eigentlich hatte beim Mercosur-Handelsabkommen gestern Morgen noch vieles auf einen Durchbruch hingedeutet. Für die erste deutsch-brasilianische Regierungskonsultation in acht Jahren empfing Bundeskanzler Olaf Scholz Brasiliens Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva im Kanzleramt. Bei dem Treffen sollte es auch um das Freihandelsabkommen gehen. Doch dann kam die Schocknachricht: Das Mercosur-Abkommen ist vorerst gescheitert.
Wie meine Kollegen exklusiv aus Verhandlungskreisen erfuhren, sieht die EU-Kommission keine Chancen mehr, beim Mercosur-Gipfel am Donnerstag in Brasilien eine Einigung zu verkünden. Aufgrund des Widerstands aus Argentinien und der fehlenden Unterstützung Frankreichs liegt das seit 2019 fertig ausgehandelte Abkommen zwischen der EU auf der einen Seite und Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay auf der anderen Seite nun vorerst auf Eis.
Einigen konnten sich Brasilien und die EU sowie rund 130 weitere Staaten dafür am Freitag in einem anderen Bereich. Beim Klimagipfel in Dubai unterzeichneten sie die erste “Erklärung über nachhaltige Landwirtschaft, widerstandsfähige Ernährungssysteme und Klimaschutz”. Damit wollen sie ihre Landwirtschafts- und Ernährungspolitik in Zukunft klimafreundlich ausrichten. Anders seien die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht zu halten.
Merken Sie sich darüber hinaus schon einmal den Termin für die zweite digitale Veranstaltung des Agrifood.Table mit BMEL-Staatssekretärin Silvia Bender vor: am 15. Dezember von 12 bis 13 Uhr.
Das Mercosur-Handelsabkommen ist gescheitert. Wie Table.Media aus Verhandlungskreisen erfahren hat, sieht die EU-Kommission keine Chancen mehr, beim Mercosur-Gipfel am 7. Dezember in Brasilien eine Einigung zu verkünden.
Eigentlich wollte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem Treffen mit der Mercosur-Gruppe in Rio de Janeiro am Donnerstag die Vereinbarung unterzeichnen. Doch das seit 2019 fertig ausgehandelte Abkommen zwischen der EU auf der einen Seite und Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay auf der anderen Seite scheiterte sowohl am Widerstand aus Argentinien als auch an fehlender Unterstützung von französischer Seite.
Die argentinische Regierung, die in wenigen Tagen abgelöst wird, hatte signalisiert, dass sie nicht zu einem Abschluss bereit ist. Ein Sprecher des brasilianischen Außenministeriums hatte bereits am Wochenende klargestellt, die Angelegenheit an die neue Regierung in Argentinien zu übergeben. Der Rechtspopulist Javier Milei, der sich selbst als Anarcho-Kapitalist bezeichnet, tritt sein Amt wenige Tage nach dem Mercosur-Gipfel am 10. Dezember an.
Am Samstag hatte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron auf der Klimakonferenz COP 28 sein “Nein” zu dem Abkommen deutlich gemacht: “Ich kann von unseren Landwirten, unseren Industriellen in Frankreich und überall sonst in Europa nicht verlangen, dass sie sich um die Dekarbonisierung bemühen, während ich plötzlich alle Zölle abschaffe, um Waren einzuführen, die diesen Regeln nicht unterliegen.”
Im Hinblick auf zwischenzeitlich erfolgte Anpassungen des Textes sagte er: “Ein paar Sätze wurden am Anfang und am Ende des Textes hinzugefügt, um Frankreich zu gefallen – aber das funktioniert nicht.” Wie zu hören ist, nimmt Macron Rücksicht auf die Landwirte seines Landes. Die französischen Bauern befürchteten, dass Importe von südamerikanischem Rindfleisch ihnen das Leben schwer machen würden.
Über das Wochenende versuchte das Verhandlungsteam um EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis noch, das Abkommen zu retten. Wie in Brüssel zu hören war, “saßen die Verhandler auf gepackten Koffern”. Brasiliens Präsident Lula, der das Abkommen selbst mit ausgehandelt hatte, flog direkt von der Klimakonferenz zu den Deutsch-Brasilianischen Regierungskonsultationen nach Berlin.
Brasilien hat derzeit die Präsidentschaft in der Mercosur-Gruppe inne. Kanzler Olaf Scholz wollte versuchen, dabei im Gespräch mit Lula noch eine Einigung möglich zu machen. Es wurde außerdem damit gerechnet, dass Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Versuch unternehmen würde, Macron umzustimmen. Am Ende waren offensichtlich alle Bemühungen vergebens. Montagmorgen verlautete aus dem Umfeld der EU-Verhandler, dass es keine Hoffnung mehr gebe: “In Rio de Janeiro wird es keine Erklärung geben.”
Nach dem Mercosur-Gipfel übernimmt Paraguay turnusmäßig die Präsidentschaft in der Mercosur-Gruppe. Während sich Brasilien unter Lula stark für das Freihandelsabkommen eingesetzt hat, ist die Unterstützung aus dem kleineren Land Paraguay nicht gewiss. Bernd Lange (SPD), Chef des Handelsausschusses im Europaparlament, geht davon aus, dass Mercosur nun mindestens ein Jahr auf Eis liegt: “Nach der Europawahl und der Bildung der neuen EU-Kommission wird es hoffentlich einen neuen Anlauf für das wichtige Abkommen geben.”
Unterhändler der Mercosur-Staaten und der EU-Kommission, die für die Handelsabkommen zuständig ist, hatten das Abkommen von 2016 bis Juni 2019 fertig ausverhandelt. Die politische Einigung umfasst die Bereiche Zölle, Ursprungsregeln, Beseitigung von technischen Handelshemmnissen, Dienstleistungen, öffentliches Beschaffungswesen, geistiges Eigentum, Nachhaltigkeit sowie ein Kapitel zu SMEs.
Mit dem Abkommen wollten die EU und Südamerika die größte Handelszone der Welt schaffen, mit mehr als 720 Millionen Verbrauchern. Mit der EU sowie Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay wären fast 20 Prozent der Weltwirtschaft und mehr als 31 Prozent der globalen Warenexporte abdeckt gewesen.
2022 hatte die EU ein leichtes Handelsbilanzdefizit in den Wirtschaftsbeziehungen zu den Mercosur-Staaten. Die Importe der EU aus den Mercosur-Staaten umfassten Waren und Dienstleistungen von insgesamt 63,1 Milliarden Euro. Die EU-Staaten exportierten für 55,8 Milliarden Euro. Das Defizit machte 7,3 Milliarden Euro aus.
Die Weltbank hat auf der COP28 in Dubai Pläne vorgestellt, die das Wachstum von “hoch integren” globalen Kohlenstoffmärkten erleichtern sollen. Der verstärkte Handel nach Weltbankstandards soll bereits im kommenden Jahr beginnen. An der “World Bank Engagement Roadmap for High-Integrity Carbon Markets” beteiligen sich 15 Länder: Chile, Costa Rica, Elfenbeinküste, die Demokratische Republik Kongo, die Dominikanische Republik, Fidschi, Ghana, Guatemala, Indonesien, Laos, Madagaskar, Mosambik, Nepal, die Republik Kongo und Vietnam. Ihre Kohlenstoff-Zertifikate sollen durch Waldschutz generiert werden.
