Table.Briefing: Agrifood

Putin wirbt vergeblich für Brics-Börse + EU-Bodengesetz bleibt stumpfes Schwert

Liebe Leserin, lieber Leser,

Kremlchef Wladimir Putin diente der Brics-Gipfel in der russischen Stadt Kasan in vielerlei Hinsicht als perfekte Propaganda-Bühne. Mit Blick auf globale Agrarmärkte ist es Putins langfristiges Ziel, die Einflüsse großer internationaler Börsen wie der Chicago Board of Trade (Cbot) in den USA und der Euronext in der EU zurückzudrängen. Bislang trug sein Engagement für eine eigene Handelsplattform aber keine Früchte. Warum das so ist, hat Marktanalyst Steffen Bach von Kaack Terminhandel für uns aufgeschrieben.

Offene Baustellen hat auch die EU, wenngleich ganz anders gelagert. Ein neuer Bericht der EU-Kommission mahnt großen Handlungsbedarf beim Bodenschutz in Europa an. Dieser Notwendigkeit wird das geplante EU-Bodenüberwachungsgesetz zwar nicht gerecht, aber immerhin: Es sei ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, so das Fazit von Zalf-Forscherin Katharina Helming. Wo Bodenkundlerin Helming noch viel Luft nach oben sieht, hat meine Brüsseler Kollegin Julia Dahm zusammengefasst.

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Henrike Schirmacher
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Analyse

Brics-Gipfel: Wieso Russlands Wunsch nach einer Getreidebörse auf ein verhaltenes Echo stößt

Gastgeber Russland hat beim Brics-Gipfel in der russischen Stadt Kasan erneut vergeblich für eine gemeinsame Getreidebörse geworben. “Die Brics-Länder gehören zu den weltweit größten Produzenten von Getreide, Hülsenfrüchten und Ölsaaten”, betonte Putin während des Treffens in der vergangenen Woche. Das Projekt ist Teil seiner Bemühungen, die Staatengemeinschaft unabhängiger von dem – wie zumindest Russland es sieht – westlich dominierten globalen Wirtschaftssystem zu machen. Putins Vorschlag stößt bislang auf wenig Interesse.

Für die Zurückhaltung gibt es mehrere Gründe. Zwar eint die Brics-Gemeinschaft das Ziel, die Folge westlicher Sanktionen abzumildern. Dafür feilt das Bündnis an eigenen Lösungen für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr, um das SWIFT-System ergänzen zu können. Aber Agrarrohstoffe waren bisher ausdrücklich von westlichen Sanktionen ausgenommen und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich daran etwas ändern könnte. Zweifellos sind die Brics-Mitglieder Schwergewichte im globalen Agrarhandel. Aber andere wichtige Akteure wie die USA, die EU, Kanada, Australien und Argentinien werden sich wohl kaum an der von Putin gewünschten Handelsplattform beteiligen. Hinzukommt, lediglich Russland hat unter den ürsprünglichen Brics-Staaten keine eigene Börse für Getreide und Ölsaaten.

Preisgestaltung aufgrund unterschiedlicher Interessen schwierig

Zudem sind die Rollen innerhalb der Brics-Länder unterschiedlich verteilt. Russland und Brasilien sind große Exporteure. China ist der größte Importeur und Indien ist darauf bedacht, sich mit den wichtigsten Agrargütern selbst zu versorgen. Die zum Jahresbeginn 2024 beigetretenen Mitglieder Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate sind, wie die meisten anderen potenziellen Mitglieder, ebenfalls eher auf den Import von Lebensmitteln angewiesen. 

Wichtigstes Interesse aller Länder ist eine stabile und kostengünstige Versorgung der eigenen Bevölkerung. Die Preisgestaltung dürfte sich deshalb als schwierig erweisen. Die Importeure werden auch in Zukunft versuchen, möglichst billig einzukaufen, während die Exporteure hohe Preise erzielen wollen. In Zeiten eines knappen Angebots werden zudem gerne die Exporte gedrosselt oder gestoppt, um die Versorgung im Inland zu sichern. Letztlich ist sich jeder selbst der Nächste – auch Russland, das in der Vergangenheit nach kleinen Ernten des Öfteren die Weizenexporte beschränkte, um zu verhindern, dass die Preise für die heimische Bevölkerung zu stark steigen.

Mangelnde Glaubwürdigkeit verglichen mit dem USDA

Auch Russlands Argument, mehr Transparenz herzustellen, dürfte nicht so einfach umzusetzen sein. In China und Indien werden zwar offizielle Statistiken zu Ernteergebnissen und Lagerbeständen veröffentlicht. Aber Experten bezweifeln, dass die angegebenen Mengen realistisch sind. Der internationale Agrarhandel orientiert sich in seinen Einschätzungen vor allem an den globalen Bilanzen, die das Agrarministerium der USA (USDA) monatlich veröffentlicht. Selbst wenn es den Brics gelingen sollte, ähnliche Berichte zu produzieren, wäre es fraglich, ob die Marktbeteiligten den Zahlen Glauben schenken würden. Und es würde wahrscheinlich Jahre dauern, das notwendige Vertrauen zu gewinnen.

Dennoch dürfte die Diskussion in den Brics-Staaten dazu führen, dass sich Warenströme im internationalen Agrarhandel weiter verschieben. China hat seit dem Handelskrieg mit den USA während der Präsidentschaft Donald Trumps seine Sojabohnenimporte aus Brasilien massiv gesteigert, was wiederum das Wachstum der Produktion in Brasilien angekurbelt hat. Russland gewann in den vergangen zwei Jahren dank Rekordernten bei Weizen Marktanteile auf dem traditionellen EU-Absatzmarkt Nordafrika hinzu und will diese Position behaupten. Dies war allerdings nur möglich, weil russischer Weizen deutlich billiger angeboten wurde als Ware aus den EU-Staaten.

Putin macht Cbot und Euronext für Preisverfall verantwortlich

Putin suggerierte auf dem Gipfel in Kasan, dass für den Preisverfall auf den globalen Agrarmärkten in den vergangenen zwei Jahren Spekulanten an den westlichen Börsen verantwortlich waren. Mit Blick auf den globalen Weizenmarkt ist das eine verzerrte Wahrnehmung. Haupttreiber für die sinkenden Börsenkurse waren die großen russischen Exportmengen, die zu immer niedrigeren Preisen auf den Weltmarkt geworfen wurden und so das gesamte Preisniveau nach unten zogen.

Nach Putins Vorstellung soll die von ihm vorgeschlagene Börse “die nationalen Märkte vor negativer externer Einflussnahme, Spekulation und Versuchen, eine künstliche Lebensmittelknappheit zu erzeugen, schützen”. In einem von der russischen Zentralbank und dem Finanzministerium vor dem Gipfel verfassten Arbeitspapier wird eine Brics-Preisagentur, die Preisfestsetzungsmethoden und Marktanalysen bereitstellen soll, vorgeschlagen. Putin hofft, die preisbildenden Einflüsse großer westlicher Börsen wie der Cbot in den USA und der Euronext in der EU zurückzudrängen. Fazit: Selbst wenn es den Brics gelingen sollte, eine eigene Handelsplattform zu etablieren, werden auch dort Angebot und Nachfrage die Preise bilden – oder die Initiative wird scheitern.

