Table.Briefing: Africa

Top 100: die zehn ausgezeichneten Berater + Südafrikas neue Außenpolitik + EU-Nachlässigkeit mit Folgen

Liebe Leserin, lieber Leser,

haben Sie sich auch schon gewundert, warum es um Libyen in letzter Zeit so still geworden ist? Das liegt vor allem daran, dass Europa unser Nachbarland direkt in unserem Süden zuletzt arg vernachlässigt. Gebetsmühlenartig fordern europäische Vertreter Neuwahlen und gehen damit vielen in Libyen auf die Nerven, denn dort herrschen keine Voraussetzungen für faire und freie Wahlen. An der verfahrenen Situation hat auch die deutsche Außenpolitik einen gehörigen Anteil, wie unser Kollege Mirco Keilberth direkt aus Nordafrika für Sie berichtet.

In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen außerdem weitere Persönlichkeiten aus den Africa-Top-of-Table der 100 wichtigsten Köpfe im deutschsprachigen Raum vor. Dieses Mal geht es um Unternehmensberater und Rechtsanwälte.

Und wie immer haben wir interessante Berichte und Analysen für Sie. Wir wünschen eine erkenntnisreiche Lektüre.

Ihr
Christian von Hiller
Bild von Christian  von Hiller

Analyse

Südafrika: Was die zweite Amtszeit für die Außenpolitik bedeutet

In der Sprache des Fußballs hat Präsident Cyril Ramaphosa am vergangenen Freitag einen überzeugenden und nie gefährdeten Sieg eingefahren. Am Ende stand es etwa 6:1 für ihn. Mit 283 von 400  Stimmen konnte sich Ramaphosa eine zweite Amtszeit als Präsident sichern. Der alte und neue Regierungschef Südafrikas verwies Julius Malema von den Economic Freedom Fighters (EFF), der nur 44 Stimmen bekam, abgeschlagen auf den zweiten Platz.

Nun geht es um die Besetzung der Ministerposten in der neuen Koalitionsregierung unter Präsident Ramaphosa. Noch ist offen, wer künftig mit am Kabinettstisch sitzen wird. Insidern gilt die bisherige Außenministerin Naledi Pandor jedoch als gesetzt. Damit dürfte sich auch Südafrikas im Westen umstrittener außenpolitischer Kurs fortsetzen.

Ramaphosa setzt sich durch

Entsprechende Ansprüche der Koalitionspartner hat Ramaphosa weggebürstet. In den zwei Stunden vor der ersten Parlamentssitzung am Freitagmorgen wurde noch um einzelne, aber wichtige, Formulierungen in der Vereinbarung zwischen den beiden stärksten Parteien, dem ANC und der DA, gefeilscht. Die DA wollte Ministerposten “proportional nach Wahlstimmen” vergeben. Ramaphosa hingegen setzte in letzter Minute den weichen Kompromiss “im nationalen Interesse” durch. Das bedeutet faktisch eine Fortsetzung der Außenpolitik.

Wie das aussehen wird, war beim BRICS-Außenministertreffen vergangene Woche im russischen Nischni Nowgorod zu sehen. Russland hat zum 1. Januar die Präsidentschaft der BRICS-Gruppe, bei der jetzt neben Südafrika auch Ägypten und Äthiopien aus Afrika vertreten sind, übernommen und bereitet den diesjährigen BRICS-Gipfel, der im Oktober in Kasan an der Wolga stattfinden wird.

Beim Treffen der Außenminister erinnerte Pandor daran, dass sich die Welt an einem kritischen Wendepunkt befinde und BRICS die Möglichkeit habe, eine neue, gerechtere, Weltordnung mitzugestalten. “Der BRICS-Block ist eine legitime Stimme des Globalen Südens, wenn es um die Reform der globalen Ordnungspolitik geht. Wir bleiben auch weiterhin ein wichtiger Akteur bei der Festlegung der globalen Agenda für wirtschaftliche, politische und soziale Zusammenarbeit”, sagte Pandor.

Streiterin für den Globalen Süden

Die noch amtierende Außenministerin Pandor, die bei den Wahlen ihren Parlamentsposten verloren hatte und zwischenzeitlich sogar überlegte, zurückzutreten, hat sich in den vergangenen beiden Jahren international einen Namen als harte Verfechterin für mehr Mitspracherechte des Globalen Südens gemacht. Präsident Ramaphosa wird nachgesagt, dass er viel Respekt vor Pandors Arbeit als Außenministerin zeigt, die in seinen Augen das internationale Ansehen von Südafrika verbessert hat.

Der neutrale Kurs gegenüber Russland seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges, die Pro-Palästina-Politik, zu der auch die Anklage Israels durch Südafrika vor dem Internationalen Gerichtshof zählt, und die Nähe zu China und den BRICS-Staaten, haben weltweit für Schlagzeilen gesorgt. So ging auch 2023 die erste Friedensmission eines afrikanischen Landes für einen Krieg in Europa in der Geschichte des Kontinents ein.

Auch bei der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz am vergangenen Wochenende fand sich Südafrika unter den Ländern, die das Abschluss-Kommuniqué nicht unterschrieben – neben den BRICS-Mitgliedstaaten Saudi-Arabien, Indien und Brasilien. China war gar nicht erst gekommen. In diesen Punkten verfolgt der ANC einen fundamental anderen Ansatz als die DA, die eine engere Beziehungen zu westlichen Staaten bevorzugt. Dennoch, der ANC werde nicht von seinen außenpolitischen Überzeugungen abweichen, hieß es.

DA sieht keine Unstimmigkeiten bei Außenpolitik

Emma Powell, außenpolitische Sprecherin der DA, sieht darin auch nicht unbedingt Unstimmigkeiten, wie sich Südafrika international positionieren sollte, und empfiehlt Grundwerte, die auch die DA teilt: “Priorisierung unserer nationalen Interessen und Verteidigung der Verfassungswerte, gefolgt von der Förderung von Menschenrechten, Gerechtigkeit, Toleranz, Gleichheit, Demokratie und einer regelbasierten Ordnung.” 

Trotz der Wahlschlappe Ende Mai, bei der der African National Congress (ANC) zum ersten Mal seit 30 Jahren nur rund 40 Prozent der Stimmen errang und die absolute Mehrheit verlor, konnte sich der 71 Jahre alte Ramaphosa mithilfe von Stimmen der nun mitregierenden DA durchsetzen. Diese steht für eine liberale Wirtschaftspolitik.

Präsidentenvereidigung am Mittwoch

In Südafrika wählen die Parlamentarier in der Nationalversammlung den Staatspräsidenten. Neben dem ANC und der DA, die gemeinsam 246 Parlamentssitze bekamen, sitzen in der neuen großen Koalition auch die konservative Inkatha Freedom Party (IFP), die schwarzen Antikommunisten, und die rechtspopulistische Patriotic Alliance (PA), mit zusammen 28 Sitzen. Anders als im EU-Parlament, wo es einen Rechtsruck gab, tendiert das südafrikanische Parlament nun stärker zur Mitte.

Ins politische Abseits hatten sich in der vergangenen Woche bereits die oppositionellen MK und EFF bugsiert. Obwohl diese eine linke Außenpolitik und ebenfalls eine enge Zusammenarbeit mit Russland verfolgen, wollten beide Parteien an Koalitionsgesprächen nicht teilnehmen. Am Mittwoch wird voraussichtlich Ramaphosa als Präsident erneut vereidigt. Danach werden die neuen Ministerposten verkündet. Der DA sollen mindestens fünf Ressorts im Kabinett gewährt werden. Der Außenministerposten wird kaum darunter sein. Doch eines ist klar: Die Welt, vor allem die westliche Welt, wird auch in Zukunft mit alternativen außenpolitischen Sichtweisen aus Südafrika zurechtkommen müssen.

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Libyen: Europas Zurückhaltung hat einen hohen Preis

Der europäische Einfluss auf Libyen schwindet. Der Grund dafür liegt zu einem großen Teil in Brüssel selbst. Die ständig wiederholte Forderung der EU nach Neuwahlen in dem zerrissenen Land trägt maßgeblich dazu bei. “Europa gibt still und leise einen weiteren strategischen Ort in der Region auf”, meint der libysche Sicherheitsexperte Ghassan Gallal im Gespräch mit Table.Briefings.

Besonders Deutschland steht in der Pflicht. Der im Januar 2020 begonnene Berliner Prozess hatte in Libyen große Erwartungen geweckt. Alle Seiten im Land hatten Deutschland als neutralen Makler angesehen. Aus Sicht von Aly Masednah-Kothany, dem ehemaligen libyschen Botschafter in Berlin, hat gerade das in der Bundesregierung herrschende Schweigen Ankara, Moskau und Peking das Sagen an der 2000 Kilometer langen libyschen Mittelmeerküste gegeben. “Gerade dort, wo die Hauptroute der Migration nach Europa verläuft”, sagte Masednah-Kothany gegenüber Table.Briefings.

Libyer empört über westliche Forderungen

Die seit dem ersten Krieg um Tripolis nach Tunis evakuierten westlichen Diplomaten haben meist ein und dieselbe Antwort auf die Frage, wie die Herrschaft der Milizen beendet werden kann: mit Neuwahlen. Doch in absehbarer Zukunft sind diese nicht in Sicht. Ein für Dezember 2022 geplanter Urnengang war wenige Tage vor Öffnung der Wahllokale abgesagt worden.

