschlandweit einmaligen Pakt mit den Hochschulen 

Meistgelesenes von heute

Zeit Online: “Mich nerven Eltern, die ihren Kindern Spaghetti mit Butter bestellen”  

Spiegel: Deutscher Journalistenverband kritisiert Charlotte Merz  

Welt: Wie Stalins Strategie der “verbrannten Erde” wirklich aussah  

Handelsblatt: Wirtschaftsweise erledigen ihre Selbstzerstörung auf offener Bühne  

NZZ: Nemo und die Suche nach dem dritten Geschlecht: Die Biologie wird über Bord geworfen  

Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Pamela Eichmann, Vorsitzende Gemeindevertretung Grünheide (SPD): Tesla-Zukunft 

7:15 Uhr: Steffen Hebestreit, Regierungssprecher: 75 Jahre Grundgesetz 

8:10 Uhr: Sahra Wagenknecht, BSW-Vorsitzende: Sozialpolitik der Ampel 

rbb24 Inforadio 

7:05 Uhr: Christian Karagiannidis, DGIIN-Präsident: Was bringt die Krankenhausreform? 

8:05 Uhr: Marianne Birthler, DDR-Bürgerrechtlerin: 75 Jahre Grundgesetz 

Time.Table

Exklusiv 

Am Freitag um 9 Uhr treffen sich Olaf Scholz, Robert Habeck und Christian Lindner zu Haushaltsverhandlungen. Das erfuhr Table.Briefings aus informierten Kreisen.   

16. Mai 2024 

Außenpolitik I: Frank-Walter Steinmeier empfängt die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd (9 Uhr). Anschließend besucht ihn der britische Schriftsteller Salman Rushdie in Bellevue (14 Uhr). 

Außenpolitik II: Boris Pistorius trifft den litauischen Amtskollegen Laurynas Kasčiūnas. 16 Uhr 

Außenpolitik III: EU-Kommissar Thierry Breton besucht Berlin zu Gesprächen mit Robert Habeck, Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Anton Hofreiter

Digitalpolitik I: Olaf Scholz beim Abschied des SAP-Aufsichtsratsvorsitzenden Hasso Plattner in Mannheim. 15 Uhr 

Digitalpolitik II: eSummit 2024 mit: Robert Habeck, Christian Lindner, Friedrich Merz, Steffi Lemke, Christian Dürr, Carsten Linnemann und Reiner Haseloff. Anmeldung & Programm 

Baupolitik: Konferenz “80 Sekunden – Neues Bauen”. Mit Volker Wissing, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Julia Klöckner, Omid Nouripour und Carsten Linnemann. Anmeldung & Programm 

Wirtschaftspolitik: Debatte zur Schuldenbremse am Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung mit DGB-Chefin Yasmin Fahimi, dem Ökonom Achim Truger und Saarlands Finanzminister Jakob von Weizsäcker. 14:30 Uhr, Informationen & Livestream 

KI: AI x Green Transition 2024. Handelsblatt-Konferenz mit Volker Wissing und Steffi Lemke. Informationen & Anmeldung 

Rechtspolitik: “Abgemahnt und angezeigt – Zivilgesellschaft unter Druck”: Debatte zur No-Slapp-Richtlinie der EU im Europäischen Haus. 17:30 Uhr, Informationen & Programm 

Geburtstage von morgen

Jens Spahn, MdB (CDU) und Mitglied des Präsidiums, 44  

Tessa Ganserer, MdB (Grüne), 47 

Martin Gassner-Herz, MdB (FDP), 39 

Johannes Georg Bednorz, Physiker, 74 

Nachttisch

Unser heutiger Tipp führt sie zu einer Gigantin des Alltäglichen. Alice Munro, geboren 1931 in Ontario, heiratete mit 20 und bekam mit 22 ihr erstes Kind. Sie erdachte ihre Erzählungen beim Kartoffeln schälen und notierte Sätze, während das Gemüse garte. Ihre Heldinnen putzten ebenfalls Kartoffeln und Nasen und durchlebten dabei alle Höhen und Tiefen des Lebens. Mit 82 wurde der Kanadierin für die Kunst, in kurzer Form die ganze Welt erzählen zu können, der Literaturnobelpreis verliehen. Am Montag ist Alice Munro gestorben, mit 92 Jahren. Ihre schönsten Erzählungen versammelt der Band “Ferne Verabredungen”. Annette Bruhns


Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Michael Bröcker, Anne Brüning, Annette Bruhns, Helene Bubrowski, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Molly Lukas, Wilhelmine Preußen, Hans-Jörg Schmidt, Sven Siebert, Maximilian Stascheit und Vera Weidenbach mitgewirkt. 

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