Deutschland hat im Verlauf der vergangenen Jahre einiges an Afrika-Strategien gesehen. Doch selten hat ein solches Papier eine derart kontroverse Debatte angestoßen, wie bei Entwicklungsministerin Schulze. Vielleicht brauchten die Beziehungen, die Deutschland zu Afrika unterhält, auch gerade einen solchen Anstoß. Bärbel Kofler, die Parlamentarische Staatssekretärin im BMZ, hat sich der Debatte in einem Interview mit Table.Media gestellt.
Die Schwellenländer formieren sich neu und bilden neue Allianzen. Im Bündnis der BRICS-Staaten sind jedoch nicht Russland oder China die treibenden Kräfte. Sie hätten aus unterschiedlichen Gründen ein Interesse daran, dass sich Alternativen zu den Institutionen der Nachkriegsordnung bilden. Südafrika drängt besonders darauf, dass die BRICS an Einfluss gewinnen. Unser Korrespondent in Johannesburg, Andreas Sieren, erläutert die Hintergründe dazu.
Die Monaco Resources Group des deutschen Geschäftsmanns Axel Fischer sollte ein bedeutender Akteur auf den afrikanischen Rohstoffmärkten werden. Die notwendigen Mittel dazu besorgten sich die Tochterunternehmen von Monaco Resources am deutschen Markt für Mittelstandsanleihen. Doch jetzt kommt das Erwachen: Die Gesellschaften haben zunehmend Schwierigkeiten, diese Anleihen ordnungsgemäß zu bedienen.
Auch in dieser Ausgabe wieder aktuelle News aus Afrika und unsere Presseschau. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Wenn Ihnen der Africa.Table gefällt, leiten Sie uns bitte weiter. Und wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich für den Africa.Table und weitere Themen anmelden.

Ein häufig geäußerter Vorwurf gegen die neue Afrika-Strategie des BMZ lautet, die beteiligten Ministerien hätten sich nicht ausreichend abgestimmt. Wie arbeitet die Bundesregierung in der Afrikapolitik zusammen?
Wir sind sehr gut und eng abgestimmt untereinander zwischen BMZ, Finanz- und Wirtschaftsministerium, dem Auswärtigen Amt und auch anderen Ministerien wie zum Beispiel dem Arbeitsministerium. Es gibt ständige Runden auf Fachebene wie auch unter den Staatssekretären im Ressortkreis Afrika. Alle orientieren sich an den afrikapolitischen Leitlinien der Bundesregierung.
Kritiker sagen, wirtschaftliche Fragen kämen in der Strategie nicht ausreichend vor?
Es erstaunt mich, dass das vereinzelt so wahrgenommen wird, zumal doch der erste Schwerpunkt unserer Strategie auf die Wirtschaft abzielt. Wir haben für diese Strategie mit vielen Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft gesprochen. Ich sehe in der Strategie viele Punkte, die gerade für die deutsche Wirtschaft relevant sind, zum Beispiel zum Thema Wasserstoff und Erneuerbare Energien.
Es ist doch klar, dass die Transformationsprozesse in Afrika nur mit privaten Stakeholdern aus der Wirtschaft laufen werden. Wir werden private Investitionen in die Infrastruktur vorantreiben und das sich rasant entwickelnde digitale Unternehmertum fördern.
25 Millionen neue Arbeitsplätze jährlich werden in Afrika benötigt. Welchen Beitrag kann Deutschland da überhaupt leisten?
Wir setzen uns sehr für die innerafrikanische Freihandelszone ein. Sie kann dazu beitragen, dass Millionen Arbeitsplätze entstehen. Afrika braucht mehr regionale Mobilität innerhalb des Kontinents und Chancen für reguläre Migrationswege. Ansonsten ist Know-how-Transfer der Dreh- und Angelpunkt. Digitalisierung, Infrastruktur, Städteplanung, Verwaltung – auf all diesen Feldern können wir Wissen anbieten, oft auch kombiniert mit Finanzierung.
Der in Ihrer Strategie formulierte soziale und ökologische Wandel steht in massiver Konkurrenz zum chinesischen Vorgehen, auf dem afrikanischen Kontinent Projekte mit hohen Beträgen zu finanzieren und so Abhängigkeit zu erzeugen. Sind solche Offerten für afrikanische Regierungen nicht attraktiver als deutscher Werteexport?
Wir drücken unsere Wertvorstellungen niemandem auf. Demokratie, Menschenrechte, Geschlechtergerechtigkeit – das alles sind Werte, die auch in vielen afrikanischen Ländern geschätzt werden. Natürlich können wir den afrikanischen Partnern nicht vorschreiben, mit wem sie Handel treiben. Aber eine Strategie muss und darf auch sagen, was uns wichtig ist und wo wir stehen.
Von afrikanischer Seite wird die deutsche Bürokratie immer wieder als Hindernis in der Zusammenarbeit empfunden. Geht es nicht manchmal etwas weniger deutsch?
Wir können sicher manche Dinge vereinfachen. In unseren Partnerländern herrschen oft ganz andere Verhältnisse, für die wir zu kompliziert erscheinen mögen. Aber wir müssen auch Steuergelder überprüfbar einsetzen. Und manchmal hat Genauigkeit auch damit zu tun, dass von allen Seiten wichtige Standards eingehalten werden müssen, etwa in ökologischen Fragen, beim Arbeitsschutz oder in der Lieferkette. Aber generell müssen wir schon daran arbeiten, eine bessere Balance zwischen Transparenzpflicht und möglichst einfachen Verfahren hinzubekommen.
Das Projekt Neue Seidenstraße kommt einer aktuellen Studie zufolge China teuer zu stehen. Afrikanische Partnerländer haben bei der Begleichung ihrer Schulden immer öfter Probleme und sind auf Notkredite aus Peking angewiesen. Liegt hier eine Chance für die deutsche Entwicklungspolitik?
Ich sehe da eher Probleme der Partner. Klar ist: China muss sich an der Lösung beteiligen. Das 2020 beschlossene Common Framework für den Umgang mit hochverschuldeten Ländern muss zur Regelbasis werden. Finanzielle Instabilität darf diese Staaten nicht in eine Notlage hineintreiben, in der sozialer Friede und politische Stabilität verloren gehen.
Südafrika will den 15. BRICS-Gipfel im August in Durban nutzen, um die wirtschaftliche Kooperation mit den Partnerländern weiter auszubauen. Daran ändert auch der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und der jüngst ausgestellte internationale Haftbefehl gegen Präsident Wladimir Putin nichts. Zu BRICS gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Der Gipfel findet nach 2013 schon zum zweiten Mal in Durban statt. Bereits seit einigen Jahren produziert BRICS mit 41 Prozent der Weltbevölkerung 31,5 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes und damit mehr als die G-7-Länder, die mit knapp 31 Prozent nur noch an zweiter Stelle stehen.
Der Handel Südafrikas mit den BRICS-Staaten ist zwischen 2017 und 2021 um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen und macht inzwischen ein Fünftel des globalen Handels des Landes am Kap aus. 15 Prozent entfallen allein auf China, sechs Prozent auf Indien. Ein Großteil der Exporte sind Rohstoffe wie Kohle, Eisenerz, Mangan und Chrom. Nun soll BRICS helfen “die Lokalisierungsstrategie Südafrikas voranzutreiben und helfen, lokale Industriekapazitäten zur Versorgung der Inlands- und Exportmärkte zu entwickeln”, so Ebrahim Patel, Minister für Wirtschaftliche Entwicklung. Damit will Südafrika seine Rolle als Lokomotive für den afrikanischen Kontinent stärken. Es ist derzeit hinter Kenia, Nigeria und Ägypten die viertgrößte Volkswirtschaft. “Wir können und müssen es besser machen”, findet Anil Sooklal, Südafrikas Botschafter mit Zuständigkeit für BRICS. “Die Chancen sind da und diese Märkte wachsen weiter.”
