Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Briefing für die Hauptstadt

Das Late-Night-Briefing für die Hauptstadt

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie herzlich. Diese Informationen bieten wir Ihnen heute Abend:

Talk of the Town: Sparen bei der Sicherheit – trotz höchster nationaler und internationaler Bedrohungen 

Baerbock im Indo-Pazifik: Geopolitik am anderen Ende der Welt 

Table.Today Podcast:CDU-Vize Silvia Breher für verpflichtende Sprachtests bei Kita-Kindern 

Brandenburg: Öko-Aktivisten rufen zu Protest gegen “Twitter-Faschist” Musk auf 

AfD: Krah lässt sich in Dresden feiern 

Bundeswehr: Pistorius reagiert auf neue Bedrohungen 

Junge Liberale: Brandmann will Bundesvorsitzende bleiben 

Altersvorsorge: BMAS will Betriebsrente stärken 

Best of Table: Angespannter Blick auf Xi in Paris + Genosse Schmit allein zu Haus + Förderlücke bei Innovationen 

Table.Documents: Osnabrücker Erlass + Betriebsrentenstärkungsgesetz  

Must-Reads: Ärzte fehlen + Solarhersteller gibt auf + Nicaragua scheitert mit Klage 

Nachttisch: “Baumgartner” von Paul Auster 


Talk of the Town

Annalena Baerbock, Boris Pistorius, Svenja Schulze und Olaf Scholz

Sparen bei der Sicherheit – trotz höchster nationaler und internationaler Bedrohungen 

Von Markus Bickel 

Die medialen Notrufe von Boris Pistorius in den vergangenen Tagen dürften Christian Lindner nicht entgangen sein. Mindestens 6,5 Milliarden Euro mehr im Etat 2025 benötige das Verteidigungsministerium, sonst ziehe die Bundeswehr blank – und Deutschland erreiche das selbstgesteckte und von der Nato geforderte Zweiprozent-Ziel bei den Rüstungsausgaben nicht. Was drohe, so Pistorius, sei ein “Rüstungsstopp”. Eine Abwendung der heimischen Rüstungsindustrie hin zu ausländischen Interessenten fürchtet gar das Ifo-Institut. 

Sicherheits- und rüstungspolitisch wäre das ein Fiasko. Hatte es die Ampel im laufenden Etat doch geschafft, das Nato-Zweiprozent-Ziel einzuhalten – eine Dekade nach dem Gipfel in Wales von 2014, als die Mitgliedsstaaten verabredet hatten, einen solchen Anteil des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung bereitzustellen. Geschafft hat es die Regierung im laufenden Etat nur dank Hinzurechnung des 100-Milliarden-Sondervermögens. Dessen Mittel sind spätestens 2027 aufgebraucht. Bereits für 2025 fordert Lindner deshalb eine “gemeinsame Kraftanstrengung” von seinen Kabinettskollegen, um ein Loch von geschätzt 15 bis 30 Milliarden Euro zu stopfen. 

Fachpolitiker der Ampel sind alarmiert: An diesem Donnerstag müssen alle Ministerien ihre Sparvorschläge für den nächsten Haushalt beim Finanzminister einreichen. Und ausgerechnet die Kernressorts nationaler und internationaler Sicherheit sollen massiv zur Kasse gebeten werden. “Um Planungssicherheit überjährig zu gewährleisten, reichen zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung bei weitem nicht aus”, sagt der Berichterstatter der Grünen-Bundestagsfraktion für den Einzelplan 14, Sebastian Schäfer, zu Table.Briefings. Grundlage für Lindners Streichliste ist der Finanzplan 2025, der Senkungen in den vier Kernressorts innerer und äußerer Sicherheit in Milliardenhöhe vorsieht: 

  • Der Etat von BMZ-Chefin Svenja Schulze soll von 11,2 auf 9,9 Milliarden abschmelzen. 
  • Der Etat von Innenministerin Nancy Faeser soll um 1,2 Milliarden auf 12,1 Milliarden Euro schrumpfen.  
  • Für das Auswärtige Amt von Annalena Baerbock sieht Lindners Liste ein Minus von 23 Prozent vor, von 6,7 auf 5,1 Milliarden Euro.  
  • Nur der BMVg-Etat soll in etwa bleiben: 2024 waren es knapp 52 Milliarden Euro. 

