die UN-Missionen in Afrika zählen zu den größten und teuersten weltweit. Bei der Bevölkerung in Afrika stehen die Einsätze oftmals nicht hoch im Kurs – so zum Beispiel die Monusco in der DR Kongo. Unsere Kollegin Judith Raupp lebt in Goma im Ostkongo und ist auf Spurensuche gegangen, warum die Enttäuschung über die Friedensmissionen in Afrika überwiegt. Darüber hinaus erwarten Sie weitere Analysen zu den Themen Energie, Fachkräftemangel und dem neuen Wirtschaftsabkommen zwischen der EU und Kenia.
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In Afrika sind die teuersten und größten Friedensmissionen der Vereinten Nationen stationiert. Die Militäreinsätze im Südsudan, in der Zentralafrikanischen Republik, in der DR Kongo und in Mali haben im Budgetjahr 2021/2022 insgesamt 4,7 Milliarden Dollar gekostet – rund drei Viertel des gesamten Budgets für alle zwölf Friedensmissionen.
Doch die Missionen sind in Afrika unbeliebt. Die Militärjunta in Mali hat die UN-Truppen im vergangenen Jahr aus dem Land geworfen. Den Kongo müssen die Blauhelmsoldaten bis Ende Dezember verlassen.
Auch in anderen Ländern wie dem Südsudan oder der Zentralafrikanischen Republik sei das Verhältnis der UN-Missionen zu den Regierungen angespannt, sagt Julie Gregory, die am Stimson Center in New York zu Friedensmissionen forscht. “Die Bewegungsfreiheit des UN-Militärs wird absichtlich behindert”, stellt sie fest.
Einer der Gründe für das zerrüttete Verhältnis liegt in New York. “Die Uneinigkeit der UN-Mitgliedstaaten bremst die Möglichkeiten, politische Lösungen für Konflikte zu finden”, kritisiert Untergeneralsekretär Jean-Pierre Lacroix, der für die Friedensmissionen zuständig ist. Politische Lösungen seien aber das ultimative Ziel der Missionen.
Im Klartext bedeutet das: Russland und China konkurrieren mit den westlichen Staaten um Einfluss in den Konfliktländern. Beide Parteien suchen Verbündete, um ihre ökonomischen und politischen Interessen durchzusetzen.
Doch auch die Bevölkerung in den Einsatzgebieten ist enttäuscht von den UN-Missionen. “Wir haben gehofft, dass die Massaker und die Vergewaltigungen mit der Präsenz der Blauhelme weniger würden. Leider ist das nicht der Fall”, sagt etwa die kongolesische Frauenrechtlerin Odile Bulabula. Laut einer Studie des International Peace Institute in New York befürworten im Kongo 67 Prozent der Bevölkerung den Rauswurf der Blauhelme. In Mali waren es sogar 75 Prozent.
Untergeneralsekretär Lacroix entgegnet den Klagen, dass “wir hunderttausende Zivilisten in Afrika schützen”. Er räumt aber ein, dass “wir uns mehr wünschen würden”. Und er sagt auch: “In vielen Fällen können wir nur verhindern, dass eine instabile Situation zur Katastrophe wird.”
Das liegt unter anderem an den Mandaten, die der Sicherheitsrat vergibt. Die UN sind auf Peace Keeping spezialisiert. Die Blauhelme sollen eingreifen, wenn es bereits Friedensbemühungen zwischen den Konfliktparteien gibt. UN-Soldaten überwachen zum Beispiel einen Waffenstillstand oder fahren Patrouille. Gewalt dürfen sie nur anwenden, wenn sie selbst in Gefahr sind oder wenn Zivilisten in ihrer Nähe angegriffen werden.
Doch die bedrohte Bevölkerung wünscht sich mehr. “Wo bewaffnete Gruppen Menschen töten und dann im Busch verschwinden, müssen wir eine Truppe haben, die kämpft, die offensiv gegen diese Milizen vorgeht”, sagt der kongolesische Aktivist Stewart Muhindo.
Solche Kampftruppen fallen in den Bereich des Peace Enforcement. “Das bedeutet Krieg”, sagt Blauhelm-Chef Lacroix. “Ich glaube nicht, dass der Sicherheitsrat uns jemals das Mandat erteilen würde, in den Krieg zu ziehen. Und selbst wenn dies der Fall wäre, würden sich nicht viele Länder bereit erklären, dafür Truppen oder Polizisten zu stellen”, erklärt er.
Allerdings bietet auch das Peace Keeping Spielraum. So könnten UN-Soldaten etwa ausrücken, wenn in der Nähe ihres Camps ein Dorf überfallen wird. Doch die Truppensteller-Länder wollen Tote in ihren Reihen vermeiden. “Es ist gut dokumentiert, dass UN-Truppen eher risikoscheu sind. Wenn Gewalt droht oder bereits ausgebrochen ist, zögern die Friedenstruppen, sich einzumischen”, sagt Jenna Russo. Sie leitet die Forschung am International Peace Institute, das die UN berät.
Die Art der Gewalt hat sich zudem verändert. Kriege zwischen Ländern oder Bürgerkriege werden seltener. Die Angreifer sind jetzt Terroristen oder Banditen ohne politische Agenda. Darauf haben die UN-Missionen bis jetzt keine Antwort. “Für asymmetrische Angriffe sind die UN-Soldaten weder ausgebildet noch ausgerüstet”, sagt Russo.
Auf dem German-African Energy Forum des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft diese Woche in Hamburg standen zwei Themen im Mittelpunkt: unzureichende Finanzierungsmechanismen für Energieprojekte und die Notwendigkeit, übergangsweise fossile Brennstoffe zur Gewährleistung der Energiesicherheit zu nutzen. Beide Probleme wurden sowohl von den Panelisten auf der Bühne sowie von Konferenzteilnehmern im Gespräch mit Table.Briefings immer wieder betont.
So beklagte etwa Christian Ndikumagenge von der Afrikanischen Export-Import-Bank, der Westen halte die in Kopenhagen 2009 und Scharm El-Scheich 2022 getroffenen Finanzierungszusagen nicht ein. Nthato Minyuku, Leiterin der Abteilung Regierungsangelegenheiten für Afrika bei Siemens, erklärte in ihrer Keynote-Rede, viele afrikanische Länder könnten einen sofortigen Übergang zu Erneuerbarer Energie allein schlicht nicht leisten: “Es gibt keine radikalen Lösungen für dieses radikale Problem.” Stattdessen forderte sie einen schrittweisen Ansatz. Senegals neuer Energieminister Birame Souléye Diop stimmte zu und begründete so, warum das Land auf die Entwicklung seiner Öl- und Gasvorkommen setzt, während zugleich die Erneuerbaren ausgebaut werden.
Auch Philippe Yao, im Energieministerium der Elfenbeinküste verantwortlich für die Verwertung von Bioenergie, teilt diese Ansicht. “Wir wollen die Erneuerbare Energie ausbauen. Aber zugleich haben wir große Vorkommen von Öl und Gas entdeckt. Wir können es uns nicht leisten, diese nicht zu nutzen”, sagte Yao zu Table.Briefings.
Die nigerianische Wirtschaftsanwältin Ozioma Agu verwies auf der Bühne auf die europäischen Regeln und fragte: “Die EU-Kommission hat Gas als Brückentechnologie designiert. Warum sollen wir diese Technologie nicht auch nutzen?” Die Nutzung des vor zwei Jahren entdeckten Gasvorkommens in Enugu State für die Energieproduktion habe großes Potenzial, so Agu. Auch bei der Ölförderung in Nigeria fällt Gas als Nebenprodukt ab – allerdings wird das Gas bislang nicht verwertet, sondern abgefackelt.
“Die grüne Transformation der Wirtschaft steht vor einem Trilemma”, meint Ezekiel Adesina, Executive Secretary der Africa Energy Study Group im Gespräch mit Table.Briefings. In der Abwägung zwischen Energiesicherheit, Bezahlbarkeit und Klimafreundlichkeit wählten Regierungen aber meist die Energiesicherheit, erklärt er und verweist auf Deutschland: “Als Russland den Gashahn zudrehte, begann Deutschland wieder mehr Kohle zu importieren. Alle tun, was immer für die eigene Energiesicherheit nötig ist.” Besonders angesichts von 600 Millionen Afrikanern ohne Strom sei es daher kaum überraschend, dass afrikanische Regierungen den Zugang zu Elektrizität für am wichtigsten erachten.
Für Christoph Kannengießer, Geschäftsführer des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, ist das ein klares Zeichen, dass die deutsche Bundesregierung auch Gasprojekte in Afrika fördern sollte. Diese seien derzeit “praktisch nicht absicherungsfähig”, sagte er Table.Briefings. “Wir gestehen den Afrikanern nicht zu, Gas als Brückentechnologie zu nutzen, obwohl wir das selbst tun.” Durch den Ausschluss gerate nicht nur die deutsche Wirtschaft ins Hintertreffen, warnt Kannengießer. “Ich mache mir Sorgen, dass unsere Fähigkeit, ein politischer Dialog- und Wirtschaftspartner für afrikanische Staaten zu sein, abnimmt, obwohl sie dringend zunehmen müsste. Das ist ja auch die Agenda der Bundesregierung.”
Der Fokus auf Erneuerbare werde in vielen Ländern Afrikas kritisiert und als aufoktroyierte Agenda empfunden. “Man darf nicht unterschätzen, wie sehr sich das auch auf andere Felder der politischen Zusammenarbeit auswirkt”, sagte Kannengießer weiter.