Angesichts dieser Pläne spielt der Haftbefehl, den der Internationale Strafgerichtshof gegen Wladimir Putin wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine erlassen hat, für Südafrika keine große Rolle. Die südafrikanische Regierung lässt derzeit prüfen, was eine Teilnahme Putins an dem Gipfel rechtlich für das Land am Kap bedeuten könnte. Denn anders als die USA oder Russland ist Südafrika Vertragspartei des Rom-Statuts, und müsste damit Putin bei einer Einreise eigentlich festnehmen. Doch Südafrika hält weiterhin an seiner Freundschaft mit Russland fest. “Eine Verhaftung kommt also sicher nicht in Frage”, schreibt etwa der Daily Maverick. Das war auch beim ehemaligen sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir so: Er war zwar bei der Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft 2010 unerwünscht. 2015 hingegen nahm al-Baschir an einem Gipfel der Afrikanischen Union in Johannesburg teil und durfte das Land unbehelligt wieder verlassen, obwohl ein Gericht in Pretoria seine Festnahme angeordnet hatte.
Außenministerin Naledi Pandor feilt derweil weiter an der Beziehung Südafrikas mit Russland, das sie nach wie vor einen “alten historischen Freund” nennt. Vergangene Woche war der russische Umweltminister, Alexander Koslow, zum 17. Treffen des Ausschusses für Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit der beiden Länder zu Besuch in Pretoria. Zeitgleich fand auch die BRICS Economic Indaba statt, die Prioritäten Südafrikas im Rahmen von BRICS definieren sollte. BRICS-Botschafter Sooklal setzte sich für eine gemeinsame Strategie von Politik und Wirtschaft ein, um mehr Investitionen anzulocken. Monale Ratsoma, Afrika-Generaldirektor der seit 2016 bestehenden New Development Bank, der BRICS-Entwicklungsbank, sprach von Projekten zu Erneuerbaren Energien, der Trinkwasserversorgung und digitaler Infrastruktur in Afrika. Im Kern geht es stets um wirtschaftliche Kooperation, Handel und Industrieentwicklung, die nicht mehr von der EU oder den USA maßgeblich geprägt werden.
Auch Jim O’Neill hält Reformen für notwendig. “Der Dollar spielt eine viel zu dominante Rolle in der globalen Finanzwelt”, schrieb der ehemalige Chefökonom von Goldman Sachs jüngst in einem Artikel. Wann immer die US-Zentralbank geldpolitische Straffung oder Lockerung beschlossen hat, seien die Folgen für den Wert des Dollars dramatisch gewesen. Länder mit Schulden in Dollar seien somit starken Währungsschwankungen ausgeliefert. Auch deshalb setzten immer mehr Länder auf BRICS.
O’Neill, der den Begriff “BRIC” vor mehr als 20 Jahren erfand (damals noch ohne Südafrika), rechnet damit, dass BRICS bald um weitere Länder wachsen wird, um die Vormachtstellung des US-Dollars im globalen Handel weiter zu entschärfen. Argentinien, Saudi Arabien, die Türkei, aber auch Ägypten haben bereits Aufnahmeanträge gestellt. Das würde BRICS ein stärkeres Mitspracherecht in globalen Institutionen wie im Internationalen Währungsfonds oder Weltbank geben. Das wäre dann ganz im Sinne Südafrikas.
Auf der Webseite der Monaco Resources Group prangen saftig-grüne Landschaften unter blauem Himmel. Doch die Wirklichkeit sieht bei dem Unternehmen weniger idyllisch aus. Das Unternehmen, spezialisiert auf Infrastruktur und Rohstoffe in Westafrika, leidet unter einem Schuldenberg von mehr als einer Milliarde Euro.
Gründer der Monaco Resources ist der deutsche Geschäftsmann Valentin Axel Fischer. In Sachsen-Anhalt dürfte er noch gut bekannt sein aufgrund der Insolvenz der Gießerei Aluhett im Jahr 1999. In der Aluhett waren mehr als 125 Millionen Euro Subventionen versickert. Die Staatsanwaltschaft ermittelte damals wegen Subventionsbetrugs und anderer schwerer Wirtschaftsdelikte gegen mehrere Aluhett-Verantwortliche, darunter auch gegen Fischer. Bei der Gründung der Monaco Resources vor etwas mehr als zehn Jahren ließ er seinen ersten Vornamen weg und nennt sich seither Axel Fischer.
Mehrheitseigentümerin der Monaco Resources ist seine libanesische Frau Pascale Mitri-Younes. Innerhalb weniger Jahre wurde Monaco Resources ein vielbeachteter Afrika-Investor in Bergbau, Landwirtschaft und Logistik mit Aktivitäten in rund 20 afrikanischen Ländern. Finanziert wurde diese rasante Expansion hauptsächlich über Anleihen, die am deutschen Kapitalmarkt platziert worden sind.
Die Beteiligung Agri Resources Group hatte 2021 eine Anleihe über 50 Millionen Euro mit Fälligkeit im März 2026 (ISIN: DE000A287088) aufgelegt. Sie wird an der Börse Frankfurt gehandelt. Das Unternehmen bezeichnet sich als Spezialist für den nachhaltigen Anbau und die Verarbeitung von Agrarprodukten in Afrika und Europa. In der vergangenen Woche teilte Agri Resources mit, dass die Zinsen von 8 Prozent überwiesen würden. Nur selten veröffentlichen Anleiheschuldner eine Mitteilung über die pünktliche Bezahlung von Raten. Doch die Anleihe notiert bei nur noch 26 Prozent.
Unter den Gläubigern herrscht große Unruhe. Eine andere Beteiligung der Monaco Resources, R-Logitech, hat gerade die Bedingungen für die Gläubiger verschlechtert. Das auf Rohstoffe spezialisierte Logistikunternehmen will die in diesem Jahr auslaufende Anleihe 2018/2023 (ISIN: DE000A19WVN8) mit einem Kupon von 10,25 Prozent um bis zu drei Monate verlängern und die fälligen Zinsen später zahlen. Dafür soll es als Ausgleich höhere Zinsen geben. Die Anleihe notiert an der Börse Frankfurt bei 31 Prozent.
Eine dritte Beteiligung der Monaco Resources, Metalcorp Group, kämpft mit juristischem Ärger in Guinea. Und auch in diesem Fall sind deutsche Anleger betroffen. Die im Oktober fällige Anleihe Metalcorp 17/23 mit einem Kupon von 8,5 Prozent (ISIN: DE000A19MDV0) notiert an der Börse Frankfurt mit weniger als einem Drittel des ursprünglichen Nennwerts von 100 Prozent. Die andere mit einem Kupon von ebenfalls 8,5 Prozent (ISIN: DE000A3KRAP3) wird im Jahr 2026 fällig und wird zu nur noch 15 Prozent an der Börse Frankfurt gehandelt.
Wenigstens Metalcorp kann äußere Umstände geltend machen. Im September 2021 putschte sich in Guinea das Militär an die Macht. Im September vergangenen Jahres verhängte die Westafrikanische Wirtschaftsunion (Ecowas) Wirtschaftssanktionen, die auch ausländische Rohstoffinvestoren wie Metalcorp treffen.