  • Agrarhandel
  • Brics
  • Nordafrika
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News

Bodenschutz: Weshalb ZALF-Forscherin Helming vom geplanten EU-Gesetz enttäuscht ist

Ein neuer Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) und des Joint Research Centre (JRC) der EU-Kommission sieht dringenden Handlungsbedarf beim Bodenschutz. Der Zustand von 60 Prozent der Böden in der EU verschlechtere sich derzeit, mit Folgen auch für die Ernährungssicherheit, heißt es. Zwar nennt der kommissionseigene Bericht das geplante EU-Gesetz zur Bodenüberwachung als Maßnahme, mit der Brüssel dem Problem bereits begegne. Doch wird es aus Sicht der Bodenkundlerin Katharina Helming vom Leipzig-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung der Problemlage nicht gerecht.

“Ursprünglich sollte ein Bodenschutzgesetz vorgelegt werden, doch es wurde stark verwässert – das ist enttäuschend”, sagt sie zu Table.Briefings. “Die Ressource Boden gesetzlich zu schützen, wäre wichtig gewesen, denn gesunde Böden sichern unsere Nahrung, sie entnehmen für den aktiven Klimaschutz CO₂ aus der Luft, und sie speichern Wasser, was angesichts zunehmender Wetterextreme immer wichtiger wird.” In ihrer Bodenstrategie für 2030 hatte die EU-Kommission einen ähnlichen EU-rechtlichen Schutz für Böden anvisiert, wie er für Luft und Wasser gilt. Doch letztlich beschränkte sich die Brüsseler Behörde auf ein Bodenüberwachungsgesetz, das die Datenlage zum Thema verbessern soll.

Helming: Auch GAP muss an Bodenschutz angepasst werden

Trotzdem sei es gut, dass immerhin das Bodenmonitoringgesetz nun diskutiert und hoffentlich bald verabschiedet werde, betont Helming. Denn es wäre das erste Mal, dass das Thema überhaupt auf europäischer Ebene reguliert würde. Und tatsächlich mangle es noch erheblich an Daten zum Bodenzustand, vor allem an kleinräumigen Erhebungen und solchen, die es ermöglichten, Veränderungen über einen Zeitraum zu verfolgen.

Stärker einbezogen werden sollten aus Sicht der Forscherin Indikatoren zur Bodenbiodiversität. Dass EU-Parlament und Rat in den soeben gestarteten Trilogverhandlungen noch nachschärfen, ist allerdings unwahrscheinlich: Beide haben den Vorschlag in ihren Verhandlungspositionen abgeschwächt.

Um Böden besser zu schützen, müsse die EU zudem schädliche Subventionen abbauen, fordert Helming. Dazu gehört aus ihrer Sicht etwa die Flächenprämie in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die an eine bodenfreundliche Bewirtschaftungsweise geknüpft werden müsste. Daneben könne die Politik technische Lösungen fördern, an denen bereits gearbeitet werde. Zum Beispiel Ackergeräte, die den Reifendruck anpassen können, um Bodenverdichtung zu minimieren. jd

  • Agrobiodiversität
  • Daten
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  • EU-Bodenüberwachungsgesetz
  • GAP
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  • Umweltschutz

EU-Budgetreform: Warum sie ein Finanzexperte der Bertelsmann Stiftung für sinnvoll hält

Die Überlegungen über eine Neustrukturierung des Mehrjährigen EU-Finanzrahmens (MFR), die zuletzt aus der Europäischen Kommission durchgesickert waren, hält der Finanzexperte Lucas Guttenberg, Senior Advisor bei der Bertelsmann Stiftung, für eine “notwendige Diskussion“. Schon lange sei man sich in der EU einig, dass der MFR in seiner jetzigen Form nicht zukunftsfähig sei, sagt er zu Table.Briefings. Angedacht ist, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) als eigenen Budgetposten aufzulösen und das Geld für Agrarsubventionen stattdessen gegen Erfüllung bestimmter Auflagen an die nationalen Haushalte zu überweisen.

Das sei “ehrlicher” als das jetzige System, meint Guttenberg, der als Vordenker der Corona-Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) gilt, dem Vorbild für das Reformkonzept aus der Kommission. Läge die Bewirtschaftung der Gelder klar in den Händen der Mitgliedstaaten, “müssen sie sich dafür auch verantworten”, argumentiert er. Ähnlich wie bei der ARF überwache die Kommission dann die Einhaltung der nationalen Pläne. Der Europäische Rechnungshof prüfe zusätzlich. Dass die Auszahlung direkt an die Performance der Mitgliedstaaten geknüpft werde, verbessere die politische Kontrolle, so Guttenberg. Derzeit würden nachträglich Kosten für Projekte abgerechnet, die bis zu zehn Jahre vorher beschlossen wurden.

Reformideen spiegeln von der Leyens Vorstellungen wider

Die Kritik einiger EU-Abgeordneter, mit einer solchen Reform büße das Parlament an Mitsprache ein, kann Guttenberg nicht nachvollziehen. Im aktuellen System sei ein großer Teil des Budgets, inklusive der Agrarzahlungen, auf Jahre fest verplant und in den Händen der Mitgliedstaaten: “Da hat das Parlament nach der Verabschiedung des MFR alle sieben Jahre nichts mehr zu melden.” Eine Reform böte den Abgeordneten dagegen die Chance, ihren Einfluss auszubauen.

Die Reformideen kommen aus der Haushaltsabteilung der Kommission und sind nicht von Kommissionschefin Ursula von der Leyen abgesegnet. Aus Guttenbergs Sicht spiegeln sie aber wider, was die CDU-Politikerin in den politischen Leitlinien für ihre zweite Amtszeit angekündigt hat: “Die Grundstruktur war dort schon angelegt, der Wettbewerbsfähigkeitsfonds etwa oder die Idee eines einheitlichen Plans für jeden Mitgliedstaat, der Reformen und Investitionen bündelt.” tho/jd

  • EU-Haushalt
  • GAP
  • GAP-Reform
  • Gemeinsame Agrarpolitik
  • MFR
  • Ursula von der Leyen

Baumwolle: Fairer und biologischer Anbau verbraucht weniger Ressourcen

Baumwolle hat einen großen ökologischen Fußabdruck, gerade beim Wasserverbrauch. Daher ist es wichtig zu wissen, ob Bauern durch bestimmte Anbauweisen weniger Ressourcen benötigen. Verglichen mit den Varianten “konventionell” oder “biologisch” schneidet die Kombination “biologisch und fair” besser ab. Das geht aus einer von Fairtrade India bei dem Beratungsunternehmen Global Agrisysteme in Auftrag gegebenen Studie hervor. Sie vergleicht Bauern in sechs Bundesstaaten auf dem Subkontinent. Ihre Ergebnisse: 

  • Fairtrade-Bio-Baumwolle verursacht 45 Prozent weniger Treibhausgase als nicht fair gehandelte Baumwolle (862 kg CO₂ pro Hektar im Vergleich zu 1.563 kg CO₂ pro Hektar) 
  • 96 Prozent der Landwirte, die fair und biologisch anbauen, verzichten auf den Einsatz chemischer Mittel. Unter konventionellen Bauern sind es nur 60 Prozent. 
  • Fairtrade-Bio-Baumwollfarmer verbrauchen je Kilogramm Baumwolle im Schnitt 4.410 Liter Wasser, konventionelle Farmer 5.156 Liter, also 14 Prozent mehr
  • 76 Prozent der Fairtrade-Biobauern setzen organische Düngemittel ein, die die Bodengesundheit verbessern. 

