Table.Briefing: Agrifood

Top of the Table: Politik + Bundesregierung fordert EUDR-Verschiebung

Liebe Leserin, lieber Leser,

unsere heutige Ausgabe ist etwas Besonderes: nach sorgfältiger Auswahl durch die Agrifood.Table-Redaktion möchten wir Ihnen im Rahmen unserer Serie “Top of the Table” die 100 entscheidenden Köpfe der deutschsprachigen Agrifood-Szene vorstellen.

In zehn Kategorien präsentieren wir jeweils zehn herausragende Persönlichkeiten: Aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Unternehmen, Beratung, Thinktanks, Wissenschaft, Stiftungen, NGOs und Gesellschaft. Heute erscheint unsere erste Rubrik “Politik”.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und ein erholsames Wochenende!

Ihre
Henrike Schirmacher
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Analyse

Die entscheidenden Köpfe der Agrifood-Szene – Politik

Cem Özdemir – Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Bündnis 90/Die Grünen

Der Grünen-Politiker ist als Landwirtschaftsminister angetreten, um den Spagat zu meistern, scheinbar unvereinbare Posten zusammenzubringen: Die ökonomischen Interessen von Erzeugern und Erzeugerinnen wahren bei gleichzeitig mehr Klima-, Umwelt- und Tierschutz. Seine Rhetorik ist daher von Kompromissen geprägt. Als Realo ist er sehr anpassungsfähig, versucht bei gesellschaftlichen Diskursverschiebungen den Anschluss zu halten. In die Schusslinie ist er als Kabinettsmitglied bislang nicht geraten.

Norbert Lins MdEP, Mitglied im Agrarausschuss des Europaparlaments, CDU

Der CDU-Europaabgeordnete ist einer der einflussreichsten Agrarpolitiker innerhalb der EVP-Fraktion und gut vernetzt in der Brüsseler Agrarszene. Anfang des Jahres spielte er als damaliger Vorsitzender im Agrarausschuss eine maßgebliche Rolle bei den Lockerungen, die das Parlament als Antwort auf die Bauernproteste im Rekordtempo beschloss.

Carina Konrad – MdB, Vize-Fraktionsvorsitzende, FDP

Die Diplom-Agraringenieurin ist Vize-Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag und mischt bei Agrarthemen mit, die die breitere Bundespolitik beschäftigen, wie dem Düngegesetz oder dem Agrarpaket. Dabei hält sich die Rheinland-Pfälzerin, die im Hunsrück selbst einen Hof bewirtschaftet, auch mit Kritik an den Koalitionspartnern und dem Bundeslandwirtschaftsminister nicht zurück. 

Renate Künast – MdB, agrar- und ernährungspolitische Sprecherin, Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Solange wie sie mischt wohl kaum eine andere deutsche Politikerin in der Agrar- und Ernährungspolitik der Bundesrepublik mit. Nach ihrer Zeit als Bundeslandwirtschaftsministerin in den frühen 10er-Jahren bietet die Juristin agrarindustriellen Interessen heute als agrar- und ernährungspolitische Sprecherin der Grünen die Stirn. Diese Arbeit könnte im kommenden Jahr ein jähes Ende nehmen, dann will die Berlinerin nicht erneut für den Bundestag kandidieren.

Franziska Kersten – MdB, Mitglied im Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, SPD

Die ausgebildete Rinderzüchterin und promovierte Tierärztin ist seit dieser Legislatur eine der zentralen agrarpolitischen Stimmen der SPD im Bundestag. Als Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft und dem Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz verbindet sie dort ihren Einsatz für Tierschutz und den ländlichen Raum mit ihrem Engagement für Klima- und Umweltschutz. 

Zoe Mayer – MdB, Mitglied im Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, Bündnis 90/Die Grünen

Die promovierte Wirtschaftsingenieurin ist als Bundestagsabgeordnete der Grünen eine der zentralen Stimmen, wenn es um Tierschutzpolitik geht. Klare Stellung bezog die Karlsruherin, die Mitglied des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft ist, zuletzt bei Tiertransporten oder dem Umgang mit Wölfen. An ihrem Ziel, die industrielle Massentierhaltung zu beenden, will Mayer festhalten, wenn sie 2025 erneut für den Bundestag kandidiert.

Albert Stegemann  MdB, agrarpolitischer Sprecher, CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Der Agrarwirt aus Niedersachsen ist seit 2013 Mitglied des deutschen Bundestages und seit 2018 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. In seiner Doppelrolle als Landwirt und Politiker ist er ein entschiedener Verfechter der Interessen der Bauern. Stegemann setzt sich für eine wettbewerbsfähige, innovationsstarke Landwirtschaft ein. 

Maria Noichl MdEP, Mitglied im Agrarausschuss des Europaparlaments, SPD

Die SPD-Politikerin sitzt seit 2014 im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments. Der Bayerin liegen vor allem Geschlechtergleichstellung und soziale Gerechtigkeit am Herzen. Bei der jüngsten GAP-Reform war sie treibende Kraft hinter der Einführung der sozialen Konditionalität, mit der Agrarsubventionen an die Einhaltung sozialer Mindeststandards gebunden werden.

Martin Häusling – MdEP, Mitglied im Agrarausschuss des Europaparlaments, Bündis 90/Die Grünen

Der hessische Bio-Landwirt und überzeugte Gentechnik-Gegner sitzt seit 15 Jahren für die Grünen im Europaparlament und war bis vor Kurzem Agrarsprecher seiner Fraktion. Der 63-Jährige nimmt kein Blatt vor den Mund und gilt in der Fraktion auch über die deutschen Grünen hinaus als einflussreich.

Michaela Kaniber  Landwirtschaftsministerin Bayern, CSU

Die CSU-Politikerin ist seit 2018 bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Als Tochter eines Gastwirts aus dem Berchtesgadener Land setzt sie sich für die Stärkung der ländlichen Räume und den Erhalt bayerischer Familienbetriebe ein. Dazu gehört für die gelernte Steuerfachangestellten auch die Absenkung des Schutzstatus des Wolfes in der EU.  

  • Agrarpolitik
  • Bauernproteste
  • Cem Özdemir
  • Düngegesetz
  • Ernährung
  • Franziska Kersten
  • Landwirtschaft
  • Michaela Kaniber
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News

EUDR: Bundesregierung fordert Verschiebung um sechs Monate

Im Mai hatte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir an die EU-Kommission appelliert, die europäische Anti-Entwaldungsverordnung (EUDR) anzupassen, bevor diese Ende Dezember greifen soll. Passiert ist seither wenig. Mit einem Schreiben im Namen der Bundesregierung an den exekutiven Vizepräsidenten der Europäischen Kommission und kommissarischen Umweltkommissar, Maroš Šefčovič, hat Özdemir seiner Forderung nach Aufschub der EUDR-Umsetzung deshalb nun Nachdruck verliehen.