Durch den Handel mit den Zertifikaten könnten “mit natürlichen Ressourcen, zum Beispiel Wäldern, gesegnete Länder und Gemeinden” sich künftig “Millionen oder gar Milliarden Dollar an neuem Einkommen erschließen”, schreibt die Bank.
Demnach könnten durch die Initiative im kommenden Jahr bereits mehr als 24 Millionen Zertifikate ausgegeben werden. Bis 2028 könnte die Zahl auf 126 Millionen steigen. Günstige Marktbedingungen vorausgesetzt, könnte mit den Zertifikaten bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar an Einkommen erzielt werden, schätzt die Bank. “Ein großer Teil davon könnte an die Gemeinden und Länder zurückfließen”.
Der Handel mit solchen Waldschutzzertifikaten war in den vergangenen Monaten stark in die Kritik geraten, denn ihre Klimaschutzwirkung ist umstritten. In mehreren Fällen haben Recherchen und Studien gezeigt, dass durch Waldschutz viel weniger CO₂ eingespart worden war, als die Papiere verbrieft hatten.
Der Effekt kann etwa durch unklare Buchhaltungsregeln entstehen. Zudem ist es nicht einfach festzustellen, wie viel Entwaldung ohne ein zertifiziertes Schutzprojekt geschehen wäre. Die Bilanzierung der Kohlenstoffspeicherung im Wald ist komplex. Manchmal führen Waldprojekte auch dazu, dass Abholzung woanders stattfindet. Ihre Schutzwirkung kann zeitlich begrenzt sein – Waldbrände können den Wald beispielsweise schnell vernichten. Oft wird auch kritisiert, dass die Projekte negative Auswirkungen auf indigene und lokale Gemeinden haben.
Die Weltbank will das vermeiden. Sie sagt, ihre Zertifikate seien aus zwei Gründen besonders integer:
Jedes Zertifikat soll von einer dritten Partei geprüft und verifiziert werden. Dass Waldschutz in einer Region zu mehr Entwaldung anderswo führt, soll ebenfalls vermieden werden. Die Länder sollen selbst entscheiden können, wie sie ihre Zertifikate verwenden, zum Beispiel für zusätzliche Einkommen oder indem sie die Zertifikate in ihren nationalen Klimazielen (NDCs) verbuchen. Das ist ein klarer Verweis auf das Pariser Klimaabkommen.
Gilles Dufrasne von der Nichtregierungsorganisation Carbon Market Watch bezweifelt jedoch, dass die Weltbank-Zertifikate besser wirken als andere: “Ich sehe nicht, warum diese Initiative vertrauenswürdiger sein sollte als andere”, sagt er. Dufrasne sieht trotz der Beteuerung die Gefahr, dass eine große Menge an “Junk Credits” ausgegeben werde.
In der Realität sei es kaum möglich, alle Probleme rund um Waldzertifikate zu kontrollieren. Da es so viele Unsicherheiten gebe, seien “Waldzertifikate grundsätzlich ungeeignet für Kompensation oder quantifizierbare Einsparungen von CO₂”.
Trotzdem könne er verstehen, dass Entwicklungsländer versuchen, Waldzertifikate zu verkaufen: “Die Länder suchen händeringend nach Finanzierungsmöglichkeiten für Waldschutz“, sagt er. Er sei systemisches Versagen, dass das Geld nicht auf anderem Weg bereitgestellt werde.
Levi Sucre Romero, ein Angehöriger der Bribri aus Costa Rica und Koordinator der Mesoamerikanischen Allianz von Völkern und Wäldern, äußerte sich ebenfalls vorsichtig. “Ob wir als indigene Völker diesen Plan begrüßen, wird davon abhängen, welche Bedingungen er für die nationale REDD+-Strategie formuliert“, sagte er. Im Fall Costa Ricas gebe es einen solchen klaren Rahmen, der zwischen den indigenen Völkern und der Regierung vereinbart sei, doch sein Land stelle eine Ausnahme dar. In anderen Ländern, die an der Roadmap beteiligt seien, sei das noch nicht der Fall. “Dort wird jedes Volk selbst entscheiden müssen.” Die Rechte der Indigenen müssten aber in jedem Fall gewahrt bleiben.
Artikel 6 des Pariser Klimaabkommens sieht vor, dass Emissionsminderungen (Internationally Transferred Mitigation Outcomes, ITMOs) zwischen Staaten handelbar sind. Das bezieht sich insbesondere auf Waldschutz, oftmals werden darunter Ergebnisse von REDD+-Programmen verstanden. Auf der COP26 in Glasgow wurden dazu einige Details vereinbart. Aber wie genau die Kohlenstoffmärkte nach Artikel 6 insgesamt geregelt werden sollen, ist noch nicht geregelt.
Davon abzugrenzen sind freiwillige Kohlenstoffmärkte (Voluntary Carbon Markets), auf denen Unternehmen Zertifikate handeln, um ihre selbst gesetzten Klimaziele zu erfüllen. Die Weltbank geht davon aus, dass der Markt für Kohlenstoff-Zertifikate wachsen wird. Sie erwartet, dass gerade die freiwillig gehandelten Zertifikate dabei zunächst eine größere Rolle spielen müssen, unter anderem, weil die Infrastruktur und Institutionen in vielen Ländern noch nicht auf den Handel nach Artikel 6 ausgelegt sei.
Doch dafür müssten die freiwilligen Märkte strengen Regeln genügen, gut kontrolliert werden und transparent sein, so die Weltbank. Ihre Roadmap soll dazu beitragen, “das Potenzial zu erschließen”.
Die Roadmap basiert auf der Forest Carbon Partnership Facility (FCPF), in der die Weltbank seit 2008 gemeinsam mit Regierungen und lokalen Gemeinden Kohlenstoffmärkte vorantreibt. Doch auch die FCPF wird immer wieder dafür kritisiert, dass sie wenig konkrete Ergebnisse im Waldschutz vorweisen kann.
Alle bisher erschienenen Texte zur COP28 lesen Sie hier.
Die Pariser Klimaziele sind nur erreichbar, wenn sich dafür auch Landwirtschaft und Ernährung verändern. Das besagt die “Erklärung über nachhaltige Landwirtschaft, widerstandsfähige Ernährungssysteme und Klimaschutz”, auf die sich die Staats- und Regierungschefs aus mehr als 130 Ländern auf dem Klimagipfel in Dubai geeinigt haben. Zu den Unterzeichnern gehören die Europäische Union, die USA, Brasilien, China und die Ukraine.