“Deutschland als Partner wird für viele afrikanische Länder zunehmend uninteressant. Das liegt an der sehr einseitigen Ausrichtung auf erneuerbare Energien, aber auch an mangelnder Unterfütterung durch Möglichkeiten der Finanzierung.” Die deutsche Botschaft an Afrika sei widersprüchlich, so Kannengießer. “Wenn man schon mit einer gewissen Ausschließlichkeit Erneuerbare fördern will, dann muss man deutschen Unternehmen auch ermöglichen, ihre Projekte finanziert zu bekommen. Es fehlt aber immer noch an Absicherungen.” Für die deutsche Energiewirtschaft bedeute dies einen “faktischen Ausstieg aus einem wichtigen Zukunftsmarkt, wie es ihn eigentlich bedeutsamer auf der Welt nicht gibt.”
Energieexperte Adesina betonte hingegen, dass Finanzierung von Energieprojekten nicht immer gleichbedeutend mit ausländischem Kapital sein müsse. Er wünscht sich stattdessen lokale Lösungen, etwa mehr afrikanische Energie-, und Infrastrukturfonds und -Anleihen. Dafür müssten die Länder allerdings investorenfreundlicher werden, räumt er ein. Es brauche endlich klare und sichere Regularien, die Planungssicherheit bieten, so Adesina. Nichtsdestotrotz stimmt auch er – wie der ivorische Beamte Yao – der Forderung des senegalesischen Energieministers nach mehr öffentlich-privaten Partnerschaften mit dem Westen zu.
In der vergangenen Woche hat das IW Köln den MINT-Frühjahrsreport 2024 herausgegeben. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus: Der Branche fehlen rund 244.000 Fachkräfte. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen empfiehlt das IW Köln, die “Potenziale der Zuwanderung noch effektiver zu nutzen”. Immerhin ist der Anteil der Beschäftigten aus Drittstaaten in der Branche in den vergangenen zehn Jahren rasant gestiegen. Doch gleichzeitig wächst auch der Bedarf an Arbeitskräften durch die Digitalisierung in den kommenden Jahren weiter.
Unbeantwortet lassen die Autoren des Berichts die Frage, ob Migration allein das Fachkräfteproblem lösen kann. “Die Integrationsleistung, die wir als Gesellschaft vor allem in der Kürze der Zeit erbringen müssten, ist gar nicht realistisch. Deshalb müssen wir auch andere Möglichkeiten suchen, den Fachkräftemangel zu lösen“, sagt Stefan Schott, Leiter des Global Partnership Hubs der Friedrich-Naumann-Stiftung in Nairobi.
Ein Ansatz könnte sein, die Digitalisierung zu nutzen, um Arbeitsprozesse in den Globalen Süden auszulagern. “Prinzipiell kann jede Leistung, die nicht physisch erbracht werden muss, outgesourct werden”, sagt Schott. Es soll also nicht um industrielles Outsourcing im Sinne einer verlängerten Werkbank gehen, sondern um die Zusammenarbeit über digitale Netze. “Bislang sind vor allem Indien und die Philippinen Vorreiter in dem Gebiet. Afrika bietet allerdings großes Potenzial”, sagt Schott. Mit der wachsenden jungen Bevölkerung gebe es viele Arbeitskräfte, die auf einen Arbeitsmarkt drängen, der nicht in ausreichendem Maße Stellen bietet.
Anders als bei der Migration in den Globalen Norden blieben die Fachkräfte und damit die Wirtschaftskraft in den Heimatländern, und ein Braindrain werde vermieden. Darüber hinaus würden mit dem digitalen Outsourcing gutbezahlte Jobs geschaffen. “Beim digitalen Outsourcing soll es nicht nur um das klassische Beispiel des Callcenters gehen, sondern vielfältige Bereiche wie Datenanalyse, Softwareentwicklung“, sagt Schott. “Aber auch Forschung und Entwicklung können digital von Mitarbeitern in Afrika übernommen werden.”
In einem entsprechenden Policy Paper ruft die Friedrich-Naumann-Stiftung die Politik auf, über bilaterale Abkommen rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um arbeits- und sozialrechtliche Standards zu schaffen.
Dass diese dringend notwendig sind, hat sich in der Vergangenheit besonders in Kenia gezeigt. So deckte das Magazin Time auf, dass das amerikanische Unternehmen Open AI, das den Chatbot Chat GPT entwickelt hat, kenianische Arbeitnehmer ausgebeutet hat. Auch Facebook-Mutterkonzern Meta musste sich in Kenia gleich mehreren Gerichtsverfahren stellen.
Gleichzeitig bleibt die Frage, ob das Outsourcing tatsächlich effektiv dazu beitragen kann, den Fachkräftemangel zu beheben. Belastbare Zahlen für das Potenzial in Deutschland gibt es bisher kaum.
“Es ist doch die Frage, wo wir den Fachkräftemangel in Deutschland haben“, sagt André Hoppe, Assistenzprofessor für Management Accounting und Experte für strategisches Kostenmanagement an der KU Leuven. Der größte Bedarf bestehe im Handwerk, bei den Lehrern und Erziehern und im Gesundheitssektor und der Pflege. “Auch im Mint-Bereich haben wir definitiv einen Fachkräftemangel.”
Damit besteht der drängendste Bedarf jedoch vor allem in den Branchen, die Arbeitskräfte nicht digital outsourcen können. Und selbst Unternehmen, für die das digitale Outsourcing grundsätzlich möglich ist, blieben noch zögerlich. “Für kleine und mittelständische Unternehmen bietet das Outsourcing durchaus großes Potenzial. Die Hürden sind aber immer noch hoch“, sagt Hoppe. Allen voran die Frage der Qualitätskontrolle treibe die Mittelständler um. “Grundsätzlich kann man sagen, dass deutsche Unternehmen vor allem noch Nearshoring betreiben“, sagt Hoppe.
Auch Schott sind die Hürden bewusst. Deshalb sei es wichtig, dass die Bundesregierung jetzt das Thema auf die Agenda nimmt. Dazu gehöre vor allem auch, eine Flexibilisierung der Visumsbestimmungen für Menschen aus den afrikanischen Ländern, um einen Austausch zwischen deutschen Unternehmen und Fachkräften aus Afrika zu ermöglichen. Nur so könnten mögliche Hemmnisse aufseiten der deutschen Unternehmen beim Outsourcing abgebaut werden.
Unabhängig vom Ausgang der Wahlen in Südafrika schauen Vertreter der deutschen Wirtschaft positiv in die Zukunft. “Für die deutsche Wirtschaft ist die mittel- und langfristige Perspektive interessant”, sagte Simone Pohl, CEO der AHK Südliches Afrika, bei einer Live-Diskussion von Table.Briefings am Mittwoch in Johannesburg, an der auch Vertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung und Friedrich-Naumann-Stiftung teilnahmen.
Vor allem die Bodenschätze sowie das Potenzial bei Wind- und Solarenergie seien für die deutsche Wirtschaft wichtig, so Pohl. Etwa 600 deutsche Unternehmen stellten rund 100.000 Arbeitsplätze in Südafrika. Bei den Rahmenbedingungen für internationale Unternehmen gebe es noch Verbesserungsbedarf, wofür sich die AHK bei der neuen Regierung einsetzen werde.
“Die südafrikanische Wirtschaft braucht uns Deutsche mit unserem Know-how“, sagte Jens Papperitz, Präsident der AHK Südliches Afrika. Unter anderem ginge es um den Bereich der Reindustrialisierung. Dennoch brauche es für das Wirtschaften eine hohe Resilienz und Frustrationstoleranz. “Wir haben eine relativ starke Basis an Mittelständlern und sind damit wesentlich diversifizierter“, sagte Papperitz weiter. Deutschen Unternehmen ginge es im Unterschied etwa zu chinesischen Großkonzernen in Südafrika viel stärker darum, Wissen im Land weiterzugeben und die Ausbildung vor Ort zu fördern.
Bei den Wahlen Ende Mai wird erwartet, dass die Regierungspartei African National Congress (ANC) zum ersten Mal seit 30 Jahren die absolute Mehrheit verliert und eine Koalitionsregierung eingehen muss. Ein großes Thema im Wahlkampf sind die anhaltenden Probleme bei der Energieversorgung. Dennoch gebe auch in diesem Bereich positive Zeichen, so Sabine Dall’Omo, Afrikachefin bei Siemens. “Energie ist ein ganz wichtiger Faktor”, sagte Dall’Omo. Die Situation im Energiesektor habe sich zuletzt in Südafrika deutlich verbessert. lcw
Auch die 17. Ausgabe des German-African Energy Forum war wieder prominent besucht. Die Konferenz, die der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft ausrichtet, fand diese Woche am 15. und 16. Mai in Hamburg statt. Zahlreiche Vertreter afrikanischer Regierungen fanden sich zu dem Treffen ein. Unter ihnen waren:
Auch Vertreter der Bundesrepublik waren nach Hamburg gereist:
Neben zahlreichen Vertretern von Wirtschaft und Verbänden aus afrikanischen Ländern und aus Deutschland besuchten auch Repräsentanten internationaler Organisation die Konferenz:
ajs
DIHK-Geschäftsführer Martin Wansleben hat auf dem IHK-Tag am Mittwoch in Berlin eine strategische Ausrichtung der Fachkräfteanwerbung im Ausland gefordert. “Es wird darauf ankommen, die guten Einzelbeispiele zu bündeln”, sagte Wansleben und verwies auf das Potenzial, dass die AHKs als globales “Dienstleistungsnetzwerk” für die Fachkräfteanwerbung böten. Bis 2030 werden Deutschland nach Angaben der DIHK fünf Millionen Erwerbstätige fehlen. Schon jetzt könnten 1,5 Millionen Stellen nicht besetzt werden.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz wies in seiner Rede auf die fehlenden Arbeitskräfte hin – und wie dieser künftig gelöst werden soll. “Auf diese Frage gibt es aus meiner Sicht vier Antworten. Erstens mit einer zeitgemäßen Ausbildung, zweitens mit gezielter Weiterbildung, drittens mit familienorientierten Arbeitsplätzen und viertens mit dem modernsten Einwanderungsrecht, das wir in Deutschland jemals hatten.” Deutschland sei eine der offensten Volkswirtschaften der Welt. “Daran hängt unser Wohlstand”, so Scholz weiter.