Özdemir fordert in dem Schreiben, das Table.Briefings vorliegt, den Anwendungsstart der EUDR “dringend” um ein halbes Jahr zu verschieben – vom 30. Dezember 2024 auf den 1. Juli 2025. Vier Monate vor dem planmäßigen Start fehlten wichtige Umsetzungselemente wie die Einstufung Deutschlands als Land mit geringem Entwaldungsrisiko, schreibt Özdemir.

Özdemir drängt auf praktikable, bürokratiearme und reibungslose Umsetzung

“Die EU-Kommission muss endlich aus der Sommerpause kommen und Klarheit schaffen”, so der Grünen-Politiker weiter. Die Voraussetzungen für eine angemessene Vorbereitung der Wirtschaft und eine effiziente nationale Anwendung müssten unverzüglich geschaffen werden. Die Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft bräuchten ausreichend Zeit, um sich vorzubereiten. “Sonst drohen Lieferketten zum Ende des Jahres zu reißen – zum Schaden der deutschen und europäischen Wirtschaft, der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Drittstaaten sowie der Verbraucherinnen und Verbraucher”, mahnt Özdemir.

Das Ziel der EUDR, den notwendigen globalen Waldschutz zu stärken, stehe zwar außer Frage, die Umsetzung müsse aber praktikabel, bürokratiearm und reibungslos funktionieren, fordert der Bundeslandwirtschaftsminister. “Die EU-Kommission kann hier alle Voraussetzungen im Alleingang schaffen, ohne die EUDR neu zu verhandeln.”

Mitglieder der brasilianischen Regierung fordern Überarbeitung der EUDR

Deutschland ist derweil nicht das einzige Land, dessen Regierung sich mit Blick auf den baldigen Anwendungsstart der EUDR an die EU-Kommission richtet. Erst am Dienstag hatten Mitglieder der brasilianischen Regierung Vertreter der EU-Kommission in einem Brief dazu aufgefordert, die Bestimmungen der EUDR nicht wie geplant Ende des Jahres umzusetzen, sondern zu überarbeiten, um brasilianische Exporte nicht zu gefährden.

Gemäß der Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten, so der volle Titel, sollen Unternehmen die Vorschriften eigentlich ab dem 30. Dezember 2024 anwenden, kleinere Unternehmen ab Ende Juni 2025. Dann dürfen sie Einfuhren bestimmter Produkte – unter anderem Kakao, Kaffee, Palmöl, Soja und Holz – nur in der EU verkaufen, wenn die Lieferanten eine Sorgfaltserklärung eingereicht haben. Diese bestätigt, dass ein Produkt nicht von einer nach dem 31. Dezember 2020 abgeholzten Fläche stammt, und dass bei seiner Herstellung die lokale Gesetzgebung eingehalten wurde.

Kritik an fehlenden Grundlagen für Länder-Benchmarking

Kritik, der zufolge die Kommission wichtige Grundlagen für die Umsetzung der EUDR noch nicht vorgelegt habe – etwa bestimmte Leitlinien und das Länder-Benchmarking war zuletzt von vielen Seiten zu vernehmen. Mit dem Länder-Benchmarking will die Kommission jedem Land eine bestimmte Risikostufe für Entwaldung zuweisen.

Auf dieser Basis gelten dann bestimmte Kontrollquoten für die einzelnen Produktgruppen: Die nationalen Behörden müssen pro Produktgruppe jeweils ein Prozent der Marktteilnehmer kontrollieren, die aus Ländern mit niedrigem Risiko importieren, drei Prozent bei Ländern mit Standardrisiko und neun Prozent bei Ländern mit hohem Risiko. heu

  • Anti-Entwaldung
  • Bundesregierung
  • Cem Özdemir
  • Entwaldung
  • EU-Kommission
  • EUDR
  • Lieferketten
  • Sorgfaltspflichten

Bundestagsausschuss: Mediziner fordern Altersgrenze für Energydrinks

Die Empfehlung des Bürgerrats Ernährung aufnehmend, hat sich der Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft diese Woche in einem Fachgespräch mit einer Altersgrenze für den Kauf von Energydrinks auseinandergesetzt. Trotz vermehrter Forderungen nach einer Altersgrenze im Ausschuss deutet bislang wenig daraufhin, dass die Bundesregierung den Verkauf von Energydrinks zeitnah regulieren wird.

Dabei halten Ärzte wie Felix Oberhoffer und Nikolaus Haas von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), die in dem Fachgespräch um ihre Stellungnahme gebeten wurden, es aus medizinischer Sicht für äußerst sinnvoll, den Kauf von Energydrinks erst ab 18 Jahren zu erlauben. Energydrinks könnten bei Kindern und Jugendlichen eine Art Einstiegsdroge für andere Drogen im Erwachsenenalter sein, gab Haas zu bedenken – von Alkohol zu Cannabis und härteren Drogen. Bekannt sei auch, dass der Konsum von Energydrinks zu Schlafstörungen, aggressivem Verhalten und vermehrter sexualisierter Gewalt führen könne.

Gesundheitliche Folgeerscheinungen des Energydrink-Konsums könne man als Arzt in einer Kindernotaufnahme regelmäßig beobachten, ergänzte Oberhoffer. Da viele Kinder übergewichtig seien, Diabetes oder Bluthochdruck hätten, empfinde er es als gesellschaftliche Aufgabe, mit präventiven Maßnahmen dem entgegenzuwirken. Kinder und Jugendliche müssten vor den Gefahren geschützt werden, pflichtete Rebekka Siegmann von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch ihm bei.

Interessenvertreter sehen Energydrinks bereits “umfassend und ausreichend reguliert”

Andreas Kadi von der Interessenvertretung Energy Drinks Europe zeigte sich im Fachgespräch derweil überzeugt, dass Energydrinks auf europäischer und nationaler Ebene bereits umfassend und ausreichend reguliert seien. Es gebe auf den Verpackungen Hinweise auf erhöhten Koffeingehalt und darauf, dass die Drinks für Kinder, Schwangere und Stillende nicht empfohlen seien. Trotz vergleichbaren Koffeingehalts gebe es solche Verpflichtungen für Kaffee- oder Teegetränke nicht. Energydrinks seien sicher, sagte Kadi mit Blick auf Bewertungen von Lebensmittelsicherheitsbehörden. Detlef Groß von der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke zitierte aus Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI), wonach der Konsum von Energydrinks bei Kindern keine nennenswerte Rolle spiele.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie häufig und in welchen Mengen Jugendliche Energydrinks konsumieren und ob sich ein übermäßiger, langanhaltender Konsum auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt, soll im kommenden Jahr die Auswertung der sogenannten EDKAR-Studie liefern. Diese führt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) derzeit im Auftrag des BMEL gemeinsam mit der Berliner Charité durch. Mit deren Ergebnissen rechnet das Ministerium im März 2025. heu

  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
  • Bundestag
  • Ernährung
  • Ernährungspolitik
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GAP-Reform: Warum Agora Agrar anderes empfiehlt als der Strategiedialog

GAP-Direktzahlungen vorrangig an die sozio-ökonomisch bedürftigsten Betriebe zu vergeben, wie es der Strategiedialog Landwirtschaft vorschlägt, hält der Co-Direktor von Agora Agrar, Harald Grethe, nicht für sinnvoll. In einer neuen Studie zur Rolle der Landwirtschaft in einer klimaneutralen EU spricht sich der Thinktank stattdessen dafür aus, die Agrarsubventionen vollständig an Gemeinwohlleistungen zu binden.

