Table.Briefing: Africa

Das Comeback der BRICS-Staaten + Afrika will Partnerschaften + Exportartikel Bildung

  • Südafrika sucht neue Verbündete für BRICS
  • Westafrika wünscht Know-how-Transfer
  • Deutsche Unternehmen kümmern sich selbst um Bildung
  • IWF erhöht Afrikas Wachstumsprognose
  • Mosambiks großes Potenzial bei LNG
  • China interessiert sich für größtes Eisenerz-Projekt
  • Keine Fördermittel für engagierten Unternehmer
Liebe Leserin, lieber Leser,

Afrika rückt immer mehr in den Blickpunkt der Welt. Das zeigt sich besonders seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor fast einem Jahr. Plötzlich begann im Westen die hektische Suche nach neuen Energiequellen, und afrikanische Länder wurden interessanter.

Doch auch die Schwellenländer formieren sich neu. Jahrelang schien die Gruppe der BRICS-Staaten in Vergessenheit zu geraten. Doch nun entdecken Brasilien, Indien, China und Südafrika neue Gemeinsamkeiten mit dem fünften Buchstaben in diesem Kunstwort, mit Russland. Südafrika steht aktuell den BRICS-Staaten vor und wird im August den nächsten Gipfel ausrichten. Wir beschäftigen uns mit der Frage, ob hier eine neue Alternative zu den entwickelten Ländern entsteht.

Die Afrika-Strategie des BMZ beschäftigt uns gleich mit zwei Beiträgen. Lucia Weiss, unsere Korrespondentin in Senegals Hauptstadt Dakar, hat für Table.Media Reaktionen aus der westafrikanischen Wirtschaft zusammengetragen. Kay Pfaffenberger, Afrika-Ökonom und Professor an der Hochschule Flensburg, fordert in einem Standpunkt für den Africa.Table eine Strategie, die von der gesamten Bundesregierung getragen wird.

Afrika als idealer Standort für überraschende Geschäftsideen: Der schwäbische Maschinenbauer Festo reüssiert in Afrika, gar nicht so sehr mit seinen High-Tech-Anlagen, sondern mit seinem Tochterunternehmen Festo Didactic, das in Schwellenländern, eben auch in Afrika, Ausbildung für künftige Fachkräfte anbietet.

Und schließlich stellen wir Ihnen einen interessanten Agrarunternehmer in Kisangani vor, einer abgelegenen Großstadt in der DR Kongo. Obwohl er keinerlei finanzielle Unterstützung von den Förderinstitutionen der westlichen Entwicklungshilfe bekommt, hält er an seinem Traum vom ersten landwirtschaftlichen Großbetrieb in der Region fest.

Ihr
Christian von Hiller
Bild von Christian  von Hiller

Analyse

Südafrika nutzt das Revival der BRICS-Staaten

Es ist schon mehr als 20 Jahren her, als Jim O’Neill, damals Chefvolkswirt der US-Investmentbank Goldman Sachs, das Konzept der BRIC-Staaten erfand: Das Kunstwort stand für Brasilien, Russland, Indien und China. Es beschreibt eine Ländergruppe, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam hat, außer anhaltend hohem Wirtschaftswachstum. Im Jahr 2010 wurde die BRICS-Gruppe um Südafrika Staaten erweitert.

Doch auf die ursprüngliche Begeisterung folgte eine lange Stille. Nun, im Krieg Russlands gegen die Ukraine, entdecken die Regierungschefs plötzlich die BRICS-Idee neu. Der Westen machte Druck auf die Schwellenländer, Sanktionen der Vereinten Nationen gegen Russland zu verhängen. Doch viele Schwellenländer wollten die Beziehungen zu Russland nicht belasten. Auch die übrigen vier Mitglieder der BRICS-Gruppe – Brasilien, Indien, China und Südafrika – wollten einer Verurteilung Russlands bei den Vereinten Nationen nicht zustimmen. Trotz des Kriegs ist Moskau für viele Schwellenländer ein interessanter Geschäftspartner.

Südafrika sucht neue Verbündete

Südafrika als Nachzügler in der Gruppe wird nun besonders aktiv und drängt ins Zentrum der BRICS-Staaten. So öffnet das Land jetzt seine Grenzen für gemeinsame Marinemanöver mit Russland und China. Auch in Richtung Indien intensiviert Südafrika seine Kontakte. So hat die Regierung in Pretoria vor wenigen Tagen zwölf Geparden nach Indien ausgeflogen, um diese Tiere, die seit 1952 in Südasien als ausgestorben gelten, dort wieder anzusiedeln. Große Weltpolitik schlägt sich manchmal in kleinen Geschenken nieder.

Auch Brasiliens Präsident Luíz Inácio Lula da Silva nähert sich der BRICS-Gruppe wieder an. Er brüskierte Bundeskanzler Scholz vor laufenden Kameras, als dieser Lula um Munitionslieferungen zugunsten der Ukraine bat. Lula will Russland nicht die alleinige Schuld an diesem Krieg zuschreiben, sondern sieht auch die Ukraine in der Mitschuld.

Doch vor allem Cyril Ramaphosa nutzt die Gunst der Stunde, um neue Verbündete zu suchen. Offenbar sieht er nun eine außenpolitische Alternative zu einer Hinwendung nach Europa oder zu den USA. Ramaphosa, der im vergangenen Jahr 70 wurde, kämpfte einst entschieden gegen das Apartheid-Regime, wurde verschiedentlich inhaftiert und schloss sich dann der Black Peoples Convention (BPC) an. Später gründete er die National Union of Mineworkers und wurde 2018 schließlich Nachfolger des korrupten Präsidenten Jacob Zuma.

Ramaphosa will neue Mitglieder aufnehmen

Nun hat Südafrika den Vorsitz unter der BRICS-Staaten übernommen und wird im August das jährliche Gipfeltreffen dieser Gruppe der Schwellenländer ausrichten. Ramaphosa kündigte bereits an, die Gruppe neuen Mitgliedern öffnen zu wollen.

“Wir werden andere afrikanische Länder einladen, zu uns zu kommen und Teil der BRICS zu werden. Wir wollen, dass sich BRICS bei allem, was wir tun, darauf konzentriert, zur Entwicklung unseres Kontinents beizutragen”, sagte Ramaphosa. Die Bemerkung ergänzte er mit dem Hinweis, wie sehr die westlichen Nationen den afrikanischen Kontinent geplündert hätten.

Kritik am Westen äußerte er schon auf dem letzten BRICS-Gipfel in Peking: Dort kritisierte Ramaphosa den Westen für mangelnde Solidarität und Kooperation beim Zugang der Welt zu Impfstoffen gegen das Corona-Virus.

Alternative zu westlichen Finanziers

Die BRICS-Staaten scheinen sich auch zunehmend als Alternative zu westlichen Finanziers zu positionieren. China hat die nötigen Finanzmittel, die Schwellenländer benötigen. Indien und Brasilien bieten eine starke Industrie. Russland hat dringend benötigte Rohstoffe, vor allem Erdöl und Erdgas. Zudem kann Moskau mit Militärgerät und Know-how im Rohstoffsektor punkten. Seit Jahren schon baut Südafrika die politischen und wirtschaftlichen Bindungen nach China stark aus. Auch Brasilien intensiviert inzwischen seine wirtschaftlichen Aktivitäten auf dem afrikanischen Kontinent.

So wird das Konzept der BRICS-Staaten immer attraktiver. Saudi-Arabien, die Türkei und Ägypten haben schon ihr Interesse bekundet, den BRICS-Staaten beizutreten. Der russische Außenminister Lawrow gab bekannt, das Algerien, Argentinien und Iran ebenfalls den BRICS beitreten wollten. Ohne Frage, das Revival dieser Staatengruppe ist auch ein Beleg dafür, wie sehr die Schwellenländer ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen untereinander enger knüpfen.

Konsequenzen für den Westen

Ein Ausbau hätte auch für die Position des Westens in den Schwellenländern und in Afrika Konsequenzen. Es könnte eine finanzstarke Gruppe entstehen, die sich nicht zwingend an der aktuellen Weltwirtschaftsordnung um Weltbank und IWF ausrichtet.

Fraglich ist ohnehin, ob die USA auf Dauer den Dollar als Weltwährung halten können. Eine Renaissance der BRICS-Staaten könnte seine Ablösung zumindest beschleunigen. Damit würden sich auch die weltweiten Handelsströme verändern. China und Russland werden ihre Investitionen in Afrika ausdehnen. Schon heute sind die Chinesen führend im Bau von Infrastruktur. Russland bietet Know-how bei Rohstoffen und Energie.

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Westafrikas Wirtschaft will Know-how-Transfer

Zur Präsentation der neuen Strategie hatte sich Entwicklungsministerin Schulze zwei prominente Afrikanerinnen eingeladen: Ahunna Eziakonwa, Regionaldirektorin für Afrika beim UN-Entwicklungsprogramm UNDP, und Chido Mpemba, Sonderbotschafterin der Afrikanischen Union für die Jugend Afrikas, die per Video zugeschaltet war.