Michael Hüther, Chef des IW Köln, bestätigte das Potenzial, das die Fachkräfteanwerbung für die deutsche Wirtschaft biete. Mittlerweile würden rund ein Viertel der Innovationen in Deutschland von Menschen mit Migrationshintergrund entwickelt. Gleichzeitig forderte Hüther eine Debatte über die Arbeitszeit in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt arbeiteten Deutsche 2022 im Durchschnitt 34,7 Stunden in der Woche. Der europäische Durchschnitt liegt bei 37 Stunden in der Woche. dre
Kenia und die Europäische Union (EU) haben am vergangenen Dienstag ein wirtschaftliches Partnerschaftsabkommen (EPA) unterzeichnet. Mit dem Abkommen sollen Arbeitsplätze auf beiden Seiten geschaffen und die Zusammenarbeit zu Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung Kenias gestärkt werden. Kenias Präsident, William Ruto, sprach auf X von einer Stärkung der Partnerschaft zwischen dem ostafrikanischen Land und der EU: “So verbessert Kenia schrittweise die Handels-, Investitions- und Regulierungssysteme, damit die EU und unsere Unternehmen investieren und mehr Geschäfte tätigen können.” Die EU-Delegation in Kenia unter der Leitung von Botschafterin Henriette Geiger war Zeuge der Unterzeichnungszeremonie im State House, der offiziellen Residenz des Präsidenten, in Nairobi.
Die EU ist Kenias wichtigstes Exportziel und nach China zweitgrößter Handelspartner mit einem bilateralen Handelsvolumen von 3,3 Milliarden Euro im Jahr 2022 – seit 2018 ein Anstieg von 27 Prozent. Kenia gilt als führende Nation auf dem afrikanischen Kontinent, das den Kampf gegen den Klimawandel vorantreibt und sich um Nachhaltigkeit bemüht. Zudem leitet das ostafrikanische Land gemeinsam mit der EU und anderen Partnern die 2023 ins Leben gerufene Initiative “Coalition of Trade Ministers on Climate”, an der auch andere afrikanische Länder wie Marokko, Kamerun und Sambia teilnehmen.
Das EPA zwischen Kenia und der EU ist das ehrgeizigste Handelsabkommen, das die EU jemals mit einem Entwicklungsland unterzeichnet hat, wenn es um Nachhaltigkeitsbestimmungen wie Klima- und Umweltschutz, Arbeitsrechte und Geschlechtergleichheit geht. Das bilaterale Abkommen dient auch dazu, die im WPA zwischen der EU und der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) enthaltenen Bestimmungen umzusetzen. Ziel dieses Abkommens ist es, nachhaltige Handelsbeziehungen zwischen beiden Kontinenten und innerhalb Afrikas zu stärken und so wichtige Ziele sowohl für den grünen Wandel als auch für die Beziehungen zwischen der EU und Afrika zu erreichen.
Auch das Bundeskabinett hat am Mittwoch vier WPAs mit verschiedenen afrikanischen Ländern ratifiziert. Bei den Ländern handelt es sich um die Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun und die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (SADC). Die Abkommen wurden bereits von den afrikanischen Partnerländern ratifiziert und sind bereits in der Anwendung, müssen jedoch noch von den EU-Mitgliedsstaaten ratifiziert werden. dre/as
Erstmals nach 16 Jahren reist in der kommenden Woche wieder ein afrikanisches Staatsoberhaupt zum Staatsbesuch in die USA. Am Donnerstag, 23. Mai werden Kenias Präsident William Ruto und First Lady Rachel Chebet in Washington eintreffen. Der letzte offizielle Staatsbesuch eines afrikanischen Präsidenten in den Vereinigten Staaten war 2008 der Präsident von Ghana, John Kufuor.
Es ist gleichzeitig in der Geschichte Kenias überhaupt erst der dritte Staatsbesuch in den USA seit der Unabhängigkeit des Landes Ende 1963. Ruto kommt zu einem kritischen Zeitpunkt in den bilateralen Beziehungen der beiden Länder. Denn in Kenia ist unvergessen, dass US-Präsident Joe Biden sein Versprechen gebrochen hatte, Afrika zu besuchen. Im Jahr 2023 telefonierte Präsident Biden nur ein einziges Mal mit einem afrikanischen Staatsoberhaupt – und zwar mit Präsident Ruto, um ein Thema (Haiti) zu besprechen, das zwar auf Bidens Tagesordnung stand, aber nicht auf der von Ruto.
Deshalb wird Rutos Reise nach Washington als Versuch betrachtet, die verschiedenen Affronts in Bidens Amtszeit zu reparieren. Denn der Westen ist längst nicht mehr der einzige Partner, der Afrika zur Verfügung steht. China und Russland, die ebenso wie die USA jahrzehntelange Beziehungen zu Afrika unterhalten, sowie die Türkei, Indien und Saudi-Arabien haben ihren Willen deutlich gemacht, ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Afrika auszubauen.
Kenia ist zudem einer der engsten Verbündeten Washingtons auf dem Kontinent. Doch unter Rutos Vorgänger Kenyatta hat das Land auch seine Beziehungen zu China intensiviert. Die indische Bevölkerung spielt ohnehin eine große Rolle im Geschäftsleben.
Biden wird bestimmt darauf abzielen, die Stärke der bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Kenia hervorzuheben, die wachsende Führungsrolle Kenias auf dem Kontinent anzuerkennen und die Bedeutung Afrikas für die Biden-Regierung zu betonen. Im August 2022 veröffentliche Biden die Strategie der US-Regierung für Subsahara-Afrika. Darin betonte er den Willen, die Beziehungen zwischen den USA und Afrika in gleichberechtigte Partnerschaften umzuwandeln, die die strategischen Interessen der USA wie auch die der Afrikas fördern.
Die USA waren im Dezember 2022 Gastgeber des US-Afrika-Gipfeltreffens, dem ersten seit 2016. Dabei gelang es gelang der US-Regierung, Delegationen aus 49 afrikanischen Ländern für ein dreitägiges Engagement nach Washington zu bringen. Das war zwar Teil einer Symbolpolitik, stellte aber dennoch ein wichtiges Signal in Richtung des afrikanischen Kontinents dar. Seither sind Bekundungen des guten Willens aus Washington selten geworden. Kürzlich fand auch in Dallas der US-Africa Business Summit unter hochrangiger Beteiligung aus den USA und Afrika statt. hlr
Der Clean Cooking-Gipfel in Paris hat finanzielle Zusagen von Regierungen und dem Privatsektor in Höhe von einmalig 2,2 Milliarden US-Dollar mobilisiert. Bis 2030 braucht es laut der Internationalen Energieagentur (IEA) aber vier Milliarden Euro jährlich, um sauberes Kochen ohne Holz und Kohle in Afrika zu erreichen.
Die IEA will nach diesem Gipfel weiter Druck machen, damit die nötigen Investitionen getätigt werden können. “Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, aber das Ergebnis dieses Gipfels kann dazu beitragen, Grundrechte wie Gesundheit, Gleichstellung der Geschlechter und Bildung zu fördern und gleichzeitig Emissionen zu reduzieren und Wälder wiederherzustellen”, sagt IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol.
Fast 60 Länder, Unternehmen und Entwicklungsinstitutionen haben sich in Paris getroffen, um über einen besseren Zugang zu sauberen Kochmöglichkeiten zu verhandeln. Viele Menschen in Afrika kochen noch immer auf offenem Feuer und einfachen Herden. Als Brennstoff verwenden sie Holzkohle, Holz oder landwirtschaftliche Abfälle und atmen dabei gefährliche Dämpfe und Rauch ein. Das führt zu schweren gesundheitlichen Schäden, die auch tödlich enden können. Besonders Frauen und Kinder sind betroffen. seh
Le Monde: Durch den Rückzug aus Niger verlieren die USA eine strategische Position. Mit der Entsendung einer Delegation nach Niger am Mittwoch, um die Modalitäten des Abzugs ihrer Truppen zu besprechen – eine Forderung des im Juli an die Macht gekommenen Militärregimes – bereiten sich die USA darauf vor, eine strategische Position in der Sahelzone aufzugeben. Russland und Iran dagegen gewinnen an Boden.