Viele Libyer reagieren empört auf die Forderungen westlicher Diplomaten und der Vereinten Nationen nach Wahlen. Denn aus ihrer Sicht hat die EU die Voraussetzungen für eine faire Abstimmung selbst unterwandert.

“Für die Wahl war weder eine Beobachtermission der EU noch eine der Vereinten Nationen geplant”, sagt Hamza El Najah, ein Aktivist, der sich in der Stadt Gharian für ein Parlamentsmandat beworben hatte. “Und das obwohl der Krieg von 2014 ausbrach, weil die Islamisten ihre Wahlniederlage nicht anerkannten und zu den Waffen griffen”, beklagt El Najah. “Wahlen ohne eine Garantie aus dem Ausland, dass die Demokratiegegner zumindest sanktioniert werden, liefern uns Bürgern der Gewalt der Milizen aus.”

Anschläge auf Europäer

Das geringe Engagement Europas liegt auch an der Sicherheitslage. Jeden Besuch und jede Fahrt durch Tripolis oder Bengasi müssen westliche Diplomaten oder GIZ-Mitarbeiter mit einem aufwändigem Sicherheitskonzept vorbereiten. Zudem müssen sie extrem teure Sicherheitskräfte anheuern.

“Auf den Straßen haben immer noch bewaffnete Gruppen das Sagen”, sagt Ghassan Gallal, ein libyscher Sicherheitsexperte. “Seit 2011 gab es immer wieder Entführungen und Anschläge, sodass sich um die Diplomaten eine lukrative Sicherheitsindustrie gebildet hat.”

Deshalb herrscht wenig Aufregung in Europa darüber, dass sich Libyen andere Partner sucht. Als Premierminister Abdelhamid Dbeibha von einem Staatsbesuch in Peking zurückkehrte, ließ er eine aufsehenerregende Zahl fallen: 23.000 chinesische Arbeiter und Ingenieure seien mittlerweile in Libyen tätig, sagte Dbeibha. Diese Zahl stieß in Palm City, dem Hochsicherheitsareal für Diplomaten am Stadtrand von Tripolis, nur auf Zweifel.

Fachleute aus China und Russland

Doch mehrere Manager des libyschen Ölunternehmens Agoco und der staatlichen Ölagentur NOC berichten, dass sie sich von den seit Jahrzehnten in Libyen tätigen amerikanischen Serviceunternehmen Halliburton und Honeywell abwenden und stattdessen Fachleute aus China und Russland ins Land holen wollen.

Ende Mai kamen in der Sahara-Metropole Sebha hunderte Traktoren der chinesischen Marke Lovol an. Die Nationale Entwicklungsagentur der ostlibyschen Regierung hatte zudem 87 Bewässerungsanlagen aus Saudi-Arabien in die bisher vernachlässigte Region geschickt. Die Stadt Derna wurde im September 2023 von einer schweren Flutwelle getroffen. Mehr als 43.000 Einwohner hatten dadurch ihr Zuhause verloren. 25 Prozent der Häuser wurden nach dem Bruch eines oberhalb von Derna gelegenen Staudamms ins Meer gespült. Nicht europäische Unternehmen, sondern chinesische haben mehrere Aufträge für den Wiederaufbau erhalten.

Europäer halten sich der Cyreneika fern

Feldmarschall Khalifa Hafter, der die ölreiche Provinz Cyreneika kontrolliert, ist im Westen zur persona non grata geworden. Westliche Botschafter und Organisationen wie die GIZ halten sich von der ölreichen Provinz Cyreneika fern. Hafter hatte gemeinsam mit der russischen Sicherheitsfirma Wagner eine Offensive auf Tripolis geplant. Die von Tripolis zu Hilfe gerufene türkische Armee verjagte die Angreifer nach 18 Monaten zurück in den Osten. Seitdem gilt ein von Moskau und Ankara garantierter Waffenstillstand.

Mehrere gewählte Bürgermeister wurden durch Militärgouverneure ersetzt. Viele in der Cyreneika kritisieren die von Hafter und seinen Söhnen wie ein Familienunternehmen geführte Armee wegen ihrer Brutalität. Dennoch vermissen nur wenige die oft durchsetzungsschwachen gewählten Bürgermeister. “Demokratie funktioniert nur, wenn Recht und Ordnung auch durchgesetzt werden”, sagt Hamza al Najah. “Wir haben genug von hohlen Phrasen.”

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Neue Regierung: Reisen, Symbole – aber kaum eine Spur von neuer Politik

Reis – 40 CFA günstiger und damit 410 CFA pro Kilo (62 Cent), Zucker – 50 CFA im Preis gesenkt auf 600 CFA (91 Cent), Palmöl – Minus 100 CFA (15 Cent). Das sind die Preissenkungen bei den Grundnahrungsmitteln, die die junge Regierung im Senegal vergangene Woche angekündigt hat. Die haben die Menschen im Senegal sehnlichst erwartet. Allerdings: Einen Termin für die neuen Preise gibt es bisher nicht. Für das Opferfest Tabasik (Eid Al Adha), den wichtigsten Tag im muslimischen Kalender, der mit hohen Ausgaben verbunden ist, kommt es ohnehin zu spät.

Die jüngste Ankündigung zählt zu einer Reihe öffentlichkeitswirksamer Aktionen der neuen Regierung von Präsident Diomaye Faye und seinem Premierminister und Vertrauten Ousmane Sonko. Sie sollen die Veränderung signalisieren, die beide zu ihrem Amtsantritt in Aussicht gestellt haben. Die rupture, der große Bruch, mit dem Althergebrachten und der Politik von Macky Sall, bleibt allerdings noch aus. An den großen Versprechungen muss sich die neue Regierung im Senegal nun messen lassen. Weitere in der Bevölkerung viel diskutierte Bereiche, die Faye und Sonko sich ansehen wollen, sind das Fischereiabkommen mit der EU und die Bebauung der Küste in Dakar. Angekündigt ist außerdem eine Prüfung, ein Audit, der gesamten Wirtschaft des Landes.

Erste Reise führt nach Frankreich

Fayes erste Reise nach Europa führt denn auch in das für den Senegal immer noch wichtigste Land: nach Frankreich. Dort soll Faye mit Präsident Macron zusammentreffen, wie Jeune Afrique berichtet, am Rande eines internationalen Impf-Gipfels (siehe News). Macron will nach Informationen des US-amerikanischen Auslandssenders VOA die französischen Soldaten in Westafrika und im Sahel weiter reduzieren: Im Senegal sollen 100 bleiben (von 350), in der Elfenbeinküste 100 (von 600), in Gabun 100 (von 350) sowie im Tschad 300 (von 1000).

Premier Sonko machte Macron zuletzt schwere Vorwürfe. Der französische Präsident habe nicht nur über die Verfolgung der Opposition mit Sonko an der Spitze geschwiegen, er habe darüber hinaus auch indirekt dazu eingeladen. Das sagte Sonko auf einer Veranstaltung an der Universität in Dakar Mitte Mai, anlässlich des Besuchs des linken Politikers und Chefs von La France Insousmise, Jean-Luc Mélenchon. Präsident Faye war in den ersten Monaten seiner Amtszeit viel unterwegs, vor allem in Westafrika.

Die Besuche in Mauretanien, Gambia, Guinea-Bissau, Guinea und auf den Kapverden können vor allem als traditionelle Beziehungspflege unter Nachbarländern verbucht werden. Bei einer weiteren Reihe an Reisen dürfte eine politische Mission im Zentrum stehen: Faye machte Station in der Elfenbeinküste, Nigeria, Ghana, Mali und Burkina Faso – offenbar, um den Zusammenhalt innerhalb der Ecowas zu kitten.

Guter Ruf bei Sahel-Regierungen

“Die neue senegalesische Regierung kann sich auf die bereits von den Staaten der Region unternommenen Anstrengungen stützen und ist in einer guten Position, um einen konstruktiven Beitrag zu leisten“, heißt es in einer aktuellen Analyse des Institute for Security Studies (ISS). Bei den Führungskräften der Länder der Allianz der Sahelstaaten (AES) genieße sie einen guten Ruf.

“Die senegalesische Regierung hat durch ihre Wahl eine gewisse Legitimität erworben, und das ist zu ihrem Vorteil. Im Gegensatz zu anderen Regierungen der Region hat der Senegal keine schwierigen Beziehungen zu den AES-Staaten. Zudem stimmen der Senegal und die AES-Länder in vielen Punkten überein, etwa was die Souveränität afrikanischer Staaten angeht. Die Besuche in Bamako und Ouagadougou am 30. Mai haben Präsident Faye offenbar ermöglicht, die Grundlagen für eine Vermittlungsinitiative mit den AES-Ländern zu legen”, so der Bericht weiter.