Die Menschen, um die es geht, sollten sichtbar sein bei der BMZ-Vorstellung. Umgekehrt ist die Sichtbarkeit des deutschen Engagements in Afrika allerdings eingeschränkt, wie unsere Gespräche mit Wirtschaftsakteuren in Westafrika zeigen.

Welche neue Afrika-Strategie?

“Eine neue Afrika-Strategie aus Deutschland, welche? Wo ist die zu finden?”, fragte etwa ein Vertreter des Dachverbandes der regionalen Arbeitnehmerorganisationen für Westafrika (Fédération des Organisations Patronales de l’Afrique de l’Ouest, FOPAO). Auf diese Reaktion stießen wir mit allen Anfragen bei afrikanischen Wirtschaftsakteuren.

Grundsätzlich sei die Erfahrung mit Deutschland in der Entwicklungszusammenarbeit gut, so der Geschäftsführer des Verbandes der westafrikanischen Industrie- und Handelskammern (Federation of West Africa Chambers of Commerce and Industry, FEWACCI) Aminou Akadiri. Gerade im Vergleich mit anderen Partnern: Frankreich hat sich nach Ende des Kolonialismus eine privilegierte Stellung in der Region erhalten. Doch inzwischen wachsen antifranzösische Ressentiments, nicht nur in Burkina Faso oder Mali, sondern auch in Ländern wie Senegal.

Wunsch nach gemeinsamen Unternehmen 

Einen klaren Wunsch habe die westafrikanische Wirtschaft, sagt Akadiri: “Wir wollen in Westafrika neue Unternehmen gründen. Deutschland könnte als Partner technische Hilfestellung geben.” Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas könne unterstützen. Als Modell nennt Akadiri das panafrikanische Luftfahrtunternehmen Asky Airlines. Der technische Partner ist in diesem Fall sogar ein afrikanischer: Ethiopian Airlines.

Er wünsche sich die gemeinsame Gründung von Unternehmen und gemeinsame Investitionen. “Bisher sehen wir, dass Deutschland sich mit der GIZ stark im Bereich Hilfe zur Selbsthilfe engagiert”, so Handelskammer-Vertreter Akadiri. Langfristig aber brauche Westafrika Unternehmen und einen gesicherten Transfer von Know-how.

Invest for Jobs: Vorzeigeprojekt des BMZ

Das Vorzeigeprojekt der bundeseigenen GIZ ist “Invest for Jobs – Wachstumschance Afrika”, eine Sonderinitiative des BMZ, die nun neu ausgerichtet wird: “Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel”, heißt sie künftig. Ein wichtiger Sektor für Westafrika ist die Nahrungsmittelindustrie. Die Region importiert viele Lebensmittel. Hunger ist mit Blick auf anhaltende Gewalt sowie den Klimawandel etwa in Nigeria, Niger, Burkina Faso und Mali weiter ein kritisches Thema.

Dazu kommt: 30 Prozent der Ernten gehen auf dem Kontinent wegen fehlender Möglichkeiten zur Lagerung und Konservierung verloren, wie der senegalesische Präsident und derzeitige Vorsitzende der Afrikanischen Union, Macky Sall, Ende Januar auf einem Ernährungsgipfel in Dakar vorrechnete. Für Senegal ist die Lagerung von Fisch und Meeresfrüchten ein großes Thema. Der bayerische Unternehmer Rupert Plersch will mit finanzieller Hilfe der GIZ solarbetriebene Eisanlagen an drei Standorten aufbauen, in Pikine, Kaolack und Djourbel. “Mittelfristig sollen damit mindestens 500 Arbeitsplätze vor Ort entstehen”, sagt Plersch. Bis zu 1000 Jobs könnten es aber am Ende sein, sagt Plersch im Gespräch mit Table.Media.

Bürokratischer Hindernislauf

Den von Handelskammer-Vertreter Akadiri formulierten Wunsch nach eigenen westafrikanischen Unternehmen mit deutscher Starthilfe erfüllt das allerdings nicht. Ministerin Schulze sagte im Januar, das BMZ wolle auch bestehende afrikanische Unternehmen fördern und keinesfalls einen “Brain Drain” Richtung Westen begünstigen.

Inwieweit die bürokratisch detaillierten Verfahren jungen, wachstumsorientierten Unternehmen in Westafrika helfen, bleibt offen. Ende 2022 rief die KfW per Anzeige in allen großen Tageszeitungen Senegals, einem der Partnerländer für die Compact-with-Africa-Initiative der G20, dazu auf, sich für eine Investitionsförderung zu bewerben.

“Wir würden gern mit Deutschland zusammenarbeiten und haben uns den KfW-Aufruf angesehen“, sagt ein senegalesischer Unternehmer, der ungenannt bleiben möchte. Sein Unternehmen mit rund zwei Dutzend Angestellten hilft Unternehmen aus dem Ausland, sich in Senegal anzusiedeln. Am Ende sah der Unternehmer von einer Bewerbung ab. “Das Verfahren war so kompliziert.” Lucia Weiss, Dakar

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Bildung – ein wertvoller Exportartikel

Der afrikanische Kontinent wird auch in diesem Jahr nach Meinung des IWF schneller wachsen als viele andere Regionen auf der Welt. Dabei stellt sich die Frage: Mit welchen Arbeitskräften soll das eigentlich geschehen? Der gesamte Kontinent erwirtschaftete 2021 ein Bruttoinlandsprodukt, das dem von Frankreich entspricht. Bis 2027 sollen aus den geschätzt rund 2,75 Billionen Dollar mehr als vier Billionen werden.

Die enorme Wachstumsdynamik des afrikanischen Kontinents ist ohne Fachkräfte nicht vorstellbar. Doch noch immer fehlt es vielerorts an Universitäten, Berufsschulen, technischen Schulen und praxisnahen Bildungsplänen. Und allerorten hapert es an der nötigsten Ausstattung.

Afrika braucht langfristige Investitionen in Bildungssysteme, die sich nicht nur auf Abschlüsse fokussieren, sondern vor allem praktische Kompetenzen vermitteln. Wer das früh erkannt hat, ist im Vorteil. Der schwäbische Steuerungs- und Automatisierungshersteller FESTO hat Bildung als Marktchance schon vor Jahrzehnten für sich entdeckt. Bereits 1962 gründete das Unternehmen seine Tochtergesellschaft FESTO Didactic und verschaffte sich mit diesem Schachzug gleich mehrere Vorteile.

Afrika durch Bildung voranbringen

Das Unternehmen sorgt selbst dafür, dass Fachkräfte für den Umgang mit seinen hochmodernen technischen Produkten fit gemacht werden. Denn mit den staatlichen Anstrengungen des afrikanischen Bildungsapparats hat FESTO keine guten Erfahrungen gemacht. In Marokko zum Beispiel schaffen fast 70 Prozent der jungen Menschen weder eine Weiterqualifizierung noch einen höheren Bildungsabschluss.

Nader Imani, bei FESTO Didactic als Executive Vice-President für Global Education verantwortlich, kennt die Schwachstellen der Ausbildung auf dem Kontinent sehr genau. “Die Afrikaner selbst tun sich mitunter schwer, Visionen zu entwickeln. Entscheidungsstrukturen sind oft unklar, es fehlt an der notwendigen Finanzierung.”

Was ursprünglich zur Weiterbildung der eigenen Kunden gedacht war, hat sich inzwischen zu einem international tätigen Aus- und Weiterbildungsunternehmen entwickelt, das nur noch zu 20 Prozent den eigenen Kunden dient. Der qualifizierte Umgang mit hochmoderner Steuerungs- und Automatisierungstechnik ist zugleich die beste Investition in den Markteintritt. Didactic hat den Ruf von FESTO auch in Afrika enorm gestärkt, ohne Vorwürfe eines neokolonialen Verhaltens.

Business und Bildung gehen Hand in Hand

Und Imani weiß den Erfolg seines Unternehmens klug mit den Bildungsaktivitäten zu verbinden. “Der enorme Facharbeiterbedarf auf dem Kontinent ist der vielleicht größte Hemmschuh”, so Imani. “Nur mit Entwicklungshilfe kann Afrika nicht vorangebracht werden, sondern es braucht auch Investitionen, Wissenstransfer und einen qualifizierten Arbeitsmarkt.

Mit 22.000 Mitarbeitern hat FESTO allerdings auch eine Unternehmensgröße, die solch ein strukturiertes Vorgehen erlaubt. Gleiches gilt für Siemens, das sich besonders in Ägypten stark engagiert. Für seine Megaprojekte im Kraftwerksbau fand das Unternehmen zu wenige qualifizierte Arbeitskräfte auf dem lokalen Markt. Mit der ägyptischen und der deutschen Regierung sowie der GIZ wurde deshalb in kürzester Frist eine Berufsschule für Elektronik, Elektroinstallation und Industriemechanik geschaffen. Nach deutschem Vorbild wird im dualen System Theorie und Praxis vermittelt. Wer am Ende zu den Besten gehört, bekommt das Angebot zum Wechsel ins Unternehmen oder aber eine Weiterqualifizierung.