Es ist die erste Erklärung dieser Art. Bisher spielten Landwirtschaft und Ernährung in der internationalen Klimapolitik – und oft auch auf nationaler Ebene – kaum eine Rolle. Nicht nur hat die Erderwärmung Auswirkungen auf die Landwirtschaft – im Gegenzug schadet der Agrarsektor wiederum dem Klima, etwa durch seinen Energiebedarf oder Methanemissionen.
Daneben wurde in Dubai auch Geld für eine klimafreundliche Ausrichtung des Agrarsektors versprochen. Insgesamt seien 2,5 Milliarden US-Dollar “mobilisiert” worden, sagte Mariam bint Mohammed Almheiri, Ministerin für Klimawandel und Umwelt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Gemeinsam mit der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung kündigten die VAE eine 200-Millionen-Dollar-Partnerschaft an, die sich auf Agrarforschung, technische Innovationen und deren Finanzierung konzentriert. Sie soll die Umsetzung der Erklärung der Staats- und Regierungschefs unterstützen.
In ihrer Erklärung definierten die Staats- und Regierungschefs fünf übergeordnete Ziele. Sie wollen:
Um das zu erreichen, versprechen sie:
Im kommenden Jahr wollen sie ihre Fortschritte auf der COP29 überprüfen. ae
Verhandlungsführer des Europäischen Rates und des Europäischen Parlaments haben sich auf eine novellierte EU-Richtlinie für Industrieemissionen geeinigt. Ziel der Richtlinie sei es, die Schadstoffbelastung durch Stickoxide, Ammoniak, Methan, CO₂ und Quecksilber bis 2050 soweit zu reduzieren, dass die menschliche Gesundheit keinen Schaden mehr nimmt, sagte die spanische Umweltministerin Teresa Ribera.
“Die neuen Regeln geben der Industrie eine klare Anleitung für die richtigen Investitionen, um ihre Emissionen zu senken”, so Ribera weiter. Im Sektor Tierhaltung müssen nun mehr Betriebe immissionsschutzrechtliche Vorschriften einhalten als zuvor. Ab 2030 sollen diese nämlich für Schweinehaltungsbetriebe mit mehr als 350 Großvieheinheiten (GVE) gelten – eine Referenzeinheit, die je nach Alter und Größe insgesamt mehr als 1.000 Schweine umfasst. Außerdem sollen die Vorschriften künftig auch von Geflügelbetrieben mit mehr als 300 GVE für Legehennen (entspricht rund 21.500 Tieren) und 280 GVE für Mastgeflügel (entspricht rund 40.000 Tieren) umgesetzt werden.
Rinderbetriebe bleiben entgegen dem ursprünglichen Vorschlag der EU-Kommission noch außen vor. “Wir haben Rinderhaltungen herausgehalten“, sagte Berichterstatter Radan Kanev (EVP) in einer Erklärung. Die EU-Kommission müsse zunächst eine Folgenabschätzung machen, bevor sie dem Parlament Vorschläge für Rinderbetriebe mache, so Kanev weiter.
Die Umsetzung der EU-Richtlinie in nationales Recht würde den Strukturwandel in der Tierhaltung verschärfen, kritisieren die Interessengemeinschaft der Schweinehalter und der Deutsche Bauernverband. Umweltschützer monieren hingegen die “Ausklammerung” industrieller Viehzuchtbetriebe aus dem Geltungsbereich. “Jahrzehntelange Verzögerungen” bei der Umgestaltung der Industrie “untergraben das Potenzial einer Verordnung, die ein Schutzschild für die Bürger und nicht für die Verursacher sein sollte”, kritisiert das Europäische Umweltbüro. cst/red
Die Regierung der Slowakei hat ein Importverbot für bestimmte Agrarprodukte aus der Ukraine verlängert und ausgeweitet. Das ursprüngliche Importverbot galt bis Jahresende für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumensamen. Eine nun beschlossene neue Regelung gilt unbefristet und für zehn weitere Produkte, darunter Hopfen, Honig, Rohr- und Rübenzucker. Ähnliche Beschränkungen hatten davor auch Polen und Ungarn verhängt.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 kann das Land seine Schwarzmeerhäfen kaum noch zur Ausfuhr in alle Welt nutzen. So kommen ukrainische Agrarprodukte überwiegend über die Landesgrenzen Richtung EU. Die Europäische Union erlaubte es Bulgarien, Polen, Rumänien, der Slowakei und Ungarn, den Verkauf auf dem heimischen Markt zu verbieten. Die EU-Bestimmungen liefen im September aus. Polen, Ungarn und die Slowakei führten daraufhin eigenmächtig Importverbote ein.
Die slowakischen Bauern hätten durch die Einfuhr von ukrainischem Billiggetreide Verluste von rund 110 Millionen Euro erlitten, sagte der slowakische Landwirtschaftsminister Richard Takáč der Nachrichtenagentur TASR. Kompensationszahlungen der Europäischen Union deckten mit rund fünf Millionen Euro nur einen Bruchteil davon ab. Die Maßnahme sei daher unausweichlich, solange die EU nicht wieder zu einer gemeinsamen Importbeschränkung zurückkehre.
