Table.Briefing: Africa

Geopolitik im südlichen Afrika + Äthiopien: umstrittene Währungsreform + Staatsfonds in Afrika

Liebe Leserin, lieber Leser,

während des Brics-Gipfels in der vergangenen Woche hat sich gezeigt, wie groß der Einfluss Chinas und Russlands auf dem Kontinent mittlerweile ist. Doch so einfach ist die Sache nun auch wieder nicht. Zuletzt haben die USA eine neuerliche Charme-Offensive in Simbabwe gestartet. So sagte die US-Botschafterin unlängst in Simbabwes Hauptstadt Harare, dass die USA das Land “nie für einen Feind gehalten haben” – ungeachtet der Sanktionen, die gegen bestimmte Personen im Land weiterhin bestehen. Bislang sucht Simbabwe die Nähe zum “Osten”. Warum Simbabwes Nachbar Sambia mehr Erfolg für die USA verspricht, und warum das zu Spannungen mit Harare führt, erklärt Ihnen mein Kollege Farayi Machamire.

Daneben haben wir weitere Analysen zur Reform des Währungsregimes in Äthiopien sowie der wachsenden Bedeutung von Staatsfonds in Afrika.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

Analyse

Südliches Afrika: Diplomatischer Tanz zwischen Ost und West

Die USA intensivieren ihre diplomatischen Bemühungen im südlichen Afrika, um dem wachsenden Einfluss Chinas und Russlands entgegenzuwirken und gleichzeitig strategische Allianzen wiederherzustellen. Wie stark China und Russland in dieser Region geworden sind, hat Putin auf dem Brics-Gipfel in Kasan gezeigt.

Simbabwe und Sambia haben sich in diesem geopolitischen Schachspiel als entscheidende Akteure herausgestellt, wobei jedes Land seine Beziehungen zu Mächten im Westen und Osten unterschiedlich gestaltet.

USA gehen auf Simbabwe zu

Die US-Beziehungen zu Simbabwe unter der Regierung des verstorbenen Präsidenten Robert Mugabe waren von Isolation, Sanktionen und Spannungen geprägt. Nach seinem Tod starteten die USA eine Charmeoffensive und haben Simbabwe seit der Unabhängigkeit mit fünf Milliarden US-Dollar an Entwicklungshilfe unterstützt. Dennoch bleibt das Land eng mit Russland und China verbunden, besonders im Handel, Bergbau und Tabakexport. China beispielsweise ist Simbabwes größter Abnehmer von Tabak und hat stark in den Lithiumbergbau investiert, während Russland weiterhin Militärhilfe leistet.

Ungeachtet der engen Bindung an den Osten sind die Bemühungen der USA, die Beziehungen zu Simbabwe zu verbessern, offensichtlich. In einem Gespräch mit Redakteuren verschiedener Medienhäuser in Harare betonte die US-Botschafterin in Simbabwe, Pamela Tremont, dass Washington sich nicht als Feind Harares betrachte.

“Unsere Mission ist es, das simbabwische Volk auf seinem Weg zu unterstützen”, sagte Tremont. “Wir haben uns die ganze Zeit engagiert. Für uns ist das nichts Neues. Diese Botschaft ist ein Beweis unseres Engagements für Simbabwe seit der Unabhängigkeit. Die Leute sagen gerne, Simbabwe sei ein Freund aller und kein Feind, und meine Antwort darauf ist, dass wir das Land nie für einen Feind gehalten haben.”

Sanktionen gegen Personen, nicht gegen Simbabwe

Zu den Sanktionen der USA gegen Simbabwe sagte die US-Diplomatin, dass diese sich nur gegen bestimmte Personen richteten, die in Korruption und Menschenrechtsverletzungen verwickelt seien. Sie träfen aber nicht die simbabwische Wirtschaft als Ganzes. “Sie hindern nur die elf Personen daran, Bankkonten in den USA zu haben”, erklärte sie und verwies auf Präsident Emmerson Mnangagwa, Vizepräsident Constantino Chiwenga und andere, die aufgrund des Global Magnitsky Act mit finanziellen Einschränkungen konfrontiert sind.

Unterdessen hat Sambia unter Präsident Hakainde Hichilema einen anderen geopolitischen Kurs eingeschlagen und strebt enge Beziehungen zum Westen an. Hichilemas Regierung hat beträchtliches Interesse seitens der USA geweckt, was sich im Besuch der Vizepräsidentin Kamala Harris im Jahr 2023 zeigte.

Harris kündigte damals einen Zuschuss von 16 Millionen US-Dollar an, um Sambia in der Korruptionsbekämpfung und in engeren Handelsbeziehungen zu unterstützen, was auf eine wachsende Partnerschaft mit Washington hindeutet.

Sambia will positiv neutral” sein

Obwohl Sambia in der Vergangenheit enge Beziehungen zu China unterhielt, verfolgt Hichilema eine Politik der “positiven Neutralität” und versucht, die Beziehungen zu westlichen und östlichen Mächten gleichermaßen zu pflegen. Dies hat es Sambia ermöglicht, chinesische Investitionen zu halten und gleichzeitig westliche Finanzierungen anzuziehen.

Im Gegensatz dazu hat Simbabwes Ausrichtung auf China und Russland zu Spannungen sowohl mit Sambia als auch mit den USA geführt. Diese Politik bringt das Land in Konflikt mit Sambias vom Westen unterstützten regionalen Entwicklungsinitiativen.

Wachsende Spannungen zwischen Sambia und Simbabwe

Diplomatische Risse traten 2023 zutage, als Sambia Simbabwe vorwarf, gemeinsame Energieprojekte zu untergraben, was auf einen schärferen Wettbewerb um internationale Investitionen und regionalen Einfluss hindeutet. Im Juni beschuldigte Simbabwes Präsident Mnangagwa bei einem Treffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin Sambia, sich mit den USA zu verbünden.

Die Amerikaner festigen ihre Macht in diesem Land (Sambia), sowohl in Bezug auf Sicherheit als auch in Bezug auf finanzielle Unterstützung, um sicherzustellen, dass wir uns einsam fühlen”, sagte Mnangagwa und forderte Russland auf, “an unserer Wirtschaft teilzunehmen, insbesondere im Bergbausektor und in der Landwirtschaft.”

Simbabwe übernahm im August den Vorsitz der SADC, der von einem Gipfel in Harare geprägt war. Sambias Präsident Hichilema Hakainde sagte die Teilnahme aufgrund von Mnangagwas Kommentaren ab. Für die USA sind diese unterschiedlichen Ausrichtungen mit Chancen wie auch mit Herausforderungen verbunden. Sambia ist ein Modell der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Westen, während Simbabwes enge Beziehungen zu China und Russland Washingtons Regionalstrategie erschweren.

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Äthiopien: Währungsreform schafft weitere Unruhe im Land

Die Folgen des neuen Wechselkursregimes werden in Äthiopien nun sichtbar. Die Zentralbank wird die Leitzinsen für den Rest des Jahres hochhalten, sagte der Gouverneur der Zentralbank Mamo Mihretu am Rande der Herbsttagung von IWF und Weltbank. Während sein Premierminister Abiy Ahmed zum Brics-Gipfel nach Kasan gereist war. Damit wolle die Notenbank die vorübergehende Inflation bekämpfen, die durch eine “Überarbeitung ihrer Devisenpolitik” verursacht werde.

Am 29. Juli ging Äthiopien zu einem neuen Wechselkursregime über und lässt seitdem den Kurs seiner Währung Birr frei schwanken. Am selben Tag erklärte sich der IWF, der ein großes Interesse an der Reform hatte, bereit, in den kommenden vier Jahren 3,4 Milliarden US-Dollar auszuzahlen. Der IWF argumentierte, dass die Reform “makroökonomische Ungleichgewichte beseitigen und die Grundlagen für ein vom Privatsektor getragenes Wachstum schaffen” könne.

Der IWF hat nun die erste Überprüfung im Rahmen der erweiterten Kreditfazilität (ECF) für Äthiopien abgeschlossen und 340,7 Millionen US-Dollar freigegeben. Die ECF ist Teil der im Juli getroffenen Zusagen. Der IWF beziffert das Unterstützungspaket, inklusive der Beiträge anderer Institutionen und Gläubigern, auf 10,7 Milliarden US-Dollar.

Kritik an Wirtschaftsreformen

Ungeachtet dieser Finanzspritze wird die Freigabe des Wechselkurses kontrovers diskutiert. Einige Beobachter begrüßten die Reform, andere bezweifelten, dass sie das Problem der Währungsknappheit und des Mangels an ausländischen Investitionen lösen kann. So beklagen sich beispielsweise die Beschäftigten des Importsektors darüber, dass “weniger als ein Drittel der von der Commercial Bank of Ethiopia zugewiesenen 282 Millionen Dollar an Devisen” genutzt worden seien.

Im Juli setzte die Zentralbank ihren Leitzins auf 15 Prozent fest, als sie einen zinsbasierten geldpolitischen Rahmen einführte, woraufhin die Inflation im vergangenen Monat gegenüber dem Vorjahr von etwa 29 Prozent auf 17,5 Prozent zurückging.

Die Inflationsrate und die Lebensmittelinflation werde bis Ende 2025 auf weniger als zehn Prozent fallen, sagte Mamo in Washington. Die Zentralbank werde die Zinsen hochhalten, und die Wirtschaft werde sich an die Währungsreformen anpassen. “Wir erwarten, dass die Inflationsweitergabe begrenzt, vorübergehend und beherrschbar sein wird”, sagte er.

Hoher Preisanstieg bei Basisgütern

Unterdessen wächst der Unmut. Die Menschen beschweren sich über den Preisanstieg bei Grundbedarfsgütern und darüber, dass es keine substanzielle Gehaltserhöhung zur Deckung der “steigenden Lebenshaltungskosten” für Beamte gibt.

Die äthiopische Regierung hat zugesagt, das Gehalt derjenigen Beamten, die unter der “extremen Armutsgrenze” liegen und 6.000 Birr monatlich (rund 46 Euro) verdienen, um mehr als 300 Prozent zu erhöhen. Das Gehalt von Staatsbediensteten, die unter der “moderaten Armutsgrenze” liegen und 20.000 Birr monatlich (etwa 153 Euro) verdienen, sollen fünf Prozent mehr bekommen. Ein 100-Kilo-Sack Teff, ein lokales Grundnahrungsmittel, kostet jetzt mehr als 15.000 Birr, was fast dem Einkommen einer Person unter der “moderaten Armutsgrenze” entspricht.

Offen ist, was mit jenen Menschen geschieht, die weder Beamte noch Geschäftsleute sind, aber den größten Teil der äthiopischen Bevölkerung ausmachen. Es wird befürchtet, dass die Reform zu Massenunruhen führt.

Welle von Protesten befürchtet

Dawit Ayele Haylemariam, geschäftsführender Gesellschafter von Growth Capital Analytics, warnte in einer Analyse für die Stiftung Wissenschaft und Politik, dass Äthiopien infolge einer falschen Umsetzung der Währungsreform mit einer Welle von Protesten konfrontiert werden könnte, die er allgemein als “IWF-Unruhen” bezeichnete. Anhand der jüngsten Proteste in Kenia und im Sudan argumentiert Haylemariam, dass einer der Hauptfaktoren, die zu solchen Unruhen führen könnten, “Währungsabwertungen sind, die Inflation verursachen […] [Denn Währungsabwertungen] treiben die Inflation an und untergraben die Löhne und die Kaufkraft.”