Lernen als neues Geschäftsfeld

Afrika ist bildungshungrig. Davon profitiert auch ein Unternehmen, das ursprünglich Material zum Lernen herstellte, die Schulbücher des Stuttgarter Klett-Verlages. Auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern entdeckte Klett das Lernen selbst und macht inzwischen die Hälfte seines Milliardenumsatzes als Betreiber von Kindertagesstätten und Schulen.

Dieses Modell rollt der Verlag nun mit Partnern in Afrika aus. Sollte das zarte Pflänzchen dort gedeihen, hat Klett auch schon weitergehende Pläne. Zum Beispiel die Kooperation mit einer afrikanischen Hochschule, um Studenten den Zugang zu deutschen Universitäten zu ermöglichen. Duale Studiengänge in Südafrikas Hauptstadt Pretoria mit Unterstützung der Deutschen Außenhandelskammer sind eine neue Idee und könnten schon kommendes Jahr Wirklichkeit werden. Ausbildung und Qualifizierung aus Deutschland – in Afrika gefragter denn je.

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Standpunkt

Wir brauchen eine übergeordnete Afrika-Strategie

Kay Pfaffenberger
Kay Pfaffenberger, Professor an der Hochschule Flensburg

Wichtige Stimmen wie Robert Kappel, Andreas Freytag und Stefan Liebing haben ihre Einschätzungen zu dem neuen Strategiepapier des BMZ ja schon geäußert. Im Kern der Kritik steht die fehlende Verzahnung mit anderen Politikbereichen. Doch im 21. Jahrhundert nicht in Zusammenhängen zu denken, ist kaum nachzuvollziehen.

Es verdeutlicht, dass es zum einen an einer übergeordneten Afrika-Strategie fehlt, die die Bereiche wirtschaftliche Entwicklung (1), Bildung und Arbeitsmarkt (2) sowie Sicherheitspolitik und Energieversorgung (3) in einem Gesamtkonzept ressortübergreifend zu einem Lösungsansatz vereint. Zum anderen wird zu Recht auf den eurozentrischen Ansatz in Bezug auf Werte verwiesen.

Ein Paradebeispiel ist das Sorgfaltspflichtengesetz, wo die Mitarbeit der Partnerländer unverzichtbar ist, die örtlichen Gesetze, Gegebenheiten und Normen oder Werte aber nicht (genügend) berücksichtigt werden. Es sei an den kollektiven Aufschrei in Deutschland erinnert, als die USA Sanktionen gegen Unternehmen erließen, die für Nord-Stream 2 AG arbeiteten. Positiv an dem BMZ-Papier ist, dass es die Agenda 2063 der African Union zumindest aufgreift.

Risiken sind ungleich verteilt

Wirtschaftliche Entwicklung bedeutet, dass die Länder in ihrer Wirtschaftskraft gestärkt werden. Dies erfolgt in der Regel nicht über staatliche Projekte, sondern über Zusammenarbeit auf Basis unternehmerischer Tätigkeiten. Ein Paradebeispiel hierfür sind die zahlreichen Projekte bei Erneuerbaren Energien.

Problematisch sind die fehlenden Absicherungen für viele afrikanische Länder, die als nicht deckungsfähig eingestuft werden. Aus Sicht einer Institution, die keine erkennbaren Risiken eingehen darf, ist das folgerichtig. Aus entwicklungspolitischer Sicht ist es jedoch fraglich, wenn zum Beispiel für Projekte in Sahel-Staaten nicht einmal 50.000 Euro zur Verfügung stehen, im Russlandgeschäft aber 1,3 Milliarden Euro kein Problem sind. Welcher Unternehmer wird dieses Risiko allein tragen wollen, zudem verweisen Liebing und Freytag zu Recht auf die fehlende Unterstützung aus dem privaten Bankensektor.

Das ist die Überleitung zum Thema Bildung und Arbeitsmarkt. Die geplanten gewaltigen Investitionen in die Erzeugung grünen Wasserstoffs in Afrika werden von der Europäischen Investitionsbank auf eine Billion Euro geschätzt. Allein für den Bereich “Operation and Maintenance” werden viele Arbeitskräfte benötigt. In den wesentlichen Zielländern stehe diese aber trotz hoher Arbeitslosenquoten nicht zur Verfügung. Der Aufbau entsprechender Bildungswege und Studiengänge kann auf mindestens vier bis fünf Jahre geschätzt werden. Dementsprechend würden die notwendigen Arbeitskräfte der jeweils heimischen Wirtschaft entzogen oder sie müssten teuer aus Europa herbeigeflogen werden.

Afrika braucht nachhaltige Hilfe

Weiterhin ist gerade der Zusammenhang einer Strategie der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung darauf angewiesen, Bedarfe der Zielländer besonders im Fokus zu haben. Am Beispiel Südafrikas, wo die Arbeitslosenquote 35 Prozent mit steigender Tendenz beträgt, zeigen sich diese Herausforderungen wie im Brennglas. Investitionen in Folgeprodukte (grüner Stahl, grüne Produktion von Düngemitteln) stehen überhaupt nicht im Blickfeld.

Ein entwicklungspolitischer Ansatz muss dementsprechend Bildungsoffensiven fördern (in Zusammenarbeit mit dem Finanzministerium) wie auch die heimischen Bedarfe in der Energiepolitik berücksichtigen. Dazu muss (in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium) der Aufbau lokaler Produktion, etwa grünen Stahls gefördert werden, und in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium sowie dem Landwirtschaftsministerium der Aufbau grüner Düngemittelproduktion zur Stärkung der heimischen Versorgung.

Der Ansatz zum nachhaltigen Aufbau der benötigten Kapazitäten, ob im Bereich von beruflicher Bildung oder Hochschulbildung, ist aber nicht zu erkennen. Eine solche koordinierte Aktion würde Arbeitslosigkeit senken, wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig fördern und wäre auch sicherheitspolitisch von erheblicher Bedeutung.

Der Autor ist Professor an der Hochschule Flensburg und Leiter des Centre for Business and Technology in Africa.

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News

IWF sagt leicht höheres Wachstum in Afrika voraus

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 3,8 Prozent für die Länder des südlichen Afrikas. Dies geht aus dem aktuellen World Economic Outlook hervor. Im kommenden Jahr könnte es sogar auf mehr als vier Prozent steigen. Der IWF unterteilt den afrikanischen Kontinent in Subsahara-Afrika und zählt Nordafrika zur Ländergruppe des Nahen Ostens. Die aktuelle IWF-Prognose fällt damit leicht höher aus als der bisherige Outlook, der im Herbst veröffentlicht wurde. Grund für die höhere Prognose seien zu erwartende Investitionen in die bisher unsichere Ölinfrastruktur Nigerias, die das Wirtschaftswachstum des Landes begünstigen werden.

Trotz dieser Investitionen wird die Wirtschaft des Landes jedoch unterdurchschnittlich wachsen. Denn die beiden größten Volkswirtschaften der Region, Nigeria und Südafrika, bleiben voraussichtlich unter dem regionalen Durchschnitt: Nigeria werde in diesem Jahr um 3,2 Prozent und kommendes Jahr um 2,9 Prozent wachsen. Für Südafrika werden sogar nur 1,2 Prozent im Jahr 2023 und 1,3 Prozent Wachstum im Jahr 2024 prognostiziert. Dies sei unter anderem auf die andauernde südafrikanische Energiekrise zurückzuführen, die die Wirtschaft durch ständige und lange Stromausfälle trifft. Das afrikanische Wirtschaftswachstum der nächsten zwei Jahre wird vor allem durch die Region Ostafrika getrieben werden. Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) rechnet dort mit einem Zuwachs von 5 Prozent im laufenden und 5,4 Prozent im nächsten Jahr.  ajs

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Mosambik auf dem Weg zum größten LNG-Exporteur

Das Forum Gas exportierender Länder (GECF) kommt in seinem jüngst veröffentlichten Global Gas Outlook 2050 zu dem Schluss, dass Mosambik ab 2030 eine führende Position als LNG-Exporteur in Afrika einnehmen könnte. Das GECF prognostiziert bis 2050 eine Verflüssigungskapazität von 84 Millionen Tonnen Gas pro Jahr. Damit könne die wirtschaftliche Entwicklung des Landes vorangetrieben werden. Die Kapazität des gesamten Kontinents von heute 71 Millionen Tonnen würde dann auf 199 Millionen Tonnen steigen. Neben Mosambik werden auch Nigeria, Mauretanien und Senegal ihre Kapazitäten ausweiten.  ajs

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Auch Equinor verlässt Nigeria