Direktzahlungen sind nicht geeignet, um bedürftige Haushalte sozialpolitisch aufzufangen“, meint Grethe dazu bei der Studienvorstellung. Hierzu gebe es sozialpolitische Instrumente in den einzelnen Mitgliedstaaten. “Wir haben auch die Daten nicht, um zu messen, wer bedürftig ist“, gibt er zu bedenken. So gebe die Größe eines Betriebs nicht automatisch Aufschluss über dessen wirtschaftliche Situation.

Grethe: Kein Grund, in Deutschland per se kleine Betriebe zu fördern

Aber auch in einer auf Gemeinwohlleistungen ausgerichteten GAP, wie sie sich Agora Agrar vorstellt, könne in manchen Fällen der Erhalt kleiner Betriebe subventioniert werden. In manchen EU-Ländern mit besonders vielen sehr kleinen Betrieben böten diese eine große Zahl von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum, die andere Sektoren nicht sofort auffangen könnten, erläutert der Agrarwissenschaftler. Hier sei es eine Gemeinwohlleistung, den Strukturwandel abzufangen.

Dabei gehe es aber nicht, wie im Vorschlag des Strategiedialogs, um die individuelle Bedürftigkeit der Betriebe. Eine solche Situation gebe es zudem nicht hierzulande, sondern zum Beispiel in Rumänien. “In Deutschland gibt es keinen Grund, per se kleine Betriebe zu fördern“, so Grethe.

Thinktank sieht großes Potenzial für Emissionsminderung

Die Studie geht derweil davon aus, dass in der Landwirtschaft eine deutliche Emissionsminderung möglich ist: 60 Prozent bis Mitte des Jahrhunderts. Bisher stagniert der Treibhausgasausstoß des Sektors seit Jahrzehnten. Eine Option sei, die Landwirtschaft in den europäischen Emissionshandel einzubeziehen, erklärt Co-Direktorin Christine Chemnitz.

Einnahmen aus dem Emissionshandel könnten dann genutzt werden, um CO₂-Entnahmen zu entlohnen“, schlägt sie vor. Davor, negative Emissionen, zum Beispiel durch die Gehölze auf landwirtschaftlichen Flächen, wie Hecken oder schnell wachsende Baumarten, direkt in den Emissionshandel einzubeziehen, warnt die Agrarökonomin dagegen. Denn sonst könnten Unternehmen den Ausstoß von Treibhausgasen durch Negativemissionen ausgleichen, die als naturbasierte Lösungen oft nicht dauerhaft wirksam seien. jd

  • Emissionshandel
  • GAP
  • GAP-Reform
  • Gemeinsame Agrarpolitik
  • Strategiedialog Landwirtschaft

Pestizidrückstände: Wie sich das EU-Parlament gegen die Kommission in Stellung bringt

In neuer Zusammensetzung nach der Europawahl bemüht sich der EU-Umweltausschuss weiter darum, dass in der EU nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel auch auf Einfuhren verboten werden. Mit breiter Mehrheit forderten die Abgeordneten am Donnerstag die Europäische Kommission auf, keine nachweisbaren Rückstände verschiedener Pflanzenschutzmittel auf importierten Lebensmitteln zu erlauben. Schon in der vergangenen Amtszeit hatte das Parlament sich in ähnlichen Fällen gegen die Kommission gestellt.

Der Ausschuss erhob Einspruch gegen zwei Verordnungsvorschläge der Kommission zu Importtoleranzen für die Fungizide Cyproconazol, Benomyl, Carbendazim und Thiophanat-methyl sowie das Insektizid Spirodiclofen, die in der EU nicht zugelassen sind. Die Brüsseler Behörde will die maximal zulässigen Rückstandswerte dieser Stoffe zwar für viele Importprodukte auf null absenken, für einige aber die geltenden Werte beibehalten. So blieben etwa nachweisbare Rückstände von Carbendazim auf importierten Zitronen, Limonen oder Mandarinen erlaubt.

Reihe von Einsprüchen des Parlaments setzt sich fort

Die Vorschläge der Kommission “schaden Menschen und Umwelt in Ländern außerhalb der EU, verletzen das Vorsorgeprinzip in der EU und setzen EU-Landwirte einem unfairen Wettbewerb aus”, sagt der Grünen-Europaabgeordnete Martin Häusling, der die Einsprüche gemeinsam mit Kollegen von den Sozialdemokraten (S&D), Liberalen (Renew) und Linken verfasst hat, zu Table.Media.

Die Kommission hält dagegen, die vorgeschlagenen Rückstandswerte seien im Einklang mit Befunden der EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA. Wo immer Rückstände erlaubt blieben, sei die jeweilige Menge sicher, betonte Almut Bitterhof von der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (SANTE) vor dem Ausschuss. Sie warnte zudem: Wenn die EU Handelspartnern in Sachen Importtoleranzen Vorgaben mache, die im Rahmen der WTO-Regeln nicht zu rechtfertigen seien, könnten diese bei europäischen Exporten bald ähnlich reagieren.

Über die vom Umweltausschuss beschlossenen Einsprüche muss noch das Parlamentsplenum final entscheiden, voraussichtlich bei seiner Sitzung kommende Woche. Nimmt es sie an, muss die Kommission ihre Vorschläge zurückziehen und neue einreichen. Abzuwarten bleibt, ob sich die Brüsseler Behörde dann den Forderungen des Parlaments beugen würde, wie sie es etwa im Juli mit einem neuen Vorschlag zum Wirkstoff Thiacloprid getan hatte. jd

  • ENVI
  • Europäische Kommission
  • Grüne/EFA
  • Pflanzenschutz

IVA-Studie: Innovationen könnten THG-Emissionen im Ackerbau deutlich senken

Bis zu 40 Prozent der Emissionen aus dem Ackerbau könnten durch die Nutzung technologischer Innovationen vermieden werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Industrieverband Agrar (IVA) in Auftrag gegebene Studie, die unter der Leitung von Enno Bahrs, Professor für landwirtschaftliche Betriebslehre an der Universität Hohenheim, durchgeführt und am Montag vorgestellt wurde.