Im Einklang mit Haylemariam bezeichnete der Pulse Report der Weltbank vom Oktober 2024 Äthiopien als ein Land “mit der schlechtesten Performance in der Region”. Die Weltbank, die die Reform ebenfalls finanziert hat, stellte fest, dass “der äthiopische Birr nach der Ankündigung um etwa 30 Prozent gefallen ist, was wahrscheinlich inflationäre Auswirkungen haben wird”.

Drei Mittel gegen Unruhen

Der Entwicklungsökonom Tsegay Tekleselassie vertritt die Ansicht, dass drei Elemente erfüllt sein müssen, um Unruhen zu vermeiden, und zwar “eine wirksame Zinspolitik, die Unabhängigkeit der Zentralbank und die Bewältigung des Übergangs zu einem frei schwankenden Wechselkurs.”

Äthiopien ist Schauplatz mehrerer Konflikte unter anderem in Oromia und Amhara. Außerdem gibt es diplomatische Spannungen mit Somalia, Eritrea und Ägypten. Diese Risiken und ein mögliches Scheitern der Wirtschaftsreform könnten das Land in eine Sackgasse führen. “Die fragile politische Landschaft Äthiopiens erhöht diese Risiken noch, da regionale Spannungen und politische Zersplitterung den Widerstand der Bevölkerung gegen von außen aufgezwungene Reformen noch verstärken könnten”, meint Hailemariam.

“Angesichts der anhaltenden Konflikte in Teilen des Landes könnte ein flexibler Wechselkurs zu Kapitalflucht führen”, meint Tekleselassie. “In Zeiten von Konflikten oder Instabilität schützen Investoren und Unternehmen oft ihr Vermögen, indem sie ihr Kapital in sicherere, stabilere Umgebungen verlagern.”

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Staatsfonds in Afrika im Aufschwung

Sambia hat kürzlich angekündigt, im kommenden Jahr einen Staatsfonds einzurichten. Das hoch verschuldete Land will sich nach Jahren der wirtschaftlichen Volatilität vor weiteren Schocks schützen. Die Industrial Development Corporation (IDC) Sambias plant, mit den Mitteln aus dem Fonds öffentliche Projekte zu unterstützen und strategische Investitionen zu tätigen.

Ziel ist es, Sambias industrielle Basis zu stärken und langfristig Arbeitsplätze zu schaffen. “Der Fonds wird es uns ermöglichen”, so Cornvell Muleya, CEO der IDC, “die Überschusseinnahmen aus unseren natürlichen Ressourcen und anderen Quellen zu investieren und so finanzielle Stabilität zu gewährleisten”. Der Fonds soll zudem eine Rücklage für wirtschaftlich schwere Zeiten schaffen. Sambia wird derzeit von einer extremen Dürre heimgesucht, die es schwer macht, die Stromversorgung im Land aufrecht zuhalten.

Erlöse aus Kupferabbau

Eine wichtige Geldquelle wird der Bergbau sein, der rund ein Fünftel des BIP und rund zwei Drittel der Exporteinnahmen ausmacht. In den vergangenen Jahren machte Sambia der globale Verfall des Kupferpreises zu schaffen. Das Land ist der zweitgrößte Kupferproduzent Afrikas und will jetzt rund eine Milliarde US-Dollar aus Bergbaulizenzen beisteuern. Dividenden aus IDC-Beteiligungen an staatlichen Unternehmen sollen ebenfalls in den Fonds fließen.

In Subsahara-Afrika gibt es derzeit 25 Staatsfonds. 15 davon wurden zwischen 2010 und 2022 geschaffen. Weitere wurden von den jeweiligen Regierungen genehmigt, wie der auf Erdöleinnahmen basierende Fundo Soberano de Moçambique oder der Suez Canal Authority Fund in Ägypten. Vermögenswerte aller Staatsfonds auf dem Kontinent erreichen knapp 400 Milliarden US-Dollar. Die Fonds stehen im internationalen Vergleich damit am Anfang.

Schutz vor Preisschwankungen

Aber auch Regierungen in Afrika haben gemerkt, dass Staatsfonds gegen Preisschwankungen auf den Weltmärkten schützen können. Zudem helfen sie, die Inflation zu kontrollieren, Devisenüberschüsse anzulegen oder Staatsreserven zu bilden. Es geht den Regierungen aber auch um strategische Entwicklungsziele oder die Teilhabe der Bürger an den Rohstoffeinnahmen, etwa über Pensionsfonds. Trotz des Rohstoffreichtums ist in Afrika bisher keine breite Entwicklung zugunsten der Bevölkerung gelungen, anders als etwa im Nahen Osten oder in Ostasien, wo die Staatsfonds wesentlich größer sind.

Auch Südafrika ist entschlossen, einen Staatsfonds zu gründen. Dies bestätigte Präsident Cyril Ramaphosa Ende August in einer Anfrage im Parlament unter der neuen Regierung der Nationalen Einheit. Allerdings seien die Voraussetzungen für eine sofortige Einrichtung nicht gegeben. Es sei dennoch “ein Ziel, auf das wir weiter hinarbeiten sollten“, sagte Ramaphosa. “Ein solcher Fonds könnte dazu beitragen, dass der nationale Reichtum unseres Landes in den kommenden Jahren effektiv zur Unterstützung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung eingesetzt wird.”

Der größte Staatsfonds der Welt ist laut Statista derzeit mit einem Vermögen von 1.631 Milliarden US-Dollar der staatliche Pensionsfonds Norwegens (Government Pension Fund Global). An zweiter Stelle folgt die China Investment Corporation, die einen Teil der Devisenreserven der Volksrepublik China verwaltet, mit einem Vermögen von rund 1.350 Milliarden US-Dollar. In den Top 10 befinden sich zudem weitere Fonds aus Fernost (Singapur und Hongkong) sowie dem Nahen Osten (Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Kuwait und Saudi-Arabien).

Optimale Nutzung des Kapitals

Subsahara-Afrika verfügt weltweit über das geringste verwaltete Vermögen. Dies spiegelt die niedrigen Sparquoten und Steuersätze der Region wider. Auch spielt der eingeschränkte Zugang zu Einnahmen aus fossilen Brennstoffen eine Rolle. “Ungeachtet dessen haben die Länder Subsahara-Afrikas Widerstandsfähigkeit bewiesen, indem sie das verfügbare Kapital optimal genutzt haben”, urteilt Analystin Deborah Den-Awoh.

Laut einem Bericht des Sovereign Wealth Fund Institute sind die fünf führenden Staatsfonds in Afrika:

  1. Libyan Investment Authority (LIA), Libyen: 38,80 Milliarden US-Dollar (Erdöl)
  2. Ethiopian Investment Holdings, Äthiopien:  38,50 Milliarden US-Dollar (Staatsunternehmen)
  3. Fonds de Régulation des Recettes, Algerien: 16,35 Milliarden US-Dollar (Erdöl und Erdgas)
  4. Pula Fund, Botswana: 4,31 Milliarden US-Dollar (Diamanten)
  5. Nigeria Sovereign Investment Authority (NSIA), Nigeria: 2,3 Milliarden US-Dollar (Erdöl)
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Unruhen nach umstrittenem Wahlsieg von Frelimo in Mosambik

Mosambiks Präsidentschaftskandidat Daniel Chapo bei der Stimmabgabe in seiner Heimatprovinz Inhambane.
Mosambiks Präsidentschaftskandidat Daniel Chapo bei der Stimmabgabe in seiner Heimatprovinz Inhambane.

Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vergangene Woche brachen in Mosambik erneut starke Unruhen aus. Vor allem in der Hauptstadt Maputo gingen Anhänger des Oppositionsführers Venancio Mondlane auf die Straße, um gegen das Wahlergebnis zu protestieren. Die Polizei antwortete mit Tränengas. Vor zehn Tagen waren Mondlanes Anwalt sowie sein Sprecher in einem Auto in Maputo von Unbekannten erschossen worden, was seinerzeit schon zu Gewaltausbrüchen geführt hatte.

Am Donnerstag hatte die Wahlkommission das vorläufige amtliche Endergebnis verkündet. Demnach hat der relativ unbekannte Kandidat der langjährigen sozialistischen Regierungspartei Frelimo (Mosambikanische Befreiungsfront), Daniel Chapo, 70,7 Prozent der Stimmen erhalten, knapp drei Prozent weniger als bei den letzten Wahlen 2019. Frelimo regiert Mosambik ununterbrochen seit der Unabhängigkeit von Portugal 1975. Venancio Mondlane von der führenden Oppositionspartei Podemos (Menschen für die Entwicklung von Mosambik) bekam lediglich 20,3 Prozent der Stimmen. Ossufo Momade der konservativen Partei Renamo (Nationaler Widerstand Mosambiks) erhielt als drittstärkster Kandidat 5,8 Prozent.

Opposition reicht Verfassungsklage ein

Am Sonntag reichte Podemos eine Klage beim Verfassungsgericht ein und verlangte eine Neuzählung der Wahlergebnisse. Nach eigenen Angaben soll die Oppositionspartei 53,3 Prozent der Stimmen erhalten haben, mit großen Erfolgen vor allem in Maputo und Pemba, der Hauptstadt in der von Unruhen geplagten Provinz Cabo Delgado im Norden des Landes. Wahlbeobachter der Europäischen Union (EU) hatten zuvor von “manipulierten Wahlergebnissen” gesprochen.

“Die Demokratie in Mosambik starb schon vor Jahrzehnten, als der Renamo die nationalen Wahlen des Jahres 1999 gestohlen wurden”, schreibt die Analystin Paula Christina Roque. “Nun wird die Generation, die selbstlos versucht, sie wiederzubeleben, durch Rechtspolitik, Einschüchterung und Wahlbetrug überwacht und zum Schweigen gebracht.” Die Wahlen hatten in einem angespannten Klima stattgefunden. Seit Wochen berichten Oppositionsparteien, Zivilgesellschaft und Presse von einer Reihe von großen Unregelmäßigkeiten, darunter ungenaue Wählerverzeichnisse, gefälschte Stimmzettel, Ausschluss von Oppositionsdelegierten aus den Wahllokalen, Manipulation von Wahlurnen, Einschüchterung von Wählern und undurchsichtige Auszählung der Ergebnisse.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa gratulierte indes dem designierten Präsidenten Daniel Chapo und der regierenden Frelimo-Partei, rief allerdings angesichts der Gewalt nach den Wahlen gleichzeitig zu Frieden und Gerechtigkeit in dem Nachbarland auf. as

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Elfenbeinküste: Ex-Banker Tidjane Thiam bekommt Konkurrenz

Er hat zunächst als der unangefochtene Kandidat der PCDI gegolten, um diese nach mehr als 20 Jahren zurück an die Macht in der Elfenbeinküste zu führen. Tidjane Thiam will sich nach dem erzwungenen Ende seiner Karriere in der Finanzwelt um das Amt des Staatspräsidenten bewerben. Im Oktober 2025 soll die Wahl stattfinden.

Doch nun bekommt Thiam einen starken Konkurrenten. Am Freitag hat der Agrarunternehmer Jean-Paul Billon angekündigt, sich ebenfalls um eine Nominierung durch die PDCI zu bewerben. Bisher hatte er es stets bei Absichtserklärungen belassen.