Drei Kernbedingungen für Rückkehr der Junta-Länder

Während die große Veränderung im Senegal vorläufig auf sich warten lässt, könnte Faye schon bald eine wichtige Rolle auf regionalpolitischer Ebene einnehmen. Und falls ihm die Wiederannäherung von Mali, Niger und Burkina Faso mit der ECOWAS gelingt, auch eine historische. Die ECOWAS müsste allerdings auch ihren Teil dazu beitragen. Die ISS-Forscher haben vor allem drei Punkte ausgemacht:

  • längere Fristen für den Übergang zu demokratischen Regierungen in den Junta-Ländern,
  • größere und konkretere Unterstützung der AES-Länder in ihrem Kampf gegen den Terrorismus,
  • breit angelegte Reformen der ECOWAS für eine ausgeglichenere Politik zwischen großen und kleinen Ländern in der Regionalorganisation.
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News

Kenia: Staat zieht sich aus sechs Unternehmen zurück

Kenias Präsident William Ruto macht ernst mit dem Privatisierungsprogramm seiner Regierung. In der vergangenen Woche hat das Kabinett den Rückzug aus dem Kapital von sechs börsennotierten Unternehmen beschlossen. Dabei handelt es sich um:

  • East African Portland Cement, Staatsanteil: 25,3 Prozent,
  • Nairobi Securities Exchange, Staatsanteil: 3,36 Prozent,
  • Housing Finance Company of Kenya, Staatsanteil: 2,41 Prozent,
  • Stanbic Holdings, Staatsanteil: 1,1 Prozent,
  • Liberty Kenya Holdings, Staatsanteil: 0,9 Prozent,
  • Eveready East Africa, Staatsanteil: 17,2 Prozent.

Im Kabinettsbeschluss heißt es, dass der Anteilsverkauf über die Börse Nairobi abgewickelt werden und der Erlös in die “Verwirklichung unserer nationalen Entwicklungsziele” fließen soll. Allein der Anteil an East African Portland Cement ist nach heutiger Börsenbewertung umgerechnet rund 136 Millionen Euro wert.

Überraschend ist, dass Kenya Airways nicht mehr auf der Liste der Privatisierungskandidaten steht. Offenbar schrecken die anhaltenden Schwierigkeiten der Fluggesellschaft private Investoren ab.

Weitere Kandidaten

Bei diesen Privatisierungen wird es voraussichtlich nicht bleiben. Im vergangenen Jahr rief die Regierung die Bevölkerung auf, sich zur geplanten Privatisierung von insgesamt elf Unternehmen mit staatlicher Beteiligung zu äußern. Darunter befanden sich auch jene sechs, an denen der Staat nun seine Anteile zum Verkauf stellt.

Weitere Privatisierungskandidaten, die schon genannt werden, sind:

  • Kenya Pipeline Company,
  • New Kenya Cooperative Creameries,
  • Kenyatta International Convention Center,
  • National Oil Corporation,
  • Kenya Seed Company,
  • The Kenya Literature Bureau,
  • Mwea Rice Mills,
  • Western Kenya Rice Mills,
  • Numerical Machining Complex,
  • Vehicle Manufacturers Limited (KVM) und
  • Rivatex East Africa.

35 Unternehmen auf der Liste

Die kenianische Regierung hat auch eine Privatisierungskommission unter der Leitung von Joseph Koskey eingesetzt, die weitere Kandidaten für einen Verkauf der staatlichen Beteiligung ausfindig machen soll. Insgesamt hat die Kommission 35 Unternehmen auf ihrer Liste.

Die letzte Privatisierung des kenianischen Staats fand im Jahr 2008 statt, als die Regierung einen Anteil von 25 Prozent am Telekommunikationsunternehmen Safaricom abgab. Safaricom ist eine der großen Erfolgsgeschichten der Börse Nairobi mit einem Kursgewinn von 30,9 Prozent allein im laufenden Jahr. Safaricom hat heute eine Marktkapitalisierung von umgerechnet 5,9 Milliarden Euro. hlr

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Impf-Gipfel in Paris will Impfstoffproduktion in Afrika ankurbeln

Die französische Regierung, die Afrikanische Union und die Impfstoff-Allianz Gavi richten am 20. Juni einen Impf-Gipfel in Paris aus. Dabei soll ein neuer Finanzierungsmechanismus vorgestellt werden, der die Produktion von Impfstoffen in Afrika fördern soll. Die EU beteiligt sich über ihre Förderlinie Team Europe daran. Der African Vaccine Manufacturing Accelerator (AVMA) will bis zu eine Milliarde US-Dollar für Afrika über die kommenden zehn Jahre mobilisieren.

Afrikanische Hersteller können sich für das AVMA-Programm bewerben und erhalten für die Entwicklung bis zur Marktreife bestimmter Impfstoffe Zahlungen, um ihre Kosten zu decken und profitabel zu produzieren. Ziel ist nach Angaben von GAVI, bis zum Jahr 2034 mindestens vier afrikanischen Impfstoff-Hersteller in der Produktion von mehr als 800 Millionen Impfdosen zu unterstützen. Dabei soll vermieden werden, dass ein afrikanischer Hersteller ein Monopol für die Produktion entwickelt und dass sich die Produktion zu sehr auf einen Impfstoff einengt.

Die Afrikanische Union hat als Ziel formuliert, dass Afrika bis 2040 mehr als 60 Prozent seiner benötigten Impfstoffe selbst produzieren soll. Hintergrund für die Bemühungen ist die Erfahrung aus der COVID19-Pandemie, in der Afrika erst sehr spät und nur in vergleichsweise geringem Umfang mit Impfstoffen versorgt worden ist.

Gavi ist eine öffentlich-private Partnerschaft. Beteiligt sind Entwicklungs- und Geberländer, die Weltgesundheitsorganisation, UNICEF, die Weltbank, die Impfstoffindustrie, technische Agenturen, die Zivilgesellschaft, die Bill & Melinda Gates Stiftung und andere private Partner. lcw

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Washington Post: UN rufen zu Beendigung des Kriegs im Sudan auf. Der UN-Sicherheitsrat hat nahezu einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der die Beendigung der Belagerung der westsudanesischen Stadt Al-Faschir gefordert wird, um eine humanitäre Krise in dem vom Krieg zerrissenen Land abzuwenden. Die Stadt ist die letzte Regionalhauptstadt, die sich noch in den Händen der Regierung befindet, und wird seit einem Monat belagert. In Al-Faschir leben zwei Millionen Einwohner und weitere 800.000 Zivilisten, die durch die Kämpfe vertrieben wurden. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, bezeichnete die Situation im Sudan als “die mit Abstand schlimmste humanitäre Krise der Welt”.

AP: Nigrische Junta hebt Immunität von abgesetztem Präsident Bazoum auf. Nigers höchstes Gericht hat die Immunität des demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum aufgehoben, fast ein Jahr nachdem er von meuternden Soldaten gestürzt wurde. Dies öffnet der Militärjunta die Tür, um ihn wegen angeblichen Hochverrats anzuklagen. Bazoum und seine Familie stehen seit dem Militärputsch, mit dem er im vergangenen Sommer abgesetzt wurde, unter Hausarrest. Die Junta hatte erklärt, sie plane, ihn wegen Hochverrats und Untergrabung der nationalen Sicherheit strafrechtlich zu verfolgen, und leitete Anfang des Jahres ein Gerichtsverfahren zur Aufhebung seiner Immunität vor dem neu geschaffenen Staatsgerichtshof ein, der zur höchsten Justizbehörde des Landes wurde.

The Guardian: Kokainschmuggel im Sahel nimmt zu. Agadez ist seit langem ein Transithub für Menschen, die versuchen, über Nordafrika und das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Inzwischen ist die nigrische Stadt auch ein Knotenpunkt für den Drogenhandel in Richtung Europa und leidet unter einer Suchtkrise. Viele Frauen dort sind in einem Kreislauf aus Sexarbeit, Drogen und Schulden gefangen, nachdem sie gezwungen wurden, ihre Transportschulden mit Sexarbeit zu bezahlen. Das Kokain kommt an der afrikanischen Atlantikküste auf Schiffen aus Südamerika an und wird dann durch die Sahelzone nach Europa geschmuggelt.

Le Monde: Senegal kündigt Preissenkungen für Lebensmittel an. Die neue senegalesische Regierung hat Maßnahmen angekündigt, die die Öffentlichkeit seit langem von ihr erwartet hatte: Preissenkungen bei Grundnahrungsmitteln wie Reis, Öl, Zucker und Brot. Lebensmittel machen mehr als 50 Prozent der Ausgaben der senegalesischen Bevölkerung aus, deren Kaufkraft durch beispiellose Preisanstiege erheblich geschmälert wurde. In den letzten drei Jahren haben Grundnahrungsmittel nach Angaben des Nationalen Statistikamts eine Rekordinflation erlebt: knapp 40 Prozent für Reis im Einzelhandel und mehr als 60 Prozent für Hirse.

BBC: Stromausfälle in Ghana wegen Wartungen in Nigeria. Teile Ghanas werden voraussichtlich noch drei Wochen lang von Stromausfällen betroffen sein. In einer Erklärung des staatlichen Stromversorgers hieß es, dass eine vorübergehende Abschaltung wegen Wartungsarbeiten bei einem nicht genannten nigerianischen Gaslieferanten die Ursache sei. Auch in Togo und Benin sind Menschen betroffen und leiden unter dem Gasmangel. Erst vor zwei Monate hatte Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo die Stromexporte nach Togo, Burkina Faso und Benin aufgrund von Versorgungsproblemen eingeschränkt.