Nun kehrt auch das norwegische Unternehmen Equinor dem westafrikanischen Land den Rücken. Nachdem zuletzt die internationalen Rohstoffunternehmen Exxon Mobil, Shell und Total Energies ihren Rückzug aus Nigeria angekündigt hatten, wird mit Equinor ein weiterer Ölförderer seine Anteile an einem Offshore-Ölfeld abstoßen. Dies meldete die Nachrichtenagentur Reuters. Experten gehen von einem möglichen Erlös von bis zu einer Milliarde Dollar aus. Grund für den Exodus sind erhebliche Mängel bei der Ölinfrastruktur sowie die stets angespannte Sicherheitslage. In der betriebswirtschaftlichen Abwägung wiegt dies offenbar schwerer als die umfangreichen Kompensationszahlungen, die nun auf die Unternehmen zukommen. Die nigerianische Regierung und die staatseigene Nigerian National Petroleum Corporation (NNPC) investieren indessen in eine bessere Absicherung der Infrastruktur. ajs

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China schiebt Simandou-Projekt an

Die Regierung von Guinea hat angekündigt, das Eisenerzbergwerk Simandou in Angriff nehmen zu wollen, berichtet Bloomberg. In der Hügelkette im südlichen Guinea liegt das wohl größte unerschlossene Vorkommen hochgradigen Eisenerzes. Die Mine könnte damit die größte des Kontinents werden. Auch ein Hafen und Eisenbahninfrastruktur sind geplant. An dem Projekt sind die Rohstoffunternehmen Rio Tinto und China Baowu Steel sowie das Konsortium Winning Simandou beteiligt. Bisherige Versuche, das Eisenerzvorkommen zu nutzen, waren an Streitigkeiten über Eigentumsverhältnisse und Infrastruktur sowie an politischen Umbrüchen in Guinea gescheitert.  ajs

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Satelliten-Internet in Nigeria

Als erstes afrikanisches Land verfügt Nigeria über Zugang zum Internet per Satellit. Die dafür notwendigen Starlink-Satelliten seien nun in Betrieb, teilte der US-amerikanische Anbieter Space X mit. Laut dem nigerianischen Minister für Kommunikation und digitale Wirtschaft, Isa Ali Pantami, gäbe es in Nigeria damit eine Breitbandabdeckung von 100 Prozent. Space X, das Unternehmen von Elon Musk, plant Starlink-Satelliten auch für Mosambik.  ajs

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Heads

Djulio Bokondo – Hilfe zur Selbsthilfe: Fehlanzeige

Djulio Bokondo
Djulio Bondoko, Agrarunternehmer in Kisangani, DR Kongo

Djulio Bondoko zeigt Qualitäten wie ein Ausdauersportler. Der Agrarunternehmer versucht seit Jahren bei internationalen Geldgebern Kapital für den Ausbau seiner Farm zu finden, stößt aber überall auf verschlossene Türen. Dabei mangelt es Bondoko wahrlich nicht am Ehrgeiz. Überschaubare fünf Hektar bewirtschaftet er derzeit in der Nähe von Kisangani, einer Großstadt im fernsten Winkel der DR Kongo.

Djulio, wie ihn alle nennen, sucht Kapitalgeber, die es ihm ermöglichen, seine Farm auf 210 Hektar zu vergrößern. In großem Stil will er dort Gemüse, Reis, Maniok und Mais anbauen. 70 Arbeitsplätze sollen dort entstehen.

“Meine Farm Congo Grow wird dann der erste landwirtschaftliche Großbetrieb in der Region sein”, erzählt Djulio. Denn die drei Millionen Menschen, die rund um Kisangani leben, müssen bislang mit einer unsicheren Lebensmittelversorgung zurechtkommen. Die meisten Bauern bewirtschaften Kleinstflächen, die im besten Fall gerade mal für ihre Familien reichen. Die Hauptstadt Kinshasa liegt mehr als 1200 Kilometer entfernt und ist nur per Flugzeug oder mit dem Schiff über den Kongo zu erreichen.

Solide Ausbildung

Die Region um Kisangani ist auf Händler angewiesen, die aus dem rund 500 Kilometer entfernten Uganda und Ruanda die Nahrungsmittel per Lkw über schlechte Straßen herankarren und dafür hohe Preise verlangen.

Das brachte den 37 Jahre alten Unternehmer dazu, in die Landwirtschaft einzusteigen. Zunächst hatte er eine Lehrerausbildung absolviert und dann umgesattelt. Er erwarb ein erstes Diplom in Agrarwissenschaften, dann ein zweites in Landwirtschaftstechnik und schließlich einen Abschluss in Betriebswirtschaft. Im Jahr 2017 schließlich gründete er Congo Grow.

Djulio hat sich an viele Institutionen gewandt, von denen er Unterstützung erhofft hatte: Er nahm Kontakt auf zu internationalen Organisationen für die Entwicklungshilfe, zu europäischen und afrikanischen Förderbanken, zu den großen Private-Equity-Fonds, die oft auch europäisches Fördergeld aufnehmen, um Agrarprojekte in ganz Afrika zu finanzieren. Wenn er überhaupt eine Antwort bekam, dann meist zwei, drei freundliche, aber ablehnende Sätze.

Europäische Banken und Fonds winken ab

Europäische Geschäftsbanken tun sich aufgrund der restriktiven Bankenregulierung in der EU schwer damit, eine Investition in einem Land wie der DR Kongo zu finanzieren. Auch Entwicklungsfinanziers, Förderbanken und Private-Equity-Fonds schrecken vor solchen Investitionen zurück. Die Kosten für Wirtschaftsprüfer, Anwälte, Steuerberater oder auch Agrarberater fallen unabhängig von der Höhe der Investition an. Bokondo bräuchte lediglich 3,5 Millionen Euro. Doch das ist möglichen Finanziers zu wenig, um eine aufwändige Prüfung zu starten.

Er habe versucht, sagt Djulio, auch Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Er führte Anbaumethoden ein, die den Boden schonen, Fruchtfolgen, die die Vegetation intakt halten, und schuf überhaupt erste Arbeitsplätze in der Landwirtschaft. Gemeinsam mit einer staatlichen Berufsschule will er auf seiner Farm Möglichkeiten zur Weiterbildung schaffen. Vergeblich. Auch Investmentfonds, die kleinere Investitionen im Agrarbereich fördern wollen, haben abgewunken.

Djulio Bondoko will nicht aufgeben

“Ich verstehe nicht, warum mir niemand helfen will”, sagt Djulio. Er habe einen professionellen Businessplan erstellt, Arbeitsplätze geschaffen und wolle viele weitere aufbauen. “Vor allem sind meine Produkte frischer und billiger als die der Händler.”

Doch von den Schwierigkeiten lässt er sich nicht unterkriegen. Stolz zeigt er Fotos seiner Frau und seiner Kinder. Er zeigt Bilder von seinem Schweinestall, den Wirtschaftsgebäuden, seinen Äckern und den Arbeitern, die dort gerade hacken. Und er zeigt den Platz, wo Gänse und Hühner untergebracht werden soll.

“Wenn ich meine eigenen Tiere auf der Farm züchte, kann ich den Dung verwenden und muss weniger Dünger kaufen”, sagt Djulio. “Ich gehe Schritt für Schritt vor, arbeite hart und investiere das Geld, das ich verdiene, in den Kauf von Land und Maschinen.” So will er, allen Hindernissen zum Trotz, seine Farm vergrößern. “Ich werde nicht aufgeben und meinen Traum verwirklichen. Ich werde den ersten kommerziellen Landwirtschaftsbetrieb in Kisangani aufbauen.”

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Presseschau

Le Monde: Baumwollernte in Elfenbeinküste durch Insekten bedroht. Experten befürchten, in diesem Jahr könnten bis zu 50 Prozent der im Land angebauten Baumwolle invasiven Schädlingen zum Opfer fallen. Die aus Indien eingeschleppte Spezies ist mobiler und vermehrt sich schneller als heimische Insekten. Neben Benin, Mali und Burkina Faso zählt die Elfenbeinküste zu den Ländern mit der höchsten Baumwollproduktion in Afrika.

Business Insider: KI für afrikanische Bauern. Um ihr Erntegut besser gegen Krankheiten und Schädlinge zu schützen, nutzen einige Landwirte inzwischen künstliche Intelligenz (KI). Die an der Pennsylvania State University entwickelten Tools sollen auch dabei helfen, die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die afrikanische Landwirtschaft in den Griff zu bekommen.

Handelsblatt: Grüne Energie setzt Verbindlichkeit voraus. Umfangreiche Investitionen und verbindliches Engagement auf Augenhöhe sind Voraussetzungen für eine nachhaltige Energiepartnerschaft Deutschlands mit afrikanischen Staaten, kommentiert die Wirtschaftszeitung. Der Aufwand lohne sich, denn die potenzielle Rendite sei enorm.

Al Jazeera: Tunesien drohen neue Revolten. Die von der Opposition boykottierte Parlamentswahl hat für einen Negativrekord bei der Wahlbeteiligung gesorgt. Erneute Aufstände gegen das Regime seien wahrscheinlich, da keine Besserung der schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Lage abzusehen ist, so ein Kommentar des katarischen Nachrichtensenders.

DW: Wie Elektro-Pioniere Afrika mobil machen. Elektromobilität ist in Afrika auf dem Vormarsch. Die Lage am Äquator sorge für gleichbleibend hohe Sonnenleistung. Außerdem würden höhere Benzinpreise und sinkende Kosten für Batterien und Photovoltaik-Panels den Umstieg auf E-Mobilität befördern.