Mit der fairen und biologischen Vorgehensweise verdienen Bauern im Schnitt auch mehr Geld. Der Unterschied zu konventionell wirtschaftenden Bauern betrage im Schnitt fünf Prozent je Tonne Saatbaumwolle (898,80 US-Dollar versus 858 US-Dollar). Entscheidend ist für die Bauern mit einer fairen und biologischen Anbauweise, welche Menge Baumwolle sie zu dem höheren Preis absetzen können. Der Faire Handel gibt keine Absatzgarantien für Bauern – sie müssen zudem Geld für die Zertifizierung zahlen. cd  

  • Bio
  • Umwelt

Termine

Politische Woche

4.11.2024 – 14.30 – 16.30 Uhr / Berlin
Fachgespräch Bürgerrats-Empfehlung “Bewusstes Einkaufen”
Die Empfehlungen des Bürgerrates “Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben” (20/10300) sehen unter anderem vor, ein staatliches, verpflichtendes Label für alle in Deutschland und der Europäischen Union verkaufte Produkte einzuführen. Das Label soll einfach gestaltet sein und von einer Informationskampagne begleitet werden, damit es Akzeptanz bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern findet. INFO

4.11.2024 – 18.30 – 21.30 Uhr / Brüssel
EU-Parlament Bestätigungsanhörungen Hansen
Bestätigungsanhörungen für den designierten Landwirtschafts- und Ernährungskommissar Christophe Hansen. INFO

5.11.2024 – 18.30 – 21.30 Uhr / Brüssel
EU-Parlament Bestätigungsanhörung Roswall
Bestätigungsanhörungen für die die designierte Umweltkommissarin Jessika Roswall INFO

Veranstaltungen

30.10.2024 – 17.00 Uhr / KOSMOS in Berlin
Preisverleihung CERES AWARD 2024 – Nacht der Landwirtschaft
Am 30. Oktober wird der CERES AWARD im Rahmen der Nacht der Landwirtschaft in Berlin verliehen. Hinter dem Preis stehen, als einzige Auszeichnung in der deutschen Agrarbranche, Vertreter aller großen landwirtschaftlichen Organisationen, vom Deutschen Bauernverband e.V. und DLG e. V. über die Landfrauen und Landjugend bis hin zum Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft. INFO

1.11.2024 / Evangelische Tagungsstätte Bad Boll, Baden-Württemberg
AbL-Wintertagung & -Bundesmitgliederversammlung 2024 Vorwärts statt rückwärts in der Agrarpolitik: Für viele und vielfältige Höfe!
Neben politischen Diskussionsrunden wird es Werkstätten geben, u.a. zu den Themen GAP, Marktpolitik, Boden, Tierhaltung, Gentechnik. Der Samstagnachmittag steht ganz im Zeichen der AbL-Bundesmitgliederversammlung. INFO & ANMELDUNG

4.11. – 6.11.2024 / Hotel und Congress Center Estrel in Berlin
Innovationstage “Zukunftsfähige Landwirtschaft: innovative Lösungen für Klimaschutz, Tierwohl und gesunde Ernährung”
Die Veranstaltung startet mit einem politischen Auftakt rund um das Thema “Grünlandnutzungsoptionen”, fokussiert am zweiten Tag aktuelle Themen der Landwirtschaft und Ernährung in insgesamt 19 Fachsessions und endet mit dem Ausblick auf zukunftsfähige Innovationen mit dem Schwerpunkt “Wasser in Agrarlandschaften”. INFO

5.11.2024 / Hilton Frankfurt City Centre
Kongress Smart Proteins – Der Summit für alternative Proteinquellen
Der Smart Proteins Summit bietet den Teilnehmenden einen umfassenden Blick auf das Marktgeschehen und die Entwicklungen pflanzenbasierter, fermentierter und kultivierter Proteine für die Food-Branche. Beim Smart Proteins Summit treffen sich Unternehmer:innen, Produktentwickler:innen und Fach- und Führungskräfte aus Industrie, Food-Handwerk, Handel, Wissenschaft und Gastronomie, die sich mit alternativen Proteinen beschäftigen und Orientierung in diesem schnell wachsenden Markt suchen.  ANMELDUNG

5.11. – 6.11.2024 / Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund Berlin
Forum Strategisches Forum 2024: Forschung für Wertschöpfungsketten
Zentrale Leitfrage des Strategischen Forum 2024 ist, welchen Beitrag die Forschung zur Entwicklung von Wertschöpfungsketten leisten kann. Vertreter:innen aus Landwirtschaft, Handel, Forschung, Interessenvertretung und Politik diskutieren, was für ein gutes Zusammenspiel zwischen Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft zur Entwicklung von Wertschöpfungsketten nötig ist. INFO

7.11.2024 – 19:30 Uhr / Vertretung des Landes Baden-Württemberg, Tiergartenstraße 15, 10785 Berlin
Landwirtschaft im Dialog Alle reden übers Klima, aber alle anders
Die Bedeutung der Klimadebatte nimmt weiter zu, besonders auch im Bereich der Lebensmittel. Ein großer Hebel für den Lebensmitteleinzelhandel sind die Scope 3-Emissionen, also die THG-Emissionen, die bei Produktion und Verarbeitung der Nahrungsmittel entstehen. Viele Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette legen Programme auf, um ihre CO₂-Bilanz zu verbessern. Bisher sind die Programme sehr vielschichtig und nicht direkt vergleichbar. Die Folge: Landwirtinnen und Landwirte, also die Adressaten der Programme, aber auch die Verbraucher verlieren den Überblick. Darüber sprechen wir mit Praktikern, der Wissenschaft, mit Politikerinnen und Politikern sowie der Industrie. ANMELDUNG

18.11.2024 – 10:00 – 13:00 Uhr / online
Auftaktveranstaltung Europäischen Woche der Abfallvermeidung – EWAV “Bis zum letzten Krümel: Lebensmittel sorgsam verwenden”
Die virtuelle Auftaktveranstaltung zur diesjährigen Europäischen Woche der Abfallvermeidung wird von Frau Bundesministerin Lemke sowie Herrn Bundesminister Özdemir eröffnet und bietet zahlreiche aktuelle Vorträge und Impulse zum Thema Abfallvermeidung aus Wissenschaft und Wirtschaft. Der Fokus liegt dieses Jahr bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen und das Motto lautet “Bis zum letzten Krümel: Lebensmittel sorgsam verwenden”. INFO & ANMELDUNG

19.11.2024 / Halle Münsterland
Tagung LVM-Landwirtschaftstag 2024
“Lust auf Landwirtschaft – wie die Branche Betriebe nachhaltig stärkt und gleichzeitig das Klima schützt” lautet das Motto des LVM-Landwirtschaftstags, den die LVM Versicherung im November 2024 mit top agrar als Medienpartner veranstaltet. Zu den Referenten zählen erneut zahlreiche hochkarätige Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik – darunter der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir. PROGRAMM

20.11. – 21.11.2024 / Osnabrück, Pottgraben 60, Alando Osnabrück
innovate!convention 2024 The Future of Agrifood
Die innovate!convention mit dem Schwerpunkt Farm & Food geht in die nächste Runde und verspricht an gleich zwei Tagen jede Menge aufregende Impulse und Innovationen.
Mit einem abwechslungsreichen Programm bestehend aus Exkursionen, Workshops, Paneltalks, Speaker-Sessions, Awardnight und zahlreichen Networking-Möglichkeiten bringen wir Praktiker:innen und Visionär:innen zusammen.
Programm

20.11. – 21.11.2024 / Geno Hotel Karlsruhe
Tagung KALS 2024 – 9. Karlsruher Lebensmittelsymposium
Das Karlsruher Lebensmittelsymposium ist diejenige Veranstaltung für Lebensmittelsicherheit, die Wissenschaft und Praxis vereint. Sie erwarten praxisrelevante hochkarätige Vorträge, begleitende Ausstellung mit innovativen Lösungen, Netzwerken und Community, charmante Abendveranstaltung. Maximaler Input in zweitägiger, angenehmer Klausur für QMB, PL, CEO & Co INFO