Den Transit ukrainischer Agrarprodukte wolle man weiterhin ermöglichen, aber strenger kontrollieren. Derzeit blieben rund 80 Prozent der eigentlich nur zum Transit vorgesehenen Agrarprodukte im Land und schadeten damit heimischen Produzenten, sagte Takáč. dpa
Die Ampelkoalition wird die Überarbeitung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung für den Einsatz des umstrittenen Herbizids Glyphosat vermutlich nicht rechtzeitig auf den Weg bringen können, heißt es aus Regierungskreisen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium muss nun eine Eilverordnung vorbereiten. Diese soll übergangsweise für ein halbes Jahr gelten und das in der nationalen Verordnung verankerte Glyphosatverbot ab 2024 außer Kraft setzen. Für die Eilverordnung ist weder die Zustimmung des Kabinetts, noch des Bundesrates nötig. Dadurch will die Ampel Zeit gewinnen, um sich innerhalb der ersten Jahreshälfte darauf zu einigen, wie die novellierten Vorgaben im Rahmen der EU-Verordnung zur erneuten Genehmigung des Wirkstoffs Glyphosat in nationalem Recht münden könnten. Die EU-Verordnung gilt ab 16. Dezember 2023 für alle EU-Mitgliedstaaten. has
05.12.2023 – 11.00 – 16.15 Uhr / Berlin
Tagung Kolloquium Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft: Regenerative Landwirtschaft
Regenerative Landwirtschaft (RL) wird als Konzept diskutiert, mit dessen Hilfe die Umweltziele der Landbewirtschaftung unter weitgehender Beibehaltung der Produktivität erreicht werden können. Sie stellt ein Instrument zur “Ökologisierung” der konventionellen Landwirtschaft dar. Im Zentrum des Konzepts steht das Ziel, die Bodengesundheit und -fruchtbarkeit zu stärken bzw. aufzubauen. INFOS
09.12.2023 – 09.30. – 11.30 Uhr / online
Vortrag COP28: Side-Event des BMEL “Joint work for climate action in agriculture and food systems”
Zentrales Thema des Events sind Klimaschutz und Klimaanpassung in der Landwirtschaft und in Ernährungssystemen. Dabei stehen die Bedeutung von internationaler Zusammenarbeit sowie von Forschung und Innovation im Vordergrund. INFOS & ANMELDUNG
10.12. – .11.12.2023 / Brüssel
Tagung Rat der EU: Landwirtschaft und Fischerei
Die Ministerinnen und Minister des EU-Agrarrats treffen sich am 11. und 12. Dezember in Brüssel. Sie beraten zur Bewirtschaftung der Fischbestände der EU, zur Ernährungssicherheit und Erschwinglichkeit von Nahrungsmitteln, zu der gemeinsamen Agrarpolitik 2023-2027 und zur Strategie “Vom Hof auf den Tisch”
Tagesordnung
11.12. – 13.12.2023 / AXICA Kongress- und Tagungszentrum, Berlin
Kongress Sustainable Economy Summit
Als zentrale Veranstaltung aus der Wirtschaft für die Wirtschaft rückt der Sustainable Economy Summit die sozial-ökologische Transformation in den Fokus. INFOS & ANMELDUNG
12.12.2023 – 14.00 – 15.00 / online
Seminar Agri PV – Landwirtschaft und Energieerzeugung Hand in Hand
Die Bundesregierung hat der Agri-PV im Solarpakt 1 eine wesentliche Rolle zugewiesen, um den Ausbau deutlich zu beschleunigen. Dies zeigt sich auch an den neuen Zahlen der Deutschen Energieagentur (DENA), die das Agri-PV-Potenzial in Deutschland bis 2025 bei 1 GW sieht. Um sich als Kommune positionieren zu können, ist eine fundierte Wissensgrundlage über den aktuellen technischen und planungsrechtlichen Stand unerlässlich. ANMELDUNG
13.12.2023- 11.00- 13.00 Uhr / Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 700
Öffentliche Anhörung Anhörung zur EU-Verpackungsverordnung
Antrag der Fraktion der CDU/CSU: “Auswirkungen der EU-Verpackungsverordnung beachten – Mit bürokratiearmen, kosteneffizienten und innovativen Regeln mehr Ressourceneffizienz erreichen” INFOS & ANMELDUNG
15.12.2023 – 9.30 Uhr / Berlin
1040. Sitzung des Bundesrates Vorschlag zur Änderung der Verordnung über Maßnahmen zum Schutz vor Pflanzenschädlingen
TOP 42: 574/23 Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Verordnung (EU) 2016/2031. Es geht unter anderem um befristete Ausnahmen von Einfuhrverboten für Pflanzen mit hohem Risiko und bestimmte Berichtspflichten für abgegrenzte Gebiete und Erhebungen über Schädlinge INFOS
17.01.2024 – 19.00 Uhr / Vertretung des Landes Hessen in Berlin
Podiumsdiskussion Klimabilanz im LEH: Jetzt kommt’s auf die Bauern an!
Welchen Einfluss hat die Wertschöpfungskette Lebensmittel auf die Klimaziele? Welche Strategien gibt es, um die Bilanz zu verbessern? Bietet das Thema Klima für Bauern neue Einkommenschancen? INFOS & ANMELDUNG
17.01. – 20.01.2024 / Berlin
Konferenz 16. Global Forum for Food and Agriculture – Ernährungssysteme der Zukunft: Gemeinsam für eine Welt ohne Hunger
Um die Ernährungssysteme für unsere Zukunft fit zu machen und die Agenda 2030 umzusetzen, sind enorme Anstrengungen erforderlich. Der internationalen Gemeinschaft – uns allen – bleiben nur noch sieben Jahre, um die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 zu erreichen. Laut den jüngsten Zahlen hungert jedoch jeder zehnte Mensch auf dieser Erde. Mehr als zwei Milliarden Menschen können sich keine gesunde Ernährung leisten. INFOS
“Wir müssen die Landwirtschaft nachhaltiger machen und gleichzeitig die Erträge erhalten” – diese Forderung wiederholt Norbert Lins mehrfach. Als Abgeordneter des Europäischen Parlaments und bisheriger Vorsitzender des mächtigen Agrarausschusses ist er mit dafür verantwortlich, wie gut die Landwirtschaft auf dem Kontinent diesen Spagat meistert. Ob Fruchtfolgen, Humus-Aufbau oder Rebhühner – der 45-Jährige kennt die Materie schon seit seiner Kindheit. Lins ist auf einem Bauernhof im baden-württembergischen Danketsweiler aufgewachsen.
“Wir hatten vor allem Milchkühe und ein paar Schweine”, erzählt er. Mit elf Hektar sei der Hof schon für damalige Verhältnisse eher klein gewesen. Auch deshalb war es für ihn keine Option, den Bauernhof zu übernehmen. Lins begann stattdessen ein Studium des gehobenen Verwaltungsdienstes. Mit 18 Jahren trat er in die CDU ein.
Er konnte sich gut vorstellen, eines Tages in die Kommunalpolitik zu gehen. Doch ein Praktikum im EU-Parlament führte ihn zur Europapolitik. Als dann noch kurz vor dem Ende seines Studiums sein Parteifreund Andreas Schwab Abgeordneter wurde, ergab sich die perfekte Gelegenheit: Lins wurde sein Büroleiter.
“Das war im Endeffekt eine glückliche Fügung”, sagt er rückblickend. Er sei ein fleißiger Mensch, es brauche aber auch etwas “Glück des Tüchtigen”. Das habe ihm auch geholfen, als er 2014 selbst kandidierte und einen Abgeordnetensitz im Europäischen Parlament knapp ergatterte. Fünf Jahre später wurde er wiedergewählt – auch das gelang nur knapp.
Seitdem leitete Lins den Landwirtschaftsausschuss und war maßgeblich an der jüngsten GAP-Reform sowie den GAP-Lockerungen in diesem Jahr im Zuge der Bauernproteste beteiligt. Dass es bei den EU-Fördergeldern schnell um zwölfstellige Summen geht, verunsichert ihn nicht. Schließlich könne er die Milliarden immer herunterbrechen auf das, was bei einem kleinen oder mittelgroßen Bauernhof ankomme.
Als mit dem Ukrainekrieg die Getreideexporte des Landes einbrachen, sprach er sich für Ausnahmen bei den geplanten Flächenstilllegungen und Fruchtwechseln aus. Das habe geholfen, die Getreidemärkte zu beruhigen. Nur leider sei in der Ukraine kein Frieden in Sicht. Lins ist optimistisch, dass die Ukraine mit gemeinsamen Anstrengungen in die Förderstruktur der GAP integriert werden und mittelfristig der EU beitreten könnte.