Zwei starke Kandidaten

Damit ist die Nominierung wieder offen. Unzweifelhaft kann die PDCI mit zwei Männern aufwarten, die starke Punkte auf ihrem Konto verbuchen. Thiam kann ins Feld führen, dass ihm eine internationale Finanzkarriere gelungen ist und dass er schon den Parteivorsitz der PDCI innehat. Allerdings musste er 2020 den Vorstandsvorsitz der Credit Suisse aufgeben, nachdem bekannt wurde, dass er offenbar Vorstandskollegen bespitzeln ließ. Auch werden ihm strategische Fehlentscheidungen zur Last gelegt, die Anfang 2023 zum Zusammenbruch der Bank und der Übernahme durch die UBS geführt haben. Bisher hat dies Thiam jedoch nicht in der ivorischen Politik geschadet.

Jean-Paul Billon wiederum kann sich zugutehalten, dass er schon Regierungserfahrung als Handelsminister von November 2012 bis Januar 2017 unter Präsident Alassane Ouattara gesammelt hat. Zuvor war er zehn Jahre lang Präsident der IHK Elfenbeinküste. Schon 2020 hatte er sich um die Nominierung durch die PDCI bemüht, seine Kandidatur dann allerdings zugunsten des im vergangenen Jahr verstorbenen Politikers Henri Konan Bédié zurückgezogen.

Erfolgreicher Agrarunternehmer

Vor allem ist Billon ein erfolgreicher Agrarunternehmer. 1995 übernahm er von seinem Vater die Führung des familieneigenen Unternehmens Société immobilière et financière de la Côte d’Ivoire (Sifca), dem größten Agrarkonzerns des Landes, der Palmöl, Zucker und Kautschuk produziert.

Ursprünglich war die Sifca auch im Kakao- und im Kaffee-Anbau tätig. Obwohl die Sifca auch hier Marktführer in der Elfenbeinküste war, desinvestierte Billon und konzentrierte sich auf die drei heutigen Bereiche. Dafür expandierte er nach Ghana, Liberia, Nigeria, Senegal und Frankreich. Dabei hat er die Sifca in eine Holding umgebaut, die Billons Beteiligungen hält.

Einige der Unternehmen im Portfolio der Sifca sind börsennotiert:

  • Sucrivoire (Börsenwert 69 Millionen Euro) an der Börse Abidjan,
  • Palmci (130 Millionen Euro) ebenfalls in Abidjan,
  • SIPH (398 Millionen Euro), spezialisiert auf die Vermarktung von Naturkautschuk für die Reifenindustrie, an der Börse Euronext Paris.

Partei mit großer Tradition

Die PDCI wurde von Staatsgründer Félix Houphouët-Boigny gegründet und positioniert sich als Mitterechts-Partei mit liberalem Wirtschaftsprogramm. Die Partei unterstützte den Präsidenten Alassane Ouattara 2010, ging 2018 aber in Opposition zu ihm.

“Ich hoffe wirklich, dass dieser Parteitag demokratisch, ehrlich und transparent sein wird, ohne Tricks oder Günstlingswirtschaft, ohne Gewalt und frei von Stammesvorurteilen”, sagte Billon in einer Erklärung. hlr

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Katja Keul: Tschad mit Schlüsselrolle für Sudan-Geflüchtete

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt (AA), Katja Keul, will Ende der Woche ein Aufnahmelager für sudanesische Geflüchtete im Ost-Tschad besuchen. “Der Konflikt in Sudan hat zur weltweit größten humanitäre Krise und Vertreibungskrise geführt. Als direkter Nachbarstaat und eines der Hauptaufnahmeländer für Geflüchtete aus Sudan spielt Tschad eine Schlüsselrolle in einer von Konflikten und Instabilität geplagten Region”, sagte Keul vor ihrer Abreise. Der Besuch ist nicht ohne politische Brisanz.

Ende Dezember sind in dem Sahel-Staat Parlaments- und Regionalwahlen angesetzt. Diese seien Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss der politischen Transition, so Keul weiter. Inwieweit dieser Abschluss tatsächlich erfolgreich ist, bleibt fraglich, nachdem Diktatorensohn General Mahamat Idriss Déby Itno im Mai die umstrittenen Präsidentschaftswahlen für sich entscheiden und die jahrzehntelange Herrschaft seiner Familie vorerst verlängern konnte. Wie schwierig sich die Beziehungen zwischen Deutschland und dem Tschad bisweilen gestalten, zeigte sich im vergangenen Jahr, als der Tschad den deutschen Botschafter auswies, weil sich dieser wohl zu deutlich über die Missstände im Land geäußert haben soll.

Deutsche Unterstützung für den Tschad

Nichtsdestotrotz ist Deutschland auf den Tschad als Partner in der Region und insbesondere mit Blick auf den Sudan-Konflikt angewiesen. Laut Angaben des AA hat Deutschland den Tschad allein in diesem Jahr mit 30 Millionen Euro für humanitäre Zwecke unterstützt.

Vor ihrer Reise in den Tschad wird Keul vom 28. bis 30. Oktober zudem Kamerun besuchen. Dabei soll es in erster Linie um die weitere Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit in dem zentralafrikanischen Land gehen. “Es ist mir wichtig, dass wir dieses Engagement mit Kamerun und auch in Deutschland aktiv fortsetzen”, sagte Keul. Demnach wolle sich Keul mit Regierungsvertretern sowie Mitgliedern zivilgesellschaftlicher Organisationen treffen. Außerdem ist ein Gespräch mit Studierenden der Universität Yaoundé I geplant. dre

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Standpunkt

De-Industrialisierung? Neue internationale Arbeitsteilung!

Von Daniel Schönwitz
Daniel Schönwitz, Wirtschaftsjournalist und Buchautor
Daniel Schönwitz, Wirtschaftsjournalist und Buchautor

Das einzige, was derzeit Hochkonjunktur hat, sind Abgesänge auf den Standort Deutschland. Nachdem die jüngsten Wirtschaftsprognosen Pessimisten bestätigt haben, wird wieder verstärkt von De-Industrialisierung und vom Ende des deutschen Exportmodells geredet. Ist der einst stolze Exportweltmeister auf dem Weg zum kranken Mann der Weltwirtschaft?

Sorge ist berechtigt, Schwarzmalerei nicht. Denn viele Pessimisten blenden aus, dass sich derzeit eine neue internationale Arbeitsteilung herauszubilden beginnt, die neben Risiken auch Chancen birgt – nicht zuletzt für exportorientierte Unternehmen.

Doch der Reihe nach: Ein wichtiger Treiber der Neuallokation ist die grüne Transformation. In der Ära der Erneuerbaren macht es immer öfter Sinn, Produktionsanlagen dorthin zu verlagern, wo es viel Sonne und Wind gibt und die Strompreise niedrig sind. Zudem drängen Schwellen- und Entwicklungsländer ausländische Investoren mit wachsender Vehemenz zu lokaler Fertigung.

Schnellere Energiewende, höhere Kaufkraft

Die betriebswirtschaftlich logische Folge ist, dass Investitionsentscheidungen öfter zugunsten anderer Standorte ausfallen werden – gerade in energieintensiven Unternehmen, die unter den hohen deutschen Strompreisen leiden. Allerdings hat diese Entwicklung auch Vorteile, und zwar nicht nur für die Zielländer:

  • Wenn Unternehmen besonders energieintensive Prozesse gen Süden verlagern, sinkt der hiesige Strombedarf. Das hat einen dämpfenden Effekt auf die Energiepreise und kann die deutsche Energiewende beschleunigen – zugunsten derer, die hierbleiben.
  • Mehr Wertschöpfung im Globalen Süden ist der Schlüssel zu Wohlstandszuwächsen, mit denen wiederum Kaufkraft und Investitionsbedarf steigen würden – eine Chance für deutsche Exporteure. Zugleich dürfte die Zahl der Flüchtlinge sinken.  
  • Investitionen aus Deutschland können dazu beitragen, die Zusammenarbeit auf politischer Ebene zu vertiefen und den Einfluss Chinas und Russlands in Afrika einzudämmen – gerade in Afrika. Auch das wäre gut für die deutsche Wirtschaft.  

Ein neuer EU-Freihandelskommissar?

Inwieweit der Standort Deutschland diese Chancen nutzen kann, hängt allerdings wesentlich von unseren Handelsbeziehungen zu Schwellen- und Entwicklungsländern ab. Und ausgerechnet hier liegt vieles im Argen: Die Handelspolitik war der große Schwachpunkt der scheidenden EU-Kommission, die kaum neue Freihandelsverträge abschließen konnte.

Das lag vor allem daran, dass sie auf kleinteilige ESG-Standards drängte, die Verhandlungspartner von Brasilien bis Indonesien als bevormundend empfanden. Besonders gefordert ist deshalb nun der slowakische EU-Kommissar Maroš Šefčovič, der vermutlich von Anfang November an für das Handelsressort zuständig sein wird.

Hoffentlich setzt sich unter ihm die Erkenntnis durch, dass die EU nicht mehr am längeren Hebel sitzt und auf neue Abkommen angewiesen ist – zumal die Zeichen im China-Handel auf Protektionismus stehen. Šefčovič sollte deshalb EU-Forderungen zurückschrauben, statt europäische Standards weiter zum Maß aller Dinge zu machen.

Für Deutschland wäre das besonders wichtig. Denn Freihandel ist Wirtschaftsförderung, die nichts kostet; jedes Abkommen wäre ein kleines Konjunkturprogramm und hochwillkommen, um das Wachstum anzukurbeln und Untergangspropheten zu widerlegen.

Daniel Schönwitz ist Wirtschaftsjournalist, Autor und Kommunikator. Er zählt zu den Top 100 Africa von Table.Media und ist im Africa First Network aktiv, das der Familienunternehmer Martin Schoeller ins Leben gerufen hat.

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Presseschau

Financial Times: Putin nicht für jeden ein Freund Südafrikas. Die an der südafrikanischen Regierung beteiligte Democratic Alliance hat dagegen protestiert, dass Präsident Cyril Ramaphosa Russlands Präsident Wladimir Putin einen geschätzten Freund des Landes genannt hat. Ein autoritäres Regime, das einen imperialistischen Angriffskrieg gegen einen souveränen Staat führt, sei kein Freund Südafrikas. (“Russian tensions expose faultlines in South Africa’s unity government”)

Voice of America: Erneute Massaker in Sudan. Im sudanesischen Bundesstaat al-Dschasira verüben Angehörige der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) offenbar Massaker an Zivilisten. Bei einem mehrtägigen Angriff töteten Kämpfer der berüchtigten RSF in einer Stadt mehr als 120 Menschen, wie der sudanesische Ärzteverband und die Vereinten Nationen mitteilten.(“More than 120 killed in paramilitary rampage in Sudan, UN and doctors group say”)

Le Monde: Cyberbetrug in Thailand. Tausende Kenianer, Sambier, Ghanaer und Marokkaner werden in Thailand gezwungen, für Cyberkriminelle zu arbeiten. Sie wurden mit falschen Versprechungen ins Land gelockt und müssen nun an Computern Europäer betrügen. (“Comment des milliers d’Africains sont séquestrés en Asie du Sud-Est pour escroquer des Occidentaux”)

Deutsche Welle: Macron besucht Marokko. Nachdem Frankreich Marokkos Ansprüche auf die Westsahara anerkannt hat, hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Staaten entspannt. Beim bevorstehenden Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron werden daher die Wirtschaftsbeziehungen im Zentrum stehen. (“Frankreich und Marokko: Kooperation statt Dissens”)

ZDF: Kenias Polizei schützt Haitianer. Seit Juni 2024 ist ein Kontingent der kenianischen Polizei in der Hauptstadt Haitis im Einsatz. Die Polizisten sollen die kriminellen Gangs, die das Land terrorisieren und zeitweise lahmlegen, unter Kontrolle bringen. Bereits rund 600.000 Haitianer mussten wegen der Gewalt der Gangs ihre Häuser verlassen. (“Sicherheitstruppe aus Kenia soll Haiti retten”)