21.11.2024 / Schwarzachtalhalle in Neunburg v. Wald
Bodentag 2024 Gesunder Boden – Basis für die Gesundheit von Luft, Wasser, Pflanzen, Tieren und Menschen
Die Interessengemeinschaft gesunder Boden e. V. veranstaltet dieses Jahr wieder ihren großen Bodentag. Er findet als Hybrid-Veranstaltung (Präsenz und Online) statt. Zahlreiche und kompetente Referenten vermitteln wertvolles Wissen rund um das diesjährige Thema “Lebendige Böden – Stabile Systeme im Klimawandel”. ANMELDUNG

27.11. – 28.11.2024 / Berlin
BMEL Internationale Schalenobst-Tagung
Die Tagung befasst sich mit den Kulturen Haselnuss, Walnuss, Mandeln, und Kastanien. Schalenobstexperten aus Deutschland, Mazedonien, Italien und Ungarn berichten über aktuelle Anbauentwicklungen. Im Mittelpunkt der Tagung stehen jedoch nicht nur Anbaufragen und deren Lösungen, sondern auch neue Entwicklungen und Ansätze bei der Bekämpfung von Problemschädlingen. INFO

27.11.2024 / München
6. Fachtagung Food Compliance 2024 Innovation, Regulierung & Konsequenzen für die Praxis
Die Fachtagung Food Compliance 2024 beleuchtet aus unterschiedlichen Perspektiven dieses Spannungsfeld zwischen Innovation und Regulierung. Ausgewiesene Praktiker skizzieren die gesetzlichen Herausforderungen, die Erwartungshaltung der Lebensmittelüberwachung sowie Handlungsoptionen im Rahmen der unternehmerischen Umsetzung. Praxisbeispiele sowie die Möglichkeit des Austauschs mit Experten aus dem Qualitätsmanagement der Lebensmittelunternehmen, Laboren und der Beratung runden die Veranstaltung ab. PROGRAMM

05.12.2024 / weltweit
Aktionstag Weltbodentag
Der Weltbodentag wurde 2002 beim 17. Weltkongress der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) ins Leben gerufen. Zahlreiche Aktionen machen an diesem Datum auf die lebenswichtige Bedeutung der Böden aufmerksam. Der Weltbodentag soll das Bewusstsein für die Bedeutung der Erhaltung und Wiederherstellung gesunder Ökosysteme und des menschlichen Wohlbefindens schärfen. INFO

Presseschau

L’Opinion: Frankreich könnte Kuhhandel zu Mercosur eingehen. Frankreich könnte seinen Widerstand gegen das EU-Mercosur-Handelsabkommen im Gegenzug für Zugeständnisse in anderen Bereichen aufgeben, meint John Clarke, der als ehemaliger hoher Beamter in der EU-Kommission lange selbst an den Verhandlungen beteiligt war. Grund für die Abwehrhaltung in Paris seien die Sorgen der Landwirtschaft, die er aber für unbegründet halte. Aus seiner Sicht halten sich Nachteile für Erzeuger von Rind- und Kalbfleisch die Waage mit Vorteilen durch die Erschließung neuer Märkte für Milchprodukte, Wein und Spirituosen sowie verarbeitete Produkte. (“John Clarke: “La France peut accepter le Mercosur mais se faire payer dans d’autres domaines“)

RND: Landwirte sollen weniger Nitrat einsetzen. Verschiedene Verbände und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordern, das neue Düngegesetz zügig auf den Weg zu bringen, welches der Bundesrat im Sommer blockiert hat. Die Verbraucher sollen nicht mehr länger für die Kosten des mit Nitrat belasteten Grundwassers aufkommen. Stattdessen sollen die Landwirte weniger Nitrat beim Düngen verwenden. (“Verbände fordern strikte Düngeregeln wegen gefährlichen Nitrats”)

Top Agrar: Streit um EU-Haushalt. Massive Konflikte bei den Verhandlungen über den nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) der EU sind zu erwarten, so Peter Hefele, Policy Director des Wilfried Martens Centre for European Studies. Um die europäische Verteidigung und die industrielle Wettbewerbsfähigkeit finanziell angemessen zu unterstützen, seien deutliche Umschichtungen innerhalb des Budgets erforderlich. (“Politikexperte zum EU-Haushalt: “Es wird massive Konflikte geben””)

Euractiv: Ungarn hofft auf Rumäniens Kompromissbereitschaft. Rumänien war der einzige EU-Staat, der die Schlussfolgerungen des Rates zur Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik nicht unterstützte. Am Donnerstag trafen sich der ungarische Landwirtschaftsminister István Nagy und sein rumänischer Amtskollege Florin Barbu, um eine Lösung für die Unstimmigkeiten zu finden. (“Ungarn hofft auf Unterstützung Rumäniens bei EU-Agrarpolitik nach 2027”)

Agrarzeitung: Polnische Landwirtschaft in der Krise. Die polnischen Landwirte haben Probleme mit dem Preisrückgang bei Weizen und anderen Agrarprodukten. Auch die Folgen der immer häufiger auftretenden Hochwasser bekommen die Bauern zu spüren. Polen erwartet von der EU mehr Geld für Schutzmaßnahmen. (“Vom Markt überrollt”)

Lebensmittelzeitung: EuGH entscheidet über alkoholfreien Gin. Der Europäische Gerichtshof prüft, ob das Verbot der EU-Spirituosenverordnung, alkoholfreie Gin-Imitate als “alkoholfreien Gin” zu bezeichnen, gegen die unternehmerische Freiheit verstößt. Das Landgericht Potsdam hat diesbezüglich ein Vorabentscheidungsersuchen an die Luxemburger Richter gerichtet. (“EuGH entscheidet über “alkoholfreien Gin””)

Proplanta: Ukraine steigert Agrarexporte. Die Ukraine konnte in diesem Jahr ihre Agrarexporte um mehr als 25 Prozent auf 48,9 Millionen Tonnen steigern. Dieser Zuwachs wurde hauptsächlich durch die Wiederaufnahme der Schiffstransporte über das Schwarze Meer ermöglicht. Etwa 89 Prozent der Agrarlieferungen wurden auf dem Seeweg transportiert. (“Ukraine hat Agrarexporte kräftig gesteigert”)

Stern: Mehr Geld für Umweltschutz. Fast die Hälfte der 4.750 landwirtschaftlichen Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern hat die erhaltenen EU-Fördermittel in den zurückliegenden drei Jahren auch für Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen eingesetzt. Ein Grund ist, dass die Vergabe der Gelder immer häufiger an Umweltauflagen geknüpft ist. (“Bauern nutzen EU-Gelder auch für Umwelt- und Klimaschutz”)

Handelsblatt: Mit Saft ist nichts mehr zu verdienen. Lars Wagener, der Chef von Eckes-Granini, geht davon aus, dass mittelständische Unternehmen aufgeben, weil sie nicht in der Lage sind, die gestiegenen Preis zum Beispiel für Orangen an den Handel weiterzugeben. Sein eigenes Unternehmen, Europas größter Safthersteller, macht in Deutschland keinen Gewinn mehr. (“Eckes-Granini-Chef: “In Deutschland verdienen wir kein Geld”)

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Africa.Table: Diese Faktoren bremsen die Bio-Ökonomie in Ostafrika

Obwohl es Potenzial gibt, können die ostafrikanischen Länder ihre Bioressourcen laut einem aktuellen Bericht nicht in ausreichendem Maße für nachhaltiges Wirtschaftswachstum nutzen. Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Bio-Ökonomie böte Chancen zur Schaffung von Jobs und zur Stärkung von Ernährungssicherheit und Gesundheit. Der Bericht wurde im Rahmen des Global Bioeconomy Summit in Nairobi vorgestellt. Vor Ort nahm die parlamentarische Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, Claudia Müller, teil. Sie kam im Rahmen ihres Besuchs in Kenia zu bilateralen Gesprächen mit Vertretern des kenianischen Landwirtschaftsministeriums sowie Mitgliedern des kenianischen Landfrauen- und Bauernverbands zusammen. Zum Artikel

Agrifood.Table Redaktion

AGRIFOOD.TABLE REDAKTION

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    Offene Baustellen hat auch die EU, wenngleich ganz anders gelagert. Ein neuer Bericht der EU-Kommission mahnt großen Handlungsbedarf beim Bodenschutz in Europa an. Dieser Notwendigkeit wird das geplante EU-Bodenüberwachungsgesetz zwar nicht gerecht, aber immerhin: Es sei ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, so das Fazit von Zalf-Forscherin Katharina Helming. Wo Bodenkundlerin Helming noch viel Luft nach oben sieht, hat meine Brüsseler Kollegin Julia Dahm zusammengefasst.