Bloomberg: KI-Revolution erreicht Afrikas Kleinbauern. Kleinbauern in Malawi testen eine App mit künstlicher Intelligenz (KI), um ihre Erträge zu verbessern. Die App namens Ulangizi, was übersetzt “Ratschlag” bedeutet, funktioniert über WhatsApp und nutzt Daten von ChatGPT und das Agrarhandbuch der malawischen Regierung, um Fragen zu beantworten oder Krankheiten von Nutzpflanzen und Nutztieren zu diagnostizieren. Die App könnte für die 3,1 Millionen kleinbäuerlichen Familien im Land von entscheidender Bedeutung werden. Im Südlichen Afrika häufen sich aufgrund des Klimawandels extreme Wetterereignisse, wie der Zyklon Freddy Anfang 2023.

Semafor: Britischer Getränkehersteller verkauft Mehrheitsbeteiligung an Guinness Nigeria. Der britische Getränkehersteller Diageo wird seine Beteiligung von 58 Prozent an Guinness Nigeria für rund 70 Millionen Dollar an die singapurische Tolaram-Gruppe verkaufen. Dieser Schritt hat die Befürchtungen bestärkt, dass noch mehr westliche Konzerne Nigeria verlassen werden, da der Inflationsdruck weiterhin die Kaufkraft der Verbraucher schmälert. Das Land verlassen haben bisher unter anderem die britischen multinationalen Unternehmen Unilever und GSK, der in Ohio ansässige Konsumgüterkonzern Procter & Gamble und der französische Pharmakonzern Sanofi.

The Guardian: Starker Widerstand gegen Kenias Kernkraftpläne. Die Pläne für den Bau eines Atomkraftwerks an der kenianischen Küste in Kilifi County sorgen für heftigen Widerstand unter Naturschützern. Baubeginn der Anlage ist für 2027 geplant. Die Inbetriebnahme könnte planmäßig im Jahr 2023 starten. Nun haben zwei Anwälte eine Klage eingereicht, um das Kraftwerk zu stoppen. Demnach habe es keine ausreichende Beteiligung der Öffentlichkeit bei den Planungen gegeben.

Heads

Die entscheidenden Köpfe der Afrika-Szene – Berater

Berater


Tom Pause – Managing Partner E&P Focus Africa Consulting GmbH

Der Unternehmensberater ist in Hamburg fest verankert. So war er früher Geschäftsführer von Jos. Hansen & Soehne und hat dort zahlreiche Märkte in Afrika betreut. Gemeinsam mit Walter Englert hat er zehn Jahren die Beratung E&P Focus Africa Consulting gegründet, selbstverständlich in Hamburg. Zudem ist er stark im Afrika-Collegium in Hamburg engagiert, einem Gesprächskreis, der regelmäßig Gäste zu aktuellen Themen über Afrika einlädt.

Alexander Demissie – Gründer und Geschäftsführer Africa Rising GmbH / Mitgründer und Geschäftsführer The China Africa Advisory

Der gebürtige Äthiopier hat Regionalwissenschaften Ostasien mit Schwerpunkt China und Politik studiert. Das bringt den Kölner Unternehmensberater in die außergewöhnliche Situation als Mittler zwischen Europa, Afrika und China zu agieren. Mit seiner Beratung The China Africa Advisory unterstützt er Unternehmen beim Markteinstieg in Afrika. Den Aufstieg Chinas in Afrika beobachtet Demissie seit mehr als 20 Jahren.

Jeremy Gaines – Gründer und Geschäftsführer Gaines Consulting

Vielleicht kam die Idee etwas zu früh. Während Gerhard Schröders Kanzlerschaft kam die Idee auf, die Deutsch-Nigerianische Energiepartnerschaft zu gründen. Sie sollte nicht nur deutsches Know-how nach Nigeria bringen, sondern auch nigerianische Erfahrungen nach Deutschland. Jeremy Gaines betreute diese Partnerschaft über all die Jahre bis zu ihrem faktischen Ende kurz vor dem Ukraine-Krieg. Seit gut 30 Jahren beschäftigt sich der Unternehmens- und Politikberater mit Nigeria und gründete in dem Land einen Thinktank für Wirtschaft und Politik. In Frankfurt lancierte er eine Initiative für eine Städtepartnerschaft mit Lagos. Vielleicht kam auch diese Idee etwas zu früh.

Stefan Liebing – Geschäftsführer Conjuncta GmbH

Er kommt aus der Energiewirtschaft und hat sich nach Stationen bei EnBW und Eon mit der Unternehmensberatung Conjuncta GmbH selbstständig gemacht. Mehr als zehn Jahre lang war er zudem Vorsitzender des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft. Im Frühjahr 2023 entschloss er sich allerdings den Stab an Sabine Dall’Omo weiterzureichen. Im vergangenen Jahr ist Stefan Liebing wieder in den Energiebereich zurückgekehrt: Heute verfolgt er gleich mehrere Projektentwicklungen im Bereich grüner Wasserstoff in Angola und Mauretanien. Diese Investitionen liegen alle im Bereich mehrerer Milliarden Euro.

Christiane Oermann – Senior Project Manager “Afrika kommt!” bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Afrika als Chancenkontinent begreift Christiane Oermann, die das Projekt “Afrika kommt!” bei der GIZ betreut. Die Initiative soll junge Afrikanerinnen und Afrikaner mit deutschen Unternehmen vernetzen. In einem Stipendienprogramm sollen Führungskräfte fortgebildet werden und so eine Brücke zwischen Afrika und Europa geschaffen werden. Wie wichtig internationale Vernetzung ist, weiß Oermann aus verschiedensten Auslandsstationen bei der GIZ und ihren Vorgängerorganisationen.

Sebastian Daub – Partner Private Equity und Co-Head Gobal Infrastructure Linklaters LLP

Seinen beruflichen Fokus hat der Rechtsanwalt Sebastian Daub gar nicht so sehr auf Afrika. Sebastian Daub ist Partner bei der internationalen Anwaltskanzlei Linklaters in Frankfurt und betreut dort Private-Equity-Transaktionen. Zudem fungiert er als Co-Head Global Infrastructure – ein Thema, das Afrika-Kennern nicht fremd ist. Aufgrund familiärer Bindungen jedoch interessiert er sich stets für Afrika und hatte in Frankfurt auf privater Basis eine Initiative unterstützt, eine Städtepartnerschaft mit Lagos zustande zu bringen.

Philipp von Holst – International Counsel Debevoise & Plimpton LLP / Partner Debevoise & Plimpton Europe S.à.r.l.

Im Frankfurter Büro der amerikanischen Anwaltskanzlei Debevoise & Plimpton ist Philipp von Holst International Counsel. Seine Spezialität liegt in grenzüberschreitenden Transaktionen. So beriet er die auf Afrika fokussierte Investmentgesellschaft Helios Investment Partners beim Verkauf eines Anteils von 49 Prozent an GB Foods Africa, einen der größten Konsumgüter-Konzerne des Kontinents. In einer viel beachteten Transaktion beriet er TPG Growth bei der Übernahme des Global Healthcare Fund der zusammengebrochenen Abraaj Group. Der Deal hatte ein Volumen von einer Milliarde Dollar. Das sind nur zwei Afrika-Beispiele von vielen.

Hans Stoisser – Managing Partner Ecotec GmbH

Der österreichische Unternehmensberater Hans Stoisser ist einer der vielfältigsten, aktivsten und leidenschaftlichsten Berater, wenn es um Afrika geht. Regelmäßig ist er beispielsweise in Nairobi mit Seminaren und Workshops aktiv. Vor 32 Jahren schon hat er seine Gesellschaft Ecotec GmbH in Wien gegründet. Seine praktische Ausbildung zum Unternehmensberater erhielt er zunächst bei Fredmund Malik, dann bei Peter Drucker.

Stephan Willms – Partner Africa Enablers GmbH

Gemeinsam mit seinem Partner und ehemaligen Deutschbanker Philipp Schuller gründete Stephan Willms die Unternehmensberatung Africa Enablers in Frankfurt. Das ist auch schon 15 Jahre her. Schuller brachte Erfahrung im Private Equity mit, Willms Afrika-Kenntnis. Von 2006 an entwickelte Willms einen 300 Megawatt großen Windpark in Äthiopien. In dieser Zeit lebte er auch in Addis Abeba. Africa Enablers will europäisches Kapital für Infrastrukturprojekte in Afrika mobilisieren. Dabei beraten sie beispielsweise den Hafenbetreiber in Mogadischu. Mittlerweile können Schuller und Willms auf einige Projekte, vor allem in Ostafrika, zurückblicken. Diese Mandate sind nicht immer einfach.

Walter Englert – Managing Partner E&P Focus Africa Consulting GmbH

Sein Name war 17 Jahre lang fest mit dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft verbunden. Unermüdlich setzte sich der Energieexperte für den Verband ein, bis sich Walter Englert im Jahr 2014 gemeinsam mit Tom Pause selbstständig machte und die Beratungsgesellschaft E&P Focus Africa Consulting gründete. Seiner Ausrichtung auf Energiethemen ist er treu geblieben. Dabei kennt er sich nicht nur bestens mit fossilen Energieträgern aus. Auch im Bereich Rohstoffe hat er profunde Kenntnis mit einem Schwerpunkt auf Afrika und den Nahen Osten. Fachleute mit diesem Profil gibt es in Deutschland nicht viele.