Auch nach der Europawahl gilt Lins als aussichtsreicher Kandidat auf den erneuten Vorsitz im EU-Agrarausschuss und könnte so bei der Vorbereitung der nächsten GAP-Reform und bei der Umsetzung der Empfehlungen aus dem Strategiedialog Landwirtschaft eine gewichtige Rolle spielen. Paul Meerkamp
eigentlich hatte beim Mercosur-Handelsabkommen gestern Morgen noch vieles auf einen Durchbruch hingedeutet. Für die erste deutsch-brasilianische Regierungskonsultation in acht Jahren empfing Bundeskanzler Olaf Scholz Brasiliens Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva im Kanzleramt. Bei dem Treffen sollte es auch um das Freihandelsabkommen gehen. Doch dann kam die Schocknachricht: Das Mercosur-Abkommen ist vorerst gescheitert.
Wie meine Kollegen exklusiv aus Verhandlungskreisen erfuhren, sieht die EU-Kommission keine Chancen mehr, beim Mercosur-Gipfel am Donnerstag in Brasilien eine Einigung zu verkünden. Aufgrund des Widerstands aus Argentinien und der fehlenden Unterstützung Frankreichs liegt das seit 2019 fertig ausgehandelte Abkommen zwischen der EU auf der einen Seite und Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay auf der anderen Seite nun vorerst auf Eis.
Einigen konnten sich Brasilien und die EU sowie rund 130 weitere Staaten dafür am Freitag in einem anderen Bereich. Beim Klimagipfel in Dubai unterzeichneten sie die erste “Erklärung über nachhaltige Landwirtschaft, widerstandsfähige Ernährungssysteme und Klimaschutz”. Damit wollen sie ihre Landwirtschafts- und Ernährungspolitik in Zukunft klimafreundlich ausrichten. Anders seien die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht zu halten.
Merken Sie sich darüber hinaus schon einmal den Termin für die zweite digitale Veranstaltung des Agrifood.Table mit BMEL-Staatssekretärin Silvia Bender vor: am 15. Dezember von 12 bis 13 Uhr.
Das Mercosur-Handelsabkommen ist gescheitert. Wie Table.Media aus Verhandlungskreisen erfahren hat, sieht die EU-Kommission keine Chancen mehr, beim Mercosur-Gipfel am 7. Dezember in Brasilien eine Einigung zu verkünden.
Eigentlich wollte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem Treffen mit der Mercosur-Gruppe in Rio de Janeiro am Donnerstag die Vereinbarung unterzeichnen. Doch das seit 2019 fertig ausgehandelte Abkommen zwischen der EU auf der einen Seite und Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay auf der anderen Seite scheiterte sowohl am Widerstand aus Argentinien als auch an fehlender Unterstützung von französischer Seite.
Die argentinische Regierung, die in wenigen Tagen abgelöst wird, hatte signalisiert, dass sie nicht zu einem Abschluss bereit ist. Ein Sprecher des brasilianischen Außenministeriums hatte bereits am Wochenende klargestellt, die Angelegenheit an die neue Regierung in Argentinien zu übergeben. Der Rechtspopulist Javier Milei, der sich selbst als Anarcho-Kapitalist bezeichnet, tritt sein Amt wenige Tage nach dem Mercosur-Gipfel am 10. Dezember an.
Am Samstag hatte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron auf der Klimakonferenz COP 28 sein “Nein” zu dem Abkommen deutlich gemacht: “Ich kann von unseren Landwirten, unseren Industriellen in Frankreich und überall sonst in Europa nicht verlangen, dass sie sich um die Dekarbonisierung bemühen, während ich plötzlich alle Zölle abschaffe, um Waren einzuführen, die diesen Regeln nicht unterliegen.”
Im Hinblick auf zwischenzeitlich erfolgte Anpassungen des Textes sagte er: “Ein paar Sätze wurden am Anfang und am Ende des Textes hinzugefügt, um Frankreich zu gefallen – aber das funktioniert nicht.” Wie zu hören ist, nimmt Macron Rücksicht auf die Landwirte seines Landes. Die französischen Bauern befürchteten, dass Importe von südamerikanischem Rindfleisch ihnen das Leben schwer machen würden.
Über das Wochenende versuchte das Verhandlungsteam um EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis noch, das Abkommen zu retten. Wie in Brüssel zu hören war, “saßen die Verhandler auf gepackten Koffern”. Brasiliens Präsident Lula, der das Abkommen selbst mit ausgehandelt hatte, flog direkt von der Klimakonferenz zu den Deutsch-Brasilianischen Regierungskonsultationen nach Berlin.
Brasilien hat derzeit die Präsidentschaft in der Mercosur-Gruppe inne. Kanzler Olaf Scholz wollte versuchen, dabei im Gespräch mit Lula noch eine Einigung möglich zu machen. Es wurde außerdem damit gerechnet, dass Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Versuch unternehmen würde, Macron umzustimmen. Am Ende waren offensichtlich alle Bemühungen vergebens. Montagmorgen verlautete aus dem Umfeld der EU-Verhandler, dass es keine Hoffnung mehr gebe: “In Rio de Janeiro wird es keine Erklärung geben.”
Nach dem Mercosur-Gipfel übernimmt Paraguay turnusmäßig die Präsidentschaft in der Mercosur-Gruppe. Während sich Brasilien unter Lula stark für das Freihandelsabkommen eingesetzt hat, ist die Unterstützung aus dem kleineren Land Paraguay nicht gewiss. Bernd Lange (SPD), Chef des Handelsausschusses im Europaparlament, geht davon aus, dass Mercosur nun mindestens ein Jahr auf Eis liegt: “Nach der Europawahl und der Bildung der neuen EU-Kommission wird es hoffentlich einen neuen Anlauf für das wichtige Abkommen geben.”
Unterhändler der Mercosur-Staaten und der EU-Kommission, die für die Handelsabkommen zuständig ist, hatten das Abkommen von 2016 bis Juni 2019 fertig ausverhandelt. Die politische Einigung umfasst die Bereiche Zölle, Ursprungsregeln, Beseitigung von technischen Handelshemmnissen, Dienstleistungen, öffentliches Beschaffungswesen, geistiges Eigentum, Nachhaltigkeit sowie ein Kapitel zu SMEs.
Mit dem Abkommen wollten die EU und Südamerika die größte Handelszone der Welt schaffen, mit mehr als 720 Millionen Verbrauchern. Mit der EU sowie Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay wären fast 20 Prozent der Weltwirtschaft und mehr als 31 Prozent der globalen Warenexporte abdeckt gewesen.
2022 hatte die EU ein leichtes Handelsbilanzdefizit in den Wirtschaftsbeziehungen zu den Mercosur-Staaten. Die Importe der EU aus den Mercosur-Staaten umfassten Waren und Dienstleistungen von insgesamt 63,1 Milliarden Euro. Die EU-Staaten exportierten für 55,8 Milliarden Euro. Das Defizit machte 7,3 Milliarden Euro aus.