Barron’s: Anglo American gliedert Platingeschäft aus. Die Übernahmeschlacht zwischen dem britischen Bergbaukonzern Anglo American und seinem autralischen Konkurrenten BHP ist noch nicht vorbei. Am Dienstag gab Anglo bekannt, sich von seiner Beteiligung am Diamantenunternehmen De Beers sowie an seinem Platingeschäft trennen zu wollen. Experten gehen davon aus, dass Anglo auf diese Weise seinen Aktienkurs in die Höhe treiben will. Zuvor hatte Anglo bereits zwei Angebote von BHP abgelehnt.
BBC: Warum Südafrikas neues Gesundheitsgesetz für Kritik sorgt. Südafrikas Gesundheitssektor steht vor der größten Umstrukturierung seit dem Ende der Apartheid. Es verspricht Gesundheitsversorgung für alle, doch die Kritik an dem Gesetz ist groß. Denn künftig soll die Krankenversicherung ausschließlich über einen staatlichen Fonds finanziert werden.
Business Insider: Afrikas Ölproduzenten mit leichten Rückgängen. Laut dem aktuellen OPEC-Bericht bleibt die weltweite Nachfrage nach Öl 2024 unverändert. Die afrikansichen OPEC-Staaten verzeichnen jedoch einen Produktionsrückgang. Die Ausnahmen sind Algerien, Libyen und die DR Kongo. Nigeria bleibt weiterhin trotz Produktionsrückgängen wichtigster Ölproduzent des Kontinents.
Semafor: Internetausfälle in Ostafrika. Zu Beginn der Woche meldeten Internetnutzer in Kenia, Uganda, Tansania und Ruanda Störungen im Netz. Hintergrund waren Schäden an zwei Unterseekabeln vor der Küste. Es ist bereits die dritte größere Störung des Internets in Ostafrika seit Anfang des Jahres. Die neuerlichen Ausfälle haben die Debatte über die Netzsicherheit in Afrika erneut angefacht.
France 24: UN warnt vor Hungersnot im Sudan. Die humanitäre Koordinatorin für den Sudan, Clementine Nkweta-Salami, hat auf einer Pressekonferenz vor einer weiteren Verschlechterung der humanitären Lage im Sudan gewarnt. In sechs Wochen beginnt im Sudan die sogenannte “Lean Season”, in der Hungersaison zwischen den Ernten sind Lebensmittel besonders knapp. Vier Millionen Menschen würden unter diesen Voraussetzungen von Hunger bedroht.
The Guardian (Nigeria): Die gefährliche Migration durch die Wüste muss eingedämmt werden. Trotz der vielen Versuche, die illegale Migration durch die Wüste einzudämmen, steigt die Zahl der Toten. Allein im Jahr 2023 sind 3041 Migranten auf diesen gefährlichen Routen gestorben. Es wird Zeit, die Jugend über die Gefahren zu informieren.
Obwohl Vincent Bolloré seine Unternehmen offiziell seinen Söhnen übertragen hat, trifft der Unternehmer-Rentner offenbar immer noch selbst die großen Entscheidungen. Wenn sein Wunsch aufgeht, dann könnte der Eigentümer des französischen Pay-TV-Senders Canal+ seinen Einfluss auf Afrika entscheidend ausdehnen. Künftig könnte sein Medienimperium TV-Inhalte an rund 30 Millionen Haushalte in Afrika liefern, wie The Continent berechnet hat.
Erreichen will Bolloré das durch die Übernahme des südafrikanischen TV-Anbieters Multichoice, wie Table.Briefings berichtete. Präsent ist Bolloré bereits auf dem afrikanischen TV-Markt: Der französische TV-Anbieter Canal+ ist im frankophonen Afrika eine feste Größe für das Satellitenfernsehen und produziert in Afrika unter anderem seichte Soaps für den Massengeschmack auf dem Kontinent. Canal+ gehört zum Medienkonzern Vivendi, an dem die Groupe Bolloré eine Mehrheitsbeteiligung hält.
Der Name Bolloré war lange Inbegriff des alten Françafrique. So kaufte Vincent Bolloré tausende Hektar Palmölplantagen in Westafrika, investierte in Häfen und Eisenbahnlinien auf dem Kontinent. Inzwischen weckt der Name andere Assoziationen. So prägte Bloomberg für den Medienunternehmer Vincent Bolloré den Beinnamen “the French Murdoch“, in Anspielung auf den australischen Medienmagnaten Rupert Murdoch. Gemeinsamkeit der beiden ist demnach der Aufbau eines rechtskonservativen Medienimperiums.
Beispielhaft dafür ist die Neuausrichtung des französischen Senders CNews. Extrem rechte Größen aus der französischen Politik bekamen dort immer wieder eine Plattform, unter anderem Marine Le Pen vom RN sowie Präsidentschaftskandidat Éric Zémmour. Eine Recherche des Nieman Labs der Harvard University nannte den Sender “the French Fox News.” Die Fox Corporation gehört Rupert Murdoch. Reporter ohne Grenzen sieht in Bollorés Medienimperium offen eine Gefahr für die Demokratie.
Geboren wurde Vincent Bolloré 1952 in Boulogne-Billancourt, einem schicken Vorort von Paris. Er wuchs gutbürgerlich auf. Die Familie pflegte ihre Zugehörigkeit zur katholischen Kirche. Sein Vater Michel Bolloré war Fabrikant von Zigaretten- und Bibelpapier. Er stand dem Vertrauten de Gaulles, Georges Pompidou, nahe. Im Sommer ging es für den jungen Bolloré an die Côte d’Azur.
In den 1990ern-Jahren erschütterte ein kleiner Skandal die Haute Société von Paris, als Vincent Bolloré seine Ehefrau und Mutter seiner vier Kinder, für eine ihrer Schwestern verließ. In den 1980ern übernahm der gelernte Banker die Bolloré-Gruppe. Doch Papier in der Bretagne zu produzieren wurde Vincent Bolloré rasch zu langweilig.
Bolloré machte sich einen Namen als company raider, als ein Finanzinvestor, der auch dann nicht vor einer Übernahme zurückschreckte, wenn sich die Eigentümer dagegen sträubten. Dabei war er aggressiv und unerbittlich, doch erfolgreich. Bolloré investierte in den Energiesektor, Landwirtschaft, Logistik, Transportwesen, Seefracht, Werbung und schließlich Medien.
Für Schlagzeilen in Afrika sorgt seit einigen Jahren immer wieder Bollorés mutmaßliche Verwicklung in einen Korruptionsfall um den Hafen in Lomé, Togo. Deswegen steht Bolloré in Frankreich vor Gericht. The Continent verweist außerdem darauf, dass Bollorés TV-Sender Canal+ auf die Wünsche der Militärjunta in Guinea reagiert und kritische Inhalte gestoppt habe.
2022 trat er offiziell zurück und übergab seine Unternehmen seinen Söhnen. Sébastien, der Älteste aus Vincent Bollorés erster Ehe, leitet die Familienholding Companie de l’Odet. Yannick wacht über Vivendi und Havas. Cyrille schließlich ist Chef der Groupe Bolloré und gilt als Kronprinz.
Doch schon damals sagte Vincent Bolloré, er werde nicht von der Bildfläche verschwinden. Im April 2022 verkaufte er die Logistiksparte Bolloré Africa Logistics für 5,7 Milliarden Euro an die MSC-Gruppe. Inzwischen firmiert das Unternehmen als Africa Global Logistics.
Damals veröffentlichte Bolloré ein bemerkenswertes Statement das den nun anvisierten Kauf von Multi Choice voraus zu greifen scheint: “Die Bolloré-Gruppe wird weiter sehr aktiv in Afrika bleiben, vor allem über Canal+. Sie wird außerdem ihre Aktivitäten in vielen Feldern weiterentwickeln, etwa im Kommunikationsbereich.” Dabei ist Rendite mit Sicherheit nicht sein einziger Antrieb. Er will offenbar auch zeigen, dass er es in Afrika geschafft hat. Lucia Weiß
Der senegalesische Kalender ist reich an Feiertagen, muslimische und christliche Festtage werden gleichermaßen gefeiert. Für Kulturfans gibt es jedes Jahr dazu einen Pflichttermin, der dick angestrichen wird in der Jahresplanung: das Jazzfestival in St. Louis.
Dakar macht sich auf in den Norden des Senegals, meist um das Pfingstwochenende herum. Dann schwirrt St. Louis. Auch von weit her kommen Jazzkenner zum viertägigen Event, die Hotels der Stadt sind komplett ausgebucht, bis spät in die Nacht wird in Bars Musik gemacht. Klassische Treffpunkte für die Nachtschwärmer nach Konzertende sind etwa das Restaurant Flamingo direkt am Ufer des Senegal-Flusses, das zum traditionsreichen Hôtel de la Poste gehört. Alternativ gibt es zahlreiche Gelegenheiten, bei einem Spaziergang durch die Altstadt auf der Insel von St. Louis noch einen Absacker zu nehmen und insbesondere jungen Musikern zuzuhören, die abseits der großen Bühne spielen.