Bloomberg: Stromversorgung in Südafrika stabil. Nach 15 Jahren mit massiven Stromausfällen hat sich die Lage der Energieversorgung in Südafrika verbessert. Der Ausbau der Solarenergie und eine Verlängerung der Laufzeiten von Kohlekraftwerken haben zur Entspannung der Lage beigetragen. (“After Years of Blackouts, South Africa is Suddenly Keeping the Lights On”)

Deutsche Welle: Gruppe Wagner auch in der Wirtschaft aktiv. Die Söldner der Gruppe Wagner sind nach dem Putschversuch ihres Gründers Jewgeni Prigoschin vor allem in Afrika aktiv. Dort setzen sie russische Politik nicht nur militärisch um, sondern haben auch ein wirtschaftliches Netzwerk aufgebaut. (“Wagner in Afrika: Vielseitig aktiv im Interesse Russlands”)

New York Times: Aktivisten fordern UN-Mission im Sudan. Zivilisten werden ermordet, Friedensverhandlungen stocken, die Lage im Sudan ist eine einzige große Katastrophe. Nun fordern Menschenrechtsaktivisten eine UN-Mission zum Schutz der Bevölkerung, glauben jedoch nicht daran, dass so etwas zustande kommt. (“Hundreds Killed in Days as War in Sudan Surges”)

New York Times: Jagd auf queere Menschen. Die Elfenbeinküste galt lange Zeit als Zufluchtsort für LGBTQ-Menschen, die anderswo in Westafrika Diskriminierung. Doch in den letzten zwei Monaten wurde dieses Sicherheitsgefühl durch zahlreiche Angriffe, Gewaltakte und Einschüchterungen, sowohl online als auch auf der Straße, massiv erschüttert. (“Gay People Are Hunted Down and Beaten in a Country Once a Refuge”)

Washington Post: Mehr Aufmerksamkeit für den Sudan. Ted Chaiban, der stellvertretende Leiter des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, fordert mehr internationale Aufmerksamkeit für die “vergessene Krise” im Sudan. Dort findet eine der schwersten Krisen seit Menschengedenken statt. Mehr als 14 Millionen Menschen sind gezwungen gewesen, ihre Häuser zu verlassen, was den Sudan zur größten Flüchtlingskrise der Welt macht. (“UN official calls for more attention to Sudan’s ‘forgotten’ war amid fresh atrocities”)

Eurasia Review: Neue Commonwealth-Generalsekretärin. Ghanas Außenministerin Shirley Botchwey ist die neue Generalsekretärin des Commonwealth. Den Kampf gegen den Klimawandel und bessere Mitspracherechte für Menschen, deren Stimmen bislang nicht gehört wurden, will sie in das Zentrum ihrer Arbeit stellen. (“Ghana’s Foreign Minister Botchwey Appointed New Secretary-General Of The Commonwealth – OpEd”)

Frankfurter Rundschau: Bauen mit Pilzen. In Namibia sind Austernpilze ein wichtiger und ökologisch herzustellender Teil der Ernährung. Doch die Pilzzucht leistet noch mehr. Aus dem Substrat, auf dem die Pilze angebaut werden, können Steine zum Bau von Häusern hergestellt werden. (“Auf Pilze bauen – Multitalent soll Namibias Ernährung sichern”)

Heads

Shirley Ayorkor Botchwey – Erfahrene Diplomatin für das Commonwealth

Ghanas Außenministerin Shirley Ayorkor Botchwey wird die nächste Generalsekretärin des Commonwealth.
Ghanas Außenministerin Shirley Ayorkor Botchwey wird die nächste Generalsekretärin des Commonwealth.

Ihre langjährige Erfahrung in der nationalen und internationalen Politik dürfte Shirley Botchwey künftig gleichermaßen zugutekommen: Als Generalsekretärin des Commonwealth geht es schließlich erstmal um die große diplomatische Bühne mit den 56 Mitgliedsstaaten. Gleichzeitig wird Botchwey Ghana dort auch in Stellung bringen und die heimischen Interessen vertreten, so zumindest die Erwartungen in Ghana.

Ghana steht mit Botchwey im Fokus des Commonwealth, dem Länderclub, der unweigerlich die koloniale Vergangenheit Englands aufruft – und dessen bis heute anhaltende Verstrickungen. So sorgte vor dem Commonwealth Gipfel in Samoa der Zwischenruf einer indigenen Politikerin in Australien für Aufsehen. “You are not my king” schleuderte Senatorin Lidia Thorpe einem verdutzten King Charles entgegen.

Modernisierung des Commonwealth

Solch’ radikalen Töne sind natürlich nichts für Botchwey, die angetreten ist, das Projekt Commonwealth zu modernisieren. Sie glaubt an den Zusammenhalt, aber in ihrem Bewerbungsinterview für den Posten stellt sie subtil doch klar, von welchem Selbstverständnis sie ausgeht: Ghana sei das erste unabhängige Land in Subsahara-Afrika gewesen sei, so ihr Hinweis. King Charles fand in seiner Eröffnungsrede eine fast schon kryptisch anmutende Formulierung für Englands koloniale Ausbeutung und Unterdrückung, die er gleichzeitig als überwunden markierte: “Unser freier Zusammenschluss von stolzen unabhängigen Nationen, die lebendig und voller Möglichkeiten sind, steht in kühnem Gegensatz zur Diskriminierung in der Vergangenheit.”

Der Elefant im Raum ist natürlich der Menschenhandel in der Kolonialzeit: Das heutige Ghana war ein Epizentrum des transatlantischen Handels mit versklavten Menschen.

Entschädigungszahlungen in Abschlusserklärung

Immer lauter wird die Diskussion um – symbolische – Entschädigungszahlungen für die Nachfahren der Versklavten. Die britische Regierung bewegt sich bisher nicht, und King Charles muss deswegen auch innerhalb dieser Grenzen bleiben in seiner Wortwahl. Das Thema wurde in die Abschlusserklärung aufgenommen. Vor gut einem Monat hatte Botchwey in London sich prinzipiell für Entschädigungen ausgesprochen – allerdings auch nicht-finanzielle ins Spiel gebracht.

Ihre Prioritäten sieht Botchwey – die sich als eine Dienerin der kleinen Leute verstanden wissen will – in ihrer neuen Funktion in folgenden Bereichen, wie sie vorab ausgeführt hatte:

  • Demokratie, Werte des Commonwealth und die demokratische Dividende verbreiten
  • Handel und Investitionen stärken
  • Jugend, Bildung, Ausbildung, Innovation und Start-ups voranbringen
  • Klimawandel und seine Folgen bekämpfen
  • Kleine Inselstaaten, die Entwicklungsländer sind und kleine Länder unterstützen
  • Ressourcen des Commonwealth managen, um den Länderclub als Institution zu stärken

Botchwey sticht positiv hervor

Im Parlament sitzt Botchwey bereits seit 2005. Davor war sie als Beraterin für Marketing und Kommunikation tätig. Sie hat Stück für Stück die Leiter nach oben erklommen, hört man achtungsvoll in Ghana: Obwohl die scheidende Regierung von Präsident Nana Akufo-Addo – der auf X Botchwey herzlich gratulierte – inzwischen sehr unbeliebt geworden ist und so manchen Ghanaern als faul gilt, sticht Botchwey positiv hervor. Ihre Karriere wird allgemein mit Respekt betrachtet, sie gilt als arbeitsam.

Seit 2017 ist Botchwey Außenministerin, davor war die studierte Juristin bereits stellvertretende Außen- und Handelsministerin. Zwei wichtige Momente für Ghana betreute sie während ihrer Amtszeit als Außenministerin, wie sie selbst hervorhebt: den Vorsitz Ghanas im UN-Sicherheitsrat (2021 bis 2023) und ihr Vorsitz des Ecowas-Ministerrats.

Einsatz für Demokratie in der Region

Botchwey machte sich in beiden Funktionen für Ghana als demokratisches Land in Westafrika stark, das in den vergangenen Jahren durch die Militärputsche in der Sahel-Region fragiler geworden ist. Sie situierte Ghana, das regelmäßig zu den größten UN-Truppenstellern gehört, auch als regionale demokratische Größe: Mit einer Position, die der zuweilen sehr harten Linie der Ecowas gegen die Militärs zuspricht.

Botchwey dürfte mit diesen Erfahrungen gut gerüstet sein für das diplomatische Spiel im Commonwealth. Gleichzeitig sucht Ghana, das von frankophonen Ländern umgeben ist, auch anderswo Unterstützung. In der Konkurrenzorganisation, der Internationalen Organisation der Frankophonie, ist Ghana assoziiertes Mitglied. Lucia Weiß

  • Demokratie
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  • Innovation

Nachtisch

Musiker auf dem Sauti Za Busara auf Sansibar.
Musiker auf dem Sauti Za Busara auf Sansibar.

Es sind nicht immer nur die Locations, mit den ganz großen Namen, die Furore machen. Oft passiert Großes auch an kleineren Orten; dort, wo man es nicht direkt vermutet. Das befanden wohl auch die Juroren des World Travel Awards – und kürten Sansibar jetzt zur führenden Event- und Festival-Destination in Afrika. Die Auszeichnung erkenne vor allem an, dass Sansibar Gastgeber für Festivals von Weltklasse sei, während es gleichzeitig sein reiches kulturelles Erbe bewahre, heißt es in der Begründung.

Eins der prominentesten Beispiele für Sansibars Festivals ist das alljährlich im Februar in Stone Town stattfindende “Sauti Za Busara”. Das dreitägige Musikfestival ist das bekannteste Ostafrikas. Die Musikgenres sind weitgefächert – von traditionellem Taarab, Jazz, Bongo Fleva, Kidumbaki, Afrobeats, Singeli, Urban Music, AfroFusion, Spoken Word bis hin zu Reggae, Hip-Hop and Electronica.

Im vergangenen Jahr war das Event vor allem afrikanischen Musikerinnen und Frauenbands gewidmet. Für die mittlerweile bereits 22. Ausgabe vom 14. bis 16. Februar 2025 lautet das Motto: “Voices for Peace”. “Wir wollen, dass die Stimmen für den Frieden laut und deutlich gehört werden – bei uns und überall auf der Welt”, sagt dazu Festivalorganisator Yusuf Mahmoud. Mit von der Partie sein werden im nächsten Jahr unter anderem Künstler wie Thandiswa aus Südafrika, Blinky Bill aus Kenia und die Christian Bella und Malaika Band aus Tansania.

Zudem wird es ein Forum für “Movers und Shakers” geben – eine Austauschplattform für lokale und internationale Künstler, Manager, Promotoren, Produzenten und Medienvertreter, zum professionellen Austausch über neueste Trends in der afrikanischen Musikindustrie. Weitere, international bekannte Events auf Sansibar sind “Ziff- das Zanzibar International Film Festival”, ebenfalls das größte seiner Art in Ostafrika, mit Filmen aus aller Welt. Jünger und doch schon weithin bekannt ist das Jahazi Literary and Jazz Festival im Sommer. Dabei kommen Musiker, Autoren und Publikum zu Lesungen, Konzerten, Debatten und einem “freundlichem und inspirierendem Austausch” zusammen, wie es im Veranstaltungstext heißt. mh

Africa.Table Redaktion

AFRICA.TABLE REDAKTION

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    Liebe Leserin, lieber Leser,

    während des Brics-Gipfels in der vergangenen Woche hat sich gezeigt, wie groß der Einfluss Chinas und Russlands auf dem Kontinent mittlerweile ist. Doch so einfach ist die Sache nun auch wieder nicht. Zuletzt haben die USA eine neuerliche Charme-Offensive in Simbabwe gestartet. So sagte die US-Botschafterin unlängst in Simbabwes Hauptstadt Harare, dass die USA das Land “nie für einen Feind gehalten haben” – ungeachtet der Sanktionen, die gegen bestimmte Personen im Land weiterhin bestehen. Bislang sucht Simbabwe die Nähe zum “Osten”. Warum Simbabwes Nachbar Sambia mehr Erfolg für die USA verspricht, und warum das zu Spannungen mit Harare führt, erklärt Ihnen mein Kollege Farayi Machamire.