Die Weltbank hat auf der COP28 in Dubai Pläne vorgestellt, die das Wachstum von “hoch integren” globalen Kohlenstoffmärkten erleichtern sollen. Der verstärkte Handel nach Weltbankstandards soll bereits im kommenden Jahr beginnen. An der “World Bank Engagement Roadmap for High-Integrity Carbon Markets” beteiligen sich 15 Länder: Chile, Costa Rica, Elfenbeinküste, die Demokratische Republik Kongo, die Dominikanische Republik, Fidschi, Ghana, Guatemala, Indonesien, Laos, Madagaskar, Mosambik, Nepal, die Republik Kongo und Vietnam. Ihre Kohlenstoff-Zertifikate sollen durch Waldschutz generiert werden.
Durch den Handel mit den Zertifikaten könnten “mit natürlichen Ressourcen, zum Beispiel Wäldern, gesegnete Länder und Gemeinden” sich künftig “Millionen oder gar Milliarden Dollar an neuem Einkommen erschließen”, schreibt die Bank.
Demnach könnten durch die Initiative im kommenden Jahr bereits mehr als 24 Millionen Zertifikate ausgegeben werden. Bis 2028 könnte die Zahl auf 126 Millionen steigen. Günstige Marktbedingungen vorausgesetzt, könnte mit den Zertifikaten bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar an Einkommen erzielt werden, schätzt die Bank. “Ein großer Teil davon könnte an die Gemeinden und Länder zurückfließen”.
Der Handel mit solchen Waldschutzzertifikaten war in den vergangenen Monaten stark in die Kritik geraten, denn ihre Klimaschutzwirkung ist umstritten. In mehreren Fällen haben Recherchen und Studien gezeigt, dass durch Waldschutz viel weniger CO₂ eingespart worden war, als die Papiere verbrieft hatten.
Der Effekt kann etwa durch unklare Buchhaltungsregeln entstehen. Zudem ist es nicht einfach festzustellen, wie viel Entwaldung ohne ein zertifiziertes Schutzprojekt geschehen wäre. Die Bilanzierung der Kohlenstoffspeicherung im Wald ist komplex. Manchmal führen Waldprojekte auch dazu, dass Abholzung woanders stattfindet. Ihre Schutzwirkung kann zeitlich begrenzt sein – Waldbrände können den Wald beispielsweise schnell vernichten. Oft wird auch kritisiert, dass die Projekte negative Auswirkungen auf indigene und lokale Gemeinden haben.
Die Weltbank will das vermeiden. Sie sagt, ihre Zertifikate seien aus zwei Gründen besonders integer:
Jedes Zertifikat soll von einer dritten Partei geprüft und verifiziert werden. Dass Waldschutz in einer Region zu mehr Entwaldung anderswo führt, soll ebenfalls vermieden werden. Die Länder sollen selbst entscheiden können, wie sie ihre Zertifikate verwenden, zum Beispiel für zusätzliche Einkommen oder indem sie die Zertifikate in ihren nationalen Klimazielen (NDCs) verbuchen. Das ist ein klarer Verweis auf das Pariser Klimaabkommen.
Gilles Dufrasne von der Nichtregierungsorganisation Carbon Market Watch bezweifelt jedoch, dass die Weltbank-Zertifikate besser wirken als andere: “Ich sehe nicht, warum diese Initiative vertrauenswürdiger sein sollte als andere”, sagt er. Dufrasne sieht trotz der Beteuerung die Gefahr, dass eine große Menge an “Junk Credits” ausgegeben werde.
In der Realität sei es kaum möglich, alle Probleme rund um Waldzertifikate zu kontrollieren. Da es so viele Unsicherheiten gebe, seien “Waldzertifikate grundsätzlich ungeeignet für Kompensation oder quantifizierbare Einsparungen von CO₂”.
Trotzdem könne er verstehen, dass Entwicklungsländer versuchen, Waldzertifikate zu verkaufen: “Die Länder suchen händeringend nach Finanzierungsmöglichkeiten für Waldschutz“, sagt er. Er sei systemisches Versagen, dass das Geld nicht auf anderem Weg bereitgestellt werde.
Levi Sucre Romero, ein Angehöriger der Bribri aus Costa Rica und Koordinator der Mesoamerikanischen Allianz von Völkern und Wäldern, äußerte sich ebenfalls vorsichtig. “Ob wir als indigene Völker diesen Plan begrüßen, wird davon abhängen, welche Bedingungen er für die nationale REDD+-Strategie formuliert“, sagte er. Im Fall Costa Ricas gebe es einen solchen klaren Rahmen, der zwischen den indigenen Völkern und der Regierung vereinbart sei, doch sein Land stelle eine Ausnahme dar. In anderen Ländern, die an der Roadmap beteiligt seien, sei das noch nicht der Fall. “Dort wird jedes Volk selbst entscheiden müssen.” Die Rechte der Indigenen müssten aber in jedem Fall gewahrt bleiben.
Artikel 6 des Pariser Klimaabkommens sieht vor, dass Emissionsminderungen (Internationally Transferred Mitigation Outcomes, ITMOs) zwischen Staaten handelbar sind. Das bezieht sich insbesondere auf Waldschutz, oftmals werden darunter Ergebnisse von REDD+-Programmen verstanden. Auf der COP26 in Glasgow wurden dazu einige Details vereinbart. Aber wie genau die Kohlenstoffmärkte nach Artikel 6 insgesamt geregelt werden sollen, ist noch nicht geregelt.
Davon abzugrenzen sind freiwillige Kohlenstoffmärkte (Voluntary Carbon Markets), auf denen Unternehmen Zertifikate handeln, um ihre selbst gesetzten Klimaziele zu erfüllen. Die Weltbank geht davon aus, dass der Markt für Kohlenstoff-Zertifikate wachsen wird. Sie erwartet, dass gerade die freiwillig gehandelten Zertifikate dabei zunächst eine größere Rolle spielen müssen, unter anderem, weil die Infrastruktur und Institutionen in vielen Ländern noch nicht auf den Handel nach Artikel 6 ausgelegt sei.
Doch dafür müssten die freiwilligen Märkte strengen Regeln genügen, gut kontrolliert werden und transparent sein, so die Weltbank. Ihre Roadmap soll dazu beitragen, “das Potenzial zu erschließen”.
Die Roadmap basiert auf der Forest Carbon Partnership Facility (FCPF), in der die Weltbank seit 2008 gemeinsam mit Regierungen und lokalen Gemeinden Kohlenstoffmärkte vorantreibt. Doch auch die FCPF wird immer wieder dafür kritisiert, dass sie wenig konkrete Ergebnisse im Waldschutz vorweisen kann.
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Die Pariser Klimaziele sind nur erreichbar, wenn sich dafür auch Landwirtschaft und Ernährung verändern. Das besagt die “Erklärung über nachhaltige Landwirtschaft, widerstandsfähige Ernährungssysteme und Klimaschutz”, auf die sich die Staats- und Regierungschefs aus mehr als 130 Ländern auf dem Klimagipfel in Dubai geeinigt haben. Zu den Unterzeichnern gehören die Europäische Union, die USA, Brasilien, China und die Ukraine.