Der Eintritt für das Jazzfestival in St. Louis ist mehr als bescheiden für insgesamt 13 Konzerte, die Qualität dagegen umso herausragender. Internationale Größen des Jazz wie Markus Miller, Lizz Mc Comb und Idole der senegalesischen Musik wie Ismael Lô und Cheikh Tidiane Seck standen in den vergangenen Jahren auf dem Programm. Für die 32. Ausgabe des Jazzfestivals 2024 spielen unter anderem Carmen Souza, Denise King und Chano Dominguez. lcw
die UN-Missionen in Afrika zählen zu den größten und teuersten weltweit. Bei der Bevölkerung in Afrika stehen die Einsätze oftmals nicht hoch im Kurs – so zum Beispiel die Monusco in der DR Kongo. Unsere Kollegin Judith Raupp lebt in Goma im Ostkongo und ist auf Spurensuche gegangen, warum die Enttäuschung über die Friedensmissionen in Afrika überwiegt. Darüber hinaus erwarten Sie weitere Analysen zu den Themen Energie, Fachkräftemangel und dem neuen Wirtschaftsabkommen zwischen der EU und Kenia.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!
In Afrika sind die teuersten und größten Friedensmissionen der Vereinten Nationen stationiert. Die Militäreinsätze im Südsudan, in der Zentralafrikanischen Republik, in der DR Kongo und in Mali haben im Budgetjahr 2021/2022 insgesamt 4,7 Milliarden Dollar gekostet – rund drei Viertel des gesamten Budgets für alle zwölf Friedensmissionen.
Doch die Missionen sind in Afrika unbeliebt. Die Militärjunta in Mali hat die UN-Truppen im vergangenen Jahr aus dem Land geworfen. Den Kongo müssen die Blauhelmsoldaten bis Ende Dezember verlassen.
Auch in anderen Ländern wie dem Südsudan oder der Zentralafrikanischen Republik sei das Verhältnis der UN-Missionen zu den Regierungen angespannt, sagt Julie Gregory, die am Stimson Center in New York zu Friedensmissionen forscht. “Die Bewegungsfreiheit des UN-Militärs wird absichtlich behindert”, stellt sie fest.
Einer der Gründe für das zerrüttete Verhältnis liegt in New York. “Die Uneinigkeit der UN-Mitgliedstaaten bremst die Möglichkeiten, politische Lösungen für Konflikte zu finden”, kritisiert Untergeneralsekretär Jean-Pierre Lacroix, der für die Friedensmissionen zuständig ist. Politische Lösungen seien aber das ultimative Ziel der Missionen.
Im Klartext bedeutet das: Russland und China konkurrieren mit den westlichen Staaten um Einfluss in den Konfliktländern. Beide Parteien suchen Verbündete, um ihre ökonomischen und politischen Interessen durchzusetzen.
Doch auch die Bevölkerung in den Einsatzgebieten ist enttäuscht von den UN-Missionen. “Wir haben gehofft, dass die Massaker und die Vergewaltigungen mit der Präsenz der Blauhelme weniger würden. Leider ist das nicht der Fall”, sagt etwa die kongolesische Frauenrechtlerin Odile Bulabula. Laut einer Studie des International Peace Institute in New York befürworten im Kongo 67 Prozent der Bevölkerung den Rauswurf der Blauhelme. In Mali waren es sogar 75 Prozent.
Untergeneralsekretär Lacroix entgegnet den Klagen, dass “wir hunderttausende Zivilisten in Afrika schützen”. Er räumt aber ein, dass “wir uns mehr wünschen würden”. Und er sagt auch: “In vielen Fällen können wir nur verhindern, dass eine instabile Situation zur Katastrophe wird.”
Das liegt unter anderem an den Mandaten, die der Sicherheitsrat vergibt. Die UN sind auf Peace Keeping spezialisiert. Die Blauhelme sollen eingreifen, wenn es bereits Friedensbemühungen zwischen den Konfliktparteien gibt. UN-Soldaten überwachen zum Beispiel einen Waffenstillstand oder fahren Patrouille. Gewalt dürfen sie nur anwenden, wenn sie selbst in Gefahr sind oder wenn Zivilisten in ihrer Nähe angegriffen werden.
Doch die bedrohte Bevölkerung wünscht sich mehr. “Wo bewaffnete Gruppen Menschen töten und dann im Busch verschwinden, müssen wir eine Truppe haben, die kämpft, die offensiv gegen diese Milizen vorgeht”, sagt der kongolesische Aktivist Stewart Muhindo.
Solche Kampftruppen fallen in den Bereich des Peace Enforcement. “Das bedeutet Krieg”, sagt Blauhelm-Chef Lacroix. “Ich glaube nicht, dass der Sicherheitsrat uns jemals das Mandat erteilen würde, in den Krieg zu ziehen. Und selbst wenn dies der Fall wäre, würden sich nicht viele Länder bereit erklären, dafür Truppen oder Polizisten zu stellen”, erklärt er.
Allerdings bietet auch das Peace Keeping Spielraum. So könnten UN-Soldaten etwa ausrücken, wenn in der Nähe ihres Camps ein Dorf überfallen wird. Doch die Truppensteller-Länder wollen Tote in ihren Reihen vermeiden. “Es ist gut dokumentiert, dass UN-Truppen eher risikoscheu sind. Wenn Gewalt droht oder bereits ausgebrochen ist, zögern die Friedenstruppen, sich einzumischen”, sagt Jenna Russo. Sie leitet die Forschung am International Peace Institute, das die UN berät.
Die Art der Gewalt hat sich zudem verändert. Kriege zwischen Ländern oder Bürgerkriege werden seltener. Die Angreifer sind jetzt Terroristen oder Banditen ohne politische Agenda. Darauf haben die UN-Missionen bis jetzt keine Antwort. “Für asymmetrische Angriffe sind die UN-Soldaten weder ausgebildet noch ausgerüstet”, sagt Russo.
Auf dem German-African Energy Forum des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft diese Woche in Hamburg standen zwei Themen im Mittelpunkt: unzureichende Finanzierungsmechanismen für Energieprojekte und die Notwendigkeit, übergangsweise fossile Brennstoffe zur Gewährleistung der Energiesicherheit zu nutzen. Beide Probleme wurden sowohl von den Panelisten auf der Bühne sowie von Konferenzteilnehmern im Gespräch mit Table.Briefings immer wieder betont.
So beklagte etwa Christian Ndikumagenge von der Afrikanischen Export-Import-Bank, der Westen halte die in Kopenhagen 2009 und Scharm El-Scheich 2022 getroffenen Finanzierungszusagen nicht ein. Nthato Minyuku, Leiterin der Abteilung Regierungsangelegenheiten für Afrika bei Siemens, erklärte in ihrer Keynote-Rede, viele afrikanische Länder könnten einen sofortigen Übergang zu Erneuerbarer Energie allein schlicht nicht leisten: “Es gibt keine radikalen Lösungen für dieses radikale Problem.” Stattdessen forderte sie einen schrittweisen Ansatz. Senegals neuer Energieminister Birame Souléye Diop stimmte zu und begründete so, warum das Land auf die Entwicklung seiner Öl- und Gasvorkommen setzt, während zugleich die Erneuerbaren ausgebaut werden.
Auch Philippe Yao, im Energieministerium der Elfenbeinküste verantwortlich für die Verwertung von Bioenergie, teilt diese Ansicht. “Wir wollen die Erneuerbare Energie ausbauen. Aber zugleich haben wir große Vorkommen von Öl und Gas entdeckt. Wir können es uns nicht leisten, diese nicht zu nutzen”, sagte Yao zu Table.Briefings.
Die nigerianische Wirtschaftsanwältin Ozioma Agu verwies auf der Bühne auf die europäischen Regeln und fragte: “Die EU-Kommission hat Gas als Brückentechnologie designiert. Warum sollen wir diese Technologie nicht auch nutzen?” Die Nutzung des vor zwei Jahren entdeckten Gasvorkommens in Enugu State für die Energieproduktion habe großes Potenzial, so Agu. Auch bei der Ölförderung in Nigeria fällt Gas als Nebenprodukt ab – allerdings wird das Gas bislang nicht verwertet, sondern abgefackelt.
“Die grüne Transformation der Wirtschaft steht vor einem Trilemma”, meint Ezekiel Adesina, Executive Secretary der Africa Energy Study Group im Gespräch mit Table.Briefings. In der Abwägung zwischen Energiesicherheit, Bezahlbarkeit und Klimafreundlichkeit wählten Regierungen aber meist die Energiesicherheit, erklärt er und verweist auf Deutschland: “Als Russland den Gashahn zudrehte, begann Deutschland wieder mehr Kohle zu importieren. Alle tun, was immer für die eigene Energiesicherheit nötig ist.” Besonders angesichts von 600 Millionen Afrikanern ohne Strom sei es daher kaum überraschend, dass afrikanische Regierungen den Zugang zu Elektrizität für am wichtigsten erachten.
Für Christoph Kannengießer, Geschäftsführer des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, ist das ein klares Zeichen, dass die deutsche Bundesregierung auch Gasprojekte in Afrika fördern sollte. Diese seien derzeit “praktisch nicht absicherungsfähig”, sagte er Table.Briefings. “Wir gestehen den Afrikanern nicht zu, Gas als Brückentechnologie zu nutzen, obwohl wir das selbst tun.” Durch den Ausschluss gerate nicht nur die deutsche Wirtschaft ins Hintertreffen, warnt Kannengießer. “Ich mache mir Sorgen, dass unsere Fähigkeit, ein politischer Dialog- und Wirtschaftspartner für afrikanische Staaten zu sein, abnimmt, obwohl sie dringend zunehmen müsste. Das ist ja auch die Agenda der Bundesregierung.”
Der Fokus auf Erneuerbare werde in vielen Ländern Afrikas kritisiert und als aufoktroyierte Agenda empfunden. “Man darf nicht unterschätzen, wie sehr sich das auch auf andere Felder der politischen Zusammenarbeit auswirkt”, sagte Kannengießer weiter.