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    Gastgeber Russland hat beim Brics-Gipfel in der russischen Stadt Kasan erneut vergeblich für eine gemeinsame Getreidebörse geworben. “Die Brics-Länder gehören zu den weltweit größten Produzenten von Getreide, Hülsenfrüchten und Ölsaaten”, betonte Putin während des Treffens in der vergangenen Woche. Das Projekt ist Teil seiner Bemühungen, die Staatengemeinschaft unabhängiger von dem – wie zumindest Russland es sieht – westlich dominierten globalen Wirtschaftssystem zu machen. Putins Vorschlag stößt bislang auf wenig Interesse.

    Für die Zurückhaltung gibt es mehrere Gründe. Zwar eint die Brics-Gemeinschaft das Ziel, die Folge westlicher Sanktionen abzumildern. Dafür feilt das Bündnis an eigenen Lösungen für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr, um das SWIFT-System ergänzen zu können. Aber Agrarrohstoffe waren bisher ausdrücklich von westlichen Sanktionen ausgenommen und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich daran etwas ändern könnte. Zweifellos sind die Brics-Mitglieder Schwergewichte im globalen Agrarhandel. Aber andere wichtige Akteure wie die USA, die EU, Kanada, Australien und Argentinien werden sich wohl kaum an der von Putin gewünschten Handelsplattform beteiligen. Hinzukommt, lediglich Russland hat unter den ürsprünglichen Brics-Staaten keine eigene Börse für Getreide und Ölsaaten.

    Preisgestaltung aufgrund unterschiedlicher Interessen schwierig

    Zudem sind die Rollen innerhalb der Brics-Länder unterschiedlich verteilt. Russland und Brasilien sind große Exporteure. China ist der größte Importeur und Indien ist darauf bedacht, sich mit den wichtigsten Agrargütern selbst zu versorgen. Die zum Jahresbeginn 2024 beigetretenen Mitglieder Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate sind, wie die meisten anderen potenziellen Mitglieder, ebenfalls eher auf den Import von Lebensmitteln angewiesen. 

    Wichtigstes Interesse aller Länder ist eine stabile und kostengünstige Versorgung der eigenen Bevölkerung. Die Preisgestaltung dürfte sich deshalb als schwierig erweisen. Die Importeure werden auch in Zukunft versuchen, möglichst billig einzukaufen, während die Exporteure hohe Preise erzielen wollen. In Zeiten eines knappen Angebots werden zudem gerne die Exporte gedrosselt oder gestoppt, um die Versorgung im Inland zu sichern. Letztlich ist sich jeder selbst der Nächste – auch Russland, das in der Vergangenheit nach kleinen Ernten des Öfteren die Weizenexporte beschränkte, um zu verhindern, dass die Preise für die heimische Bevölkerung zu stark steigen.

    Mangelnde Glaubwürdigkeit verglichen mit dem USDA

    Auch Russlands Argument, mehr Transparenz herzustellen, dürfte nicht so einfach umzusetzen sein. In China und Indien werden zwar offizielle Statistiken zu Ernteergebnissen und Lagerbeständen veröffentlicht. Aber Experten bezweifeln, dass die angegebenen Mengen realistisch sind. Der internationale Agrarhandel orientiert sich in seinen Einschätzungen vor allem an den globalen Bilanzen, die das Agrarministerium der USA (USDA) monatlich veröffentlicht. Selbst wenn es den Brics gelingen sollte, ähnliche Berichte zu produzieren, wäre es fraglich, ob die Marktbeteiligten den Zahlen Glauben schenken würden. Und es würde wahrscheinlich Jahre dauern, das notwendige Vertrauen zu gewinnen.

    Dennoch dürfte die Diskussion in den Brics-Staaten dazu führen, dass sich Warenströme im internationalen Agrarhandel weiter verschieben. China hat seit dem Handelskrieg mit den USA während der Präsidentschaft Donald Trumps seine Sojabohnenimporte aus Brasilien massiv gesteigert, was wiederum das Wachstum der Produktion in Brasilien angekurbelt hat. Russland gewann in den vergangen zwei Jahren dank Rekordernten bei Weizen Marktanteile auf dem traditionellen EU-Absatzmarkt Nordafrika hinzu und will diese Position behaupten. Dies war allerdings nur möglich, weil russischer Weizen deutlich billiger angeboten wurde als Ware aus den EU-Staaten.

    Putin macht Cbot und Euronext für Preisverfall verantwortlich

    Putin suggerierte auf dem Gipfel in Kasan, dass für den Preisverfall auf den globalen Agrarmärkten in den vergangenen zwei Jahren Spekulanten an den westlichen Börsen verantwortlich waren. Mit Blick auf den globalen Weizenmarkt ist das eine verzerrte Wahrnehmung. Haupttreiber für die sinkenden Börsenkurse waren die großen russischen Exportmengen, die zu immer niedrigeren Preisen auf den Weltmarkt geworfen wurden und so das gesamte Preisniveau nach unten zogen.

    Nach Putins Vorstellung soll die von ihm vorgeschlagene Börse “die nationalen Märkte vor negativer externer Einflussnahme, Spekulation und Versuchen, eine künstliche Lebensmittelknappheit zu erzeugen, schützen”. In einem von der russischen Zentralbank und dem Finanzministerium vor dem Gipfel verfassten Arbeitspapier wird eine Brics-Preisagentur, die Preisfestsetzungsmethoden und Marktanalysen bereitstellen soll, vorgeschlagen. Putin hofft, die preisbildenden Einflüsse großer westlicher Börsen wie der Cbot in den USA und der Euronext in der EU zurückzudrängen. Fazit: Selbst wenn es den Brics gelingen sollte, eine eigene Handelsplattform zu etablieren, werden auch dort Angebot und Nachfrage die Preise bilden – oder die Initiative wird scheitern.

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    Bodenschutz: Weshalb ZALF-Forscherin Helming vom geplanten EU-Gesetz enttäuscht ist

    Ein neuer Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) und des Joint Research Centre (JRC) der EU-Kommission sieht dringenden Handlungsbedarf beim Bodenschutz. Der Zustand von 60 Prozent der Böden in der EU verschlechtere sich derzeit, mit Folgen auch für die Ernährungssicherheit, heißt es. Zwar nennt der kommissionseigene Bericht das geplante EU-Gesetz zur Bodenüberwachung als Maßnahme, mit der Brüssel dem Problem bereits begegne. Doch wird es aus Sicht der Bodenkundlerin Katharina Helming vom Leipzig-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung der Problemlage nicht gerecht.