Selbst das BMVg-Budget ist unterfinanziert. “Mir fehlt die Phantasie, wie die allseits proklamierte Bündnis- und Verteidigungsfähigkeit Deutschlands sichergestellt werden soll, wenn der Bundeswehr angesichts der Vorgaben des Finanzministers nächstes Jahr nur noch 500 Millionen für Neuinvestitionen zur Verfügung stehen”, sagt Grünen-Politiker Schäfer. Doch danach sieht es aus – selbst, wenn Pistorius am Donnerstag wie berichtet 58,5 Milliarden Euro bei Lindner anmelden sollte, was einem Zuwachs um fast zwölf Prozent gegenüber dem laufenden Etat entspräche. Es wäre deutlich zu wenig im Vergleich zu dem, was angesichts der prekären Weltlage geboten wäre: Auf mehr als 90 Milliarden Euro müsste der Verteidigungsetat ab 2028 aufwachsen, um das Nato-Zweiprozent-Ziel einzuhalten, rechnet das iIo-Institut vor. 

Eine Allianz der Sicherheitsressorts? Fehlanzeige. Angesichts der Krisen weltweit würde man eine Allianz der Kernressorts gegen hybride Angriffe und russische Desinformationskampagnen erwarten. Doch weit gefehlt: Bis zur Anmeldung ihrer Bedarfe bei Lindner diesen Donnerstag schienen Schulze, Baerbock und Faeser eher für sich allein zu kämpfen als im Sinne integrierter Sicherheit. Integrierte Sicherheit- genau dieses Ziel hatte die Bundesregierung noch vor einem Jahr in ihrer Nationalen Sicherheitsstrategie angesichts der bedrohten Weltlage ausgegeben. 


News

Annalena Baerbock macht sich am Mittwoch auf den Weg nach Australien

Baerbock im Indo-Pazifik: Geopolitik am anderen Ende der Welt. 13 Jahre lang war kein deutscher Außenminister mehr in der Region. Nun reist Annalena Baerbock an diesem Mittwoch zu einer einwöchigen Reise nach Australien, Neuseeland und zum Inselstaat Fidschi.  

Das Ziel: Verbündete besuchen, Flagge zeigen in einer dynamischen Weltregion, Klimapolitik mit Geopolitik verbinden, wie es Baerbocks “Klimaußenpolitikstrategie” umreißt. Der Schwerpunkt soll bei den Themen Sicherheit und Forschung liegen: In Australien wird Baerbock ein Zentrum für Cyber-Sicherheit und eine Marinewerft besuchen, in Auckland (Neuseeland) ein Weltraumzentrum, wo zur Antarktis geforscht wird. In Fidschi wird es um Klimaschäden und den Einfluss Chinas in der Region gehen. 

Vor ihrem Abflug sagte Baerbock: “Die Sicherheit in Europa hängt auch von der  Sicherheit im Indo-Pazifik ab – und umgekehrt.” Deutschland könne sich glücklich schätzen, mit Australien und Neuseeland “zwei enge demokratische Partner im Indo-Pazifik zu haben, mit denen wir eine Weltsicht teilen”. Beide Länder hätten “viel Erfahrung im Umgang mit einem autoritären Nachbarn, mit dem sie einerseits intensiven Handel treiben, der aber andererseits militärisch, politisch und wirtschaftlich immer stärker ausgreift”. Zu dessen außenpolitischem Instrumentenkasten gehörten nicht nur wirtschaftlicher Druck, er stelle “unsere Demokratien auch durch Spionage und andere Einflussoperationen auf die Probe”. 