Es ist die erste Erklärung dieser Art. Bisher spielten Landwirtschaft und Ernährung in der internationalen Klimapolitik – und oft auch auf nationaler Ebene – kaum eine Rolle. Nicht nur hat die Erderwärmung Auswirkungen auf die Landwirtschaft – im Gegenzug schadet der Agrarsektor wiederum dem Klima, etwa durch seinen Energiebedarf oder Methanemissionen.
Daneben wurde in Dubai auch Geld für eine klimafreundliche Ausrichtung des Agrarsektors versprochen. Insgesamt seien 2,5 Milliarden US-Dollar “mobilisiert” worden, sagte Mariam bint Mohammed Almheiri, Ministerin für Klimawandel und Umwelt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Gemeinsam mit der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung kündigten die VAE eine 200-Millionen-Dollar-Partnerschaft an, die sich auf Agrarforschung, technische Innovationen und deren Finanzierung konzentriert. Sie soll die Umsetzung der Erklärung der Staats- und Regierungschefs unterstützen.
In ihrer Erklärung definierten die Staats- und Regierungschefs fünf übergeordnete Ziele. Sie wollen:
Um das zu erreichen, versprechen sie:
Im kommenden Jahr wollen sie ihre Fortschritte auf der COP29 überprüfen. ae
Verhandlungsführer des Europäischen Rates und des Europäischen Parlaments haben sich auf eine novellierte EU-Richtlinie für Industrieemissionen geeinigt. Ziel der Richtlinie sei es, die Schadstoffbelastung durch Stickoxide, Ammoniak, Methan, CO₂ und Quecksilber bis 2050 soweit zu reduzieren, dass die menschliche Gesundheit keinen Schaden mehr nimmt, sagte die spanische Umweltministerin Teresa Ribera.
“Die neuen Regeln geben der Industrie eine klare Anleitung für die richtigen Investitionen, um ihre Emissionen zu senken”, so Ribera weiter. Im Sektor Tierhaltung müssen nun mehr Betriebe immissionsschutzrechtliche Vorschriften einhalten als zuvor. Ab 2030 sollen diese nämlich für Schweinehaltungsbetriebe mit mehr als 350 Großvieheinheiten (GVE) gelten – eine Referenzeinheit, die je nach Alter und Größe insgesamt mehr als 1.000 Schweine umfasst. Außerdem sollen die Vorschriften künftig auch von Geflügelbetrieben mit mehr als 300 GVE für Legehennen (entspricht rund 21.500 Tieren) und 280 GVE für Mastgeflügel (entspricht rund 40.000 Tieren) umgesetzt werden.
Rinderbetriebe bleiben entgegen dem ursprünglichen Vorschlag der EU-Kommission noch außen vor. “Wir haben Rinderhaltungen herausgehalten“, sagte Berichterstatter Radan Kanev (EVP) in einer Erklärung. Die EU-Kommission müsse zunächst eine Folgenabschätzung machen, bevor sie dem Parlament Vorschläge für Rinderbetriebe mache, so Kanev weiter.
Die Umsetzung der EU-Richtlinie in nationales Recht würde den Strukturwandel in der Tierhaltung verschärfen, kritisieren die Interessengemeinschaft der Schweinehalter und der Deutsche Bauernverband. Umweltschützer monieren hingegen die “Ausklammerung” industrieller Viehzuchtbetriebe aus dem Geltungsbereich. “Jahrzehntelange Verzögerungen” bei der Umgestaltung der Industrie “untergraben das Potenzial einer Verordnung, die ein Schutzschild für die Bürger und nicht für die Verursacher sein sollte”, kritisiert das Europäische Umweltbüro. cst/red
Die Regierung der Slowakei hat ein Importverbot für bestimmte Agrarprodukte aus der Ukraine verlängert und ausgeweitet. Das ursprüngliche Importverbot galt bis Jahresende für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumensamen. Eine nun beschlossene neue Regelung gilt unbefristet und für zehn weitere Produkte, darunter Hopfen, Honig, Rohr- und Rübenzucker. Ähnliche Beschränkungen hatten davor auch Polen und Ungarn verhängt.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 kann das Land seine Schwarzmeerhäfen kaum noch zur Ausfuhr in alle Welt nutzen. So kommen ukrainische Agrarprodukte überwiegend über die Landesgrenzen Richtung EU. Die Europäische Union erlaubte es Bulgarien, Polen, Rumänien, der Slowakei und Ungarn, den Verkauf auf dem heimischen Markt zu verbieten. Die EU-Bestimmungen liefen im September aus. Polen, Ungarn und die Slowakei führten daraufhin eigenmächtig Importverbote ein.
Die slowakischen Bauern hätten durch die Einfuhr von ukrainischem Billiggetreide Verluste von rund 110 Millionen Euro erlitten, sagte der slowakische Landwirtschaftsminister Richard Takáč der Nachrichtenagentur TASR. Kompensationszahlungen der Europäischen Union deckten mit rund fünf Millionen Euro nur einen Bruchteil davon ab. Die Maßnahme sei daher unausweichlich, solange die EU nicht wieder zu einer gemeinsamen Importbeschränkung zurückkehre.