Die Studienautoren haben vier Verfahren untersucht, die aus ihrer Sicht Potenzial bei der Reduzierung der THG-Emissionen bieten: die Düngeherstellung mittels grünen Ammoniaks, die teilflächenspezifische Düngung, der Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren und der Einsatz neuer genomischer Techniken (NGT) in der Pflanzenzüchtung.

Die Autoren betonen, dass die Reduzierung der THG-Emissionen im Land- und Forstwirtschaftssektor (LULUCF) auch aus globaler Sicht eine wichtige Rolle für den Klimaschutz spiele. Derzeit sei der Sektor für rund 22 Prozent der globalen Gesamtemissionen verantwortlich.

Basierend auf ihren Ergebnissen haben sie fünf politische Handlungsempfehlungen formuliert:

  1. Den Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren gesetzlich zu regulieren;
  2. Neue Techniken der Pflanzenzüchtung zu fördern (z.B. CRISPR/Cas);
  3. Grünes Ammoniak in der Düngerherstellung zu fördern;
  4. Digitale Technologien beim Einsatz von Mineraldünger stärker zu fördern;
  5. Die Forschung weiterer Verfahren zur THG-Minderung zu unterstützen.

IVA-Präsident: “Innovationen sind entscheidend für die THG-Minderung”

IVA-Präsident Michael Wagner betonte die wichtige Rolle, die Innovationen für den Klimaschutz spielen. “Damit die technologischen Lösungen flächendeckend die Klimabilanz verbessern, muss die Politik jetzt die notwendigen Rahmenbedingungen für eine klimaverträglichere Landwirtschaft schaffen”, forderte er.

Die Agrarproduktion müsse “effizienter” werden, sagte Wagner. “Doch ohne Mehrkosten wird das nicht gehen.” Um das Potenzial der Landwirtschaft zu heben, müssten deshalb die Energiepreise für erneuerbare Energien sinken. Zum Einsatz von NGT sagte er: “Wir plädieren sehr stark dafür, dass die praxistaugliche und beschleunigte Züchtung künftig möglich wird.”

Einer der Streitpunkte im Fachdialog, der im Anschluss an die Pressekonferenz stattfand, war die Frage, ob der Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren in der Landwirtschaft bereits hinreichend erforscht sei. Luisa Rölke, Leiterin des Referats “Klimaschutz, Klimaanpassung, Wasser” im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), monierte, dass das Ministerium in diesem Bereich noch Forschungsbedarf sehe und die vorhandenen Studien nicht ausreichen würden. ag

  • Emissionen
  • Innovation
  • Landwirtschaft
  • NGT
  • Treibhausgase
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Must-Reads

Business Insider: Baywa erhält Hilfe von außen. Ein externer Sanierungsexperte soll die Umstrukturierung der hoch verschuldeten Baywa übernehmen. Der Unternehmensberater Michael Baur von Alixpartners wird dem Vorstand als Generalbevollmächtigter und “Chief Restructuring Officer” zur Seite stehen. Baur hat bereits zahlreiche Restrukturierungsprojekte bei mittelständischen Unternehmen und börsennotierten Konzernen erfolgreich geleitet. (“Milliarden-Schulden bei Baywa: Agrar-Riese bekommt externen Sanierungschef”)

Euractiv: Landwirte warten auf Subventionen. Die Europäische Union sieht die Bio-Produktion als Vorteil für eine nachhaltigere Landwirtschaft. Allerdings haben Frankreich und andere EU-Staaten Schwierigkeiten mit Verzögerungen bei der Auszahlung von Agrarsubventionen an Betriebe, die auf Bio-Anbau umstellen. (“Zahlungsverzögerungen bei Agrarhilfen für ökologische Betriebe”)

Zeit: So kann eine neue Landwirtschaft aussehen. Agora Agrar hat beschrieben, wie eine ökologische Landwirtschaft im Jahr 2045 aussehen kann. Weniger Viehzucht und eine effektivere Nutzung der Böden stehen im Zentrum der Überlegungen. (“Die Öko-Utopie ist möglich”)

Zeit: 5G kann Landwirte unterstützen. Über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren hat ein Forschungsprojekt die Einsatzmöglichkeiten des Mobilfunkstandards 5G in der Landwirtschaft erforscht. Das Ziel des Projekts 5G Nortnet bestand darin, Landwirten zu ermöglichen, höhere Erträge bei gleichzeitig geringerem Ressourceneinsatz zu erzielen. Im Rahmen von 5G Nortnet wurden unter anderem Sensorik zur Datenerfassung, Drohnentechnologie und Augmented Reality untersucht. (“Projekt untersucht Potenziale von 5G in der Landwirtschaft”)

Pharmazeutische Zeitung: Kleinkinder werden ungesund ernährt. Laut einer Studie konsumieren bereits Kleinkinder zu viel Zucker und ungesunde Lebensmittel. Die empfohlene tägliche Höchstmenge an ungesunden Lebensmitteln wird bei Kindern bis zu fünf Jahren im Durchschnitt um mehr als das Doppelte überschritten. Gleichzeitig fehlt es ihnen an gesunden Lebensmitteln, insbesondere an Gemüse. (“Kleinkinder essen zu ungesund”)

Lebensmittel Zeitung: Richter gegen Hipp. Der Babynahrungshersteller Hipp hat mit dem Vitamin-D-Gehalt seiner Kindermilch geworben, was zu einem jahrelangen Rechtsstreit mit Verbraucherschützern führte. Nun liegt ein rechtskräftiges Urteil vor: Die Richter bewerteten die Werbung von Hipp als irreführend. (“Richter werten Werbung von Hipp als irreführend”)

Lebensmittel Zeitung: HDE warbt vor geschlossenen Grenzen. Deutschland plant, seine Grenzen verstärkt zu schließen, um die Migration besser kontrollieren zu können. Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht darin jedoch ein Problem und fordert eine Bevorzugung des gewerblichen Verkehrs. (“HDE sorgt sich um ungehinderten Grenzverkehr”)

BCG: Ein gesunder Boden ist auch gut für die Wirtschaft. Ein gesunder Boden trägt nicht nur zu höheren Ernteerträgen und weniger Erosion bei, sondern ermöglicht auch einen reduzierten Einsatz von Kunstdünger und einen geringeren Bedarf an mechanischer Bewässerung. Zudem erhöht er die Widerstandsfähigkeit der Erträge gegenüber Überschwemmungen und Dürren, da er Wasser besser aufnehmen und speichern kann. Eine Verbesserung der Bodengesundheit könnte allein in Deutschland zu einem wirtschaftlichen Nutzen von über 14 Milliarden Euro pro Jahr führen, berechnet die Boston Consulting Group. (“Healthy Soil Grows Healthy Food-and Stronger Economies”)

Agrifood.Table Redaktion

AGRIFOOD.TABLE REDAKTION

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    In zehn Kategorien präsentieren wir jeweils zehn herausragende Persönlichkeiten: Aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Unternehmen, Beratung, Thinktanks, Wissenschaft, Stiftungen, NGOs und Gesellschaft. Heute erscheint unsere erste Rubrik “Politik”.