“Deutschland als Partner wird für viele afrikanische Länder zunehmend uninteressant. Das liegt an der sehr einseitigen Ausrichtung auf erneuerbare Energien, aber auch an mangelnder Unterfütterung durch Möglichkeiten der Finanzierung.” Die deutsche Botschaft an Afrika sei widersprüchlich, so Kannengießer. “Wenn man schon mit einer gewissen Ausschließlichkeit Erneuerbare fördern will, dann muss man deutschen Unternehmen auch ermöglichen, ihre Projekte finanziert zu bekommen. Es fehlt aber immer noch an Absicherungen.” Für die deutsche Energiewirtschaft bedeute dies einen “faktischen Ausstieg aus einem wichtigen Zukunftsmarkt, wie es ihn eigentlich bedeutsamer auf der Welt nicht gibt.”
Energieexperte Adesina betonte hingegen, dass Finanzierung von Energieprojekten nicht immer gleichbedeutend mit ausländischem Kapital sein müsse. Er wünscht sich stattdessen lokale Lösungen, etwa mehr afrikanische Energie-, und Infrastrukturfonds und -Anleihen. Dafür müssten die Länder allerdings investorenfreundlicher werden, räumt er ein. Es brauche endlich klare und sichere Regularien, die Planungssicherheit bieten, so Adesina. Nichtsdestotrotz stimmt auch er – wie der ivorische Beamte Yao – der Forderung des senegalesischen Energieministers nach mehr öffentlich-privaten Partnerschaften mit dem Westen zu.
In der vergangenen Woche hat das IW Köln den MINT-Frühjahrsreport 2024 herausgegeben. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus: Der Branche fehlen rund 244.000 Fachkräfte. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen empfiehlt das IW Köln, die “Potenziale der Zuwanderung noch effektiver zu nutzen”. Immerhin ist der Anteil der Beschäftigten aus Drittstaaten in der Branche in den vergangenen zehn Jahren rasant gestiegen. Doch gleichzeitig wächst auch der Bedarf an Arbeitskräften durch die Digitalisierung in den kommenden Jahren weiter.
Unbeantwortet lassen die Autoren des Berichts die Frage, ob Migration allein das Fachkräfteproblem lösen kann. “Die Integrationsleistung, die wir als Gesellschaft vor allem in der Kürze der Zeit erbringen müssten, ist gar nicht realistisch. Deshalb müssen wir auch andere Möglichkeiten suchen, den Fachkräftemangel zu lösen“, sagt Stefan Schott, Leiter des Global Partnership Hubs der Friedrich-Naumann-Stiftung in Nairobi.
Ein Ansatz könnte sein, die Digitalisierung zu nutzen, um Arbeitsprozesse in den Globalen Süden auszulagern. “Prinzipiell kann jede Leistung, die nicht physisch erbracht werden muss, outgesourct werden”, sagt Schott. Es soll also nicht um industrielles Outsourcing im Sinne einer verlängerten Werkbank gehen, sondern um die Zusammenarbeit über digitale Netze. “Bislang sind vor allem Indien und die Philippinen Vorreiter in dem Gebiet. Afrika bietet allerdings großes Potenzial”, sagt Schott. Mit der wachsenden jungen Bevölkerung gebe es viele Arbeitskräfte, die auf einen Arbeitsmarkt drängen, der nicht in ausreichendem Maße Stellen bietet.
Anders als bei der Migration in den Globalen Norden blieben die Fachkräfte und damit die Wirtschaftskraft in den Heimatländern, und ein Braindrain werde vermieden. Darüber hinaus würden mit dem digitalen Outsourcing gutbezahlte Jobs geschaffen. “Beim digitalen Outsourcing soll es nicht nur um das klassische Beispiel des Callcenters gehen, sondern vielfältige Bereiche wie Datenanalyse, Softwareentwicklung“, sagt Schott. “Aber auch Forschung und Entwicklung können digital von Mitarbeitern in Afrika übernommen werden.”
In einem entsprechenden Policy Paper ruft die Friedrich-Naumann-Stiftung die Politik auf, über bilaterale Abkommen rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um arbeits- und sozialrechtliche Standards zu schaffen.
Dass diese dringend notwendig sind, hat sich in der Vergangenheit besonders in Kenia gezeigt. So deckte das Magazin Time auf, dass das amerikanische Unternehmen Open AI, das den Chatbot Chat GPT entwickelt hat, kenianische Arbeitnehmer ausgebeutet hat. Auch Facebook-Mutterkonzern Meta musste sich in Kenia gleich mehreren Gerichtsverfahren stellen.
Gleichzeitig bleibt die Frage, ob das Outsourcing tatsächlich effektiv dazu beitragen kann, den Fachkräftemangel zu beheben. Belastbare Zahlen für das Potenzial in Deutschland gibt es bisher kaum.
“Es ist doch die Frage, wo wir den Fachkräftemangel in Deutschland haben“, sagt André Hoppe, Assistenzprofessor für Management Accounting und Experte für strategisches Kostenmanagement an der KU Leuven. Der größte Bedarf bestehe im Handwerk, bei den Lehrern und Erziehern und im Gesundheitssektor und der Pflege. “Auch im Mint-Bereich haben wir definitiv einen Fachkräftemangel.”
Damit besteht der drängendste Bedarf jedoch vor allem in den Branchen, die Arbeitskräfte nicht digital outsourcen können. Und selbst Unternehmen, für die das digitale Outsourcing grundsätzlich möglich ist, blieben noch zögerlich. “Für kleine und mittelständische Unternehmen bietet das Outsourcing durchaus großes Potenzial. Die Hürden sind aber immer noch hoch“, sagt Hoppe. Allen voran die Frage der Qualitätskontrolle treibe die Mittelständler um. “Grundsätzlich kann man sagen, dass deutsche Unternehmen vor allem noch Nearshoring betreiben“, sagt Hoppe.
Auch Schott sind die Hürden bewusst. Deshalb sei es wichtig, dass die Bundesregierung jetzt das Thema auf die Agenda nimmt. Dazu gehöre vor allem auch, eine Flexibilisierung der Visumsbestimmungen für Menschen aus den afrikanischen Ländern, um einen Austausch zwischen deutschen Unternehmen und Fachkräften aus Afrika zu ermöglichen. Nur so könnten mögliche Hemmnisse aufseiten der deutschen Unternehmen beim Outsourcing abgebaut werden.
Unabhängig vom Ausgang der Wahlen in Südafrika schauen Vertreter der deutschen Wirtschaft positiv in die Zukunft. “Für die deutsche Wirtschaft ist die mittel- und langfristige Perspektive interessant”, sagte Simone Pohl, CEO der AHK Südliches Afrika, bei einer Live-Diskussion von Table.Briefings am Mittwoch in Johannesburg, an der auch Vertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung und Friedrich-Naumann-Stiftung teilnahmen.
Vor allem die Bodenschätze sowie das Potenzial bei Wind- und Solarenergie seien für die deutsche Wirtschaft wichtig, so Pohl. Etwa 600 deutsche Unternehmen stellten rund 100.000 Arbeitsplätze in Südafrika. Bei den Rahmenbedingungen für internationale Unternehmen gebe es noch Verbesserungsbedarf, wofür sich die AHK bei der neuen Regierung einsetzen werde.
“Die südafrikanische Wirtschaft braucht uns Deutsche mit unserem Know-how“, sagte Jens Papperitz, Präsident der AHK Südliches Afrika. Unter anderem ginge es um den Bereich der Reindustrialisierung. Dennoch brauche es für das Wirtschaften eine hohe Resilienz und Frustrationstoleranz. “Wir haben eine relativ starke Basis an Mittelständlern und sind damit wesentlich diversifizierter“, sagte Papperitz weiter. Deutschen Unternehmen ginge es im Unterschied etwa zu chinesischen Großkonzernen in Südafrika viel stärker darum, Wissen im Land weiterzugeben und die Ausbildung vor Ort zu fördern.
Bei den Wahlen Ende Mai wird erwartet, dass die Regierungspartei African National Congress (ANC) zum ersten Mal seit 30 Jahren die absolute Mehrheit verliert und eine Koalitionsregierung eingehen muss. Ein großes Thema im Wahlkampf sind die anhaltenden Probleme bei der Energieversorgung. Dennoch gebe auch in diesem Bereich positive Zeichen, so Sabine Dall’Omo, Afrikachefin bei Siemens. “Energie ist ein ganz wichtiger Faktor”, sagte Dall’Omo. Die Situation im Energiesektor habe sich zuletzt in Südafrika deutlich verbessert. lcw
Auch die 17. Ausgabe des German-African Energy Forum war wieder prominent besucht. Die Konferenz, die der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft ausrichtet, fand diese Woche am 15. und 16. Mai in Hamburg statt. Zahlreiche Vertreter afrikanischer Regierungen fanden sich zu dem Treffen ein. Unter ihnen waren:
Auch Vertreter der Bundesrepublik waren nach Hamburg gereist:
Neben zahlreichen Vertretern von Wirtschaft und Verbänden aus afrikanischen Ländern und aus Deutschland besuchten auch Repräsentanten internationaler Organisation die Konferenz:
ajs
DIHK-Geschäftsführer Martin Wansleben hat auf dem IHK-Tag am Mittwoch in Berlin eine strategische Ausrichtung der Fachkräfteanwerbung im Ausland gefordert. “Es wird darauf ankommen, die guten Einzelbeispiele zu bündeln”, sagte Wansleben und verwies auf das Potenzial, dass die AHKs als globales “Dienstleistungsnetzwerk” für die Fachkräfteanwerbung böten. Bis 2030 werden Deutschland nach Angaben der DIHK fünf Millionen Erwerbstätige fehlen. Schon jetzt könnten 1,5 Millionen Stellen nicht besetzt werden.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz wies in seiner Rede auf die fehlenden Arbeitskräfte hin – und wie dieser künftig gelöst werden soll. “Auf diese Frage gibt es aus meiner Sicht vier Antworten. Erstens mit einer zeitgemäßen Ausbildung, zweitens mit gezielter Weiterbildung, drittens mit familienorientierten Arbeitsplätzen und viertens mit dem modernsten Einwanderungsrecht, das wir in Deutschland jemals hatten.” Deutschland sei eine der offensten Volkswirtschaften der Welt. “Daran hängt unser Wohlstand”, so Scholz weiter.