In Australien will die Delegation auch über grünen Wasserstoff und Rohstoffe sprechen. Mit Neuseeland ist ein neues EU-Freihandelsabkommen in Kraft getreten – “mit gestärkter Nachhaltigkeit und mit einem Kapitel für die Rechte von Indigenen”. Baerbock sagte: “Es ist der neue Goldstandard bei den Freihandelsabkommen.”  

Es ist Baerbocks zweiter Vorstoß Richtung Ozeanien: Im August letzten Jahres war sie durch einen Defekt am Airbus der Flugbereitschaft in Abu Dhabi hängen geblieben. Wie sich Baerbocks diplomatischer Stil von der des amtierenden Bundespräsidenten und früheren Außenministers unterscheidet, lesen Sie in dieser Analyse. Stefan Braun, Bernhard Pötter 


CDU: Vize-Chefin Breher für verpflichtende Sprachtests bei Kita-Kindern. Vier Tage vor dem CDU-Bundesparteitag hat sich die familienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Silvia Breher, für verpflichtende Deutschkurse bei Vorschulkindern und die Abschaffung der Lohnsteuerklassen III/V ausgesprochen. “Die Steuerklasse V ist ein Problem. Ich bin für eine Abschaffung.” Es gebe dafür keine rechtliche und steuerrechtliche Begründung, sagte Breher im Podcast von Table.Briefings. Damit unterstützt die CDU-Vize einen Gesetzesvorstoß der Ampel. Er soll demnächst im Bundestag behandelt werden.

Breher schlägt verpflichtende Deutschtests und eine Förderung für Kita-Kinder mit mangelhaften Deutschkenntnissen vor. “Diese Förderung muss entweder in der Kita oder begleitend an der Grundschule umgesetzt werden.” Die Grundschulen würden derzeit mit den Problemen der Kinder allein gelassen. “Wir müssen früher anfangen.” Es sei ein fataler Fehler gewesen, das bundesweite Sprachprogramm für Kitas einzustellen. Dass CDU-Chef Friedrich Merz bei Frauen nicht besonders beliebt sei, hält Breher für ein Klischee. “Er vertritt unsere Themen glaubhaft und ernsthaft.” Merz sei auch kein Macho. “Und ein bisschen Macho macht auch nichts. Egal ob bei Mann oder Frau.” Breher gilt als mögliche Ministerkandidatin einer CDU-geführten Bundesregierung. Das Gespräch hören Sie ab 6 Uhr hier. Michael Bröcker 

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Brandenburg: Öko-Aktivisten rufen zu Protest gegen “Twitter-Faschist” Musk auf. In Sicherheitskreisen des Landes Brandenburg wächst die Sorge vor gewalttätigen Protesten gegen das Tesla-Werk in Grünheide. Vom 8. bis 12. Mai sollen dort unter dem Motto “Disrupt Tesla” Proteste gegen den Ausbau des Werkes des “misogynen Twitter-Faschisten” Elon Musk stattfinden, wie es auf einer Internetseite der linksgerichteten Gruppe Disrupt heißt. E-Autos seien durch den Ressourcenverbrauch und den Abbau von Lithium klimaschädlich und das zerstörerische Ergebnis “neokolonialer Lieferketten”.  