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Dessert

Africa.Table Redaktion

AFRICA.TABLE REDAKTION

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    haben Sie sich auch schon gewundert, warum es um Libyen in letzter Zeit so still geworden ist? Das liegt vor allem daran, dass Europa unser Nachbarland direkt in unserem Süden zuletzt arg vernachlässigt. Gebetsmühlenartig fordern europäische Vertreter Neuwahlen und gehen damit vielen in Libyen auf die Nerven, denn dort herrschen keine Voraussetzungen für faire und freie Wahlen. An der verfahrenen Situation hat auch die deutsche Außenpolitik einen gehörigen Anteil, wie unser Kollege Mirco Keilberth direkt aus Nordafrika für Sie berichtet.

    In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen außerdem weitere Persönlichkeiten aus den Africa-Top-of-Table der 100 wichtigsten Köpfe im deutschsprachigen Raum vor. Dieses Mal geht es um Unternehmensberater und Rechtsanwälte.

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    Südafrika: Was die zweite Amtszeit für die Außenpolitik bedeutet

    In der Sprache des Fußballs hat Präsident Cyril Ramaphosa am vergangenen Freitag einen überzeugenden und nie gefährdeten Sieg eingefahren. Am Ende stand es etwa 6:1 für ihn. Mit 283 von 400  Stimmen konnte sich Ramaphosa eine zweite Amtszeit als Präsident sichern. Der alte und neue Regierungschef Südafrikas verwies Julius Malema von den Economic Freedom Fighters (EFF), der nur 44 Stimmen bekam, abgeschlagen auf den zweiten Platz.

    Nun geht es um die Besetzung der Ministerposten in der neuen Koalitionsregierung unter Präsident Ramaphosa. Noch ist offen, wer künftig mit am Kabinettstisch sitzen wird. Insidern gilt die bisherige Außenministerin Naledi Pandor jedoch als gesetzt. Damit dürfte sich auch Südafrikas im Westen umstrittener außenpolitischer Kurs fortsetzen.

    Ramaphosa setzt sich durch

    Entsprechende Ansprüche der Koalitionspartner hat Ramaphosa weggebürstet. In den zwei Stunden vor der ersten Parlamentssitzung am Freitagmorgen wurde noch um einzelne, aber wichtige, Formulierungen in der Vereinbarung zwischen den beiden stärksten Parteien, dem ANC und der DA, gefeilscht. Die DA wollte Ministerposten “proportional nach Wahlstimmen” vergeben. Ramaphosa hingegen setzte in letzter Minute den weichen Kompromiss “im nationalen Interesse” durch. Das bedeutet faktisch eine Fortsetzung der Außenpolitik.

    Wie das aussehen wird, war beim BRICS-Außenministertreffen vergangene Woche im russischen Nischni Nowgorod zu sehen. Russland hat zum 1. Januar die Präsidentschaft der BRICS-Gruppe, bei der jetzt neben Südafrika auch Ägypten und Äthiopien aus Afrika vertreten sind, übernommen und bereitet den diesjährigen BRICS-Gipfel, der im Oktober in Kasan an der Wolga stattfinden wird.

    Beim Treffen der Außenminister erinnerte Pandor daran, dass sich die Welt an einem kritischen Wendepunkt befinde und BRICS die Möglichkeit habe, eine neue, gerechtere, Weltordnung mitzugestalten. “Der BRICS-Block ist eine legitime Stimme des Globalen Südens, wenn es um die Reform der globalen Ordnungspolitik geht. Wir bleiben auch weiterhin ein wichtiger Akteur bei der Festlegung der globalen Agenda für wirtschaftliche, politische und soziale Zusammenarbeit”, sagte Pandor.

    Streiterin für den Globalen Süden

    Die noch amtierende Außenministerin Pandor, die bei den Wahlen ihren Parlamentsposten verloren hatte und zwischenzeitlich sogar überlegte, zurückzutreten, hat sich in den vergangenen beiden Jahren international einen Namen als harte Verfechterin für mehr Mitspracherechte des Globalen Südens gemacht. Präsident Ramaphosa wird nachgesagt, dass er viel Respekt vor Pandors Arbeit als Außenministerin zeigt, die in seinen Augen das internationale Ansehen von Südafrika verbessert hat.

    Der neutrale Kurs gegenüber Russland seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges, die Pro-Palästina-Politik, zu der auch die Anklage Israels durch Südafrika vor dem Internationalen Gerichtshof zählt, und die Nähe zu China und den BRICS-Staaten, haben weltweit für Schlagzeilen gesorgt. So ging auch 2023 die erste Friedensmission eines afrikanischen Landes für einen Krieg in Europa in der Geschichte des Kontinents ein.

    Auch bei der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz am vergangenen Wochenende fand sich Südafrika unter den Ländern, die das Abschluss-Kommuniqué nicht unterschrieben – neben den BRICS-Mitgliedstaaten Saudi-Arabien, Indien und Brasilien. China war gar nicht erst gekommen. In diesen Punkten verfolgt der ANC einen fundamental anderen Ansatz als die DA, die eine engere Beziehungen zu westlichen Staaten bevorzugt. Dennoch, der ANC werde nicht von seinen außenpolitischen Überzeugungen abweichen, hieß es.

    DA sieht keine Unstimmigkeiten bei Außenpolitik

    Emma Powell, außenpolitische Sprecherin der DA, sieht darin auch nicht unbedingt Unstimmigkeiten, wie sich Südafrika international positionieren sollte, und empfiehlt Grundwerte, die auch die DA teilt: “Priorisierung unserer nationalen Interessen und Verteidigung der Verfassungswerte, gefolgt von der Förderung von Menschenrechten, Gerechtigkeit, Toleranz, Gleichheit, Demokratie und einer regelbasierten Ordnung.” 

    Trotz der Wahlschlappe Ende Mai, bei der der African National Congress (ANC) zum ersten Mal seit 30 Jahren nur rund 40 Prozent der Stimmen errang und die absolute Mehrheit verlor, konnte sich der 71 Jahre alte Ramaphosa mithilfe von Stimmen der nun mitregierenden DA durchsetzen. Diese steht für eine liberale Wirtschaftspolitik.

    Präsidentenvereidigung am Mittwoch

    In Südafrika wählen die Parlamentarier in der Nationalversammlung den Staatspräsidenten. Neben dem ANC und der DA, die gemeinsam 246 Parlamentssitze bekamen, sitzen in der neuen großen Koalition auch die konservative Inkatha Freedom Party (IFP), die schwarzen Antikommunisten, und die rechtspopulistische Patriotic Alliance (PA), mit zusammen 28 Sitzen. Anders als im EU-Parlament, wo es einen Rechtsruck gab, tendiert das südafrikanische Parlament nun stärker zur Mitte.

    Ins politische Abseits hatten sich in der vergangenen Woche bereits die oppositionellen MK und EFF bugsiert. Obwohl diese eine linke Außenpolitik und ebenfalls eine enge Zusammenarbeit mit Russland verfolgen, wollten beide Parteien an Koalitionsgesprächen nicht teilnehmen. Am Mittwoch wird voraussichtlich Ramaphosa als Präsident erneut vereidigt. Danach werden die neuen Ministerposten verkündet. Der DA sollen mindestens fünf Ressorts im Kabinett gewährt werden. Der Außenministerposten wird kaum darunter sein. Doch eines ist klar: Die Welt, vor allem die westliche Welt, wird auch in Zukunft mit alternativen außenpolitischen Sichtweisen aus Südafrika zurechtkommen müssen.

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    Libyen: Europas Zurückhaltung hat einen hohen Preis

    Der europäische Einfluss auf Libyen schwindet. Der Grund dafür liegt zu einem großen Teil in Brüssel selbst. Die ständig wiederholte Forderung der EU nach Neuwahlen in dem zerrissenen Land trägt maßgeblich dazu bei. “Europa gibt still und leise einen weiteren strategischen Ort in der Region auf”, meint der libysche Sicherheitsexperte Ghassan Gallal im Gespräch mit Table.Briefings.

    Besonders Deutschland steht in der Pflicht. Der im Januar 2020 begonnene Berliner Prozess hatte in Libyen große Erwartungen geweckt. Alle Seiten im Land hatten Deutschland als neutralen Makler angesehen. Aus Sicht von Aly Masednah-Kothany, dem ehemaligen libyschen Botschafter in Berlin, hat gerade das in der Bundesregierung herrschende Schweigen Ankara, Moskau und Peking das Sagen an der 2000 Kilometer langen libyschen Mittelmeerküste gegeben. “Gerade dort, wo die Hauptroute der Migration nach Europa verläuft”, sagte Masednah-Kothany gegenüber Table.Briefings.

    Libyer empört über westliche Forderungen

    Die seit dem ersten Krieg um Tripolis nach Tunis evakuierten westlichen Diplomaten haben meist ein und dieselbe Antwort auf die Frage, wie die Herrschaft der Milizen beendet werden kann: mit Neuwahlen. Doch in absehbarer Zukunft sind diese nicht in Sicht. Ein für Dezember 2022 geplanter Urnengang war wenige Tage vor Öffnung der Wahllokale abgesagt worden.