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    Ihre
    Henrike Schirmacher
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    Die entscheidenden Köpfe der Agrifood-Szene – Politik

    Cem Özdemir – Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Bündnis 90/Die Grünen

    Der Grünen-Politiker ist als Landwirtschaftsminister angetreten, um den Spagat zu meistern, scheinbar unvereinbare Posten zusammenzubringen: Die ökonomischen Interessen von Erzeugern und Erzeugerinnen wahren bei gleichzeitig mehr Klima-, Umwelt- und Tierschutz. Seine Rhetorik ist daher von Kompromissen geprägt. Als Realo ist er sehr anpassungsfähig, versucht bei gesellschaftlichen Diskursverschiebungen den Anschluss zu halten. In die Schusslinie ist er als Kabinettsmitglied bislang nicht geraten.

    Norbert Lins MdEP, Mitglied im Agrarausschuss des Europaparlaments, CDU

    Der CDU-Europaabgeordnete ist einer der einflussreichsten Agrarpolitiker innerhalb der EVP-Fraktion und gut vernetzt in der Brüsseler Agrarszene. Anfang des Jahres spielte er als damaliger Vorsitzender im Agrarausschuss eine maßgebliche Rolle bei den Lockerungen, die das Parlament als Antwort auf die Bauernproteste im Rekordtempo beschloss.

    Carina Konrad – MdB, Vize-Fraktionsvorsitzende, FDP

    Die Diplom-Agraringenieurin ist Vize-Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag und mischt bei Agrarthemen mit, die die breitere Bundespolitik beschäftigen, wie dem Düngegesetz oder dem Agrarpaket. Dabei hält sich die Rheinland-Pfälzerin, die im Hunsrück selbst einen Hof bewirtschaftet, auch mit Kritik an den Koalitionspartnern und dem Bundeslandwirtschaftsminister nicht zurück. 

    Renate Künast – MdB, agrar- und ernährungspolitische Sprecherin, Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

    Solange wie sie mischt wohl kaum eine andere deutsche Politikerin in der Agrar- und Ernährungspolitik der Bundesrepublik mit. Nach ihrer Zeit als Bundeslandwirtschaftsministerin in den frühen 10er-Jahren bietet die Juristin agrarindustriellen Interessen heute als agrar- und ernährungspolitische Sprecherin der Grünen die Stirn. Diese Arbeit könnte im kommenden Jahr ein jähes Ende nehmen, dann will die Berlinerin nicht erneut für den Bundestag kandidieren.

    Franziska Kersten – MdB, Mitglied im Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, SPD

    Die ausgebildete Rinderzüchterin und promovierte Tierärztin ist seit dieser Legislatur eine der zentralen agrarpolitischen Stimmen der SPD im Bundestag. Als Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft und dem Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz verbindet sie dort ihren Einsatz für Tierschutz und den ländlichen Raum mit ihrem Engagement für Klima- und Umweltschutz. 

    Zoe Mayer – MdB, Mitglied im Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, Bündnis 90/Die Grünen

    Die promovierte Wirtschaftsingenieurin ist als Bundestagsabgeordnete der Grünen eine der zentralen Stimmen, wenn es um Tierschutzpolitik geht. Klare Stellung bezog die Karlsruherin, die Mitglied des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft ist, zuletzt bei Tiertransporten oder dem Umgang mit Wölfen. An ihrem Ziel, die industrielle Massentierhaltung zu beenden, will Mayer festhalten, wenn sie 2025 erneut für den Bundestag kandidiert.

    Albert Stegemann  MdB, agrarpolitischer Sprecher, CDU/CSU-Bundestagsfraktion

    Der Agrarwirt aus Niedersachsen ist seit 2013 Mitglied des deutschen Bundestages und seit 2018 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. In seiner Doppelrolle als Landwirt und Politiker ist er ein entschiedener Verfechter der Interessen der Bauern. Stegemann setzt sich für eine wettbewerbsfähige, innovationsstarke Landwirtschaft ein. 

    Maria Noichl MdEP, Mitglied im Agrarausschuss des Europaparlaments, SPD

    Die SPD-Politikerin sitzt seit 2014 im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments. Der Bayerin liegen vor allem Geschlechtergleichstellung und soziale Gerechtigkeit am Herzen. Bei der jüngsten GAP-Reform war sie treibende Kraft hinter der Einführung der sozialen Konditionalität, mit der Agrarsubventionen an die Einhaltung sozialer Mindeststandards gebunden werden.

    Martin Häusling – MdEP, Mitglied im Agrarausschuss des Europaparlaments, Bündis 90/Die Grünen

    Der hessische Bio-Landwirt und überzeugte Gentechnik-Gegner sitzt seit 15 Jahren für die Grünen im Europaparlament und war bis vor Kurzem Agrarsprecher seiner Fraktion. Der 63-Jährige nimmt kein Blatt vor den Mund und gilt in der Fraktion auch über die deutschen Grünen hinaus als einflussreich.

    Michaela Kaniber  Landwirtschaftsministerin Bayern, CSU

    Die CSU-Politikerin ist seit 2018 bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Als Tochter eines Gastwirts aus dem Berchtesgadener Land setzt sie sich für die Stärkung der ländlichen Räume und den Erhalt bayerischer Familienbetriebe ein. Dazu gehört für die gelernte Steuerfachangestellten auch die Absenkung des Schutzstatus des Wolfes in der EU.  

    • Agrarpolitik
    • Bauernproteste
    • Cem Özdemir
    • Düngegesetz
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    • Landwirtschaft
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    News

    EUDR: Bundesregierung fordert Verschiebung um sechs Monate

    Im Mai hatte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir an die EU-Kommission appelliert, die europäische Anti-Entwaldungsverordnung (EUDR) anzupassen, bevor diese Ende Dezember greifen soll. Passiert ist seither wenig. Mit einem Schreiben im Namen der Bundesregierung an den exekutiven Vizepräsidenten der Europäischen Kommission und kommissarischen Umweltkommissar, Maroš Šefčovič, hat Özdemir seiner Forderung nach Aufschub der EUDR-Umsetzung deshalb nun Nachdruck verliehen.