Das Unternehmen hat nun angekündigt, den Bergbau in Guinea vom Aluminium- und Eisenrecycling in Europa abzuspalten. Auch führe der Vorstand sowohl Gespräche mit Investoren über einen Kauf des Recyclinggeschäfts als auch mit Anleihegläubigern über ein Darlehen, das im Jahr 2026 fällig werden soll, heißt es in einer Mitteilung von Metalcorp. Am Donnerstag vergangener Woche meldete Metalcorp, für die BAGR Non-Ferrous Group GmbH ein verbindliches Kaufangebot erhalten zu haben. Auf dieser Basis sollen die Gläubiger zustimmen, die am Freitag fällig gewordene Teilrückzahlung von acht Millionen Euro für die Anleihe 2017/2023 zu stunden. Die BAGR ist die Gesellschaft, in der das Recyclinggeschäft gebündelt ist.
Offenbar versuchen Axel Fischer und seine Frau nun, Vermögenswerte der Monaco Resources flüssigzumachen, um frische Mittel für die Bedienung der Anleihen herbeizuschaffen. Das verschlechterte Wirtschaftsumfeld aufgrund der gestiegenen Zinsen macht diese Aufgabe nicht leichter.

China Strategie 2023. 3 Stunden, 3 Sessions, 30 Köpfe aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Table.Media beleuchtet am 25. April China als Wettbewerber, Rivale und Partner. Die Digital-Konferenz schafft mitten in der aktuellen Debatte Orientierung für Entscheiderinnen und Entscheider.
Kamala Harris, die Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten, hat in der vergangenen Woche die US-Reisediplomatie nach Afrika fortgesetzt. Auf ihrem Programm standen Ghana, Tansania und Sambia. In Ghana bedankte sich Harris bei Präsident Akufo-Addo für den Einsatz für demokratische Werte in der Region und sicherte 100 Millionen Dollar zusätzliche Mittel für den Kampf gegen gewaltsamen Extremismus und Unsicherheit zu. Die Gelder sollen neben Ghana auch Benin, Guinea, Elfenbeinküste und Togo zugute kommen. Harris kündigte außerdem die African Women’s Economic Empowerment Initiative an, mit einem Umfang von einer Milliarde Dollar. Die Initiative wird größtenteils privat finanziert und soll zu mehr Geschlechtergerechtigkeit beitragen.
In Daressalam verkündete Harris eine Absichtserklärung zwischen der Export-Import Bank of the United States (EXIM) und der tansanischen Regierung. Dabei geht es um Finanzierungen von insgesamt bis zu 500 Millionen Dollar für amerikanische Exporte in Infrastruktur, Transport, digitalen Technologien sowie Klima- und Energiesicherheit. Weiterhin kündigte Harris eine Zusammenarbeit in den Bereichen 5G-Technologie und Cybersicherheit sowie den Bau einer Mineralraffinerie in Tansania an.
Im schwer verschuldeten Sambia warb Harris gemeinsam mit Präsident Hichilema für eine Umschichtung der Staatsschulden und appellierte an bilaterale Kreditgeber, Sambia einen Schuldenschnitt zu ermöglichen. Harris versprach außerdem Privathilfen in Höhe von insgesamt sieben Milliarden Dollar. Diese Mittel sollen neben Maßnahmen für Klimaschutz und -adaption auch für Korruptionsbekämpfung, wirtschaftliche und demokratische Reformen sowie Landwirtschaft aufgewandt werden.
Die USA verfolgen derzeit eine Strategie der Annäherung an afrikanische Partner. Experten sehen darin den Versuch, ein Gegenwicht zum wachsenden Einfluss Moskaus und Pekings auf dem Kontinent zu schaffen. Auch Präsident Joe Biden will Afrika noch dieses Jahr besuchen, berichtet der amerikanische Radiosender NPR. ajs
Die Spannungen zwischen Frankreich in Westafrika sind zuletzt noch einmal schärfer geworden. Nun hat die Regierung von Burkina Faso die Korrespondentinnen der beiden Tageszeitungen Le Monde und Libération ausgewiesen. Sophie Douce und Agnès Faivre wurden am Samstag, 1. April angewiesen, das Land binnen 24 Stunden zu verlassen. Diese Entscheidung sei ihr von Beamten des Geheimdienstes ohne Begründung mitgeteilt worden, sagte Sophie Douce, Korrespondentin für Le Monde Afrique.
Libération hatte in der Ausgabe vom Montag, 27. März Übergriffe der Armee aufgedeckt. Sie berichtete darüber, wie mindestens ein Soldat in einem Militärlager Kinder tötete. “Die Pressefreiheit in Burkina Faso wird seit dem Staatsstreich von Hauptmann Ibrahim Traoré am 30. September 2022 immer weiter eingeschränkt”, heißt es in einer Reaktion von Le Monde. Der Bericht von Libération sei wohl der letzte Anstoß gewesen, die beiden Journalistinnen auszuweisen, schreibt die Zeitung weiter.
Diese Ausweisung ist ein weiterer Beleg dafür, wie sehr das Ansehen Frankreichs in der Sahelzone in den vergangenen Jahren gelitten hat. Die Gründe dafür sind weitgehend unklar. Gerade Präsident Emmanuel Macron hat zuletzt versucht, mit neokolonialen und herablassenden Traditionen Frankreichs zu brechen. “Doch seine Bereitschaft, Klartext zu reden und alte Strukturen und Vorstellungen in Frage zu stellen, wurde nicht immer geschätzt, selbst von denen nicht, die nach Veränderung rufen”, urteilt Paul Melly, Analyst beim Think Tank Chatham House in London. Ein weiterer Grund dürfte auch eine wachsende Ablehnung des Westens in islamistischen Kreisen sein, die in der Region an Einfluss gewinnen. Viele Angriffe auf Frankreich aus der Region sind jedoch nicht allein gegen Frankreich gerichtet, sondern gegen den Westen insgesamt. hlr
Nach Kenntnis des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sei die islamistische Terrormiliz Boko Haram durch die jahrelangen Machtkämpfe mit der Splittergruppe “Islamischer Staat Provinz Westafrika” (ISWAP) deutlich geschwächt. Das erleichtere den Kampf der nigerianischen und anderer Streitkräfte gegen die beiden Gruppen. Ein Ende der Konflikte in Westafrika sei jedoch nicht zu erwarten.
Seit Mai 2021 hätten sich zudem etwa 100.000 mit der Miliz assoziierte Personen der nigerianischen Regierung gestellt. Die Bundesregierung bemühe sich um Wiedereingliederung ehemaliger Kämpfer, in der Hoffnung, dem Terrorismus in der Region den Boden zu entziehen. Die Region um den Tschadsee bilde dabei einen Schwerpunkt des deutschen Engagements, berichtete ein Vertreter des Auswärtigen Amtes. Für das laufende Jahr habe man humanitäre Hilfe in Höhe von 31 Millionen für die Region zugesagt. ajs
Bei einer international besetzten Panel-Diskussion hat Enertrag CEO Gunar Hering über Fortschritte beim Projekt Grüner Wasserstoff in Namibia berichtet. Die brandenburgische Enertrag ist am namibischen Hyphen-Konsortium beteiligt, das im Süden des Landes 300.000 Tonnen Grünen Wasserstoff jährlich produzieren will. Dafür sollen eine Elektrolyseanlage mit einer Kapazität von drei Gigawatt, sowie Solar- und Windanlagen mit einer Kapazität von fünf Gigawatt gebaut werden. Auch ein Hafen ist geplant.