    Viele Libyer reagieren empört auf die Forderungen westlicher Diplomaten und der Vereinten Nationen nach Wahlen. Denn aus ihrer Sicht hat die EU die Voraussetzungen für eine faire Abstimmung selbst unterwandert.

    “Für die Wahl war weder eine Beobachtermission der EU noch eine der Vereinten Nationen geplant”, sagt Hamza El Najah, ein Aktivist, der sich in der Stadt Gharian für ein Parlamentsmandat beworben hatte. “Und das obwohl der Krieg von 2014 ausbrach, weil die Islamisten ihre Wahlniederlage nicht anerkannten und zu den Waffen griffen”, beklagt El Najah. “Wahlen ohne eine Garantie aus dem Ausland, dass die Demokratiegegner zumindest sanktioniert werden, liefern uns Bürgern der Gewalt der Milizen aus.”

    Anschläge auf Europäer

    Das geringe Engagement Europas liegt auch an der Sicherheitslage. Jeden Besuch und jede Fahrt durch Tripolis oder Bengasi müssen westliche Diplomaten oder GIZ-Mitarbeiter mit einem aufwändigem Sicherheitskonzept vorbereiten. Zudem müssen sie extrem teure Sicherheitskräfte anheuern.

    “Auf den Straßen haben immer noch bewaffnete Gruppen das Sagen”, sagt Ghassan Gallal, ein libyscher Sicherheitsexperte. “Seit 2011 gab es immer wieder Entführungen und Anschläge, sodass sich um die Diplomaten eine lukrative Sicherheitsindustrie gebildet hat.”

    Deshalb herrscht wenig Aufregung in Europa darüber, dass sich Libyen andere Partner sucht. Als Premierminister Abdelhamid Dbeibha von einem Staatsbesuch in Peking zurückkehrte, ließ er eine aufsehenerregende Zahl fallen: 23.000 chinesische Arbeiter und Ingenieure seien mittlerweile in Libyen tätig, sagte Dbeibha. Diese Zahl stieß in Palm City, dem Hochsicherheitsareal für Diplomaten am Stadtrand von Tripolis, nur auf Zweifel.

    Fachleute aus China und Russland

    Doch mehrere Manager des libyschen Ölunternehmens Agoco und der staatlichen Ölagentur NOC berichten, dass sie sich von den seit Jahrzehnten in Libyen tätigen amerikanischen Serviceunternehmen Halliburton und Honeywell abwenden und stattdessen Fachleute aus China und Russland ins Land holen wollen.

    Ende Mai kamen in der Sahara-Metropole Sebha hunderte Traktoren der chinesischen Marke Lovol an. Die Nationale Entwicklungsagentur der ostlibyschen Regierung hatte zudem 87 Bewässerungsanlagen aus Saudi-Arabien in die bisher vernachlässigte Region geschickt. Die Stadt Derna wurde im September 2023 von einer schweren Flutwelle getroffen. Mehr als 43.000 Einwohner hatten dadurch ihr Zuhause verloren. 25 Prozent der Häuser wurden nach dem Bruch eines oberhalb von Derna gelegenen Staudamms ins Meer gespült. Nicht europäische Unternehmen, sondern chinesische haben mehrere Aufträge für den Wiederaufbau erhalten.

    Europäer halten sich der Cyreneika fern

    Feldmarschall Khalifa Hafter, der die ölreiche Provinz Cyreneika kontrolliert, ist im Westen zur persona non grata geworden. Westliche Botschafter und Organisationen wie die GIZ halten sich von der ölreichen Provinz Cyreneika fern. Hafter hatte gemeinsam mit der russischen Sicherheitsfirma Wagner eine Offensive auf Tripolis geplant. Die von Tripolis zu Hilfe gerufene türkische Armee verjagte die Angreifer nach 18 Monaten zurück in den Osten. Seitdem gilt ein von Moskau und Ankara garantierter Waffenstillstand.

    Mehrere gewählte Bürgermeister wurden durch Militärgouverneure ersetzt. Viele in der Cyreneika kritisieren die von Hafter und seinen Söhnen wie ein Familienunternehmen geführte Armee wegen ihrer Brutalität. Dennoch vermissen nur wenige die oft durchsetzungsschwachen gewählten Bürgermeister. “Demokratie funktioniert nur, wenn Recht und Ordnung auch durchgesetzt werden”, sagt Hamza al Najah. “Wir haben genug von hohlen Phrasen.”

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    Neue Regierung: Reisen, Symbole – aber kaum eine Spur von neuer Politik

    Reis – 40 CFA günstiger und damit 410 CFA pro Kilo (62 Cent), Zucker – 50 CFA im Preis gesenkt auf 600 CFA (91 Cent), Palmöl – Minus 100 CFA (15 Cent). Das sind die Preissenkungen bei den Grundnahrungsmitteln, die die junge Regierung im Senegal vergangene Woche angekündigt hat. Die haben die Menschen im Senegal sehnlichst erwartet. Allerdings: Einen Termin für die neuen Preise gibt es bisher nicht. Für das Opferfest Tabasik (Eid Al Adha), den wichtigsten Tag im muslimischen Kalender, der mit hohen Ausgaben verbunden ist, kommt es ohnehin zu spät.

    Die jüngste Ankündigung zählt zu einer Reihe öffentlichkeitswirksamer Aktionen der neuen Regierung von Präsident Diomaye Faye und seinem Premierminister und Vertrauten Ousmane Sonko. Sie sollen die Veränderung signalisieren, die beide zu ihrem Amtsantritt in Aussicht gestellt haben. Die rupture, der große Bruch, mit dem Althergebrachten und der Politik von Macky Sall, bleibt allerdings noch aus. An den großen Versprechungen muss sich die neue Regierung im Senegal nun messen lassen. Weitere in der Bevölkerung viel diskutierte Bereiche, die Faye und Sonko sich ansehen wollen, sind das Fischereiabkommen mit der EU und die Bebauung der Küste in Dakar. Angekündigt ist außerdem eine Prüfung, ein Audit, der gesamten Wirtschaft des Landes.

    Erste Reise führt nach Frankreich

    Fayes erste Reise nach Europa führt denn auch in das für den Senegal immer noch wichtigste Land: nach Frankreich. Dort soll Faye mit Präsident Macron zusammentreffen, wie Jeune Afrique berichtet, am Rande eines internationalen Impf-Gipfels (siehe News). Macron will nach Informationen des US-amerikanischen Auslandssenders VOA die französischen Soldaten in Westafrika und im Sahel weiter reduzieren: Im Senegal sollen 100 bleiben (von 350), in der Elfenbeinküste 100 (von 600), in Gabun 100 (von 350) sowie im Tschad 300 (von 1000).

    Premier Sonko machte Macron zuletzt schwere Vorwürfe. Der französische Präsident habe nicht nur über die Verfolgung der Opposition mit Sonko an der Spitze geschwiegen, er habe darüber hinaus auch indirekt dazu eingeladen. Das sagte Sonko auf einer Veranstaltung an der Universität in Dakar Mitte Mai, anlässlich des Besuchs des linken Politikers und Chefs von La France Insousmise, Jean-Luc Mélenchon. Präsident Faye war in den ersten Monaten seiner Amtszeit viel unterwegs, vor allem in Westafrika.

    Die Besuche in Mauretanien, Gambia, Guinea-Bissau, Guinea und auf den Kapverden können vor allem als traditionelle Beziehungspflege unter Nachbarländern verbucht werden. Bei einer weiteren Reihe an Reisen dürfte eine politische Mission im Zentrum stehen: Faye machte Station in der Elfenbeinküste, Nigeria, Ghana, Mali und Burkina Faso – offenbar, um den Zusammenhalt innerhalb der Ecowas zu kitten.

    Guter Ruf bei Sahel-Regierungen

    “Die neue senegalesische Regierung kann sich auf die bereits von den Staaten der Region unternommenen Anstrengungen stützen und ist in einer guten Position, um einen konstruktiven Beitrag zu leisten“, heißt es in einer aktuellen Analyse des Institute for Security Studies (ISS). Bei den Führungskräften der Länder der Allianz der Sahelstaaten (AES) genieße sie einen guten Ruf.

    “Die senegalesische Regierung hat durch ihre Wahl eine gewisse Legitimität erworben, und das ist zu ihrem Vorteil. Im Gegensatz zu anderen Regierungen der Region hat der Senegal keine schwierigen Beziehungen zu den AES-Staaten. Zudem stimmen der Senegal und die AES-Länder in vielen Punkten überein, etwa was die Souveränität afrikanischer Staaten angeht. Die Besuche in Bamako und Ouagadougou am 30. Mai haben Präsident Faye offenbar ermöglicht, die Grundlagen für eine Vermittlungsinitiative mit den AES-Ländern zu legen”, so der Bericht weiter.