    Özdemir fordert in dem Schreiben, das Table.Briefings vorliegt, den Anwendungsstart der EUDR “dringend” um ein halbes Jahr zu verschieben – vom 30. Dezember 2024 auf den 1. Juli 2025. Vier Monate vor dem planmäßigen Start fehlten wichtige Umsetzungselemente wie die Einstufung Deutschlands als Land mit geringem Entwaldungsrisiko, schreibt Özdemir.

    Özdemir drängt auf praktikable, bürokratiearme und reibungslose Umsetzung

    “Die EU-Kommission muss endlich aus der Sommerpause kommen und Klarheit schaffen”, so der Grünen-Politiker weiter. Die Voraussetzungen für eine angemessene Vorbereitung der Wirtschaft und eine effiziente nationale Anwendung müssten unverzüglich geschaffen werden. Die Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft bräuchten ausreichend Zeit, um sich vorzubereiten. “Sonst drohen Lieferketten zum Ende des Jahres zu reißen – zum Schaden der deutschen und europäischen Wirtschaft, der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Drittstaaten sowie der Verbraucherinnen und Verbraucher”, mahnt Özdemir.

    Das Ziel der EUDR, den notwendigen globalen Waldschutz zu stärken, stehe zwar außer Frage, die Umsetzung müsse aber praktikabel, bürokratiearm und reibungslos funktionieren, fordert der Bundeslandwirtschaftsminister. “Die EU-Kommission kann hier alle Voraussetzungen im Alleingang schaffen, ohne die EUDR neu zu verhandeln.”

    Mitglieder der brasilianischen Regierung fordern Überarbeitung der EUDR

    Deutschland ist derweil nicht das einzige Land, dessen Regierung sich mit Blick auf den baldigen Anwendungsstart der EUDR an die EU-Kommission richtet. Erst am Dienstag hatten Mitglieder der brasilianischen Regierung Vertreter der EU-Kommission in einem Brief dazu aufgefordert, die Bestimmungen der EUDR nicht wie geplant Ende des Jahres umzusetzen, sondern zu überarbeiten, um brasilianische Exporte nicht zu gefährden.

    Gemäß der Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten, so der volle Titel, sollen Unternehmen die Vorschriften eigentlich ab dem 30. Dezember 2024 anwenden, kleinere Unternehmen ab Ende Juni 2025. Dann dürfen sie Einfuhren bestimmter Produkte – unter anderem Kakao, Kaffee, Palmöl, Soja und Holz – nur in der EU verkaufen, wenn die Lieferanten eine Sorgfaltserklärung eingereicht haben. Diese bestätigt, dass ein Produkt nicht von einer nach dem 31. Dezember 2020 abgeholzten Fläche stammt, und dass bei seiner Herstellung die lokale Gesetzgebung eingehalten wurde.

    Kritik an fehlenden Grundlagen für Länder-Benchmarking

    Kritik, der zufolge die Kommission wichtige Grundlagen für die Umsetzung der EUDR noch nicht vorgelegt habe – etwa bestimmte Leitlinien und das Länder-Benchmarking war zuletzt von vielen Seiten zu vernehmen. Mit dem Länder-Benchmarking will die Kommission jedem Land eine bestimmte Risikostufe für Entwaldung zuweisen.

    Auf dieser Basis gelten dann bestimmte Kontrollquoten für die einzelnen Produktgruppen: Die nationalen Behörden müssen pro Produktgruppe jeweils ein Prozent der Marktteilnehmer kontrollieren, die aus Ländern mit niedrigem Risiko importieren, drei Prozent bei Ländern mit Standardrisiko und neun Prozent bei Ländern mit hohem Risiko. heu

    • Anti-Entwaldung
    • Bundesregierung
    • Cem Özdemir
    • Entwaldung
    • EU-Kommission
    • EUDR
    • Lieferketten
    • Sorgfaltspflichten

    Bundestagsausschuss: Mediziner fordern Altersgrenze für Energydrinks

    Die Empfehlung des Bürgerrats Ernährung aufnehmend, hat sich der Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft diese Woche in einem Fachgespräch mit einer Altersgrenze für den Kauf von Energydrinks auseinandergesetzt. Trotz vermehrter Forderungen nach einer Altersgrenze im Ausschuss deutet bislang wenig daraufhin, dass die Bundesregierung den Verkauf von Energydrinks zeitnah regulieren wird.

    Dabei halten Ärzte wie Felix Oberhoffer und Nikolaus Haas von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), die in dem Fachgespräch um ihre Stellungnahme gebeten wurden, es aus medizinischer Sicht für äußerst sinnvoll, den Kauf von Energydrinks erst ab 18 Jahren zu erlauben. Energydrinks könnten bei Kindern und Jugendlichen eine Art Einstiegsdroge für andere Drogen im Erwachsenenalter sein, gab Haas zu bedenken – von Alkohol zu Cannabis und härteren Drogen. Bekannt sei auch, dass der Konsum von Energydrinks zu Schlafstörungen, aggressivem Verhalten und vermehrter sexualisierter Gewalt führen könne.

    Gesundheitliche Folgeerscheinungen des Energydrink-Konsums könne man als Arzt in einer Kindernotaufnahme regelmäßig beobachten, ergänzte Oberhoffer. Da viele Kinder übergewichtig seien, Diabetes oder Bluthochdruck hätten, empfinde er es als gesellschaftliche Aufgabe, mit präventiven Maßnahmen dem entgegenzuwirken. Kinder und Jugendliche müssten vor den Gefahren geschützt werden, pflichtete Rebekka Siegmann von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch ihm bei.

    Interessenvertreter sehen Energydrinks bereits “umfassend und ausreichend reguliert”

    Andreas Kadi von der Interessenvertretung Energy Drinks Europe zeigte sich im Fachgespräch derweil überzeugt, dass Energydrinks auf europäischer und nationaler Ebene bereits umfassend und ausreichend reguliert seien. Es gebe auf den Verpackungen Hinweise auf erhöhten Koffeingehalt und darauf, dass die Drinks für Kinder, Schwangere und Stillende nicht empfohlen seien. Trotz vergleichbaren Koffeingehalts gebe es solche Verpflichtungen für Kaffee- oder Teegetränke nicht. Energydrinks seien sicher, sagte Kadi mit Blick auf Bewertungen von Lebensmittelsicherheitsbehörden. Detlef Groß von der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke zitierte aus Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI), wonach der Konsum von Energydrinks bei Kindern keine nennenswerte Rolle spiele.