    Daneben haben wir weitere Analysen zur Reform des Währungsregimes in Äthiopien sowie der wachsenden Bedeutung von Staatsfonds in Afrika.

    Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

    Analyse

    Südliches Afrika: Diplomatischer Tanz zwischen Ost und West

    Die USA intensivieren ihre diplomatischen Bemühungen im südlichen Afrika, um dem wachsenden Einfluss Chinas und Russlands entgegenzuwirken und gleichzeitig strategische Allianzen wiederherzustellen. Wie stark China und Russland in dieser Region geworden sind, hat Putin auf dem Brics-Gipfel in Kasan gezeigt.

    Simbabwe und Sambia haben sich in diesem geopolitischen Schachspiel als entscheidende Akteure herausgestellt, wobei jedes Land seine Beziehungen zu Mächten im Westen und Osten unterschiedlich gestaltet.

    USA gehen auf Simbabwe zu

    Die US-Beziehungen zu Simbabwe unter der Regierung des verstorbenen Präsidenten Robert Mugabe waren von Isolation, Sanktionen und Spannungen geprägt. Nach seinem Tod starteten die USA eine Charmeoffensive und haben Simbabwe seit der Unabhängigkeit mit fünf Milliarden US-Dollar an Entwicklungshilfe unterstützt. Dennoch bleibt das Land eng mit Russland und China verbunden, besonders im Handel, Bergbau und Tabakexport. China beispielsweise ist Simbabwes größter Abnehmer von Tabak und hat stark in den Lithiumbergbau investiert, während Russland weiterhin Militärhilfe leistet.

    Ungeachtet der engen Bindung an den Osten sind die Bemühungen der USA, die Beziehungen zu Simbabwe zu verbessern, offensichtlich. In einem Gespräch mit Redakteuren verschiedener Medienhäuser in Harare betonte die US-Botschafterin in Simbabwe, Pamela Tremont, dass Washington sich nicht als Feind Harares betrachte.

    “Unsere Mission ist es, das simbabwische Volk auf seinem Weg zu unterstützen”, sagte Tremont. “Wir haben uns die ganze Zeit engagiert. Für uns ist das nichts Neues. Diese Botschaft ist ein Beweis unseres Engagements für Simbabwe seit der Unabhängigkeit. Die Leute sagen gerne, Simbabwe sei ein Freund aller und kein Feind, und meine Antwort darauf ist, dass wir das Land nie für einen Feind gehalten haben.”

    Sanktionen gegen Personen, nicht gegen Simbabwe

    Zu den Sanktionen der USA gegen Simbabwe sagte die US-Diplomatin, dass diese sich nur gegen bestimmte Personen richteten, die in Korruption und Menschenrechtsverletzungen verwickelt seien. Sie träfen aber nicht die simbabwische Wirtschaft als Ganzes. “Sie hindern nur die elf Personen daran, Bankkonten in den USA zu haben”, erklärte sie und verwies auf Präsident Emmerson Mnangagwa, Vizepräsident Constantino Chiwenga und andere, die aufgrund des Global Magnitsky Act mit finanziellen Einschränkungen konfrontiert sind.

    Unterdessen hat Sambia unter Präsident Hakainde Hichilema einen anderen geopolitischen Kurs eingeschlagen und strebt enge Beziehungen zum Westen an. Hichilemas Regierung hat beträchtliches Interesse seitens der USA geweckt, was sich im Besuch der Vizepräsidentin Kamala Harris im Jahr 2023 zeigte.

    Harris kündigte damals einen Zuschuss von 16 Millionen US-Dollar an, um Sambia in der Korruptionsbekämpfung und in engeren Handelsbeziehungen zu unterstützen, was auf eine wachsende Partnerschaft mit Washington hindeutet.

    Sambia will positiv neutral” sein

    Obwohl Sambia in der Vergangenheit enge Beziehungen zu China unterhielt, verfolgt Hichilema eine Politik der “positiven Neutralität” und versucht, die Beziehungen zu westlichen und östlichen Mächten gleichermaßen zu pflegen. Dies hat es Sambia ermöglicht, chinesische Investitionen zu halten und gleichzeitig westliche Finanzierungen anzuziehen.

    Im Gegensatz dazu hat Simbabwes Ausrichtung auf China und Russland zu Spannungen sowohl mit Sambia als auch mit den USA geführt. Diese Politik bringt das Land in Konflikt mit Sambias vom Westen unterstützten regionalen Entwicklungsinitiativen.

    Wachsende Spannungen zwischen Sambia und Simbabwe

    Diplomatische Risse traten 2023 zutage, als Sambia Simbabwe vorwarf, gemeinsame Energieprojekte zu untergraben, was auf einen schärferen Wettbewerb um internationale Investitionen und regionalen Einfluss hindeutet. Im Juni beschuldigte Simbabwes Präsident Mnangagwa bei einem Treffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin Sambia, sich mit den USA zu verbünden.

    Die Amerikaner festigen ihre Macht in diesem Land (Sambia), sowohl in Bezug auf Sicherheit als auch in Bezug auf finanzielle Unterstützung, um sicherzustellen, dass wir uns einsam fühlen”, sagte Mnangagwa und forderte Russland auf, “an unserer Wirtschaft teilzunehmen, insbesondere im Bergbausektor und in der Landwirtschaft.”

    Simbabwe übernahm im August den Vorsitz der SADC, der von einem Gipfel in Harare geprägt war. Sambias Präsident Hichilema Hakainde sagte die Teilnahme aufgrund von Mnangagwas Kommentaren ab. Für die USA sind diese unterschiedlichen Ausrichtungen mit Chancen wie auch mit Herausforderungen verbunden. Sambia ist ein Modell der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Westen, während Simbabwes enge Beziehungen zu China und Russland Washingtons Regionalstrategie erschweren.

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    Äthiopien: Währungsreform schafft weitere Unruhe im Land

    Die Folgen des neuen Wechselkursregimes werden in Äthiopien nun sichtbar. Die Zentralbank wird die Leitzinsen für den Rest des Jahres hochhalten, sagte der Gouverneur der Zentralbank Mamo Mihretu am Rande der Herbsttagung von IWF und Weltbank. Während sein Premierminister Abiy Ahmed zum Brics-Gipfel nach Kasan gereist war. Damit wolle die Notenbank die vorübergehende Inflation bekämpfen, die durch eine “Überarbeitung ihrer Devisenpolitik” verursacht werde.

    Am 29. Juli ging Äthiopien zu einem neuen Wechselkursregime über und lässt seitdem den Kurs seiner Währung Birr frei schwanken. Am selben Tag erklärte sich der IWF, der ein großes Interesse an der Reform hatte, bereit, in den kommenden vier Jahren 3,4 Milliarden US-Dollar auszuzahlen. Der IWF argumentierte, dass die Reform “makroökonomische Ungleichgewichte beseitigen und die Grundlagen für ein vom Privatsektor getragenes Wachstum schaffen” könne.

    Der IWF hat nun die erste Überprüfung im Rahmen der erweiterten Kreditfazilität (ECF) für Äthiopien abgeschlossen und 340,7 Millionen US-Dollar freigegeben. Die ECF ist Teil der im Juli getroffenen Zusagen. Der IWF beziffert das Unterstützungspaket, inklusive der Beiträge anderer Institutionen und Gläubigern, auf 10,7 Milliarden US-Dollar.

    Kritik an Wirtschaftsreformen

    Ungeachtet dieser Finanzspritze wird die Freigabe des Wechselkurses kontrovers diskutiert. Einige Beobachter begrüßten die Reform, andere bezweifelten, dass sie das Problem der Währungsknappheit und des Mangels an ausländischen Investitionen lösen kann. So beklagen sich beispielsweise die Beschäftigten des Importsektors darüber, dass “weniger als ein Drittel der von der Commercial Bank of Ethiopia zugewiesenen 282 Millionen Dollar an Devisen” genutzt worden seien.

    Im Juli setzte die Zentralbank ihren Leitzins auf 15 Prozent fest, als sie einen zinsbasierten geldpolitischen Rahmen einführte, woraufhin die Inflation im vergangenen Monat gegenüber dem Vorjahr von etwa 29 Prozent auf 17,5 Prozent zurückging.

    Die Inflationsrate und die Lebensmittelinflation werde bis Ende 2025 auf weniger als zehn Prozent fallen, sagte Mamo in Washington. Die Zentralbank werde die Zinsen hochhalten, und die Wirtschaft werde sich an die Währungsreformen anpassen. “Wir erwarten, dass die Inflationsweitergabe begrenzt, vorübergehend und beherrschbar sein wird”, sagte er.

    Hoher Preisanstieg bei Basisgütern

    Unterdessen wächst der Unmut. Die Menschen beschweren sich über den Preisanstieg bei Grundbedarfsgütern und darüber, dass es keine substanzielle Gehaltserhöhung zur Deckung der “steigenden Lebenshaltungskosten” für Beamte gibt.

    Die äthiopische Regierung hat zugesagt, das Gehalt derjenigen Beamten, die unter der “extremen Armutsgrenze” liegen und 6.000 Birr monatlich (rund 46 Euro) verdienen, um mehr als 300 Prozent zu erhöhen. Das Gehalt von Staatsbediensteten, die unter der “moderaten Armutsgrenze” liegen und 20.000 Birr monatlich (etwa 153 Euro) verdienen, sollen fünf Prozent mehr bekommen. Ein 100-Kilo-Sack Teff, ein lokales Grundnahrungsmittel, kostet jetzt mehr als 15.000 Birr, was fast dem Einkommen einer Person unter der “moderaten Armutsgrenze” entspricht.

    Offen ist, was mit jenen Menschen geschieht, die weder Beamte noch Geschäftsleute sind, aber den größten Teil der äthiopischen Bevölkerung ausmachen. Es wird befürchtet, dass die Reform zu Massenunruhen führt.

    Welle von Protesten befürchtet

    Dawit Ayele Haylemariam, geschäftsführender Gesellschafter von Growth Capital Analytics, warnte in einer Analyse für die Stiftung Wissenschaft und Politik, dass Äthiopien infolge einer falschen Umsetzung der Währungsreform mit einer Welle von Protesten konfrontiert werden könnte, die er allgemein als “IWF-Unruhen” bezeichnete. Anhand der jüngsten Proteste in Kenia und im Sudan argumentiert Haylemariam, dass einer der Hauptfaktoren, die zu solchen Unruhen führen könnten, “Währungsabwertungen sind, die Inflation verursachen […] [Denn Währungsabwertungen] treiben die Inflation an und untergraben die Löhne und die Kaufkraft.”

    Im Einklang mit Haylemariam bezeichnete der Pulse Report der Weltbank vom Oktober 2024 Äthiopien als ein Land “mit der schlechtesten Performance in der Region”. Die Weltbank, die die Reform ebenfalls finanziert hat, stellte fest, dass “der äthiopische Birr nach der Ankündigung um etwa 30 Prozent gefallen ist, was wahrscheinlich inflationäre Auswirkungen haben wird”.