Africa.Table Redaktion

AFRICA.TABLE REDAKTION

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    • Südafrika sucht neue Verbündete für BRICS
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    • China interessiert sich für größtes Eisenerz-Projekt
    • Keine Fördermittel für engagierten Unternehmer
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    Afrika rückt immer mehr in den Blickpunkt der Welt. Das zeigt sich besonders seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor fast einem Jahr. Plötzlich begann im Westen die hektische Suche nach neuen Energiequellen, und afrikanische Länder wurden interessanter.

    Doch auch die Schwellenländer formieren sich neu. Jahrelang schien die Gruppe der BRICS-Staaten in Vergessenheit zu geraten. Doch nun entdecken Brasilien, Indien, China und Südafrika neue Gemeinsamkeiten mit dem fünften Buchstaben in diesem Kunstwort, mit Russland. Südafrika steht aktuell den BRICS-Staaten vor und wird im August den nächsten Gipfel ausrichten. Wir beschäftigen uns mit der Frage, ob hier eine neue Alternative zu den entwickelten Ländern entsteht.

    Die Afrika-Strategie des BMZ beschäftigt uns gleich mit zwei Beiträgen. Lucia Weiss, unsere Korrespondentin in Senegals Hauptstadt Dakar, hat für Table.Media Reaktionen aus der westafrikanischen Wirtschaft zusammengetragen. Kay Pfaffenberger, Afrika-Ökonom und Professor an der Hochschule Flensburg, fordert in einem Standpunkt für den Africa.Table eine Strategie, die von der gesamten Bundesregierung getragen wird.

    Afrika als idealer Standort für überraschende Geschäftsideen: Der schwäbische Maschinenbauer Festo reüssiert in Afrika, gar nicht so sehr mit seinen High-Tech-Anlagen, sondern mit seinem Tochterunternehmen Festo Didactic, das in Schwellenländern, eben auch in Afrika, Ausbildung für künftige Fachkräfte anbietet.

    Und schließlich stellen wir Ihnen einen interessanten Agrarunternehmer in Kisangani vor, einer abgelegenen Großstadt in der DR Kongo. Obwohl er keinerlei finanzielle Unterstützung von den Förderinstitutionen der westlichen Entwicklungshilfe bekommt, hält er an seinem Traum vom ersten landwirtschaftlichen Großbetrieb in der Region fest.

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    Südafrika nutzt das Revival der BRICS-Staaten

    Es ist schon mehr als 20 Jahren her, als Jim O’Neill, damals Chefvolkswirt der US-Investmentbank Goldman Sachs, das Konzept der BRIC-Staaten erfand: Das Kunstwort stand für Brasilien, Russland, Indien und China. Es beschreibt eine Ländergruppe, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam hat, außer anhaltend hohem Wirtschaftswachstum. Im Jahr 2010 wurde die BRICS-Gruppe um Südafrika Staaten erweitert.

    Doch auf die ursprüngliche Begeisterung folgte eine lange Stille. Nun, im Krieg Russlands gegen die Ukraine, entdecken die Regierungschefs plötzlich die BRICS-Idee neu. Der Westen machte Druck auf die Schwellenländer, Sanktionen der Vereinten Nationen gegen Russland zu verhängen. Doch viele Schwellenländer wollten die Beziehungen zu Russland nicht belasten. Auch die übrigen vier Mitglieder der BRICS-Gruppe – Brasilien, Indien, China und Südafrika – wollten einer Verurteilung Russlands bei den Vereinten Nationen nicht zustimmen. Trotz des Kriegs ist Moskau für viele Schwellenländer ein interessanter Geschäftspartner.

    Südafrika sucht neue Verbündete

    Südafrika als Nachzügler in der Gruppe wird nun besonders aktiv und drängt ins Zentrum der BRICS-Staaten. So öffnet das Land jetzt seine Grenzen für gemeinsame Marinemanöver mit Russland und China. Auch in Richtung Indien intensiviert Südafrika seine Kontakte. So hat die Regierung in Pretoria vor wenigen Tagen zwölf Geparden nach Indien ausgeflogen, um diese Tiere, die seit 1952 in Südasien als ausgestorben gelten, dort wieder anzusiedeln. Große Weltpolitik schlägt sich manchmal in kleinen Geschenken nieder.

    Auch Brasiliens Präsident Luíz Inácio Lula da Silva nähert sich der BRICS-Gruppe wieder an. Er brüskierte Bundeskanzler Scholz vor laufenden Kameras, als dieser Lula um Munitionslieferungen zugunsten der Ukraine bat. Lula will Russland nicht die alleinige Schuld an diesem Krieg zuschreiben, sondern sieht auch die Ukraine in der Mitschuld.

    Doch vor allem Cyril Ramaphosa nutzt die Gunst der Stunde, um neue Verbündete zu suchen. Offenbar sieht er nun eine außenpolitische Alternative zu einer Hinwendung nach Europa oder zu den USA. Ramaphosa, der im vergangenen Jahr 70 wurde, kämpfte einst entschieden gegen das Apartheid-Regime, wurde verschiedentlich inhaftiert und schloss sich dann der Black Peoples Convention (BPC) an. Später gründete er die National Union of Mineworkers und wurde 2018 schließlich Nachfolger des korrupten Präsidenten Jacob Zuma.

    Ramaphosa will neue Mitglieder aufnehmen

    Nun hat Südafrika den Vorsitz unter der BRICS-Staaten übernommen und wird im August das jährliche Gipfeltreffen dieser Gruppe der Schwellenländer ausrichten. Ramaphosa kündigte bereits an, die Gruppe neuen Mitgliedern öffnen zu wollen.

    “Wir werden andere afrikanische Länder einladen, zu uns zu kommen und Teil der BRICS zu werden. Wir wollen, dass sich BRICS bei allem, was wir tun, darauf konzentriert, zur Entwicklung unseres Kontinents beizutragen”, sagte Ramaphosa. Die Bemerkung ergänzte er mit dem Hinweis, wie sehr die westlichen Nationen den afrikanischen Kontinent geplündert hätten.

    Kritik am Westen äußerte er schon auf dem letzten BRICS-Gipfel in Peking: Dort kritisierte Ramaphosa den Westen für mangelnde Solidarität und Kooperation beim Zugang der Welt zu Impfstoffen gegen das Corona-Virus.

    Alternative zu westlichen Finanziers

    Die BRICS-Staaten scheinen sich auch zunehmend als Alternative zu westlichen Finanziers zu positionieren. China hat die nötigen Finanzmittel, die Schwellenländer benötigen. Indien und Brasilien bieten eine starke Industrie. Russland hat dringend benötigte Rohstoffe, vor allem Erdöl und Erdgas. Zudem kann Moskau mit Militärgerät und Know-how im Rohstoffsektor punkten. Seit Jahren schon baut Südafrika die politischen und wirtschaftlichen Bindungen nach China stark aus. Auch Brasilien intensiviert inzwischen seine wirtschaftlichen Aktivitäten auf dem afrikanischen Kontinent.

    So wird das Konzept der BRICS-Staaten immer attraktiver. Saudi-Arabien, die Türkei und Ägypten haben schon ihr Interesse bekundet, den BRICS-Staaten beizutreten. Der russische Außenminister Lawrow gab bekannt, das Algerien, Argentinien und Iran ebenfalls den BRICS beitreten wollten. Ohne Frage, das Revival dieser Staatengruppe ist auch ein Beleg dafür, wie sehr die Schwellenländer ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen untereinander enger knüpfen.

    Konsequenzen für den Westen

    Ein Ausbau hätte auch für die Position des Westens in den Schwellenländern und in Afrika Konsequenzen. Es könnte eine finanzstarke Gruppe entstehen, die sich nicht zwingend an der aktuellen Weltwirtschaftsordnung um Weltbank und IWF ausrichtet.

    Fraglich ist ohnehin, ob die USA auf Dauer den Dollar als Weltwährung halten können. Eine Renaissance der BRICS-Staaten könnte seine Ablösung zumindest beschleunigen. Damit würden sich auch die weltweiten Handelsströme verändern. China und Russland werden ihre Investitionen in Afrika ausdehnen. Schon heute sind die Chinesen führend im Bau von Infrastruktur. Russland bietet Know-how bei Rohstoffen und Energie.

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    Westafrikas Wirtschaft will Know-how-Transfer

    Zur Präsentation der neuen Strategie hatte sich Entwicklungsministerin Schulze zwei prominente Afrikanerinnen eingeladen: Ahunna Eziakonwa, Regionaldirektorin für Afrika beim UN-Entwicklungsprogramm UNDP, und Chido Mpemba, Sonderbotschafterin der Afrikanischen Union für die Jugend Afrikas, die per Video zugeschaltet war.

    Die Menschen, um die es geht, sollten sichtbar sein bei der BMZ-Vorstellung. Umgekehrt ist die Sichtbarkeit des deutschen Engagements in Afrika allerdings eingeschränkt, wie unsere Gespräche mit Wirtschaftsakteuren in Westafrika zeigen.