Die Polizei plane einen der größten Sicherheitseinsätze der vergangenen Jahre. So heißt es in der Landesregierung. Brandenburgs CDU-Chef Jan Redmann sieht die Einsatzkräfte jedenfalls gut vorbereitet. “Wir nehmen die Hinweise auf linksextreme und gewaltbereite Demonstranten gegen Tesla sehr ernst”, sagte Redmann Table.Briefings. “Die Demonstrationsfreiheit hat Grenzen. Gewalt gegen Personen oder Sachen wird Brandenburgs Polizei nicht dulden.” Michael Bröcker  


AfD: Krah lässt sich in Dresden feiern. Wegen der Vorwürfe gegen seinen Mitarbeiter wollte die Bundesführung ihren Europa-Spitzenmann beim Wahlkampfauftakt nicht dabeihaben; in Sachsen holte Maximilian Krah das am 1. Mai nach, erfuhr dort Solidarität und viel Beifall. Dass es Spione in der AfD gebe, allerdings vom Verfassungsschutz, sagte Krah auf der Bühne in Dresden offen: “Vermutlich gab es auch einen Spion in meinem Büro und ich werde das nicht kleinreden. Wir werden es aufarbeiten, wir werden es aufklären, und wir werden euch Rechenschaft ablegen.” Allerdings verwob er die Spionage-Vorwürfe mit der gängigen AfD-Verschwörungserzählung: Dass nämlich die Bundesregierung ihre Institutionen missbrauche und V-Leute einschleuse, um der Opposition zu schaden. Wie der Auftritt von AfD-Bundeschef Tino Chrupalla zu interpretieren ist und wie sich die als rechtsextrem eingestufte Junge Alternative für Krah ins Zeug gelegt hat, lesen Sie hier. Franziska Klemenz


Bundeswehr: Pistorius reagiert auf neue Bedrohungen. Es sind deutliche Worte, die Boris Pistorius in den Vorspann seines neuen Erlasses schreiben ließ. “Eine konsequente Fokussierung der Bundeswehr auf zeitgemäße Landes- und Bündnisverteidigung im gesamtstaatlichen Kontext und die spürbare Erhöhung ihrer Einsatz- und Abschreckungsfähigkeit” will Pistorius den Streitkräften verordnen. Das ist eine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die konkrete Bedrohung, die Deutschland jetzt in Russland verortet. Nicht nur wegen Pistorius’ Heimatstadt heißt das Dokument “Osnabrücker Erlass”: Mit der Benennung stellt sich der Minister in die Reihe seiner Vorgänger, die ähnlich weitreichende Reformen angeordnet haben, angefangen mit Helmut Schmidts Blankeneser “Erlass” 1970. 

Die wesentlichen Inhalte der Umstrukturierung hatte Pistorius bereits Anfang April bekanntgegeben: ein statt bisher zwei Führungskommandos für die Streitkräfte und die Konzentration auf künftig vier Teilstreitkräfte, neben Heer, Marine und Luftwaffe der Cyber- und Informationsraum (CIR). Die Logistik und die Sanitätsversorgung, bisher zwei eigenständige Organisationsbereiche, gehen in einem gemeinsamen “Unterstützungsbereich” für alle Teilstreitkräfte auf. Details dazu finden Sie im Security.Table. Thomas Wiegold


Junge Liberale: Brandmann will Bundesvorsitzende bleiben. Auf dem Bundeskongress der Jungen Liberalen, der am Wochenende in Bielefeld stattfindet, kandidiert Franziska Brandmann für eine dritte Amtszeit als Bundesvorsitzende. Gegenkandidaten gibt es nicht. In JuLi-Kreisen wird mit einem guten Ergebnis für die 30-Jährige gerechnet. 

Auf den drei Vize-Posten kommt es zu Veränderungen. Nemir Ali, Stellvertreter für Programmatik, stellt sich nicht erneut zur Wahl. Für seine Nachfolge kandiert Maximilian Reiter. Außerdem will Jelger Tosch das Amt des Stellvertreters für Organisation von Tobias Weiskopf übernehmen, der ebenfalls nicht erneut antritt. Paavo Czwikla, Stellvertreter für Öffentlichkeitsarbeit, stellt sich zur Wiederwahl. Die Vorstandsmitglieder werden jeweils für die Dauer von einem Jahr gewählt. Maximilian Stascheit  