Hyphen sei ein namibisches Unternehmen, betonte Hering mit Blick auf die Sorge eines Fragestellers, das Projekt könne rein extraktivistisch ausgestaltet werden. Der Staat Namibia werde durch Steuern, Pacht- und Lizenzgebühren mehr als die Hälfte des Mehrwerts abschöpfen. Von den 3.000 Jobs, die das Projekt direkt bringt, sollen 90 Prozent von Namibiern besetzt werden, so Hering. Auch bei der Bestellung von Teilen, etwa für Windräder, wolle man vor allem auf lokale und regionale Zulieferer setzen.
Hering stellte sich auch kritischen Fragen zum Umweltschutz. Man arbeite eng mit namibischen Umweltschützern zusammen, um Pufferzonen um besonders biodiverse Gebiete zu schaffen. Außerdem setze man, anders als in Großprojekten bei Öl, Gas und Bergbau üblich, auf eine internationale Finanzierung durch kommerzielle Banken, so Hering. Damit einher gingen strikte Vorschriften der International Finance Corporation, deren Einhaltung dann durch die Banken kontrolliert werde. ajs
Mindestens 1.200 Menschen sind gestorben, Hunderte werden noch vermisst, Hunderttausende haben ihr Zuhause verloren: Das ist die verheerende Bilanz des tropischen Zyklons Freddy, der bis Mitte März über Madagaskar, Malawi, Mosambik und weitere Länder Südostafrikas hinweggezogen ist.
Der Klimawandel habe für den Zyklon wahrscheinlich eine Rolle gespielt, sagt die Klimaforscherin Friederike Otto vom Imperial College in London. Die Erderwärmung mache starke Stürme wahrscheinlicher und sorge für deutlich mehr Niederschlag. Zudem seien die vom Zyklon getroffenen Länder besonders verwundbar, die Folgen der Stürme deshalb besonders schlimm. Freddy hatte mehrmals an Stärke zugenommen und schließlich die höchste Kategorie 5 erreicht.
Genito Maure, Klimaforscher an der Eduardo Mondlane University in Mosambik, fordert, Stadtplanung und Planung für den ländlichen Raum in den betroffenen Regionen an die veränderten Verhältnisse anzupassen. Das Übergangskommitee (Transitional Committee), das die Struktur für den “Loss and Damage“-Fonds vorbereitet, müsse bis zur kommenden COP28 konkrete Ergebnisse vorlegen. “Wir brauchen eine Finanzierung, die sehr schnell beginnt”, forderte Saleemul Huq, Direktor des Internationalen Instituts für Klimawandel und Entwicklung in Dhaka beim Table.Live-Briefing “German Roadmap to COP28”.
Freddy war in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: Laut Welt-Meteorologie-Organisation WMO legte der Sturm eine 8.000 Kilometer lange Strecke zurück und setzte dabei so viel Energie frei wie “eine komplette durchschnittliche Hurrikansaison im Nordatlantik”. Alexandra Endres und Harald Prokosch

Vertrauen ist die entscheidende Währung der Wirtschaft und der Politik. In schwierigen Zeiten, Krisen und Konflikten steigt der Wert dieser Währung enorm. Umgekehrt kann es teuer werden, wenn das Vertrauen Schaden nimmt. In den Beziehungen Europas zu Afrika ist in den vergangenen Jahren das ein oder andere zu Bruch gegangen. In den Jahren der Pandemie machte sich auf dem Kontinent vielerorts Enttäuschung breit, wenn Impfdosen, Masken oder Testkits ungeachtet der vielbeschworenen globalen Solidarität nicht ankamen. Auch wurden Impfstoffe geliefert, die die Bevölkerung in Europa und den USA aus Angst vor Nebenwirkungen ablehnte.
In afrikanischen Ländern fühlte man sich deklassiert. Als Wissenschaftler in Südafrika als erste die Omikron-Variante des Corona-Virus sequenzierten und die Welt über eine global verbreitete Mutation informierten, belegte man Südafrika und Namibia mit einem Reisebann – mitten in der Hauptsaison. Ein weiterer ökonomischer Schlag für diese auch vom Tourismus abhängige Region, und Anlass zu wütenden politischen Repliken.
Wenn es eng wird auf den Weltmärkten, wenn Krisen lebenswichtige Produkte verteuern, trifft es den afrikanischen Kontinent mit doppelter Härte. Dann werden die afrikanischen Nachfrager auf dem Weltmarkt ausgepreist und können bei astronomisch steigenden Kosten für knappe Güter nicht mithalten. Das gilt für Impfstoffe, und seit dem Krieg gegen die Ukraine für Dünger, Getreide, und Energie – mit weitreichenden Folgen.
Wenn landwirtschaftliche Erträge sinken, wenn sich die Preise für Brot verdreifachen, wenn sich Transporte massiv verteuern, bedeutet das für Millionen Menschen Armut und Unsicherheit. Dass afrikanische Länder in diesen Zeiten nicht an günstige Kredite kommen und von internationalen Rating-Agenturen weiter herabgestuft werden, während die europäischen Regierungen immer neue Sondervermögen auflegen, verzerrt den Wettbewerb zusätzlich und stresst das Vertrauen afrikanischer Regierungen in ihre Partner.
Weder die Corona-Pandemie, noch der Krieg Russlands gegen die Ukraine oder der Klimawandel wurden in Afrika verursacht. Es sind externe Schocks, die für wirtschaftliche Rezession und Finanzkrisen sorgen und den Kontinent in seiner Entwicklung zu einem Zeitpunkt trafen, als es zügig voran ging.
Keine Region ist so stark vom Weltmarkt abhängig und kann ihn so wenig beeinflussen wie Afrika. In der aktuellen Krisensituation sind afrikanische Länder auf verlässliche Partnerschaften angewiesen: Eine vielversprechende Option für Europa, Freunde und Märkte zu finden, und ein ebenso hohes Risiko, wenn man die Chance vertut.
Unsere afrikanischen Partner sind in der Krise misstrauisch geworden, sie reagieren sensibler auf belehrende Untertöne, lesen die diplomatische Symbolik, wenn afrikanische Minister und Ministerinnen mit deutschen Abteilungsleitungen abgespeist werden sehr genau, und sie achten darauf, ob und welche Taten den Versprechen folgen.
“Die Europäer reden gern”, heißt es, und “sie schließen gerne Verträge”. Für afrikanische Partner ist es wichtig, dass Verträge mehr beinhalten als Optionen und die darin zugesagten Geldbeträge tatsächlich ankommen. Dass dies oft nur in Bruchteilen passiert, oder zeitlich auf die lange Bank geschoben wird, irritiert. Von chinesischen Partnern sind sie anderes gewohnt. Gesagt getan, ist da die Devise. Europa und ganz besonders Deutschland gelten dagegen als bürokratisch und umständlich.
Afrikanische Regierungen schauen genau hin und sind empört, wenn man hierzulande die Laufzeit von Kohlekraftwerken verlängert und schmutziges Fracking-Gas ordert, dem afrikanischen Kontinent Gas jedoch nicht als Brückentechnologie zugestehen mag – auch nicht angesichts der Zahl von 600 Millionen Afrikanern, die in den kommenden Jahren erstmals mit Elektrizität versorgt werden müssen.
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass zum Beispiel die Demokratische Republik Kongo mehr Geld für Klimaprojekte aus dem Globalen Norden fordert und ankündigt, ansonsten die Ölexploration im Kongobecken voranzutreiben. Erpressung, meinen die einen, für das eigene Interesse einstehen, die anderen. Wenn Europa seine Diversifizierung jedoch nachhaltig vorantreiben will, muss es sich auf dieses neue Selbstbewusstsein einstellen.