    Welche neue Afrika-Strategie?

    “Eine neue Afrika-Strategie aus Deutschland, welche? Wo ist die zu finden?”, fragte etwa ein Vertreter des Dachverbandes der regionalen Arbeitnehmerorganisationen für Westafrika (Fédération des Organisations Patronales de l’Afrique de l’Ouest, FOPAO). Auf diese Reaktion stießen wir mit allen Anfragen bei afrikanischen Wirtschaftsakteuren.

    Grundsätzlich sei die Erfahrung mit Deutschland in der Entwicklungszusammenarbeit gut, so der Geschäftsführer des Verbandes der westafrikanischen Industrie- und Handelskammern (Federation of West Africa Chambers of Commerce and Industry, FEWACCI) Aminou Akadiri. Gerade im Vergleich mit anderen Partnern: Frankreich hat sich nach Ende des Kolonialismus eine privilegierte Stellung in der Region erhalten. Doch inzwischen wachsen antifranzösische Ressentiments, nicht nur in Burkina Faso oder Mali, sondern auch in Ländern wie Senegal.

    Wunsch nach gemeinsamen Unternehmen 

    Einen klaren Wunsch habe die westafrikanische Wirtschaft, sagt Akadiri: “Wir wollen in Westafrika neue Unternehmen gründen. Deutschland könnte als Partner technische Hilfestellung geben.” Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas könne unterstützen. Als Modell nennt Akadiri das panafrikanische Luftfahrtunternehmen Asky Airlines. Der technische Partner ist in diesem Fall sogar ein afrikanischer: Ethiopian Airlines.

    Er wünsche sich die gemeinsame Gründung von Unternehmen und gemeinsame Investitionen. “Bisher sehen wir, dass Deutschland sich mit der GIZ stark im Bereich Hilfe zur Selbsthilfe engagiert”, so Handelskammer-Vertreter Akadiri. Langfristig aber brauche Westafrika Unternehmen und einen gesicherten Transfer von Know-how.

    Invest for Jobs: Vorzeigeprojekt des BMZ

    Das Vorzeigeprojekt der bundeseigenen GIZ ist “Invest for Jobs – Wachstumschance Afrika”, eine Sonderinitiative des BMZ, die nun neu ausgerichtet wird: “Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel”, heißt sie künftig. Ein wichtiger Sektor für Westafrika ist die Nahrungsmittelindustrie. Die Region importiert viele Lebensmittel. Hunger ist mit Blick auf anhaltende Gewalt sowie den Klimawandel etwa in Nigeria, Niger, Burkina Faso und Mali weiter ein kritisches Thema.

    Dazu kommt: 30 Prozent der Ernten gehen auf dem Kontinent wegen fehlender Möglichkeiten zur Lagerung und Konservierung verloren, wie der senegalesische Präsident und derzeitige Vorsitzende der Afrikanischen Union, Macky Sall, Ende Januar auf einem Ernährungsgipfel in Dakar vorrechnete. Für Senegal ist die Lagerung von Fisch und Meeresfrüchten ein großes Thema. Der bayerische Unternehmer Rupert Plersch will mit finanzieller Hilfe der GIZ solarbetriebene Eisanlagen an drei Standorten aufbauen, in Pikine, Kaolack und Djourbel. “Mittelfristig sollen damit mindestens 500 Arbeitsplätze vor Ort entstehen”, sagt Plersch. Bis zu 1000 Jobs könnten es aber am Ende sein, sagt Plersch im Gespräch mit Table.Media.

    Bürokratischer Hindernislauf

    Den von Handelskammer-Vertreter Akadiri formulierten Wunsch nach eigenen westafrikanischen Unternehmen mit deutscher Starthilfe erfüllt das allerdings nicht. Ministerin Schulze sagte im Januar, das BMZ wolle auch bestehende afrikanische Unternehmen fördern und keinesfalls einen “Brain Drain” Richtung Westen begünstigen.

    Inwieweit die bürokratisch detaillierten Verfahren jungen, wachstumsorientierten Unternehmen in Westafrika helfen, bleibt offen. Ende 2022 rief die KfW per Anzeige in allen großen Tageszeitungen Senegals, einem der Partnerländer für die Compact-with-Africa-Initiative der G20, dazu auf, sich für eine Investitionsförderung zu bewerben.

    “Wir würden gern mit Deutschland zusammenarbeiten und haben uns den KfW-Aufruf angesehen“, sagt ein senegalesischer Unternehmer, der ungenannt bleiben möchte. Sein Unternehmen mit rund zwei Dutzend Angestellten hilft Unternehmen aus dem Ausland, sich in Senegal anzusiedeln. Am Ende sah der Unternehmer von einer Bewerbung ab. “Das Verfahren war so kompliziert.” Lucia Weiss, Dakar

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    Bildung – ein wertvoller Exportartikel

    Der afrikanische Kontinent wird auch in diesem Jahr nach Meinung des IWF schneller wachsen als viele andere Regionen auf der Welt. Dabei stellt sich die Frage: Mit welchen Arbeitskräften soll das eigentlich geschehen? Der gesamte Kontinent erwirtschaftete 2021 ein Bruttoinlandsprodukt, das dem von Frankreich entspricht. Bis 2027 sollen aus den geschätzt rund 2,75 Billionen Dollar mehr als vier Billionen werden.

    Die enorme Wachstumsdynamik des afrikanischen Kontinents ist ohne Fachkräfte nicht vorstellbar. Doch noch immer fehlt es vielerorts an Universitäten, Berufsschulen, technischen Schulen und praxisnahen Bildungsplänen. Und allerorten hapert es an der nötigsten Ausstattung.

    Afrika braucht langfristige Investitionen in Bildungssysteme, die sich nicht nur auf Abschlüsse fokussieren, sondern vor allem praktische Kompetenzen vermitteln. Wer das früh erkannt hat, ist im Vorteil. Der schwäbische Steuerungs- und Automatisierungshersteller FESTO hat Bildung als Marktchance schon vor Jahrzehnten für sich entdeckt. Bereits 1962 gründete das Unternehmen seine Tochtergesellschaft FESTO Didactic und verschaffte sich mit diesem Schachzug gleich mehrere Vorteile.

    Afrika durch Bildung voranbringen

    Das Unternehmen sorgt selbst dafür, dass Fachkräfte für den Umgang mit seinen hochmodernen technischen Produkten fit gemacht werden. Denn mit den staatlichen Anstrengungen des afrikanischen Bildungsapparats hat FESTO keine guten Erfahrungen gemacht. In Marokko zum Beispiel schaffen fast 70 Prozent der jungen Menschen weder eine Weiterqualifizierung noch einen höheren Bildungsabschluss.

    Nader Imani, bei FESTO Didactic als Executive Vice-President für Global Education verantwortlich, kennt die Schwachstellen der Ausbildung auf dem Kontinent sehr genau. “Die Afrikaner selbst tun sich mitunter schwer, Visionen zu entwickeln. Entscheidungsstrukturen sind oft unklar, es fehlt an der notwendigen Finanzierung.”

    Was ursprünglich zur Weiterbildung der eigenen Kunden gedacht war, hat sich inzwischen zu einem international tätigen Aus- und Weiterbildungsunternehmen entwickelt, das nur noch zu 20 Prozent den eigenen Kunden dient. Der qualifizierte Umgang mit hochmoderner Steuerungs- und Automatisierungstechnik ist zugleich die beste Investition in den Markteintritt. Didactic hat den Ruf von FESTO auch in Afrika enorm gestärkt, ohne Vorwürfe eines neokolonialen Verhaltens.

    Business und Bildung gehen Hand in Hand

    Und Imani weiß den Erfolg seines Unternehmens klug mit den Bildungsaktivitäten zu verbinden. “Der enorme Facharbeiterbedarf auf dem Kontinent ist der vielleicht größte Hemmschuh”, so Imani. “Nur mit Entwicklungshilfe kann Afrika nicht vorangebracht werden, sondern es braucht auch Investitionen, Wissenstransfer und einen qualifizierten Arbeitsmarkt.

    Mit 22.000 Mitarbeitern hat FESTO allerdings auch eine Unternehmensgröße, die solch ein strukturiertes Vorgehen erlaubt. Gleiches gilt für Siemens, das sich besonders in Ägypten stark engagiert. Für seine Megaprojekte im Kraftwerksbau fand das Unternehmen zu wenige qualifizierte Arbeitskräfte auf dem lokalen Markt. Mit der ägyptischen und der deutschen Regierung sowie der GIZ wurde deshalb in kürzester Frist eine Berufsschule für Elektronik, Elektroinstallation und Industriemechanik geschaffen. Nach deutschem Vorbild wird im dualen System Theorie und Praxis vermittelt. Wer am Ende zu den Besten gehört, bekommt das Angebot zum Wechsel ins Unternehmen oder aber eine Weiterqualifizierung.

    Lernen als neues Geschäftsfeld

    Afrika ist bildungshungrig. Davon profitiert auch ein Unternehmen, das ursprünglich Material zum Lernen herstellte, die Schulbücher des Stuttgarter Klett-Verlages. Auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern entdeckte Klett das Lernen selbst und macht inzwischen die Hälfte seines Milliardenumsatzes als Betreiber von Kindertagesstätten und Schulen.