    Drei Mittel gegen Unruhen

    Der Entwicklungsökonom Tsegay Tekleselassie vertritt die Ansicht, dass drei Elemente erfüllt sein müssen, um Unruhen zu vermeiden, und zwar “eine wirksame Zinspolitik, die Unabhängigkeit der Zentralbank und die Bewältigung des Übergangs zu einem frei schwankenden Wechselkurs.”

    Äthiopien ist Schauplatz mehrerer Konflikte unter anderem in Oromia und Amhara. Außerdem gibt es diplomatische Spannungen mit Somalia, Eritrea und Ägypten. Diese Risiken und ein mögliches Scheitern der Wirtschaftsreform könnten das Land in eine Sackgasse führen. “Die fragile politische Landschaft Äthiopiens erhöht diese Risiken noch, da regionale Spannungen und politische Zersplitterung den Widerstand der Bevölkerung gegen von außen aufgezwungene Reformen noch verstärken könnten”, meint Hailemariam.

    “Angesichts der anhaltenden Konflikte in Teilen des Landes könnte ein flexibler Wechselkurs zu Kapitalflucht führen”, meint Tekleselassie. “In Zeiten von Konflikten oder Instabilität schützen Investoren und Unternehmen oft ihr Vermögen, indem sie ihr Kapital in sicherere, stabilere Umgebungen verlagern.”

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    Staatsfonds in Afrika im Aufschwung

    Sambia hat kürzlich angekündigt, im kommenden Jahr einen Staatsfonds einzurichten. Das hoch verschuldete Land will sich nach Jahren der wirtschaftlichen Volatilität vor weiteren Schocks schützen. Die Industrial Development Corporation (IDC) Sambias plant, mit den Mitteln aus dem Fonds öffentliche Projekte zu unterstützen und strategische Investitionen zu tätigen.

    Ziel ist es, Sambias industrielle Basis zu stärken und langfristig Arbeitsplätze zu schaffen. “Der Fonds wird es uns ermöglichen”, so Cornvell Muleya, CEO der IDC, “die Überschusseinnahmen aus unseren natürlichen Ressourcen und anderen Quellen zu investieren und so finanzielle Stabilität zu gewährleisten”. Der Fonds soll zudem eine Rücklage für wirtschaftlich schwere Zeiten schaffen. Sambia wird derzeit von einer extremen Dürre heimgesucht, die es schwer macht, die Stromversorgung im Land aufrecht zuhalten.

    Erlöse aus Kupferabbau

    Eine wichtige Geldquelle wird der Bergbau sein, der rund ein Fünftel des BIP und rund zwei Drittel der Exporteinnahmen ausmacht. In den vergangenen Jahren machte Sambia der globale Verfall des Kupferpreises zu schaffen. Das Land ist der zweitgrößte Kupferproduzent Afrikas und will jetzt rund eine Milliarde US-Dollar aus Bergbaulizenzen beisteuern. Dividenden aus IDC-Beteiligungen an staatlichen Unternehmen sollen ebenfalls in den Fonds fließen.

    In Subsahara-Afrika gibt es derzeit 25 Staatsfonds. 15 davon wurden zwischen 2010 und 2022 geschaffen. Weitere wurden von den jeweiligen Regierungen genehmigt, wie der auf Erdöleinnahmen basierende Fundo Soberano de Moçambique oder der Suez Canal Authority Fund in Ägypten. Vermögenswerte aller Staatsfonds auf dem Kontinent erreichen knapp 400 Milliarden US-Dollar. Die Fonds stehen im internationalen Vergleich damit am Anfang.

    Schutz vor Preisschwankungen

    Aber auch Regierungen in Afrika haben gemerkt, dass Staatsfonds gegen Preisschwankungen auf den Weltmärkten schützen können. Zudem helfen sie, die Inflation zu kontrollieren, Devisenüberschüsse anzulegen oder Staatsreserven zu bilden. Es geht den Regierungen aber auch um strategische Entwicklungsziele oder die Teilhabe der Bürger an den Rohstoffeinnahmen, etwa über Pensionsfonds. Trotz des Rohstoffreichtums ist in Afrika bisher keine breite Entwicklung zugunsten der Bevölkerung gelungen, anders als etwa im Nahen Osten oder in Ostasien, wo die Staatsfonds wesentlich größer sind.

    Auch Südafrika ist entschlossen, einen Staatsfonds zu gründen. Dies bestätigte Präsident Cyril Ramaphosa Ende August in einer Anfrage im Parlament unter der neuen Regierung der Nationalen Einheit. Allerdings seien die Voraussetzungen für eine sofortige Einrichtung nicht gegeben. Es sei dennoch “ein Ziel, auf das wir weiter hinarbeiten sollten“, sagte Ramaphosa. “Ein solcher Fonds könnte dazu beitragen, dass der nationale Reichtum unseres Landes in den kommenden Jahren effektiv zur Unterstützung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung eingesetzt wird.”

    Der größte Staatsfonds der Welt ist laut Statista derzeit mit einem Vermögen von 1.631 Milliarden US-Dollar der staatliche Pensionsfonds Norwegens (Government Pension Fund Global). An zweiter Stelle folgt die China Investment Corporation, die einen Teil der Devisenreserven der Volksrepublik China verwaltet, mit einem Vermögen von rund 1.350 Milliarden US-Dollar. In den Top 10 befinden sich zudem weitere Fonds aus Fernost (Singapur und Hongkong) sowie dem Nahen Osten (Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Kuwait und Saudi-Arabien).

    Optimale Nutzung des Kapitals

    Subsahara-Afrika verfügt weltweit über das geringste verwaltete Vermögen. Dies spiegelt die niedrigen Sparquoten und Steuersätze der Region wider. Auch spielt der eingeschränkte Zugang zu Einnahmen aus fossilen Brennstoffen eine Rolle. “Ungeachtet dessen haben die Länder Subsahara-Afrikas Widerstandsfähigkeit bewiesen, indem sie das verfügbare Kapital optimal genutzt haben”, urteilt Analystin Deborah Den-Awoh.

    Laut einem Bericht des Sovereign Wealth Fund Institute sind die fünf führenden Staatsfonds in Afrika:

    1. Libyan Investment Authority (LIA), Libyen: 38,80 Milliarden US-Dollar (Erdöl)
    2. Ethiopian Investment Holdings, Äthiopien:  38,50 Milliarden US-Dollar (Staatsunternehmen)
    3. Fonds de Régulation des Recettes, Algerien: 16,35 Milliarden US-Dollar (Erdöl und Erdgas)
    4. Pula Fund, Botswana: 4,31 Milliarden US-Dollar (Diamanten)
    5. Nigeria Sovereign Investment Authority (NSIA), Nigeria: 2,3 Milliarden US-Dollar (Erdöl)
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    Unruhen nach umstrittenem Wahlsieg von Frelimo in Mosambik

    Mosambiks Präsidentschaftskandidat Daniel Chapo bei der Stimmabgabe in seiner Heimatprovinz Inhambane.
    Mosambiks Präsidentschaftskandidat Daniel Chapo bei der Stimmabgabe in seiner Heimatprovinz Inhambane.

    Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vergangene Woche brachen in Mosambik erneut starke Unruhen aus. Vor allem in der Hauptstadt Maputo gingen Anhänger des Oppositionsführers Venancio Mondlane auf die Straße, um gegen das Wahlergebnis zu protestieren. Die Polizei antwortete mit Tränengas. Vor zehn Tagen waren Mondlanes Anwalt sowie sein Sprecher in einem Auto in Maputo von Unbekannten erschossen worden, was seinerzeit schon zu Gewaltausbrüchen geführt hatte.

    Am Donnerstag hatte die Wahlkommission das vorläufige amtliche Endergebnis verkündet. Demnach hat der relativ unbekannte Kandidat der langjährigen sozialistischen Regierungspartei Frelimo (Mosambikanische Befreiungsfront), Daniel Chapo, 70,7 Prozent der Stimmen erhalten, knapp drei Prozent weniger als bei den letzten Wahlen 2019. Frelimo regiert Mosambik ununterbrochen seit der Unabhängigkeit von Portugal 1975. Venancio Mondlane von der führenden Oppositionspartei Podemos (Menschen für die Entwicklung von Mosambik) bekam lediglich 20,3 Prozent der Stimmen. Ossufo Momade der konservativen Partei Renamo (Nationaler Widerstand Mosambiks) erhielt als drittstärkster Kandidat 5,8 Prozent.

    Opposition reicht Verfassungsklage ein

    Am Sonntag reichte Podemos eine Klage beim Verfassungsgericht ein und verlangte eine Neuzählung der Wahlergebnisse. Nach eigenen Angaben soll die Oppositionspartei 53,3 Prozent der Stimmen erhalten haben, mit großen Erfolgen vor allem in Maputo und Pemba, der Hauptstadt in der von Unruhen geplagten Provinz Cabo Delgado im Norden des Landes. Wahlbeobachter der Europäischen Union (EU) hatten zuvor von “manipulierten Wahlergebnissen” gesprochen.

    “Die Demokratie in Mosambik starb schon vor Jahrzehnten, als der Renamo die nationalen Wahlen des Jahres 1999 gestohlen wurden”, schreibt die Analystin Paula Christina Roque. “Nun wird die Generation, die selbstlos versucht, sie wiederzubeleben, durch Rechtspolitik, Einschüchterung und Wahlbetrug überwacht und zum Schweigen gebracht.” Die Wahlen hatten in einem angespannten Klima stattgefunden. Seit Wochen berichten Oppositionsparteien, Zivilgesellschaft und Presse von einer Reihe von großen Unregelmäßigkeiten, darunter ungenaue Wählerverzeichnisse, gefälschte Stimmzettel, Ausschluss von Oppositionsdelegierten aus den Wahllokalen, Manipulation von Wahlurnen, Einschüchterung von Wählern und undurchsichtige Auszählung der Ergebnisse.

    Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa gratulierte indes dem designierten Präsidenten Daniel Chapo und der regierenden Frelimo-Partei, rief allerdings angesichts der Gewalt nach den Wahlen gleichzeitig zu Frieden und Gerechtigkeit in dem Nachbarland auf. as

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    Elfenbeinküste: Ex-Banker Tidjane Thiam bekommt Konkurrenz

    Er hat zunächst als der unangefochtene Kandidat der PCDI gegolten, um diese nach mehr als 20 Jahren zurück an die Macht in der Elfenbeinküste zu führen. Tidjane Thiam will sich nach dem erzwungenen Ende seiner Karriere in der Finanzwelt um das Amt des Staatspräsidenten bewerben. Im Oktober 2025 soll die Wahl stattfinden.

    Doch nun bekommt Thiam einen starken Konkurrenten. Am Freitag hat der Agrarunternehmer Jean-Paul Billon angekündigt, sich ebenfalls um eine Nominierung durch die PDCI zu bewerben. Bisher hatte er es stets bei Absichtserklärungen belassen.

    Zwei starke Kandidaten

    Damit ist die Nominierung wieder offen. Unzweifelhaft kann die PDCI mit zwei Männern aufwarten, die starke Punkte auf ihrem Konto verbuchen. Thiam kann ins Feld führen, dass ihm eine internationale Finanzkarriere gelungen ist und dass er schon den Parteivorsitz der PDCI innehat. Allerdings musste er 2020 den Vorstandsvorsitz der Credit Suisse aufgeben, nachdem bekannt wurde, dass er offenbar Vorstandskollegen bespitzeln ließ. Auch werden ihm strategische Fehlentscheidungen zur Last gelegt, die Anfang 2023 zum Zusammenbruch der Bank und der Übernahme durch die UBS geführt haben. Bisher hat dies Thiam jedoch nicht in der ivorischen Politik geschadet.