Altersvorsorge: BMAS will Betriebsrente stärken. Neben den Rentenpaketen II und III will das Bundesarbeitsministerium in diesem Jahr auch die betriebliche Altersvorsorge zusätzlich stützen. Pläne des Ministeriums, die Table.Briefings vorliegen, würden den Spielraum von Pensionskassen bei der Kapitalanlage erhöhen. Für eine höhere Rendite sollen ihnen unter bestimmten Umständen temporäre Unterdeckungen erlaubt werden. Das heißt, die Zahlungsverpflichtungen dürfen zeitweise höher sein als das Vermögen. Zudem sollen die Kassen mehr Geld in Risikokapital investieren dürfen. 

Außerdem soll das sogenannte Sozialpartnermodell weiterentwickelt werden. Es ermöglicht Arbeitgebern und Gewerkschaften, einen Tarifvertrag zur Betriebsrente abzuschließen. Das Gesetz würde es Unternehmen erleichtern, sich einem bestehenden Vertrag anzuschließen. Beschäftigte dürften künftig zudem auch dann vorzeitig eine Betriebsrente in Anspruch nehmen, wenn sie eine Teilrente aus der gesetzlichen Versicherung (GRV) beziehen. Okan Bellikli 


Table.Documents

Osnabrücker Erlass von Boris Pistorius  

Papier zum geplanten Betriebsrentenstärkungsgesetz 2024 des BMAS 


Best of Table

China.Table: Angespannter Blick aus Berlin auf Xi in Paris. Treffen zwischen Xi Jinping und Emmanuel Macron werden von der Bundesregierung immer besonders genau beobachtet. Denn Frankreich verfolgt andere Interessen als Deutschland. Was von dem Treffen in Paris zu erwarten ist, lesen Sie hier.

Europe.Table: Neuer Ersatz für Diesel. Der neue, klimafreundlichere Dieselersatz HVO 100 könnte deutlich günstiger sein als fossiler Kraftstoff, wenn die Reform der EU-Energiesteuerrichtlinie eine Mehrheit fände. Auf welche Ersparnis Autofahrer ab wann hoffen können, lesen Sie hier

Europe.Table: Genosse Schmit allein zu Haus. Der Spitzenkandidat der europäischen Sozialdemokraten, Nicolas Schmit, tut sich im Wahlkampf schwer. Wie wenig Rückendeckung er auch von der SPD bekommt, lesen Sie hier.  

Research.Table: Neuer Fraunhofer-Chef in der Kritik. Im Mai 2023 verließ Reimund Neugebauer die Fraunhofer-Gesellschaft. Sein Nachfolger Holger Hanselka wollte die Forschungsorganisation wieder zu alten Stärken führen. Ob ihm das gelungen ist, lesen Sie hier.  

Research.Table: Förderlücke bei Innovationen. Vor allem in der Phase, in der aus einem innovativen Projekt ein Start-up wird, gebe es eine Förderlücke im Wissenschaftssystem, sagt Sabine Kunst. Wie die Vorstandsvorsitzende der Joachim Herz Stiftung diese schließen will, lesen Sie hier

Climate.Table: Klima-Desinformation polarisiert im EU-Wahlkampf. Doch im Vergleich zu früheren Wahlen kommen Verzögerungsnarrative und Falschinformation heute viel subtiler daher. Wer dahinter steckt, lesen Sie hier

Climate.Table: CO2-Handel statt Reichensteuer. Eine Erhöhung der Steuern für Reiche würde den Wohlstand bestrafen, das Klima aber nicht retten. So argumentiert Lukas Köhler, Vize-Vorsitzender der FDP-Fraktion. Weshalb er auf Emissionshandel und Klimageld setzt, lesen Sie hier.  