    Dieses Modell rollt der Verlag nun mit Partnern in Afrika aus. Sollte das zarte Pflänzchen dort gedeihen, hat Klett auch schon weitergehende Pläne. Zum Beispiel die Kooperation mit einer afrikanischen Hochschule, um Studenten den Zugang zu deutschen Universitäten zu ermöglichen. Duale Studiengänge in Südafrikas Hauptstadt Pretoria mit Unterstützung der Deutschen Außenhandelskammer sind eine neue Idee und könnten schon kommendes Jahr Wirklichkeit werden. Ausbildung und Qualifizierung aus Deutschland – in Afrika gefragter denn je.

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    Standpunkt

    Wir brauchen eine übergeordnete Afrika-Strategie

    Kay Pfaffenberger
    Kay Pfaffenberger, Professor an der Hochschule Flensburg

    Wichtige Stimmen wie Robert Kappel, Andreas Freytag und Stefan Liebing haben ihre Einschätzungen zu dem neuen Strategiepapier des BMZ ja schon geäußert. Im Kern der Kritik steht die fehlende Verzahnung mit anderen Politikbereichen. Doch im 21. Jahrhundert nicht in Zusammenhängen zu denken, ist kaum nachzuvollziehen.

    Es verdeutlicht, dass es zum einen an einer übergeordneten Afrika-Strategie fehlt, die die Bereiche wirtschaftliche Entwicklung (1), Bildung und Arbeitsmarkt (2) sowie Sicherheitspolitik und Energieversorgung (3) in einem Gesamtkonzept ressortübergreifend zu einem Lösungsansatz vereint. Zum anderen wird zu Recht auf den eurozentrischen Ansatz in Bezug auf Werte verwiesen.

    Ein Paradebeispiel ist das Sorgfaltspflichtengesetz, wo die Mitarbeit der Partnerländer unverzichtbar ist, die örtlichen Gesetze, Gegebenheiten und Normen oder Werte aber nicht (genügend) berücksichtigt werden. Es sei an den kollektiven Aufschrei in Deutschland erinnert, als die USA Sanktionen gegen Unternehmen erließen, die für Nord-Stream 2 AG arbeiteten. Positiv an dem BMZ-Papier ist, dass es die Agenda 2063 der African Union zumindest aufgreift.

    Risiken sind ungleich verteilt

    Wirtschaftliche Entwicklung bedeutet, dass die Länder in ihrer Wirtschaftskraft gestärkt werden. Dies erfolgt in der Regel nicht über staatliche Projekte, sondern über Zusammenarbeit auf Basis unternehmerischer Tätigkeiten. Ein Paradebeispiel hierfür sind die zahlreichen Projekte bei Erneuerbaren Energien.

    Problematisch sind die fehlenden Absicherungen für viele afrikanische Länder, die als nicht deckungsfähig eingestuft werden. Aus Sicht einer Institution, die keine erkennbaren Risiken eingehen darf, ist das folgerichtig. Aus entwicklungspolitischer Sicht ist es jedoch fraglich, wenn zum Beispiel für Projekte in Sahel-Staaten nicht einmal 50.000 Euro zur Verfügung stehen, im Russlandgeschäft aber 1,3 Milliarden Euro kein Problem sind. Welcher Unternehmer wird dieses Risiko allein tragen wollen, zudem verweisen Liebing und Freytag zu Recht auf die fehlende Unterstützung aus dem privaten Bankensektor.

    Das ist die Überleitung zum Thema Bildung und Arbeitsmarkt. Die geplanten gewaltigen Investitionen in die Erzeugung grünen Wasserstoffs in Afrika werden von der Europäischen Investitionsbank auf eine Billion Euro geschätzt. Allein für den Bereich “Operation and Maintenance” werden viele Arbeitskräfte benötigt. In den wesentlichen Zielländern stehe diese aber trotz hoher Arbeitslosenquoten nicht zur Verfügung. Der Aufbau entsprechender Bildungswege und Studiengänge kann auf mindestens vier bis fünf Jahre geschätzt werden. Dementsprechend würden die notwendigen Arbeitskräfte der jeweils heimischen Wirtschaft entzogen oder sie müssten teuer aus Europa herbeigeflogen werden.

    Afrika braucht nachhaltige Hilfe

    Weiterhin ist gerade der Zusammenhang einer Strategie der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung darauf angewiesen, Bedarfe der Zielländer besonders im Fokus zu haben. Am Beispiel Südafrikas, wo die Arbeitslosenquote 35 Prozent mit steigender Tendenz beträgt, zeigen sich diese Herausforderungen wie im Brennglas. Investitionen in Folgeprodukte (grüner Stahl, grüne Produktion von Düngemitteln) stehen überhaupt nicht im Blickfeld.

    Ein entwicklungspolitischer Ansatz muss dementsprechend Bildungsoffensiven fördern (in Zusammenarbeit mit dem Finanzministerium) wie auch die heimischen Bedarfe in der Energiepolitik berücksichtigen. Dazu muss (in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium) der Aufbau lokaler Produktion, etwa grünen Stahls gefördert werden, und in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium sowie dem Landwirtschaftsministerium der Aufbau grüner Düngemittelproduktion zur Stärkung der heimischen Versorgung.

    Der Ansatz zum nachhaltigen Aufbau der benötigten Kapazitäten, ob im Bereich von beruflicher Bildung oder Hochschulbildung, ist aber nicht zu erkennen. Eine solche koordinierte Aktion würde Arbeitslosigkeit senken, wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig fördern und wäre auch sicherheitspolitisch von erheblicher Bedeutung.

    Der Autor ist Professor an der Hochschule Flensburg und Leiter des Centre for Business and Technology in Africa.

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    IWF sagt leicht höheres Wachstum in Afrika voraus

    Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 3,8 Prozent für die Länder des südlichen Afrikas. Dies geht aus dem aktuellen World Economic Outlook hervor. Im kommenden Jahr könnte es sogar auf mehr als vier Prozent steigen. Der IWF unterteilt den afrikanischen Kontinent in Subsahara-Afrika und zählt Nordafrika zur Ländergruppe des Nahen Ostens. Die aktuelle IWF-Prognose fällt damit leicht höher aus als der bisherige Outlook, der im Herbst veröffentlicht wurde. Grund für die höhere Prognose seien zu erwartende Investitionen in die bisher unsichere Ölinfrastruktur Nigerias, die das Wirtschaftswachstum des Landes begünstigen werden.

    Trotz dieser Investitionen wird die Wirtschaft des Landes jedoch unterdurchschnittlich wachsen. Denn die beiden größten Volkswirtschaften der Region, Nigeria und Südafrika, bleiben voraussichtlich unter dem regionalen Durchschnitt: Nigeria werde in diesem Jahr um 3,2 Prozent und kommendes Jahr um 2,9 Prozent wachsen. Für Südafrika werden sogar nur 1,2 Prozent im Jahr 2023 und 1,3 Prozent Wachstum im Jahr 2024 prognostiziert. Dies sei unter anderem auf die andauernde südafrikanische Energiekrise zurückzuführen, die die Wirtschaft durch ständige und lange Stromausfälle trifft. Das afrikanische Wirtschaftswachstum der nächsten zwei Jahre wird vor allem durch die Region Ostafrika getrieben werden. Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) rechnet dort mit einem Zuwachs von 5 Prozent im laufenden und 5,4 Prozent im nächsten Jahr.  ajs

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    Mosambik auf dem Weg zum größten LNG-Exporteur

    Das Forum Gas exportierender Länder (GECF) kommt in seinem jüngst veröffentlichten Global Gas Outlook 2050 zu dem Schluss, dass Mosambik ab 2030 eine führende Position als LNG-Exporteur in Afrika einnehmen könnte. Das GECF prognostiziert bis 2050 eine Verflüssigungskapazität von 84 Millionen Tonnen Gas pro Jahr. Damit könne die wirtschaftliche Entwicklung des Landes vorangetrieben werden. Die Kapazität des gesamten Kontinents von heute 71 Millionen Tonnen würde dann auf 199 Millionen Tonnen steigen. Neben Mosambik werden auch Nigeria, Mauretanien und Senegal ihre Kapazitäten ausweiten.  ajs

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    Auch Equinor verlässt Nigeria

    Nun kehrt auch das norwegische Unternehmen Equinor dem westafrikanischen Land den Rücken. Nachdem zuletzt die internationalen Rohstoffunternehmen Exxon Mobil, Shell und Total Energies ihren Rückzug aus Nigeria angekündigt hatten, wird mit Equinor ein weiterer Ölförderer seine Anteile an einem Offshore-Ölfeld abstoßen. Dies meldete die Nachrichtenagentur Reuters. Experten gehen von einem möglichen Erlös von bis zu einer Milliarde Dollar aus. Grund für den Exodus sind erhebliche Mängel bei der Ölinfrastruktur sowie die stets angespannte Sicherheitslage. In der betriebswirtschaftlichen Abwägung wiegt dies offenbar schwerer als die umfangreichen Kompensationszahlungen, die nun auf die Unternehmen zukommen. Die nigerianische Regierung und die staatseigene Nigerian National Petroleum Corporation (NNPC) investieren indessen in eine bessere Absicherung der Infrastruktur. ajs