    Drei Kernbedingungen für Rückkehr der Junta-Länder

    Während die große Veränderung im Senegal vorläufig auf sich warten lässt, könnte Faye schon bald eine wichtige Rolle auf regionalpolitischer Ebene einnehmen. Und falls ihm die Wiederannäherung von Mali, Niger und Burkina Faso mit der ECOWAS gelingt, auch eine historische. Die ECOWAS müsste allerdings auch ihren Teil dazu beitragen. Die ISS-Forscher haben vor allem drei Punkte ausgemacht:

    • längere Fristen für den Übergang zu demokratischen Regierungen in den Junta-Ländern,
    • größere und konkretere Unterstützung der AES-Länder in ihrem Kampf gegen den Terrorismus,
    • breit angelegte Reformen der ECOWAS für eine ausgeglichenere Politik zwischen großen und kleinen Ländern in der Regionalorganisation.
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    Kenia: Staat zieht sich aus sechs Unternehmen zurück

    Kenias Präsident William Ruto macht ernst mit dem Privatisierungsprogramm seiner Regierung. In der vergangenen Woche hat das Kabinett den Rückzug aus dem Kapital von sechs börsennotierten Unternehmen beschlossen. Dabei handelt es sich um:

    • East African Portland Cement, Staatsanteil: 25,3 Prozent,
    • Nairobi Securities Exchange, Staatsanteil: 3,36 Prozent,
    • Housing Finance Company of Kenya, Staatsanteil: 2,41 Prozent,
    • Stanbic Holdings, Staatsanteil: 1,1 Prozent,
    • Liberty Kenya Holdings, Staatsanteil: 0,9 Prozent,
    • Eveready East Africa, Staatsanteil: 17,2 Prozent.

    Im Kabinettsbeschluss heißt es, dass der Anteilsverkauf über die Börse Nairobi abgewickelt werden und der Erlös in die “Verwirklichung unserer nationalen Entwicklungsziele” fließen soll. Allein der Anteil an East African Portland Cement ist nach heutiger Börsenbewertung umgerechnet rund 136 Millionen Euro wert.

    Überraschend ist, dass Kenya Airways nicht mehr auf der Liste der Privatisierungskandidaten steht. Offenbar schrecken die anhaltenden Schwierigkeiten der Fluggesellschaft private Investoren ab.

    Weitere Kandidaten

    Bei diesen Privatisierungen wird es voraussichtlich nicht bleiben. Im vergangenen Jahr rief die Regierung die Bevölkerung auf, sich zur geplanten Privatisierung von insgesamt elf Unternehmen mit staatlicher Beteiligung zu äußern. Darunter befanden sich auch jene sechs, an denen der Staat nun seine Anteile zum Verkauf stellt.

    Weitere Privatisierungskandidaten, die schon genannt werden, sind:

    • Kenya Pipeline Company,
    • New Kenya Cooperative Creameries,
    • Kenyatta International Convention Center,
    • National Oil Corporation,
    • Kenya Seed Company,
    • The Kenya Literature Bureau,
    • Mwea Rice Mills,
    • Western Kenya Rice Mills,
    • Numerical Machining Complex,
    • Vehicle Manufacturers Limited (KVM) und
    • Rivatex East Africa.

    35 Unternehmen auf der Liste

    Die kenianische Regierung hat auch eine Privatisierungskommission unter der Leitung von Joseph Koskey eingesetzt, die weitere Kandidaten für einen Verkauf der staatlichen Beteiligung ausfindig machen soll. Insgesamt hat die Kommission 35 Unternehmen auf ihrer Liste.

    Die letzte Privatisierung des kenianischen Staats fand im Jahr 2008 statt, als die Regierung einen Anteil von 25 Prozent am Telekommunikationsunternehmen Safaricom abgab. Safaricom ist eine der großen Erfolgsgeschichten der Börse Nairobi mit einem Kursgewinn von 30,9 Prozent allein im laufenden Jahr. Safaricom hat heute eine Marktkapitalisierung von umgerechnet 5,9 Milliarden Euro. hlr

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    Impf-Gipfel in Paris will Impfstoffproduktion in Afrika ankurbeln

    Die französische Regierung, die Afrikanische Union und die Impfstoff-Allianz Gavi richten am 20. Juni einen Impf-Gipfel in Paris aus. Dabei soll ein neuer Finanzierungsmechanismus vorgestellt werden, der die Produktion von Impfstoffen in Afrika fördern soll. Die EU beteiligt sich über ihre Förderlinie Team Europe daran. Der African Vaccine Manufacturing Accelerator (AVMA) will bis zu eine Milliarde US-Dollar für Afrika über die kommenden zehn Jahre mobilisieren.

    Afrikanische Hersteller können sich für das AVMA-Programm bewerben und erhalten für die Entwicklung bis zur Marktreife bestimmter Impfstoffe Zahlungen, um ihre Kosten zu decken und profitabel zu produzieren. Ziel ist nach Angaben von GAVI, bis zum Jahr 2034 mindestens vier afrikanischen Impfstoff-Hersteller in der Produktion von mehr als 800 Millionen Impfdosen zu unterstützen. Dabei soll vermieden werden, dass ein afrikanischer Hersteller ein Monopol für die Produktion entwickelt und dass sich die Produktion zu sehr auf einen Impfstoff einengt.

    Die Afrikanische Union hat als Ziel formuliert, dass Afrika bis 2040 mehr als 60 Prozent seiner benötigten Impfstoffe selbst produzieren soll. Hintergrund für die Bemühungen ist die Erfahrung aus der COVID19-Pandemie, in der Afrika erst sehr spät und nur in vergleichsweise geringem Umfang mit Impfstoffen versorgt worden ist.

    Gavi ist eine öffentlich-private Partnerschaft. Beteiligt sind Entwicklungs- und Geberländer, die Weltgesundheitsorganisation, UNICEF, die Weltbank, die Impfstoffindustrie, technische Agenturen, die Zivilgesellschaft, die Bill & Melinda Gates Stiftung und andere private Partner. lcw

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    Washington Post: UN rufen zu Beendigung des Kriegs im Sudan auf. Der UN-Sicherheitsrat hat nahezu einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der die Beendigung der Belagerung der westsudanesischen Stadt Al-Faschir gefordert wird, um eine humanitäre Krise in dem vom Krieg zerrissenen Land abzuwenden. Die Stadt ist die letzte Regionalhauptstadt, die sich noch in den Händen der Regierung befindet, und wird seit einem Monat belagert. In Al-Faschir leben zwei Millionen Einwohner und weitere 800.000 Zivilisten, die durch die Kämpfe vertrieben wurden. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, bezeichnete die Situation im Sudan als “die mit Abstand schlimmste humanitäre Krise der Welt”.

    AP: Nigrische Junta hebt Immunität von abgesetztem Präsident Bazoum auf. Nigers höchstes Gericht hat die Immunität des demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum aufgehoben, fast ein Jahr nachdem er von meuternden Soldaten gestürzt wurde. Dies öffnet der Militärjunta die Tür, um ihn wegen angeblichen Hochverrats anzuklagen. Bazoum und seine Familie stehen seit dem Militärputsch, mit dem er im vergangenen Sommer abgesetzt wurde, unter Hausarrest. Die Junta hatte erklärt, sie plane, ihn wegen Hochverrats und Untergrabung der nationalen Sicherheit strafrechtlich zu verfolgen, und leitete Anfang des Jahres ein Gerichtsverfahren zur Aufhebung seiner Immunität vor dem neu geschaffenen Staatsgerichtshof ein, der zur höchsten Justizbehörde des Landes wurde.

    The Guardian: Kokainschmuggel im Sahel nimmt zu. Agadez ist seit langem ein Transithub für Menschen, die versuchen, über Nordafrika und das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Inzwischen ist die nigrische Stadt auch ein Knotenpunkt für den Drogenhandel in Richtung Europa und leidet unter einer Suchtkrise. Viele Frauen dort sind in einem Kreislauf aus Sexarbeit, Drogen und Schulden gefangen, nachdem sie gezwungen wurden, ihre Transportschulden mit Sexarbeit zu bezahlen. Das Kokain kommt an der afrikanischen Atlantikküste auf Schiffen aus Südamerika an und wird dann durch die Sahelzone nach Europa geschmuggelt.

    Le Monde: Senegal kündigt Preissenkungen für Lebensmittel an. Die neue senegalesische Regierung hat Maßnahmen angekündigt, die die Öffentlichkeit seit langem von ihr erwartet hatte: Preissenkungen bei Grundnahrungsmitteln wie Reis, Öl, Zucker und Brot. Lebensmittel machen mehr als 50 Prozent der Ausgaben der senegalesischen Bevölkerung aus, deren Kaufkraft durch beispiellose Preisanstiege erheblich geschmälert wurde. In den letzten drei Jahren haben Grundnahrungsmittel nach Angaben des Nationalen Statistikamts eine Rekordinflation erlebt: knapp 40 Prozent für Reis im Einzelhandel und mehr als 60 Prozent für Hirse.

    BBC: Stromausfälle in Ghana wegen Wartungen in Nigeria. Teile Ghanas werden voraussichtlich noch drei Wochen lang von Stromausfällen betroffen sein. In einer Erklärung des staatlichen Stromversorgers hieß es, dass eine vorübergehende Abschaltung wegen Wartungsarbeiten bei einem nicht genannten nigerianischen Gaslieferanten die Ursache sei. Auch in Togo und Benin sind Menschen betroffen und leiden unter dem Gasmangel. Erst vor zwei Monate hatte Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo die Stromexporte nach Togo, Burkina Faso und Benin aufgrund von Versorgungsproblemen eingeschränkt.