Den Transit ukrainischer Agrarprodukte wolle man weiterhin ermöglichen, aber strenger kontrollieren. Derzeit blieben rund 80 Prozent der eigentlich nur zum Transit vorgesehenen Agrarprodukte im Land und schadeten damit heimischen Produzenten, sagte Takáč. dpa
Die Ampelkoalition wird die Überarbeitung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung für den Einsatz des umstrittenen Herbizids Glyphosat vermutlich nicht rechtzeitig auf den Weg bringen können, heißt es aus Regierungskreisen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium muss nun eine Eilverordnung vorbereiten. Diese soll übergangsweise für ein halbes Jahr gelten und das in der nationalen Verordnung verankerte Glyphosatverbot ab 2024 außer Kraft setzen. Für die Eilverordnung ist weder die Zustimmung des Kabinetts, noch des Bundesrates nötig. Dadurch will die Ampel Zeit gewinnen, um sich innerhalb der ersten Jahreshälfte darauf zu einigen, wie die novellierten Vorgaben im Rahmen der EU-Verordnung zur erneuten Genehmigung des Wirkstoffs Glyphosat in nationalem Recht münden könnten. Die EU-Verordnung gilt ab 16. Dezember 2023 für alle EU-Mitgliedstaaten. has
05.12.2023 – 11.00 – 16.15 Uhr / Berlin
Tagung Kolloquium Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft: Regenerative Landwirtschaft
Regenerative Landwirtschaft (RL) wird als Konzept diskutiert, mit dessen Hilfe die Umweltziele der Landbewirtschaftung unter weitgehender Beibehaltung der Produktivität erreicht werden können. Sie stellt ein Instrument zur “Ökologisierung” der konventionellen Landwirtschaft dar. Im Zentrum des Konzepts steht das Ziel, die Bodengesundheit und -fruchtbarkeit zu stärken bzw. aufzubauen. INFOS
09.12.2023 – 09.30. – 11.30 Uhr / online
Vortrag COP28: Side-Event des BMEL “Joint work for climate action in agriculture and food systems”
Zentrales Thema des Events sind Klimaschutz und Klimaanpassung in der Landwirtschaft und in Ernährungssystemen. Dabei stehen die Bedeutung von internationaler Zusammenarbeit sowie von Forschung und Innovation im Vordergrund. INFOS & ANMELDUNG
10.12. – .11.12.2023 / Brüssel
Tagung Rat der EU: Landwirtschaft und Fischerei
Die Ministerinnen und Minister des EU-Agrarrats treffen sich am 11. und 12. Dezember in Brüssel. Sie beraten zur Bewirtschaftung der Fischbestände der EU, zur Ernährungssicherheit und Erschwinglichkeit von Nahrungsmitteln, zu der gemeinsamen Agrarpolitik 2023-2027 und zur Strategie “Vom Hof auf den Tisch”
Tagesordnung
11.12. – 13.12.2023 / AXICA Kongress- und Tagungszentrum, Berlin
Kongress Sustainable Economy Summit
Als zentrale Veranstaltung aus der Wirtschaft für die Wirtschaft rückt der Sustainable Economy Summit die sozial-ökologische Transformation in den Fokus. INFOS & ANMELDUNG
12.12.2023 – 14.00 – 15.00 / online
Seminar Agri PV – Landwirtschaft und Energieerzeugung Hand in Hand
Die Bundesregierung hat der Agri-PV im Solarpakt 1 eine wesentliche Rolle zugewiesen, um den Ausbau deutlich zu beschleunigen. Dies zeigt sich auch an den neuen Zahlen der Deutschen Energieagentur (DENA), die das Agri-PV-Potenzial in Deutschland bis 2025 bei 1 GW sieht. Um sich als Kommune positionieren zu können, ist eine fundierte Wissensgrundlage über den aktuellen technischen und planungsrechtlichen Stand unerlässlich. ANMELDUNG
13.12.2023- 11.00- 13.00 Uhr / Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 700
Öffentliche Anhörung Anhörung zur EU-Verpackungsverordnung
Antrag der Fraktion der CDU/CSU: “Auswirkungen der EU-Verpackungsverordnung beachten – Mit bürokratiearmen, kosteneffizienten und innovativen Regeln mehr Ressourceneffizienz erreichen” INFOS & ANMELDUNG
15.12.2023 – 9.30 Uhr / Berlin
1040. Sitzung des Bundesrates Vorschlag zur Änderung der Verordnung über Maßnahmen zum Schutz vor Pflanzenschädlingen
TOP 42: 574/23 Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Verordnung (EU) 2016/2031. Es geht unter anderem um befristete Ausnahmen von Einfuhrverboten für Pflanzen mit hohem Risiko und bestimmte Berichtspflichten für abgegrenzte Gebiete und Erhebungen über Schädlinge INFOS
17.01.2024 – 19.00 Uhr / Vertretung des Landes Hessen in Berlin
Podiumsdiskussion Klimabilanz im LEH: Jetzt kommt’s auf die Bauern an!
Welchen Einfluss hat die Wertschöpfungskette Lebensmittel auf die Klimaziele? Welche Strategien gibt es, um die Bilanz zu verbessern? Bietet das Thema Klima für Bauern neue Einkommenschancen? INFOS & ANMELDUNG
17.01. – 20.01.2024 / Berlin
Konferenz 16. Global Forum for Food and Agriculture – Ernährungssysteme der Zukunft: Gemeinsam für eine Welt ohne Hunger
Um die Ernährungssysteme für unsere Zukunft fit zu machen und die Agenda 2030 umzusetzen, sind enorme Anstrengungen erforderlich. Der internationalen Gemeinschaft – uns allen – bleiben nur noch sieben Jahre, um die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 zu erreichen. Laut den jüngsten Zahlen hungert jedoch jeder zehnte Mensch auf dieser Erde. Mehr als zwei Milliarden Menschen können sich keine gesunde Ernährung leisten. INFOS
“Wir müssen die Landwirtschaft nachhaltiger machen und gleichzeitig die Erträge erhalten” – diese Forderung wiederholt Norbert Lins mehrfach. Als Abgeordneter des Europäischen Parlaments und bisheriger Vorsitzender des mächtigen Agrarausschusses ist er mit dafür verantwortlich, wie gut die Landwirtschaft auf dem Kontinent diesen Spagat meistert. Ob Fruchtfolgen, Humus-Aufbau oder Rebhühner – der 45-Jährige kennt die Materie schon seit seiner Kindheit. Lins ist auf einem Bauernhof im baden-württembergischen Danketsweiler aufgewachsen.
“Wir hatten vor allem Milchkühe und ein paar Schweine”, erzählt er. Mit elf Hektar sei der Hof schon für damalige Verhältnisse eher klein gewesen. Auch deshalb war es für ihn keine Option, den Bauernhof zu übernehmen. Lins begann stattdessen ein Studium des gehobenen Verwaltungsdienstes. Mit 18 Jahren trat er in die CDU ein.
Er konnte sich gut vorstellen, eines Tages in die Kommunalpolitik zu gehen. Doch ein Praktikum im EU-Parlament führte ihn zur Europapolitik. Als dann noch kurz vor dem Ende seines Studiums sein Parteifreund Andreas Schwab Abgeordneter wurde, ergab sich die perfekte Gelegenheit: Lins wurde sein Büroleiter.
“Das war im Endeffekt eine glückliche Fügung”, sagt er rückblickend. Er sei ein fleißiger Mensch, es brauche aber auch etwas “Glück des Tüchtigen”. Das habe ihm auch geholfen, als er 2014 selbst kandidierte und einen Abgeordnetensitz im Europäischen Parlament knapp ergatterte. Fünf Jahre später wurde er wiedergewählt – auch das gelang nur knapp.
Seitdem leitete Lins den Landwirtschaftsausschuss und war maßgeblich an der jüngsten GAP-Reform sowie den GAP-Lockerungen in diesem Jahr im Zuge der Bauernproteste beteiligt. Dass es bei den EU-Fördergeldern schnell um zwölfstellige Summen geht, verunsichert ihn nicht. Schließlich könne er die Milliarden immer herunterbrechen auf das, was bei einem kleinen oder mittelgroßen Bauernhof ankomme.
Als mit dem Ukrainekrieg die Getreideexporte des Landes einbrachen, sprach er sich für Ausnahmen bei den geplanten Flächenstilllegungen und Fruchtwechseln aus. Das habe geholfen, die Getreidemärkte zu beruhigen. Nur leider sei in der Ukraine kein Frieden in Sicht. Lins ist optimistisch, dass die Ukraine mit gemeinsamen Anstrengungen in die Förderstruktur der GAP integriert werden und mittelfristig der EU beitreten könnte.
Auch nach der Europawahl gilt Lins als aussichtsreicher Kandidat auf den erneuten Vorsitz im EU-Agrarausschuss und könnte so bei der Vorbereitung der nächsten GAP-Reform und bei der Umsetzung der Empfehlungen aus dem Strategiedialog Landwirtschaft eine gewichtige Rolle spielen. Paul Meerkamp