Ingrid Hamm ist Gründerin und Geschäftsführerin des Think Tanks Global Perspectives Initiative in Berlin.
DW: Interview mit Kenias Präsident William Ruto. Anlässlich seines Berlin-Besuchs sprach Präsident Ruto mit dem deutschen Auslandsrundfunk unter anderem über den Ukrainekrieg, die Proteste in Nairobi und das diplomatische Gerangel um Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent.
Financial Times: DR Kongo plant Verdopplung der Kupferproduktion. Der kongolesische Finanzminister Nicolas Kazadi beschreibt im Interview mit der britischen Finanzzeitung die Pläne seines Landes, mehr Kupfer, aber auch Kobalt, Coltan, Gold und Lithium zu produzieren.
Foreign Policy: China will Aufklärung in Zentralafrikanischer Republik. Nach dem Tod von neun chinesischen Minenarbeitern in der Nähe von Bambari fordert Präsident Xi die unverzügliche Aufklärung und Bestrafung des Angriffs. Die Täter könnten Rebellen gewesen sein oder aber die russische Söldnertruppe Wagner.
NZZ: Chinesische Mall sorgt für Unmut in Nairobi. Der China Square ist ein Supermarkt in chinesischem Besitz, mit chinesischen Importgütern, in dem es nahezu alles gibt und vieles günstiger als bei einheimischen Händlern. In Nairobi sehen die Händler darin eine Art neuen Kolonialismus.
Bloomberg: Südafrika auf dem Weg zum ‘Failed State’. Einst war Cyril Ramaphosas Wahl zum Präsidenten von Südafrika euphorisch begrüßt worden, heute steht das Land eher schlechter da als damals. Korruption, Kriminalität und die andauernde Energiekrise setzen Südafrika schwer zu.
The Economist: Simbabwes Regierungspartei steht Entwicklung im Wege. Die Partei ZANU-PF von Präsident Emmerson Mnangagwa verhindert durch Korruption und antidemokratische Methoden echten wirtschaftlichen und politischen Fortschritt in Simbabwe. Doch der Westen hat das Land noch nicht aufgegeben, auch aus geopolitischem Kalkül.
Foreign Policy: Afrikas Jugend ist Lösung für demographische Probleme des Westens. Alternde Bevölkerung und niedrige Geburtenraten in westlichen Ländern bereiten Ökonomen Sorgen, was den Erhalt des Wohlstandes angeht. Mehr Migration wäre ein Ausweg – doch der Westen sträubt sich.

Der marokkanische König Mohammed VI. lud in der vergangenen Woche zum “Nationalen Tag der Industrie”, und obwohl die Marokkaner Ramadan feiern, war die Veranstaltung in Casablanca gut besucht. Ein Grund dafür war sicher, dass der König selbst die Konferenz eröffnete. Marokko sei heute unumgänglich in der Welt der Spitzentechnologie, lautete der Kernsatz seiner Ansprache.
Für diese Behauptung kann Marokko gute Belege anführen: Tangermed, ein riesiges Ensemble aus Sonderwirtschaftszonen rund um die Hafenstadt Tanger, ist ein solches Erfolgsbeispiel. Marokko ist heute bereits fester Bestand der Autoindustrie wie auch der Luft- und Raumfahrtindustrie. Mit der Attijariwafa Bank und der BMCE hat das Land zwei Banken, die führend in Afrika sind. Außerdem sind in Casablanca bedeutende Anbieter aus der Industrie oder der Lebensmittelbranche wie Unimer angesiedelt.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt laut König Mohammed darin, dass sich das Land wirtschaftlich der Welt geöffnet habe und eine klar definierte Industrie-Strategie entwickelt habe, die zielstrebig umgesetzt werde. Einen Faktor aber hat der König ausgelassen: Das ist er selbst. Kaum ein Staatschef in Afrika ist so wirtschaftsorientiert wie Mohammed VI. und denkt so langfristig wie er. Seine Autorität im Land stützt sich darauf, dass sich die königliche Familie auf eine Abstammung vom Propheten Mohammed berufen kann und Marokko sich zu Recht als das “cherifianische Königreich” bezeichnet. Die Cherifen sind islamische Prinzen, die über Ali und Fatima von Mohammed abstammen.
Kritik an Mohammed VI. verbietet sich in Marokko. Niemand würde sich herausnehmen, etwas Abträgliches, Witziges oder Despektierliches über die königliche Familie zu sagen. Am 21. August wird der 19. Monarch in der Alawiden-Dynastie seinen 60. Geburtstag feiern. Er ist der älteste Sohn Hassans II. und dessen Hauptfrau Laila Latifa, die in Marokko als die “Mutter der königlichen Kinder” verehrt wird. Dass Mohammeds Mutter Berberin ist, die auch deren Sprache Tamazight spricht, trägt zu ihrer Popularität weiter bei.
Mohammed VI. studierte in Rabat Jura und wurde an der Universität Nizza promoviert. Als Mohammed VI. im Jahr 1999 nach dem Tod seines Vaters den Thron bestieg, brachte der neue König somit eine solide akademische Ausbildung mit. Politisch nimmt er seinen Titel “Oberhaupt der Gläubigen” ernst und versteht sich als Beschützer aller religiösen Gruppen im Land, einschließlich der Juden und Christen.
Mohammed VI. nutzte seinen Einfluss, um Marokko zu einem der Pionierländer für Erneuerbare Energie in Afrika zu machen. So trieb er den Bau des wohl größten Solarkraftwerks der Welt “Noor” (Licht) nahe der Stadt Ouarzazate mit einer Leistung von rund 600 Megawatt maßgeblich voran.
Im Zentrum der Unternehmensbeteiligungen der königlichen Familie steht die Holdinggesellschaft Al Mada, der früheren Société Nationale d’investissement. An dieser ist die königliche Holding Siger der Hauptaktionär, neben internationalen Teilhabern und marokkanischen Beteiligungsgesellschaften. Al Mada hält Beteiligungen an der Attijariwafa Bank, an der Telekomgesellschaft Inwi oder an der Nareva Holding, die den Ausbau Erneuerbarer Energien in Marokko vorantreibt. Hinzu kommen Beteiligungen an Hotels, Agrarunternehmen, Versicherungen, Zementwerken, Autohändlern und vielem mehr.
Unter Mohammeds Einfluss wurde Al Mada jedoch kein Instrument eines etwaigen Staatskapitalismus, sondern eine Investmentgesellschaft, die vor allem Finanzbeteiligungen sucht. So konnte die französische Supermarktkette Carrefour ungehindert nach Marokko expandieren, obwohl sie der königlichen Supermarktkette Marjane direkt Konkurrenz macht.
Auch wenn der König wirtschaftsliberal auftritt, so sollte doch niemand seine Autorität infrage stellen. Diese Erfahrung machte die französische Einzelhandelsgruppe Auchan, die ihr Engagement in Marokko ohne weitere Erklärungen 2007 überraschend beendet hatte. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron macht derzeit diese Erfahrung. Die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern befinden sich gerade auf einem Tiefpunkt. Christian von Hiller
Deutschland hat im Verlauf der vergangenen Jahre einiges an Afrika-Strategien gesehen. Doch selten hat ein solches Papier eine derart kontroverse Debatte angestoßen, wie bei Entwicklungsministerin Schulze. Vielleicht brauchten die Beziehungen, die Deutschland zu Afrika unterhält, auch gerade einen solchen Anstoß. Bärbel Kofler, die Parlamentarische Staatssekretärin im BMZ, hat sich der Debatte in einem Interview mit Table.Media gestellt.