    Neue wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie häufig und in welchen Mengen Jugendliche Energydrinks konsumieren und ob sich ein übermäßiger, langanhaltender Konsum auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt, soll im kommenden Jahr die Auswertung der sogenannten EDKAR-Studie liefern. Diese führt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) derzeit im Auftrag des BMEL gemeinsam mit der Berliner Charité durch. Mit deren Ergebnissen rechnet das Ministerium im März 2025. heu

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    GAP-Reform: Warum Agora Agrar anderes empfiehlt als der Strategiedialog

    GAP-Direktzahlungen vorrangig an die sozio-ökonomisch bedürftigsten Betriebe zu vergeben, wie es der Strategiedialog Landwirtschaft vorschlägt, hält der Co-Direktor von Agora Agrar, Harald Grethe, nicht für sinnvoll. In einer neuen Studie zur Rolle der Landwirtschaft in einer klimaneutralen EU spricht sich der Thinktank stattdessen dafür aus, die Agrarsubventionen vollständig an Gemeinwohlleistungen zu binden.

    Direktzahlungen sind nicht geeignet, um bedürftige Haushalte sozialpolitisch aufzufangen“, meint Grethe dazu bei der Studienvorstellung. Hierzu gebe es sozialpolitische Instrumente in den einzelnen Mitgliedstaaten. “Wir haben auch die Daten nicht, um zu messen, wer bedürftig ist“, gibt er zu bedenken. So gebe die Größe eines Betriebs nicht automatisch Aufschluss über dessen wirtschaftliche Situation.

    Grethe: Kein Grund, in Deutschland per se kleine Betriebe zu fördern

    Aber auch in einer auf Gemeinwohlleistungen ausgerichteten GAP, wie sie sich Agora Agrar vorstellt, könne in manchen Fällen der Erhalt kleiner Betriebe subventioniert werden. In manchen EU-Ländern mit besonders vielen sehr kleinen Betrieben böten diese eine große Zahl von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum, die andere Sektoren nicht sofort auffangen könnten, erläutert der Agrarwissenschaftler. Hier sei es eine Gemeinwohlleistung, den Strukturwandel abzufangen.

    Dabei gehe es aber nicht, wie im Vorschlag des Strategiedialogs, um die individuelle Bedürftigkeit der Betriebe. Eine solche Situation gebe es zudem nicht hierzulande, sondern zum Beispiel in Rumänien. “In Deutschland gibt es keinen Grund, per se kleine Betriebe zu fördern“, so Grethe.

    Thinktank sieht großes Potenzial für Emissionsminderung

    Die Studie geht derweil davon aus, dass in der Landwirtschaft eine deutliche Emissionsminderung möglich ist: 60 Prozent bis Mitte des Jahrhunderts. Bisher stagniert der Treibhausgasausstoß des Sektors seit Jahrzehnten. Eine Option sei, die Landwirtschaft in den europäischen Emissionshandel einzubeziehen, erklärt Co-Direktorin Christine Chemnitz.

    Einnahmen aus dem Emissionshandel könnten dann genutzt werden, um CO₂-Entnahmen zu entlohnen“, schlägt sie vor. Davor, negative Emissionen, zum Beispiel durch die Gehölze auf landwirtschaftlichen Flächen, wie Hecken oder schnell wachsende Baumarten, direkt in den Emissionshandel einzubeziehen, warnt die Agrarökonomin dagegen. Denn sonst könnten Unternehmen den Ausstoß von Treibhausgasen durch Negativemissionen ausgleichen, die als naturbasierte Lösungen oft nicht dauerhaft wirksam seien. jd

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    Pestizidrückstände: Wie sich das EU-Parlament gegen die Kommission in Stellung bringt

    In neuer Zusammensetzung nach der Europawahl bemüht sich der EU-Umweltausschuss weiter darum, dass in der EU nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel auch auf Einfuhren verboten werden. Mit breiter Mehrheit forderten die Abgeordneten am Donnerstag die Europäische Kommission auf, keine nachweisbaren Rückstände verschiedener Pflanzenschutzmittel auf importierten Lebensmitteln zu erlauben. Schon in der vergangenen Amtszeit hatte das Parlament sich in ähnlichen Fällen gegen die Kommission gestellt.

    Der Ausschuss erhob Einspruch gegen zwei Verordnungsvorschläge der Kommission zu Importtoleranzen für die Fungizide Cyproconazol, Benomyl, Carbendazim und Thiophanat-methyl sowie das Insektizid Spirodiclofen, die in der EU nicht zugelassen sind. Die Brüsseler Behörde will die maximal zulässigen Rückstandswerte dieser Stoffe zwar für viele Importprodukte auf null absenken, für einige aber die geltenden Werte beibehalten. So blieben etwa nachweisbare Rückstände von Carbendazim auf importierten Zitronen, Limonen oder Mandarinen erlaubt.

    Reihe von Einsprüchen des Parlaments setzt sich fort

    Die Vorschläge der Kommission “schaden Menschen und Umwelt in Ländern außerhalb der EU, verletzen das Vorsorgeprinzip in der EU und setzen EU-Landwirte einem unfairen Wettbewerb aus”, sagt der Grünen-Europaabgeordnete Martin Häusling, der die Einsprüche gemeinsam mit Kollegen von den Sozialdemokraten (S&D), Liberalen (Renew) und Linken verfasst hat, zu Table.Media.

    Die Kommission hält dagegen, die vorgeschlagenen Rückstandswerte seien im Einklang mit Befunden der EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA. Wo immer Rückstände erlaubt blieben, sei die jeweilige Menge sicher, betonte Almut Bitterhof von der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (SANTE) vor dem Ausschuss. Sie warnte zudem: Wenn die EU Handelspartnern in Sachen Importtoleranzen Vorgaben mache, die im Rahmen der WTO-Regeln nicht zu rechtfertigen seien, könnten diese bei europäischen Exporten bald ähnlich reagieren.

    Über die vom Umweltausschuss beschlossenen Einsprüche muss noch das Parlamentsplenum final entscheiden, voraussichtlich bei seiner Sitzung kommende Woche. Nimmt es sie an, muss die Kommission ihre Vorschläge zurückziehen und neue einreichen. Abzuwarten bleibt, ob sich die Brüsseler Behörde dann den Forderungen des Parlaments beugen würde, wie sie es etwa im Juli mit einem neuen Vorschlag zum Wirkstoff Thiacloprid getan hatte. jd

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    IVA-Studie: Innovationen könnten THG-Emissionen im Ackerbau deutlich senken

    Bis zu 40 Prozent der Emissionen aus dem Ackerbau könnten durch die Nutzung technologischer Innovationen vermieden werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Industrieverband Agrar (IVA) in Auftrag gegebene Studie, die unter der Leitung von Enno Bahrs, Professor für landwirtschaftliche Betriebslehre an der Universität Hohenheim, durchgeführt und am Montag vorgestellt wurde.