    Bloomberg: KI-Revolution erreicht Afrikas Kleinbauern. Kleinbauern in Malawi testen eine App mit künstlicher Intelligenz (KI), um ihre Erträge zu verbessern. Die App namens Ulangizi, was übersetzt “Ratschlag” bedeutet, funktioniert über WhatsApp und nutzt Daten von ChatGPT und das Agrarhandbuch der malawischen Regierung, um Fragen zu beantworten oder Krankheiten von Nutzpflanzen und Nutztieren zu diagnostizieren. Die App könnte für die 3,1 Millionen kleinbäuerlichen Familien im Land von entscheidender Bedeutung werden. Im Südlichen Afrika häufen sich aufgrund des Klimawandels extreme Wetterereignisse, wie der Zyklon Freddy Anfang 2023.

    Semafor: Britischer Getränkehersteller verkauft Mehrheitsbeteiligung an Guinness Nigeria. Der britische Getränkehersteller Diageo wird seine Beteiligung von 58 Prozent an Guinness Nigeria für rund 70 Millionen Dollar an die singapurische Tolaram-Gruppe verkaufen. Dieser Schritt hat die Befürchtungen bestärkt, dass noch mehr westliche Konzerne Nigeria verlassen werden, da der Inflationsdruck weiterhin die Kaufkraft der Verbraucher schmälert. Das Land verlassen haben bisher unter anderem die britischen multinationalen Unternehmen Unilever und GSK, der in Ohio ansässige Konsumgüterkonzern Procter & Gamble und der französische Pharmakonzern Sanofi.

    The Guardian: Starker Widerstand gegen Kenias Kernkraftpläne. Die Pläne für den Bau eines Atomkraftwerks an der kenianischen Küste in Kilifi County sorgen für heftigen Widerstand unter Naturschützern. Baubeginn der Anlage ist für 2027 geplant. Die Inbetriebnahme könnte planmäßig im Jahr 2023 starten. Nun haben zwei Anwälte eine Klage eingereicht, um das Kraftwerk zu stoppen. Demnach habe es keine ausreichende Beteiligung der Öffentlichkeit bei den Planungen gegeben.

    Heads

    Die entscheidenden Köpfe der Afrika-Szene – Berater

    Berater


    Tom Pause – Managing Partner E&P Focus Africa Consulting GmbH

    Der Unternehmensberater ist in Hamburg fest verankert. So war er früher Geschäftsführer von Jos. Hansen & Soehne und hat dort zahlreiche Märkte in Afrika betreut. Gemeinsam mit Walter Englert hat er zehn Jahren die Beratung E&P Focus Africa Consulting gegründet, selbstverständlich in Hamburg. Zudem ist er stark im Afrika-Collegium in Hamburg engagiert, einem Gesprächskreis, der regelmäßig Gäste zu aktuellen Themen über Afrika einlädt.

    Alexander Demissie – Gründer und Geschäftsführer Africa Rising GmbH / Mitgründer und Geschäftsführer The China Africa Advisory

    Der gebürtige Äthiopier hat Regionalwissenschaften Ostasien mit Schwerpunkt China und Politik studiert. Das bringt den Kölner Unternehmensberater in die außergewöhnliche Situation als Mittler zwischen Europa, Afrika und China zu agieren. Mit seiner Beratung The China Africa Advisory unterstützt er Unternehmen beim Markteinstieg in Afrika. Den Aufstieg Chinas in Afrika beobachtet Demissie seit mehr als 20 Jahren.

    Jeremy Gaines – Gründer und Geschäftsführer Gaines Consulting

    Vielleicht kam die Idee etwas zu früh. Während Gerhard Schröders Kanzlerschaft kam die Idee auf, die Deutsch-Nigerianische Energiepartnerschaft zu gründen. Sie sollte nicht nur deutsches Know-how nach Nigeria bringen, sondern auch nigerianische Erfahrungen nach Deutschland. Jeremy Gaines betreute diese Partnerschaft über all die Jahre bis zu ihrem faktischen Ende kurz vor dem Ukraine-Krieg. Seit gut 30 Jahren beschäftigt sich der Unternehmens- und Politikberater mit Nigeria und gründete in dem Land einen Thinktank für Wirtschaft und Politik. In Frankfurt lancierte er eine Initiative für eine Städtepartnerschaft mit Lagos. Vielleicht kam auch diese Idee etwas zu früh.

    Stefan Liebing – Geschäftsführer Conjuncta GmbH

    Er kommt aus der Energiewirtschaft und hat sich nach Stationen bei EnBW und Eon mit der Unternehmensberatung Conjuncta GmbH selbstständig gemacht. Mehr als zehn Jahre lang war er zudem Vorsitzender des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft. Im Frühjahr 2023 entschloss er sich allerdings den Stab an Sabine Dall’Omo weiterzureichen. Im vergangenen Jahr ist Stefan Liebing wieder in den Energiebereich zurückgekehrt: Heute verfolgt er gleich mehrere Projektentwicklungen im Bereich grüner Wasserstoff in Angola und Mauretanien. Diese Investitionen liegen alle im Bereich mehrerer Milliarden Euro.

    Christiane Oermann – Senior Project Manager “Afrika kommt!” bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

    Afrika als Chancenkontinent begreift Christiane Oermann, die das Projekt “Afrika kommt!” bei der GIZ betreut. Die Initiative soll junge Afrikanerinnen und Afrikaner mit deutschen Unternehmen vernetzen. In einem Stipendienprogramm sollen Führungskräfte fortgebildet werden und so eine Brücke zwischen Afrika und Europa geschaffen werden. Wie wichtig internationale Vernetzung ist, weiß Oermann aus verschiedensten Auslandsstationen bei der GIZ und ihren Vorgängerorganisationen.

    Sebastian Daub – Partner Private Equity und Co-Head Gobal Infrastructure Linklaters LLP

    Seinen beruflichen Fokus hat der Rechtsanwalt Sebastian Daub gar nicht so sehr auf Afrika. Sebastian Daub ist Partner bei der internationalen Anwaltskanzlei Linklaters in Frankfurt und betreut dort Private-Equity-Transaktionen. Zudem fungiert er als Co-Head Global Infrastructure – ein Thema, das Afrika-Kennern nicht fremd ist. Aufgrund familiärer Bindungen jedoch interessiert er sich stets für Afrika und hatte in Frankfurt auf privater Basis eine Initiative unterstützt, eine Städtepartnerschaft mit Lagos zustande zu bringen.

    Philipp von Holst – International Counsel Debevoise & Plimpton LLP / Partner Debevoise & Plimpton Europe S.à.r.l.

    Im Frankfurter Büro der amerikanischen Anwaltskanzlei Debevoise & Plimpton ist Philipp von Holst International Counsel. Seine Spezialität liegt in grenzüberschreitenden Transaktionen. So beriet er die auf Afrika fokussierte Investmentgesellschaft Helios Investment Partners beim Verkauf eines Anteils von 49 Prozent an GB Foods Africa, einen der größten Konsumgüter-Konzerne des Kontinents. In einer viel beachteten Transaktion beriet er TPG Growth bei der Übernahme des Global Healthcare Fund der zusammengebrochenen Abraaj Group. Der Deal hatte ein Volumen von einer Milliarde Dollar. Das sind nur zwei Afrika-Beispiele von vielen.

    Hans Stoisser – Managing Partner Ecotec GmbH

    Der österreichische Unternehmensberater Hans Stoisser ist einer der vielfältigsten, aktivsten und leidenschaftlichsten Berater, wenn es um Afrika geht. Regelmäßig ist er beispielsweise in Nairobi mit Seminaren und Workshops aktiv. Vor 32 Jahren schon hat er seine Gesellschaft Ecotec GmbH in Wien gegründet. Seine praktische Ausbildung zum Unternehmensberater erhielt er zunächst bei Fredmund Malik, dann bei Peter Drucker.

    Stephan Willms – Partner Africa Enablers GmbH

    Gemeinsam mit seinem Partner und ehemaligen Deutschbanker Philipp Schuller gründete Stephan Willms die Unternehmensberatung Africa Enablers in Frankfurt. Das ist auch schon 15 Jahre her. Schuller brachte Erfahrung im Private Equity mit, Willms Afrika-Kenntnis. Von 2006 an entwickelte Willms einen 300 Megawatt großen Windpark in Äthiopien. In dieser Zeit lebte er auch in Addis Abeba. Africa Enablers will europäisches Kapital für Infrastrukturprojekte in Afrika mobilisieren. Dabei beraten sie beispielsweise den Hafenbetreiber in Mogadischu. Mittlerweile können Schuller und Willms auf einige Projekte, vor allem in Ostafrika, zurückblicken. Diese Mandate sind nicht immer einfach.

    Walter Englert – Managing Partner E&P Focus Africa Consulting GmbH

    Sein Name war 17 Jahre lang fest mit dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft verbunden. Unermüdlich setzte sich der Energieexperte für den Verband ein, bis sich Walter Englert im Jahr 2014 gemeinsam mit Tom Pause selbstständig machte und die Beratungsgesellschaft E&P Focus Africa Consulting gründete. Seiner Ausrichtung auf Energiethemen ist er treu geblieben. Dabei kennt er sich nicht nur bestens mit fossilen Energieträgern aus. Auch im Bereich Rohstoffe hat er profunde Kenntnis mit einem Schwerpunkt auf Afrika und den Nahen Osten. Fachleute mit diesem Profil gibt es in Deutschland nicht viele.

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    Africa.Table Redaktion

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