Die Schwellenländer formieren sich neu und bilden neue Allianzen. Im Bündnis der BRICS-Staaten sind jedoch nicht Russland oder China die treibenden Kräfte. Sie hätten aus unterschiedlichen Gründen ein Interesse daran, dass sich Alternativen zu den Institutionen der Nachkriegsordnung bilden. Südafrika drängt besonders darauf, dass die BRICS an Einfluss gewinnen. Unser Korrespondent in Johannesburg, Andreas Sieren, erläutert die Hintergründe dazu.
Die Monaco Resources Group des deutschen Geschäftsmanns Axel Fischer sollte ein bedeutender Akteur auf den afrikanischen Rohstoffmärkten werden. Die notwendigen Mittel dazu besorgten sich die Tochterunternehmen von Monaco Resources am deutschen Markt für Mittelstandsanleihen. Doch jetzt kommt das Erwachen: Die Gesellschaften haben zunehmend Schwierigkeiten, diese Anleihen ordnungsgemäß zu bedienen.
Auch in dieser Ausgabe wieder aktuelle News aus Afrika und unsere Presseschau. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Wenn Ihnen der Africa.Table gefällt, leiten Sie uns bitte weiter. Und wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich für den Africa.Table und weitere Themen anmelden.

Ein häufig geäußerter Vorwurf gegen die neue Afrika-Strategie des BMZ lautet, die beteiligten Ministerien hätten sich nicht ausreichend abgestimmt. Wie arbeitet die Bundesregierung in der Afrikapolitik zusammen?
Wir sind sehr gut und eng abgestimmt untereinander zwischen BMZ, Finanz- und Wirtschaftsministerium, dem Auswärtigen Amt und auch anderen Ministerien wie zum Beispiel dem Arbeitsministerium. Es gibt ständige Runden auf Fachebene wie auch unter den Staatssekretären im Ressortkreis Afrika. Alle orientieren sich an den afrikapolitischen Leitlinien der Bundesregierung.
Kritiker sagen, wirtschaftliche Fragen kämen in der Strategie nicht ausreichend vor?
Es erstaunt mich, dass das vereinzelt so wahrgenommen wird, zumal doch der erste Schwerpunkt unserer Strategie auf die Wirtschaft abzielt. Wir haben für diese Strategie mit vielen Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft gesprochen. Ich sehe in der Strategie viele Punkte, die gerade für die deutsche Wirtschaft relevant sind, zum Beispiel zum Thema Wasserstoff und Erneuerbare Energien.
Es ist doch klar, dass die Transformationsprozesse in Afrika nur mit privaten Stakeholdern aus der Wirtschaft laufen werden. Wir werden private Investitionen in die Infrastruktur vorantreiben und das sich rasant entwickelnde digitale Unternehmertum fördern.
25 Millionen neue Arbeitsplätze jährlich werden in Afrika benötigt. Welchen Beitrag kann Deutschland da überhaupt leisten?
Wir setzen uns sehr für die innerafrikanische Freihandelszone ein. Sie kann dazu beitragen, dass Millionen Arbeitsplätze entstehen. Afrika braucht mehr regionale Mobilität innerhalb des Kontinents und Chancen für reguläre Migrationswege. Ansonsten ist Know-how-Transfer der Dreh- und Angelpunkt. Digitalisierung, Infrastruktur, Städteplanung, Verwaltung – auf all diesen Feldern können wir Wissen anbieten, oft auch kombiniert mit Finanzierung.
Der in Ihrer Strategie formulierte soziale und ökologische Wandel steht in massiver Konkurrenz zum chinesischen Vorgehen, auf dem afrikanischen Kontinent Projekte mit hohen Beträgen zu finanzieren und so Abhängigkeit zu erzeugen. Sind solche Offerten für afrikanische Regierungen nicht attraktiver als deutscher Werteexport?
Wir drücken unsere Wertvorstellungen niemandem auf. Demokratie, Menschenrechte, Geschlechtergerechtigkeit – das alles sind Werte, die auch in vielen afrikanischen Ländern geschätzt werden. Natürlich können wir den afrikanischen Partnern nicht vorschreiben, mit wem sie Handel treiben. Aber eine Strategie muss und darf auch sagen, was uns wichtig ist und wo wir stehen.
Von afrikanischer Seite wird die deutsche Bürokratie immer wieder als Hindernis in der Zusammenarbeit empfunden. Geht es nicht manchmal etwas weniger deutsch?
Wir können sicher manche Dinge vereinfachen. In unseren Partnerländern herrschen oft ganz andere Verhältnisse, für die wir zu kompliziert erscheinen mögen. Aber wir müssen auch Steuergelder überprüfbar einsetzen. Und manchmal hat Genauigkeit auch damit zu tun, dass von allen Seiten wichtige Standards eingehalten werden müssen, etwa in ökologischen Fragen, beim Arbeitsschutz oder in der Lieferkette. Aber generell müssen wir schon daran arbeiten, eine bessere Balance zwischen Transparenzpflicht und möglichst einfachen Verfahren hinzubekommen.
Das Projekt Neue Seidenstraße kommt einer aktuellen Studie zufolge China teuer zu stehen. Afrikanische Partnerländer haben bei der Begleichung ihrer Schulden immer öfter Probleme und sind auf Notkredite aus Peking angewiesen. Liegt hier eine Chance für die deutsche Entwicklungspolitik?
Ich sehe da eher Probleme der Partner. Klar ist: China muss sich an der Lösung beteiligen. Das 2020 beschlossene Common Framework für den Umgang mit hochverschuldeten Ländern muss zur Regelbasis werden. Finanzielle Instabilität darf diese Staaten nicht in eine Notlage hineintreiben, in der sozialer Friede und politische Stabilität verloren gehen.
Südafrika will den 15. BRICS-Gipfel im August in Durban nutzen, um die wirtschaftliche Kooperation mit den Partnerländern weiter auszubauen. Daran ändert auch der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und der jüngst ausgestellte internationale Haftbefehl gegen Präsident Wladimir Putin nichts. Zu BRICS gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Der Gipfel findet nach 2013 schon zum zweiten Mal in Durban statt. Bereits seit einigen Jahren produziert BRICS mit 41 Prozent der Weltbevölkerung 31,5 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes und damit mehr als die G-7-Länder, die mit knapp 31 Prozent nur noch an zweiter Stelle stehen.
Der Handel Südafrikas mit den BRICS-Staaten ist zwischen 2017 und 2021 um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen und macht inzwischen ein Fünftel des globalen Handels des Landes am Kap aus. 15 Prozent entfallen allein auf China, sechs Prozent auf Indien. Ein Großteil der Exporte sind Rohstoffe wie Kohle, Eisenerz, Mangan und Chrom. Nun soll BRICS helfen “die Lokalisierungsstrategie Südafrikas voranzutreiben und helfen, lokale Industriekapazitäten zur Versorgung der Inlands- und Exportmärkte zu entwickeln”, so Ebrahim Patel, Minister für Wirtschaftliche Entwicklung. Damit will Südafrika seine Rolle als Lokomotive für den afrikanischen Kontinent stärken. Es ist derzeit hinter Kenia, Nigeria und Ägypten die viertgrößte Volkswirtschaft. “Wir können und müssen es besser machen”, findet Anil Sooklal, Südafrikas Botschafter mit Zuständigkeit für BRICS. “Die Chancen sind da und diese Märkte wachsen weiter.”