Michael Hüther, Chef des IW Köln, bestätigte das Potenzial, das die Fachkräfteanwerbung für die deutsche Wirtschaft biete. Mittlerweile würden rund ein Viertel der Innovationen in Deutschland von Menschen mit Migrationshintergrund entwickelt. Gleichzeitig forderte Hüther eine Debatte über die Arbeitszeit in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt arbeiteten Deutsche 2022 im Durchschnitt 34,7 Stunden in der Woche. Der europäische Durchschnitt liegt bei 37 Stunden in der Woche. dre
Kenia und die Europäische Union (EU) haben am vergangenen Dienstag ein wirtschaftliches Partnerschaftsabkommen (EPA) unterzeichnet. Mit dem Abkommen sollen Arbeitsplätze auf beiden Seiten geschaffen und die Zusammenarbeit zu Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung Kenias gestärkt werden. Kenias Präsident, William Ruto, sprach auf X von einer Stärkung der Partnerschaft zwischen dem ostafrikanischen Land und der EU: “So verbessert Kenia schrittweise die Handels-, Investitions- und Regulierungssysteme, damit die EU und unsere Unternehmen investieren und mehr Geschäfte tätigen können.” Die EU-Delegation in Kenia unter der Leitung von Botschafterin Henriette Geiger war Zeuge der Unterzeichnungszeremonie im State House, der offiziellen Residenz des Präsidenten, in Nairobi.
Die EU ist Kenias wichtigstes Exportziel und nach China zweitgrößter Handelspartner mit einem bilateralen Handelsvolumen von 3,3 Milliarden Euro im Jahr 2022 – seit 2018 ein Anstieg von 27 Prozent. Kenia gilt als führende Nation auf dem afrikanischen Kontinent, das den Kampf gegen den Klimawandel vorantreibt und sich um Nachhaltigkeit bemüht. Zudem leitet das ostafrikanische Land gemeinsam mit der EU und anderen Partnern die 2023 ins Leben gerufene Initiative “Coalition of Trade Ministers on Climate”, an der auch andere afrikanische Länder wie Marokko, Kamerun und Sambia teilnehmen.
Das EPA zwischen Kenia und der EU ist das ehrgeizigste Handelsabkommen, das die EU jemals mit einem Entwicklungsland unterzeichnet hat, wenn es um Nachhaltigkeitsbestimmungen wie Klima- und Umweltschutz, Arbeitsrechte und Geschlechtergleichheit geht. Das bilaterale Abkommen dient auch dazu, die im WPA zwischen der EU und der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) enthaltenen Bestimmungen umzusetzen. Ziel dieses Abkommens ist es, nachhaltige Handelsbeziehungen zwischen beiden Kontinenten und innerhalb Afrikas zu stärken und so wichtige Ziele sowohl für den grünen Wandel als auch für die Beziehungen zwischen der EU und Afrika zu erreichen.
Auch das Bundeskabinett hat am Mittwoch vier WPAs mit verschiedenen afrikanischen Ländern ratifiziert. Bei den Ländern handelt es sich um die Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun und die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (SADC). Die Abkommen wurden bereits von den afrikanischen Partnerländern ratifiziert und sind bereits in der Anwendung, müssen jedoch noch von den EU-Mitgliedsstaaten ratifiziert werden. dre/as
Erstmals nach 16 Jahren reist in der kommenden Woche wieder ein afrikanisches Staatsoberhaupt zum Staatsbesuch in die USA. Am Donnerstag, 23. Mai werden Kenias Präsident William Ruto und First Lady Rachel Chebet in Washington eintreffen. Der letzte offizielle Staatsbesuch eines afrikanischen Präsidenten in den Vereinigten Staaten war 2008 der Präsident von Ghana, John Kufuor.
Es ist gleichzeitig in der Geschichte Kenias überhaupt erst der dritte Staatsbesuch in den USA seit der Unabhängigkeit des Landes Ende 1963. Ruto kommt zu einem kritischen Zeitpunkt in den bilateralen Beziehungen der beiden Länder. Denn in Kenia ist unvergessen, dass US-Präsident Joe Biden sein Versprechen gebrochen hatte, Afrika zu besuchen. Im Jahr 2023 telefonierte Präsident Biden nur ein einziges Mal mit einem afrikanischen Staatsoberhaupt – und zwar mit Präsident Ruto, um ein Thema (Haiti) zu besprechen, das zwar auf Bidens Tagesordnung stand, aber nicht auf der von Ruto.
Deshalb wird Rutos Reise nach Washington als Versuch betrachtet, die verschiedenen Affronts in Bidens Amtszeit zu reparieren. Denn der Westen ist längst nicht mehr der einzige Partner, der Afrika zur Verfügung steht. China und Russland, die ebenso wie die USA jahrzehntelange Beziehungen zu Afrika unterhalten, sowie die Türkei, Indien und Saudi-Arabien haben ihren Willen deutlich gemacht, ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Afrika auszubauen.
Kenia ist zudem einer der engsten Verbündeten Washingtons auf dem Kontinent. Doch unter Rutos Vorgänger Kenyatta hat das Land auch seine Beziehungen zu China intensiviert. Die indische Bevölkerung spielt ohnehin eine große Rolle im Geschäftsleben.
Biden wird bestimmt darauf abzielen, die Stärke der bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Kenia hervorzuheben, die wachsende Führungsrolle Kenias auf dem Kontinent anzuerkennen und die Bedeutung Afrikas für die Biden-Regierung zu betonen. Im August 2022 veröffentliche Biden die Strategie der US-Regierung für Subsahara-Afrika. Darin betonte er den Willen, die Beziehungen zwischen den USA und Afrika in gleichberechtigte Partnerschaften umzuwandeln, die die strategischen Interessen der USA wie auch die der Afrikas fördern.
Die USA waren im Dezember 2022 Gastgeber des US-Afrika-Gipfeltreffens, dem ersten seit 2016. Dabei gelang es gelang der US-Regierung, Delegationen aus 49 afrikanischen Ländern für ein dreitägiges Engagement nach Washington zu bringen. Das war zwar Teil einer Symbolpolitik, stellte aber dennoch ein wichtiges Signal in Richtung des afrikanischen Kontinents dar. Seither sind Bekundungen des guten Willens aus Washington selten geworden. Kürzlich fand auch in Dallas der US-Africa Business Summit unter hochrangiger Beteiligung aus den USA und Afrika statt. hlr
Der Clean Cooking-Gipfel in Paris hat finanzielle Zusagen von Regierungen und dem Privatsektor in Höhe von einmalig 2,2 Milliarden US-Dollar mobilisiert. Bis 2030 braucht es laut der Internationalen Energieagentur (IEA) aber vier Milliarden Euro jährlich, um sauberes Kochen ohne Holz und Kohle in Afrika zu erreichen.
Die IEA will nach diesem Gipfel weiter Druck machen, damit die nötigen Investitionen getätigt werden können. “Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, aber das Ergebnis dieses Gipfels kann dazu beitragen, Grundrechte wie Gesundheit, Gleichstellung der Geschlechter und Bildung zu fördern und gleichzeitig Emissionen zu reduzieren und Wälder wiederherzustellen”, sagt IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol.
Fast 60 Länder, Unternehmen und Entwicklungsinstitutionen haben sich in Paris getroffen, um über einen besseren Zugang zu sauberen Kochmöglichkeiten zu verhandeln. Viele Menschen in Afrika kochen noch immer auf offenem Feuer und einfachen Herden. Als Brennstoff verwenden sie Holzkohle, Holz oder landwirtschaftliche Abfälle und atmen dabei gefährliche Dämpfe und Rauch ein. Das führt zu schweren gesundheitlichen Schäden, die auch tödlich enden können. Besonders Frauen und Kinder sind betroffen. seh
Le Monde: Durch den Rückzug aus Niger verlieren die USA eine strategische Position. Mit der Entsendung einer Delegation nach Niger am Mittwoch, um die Modalitäten des Abzugs ihrer Truppen zu besprechen – eine Forderung des im Juli an die Macht gekommenen Militärregimes – bereiten sich die USA darauf vor, eine strategische Position in der Sahelzone aufzugeben. Russland und Iran dagegen gewinnen an Boden.