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Must-Reads

SZ: Zu wenig Ärzte – und keine Abhilfe in Sicht. Zigtausend Mediziner fehlen in Deutschland, 64.000 Ausländer füllen die Lücken und trotzdem gilt ein strenger Numerus Clausus – wie passt das zusammen? Es gibt viele Gründe, aber vor allem fehlt es an Studienplätzen. Ein Studium dauert lang, die Plätze sind teuer, und keiner will sie finanzieren. Klar ist deshalb: Der Skandal bleibt, auf die Schnelle ändert sich gar nichts. (“Die Not mit dem Numerus Clausus”

Tagesspiegel: Scholz: Deutschland kein Freizeitpark. Zum 1. Mai ließ der Kanzler in einer Videobotschaft wissen, dass in Deutschland genug gearbeitet werde. 2023 seien so viele Stunden geleistet worden wie nie zuvor. Das sei auch eine “Frage des Anstands”. Der Begriff vom “Freizeitpark Deutschland” sei ärgerlich. Angesprochen fühlen dürfte sich die FDP, die zuletzt eine längere Lebensarbeitszeit ins Spiel gebracht hatte. (“Arbeiten wir zu wenig?”

Tagesspiegel: Das BSW greift an. Laut einer INSA-Umfrage kommt das Bündnis Sahra Wagenknecht in Thüringen inzwischen auf 16 Prozent (+3 im Vergleich zum März). Die AfD liegt immer noch mit 30 Prozent (-1) vorne, die CDU kommt auf 20 Prozent, die Linke mit Bodo Ramelow auf 16 Prozent. Die SPD wird auf 7 Prozent taxiert, die Grünen liegen bei 5, die FDP bei 2 Prozent. (“Wagenknecht-Partei legt in Thüringen auf 16 Prozent zu”

Handelsblatt: Kaum noch fremde Direktinvestitionen. Ausländische Konzerne haben 2023 in Deutschland so wenig Investitionsprojekte angekündigt wie seit zehn Jahren nicht mehr. Seit 2017 sei die Zahl der Projekte sogar um 35 Prozent gesunken, sagt eine Analyse von EY. Zum Vergleich: In Frankreich kletterte die Zahl gleichzeitig um 20 Prozent. (“Neue Zweifel am Standort”

FAZ: Klage Nicaraguas abgewiesen. Der Internationale Gerichtshof hat den Eilantrag Nicaraguas abgewiesen, wonach Deutschland seine Rüstungsexporte nach Israel wegen des Gaza-Kriegs stoppen solle. Die Verkündung dauerte 20 Minuten. Das Hauptverfahren kann sich dagegen über Jahre hinziehen. Nicaragua wirft Berlin vor, Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht zu unterstützen. (“Nur eine Stimme für Nicaragua”

Taz: Nach Meyer Burger jetzt Solarwatt. Der nächste Hersteller von PV-Modulen in Sachsen gibt auf. 190 Arbeitsplätze fallen weg, schreibt Bernward Janzing. Immerhin, Maschinenpark und Expertise sollen erhalten bleiben. Denn die Firma lebt weiter, die Chance der Dresdner: Sie sind europaweit im Installationsgeschäft vertreten – mit Modulen aus China. (“Die nächste Solarfirma schließt”

Schlagzeilen von morgen

SZ: Das Gaza-Problem von Joe Biden 

FAZ: Gewaltsame Zusammenstöße an amerikanischen Universitäten 

Tagesspiegel: Arbeiten wir zu wenig? Kanzler vertieidgt Beschäftigte und ärgert sich über “Freizeitpark”-Kritik 

Handelsblatt: Neue Zweifel am Standort 

Sächsische Zeitung: Das Deutschlandticket ist ein Gewinn – aber nicht für alle

Meistgelesenes von heute

Zeit Online: Trump will Gewaltausbruch bei Wahlniederlage nicht ausschließen 

Spiegel: Kritik an Netflix-Film wegen großen Altersunterschieds 

Welt: “Das erinnert ein bisschen an die Frühphase der DDR” 