Angesichts dieser Pläne spielt der Haftbefehl, den der Internationale Strafgerichtshof gegen Wladimir Putin wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine erlassen hat, für Südafrika keine große Rolle. Die südafrikanische Regierung lässt derzeit prüfen, was eine Teilnahme Putins an dem Gipfel rechtlich für das Land am Kap bedeuten könnte. Denn anders als die USA oder Russland ist Südafrika Vertragspartei des Rom-Statuts, und müsste damit Putin bei einer Einreise eigentlich festnehmen. Doch Südafrika hält weiterhin an seiner Freundschaft mit Russland fest. “Eine Verhaftung kommt also sicher nicht in Frage”, schreibt etwa der Daily Maverick. Das war auch beim ehemaligen sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir so: Er war zwar bei der Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft 2010 unerwünscht. 2015 hingegen nahm al-Baschir an einem Gipfel der Afrikanischen Union in Johannesburg teil und durfte das Land unbehelligt wieder verlassen, obwohl ein Gericht in Pretoria seine Festnahme angeordnet hatte.
Außenministerin Naledi Pandor feilt derweil weiter an der Beziehung Südafrikas mit Russland, das sie nach wie vor einen “alten historischen Freund” nennt. Vergangene Woche war der russische Umweltminister, Alexander Koslow, zum 17. Treffen des Ausschusses für Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit der beiden Länder zu Besuch in Pretoria. Zeitgleich fand auch die BRICS Economic Indaba statt, die Prioritäten Südafrikas im Rahmen von BRICS definieren sollte. BRICS-Botschafter Sooklal setzte sich für eine gemeinsame Strategie von Politik und Wirtschaft ein, um mehr Investitionen anzulocken. Monale Ratsoma, Afrika-Generaldirektor der seit 2016 bestehenden New Development Bank, der BRICS-Entwicklungsbank, sprach von Projekten zu Erneuerbaren Energien, der Trinkwasserversorgung und digitaler Infrastruktur in Afrika. Im Kern geht es stets um wirtschaftliche Kooperation, Handel und Industrieentwicklung, die nicht mehr von der EU oder den USA maßgeblich geprägt werden.
Auch Jim O’Neill hält Reformen für notwendig. “Der Dollar spielt eine viel zu dominante Rolle in der globalen Finanzwelt”, schrieb der ehemalige Chefökonom von Goldman Sachs jüngst in einem Artikel. Wann immer die US-Zentralbank geldpolitische Straffung oder Lockerung beschlossen hat, seien die Folgen für den Wert des Dollars dramatisch gewesen. Länder mit Schulden in Dollar seien somit starken Währungsschwankungen ausgeliefert. Auch deshalb setzten immer mehr Länder auf BRICS.
O’Neill, der den Begriff “BRIC” vor mehr als 20 Jahren erfand (damals noch ohne Südafrika), rechnet damit, dass BRICS bald um weitere Länder wachsen wird, um die Vormachtstellung des US-Dollars im globalen Handel weiter zu entschärfen. Argentinien, Saudi Arabien, die Türkei, aber auch Ägypten haben bereits Aufnahmeanträge gestellt. Das würde BRICS ein stärkeres Mitspracherecht in globalen Institutionen wie im Internationalen Währungsfonds oder Weltbank geben. Das wäre dann ganz im Sinne Südafrikas.
Auf der Webseite der Monaco Resources Group prangen saftig-grüne Landschaften unter blauem Himmel. Doch die Wirklichkeit sieht bei dem Unternehmen weniger idyllisch aus. Das Unternehmen, spezialisiert auf Infrastruktur und Rohstoffe in Westafrika, leidet unter einem Schuldenberg von mehr als einer Milliarde Euro.
Gründer der Monaco Resources ist der deutsche Geschäftsmann Valentin Axel Fischer. In Sachsen-Anhalt dürfte er noch gut bekannt sein aufgrund der Insolvenz der Gießerei Aluhett im Jahr 1999. In der Aluhett waren mehr als 125 Millionen Euro Subventionen versickert. Die Staatsanwaltschaft ermittelte damals wegen Subventionsbetrugs und anderer schwerer Wirtschaftsdelikte gegen mehrere Aluhett-Verantwortliche, darunter auch gegen Fischer. Bei der Gründung der Monaco Resources vor etwas mehr als zehn Jahren ließ er seinen ersten Vornamen weg und nennt sich seither Axel Fischer.
Mehrheitseigentümerin der Monaco Resources ist seine libanesische Frau Pascale Mitri-Younes. Innerhalb weniger Jahre wurde Monaco Resources ein vielbeachteter Afrika-Investor in Bergbau, Landwirtschaft und Logistik mit Aktivitäten in rund 20 afrikanischen Ländern. Finanziert wurde diese rasante Expansion hauptsächlich über Anleihen, die am deutschen Kapitalmarkt platziert worden sind.
Die Beteiligung Agri Resources Group hatte 2021 eine Anleihe über 50 Millionen Euro mit Fälligkeit im März 2026 (ISIN: DE000A287088) aufgelegt. Sie wird an der Börse Frankfurt gehandelt. Das Unternehmen bezeichnet sich als Spezialist für den nachhaltigen Anbau und die Verarbeitung von Agrarprodukten in Afrika und Europa. In der vergangenen Woche teilte Agri Resources mit, dass die Zinsen von 8 Prozent überwiesen würden. Nur selten veröffentlichen Anleiheschuldner eine Mitteilung über die pünktliche Bezahlung von Raten. Doch die Anleihe notiert bei nur noch 26 Prozent.
Unter den Gläubigern herrscht große Unruhe. Eine andere Beteiligung der Monaco Resources, R-Logitech, hat gerade die Bedingungen für die Gläubiger verschlechtert. Das auf Rohstoffe spezialisierte Logistikunternehmen will die in diesem Jahr auslaufende Anleihe 2018/2023 (ISIN: DE000A19WVN8) mit einem Kupon von 10,25 Prozent um bis zu drei Monate verlängern und die fälligen Zinsen später zahlen. Dafür soll es als Ausgleich höhere Zinsen geben. Die Anleihe notiert an der Börse Frankfurt bei 31 Prozent.
Eine dritte Beteiligung der Monaco Resources, Metalcorp Group, kämpft mit juristischem Ärger in Guinea. Und auch in diesem Fall sind deutsche Anleger betroffen. Die im Oktober fällige Anleihe Metalcorp 17/23 mit einem Kupon von 8,5 Prozent (ISIN: DE000A19MDV0) notiert an der Börse Frankfurt mit weniger als einem Drittel des ursprünglichen Nennwerts von 100 Prozent. Die andere mit einem Kupon von ebenfalls 8,5 Prozent (ISIN: DE000A3KRAP3) wird im Jahr 2026 fällig und wird zu nur noch 15 Prozent an der Börse Frankfurt gehandelt.
Wenigstens Metalcorp kann äußere Umstände geltend machen. Im September 2021 putschte sich in Guinea das Militär an die Macht. Im September vergangenen Jahres verhängte die Westafrikanische Wirtschaftsunion (Ecowas) Wirtschaftssanktionen, die auch ausländische Rohstoffinvestoren wie Metalcorp treffen.