    Die Studienautoren haben vier Verfahren untersucht, die aus ihrer Sicht Potenzial bei der Reduzierung der THG-Emissionen bieten: die Düngeherstellung mittels grünen Ammoniaks, die teilflächenspezifische Düngung, der Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren und der Einsatz neuer genomischer Techniken (NGT) in der Pflanzenzüchtung.

    Die Autoren betonen, dass die Reduzierung der THG-Emissionen im Land- und Forstwirtschaftssektor (LULUCF) auch aus globaler Sicht eine wichtige Rolle für den Klimaschutz spiele. Derzeit sei der Sektor für rund 22 Prozent der globalen Gesamtemissionen verantwortlich.

    Basierend auf ihren Ergebnissen haben sie fünf politische Handlungsempfehlungen formuliert:

    1. Den Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren gesetzlich zu regulieren;
    2. Neue Techniken der Pflanzenzüchtung zu fördern (z.B. CRISPR/Cas);
    3. Grünes Ammoniak in der Düngerherstellung zu fördern;
    4. Digitale Technologien beim Einsatz von Mineraldünger stärker zu fördern;
    5. Die Forschung weiterer Verfahren zur THG-Minderung zu unterstützen.

    IVA-Präsident: “Innovationen sind entscheidend für die THG-Minderung”

    IVA-Präsident Michael Wagner betonte die wichtige Rolle, die Innovationen für den Klimaschutz spielen. “Damit die technologischen Lösungen flächendeckend die Klimabilanz verbessern, muss die Politik jetzt die notwendigen Rahmenbedingungen für eine klimaverträglichere Landwirtschaft schaffen”, forderte er.

    Die Agrarproduktion müsse “effizienter” werden, sagte Wagner. “Doch ohne Mehrkosten wird das nicht gehen.” Um das Potenzial der Landwirtschaft zu heben, müssten deshalb die Energiepreise für erneuerbare Energien sinken. Zum Einsatz von NGT sagte er: “Wir plädieren sehr stark dafür, dass die praxistaugliche und beschleunigte Züchtung künftig möglich wird.”

    Einer der Streitpunkte im Fachdialog, der im Anschluss an die Pressekonferenz stattfand, war die Frage, ob der Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren in der Landwirtschaft bereits hinreichend erforscht sei. Luisa Rölke, Leiterin des Referats “Klimaschutz, Klimaanpassung, Wasser” im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), monierte, dass das Ministerium in diesem Bereich noch Forschungsbedarf sehe und die vorhandenen Studien nicht ausreichen würden. ag

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    Must-Reads

    Business Insider: Baywa erhält Hilfe von außen. Ein externer Sanierungsexperte soll die Umstrukturierung der hoch verschuldeten Baywa übernehmen. Der Unternehmensberater Michael Baur von Alixpartners wird dem Vorstand als Generalbevollmächtigter und “Chief Restructuring Officer” zur Seite stehen. Baur hat bereits zahlreiche Restrukturierungsprojekte bei mittelständischen Unternehmen und börsennotierten Konzernen erfolgreich geleitet. (“Milliarden-Schulden bei Baywa: Agrar-Riese bekommt externen Sanierungschef”)

    Euractiv: Landwirte warten auf Subventionen. Die Europäische Union sieht die Bio-Produktion als Vorteil für eine nachhaltigere Landwirtschaft. Allerdings haben Frankreich und andere EU-Staaten Schwierigkeiten mit Verzögerungen bei der Auszahlung von Agrarsubventionen an Betriebe, die auf Bio-Anbau umstellen. (“Zahlungsverzögerungen bei Agrarhilfen für ökologische Betriebe”)

    Zeit: So kann eine neue Landwirtschaft aussehen. Agora Agrar hat beschrieben, wie eine ökologische Landwirtschaft im Jahr 2045 aussehen kann. Weniger Viehzucht und eine effektivere Nutzung der Böden stehen im Zentrum der Überlegungen. (“Die Öko-Utopie ist möglich”)

    Zeit: 5G kann Landwirte unterstützen. Über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren hat ein Forschungsprojekt die Einsatzmöglichkeiten des Mobilfunkstandards 5G in der Landwirtschaft erforscht. Das Ziel des Projekts 5G Nortnet bestand darin, Landwirten zu ermöglichen, höhere Erträge bei gleichzeitig geringerem Ressourceneinsatz zu erzielen. Im Rahmen von 5G Nortnet wurden unter anderem Sensorik zur Datenerfassung, Drohnentechnologie und Augmented Reality untersucht. (“Projekt untersucht Potenziale von 5G in der Landwirtschaft”)

    Pharmazeutische Zeitung: Kleinkinder werden ungesund ernährt. Laut einer Studie konsumieren bereits Kleinkinder zu viel Zucker und ungesunde Lebensmittel. Die empfohlene tägliche Höchstmenge an ungesunden Lebensmitteln wird bei Kindern bis zu fünf Jahren im Durchschnitt um mehr als das Doppelte überschritten. Gleichzeitig fehlt es ihnen an gesunden Lebensmitteln, insbesondere an Gemüse. (“Kleinkinder essen zu ungesund”)

    Lebensmittel Zeitung: Richter gegen Hipp. Der Babynahrungshersteller Hipp hat mit dem Vitamin-D-Gehalt seiner Kindermilch geworben, was zu einem jahrelangen Rechtsstreit mit Verbraucherschützern führte. Nun liegt ein rechtskräftiges Urteil vor: Die Richter bewerteten die Werbung von Hipp als irreführend. (“Richter werten Werbung von Hipp als irreführend”)

    Lebensmittel Zeitung: HDE warbt vor geschlossenen Grenzen. Deutschland plant, seine Grenzen verstärkt zu schließen, um die Migration besser kontrollieren zu können. Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht darin jedoch ein Problem und fordert eine Bevorzugung des gewerblichen Verkehrs. (“HDE sorgt sich um ungehinderten Grenzverkehr”)

    BCG: Ein gesunder Boden ist auch gut für die Wirtschaft. Ein gesunder Boden trägt nicht nur zu höheren Ernteerträgen und weniger Erosion bei, sondern ermöglicht auch einen reduzierten Einsatz von Kunstdünger und einen geringeren Bedarf an mechanischer Bewässerung. Zudem erhöht er die Widerstandsfähigkeit der Erträge gegenüber Überschwemmungen und Dürren, da er Wasser besser aufnehmen und speichern kann. Eine Verbesserung der Bodengesundheit könnte allein in Deutschland zu einem wirtschaftlichen Nutzen von über 14 Milliarden Euro pro Jahr führen, berechnet die Boston Consulting Group. (“Healthy Soil Grows Healthy Food-and Stronger Economies”)

    Agrifood.Table Redaktion

    AGRIFOOD.TABLE REDAKTION

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