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    China schiebt Simandou-Projekt an

    Die Regierung von Guinea hat angekündigt, das Eisenerzbergwerk Simandou in Angriff nehmen zu wollen, berichtet Bloomberg. In der Hügelkette im südlichen Guinea liegt das wohl größte unerschlossene Vorkommen hochgradigen Eisenerzes. Die Mine könnte damit die größte des Kontinents werden. Auch ein Hafen und Eisenbahninfrastruktur sind geplant. An dem Projekt sind die Rohstoffunternehmen Rio Tinto und China Baowu Steel sowie das Konsortium Winning Simandou beteiligt. Bisherige Versuche, das Eisenerzvorkommen zu nutzen, waren an Streitigkeiten über Eigentumsverhältnisse und Infrastruktur sowie an politischen Umbrüchen in Guinea gescheitert.  ajs

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    Satelliten-Internet in Nigeria

    Als erstes afrikanisches Land verfügt Nigeria über Zugang zum Internet per Satellit. Die dafür notwendigen Starlink-Satelliten seien nun in Betrieb, teilte der US-amerikanische Anbieter Space X mit. Laut dem nigerianischen Minister für Kommunikation und digitale Wirtschaft, Isa Ali Pantami, gäbe es in Nigeria damit eine Breitbandabdeckung von 100 Prozent. Space X, das Unternehmen von Elon Musk, plant Starlink-Satelliten auch für Mosambik.  ajs

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    Djulio Bokondo – Hilfe zur Selbsthilfe: Fehlanzeige

    Djulio Bokondo
    Djulio Bondoko, Agrarunternehmer in Kisangani, DR Kongo

    Djulio Bondoko zeigt Qualitäten wie ein Ausdauersportler. Der Agrarunternehmer versucht seit Jahren bei internationalen Geldgebern Kapital für den Ausbau seiner Farm zu finden, stößt aber überall auf verschlossene Türen. Dabei mangelt es Bondoko wahrlich nicht am Ehrgeiz. Überschaubare fünf Hektar bewirtschaftet er derzeit in der Nähe von Kisangani, einer Großstadt im fernsten Winkel der DR Kongo.

    Djulio, wie ihn alle nennen, sucht Kapitalgeber, die es ihm ermöglichen, seine Farm auf 210 Hektar zu vergrößern. In großem Stil will er dort Gemüse, Reis, Maniok und Mais anbauen. 70 Arbeitsplätze sollen dort entstehen.

    “Meine Farm Congo Grow wird dann der erste landwirtschaftliche Großbetrieb in der Region sein”, erzählt Djulio. Denn die drei Millionen Menschen, die rund um Kisangani leben, müssen bislang mit einer unsicheren Lebensmittelversorgung zurechtkommen. Die meisten Bauern bewirtschaften Kleinstflächen, die im besten Fall gerade mal für ihre Familien reichen. Die Hauptstadt Kinshasa liegt mehr als 1200 Kilometer entfernt und ist nur per Flugzeug oder mit dem Schiff über den Kongo zu erreichen.

    Solide Ausbildung

    Die Region um Kisangani ist auf Händler angewiesen, die aus dem rund 500 Kilometer entfernten Uganda und Ruanda die Nahrungsmittel per Lkw über schlechte Straßen herankarren und dafür hohe Preise verlangen.

    Das brachte den 37 Jahre alten Unternehmer dazu, in die Landwirtschaft einzusteigen. Zunächst hatte er eine Lehrerausbildung absolviert und dann umgesattelt. Er erwarb ein erstes Diplom in Agrarwissenschaften, dann ein zweites in Landwirtschaftstechnik und schließlich einen Abschluss in Betriebswirtschaft. Im Jahr 2017 schließlich gründete er Congo Grow.

    Djulio hat sich an viele Institutionen gewandt, von denen er Unterstützung erhofft hatte: Er nahm Kontakt auf zu internationalen Organisationen für die Entwicklungshilfe, zu europäischen und afrikanischen Förderbanken, zu den großen Private-Equity-Fonds, die oft auch europäisches Fördergeld aufnehmen, um Agrarprojekte in ganz Afrika zu finanzieren. Wenn er überhaupt eine Antwort bekam, dann meist zwei, drei freundliche, aber ablehnende Sätze.

    Europäische Banken und Fonds winken ab

    Europäische Geschäftsbanken tun sich aufgrund der restriktiven Bankenregulierung in der EU schwer damit, eine Investition in einem Land wie der DR Kongo zu finanzieren. Auch Entwicklungsfinanziers, Förderbanken und Private-Equity-Fonds schrecken vor solchen Investitionen zurück. Die Kosten für Wirtschaftsprüfer, Anwälte, Steuerberater oder auch Agrarberater fallen unabhängig von der Höhe der Investition an. Bokondo bräuchte lediglich 3,5 Millionen Euro. Doch das ist möglichen Finanziers zu wenig, um eine aufwändige Prüfung zu starten.

    Er habe versucht, sagt Djulio, auch Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Er führte Anbaumethoden ein, die den Boden schonen, Fruchtfolgen, die die Vegetation intakt halten, und schuf überhaupt erste Arbeitsplätze in der Landwirtschaft. Gemeinsam mit einer staatlichen Berufsschule will er auf seiner Farm Möglichkeiten zur Weiterbildung schaffen. Vergeblich. Auch Investmentfonds, die kleinere Investitionen im Agrarbereich fördern wollen, haben abgewunken.

    Djulio Bondoko will nicht aufgeben

    “Ich verstehe nicht, warum mir niemand helfen will”, sagt Djulio. Er habe einen professionellen Businessplan erstellt, Arbeitsplätze geschaffen und wolle viele weitere aufbauen. “Vor allem sind meine Produkte frischer und billiger als die der Händler.”

    Doch von den Schwierigkeiten lässt er sich nicht unterkriegen. Stolz zeigt er Fotos seiner Frau und seiner Kinder. Er zeigt Bilder von seinem Schweinestall, den Wirtschaftsgebäuden, seinen Äckern und den Arbeitern, die dort gerade hacken. Und er zeigt den Platz, wo Gänse und Hühner untergebracht werden soll.

    “Wenn ich meine eigenen Tiere auf der Farm züchte, kann ich den Dung verwenden und muss weniger Dünger kaufen”, sagt Djulio. “Ich gehe Schritt für Schritt vor, arbeite hart und investiere das Geld, das ich verdiene, in den Kauf von Land und Maschinen.” So will er, allen Hindernissen zum Trotz, seine Farm vergrößern. “Ich werde nicht aufgeben und meinen Traum verwirklichen. Ich werde den ersten kommerziellen Landwirtschaftsbetrieb in Kisangani aufbauen.”

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    Presseschau

    Le Monde: Baumwollernte in Elfenbeinküste durch Insekten bedroht. Experten befürchten, in diesem Jahr könnten bis zu 50 Prozent der im Land angebauten Baumwolle invasiven Schädlingen zum Opfer fallen. Die aus Indien eingeschleppte Spezies ist mobiler und vermehrt sich schneller als heimische Insekten. Neben Benin, Mali und Burkina Faso zählt die Elfenbeinküste zu den Ländern mit der höchsten Baumwollproduktion in Afrika.

    Business Insider: KI für afrikanische Bauern. Um ihr Erntegut besser gegen Krankheiten und Schädlinge zu schützen, nutzen einige Landwirte inzwischen künstliche Intelligenz (KI). Die an der Pennsylvania State University entwickelten Tools sollen auch dabei helfen, die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die afrikanische Landwirtschaft in den Griff zu bekommen.

    Handelsblatt: Grüne Energie setzt Verbindlichkeit voraus. Umfangreiche Investitionen und verbindliches Engagement auf Augenhöhe sind Voraussetzungen für eine nachhaltige Energiepartnerschaft Deutschlands mit afrikanischen Staaten, kommentiert die Wirtschaftszeitung. Der Aufwand lohne sich, denn die potenzielle Rendite sei enorm.

    Al Jazeera: Tunesien drohen neue Revolten. Die von der Opposition boykottierte Parlamentswahl hat für einen Negativrekord bei der Wahlbeteiligung gesorgt. Erneute Aufstände gegen das Regime seien wahrscheinlich, da keine Besserung der schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Lage abzusehen ist, so ein Kommentar des katarischen Nachrichtensenders.

    DW: Wie Elektro-Pioniere Afrika mobil machen. Elektromobilität ist in Afrika auf dem Vormarsch. Die Lage am Äquator sorge für gleichbleibend hohe Sonnenleistung. Außerdem würden höhere Benzinpreise und sinkende Kosten für Batterien und Photovoltaik-Panels den Umstieg auf E-Mobilität befördern.

    Africa.Table Redaktion

    AFRICA.TABLE REDAKTION

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