    “Ursprünglich sollte ein Bodenschutzgesetz vorgelegt werden, doch es wurde stark verwässert – das ist enttäuschend”, sagt sie zu Table.Briefings. “Die Ressource Boden gesetzlich zu schützen, wäre wichtig gewesen, denn gesunde Böden sichern unsere Nahrung, sie entnehmen für den aktiven Klimaschutz CO₂ aus der Luft, und sie speichern Wasser, was angesichts zunehmender Wetterextreme immer wichtiger wird.” In ihrer Bodenstrategie für 2030 hatte die EU-Kommission einen ähnlichen EU-rechtlichen Schutz für Böden anvisiert, wie er für Luft und Wasser gilt. Doch letztlich beschränkte sich die Brüsseler Behörde auf ein Bodenüberwachungsgesetz, das die Datenlage zum Thema verbessern soll.

    Helming: Auch GAP muss an Bodenschutz angepasst werden

    Trotzdem sei es gut, dass immerhin das Bodenmonitoringgesetz nun diskutiert und hoffentlich bald verabschiedet werde, betont Helming. Denn es wäre das erste Mal, dass das Thema überhaupt auf europäischer Ebene reguliert würde. Und tatsächlich mangle es noch erheblich an Daten zum Bodenzustand, vor allem an kleinräumigen Erhebungen und solchen, die es ermöglichten, Veränderungen über einen Zeitraum zu verfolgen.

    Stärker einbezogen werden sollten aus Sicht der Forscherin Indikatoren zur Bodenbiodiversität. Dass EU-Parlament und Rat in den soeben gestarteten Trilogverhandlungen noch nachschärfen, ist allerdings unwahrscheinlich: Beide haben den Vorschlag in ihren Verhandlungspositionen abgeschwächt.

    Um Böden besser zu schützen, müsse die EU zudem schädliche Subventionen abbauen, fordert Helming. Dazu gehört aus ihrer Sicht etwa die Flächenprämie in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die an eine bodenfreundliche Bewirtschaftungsweise geknüpft werden müsste. Daneben könne die Politik technische Lösungen fördern, an denen bereits gearbeitet werde. Zum Beispiel Ackergeräte, die den Reifendruck anpassen können, um Bodenverdichtung zu minimieren. jd

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    EU-Budgetreform: Warum sie ein Finanzexperte der Bertelsmann Stiftung für sinnvoll hält

    Die Überlegungen über eine Neustrukturierung des Mehrjährigen EU-Finanzrahmens (MFR), die zuletzt aus der Europäischen Kommission durchgesickert waren, hält der Finanzexperte Lucas Guttenberg, Senior Advisor bei der Bertelsmann Stiftung, für eine “notwendige Diskussion“. Schon lange sei man sich in der EU einig, dass der MFR in seiner jetzigen Form nicht zukunftsfähig sei, sagt er zu Table.Briefings. Angedacht ist, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) als eigenen Budgetposten aufzulösen und das Geld für Agrarsubventionen stattdessen gegen Erfüllung bestimmter Auflagen an die nationalen Haushalte zu überweisen.

    Das sei “ehrlicher” als das jetzige System, meint Guttenberg, der als Vordenker der Corona-Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) gilt, dem Vorbild für das Reformkonzept aus der Kommission. Läge die Bewirtschaftung der Gelder klar in den Händen der Mitgliedstaaten, “müssen sie sich dafür auch verantworten”, argumentiert er. Ähnlich wie bei der ARF überwache die Kommission dann die Einhaltung der nationalen Pläne. Der Europäische Rechnungshof prüfe zusätzlich. Dass die Auszahlung direkt an die Performance der Mitgliedstaaten geknüpft werde, verbessere die politische Kontrolle, so Guttenberg. Derzeit würden nachträglich Kosten für Projekte abgerechnet, die bis zu zehn Jahre vorher beschlossen wurden.

    Reformideen spiegeln von der Leyens Vorstellungen wider

    Die Kritik einiger EU-Abgeordneter, mit einer solchen Reform büße das Parlament an Mitsprache ein, kann Guttenberg nicht nachvollziehen. Im aktuellen System sei ein großer Teil des Budgets, inklusive der Agrarzahlungen, auf Jahre fest verplant und in den Händen der Mitgliedstaaten: “Da hat das Parlament nach der Verabschiedung des MFR alle sieben Jahre nichts mehr zu melden.” Eine Reform böte den Abgeordneten dagegen die Chance, ihren Einfluss auszubauen.

    Die Reformideen kommen aus der Haushaltsabteilung der Kommission und sind nicht von Kommissionschefin Ursula von der Leyen abgesegnet. Aus Guttenbergs Sicht spiegeln sie aber wider, was die CDU-Politikerin in den politischen Leitlinien für ihre zweite Amtszeit angekündigt hat: “Die Grundstruktur war dort schon angelegt, der Wettbewerbsfähigkeitsfonds etwa oder die Idee eines einheitlichen Plans für jeden Mitgliedstaat, der Reformen und Investitionen bündelt.” tho/jd

    • EU-Haushalt
    • GAP
    • GAP-Reform
    • Gemeinsame Agrarpolitik
    • MFR
    • Ursula von der Leyen

    Baumwolle: Fairer und biologischer Anbau verbraucht weniger Ressourcen

    Baumwolle hat einen großen ökologischen Fußabdruck, gerade beim Wasserverbrauch. Daher ist es wichtig zu wissen, ob Bauern durch bestimmte Anbauweisen weniger Ressourcen benötigen. Verglichen mit den Varianten “konventionell” oder “biologisch” schneidet die Kombination “biologisch und fair” besser ab. Das geht aus einer von Fairtrade India bei dem Beratungsunternehmen Global Agrisysteme in Auftrag gegebenen Studie hervor. Sie vergleicht Bauern in sechs Bundesstaaten auf dem Subkontinent. Ihre Ergebnisse: 

    • Fairtrade-Bio-Baumwolle verursacht 45 Prozent weniger Treibhausgase als nicht fair gehandelte Baumwolle (862 kg CO₂ pro Hektar im Vergleich zu 1.563 kg CO₂ pro Hektar) 
    • 96 Prozent der Landwirte, die fair und biologisch anbauen, verzichten auf den Einsatz chemischer Mittel. Unter konventionellen Bauern sind es nur 60 Prozent. 
    • Fairtrade-Bio-Baumwollfarmer verbrauchen je Kilogramm Baumwolle im Schnitt 4.410 Liter Wasser, konventionelle Farmer 5.156 Liter, also 14 Prozent mehr
    • 76 Prozent der Fairtrade-Biobauern setzen organische Düngemittel ein, die die Bodengesundheit verbessern. 