Barron’s: Anglo American gliedert Platingeschäft aus. Die Übernahmeschlacht zwischen dem britischen Bergbaukonzern Anglo American und seinem autralischen Konkurrenten BHP ist noch nicht vorbei. Am Dienstag gab Anglo bekannt, sich von seiner Beteiligung am Diamantenunternehmen De Beers sowie an seinem Platingeschäft trennen zu wollen. Experten gehen davon aus, dass Anglo auf diese Weise seinen Aktienkurs in die Höhe treiben will. Zuvor hatte Anglo bereits zwei Angebote von BHP abgelehnt.
BBC: Warum Südafrikas neues Gesundheitsgesetz für Kritik sorgt. Südafrikas Gesundheitssektor steht vor der größten Umstrukturierung seit dem Ende der Apartheid. Es verspricht Gesundheitsversorgung für alle, doch die Kritik an dem Gesetz ist groß. Denn künftig soll die Krankenversicherung ausschließlich über einen staatlichen Fonds finanziert werden.
Business Insider: Afrikas Ölproduzenten mit leichten Rückgängen. Laut dem aktuellen OPEC-Bericht bleibt die weltweite Nachfrage nach Öl 2024 unverändert. Die afrikansichen OPEC-Staaten verzeichnen jedoch einen Produktionsrückgang. Die Ausnahmen sind Algerien, Libyen und die DR Kongo. Nigeria bleibt weiterhin trotz Produktionsrückgängen wichtigster Ölproduzent des Kontinents.
Semafor: Internetausfälle in Ostafrika. Zu Beginn der Woche meldeten Internetnutzer in Kenia, Uganda, Tansania und Ruanda Störungen im Netz. Hintergrund waren Schäden an zwei Unterseekabeln vor der Küste. Es ist bereits die dritte größere Störung des Internets in Ostafrika seit Anfang des Jahres. Die neuerlichen Ausfälle haben die Debatte über die Netzsicherheit in Afrika erneut angefacht.
France 24: UN warnt vor Hungersnot im Sudan. Die humanitäre Koordinatorin für den Sudan, Clementine Nkweta-Salami, hat auf einer Pressekonferenz vor einer weiteren Verschlechterung der humanitären Lage im Sudan gewarnt. In sechs Wochen beginnt im Sudan die sogenannte “Lean Season”, in der Hungersaison zwischen den Ernten sind Lebensmittel besonders knapp. Vier Millionen Menschen würden unter diesen Voraussetzungen von Hunger bedroht.
The Guardian (Nigeria): Die gefährliche Migration durch die Wüste muss eingedämmt werden. Trotz der vielen Versuche, die illegale Migration durch die Wüste einzudämmen, steigt die Zahl der Toten. Allein im Jahr 2023 sind 3041 Migranten auf diesen gefährlichen Routen gestorben. Es wird Zeit, die Jugend über die Gefahren zu informieren.
Obwohl Vincent Bolloré seine Unternehmen offiziell seinen Söhnen übertragen hat, trifft der Unternehmer-Rentner offenbar immer noch selbst die großen Entscheidungen. Wenn sein Wunsch aufgeht, dann könnte der Eigentümer des französischen Pay-TV-Senders Canal+ seinen Einfluss auf Afrika entscheidend ausdehnen. Künftig könnte sein Medienimperium TV-Inhalte an rund 30 Millionen Haushalte in Afrika liefern, wie The Continent berechnet hat.
Erreichen will Bolloré das durch die Übernahme des südafrikanischen TV-Anbieters Multichoice, wie Table.Briefings berichtete. Präsent ist Bolloré bereits auf dem afrikanischen TV-Markt: Der französische TV-Anbieter Canal+ ist im frankophonen Afrika eine feste Größe für das Satellitenfernsehen und produziert in Afrika unter anderem seichte Soaps für den Massengeschmack auf dem Kontinent. Canal+ gehört zum Medienkonzern Vivendi, an dem die Groupe Bolloré eine Mehrheitsbeteiligung hält.
Der Name Bolloré war lange Inbegriff des alten Françafrique. So kaufte Vincent Bolloré tausende Hektar Palmölplantagen in Westafrika, investierte in Häfen und Eisenbahnlinien auf dem Kontinent. Inzwischen weckt der Name andere Assoziationen. So prägte Bloomberg für den Medienunternehmer Vincent Bolloré den Beinnamen “the French Murdoch“, in Anspielung auf den australischen Medienmagnaten Rupert Murdoch. Gemeinsamkeit der beiden ist demnach der Aufbau eines rechtskonservativen Medienimperiums.
Beispielhaft dafür ist die Neuausrichtung des französischen Senders CNews. Extrem rechte Größen aus der französischen Politik bekamen dort immer wieder eine Plattform, unter anderem Marine Le Pen vom RN sowie Präsidentschaftskandidat Éric Zémmour. Eine Recherche des Nieman Labs der Harvard University nannte den Sender “the French Fox News.” Die Fox Corporation gehört Rupert Murdoch. Reporter ohne Grenzen sieht in Bollorés Medienimperium offen eine Gefahr für die Demokratie.
Geboren wurde Vincent Bolloré 1952 in Boulogne-Billancourt, einem schicken Vorort von Paris. Er wuchs gutbürgerlich auf. Die Familie pflegte ihre Zugehörigkeit zur katholischen Kirche. Sein Vater Michel Bolloré war Fabrikant von Zigaretten- und Bibelpapier. Er stand dem Vertrauten de Gaulles, Georges Pompidou, nahe. Im Sommer ging es für den jungen Bolloré an die Côte d’Azur.
In den 1990ern-Jahren erschütterte ein kleiner Skandal die Haute Société von Paris, als Vincent Bolloré seine Ehefrau und Mutter seiner vier Kinder, für eine ihrer Schwestern verließ. In den 1980ern übernahm der gelernte Banker die Bolloré-Gruppe. Doch Papier in der Bretagne zu produzieren wurde Vincent Bolloré rasch zu langweilig.
Bolloré machte sich einen Namen als company raider, als ein Finanzinvestor, der auch dann nicht vor einer Übernahme zurückschreckte, wenn sich die Eigentümer dagegen sträubten. Dabei war er aggressiv und unerbittlich, doch erfolgreich. Bolloré investierte in den Energiesektor, Landwirtschaft, Logistik, Transportwesen, Seefracht, Werbung und schließlich Medien.
Für Schlagzeilen in Afrika sorgt seit einigen Jahren immer wieder Bollorés mutmaßliche Verwicklung in einen Korruptionsfall um den Hafen in Lomé, Togo. Deswegen steht Bolloré in Frankreich vor Gericht. The Continent verweist außerdem darauf, dass Bollorés TV-Sender Canal+ auf die Wünsche der Militärjunta in Guinea reagiert und kritische Inhalte gestoppt habe.
2022 trat er offiziell zurück und übergab seine Unternehmen seinen Söhnen. Sébastien, der Älteste aus Vincent Bollorés erster Ehe, leitet die Familienholding Companie de l’Odet. Yannick wacht über Vivendi und Havas. Cyrille schließlich ist Chef der Groupe Bolloré und gilt als Kronprinz.
Doch schon damals sagte Vincent Bolloré, er werde nicht von der Bildfläche verschwinden. Im April 2022 verkaufte er die Logistiksparte Bolloré Africa Logistics für 5,7 Milliarden Euro an die MSC-Gruppe. Inzwischen firmiert das Unternehmen als Africa Global Logistics.
Damals veröffentlichte Bolloré ein bemerkenswertes Statement das den nun anvisierten Kauf von Multi Choice voraus zu greifen scheint: “Die Bolloré-Gruppe wird weiter sehr aktiv in Afrika bleiben, vor allem über Canal+. Sie wird außerdem ihre Aktivitäten in vielen Feldern weiterentwickeln, etwa im Kommunikationsbereich.” Dabei ist Rendite mit Sicherheit nicht sein einziger Antrieb. Er will offenbar auch zeigen, dass er es in Afrika geschafft hat. Lucia Weiß
Der senegalesische Kalender ist reich an Feiertagen, muslimische und christliche Festtage werden gleichermaßen gefeiert. Für Kulturfans gibt es jedes Jahr dazu einen Pflichttermin, der dick angestrichen wird in der Jahresplanung: das Jazzfestival in St. Louis.
Dakar macht sich auf in den Norden des Senegals, meist um das Pfingstwochenende herum. Dann schwirrt St. Louis. Auch von weit her kommen Jazzkenner zum viertägigen Event, die Hotels der Stadt sind komplett ausgebucht, bis spät in die Nacht wird in Bars Musik gemacht. Klassische Treffpunkte für die Nachtschwärmer nach Konzertende sind etwa das Restaurant Flamingo direkt am Ufer des Senegal-Flusses, das zum traditionsreichen Hôtel de la Poste gehört. Alternativ gibt es zahlreiche Gelegenheiten, bei einem Spaziergang durch die Altstadt auf der Insel von St. Louis noch einen Absacker zu nehmen und insbesondere jungen Musikern zuzuhören, die abseits der großen Bühne spielen.
Der Eintritt für das Jazzfestival in St. Louis ist mehr als bescheiden für insgesamt 13 Konzerte, die Qualität dagegen umso herausragender. Internationale Größen des Jazz wie Markus Miller, Lizz Mc Comb und Idole der senegalesischen Musik wie Ismael Lô und Cheikh Tidiane Seck standen in den vergangenen Jahren auf dem Programm. Für die 32. Ausgabe des Jazzfestivals 2024 spielen unter anderem Carmen Souza, Denise King und Chano Dominguez. lcw