    Jean-Paul Billon wiederum kann sich zugutehalten, dass er schon Regierungserfahrung als Handelsminister von November 2012 bis Januar 2017 unter Präsident Alassane Ouattara gesammelt hat. Zuvor war er zehn Jahre lang Präsident der IHK Elfenbeinküste. Schon 2020 hatte er sich um die Nominierung durch die PDCI bemüht, seine Kandidatur dann allerdings zugunsten des im vergangenen Jahr verstorbenen Politikers Henri Konan Bédié zurückgezogen.

    Erfolgreicher Agrarunternehmer

    Vor allem ist Billon ein erfolgreicher Agrarunternehmer. 1995 übernahm er von seinem Vater die Führung des familieneigenen Unternehmens Société immobilière et financière de la Côte d’Ivoire (Sifca), dem größten Agrarkonzerns des Landes, der Palmöl, Zucker und Kautschuk produziert.

    Ursprünglich war die Sifca auch im Kakao- und im Kaffee-Anbau tätig. Obwohl die Sifca auch hier Marktführer in der Elfenbeinküste war, desinvestierte Billon und konzentrierte sich auf die drei heutigen Bereiche. Dafür expandierte er nach Ghana, Liberia, Nigeria, Senegal und Frankreich. Dabei hat er die Sifca in eine Holding umgebaut, die Billons Beteiligungen hält.

    Einige der Unternehmen im Portfolio der Sifca sind börsennotiert:

    • Sucrivoire (Börsenwert 69 Millionen Euro) an der Börse Abidjan,
    • Palmci (130 Millionen Euro) ebenfalls in Abidjan,
    • SIPH (398 Millionen Euro), spezialisiert auf die Vermarktung von Naturkautschuk für die Reifenindustrie, an der Börse Euronext Paris.

    Partei mit großer Tradition

    Die PDCI wurde von Staatsgründer Félix Houphouët-Boigny gegründet und positioniert sich als Mitterechts-Partei mit liberalem Wirtschaftsprogramm. Die Partei unterstützte den Präsidenten Alassane Ouattara 2010, ging 2018 aber in Opposition zu ihm.

    “Ich hoffe wirklich, dass dieser Parteitag demokratisch, ehrlich und transparent sein wird, ohne Tricks oder Günstlingswirtschaft, ohne Gewalt und frei von Stammesvorurteilen”, sagte Billon in einer Erklärung. hlr

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    Katja Keul: Tschad mit Schlüsselrolle für Sudan-Geflüchtete

    Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt (AA), Katja Keul, will Ende der Woche ein Aufnahmelager für sudanesische Geflüchtete im Ost-Tschad besuchen. “Der Konflikt in Sudan hat zur weltweit größten humanitäre Krise und Vertreibungskrise geführt. Als direkter Nachbarstaat und eines der Hauptaufnahmeländer für Geflüchtete aus Sudan spielt Tschad eine Schlüsselrolle in einer von Konflikten und Instabilität geplagten Region”, sagte Keul vor ihrer Abreise. Der Besuch ist nicht ohne politische Brisanz.

    Ende Dezember sind in dem Sahel-Staat Parlaments- und Regionalwahlen angesetzt. Diese seien Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss der politischen Transition, so Keul weiter. Inwieweit dieser Abschluss tatsächlich erfolgreich ist, bleibt fraglich, nachdem Diktatorensohn General Mahamat Idriss Déby Itno im Mai die umstrittenen Präsidentschaftswahlen für sich entscheiden und die jahrzehntelange Herrschaft seiner Familie vorerst verlängern konnte. Wie schwierig sich die Beziehungen zwischen Deutschland und dem Tschad bisweilen gestalten, zeigte sich im vergangenen Jahr, als der Tschad den deutschen Botschafter auswies, weil sich dieser wohl zu deutlich über die Missstände im Land geäußert haben soll.

    Deutsche Unterstützung für den Tschad

    Nichtsdestotrotz ist Deutschland auf den Tschad als Partner in der Region und insbesondere mit Blick auf den Sudan-Konflikt angewiesen. Laut Angaben des AA hat Deutschland den Tschad allein in diesem Jahr mit 30 Millionen Euro für humanitäre Zwecke unterstützt.

    Vor ihrer Reise in den Tschad wird Keul vom 28. bis 30. Oktober zudem Kamerun besuchen. Dabei soll es in erster Linie um die weitere Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit in dem zentralafrikanischen Land gehen. “Es ist mir wichtig, dass wir dieses Engagement mit Kamerun und auch in Deutschland aktiv fortsetzen”, sagte Keul. Demnach wolle sich Keul mit Regierungsvertretern sowie Mitgliedern zivilgesellschaftlicher Organisationen treffen. Außerdem ist ein Gespräch mit Studierenden der Universität Yaoundé I geplant. dre

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    Standpunkt

    De-Industrialisierung? Neue internationale Arbeitsteilung!

    Von Daniel Schönwitz
    Daniel Schönwitz, Wirtschaftsjournalist und Buchautor
    Daniel Schönwitz, Wirtschaftsjournalist und Buchautor

    Das einzige, was derzeit Hochkonjunktur hat, sind Abgesänge auf den Standort Deutschland. Nachdem die jüngsten Wirtschaftsprognosen Pessimisten bestätigt haben, wird wieder verstärkt von De-Industrialisierung und vom Ende des deutschen Exportmodells geredet. Ist der einst stolze Exportweltmeister auf dem Weg zum kranken Mann der Weltwirtschaft?

    Sorge ist berechtigt, Schwarzmalerei nicht. Denn viele Pessimisten blenden aus, dass sich derzeit eine neue internationale Arbeitsteilung herauszubilden beginnt, die neben Risiken auch Chancen birgt – nicht zuletzt für exportorientierte Unternehmen.

    Doch der Reihe nach: Ein wichtiger Treiber der Neuallokation ist die grüne Transformation. In der Ära der Erneuerbaren macht es immer öfter Sinn, Produktionsanlagen dorthin zu verlagern, wo es viel Sonne und Wind gibt und die Strompreise niedrig sind. Zudem drängen Schwellen- und Entwicklungsländer ausländische Investoren mit wachsender Vehemenz zu lokaler Fertigung.

    Schnellere Energiewende, höhere Kaufkraft

    Die betriebswirtschaftlich logische Folge ist, dass Investitionsentscheidungen öfter zugunsten anderer Standorte ausfallen werden – gerade in energieintensiven Unternehmen, die unter den hohen deutschen Strompreisen leiden. Allerdings hat diese Entwicklung auch Vorteile, und zwar nicht nur für die Zielländer:

    • Wenn Unternehmen besonders energieintensive Prozesse gen Süden verlagern, sinkt der hiesige Strombedarf. Das hat einen dämpfenden Effekt auf die Energiepreise und kann die deutsche Energiewende beschleunigen – zugunsten derer, die hierbleiben.
    • Mehr Wertschöpfung im Globalen Süden ist der Schlüssel zu Wohlstandszuwächsen, mit denen wiederum Kaufkraft und Investitionsbedarf steigen würden – eine Chance für deutsche Exporteure. Zugleich dürfte die Zahl der Flüchtlinge sinken.  
    • Investitionen aus Deutschland können dazu beitragen, die Zusammenarbeit auf politischer Ebene zu vertiefen und den Einfluss Chinas und Russlands in Afrika einzudämmen – gerade in Afrika. Auch das wäre gut für die deutsche Wirtschaft.  

    Ein neuer EU-Freihandelskommissar?

    Inwieweit der Standort Deutschland diese Chancen nutzen kann, hängt allerdings wesentlich von unseren Handelsbeziehungen zu Schwellen- und Entwicklungsländern ab. Und ausgerechnet hier liegt vieles im Argen: Die Handelspolitik war der große Schwachpunkt der scheidenden EU-Kommission, die kaum neue Freihandelsverträge abschließen konnte.

    Das lag vor allem daran, dass sie auf kleinteilige ESG-Standards drängte, die Verhandlungspartner von Brasilien bis Indonesien als bevormundend empfanden. Besonders gefordert ist deshalb nun der slowakische EU-Kommissar Maroš Šefčovič, der vermutlich von Anfang November an für das Handelsressort zuständig sein wird.

    Hoffentlich setzt sich unter ihm die Erkenntnis durch, dass die EU nicht mehr am längeren Hebel sitzt und auf neue Abkommen angewiesen ist – zumal die Zeichen im China-Handel auf Protektionismus stehen. Šefčovič sollte deshalb EU-Forderungen zurückschrauben, statt europäische Standards weiter zum Maß aller Dinge zu machen.

    Für Deutschland wäre das besonders wichtig. Denn Freihandel ist Wirtschaftsförderung, die nichts kostet; jedes Abkommen wäre ein kleines Konjunkturprogramm und hochwillkommen, um das Wachstum anzukurbeln und Untergangspropheten zu widerlegen.

    Daniel Schönwitz ist Wirtschaftsjournalist, Autor und Kommunikator. Er zählt zu den Top 100 Africa von Table.Media und ist im Africa First Network aktiv, das der Familienunternehmer Martin Schoeller ins Leben gerufen hat.

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    Presseschau

    Financial Times: Putin nicht für jeden ein Freund Südafrikas. Die an der südafrikanischen Regierung beteiligte Democratic Alliance hat dagegen protestiert, dass Präsident Cyril Ramaphosa Russlands Präsident Wladimir Putin einen geschätzten Freund des Landes genannt hat. Ein autoritäres Regime, das einen imperialistischen Angriffskrieg gegen einen souveränen Staat führt, sei kein Freund Südafrikas. (“Russian tensions expose faultlines in South Africa’s unity government”)

    Voice of America: Erneute Massaker in Sudan. Im sudanesischen Bundesstaat al-Dschasira verüben Angehörige der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) offenbar Massaker an Zivilisten. Bei einem mehrtägigen Angriff töteten Kämpfer der berüchtigten RSF in einer Stadt mehr als 120 Menschen, wie der sudanesische Ärzteverband und die Vereinten Nationen mitteilten.(“More than 120 killed in paramilitary rampage in Sudan, UN and doctors group say”)

    Le Monde: Cyberbetrug in Thailand. Tausende Kenianer, Sambier, Ghanaer und Marokkaner werden in Thailand gezwungen, für Cyberkriminelle zu arbeiten. Sie wurden mit falschen Versprechungen ins Land gelockt und müssen nun an Computern Europäer betrügen. (“Comment des milliers d’Africains sont séquestrés en Asie du Sud-Est pour escroquer des Occidentaux”)

    Deutsche Welle: Macron besucht Marokko. Nachdem Frankreich Marokkos Ansprüche auf die Westsahara anerkannt hat, hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Staaten entspannt. Beim bevorstehenden Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron werden daher die Wirtschaftsbeziehungen im Zentrum stehen. (“Frankreich und Marokko: Kooperation statt Dissens”)

    ZDF: Kenias Polizei schützt Haitianer. Seit Juni 2024 ist ein Kontingent der kenianischen Polizei in der Hauptstadt Haitis im Einsatz. Die Polizisten sollen die kriminellen Gangs, die das Land terrorisieren und zeitweise lahmlegen, unter Kontrolle bringen. Bereits rund 600.000 Haitianer mussten wegen der Gewalt der Gangs ihre Häuser verlassen. (“Sicherheitstruppe aus Kenia soll Haiti retten”)