    Mit der fairen und biologischen Vorgehensweise verdienen Bauern im Schnitt auch mehr Geld. Der Unterschied zu konventionell wirtschaftenden Bauern betrage im Schnitt fünf Prozent je Tonne Saatbaumwolle (898,80 US-Dollar versus 858 US-Dollar). Entscheidend ist für die Bauern mit einer fairen und biologischen Anbauweise, welche Menge Baumwolle sie zu dem höheren Preis absetzen können. Der Faire Handel gibt keine Absatzgarantien für Bauern – sie müssen zudem Geld für die Zertifizierung zahlen. cd  

    • Bio
    • Umwelt

    Termine

    Politische Woche

    4.11.2024 – 14.30 – 16.30 Uhr / Berlin
    Fachgespräch Bürgerrats-Empfehlung “Bewusstes Einkaufen”
    Die Empfehlungen des Bürgerrates “Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben” (20/10300) sehen unter anderem vor, ein staatliches, verpflichtendes Label für alle in Deutschland und der Europäischen Union verkaufte Produkte einzuführen. Das Label soll einfach gestaltet sein und von einer Informationskampagne begleitet werden, damit es Akzeptanz bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern findet. INFO

    4.11.2024 – 18.30 – 21.30 Uhr / Brüssel
    EU-Parlament Bestätigungsanhörungen Hansen
    Bestätigungsanhörungen für den designierten Landwirtschafts- und Ernährungskommissar Christophe Hansen. INFO

    5.11.2024 – 18.30 – 21.30 Uhr / Brüssel
    EU-Parlament Bestätigungsanhörung Roswall
    Bestätigungsanhörungen für die die designierte Umweltkommissarin Jessika Roswall INFO

    Veranstaltungen

    30.10.2024 – 17.00 Uhr / KOSMOS in Berlin
    Preisverleihung CERES AWARD 2024 – Nacht der Landwirtschaft
    Am 30. Oktober wird der CERES AWARD im Rahmen der Nacht der Landwirtschaft in Berlin verliehen. Hinter dem Preis stehen, als einzige Auszeichnung in der deutschen Agrarbranche, Vertreter aller großen landwirtschaftlichen Organisationen, vom Deutschen Bauernverband e.V. und DLG e. V. über die Landfrauen und Landjugend bis hin zum Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft. INFO

    1.11.2024 / Evangelische Tagungsstätte Bad Boll, Baden-Württemberg
    AbL-Wintertagung & -Bundesmitgliederversammlung 2024 Vorwärts statt rückwärts in der Agrarpolitik: Für viele und vielfältige Höfe!
    Neben politischen Diskussionsrunden wird es Werkstätten geben, u.a. zu den Themen GAP, Marktpolitik, Boden, Tierhaltung, Gentechnik. Der Samstagnachmittag steht ganz im Zeichen der AbL-Bundesmitgliederversammlung. INFO & ANMELDUNG

    4.11. – 6.11.2024 / Hotel und Congress Center Estrel in Berlin
    Innovationstage “Zukunftsfähige Landwirtschaft: innovative Lösungen für Klimaschutz, Tierwohl und gesunde Ernährung”
    Die Veranstaltung startet mit einem politischen Auftakt rund um das Thema “Grünlandnutzungsoptionen”, fokussiert am zweiten Tag aktuelle Themen der Landwirtschaft und Ernährung in insgesamt 19 Fachsessions und endet mit dem Ausblick auf zukunftsfähige Innovationen mit dem Schwerpunkt “Wasser in Agrarlandschaften”. INFO

    5.11.2024 / Hilton Frankfurt City Centre
    Kongress Smart Proteins – Der Summit für alternative Proteinquellen
    Der Smart Proteins Summit bietet den Teilnehmenden einen umfassenden Blick auf das Marktgeschehen und die Entwicklungen pflanzenbasierter, fermentierter und kultivierter Proteine für die Food-Branche. Beim Smart Proteins Summit treffen sich Unternehmer:innen, Produktentwickler:innen und Fach- und Führungskräfte aus Industrie, Food-Handwerk, Handel, Wissenschaft und Gastronomie, die sich mit alternativen Proteinen beschäftigen und Orientierung in diesem schnell wachsenden Markt suchen.  ANMELDUNG

    5.11. – 6.11.2024 / Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund Berlin
    Forum Strategisches Forum 2024: Forschung für Wertschöpfungsketten
    Zentrale Leitfrage des Strategischen Forum 2024 ist, welchen Beitrag die Forschung zur Entwicklung von Wertschöpfungsketten leisten kann. Vertreter:innen aus Landwirtschaft, Handel, Forschung, Interessenvertretung und Politik diskutieren, was für ein gutes Zusammenspiel zwischen Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft zur Entwicklung von Wertschöpfungsketten nötig ist. INFO

    7.11.2024 – 19:30 Uhr / Vertretung des Landes Baden-Württemberg, Tiergartenstraße 15, 10785 Berlin
    Landwirtschaft im Dialog Alle reden übers Klima, aber alle anders
    Die Bedeutung der Klimadebatte nimmt weiter zu, besonders auch im Bereich der Lebensmittel. Ein großer Hebel für den Lebensmitteleinzelhandel sind die Scope 3-Emissionen, also die THG-Emissionen, die bei Produktion und Verarbeitung der Nahrungsmittel entstehen. Viele Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette legen Programme auf, um ihre CO₂-Bilanz zu verbessern. Bisher sind die Programme sehr vielschichtig und nicht direkt vergleichbar. Die Folge: Landwirtinnen und Landwirte, also die Adressaten der Programme, aber auch die Verbraucher verlieren den Überblick. Darüber sprechen wir mit Praktikern, der Wissenschaft, mit Politikerinnen und Politikern sowie der Industrie. ANMELDUNG

    18.11.2024 – 10:00 – 13:00 Uhr / online
    Auftaktveranstaltung Europäischen Woche der Abfallvermeidung – EWAV “Bis zum letzten Krümel: Lebensmittel sorgsam verwenden”
    Die virtuelle Auftaktveranstaltung zur diesjährigen Europäischen Woche der Abfallvermeidung wird von Frau Bundesministerin Lemke sowie Herrn Bundesminister Özdemir eröffnet und bietet zahlreiche aktuelle Vorträge und Impulse zum Thema Abfallvermeidung aus Wissenschaft und Wirtschaft. Der Fokus liegt dieses Jahr bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen und das Motto lautet “Bis zum letzten Krümel: Lebensmittel sorgsam verwenden”. INFO & ANMELDUNG

    19.11.2024 / Halle Münsterland
    Tagung LVM-Landwirtschaftstag 2024
    “Lust auf Landwirtschaft – wie die Branche Betriebe nachhaltig stärkt und gleichzeitig das Klima schützt” lautet das Motto des LVM-Landwirtschaftstags, den die LVM Versicherung im November 2024 mit top agrar als Medienpartner veranstaltet. Zu den Referenten zählen erneut zahlreiche hochkarätige Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik – darunter der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir. PROGRAMM

    20.11. – 21.11.2024 / Osnabrück, Pottgraben 60, Alando Osnabrück
    innovate!convention 2024 The Future of Agrifood
    Die innovate!convention mit dem Schwerpunkt Farm & Food geht in die nächste Runde und verspricht an gleich zwei Tagen jede Menge aufregende Impulse und Innovationen.
    Mit einem abwechslungsreichen Programm bestehend aus Exkursionen, Workshops, Paneltalks, Speaker-Sessions, Awardnight und zahlreichen Networking-Möglichkeiten bringen wir Praktiker:innen und Visionär:innen zusammen.
    Programm

    20.11. – 21.11.2024 / Geno Hotel Karlsruhe
    Tagung KALS 2024 – 9. Karlsruher Lebensmittelsymposium
    Das Karlsruher Lebensmittelsymposium ist diejenige Veranstaltung für Lebensmittelsicherheit, die Wissenschaft und Praxis vereint. Sie erwarten praxisrelevante hochkarätige Vorträge, begleitende Ausstellung mit innovativen Lösungen, Netzwerken und Community, charmante Abendveranstaltung. Maximaler Input in zweitägiger, angenehmer Klausur für QMB, PL, CEO & Co INFO

    21.11.2024 / Schwarzachtalhalle in Neunburg v. Wald
    Bodentag 2024 Gesunder Boden – Basis für die Gesundheit von Luft, Wasser, Pflanzen, Tieren und Menschen
    Die Interessengemeinschaft gesunder Boden e. V. veranstaltet dieses Jahr wieder ihren großen Bodentag. Er findet als Hybrid-Veranstaltung (Präsenz und Online) statt. Zahlreiche und kompetente Referenten vermitteln wertvolles Wissen rund um das diesjährige Thema “Lebendige Böden – Stabile Systeme im Klimawandel”. ANMELDUNG