Handelsblatt: Unter 200 Zulassungen im Monat – BYD hat ein Deutschland-Problem 

NZZ: Die amerikanischen Universitäten sind völlig aus dem Lot. Es hilft nur ein Neuanfang  

Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Ralf Melzer, Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Israel: Frist für Waffenpause in Nahost läuft ab 

7:15 Uhr: Otto Fricke, haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion: Frist für Sparvorschläge der Ministerien endet 

8:10 Uhr: Barbara Slowik, Berliner Polizeipräsidentin: 1. Mai in der Hauptstadt 

ZDF 

6:35 Uhr: Kerstin Claus, Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs: Zehn Jahre Hilfstelefon 

7:05 Uhr: Jochen Kopelke, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei: 1. Mai 

8:05 Uhr: Marie-Christine Ostermann, Präsidentin Die Familienunternehmer: Arbeit in Deutschland 

rbb24-Inforadio 

7:25 Uhr: Barbara Slowik, Berliner Polizeipräsidentin: 1. Mai in der Hauptstadt 

9:05 Uhr: Felix Neumann, Abteilung Internationale Politik und Sicherheit in der Konrad-Adenauer-Stiftung: 1. Mai – Extremistische Bündnisse? 

9:25 Uhr: Thorsten Wolff, Abteilungsleiter am Robert-Koch-Institut: Vogelgrippe H5N1 – Die neue Tierpandemie? 

Time.Table

2. Mai 2024 

Außenpolitik: Ursula von der Leyen und Zyperns Präsident Nikos Christodoulidis fliegen nach Beirut, um ein Finanzpaket für den Libanon zur Begrenzung der Migration in die EU zu vereinbaren. 

Gesundheit: Karl Lauterbach stellt die Nationale Suizidpräventionsstrategie der Bundesregierung vor. 12:30 Uhr 

Landwirtschaft: Cem Özdemir besucht Baden-Württemberg. In Stuttgart besichtigt er ein Weingut und einen Bauernhof; in Esslingen nimmt er an einer Diskussion zum Thema “Unser täglich Brot – Zukunftsfähige Landwirtschaft” teil. 

Innenpolitik: Kevin Kühnert reist durch NRW. In Aachen und Eschweiler diskutiert er mit Bürgern über aktuelle Themen – zum Beispiel die Dönerpreisbremse. 

EU: “Polen in Europa: 20 Jahre nach dem EU-Beitritt, kurz vor der Europawahl”: Podiumsdiskussion von Europe Direct und dem Deutschen Polen-Institut. 18:30 Uhr, Informationen & Anmeldung 

Geburtstage von morgen

Sabine Bloch, Botschafterin in Peru, 58  

Felix Neumann, Botschafter in Sri Lanka, 63 

Achim Post, stellvertretender SPD-Vorsitzender, 65 

Florian Henckel von Donnersmarck, Regisseur, 51 

Silvia Neid, ehemalige Trainerin der Frauenfußballnationalmannschaft, 60 

Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute zurück zu Paul Auster und seinen wunderbaren Büchern. Seiner Welt zwischen harter Realität und zärtlichster Literatur, die schon in “Stadt aus Glas” und im “Mond über Manhattan” alles ausstrahlte und in die Herzen legte, was in zahlreichen Büchern bis zu “Baumgartner”, seinem letzten Werk, noch folgen sollte. Wer ihm, seiner Stimme, seinen Gedanken und seinem feinen Blick auf die Welt nochmal zuhören möchte, sei eine Ausgabe des “Alles gesagt” ans Herz gelegt. Auster ist in der Nacht auf Mittwoch gestorben. Stefan Braun 

Paul Auster: Baumgartner | Rowohlt 


Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Constanze Baumann, Okan Bellikli, Markus Bickel, Stefan Braun, Michael Bröcker, Annette Bruhns, Damir Fras, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Molly Lukas, Bernhard Pötter, Maximilian Stascheit und Thomas Wiegold mitgewirkt.

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