    Bloomberg: Stromversorgung in Südafrika stabil. Nach 15 Jahren mit massiven Stromausfällen hat sich die Lage der Energieversorgung in Südafrika verbessert. Der Ausbau der Solarenergie und eine Verlängerung der Laufzeiten von Kohlekraftwerken haben zur Entspannung der Lage beigetragen. (“After Years of Blackouts, South Africa is Suddenly Keeping the Lights On”)

    Deutsche Welle: Gruppe Wagner auch in der Wirtschaft aktiv. Die Söldner der Gruppe Wagner sind nach dem Putschversuch ihres Gründers Jewgeni Prigoschin vor allem in Afrika aktiv. Dort setzen sie russische Politik nicht nur militärisch um, sondern haben auch ein wirtschaftliches Netzwerk aufgebaut. (“Wagner in Afrika: Vielseitig aktiv im Interesse Russlands”)

    New York Times: Aktivisten fordern UN-Mission im Sudan. Zivilisten werden ermordet, Friedensverhandlungen stocken, die Lage im Sudan ist eine einzige große Katastrophe. Nun fordern Menschenrechtsaktivisten eine UN-Mission zum Schutz der Bevölkerung, glauben jedoch nicht daran, dass so etwas zustande kommt. (“Hundreds Killed in Days as War in Sudan Surges”)

    New York Times: Jagd auf queere Menschen. Die Elfenbeinküste galt lange Zeit als Zufluchtsort für LGBTQ-Menschen, die anderswo in Westafrika Diskriminierung. Doch in den letzten zwei Monaten wurde dieses Sicherheitsgefühl durch zahlreiche Angriffe, Gewaltakte und Einschüchterungen, sowohl online als auch auf der Straße, massiv erschüttert. (“Gay People Are Hunted Down and Beaten in a Country Once a Refuge”)

    Washington Post: Mehr Aufmerksamkeit für den Sudan. Ted Chaiban, der stellvertretende Leiter des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, fordert mehr internationale Aufmerksamkeit für die “vergessene Krise” im Sudan. Dort findet eine der schwersten Krisen seit Menschengedenken statt. Mehr als 14 Millionen Menschen sind gezwungen gewesen, ihre Häuser zu verlassen, was den Sudan zur größten Flüchtlingskrise der Welt macht. (“UN official calls for more attention to Sudan’s ‘forgotten’ war amid fresh atrocities”)

    Eurasia Review: Neue Commonwealth-Generalsekretärin. Ghanas Außenministerin Shirley Botchwey ist die neue Generalsekretärin des Commonwealth. Den Kampf gegen den Klimawandel und bessere Mitspracherechte für Menschen, deren Stimmen bislang nicht gehört wurden, will sie in das Zentrum ihrer Arbeit stellen. (“Ghana’s Foreign Minister Botchwey Appointed New Secretary-General Of The Commonwealth – OpEd”)

    Frankfurter Rundschau: Bauen mit Pilzen. In Namibia sind Austernpilze ein wichtiger und ökologisch herzustellender Teil der Ernährung. Doch die Pilzzucht leistet noch mehr. Aus dem Substrat, auf dem die Pilze angebaut werden, können Steine zum Bau von Häusern hergestellt werden. (“Auf Pilze bauen – Multitalent soll Namibias Ernährung sichern”)

    Heads

    Shirley Ayorkor Botchwey – Erfahrene Diplomatin für das Commonwealth

    Ghanas Außenministerin Shirley Ayorkor Botchwey wird die nächste Generalsekretärin des Commonwealth.
    Ghanas Außenministerin Shirley Ayorkor Botchwey wird die nächste Generalsekretärin des Commonwealth.

    Ihre langjährige Erfahrung in der nationalen und internationalen Politik dürfte Shirley Botchwey künftig gleichermaßen zugutekommen: Als Generalsekretärin des Commonwealth geht es schließlich erstmal um die große diplomatische Bühne mit den 56 Mitgliedsstaaten. Gleichzeitig wird Botchwey Ghana dort auch in Stellung bringen und die heimischen Interessen vertreten, so zumindest die Erwartungen in Ghana.

    Ghana steht mit Botchwey im Fokus des Commonwealth, dem Länderclub, der unweigerlich die koloniale Vergangenheit Englands aufruft – und dessen bis heute anhaltende Verstrickungen. So sorgte vor dem Commonwealth Gipfel in Samoa der Zwischenruf einer indigenen Politikerin in Australien für Aufsehen. “You are not my king” schleuderte Senatorin Lidia Thorpe einem verdutzten King Charles entgegen.

    Modernisierung des Commonwealth

    Solch’ radikalen Töne sind natürlich nichts für Botchwey, die angetreten ist, das Projekt Commonwealth zu modernisieren. Sie glaubt an den Zusammenhalt, aber in ihrem Bewerbungsinterview für den Posten stellt sie subtil doch klar, von welchem Selbstverständnis sie ausgeht: Ghana sei das erste unabhängige Land in Subsahara-Afrika gewesen sei, so ihr Hinweis. King Charles fand in seiner Eröffnungsrede eine fast schon kryptisch anmutende Formulierung für Englands koloniale Ausbeutung und Unterdrückung, die er gleichzeitig als überwunden markierte: “Unser freier Zusammenschluss von stolzen unabhängigen Nationen, die lebendig und voller Möglichkeiten sind, steht in kühnem Gegensatz zur Diskriminierung in der Vergangenheit.”

    Der Elefant im Raum ist natürlich der Menschenhandel in der Kolonialzeit: Das heutige Ghana war ein Epizentrum des transatlantischen Handels mit versklavten Menschen.

    Entschädigungszahlungen in Abschlusserklärung

    Immer lauter wird die Diskussion um – symbolische – Entschädigungszahlungen für die Nachfahren der Versklavten. Die britische Regierung bewegt sich bisher nicht, und King Charles muss deswegen auch innerhalb dieser Grenzen bleiben in seiner Wortwahl. Das Thema wurde in die Abschlusserklärung aufgenommen. Vor gut einem Monat hatte Botchwey in London sich prinzipiell für Entschädigungen ausgesprochen – allerdings auch nicht-finanzielle ins Spiel gebracht.

    Ihre Prioritäten sieht Botchwey – die sich als eine Dienerin der kleinen Leute verstanden wissen will – in ihrer neuen Funktion in folgenden Bereichen, wie sie vorab ausgeführt hatte:

    • Demokratie, Werte des Commonwealth und die demokratische Dividende verbreiten
    • Handel und Investitionen stärken
    • Jugend, Bildung, Ausbildung, Innovation und Start-ups voranbringen
    • Klimawandel und seine Folgen bekämpfen
    • Kleine Inselstaaten, die Entwicklungsländer sind und kleine Länder unterstützen
    • Ressourcen des Commonwealth managen, um den Länderclub als Institution zu stärken

    Botchwey sticht positiv hervor

    Im Parlament sitzt Botchwey bereits seit 2005. Davor war sie als Beraterin für Marketing und Kommunikation tätig. Sie hat Stück für Stück die Leiter nach oben erklommen, hört man achtungsvoll in Ghana: Obwohl die scheidende Regierung von Präsident Nana Akufo-Addo – der auf X Botchwey herzlich gratulierte – inzwischen sehr unbeliebt geworden ist und so manchen Ghanaern als faul gilt, sticht Botchwey positiv hervor. Ihre Karriere wird allgemein mit Respekt betrachtet, sie gilt als arbeitsam.

    Seit 2017 ist Botchwey Außenministerin, davor war die studierte Juristin bereits stellvertretende Außen- und Handelsministerin. Zwei wichtige Momente für Ghana betreute sie während ihrer Amtszeit als Außenministerin, wie sie selbst hervorhebt: den Vorsitz Ghanas im UN-Sicherheitsrat (2021 bis 2023) und ihr Vorsitz des Ecowas-Ministerrats.

    Einsatz für Demokratie in der Region

    Botchwey machte sich in beiden Funktionen für Ghana als demokratisches Land in Westafrika stark, das in den vergangenen Jahren durch die Militärputsche in der Sahel-Region fragiler geworden ist. Sie situierte Ghana, das regelmäßig zu den größten UN-Truppenstellern gehört, auch als regionale demokratische Größe: Mit einer Position, die der zuweilen sehr harten Linie der Ecowas gegen die Militärs zuspricht.

    Botchwey dürfte mit diesen Erfahrungen gut gerüstet sein für das diplomatische Spiel im Commonwealth. Gleichzeitig sucht Ghana, das von frankophonen Ländern umgeben ist, auch anderswo Unterstützung. In der Konkurrenzorganisation, der Internationalen Organisation der Frankophonie, ist Ghana assoziiertes Mitglied. Lucia Weiß

    • Demokratie
    • Ecowas
    • Innovation

    Nachtisch

    Musiker auf dem Sauti Za Busara auf Sansibar.
    Musiker auf dem Sauti Za Busara auf Sansibar.

    Es sind nicht immer nur die Locations, mit den ganz großen Namen, die Furore machen. Oft passiert Großes auch an kleineren Orten; dort, wo man es nicht direkt vermutet. Das befanden wohl auch die Juroren des World Travel Awards – und kürten Sansibar jetzt zur führenden Event- und Festival-Destination in Afrika. Die Auszeichnung erkenne vor allem an, dass Sansibar Gastgeber für Festivals von Weltklasse sei, während es gleichzeitig sein reiches kulturelles Erbe bewahre, heißt es in der Begründung.

    Eins der prominentesten Beispiele für Sansibars Festivals ist das alljährlich im Februar in Stone Town stattfindende “Sauti Za Busara”. Das dreitägige Musikfestival ist das bekannteste Ostafrikas. Die Musikgenres sind weitgefächert – von traditionellem Taarab, Jazz, Bongo Fleva, Kidumbaki, Afrobeats, Singeli, Urban Music, AfroFusion, Spoken Word bis hin zu Reggae, Hip-Hop and Electronica.

    Im vergangenen Jahr war das Event vor allem afrikanischen Musikerinnen und Frauenbands gewidmet. Für die mittlerweile bereits 22. Ausgabe vom 14. bis 16. Februar 2025 lautet das Motto: “Voices for Peace”. “Wir wollen, dass die Stimmen für den Frieden laut und deutlich gehört werden – bei uns und überall auf der Welt”, sagt dazu Festivalorganisator Yusuf Mahmoud. Mit von der Partie sein werden im nächsten Jahr unter anderem Künstler wie Thandiswa aus Südafrika, Blinky Bill aus Kenia und die Christian Bella und Malaika Band aus Tansania.

    Zudem wird es ein Forum für “Movers und Shakers” geben – eine Austauschplattform für lokale und internationale Künstler, Manager, Promotoren, Produzenten und Medienvertreter, zum professionellen Austausch über neueste Trends in der afrikanischen Musikindustrie. Weitere, international bekannte Events auf Sansibar sind “Ziff- das Zanzibar International Film Festival”, ebenfalls das größte seiner Art in Ostafrika, mit Filmen aus aller Welt. Jünger und doch schon weithin bekannt ist das Jahazi Literary and Jazz Festival im Sommer. Dabei kommen Musiker, Autoren und Publikum zu Lesungen, Konzerten, Debatten und einem “freundlichem und inspirierendem Austausch” zusammen, wie es im Veranstaltungstext heißt. mh

    Africa.Table Redaktion

    AFRICA.TABLE REDAKTION

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