    27.11. – 28.11.2024 / Berlin
    BMEL Internationale Schalenobst-Tagung
    Die Tagung befasst sich mit den Kulturen Haselnuss, Walnuss, Mandeln, und Kastanien. Schalenobstexperten aus Deutschland, Mazedonien, Italien und Ungarn berichten über aktuelle Anbauentwicklungen. Im Mittelpunkt der Tagung stehen jedoch nicht nur Anbaufragen und deren Lösungen, sondern auch neue Entwicklungen und Ansätze bei der Bekämpfung von Problemschädlingen. INFO

    27.11.2024 / München
    6. Fachtagung Food Compliance 2024 Innovation, Regulierung & Konsequenzen für die Praxis
    Die Fachtagung Food Compliance 2024 beleuchtet aus unterschiedlichen Perspektiven dieses Spannungsfeld zwischen Innovation und Regulierung. Ausgewiesene Praktiker skizzieren die gesetzlichen Herausforderungen, die Erwartungshaltung der Lebensmittelüberwachung sowie Handlungsoptionen im Rahmen der unternehmerischen Umsetzung. Praxisbeispiele sowie die Möglichkeit des Austauschs mit Experten aus dem Qualitätsmanagement der Lebensmittelunternehmen, Laboren und der Beratung runden die Veranstaltung ab. PROGRAMM

    05.12.2024 / weltweit
    Aktionstag Weltbodentag
    Der Weltbodentag wurde 2002 beim 17. Weltkongress der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) ins Leben gerufen. Zahlreiche Aktionen machen an diesem Datum auf die lebenswichtige Bedeutung der Böden aufmerksam. Der Weltbodentag soll das Bewusstsein für die Bedeutung der Erhaltung und Wiederherstellung gesunder Ökosysteme und des menschlichen Wohlbefindens schärfen. INFO

    Presseschau

    L’Opinion: Frankreich könnte Kuhhandel zu Mercosur eingehen. Frankreich könnte seinen Widerstand gegen das EU-Mercosur-Handelsabkommen im Gegenzug für Zugeständnisse in anderen Bereichen aufgeben, meint John Clarke, der als ehemaliger hoher Beamter in der EU-Kommission lange selbst an den Verhandlungen beteiligt war. Grund für die Abwehrhaltung in Paris seien die Sorgen der Landwirtschaft, die er aber für unbegründet halte. Aus seiner Sicht halten sich Nachteile für Erzeuger von Rind- und Kalbfleisch die Waage mit Vorteilen durch die Erschließung neuer Märkte für Milchprodukte, Wein und Spirituosen sowie verarbeitete Produkte. (“John Clarke: “La France peut accepter le Mercosur mais se faire payer dans d’autres domaines“)

    RND: Landwirte sollen weniger Nitrat einsetzen. Verschiedene Verbände und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordern, das neue Düngegesetz zügig auf den Weg zu bringen, welches der Bundesrat im Sommer blockiert hat. Die Verbraucher sollen nicht mehr länger für die Kosten des mit Nitrat belasteten Grundwassers aufkommen. Stattdessen sollen die Landwirte weniger Nitrat beim Düngen verwenden. (“Verbände fordern strikte Düngeregeln wegen gefährlichen Nitrats”)

    Top Agrar: Streit um EU-Haushalt. Massive Konflikte bei den Verhandlungen über den nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) der EU sind zu erwarten, so Peter Hefele, Policy Director des Wilfried Martens Centre for European Studies. Um die europäische Verteidigung und die industrielle Wettbewerbsfähigkeit finanziell angemessen zu unterstützen, seien deutliche Umschichtungen innerhalb des Budgets erforderlich. (“Politikexperte zum EU-Haushalt: “Es wird massive Konflikte geben””)

    Euractiv: Ungarn hofft auf Rumäniens Kompromissbereitschaft. Rumänien war der einzige EU-Staat, der die Schlussfolgerungen des Rates zur Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik nicht unterstützte. Am Donnerstag trafen sich der ungarische Landwirtschaftsminister István Nagy und sein rumänischer Amtskollege Florin Barbu, um eine Lösung für die Unstimmigkeiten zu finden. (“Ungarn hofft auf Unterstützung Rumäniens bei EU-Agrarpolitik nach 2027”)

    Agrarzeitung: Polnische Landwirtschaft in der Krise. Die polnischen Landwirte haben Probleme mit dem Preisrückgang bei Weizen und anderen Agrarprodukten. Auch die Folgen der immer häufiger auftretenden Hochwasser bekommen die Bauern zu spüren. Polen erwartet von der EU mehr Geld für Schutzmaßnahmen. (“Vom Markt überrollt”)

    Lebensmittelzeitung: EuGH entscheidet über alkoholfreien Gin. Der Europäische Gerichtshof prüft, ob das Verbot der EU-Spirituosenverordnung, alkoholfreie Gin-Imitate als “alkoholfreien Gin” zu bezeichnen, gegen die unternehmerische Freiheit verstößt. Das Landgericht Potsdam hat diesbezüglich ein Vorabentscheidungsersuchen an die Luxemburger Richter gerichtet. (“EuGH entscheidet über “alkoholfreien Gin””)

    Proplanta: Ukraine steigert Agrarexporte. Die Ukraine konnte in diesem Jahr ihre Agrarexporte um mehr als 25 Prozent auf 48,9 Millionen Tonnen steigern. Dieser Zuwachs wurde hauptsächlich durch die Wiederaufnahme der Schiffstransporte über das Schwarze Meer ermöglicht. Etwa 89 Prozent der Agrarlieferungen wurden auf dem Seeweg transportiert. (“Ukraine hat Agrarexporte kräftig gesteigert”)

    Stern: Mehr Geld für Umweltschutz. Fast die Hälfte der 4.750 landwirtschaftlichen Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern hat die erhaltenen EU-Fördermittel in den zurückliegenden drei Jahren auch für Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen eingesetzt. Ein Grund ist, dass die Vergabe der Gelder immer häufiger an Umweltauflagen geknüpft ist. (“Bauern nutzen EU-Gelder auch für Umwelt- und Klimaschutz”)

    Handelsblatt: Mit Saft ist nichts mehr zu verdienen. Lars Wagener, der Chef von Eckes-Granini, geht davon aus, dass mittelständische Unternehmen aufgeben, weil sie nicht in der Lage sind, die gestiegenen Preis zum Beispiel für Orangen an den Handel weiterzugeben. Sein eigenes Unternehmen, Europas größter Safthersteller, macht in Deutschland keinen Gewinn mehr. (“Eckes-Granini-Chef: “In Deutschland verdienen wir kein Geld”)

    Mehr von Table.Media

    Africa.Table: Diese Faktoren bremsen die Bio-Ökonomie in Ostafrika

    Obwohl es Potenzial gibt, können die ostafrikanischen Länder ihre Bioressourcen laut einem aktuellen Bericht nicht in ausreichendem Maße für nachhaltiges Wirtschaftswachstum nutzen. Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Bio-Ökonomie böte Chancen zur Schaffung von Jobs und zur Stärkung von Ernährungssicherheit und Gesundheit. Der Bericht wurde im Rahmen des Global Bioeconomy Summit in Nairobi vorgestellt. Vor Ort nahm die parlamentarische Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, Claudia Müller, teil. Sie kam im Rahmen ihres Besuchs in Kenia zu bilateralen Gesprächen mit Vertretern des kenianischen Landwirtschaftsministeriums sowie Mitgliedern des kenianischen Landfrauen- und Bauernverbands zusammen. Zum Artikel

    Agrifood.Table Redaktion

    AGRIFOOD.TABLE REDAKTION

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