Das Unternehmen hat nun angekündigt, den Bergbau in Guinea vom Aluminium- und Eisenrecycling in Europa abzuspalten. Auch führe der Vorstand sowohl Gespräche mit Investoren über einen Kauf des Recyclinggeschäfts als auch mit Anleihegläubigern über ein Darlehen, das im Jahr 2026 fällig werden soll, heißt es in einer Mitteilung von Metalcorp. Am Donnerstag vergangener Woche meldete Metalcorp, für die BAGR Non-Ferrous Group GmbH ein verbindliches Kaufangebot erhalten zu haben. Auf dieser Basis sollen die Gläubiger zustimmen, die am Freitag fällig gewordene Teilrückzahlung von acht Millionen Euro für die Anleihe 2017/2023 zu stunden. Die BAGR ist die Gesellschaft, in der das Recyclinggeschäft gebündelt ist.
Offenbar versuchen Axel Fischer und seine Frau nun, Vermögenswerte der Monaco Resources flüssigzumachen, um frische Mittel für die Bedienung der Anleihen herbeizuschaffen. Das verschlechterte Wirtschaftsumfeld aufgrund der gestiegenen Zinsen macht diese Aufgabe nicht leichter.

China Strategie 2023. 3 Stunden, 3 Sessions, 30 Köpfe aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Table.Media beleuchtet am 25. April China als Wettbewerber, Rivale und Partner. Die Digital-Konferenz schafft mitten in der aktuellen Debatte Orientierung für Entscheiderinnen und Entscheider.
Kamala Harris, die Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten, hat in der vergangenen Woche die US-Reisediplomatie nach Afrika fortgesetzt. Auf ihrem Programm standen Ghana, Tansania und Sambia. In Ghana bedankte sich Harris bei Präsident Akufo-Addo für den Einsatz für demokratische Werte in der Region und sicherte 100 Millionen Dollar zusätzliche Mittel für den Kampf gegen gewaltsamen Extremismus und Unsicherheit zu. Die Gelder sollen neben Ghana auch Benin, Guinea, Elfenbeinküste und Togo zugute kommen. Harris kündigte außerdem die African Women’s Economic Empowerment Initiative an, mit einem Umfang von einer Milliarde Dollar. Die Initiative wird größtenteils privat finanziert und soll zu mehr Geschlechtergerechtigkeit beitragen.
In Daressalam verkündete Harris eine Absichtserklärung zwischen der Export-Import Bank of the United States (EXIM) und der tansanischen Regierung. Dabei geht es um Finanzierungen von insgesamt bis zu 500 Millionen Dollar für amerikanische Exporte in Infrastruktur, Transport, digitalen Technologien sowie Klima- und Energiesicherheit. Weiterhin kündigte Harris eine Zusammenarbeit in den Bereichen 5G-Technologie und Cybersicherheit sowie den Bau einer Mineralraffinerie in Tansania an.
Im schwer verschuldeten Sambia warb Harris gemeinsam mit Präsident Hichilema für eine Umschichtung der Staatsschulden und appellierte an bilaterale Kreditgeber, Sambia einen Schuldenschnitt zu ermöglichen. Harris versprach außerdem Privathilfen in Höhe von insgesamt sieben Milliarden Dollar. Diese Mittel sollen neben Maßnahmen für Klimaschutz und -adaption auch für Korruptionsbekämpfung, wirtschaftliche und demokratische Reformen sowie Landwirtschaft aufgewandt werden.
Die USA verfolgen derzeit eine Strategie der Annäherung an afrikanische Partner. Experten sehen darin den Versuch, ein Gegenwicht zum wachsenden Einfluss Moskaus und Pekings auf dem Kontinent zu schaffen. Auch Präsident Joe Biden will Afrika noch dieses Jahr besuchen, berichtet der amerikanische Radiosender NPR. ajs
Die Spannungen zwischen Frankreich in Westafrika sind zuletzt noch einmal schärfer geworden. Nun hat die Regierung von Burkina Faso die Korrespondentinnen der beiden Tageszeitungen Le Monde und Libération ausgewiesen. Sophie Douce und Agnès Faivre wurden am Samstag, 1. April angewiesen, das Land binnen 24 Stunden zu verlassen. Diese Entscheidung sei ihr von Beamten des Geheimdienstes ohne Begründung mitgeteilt worden, sagte Sophie Douce, Korrespondentin für Le Monde Afrique.
Libération hatte in der Ausgabe vom Montag, 27. März Übergriffe der Armee aufgedeckt. Sie berichtete darüber, wie mindestens ein Soldat in einem Militärlager Kinder tötete. “Die Pressefreiheit in Burkina Faso wird seit dem Staatsstreich von Hauptmann Ibrahim Traoré am 30. September 2022 immer weiter eingeschränkt”, heißt es in einer Reaktion von Le Monde. Der Bericht von Libération sei wohl der letzte Anstoß gewesen, die beiden Journalistinnen auszuweisen, schreibt die Zeitung weiter.
Diese Ausweisung ist ein weiterer Beleg dafür, wie sehr das Ansehen Frankreichs in der Sahelzone in den vergangenen Jahren gelitten hat. Die Gründe dafür sind weitgehend unklar. Gerade Präsident Emmanuel Macron hat zuletzt versucht, mit neokolonialen und herablassenden Traditionen Frankreichs zu brechen. “Doch seine Bereitschaft, Klartext zu reden und alte Strukturen und Vorstellungen in Frage zu stellen, wurde nicht immer geschätzt, selbst von denen nicht, die nach Veränderung rufen”, urteilt Paul Melly, Analyst beim Think Tank Chatham House in London. Ein weiterer Grund dürfte auch eine wachsende Ablehnung des Westens in islamistischen Kreisen sein, die in der Region an Einfluss gewinnen. Viele Angriffe auf Frankreich aus der Region sind jedoch nicht allein gegen Frankreich gerichtet, sondern gegen den Westen insgesamt. hlr
Nach Kenntnis des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sei die islamistische Terrormiliz Boko Haram durch die jahrelangen Machtkämpfe mit der Splittergruppe “Islamischer Staat Provinz Westafrika” (ISWAP) deutlich geschwächt. Das erleichtere den Kampf der nigerianischen und anderer Streitkräfte gegen die beiden Gruppen. Ein Ende der Konflikte in Westafrika sei jedoch nicht zu erwarten.
Seit Mai 2021 hätten sich zudem etwa 100.000 mit der Miliz assoziierte Personen der nigerianischen Regierung gestellt. Die Bundesregierung bemühe sich um Wiedereingliederung ehemaliger Kämpfer, in der Hoffnung, dem Terrorismus in der Region den Boden zu entziehen. Die Region um den Tschadsee bilde dabei einen Schwerpunkt des deutschen Engagements, berichtete ein Vertreter des Auswärtigen Amtes. Für das laufende Jahr habe man humanitäre Hilfe in Höhe von 31 Millionen für die Region zugesagt. ajs
Bei einer international besetzten Panel-Diskussion hat Enertrag CEO Gunar Hering über Fortschritte beim Projekt Grüner Wasserstoff in Namibia berichtet. Die brandenburgische Enertrag ist am namibischen Hyphen-Konsortium beteiligt, das im Süden des Landes 300.000 Tonnen Grünen Wasserstoff jährlich produzieren will. Dafür sollen eine Elektrolyseanlage mit einer Kapazität von drei Gigawatt, sowie Solar- und Windanlagen mit einer Kapazität von fünf Gigawatt gebaut werden. Auch ein Hafen ist geplant.
Hyphen sei ein namibisches Unternehmen, betonte Hering mit Blick auf die Sorge eines Fragestellers, das Projekt könne rein extraktivistisch ausgestaltet werden. Der Staat Namibia werde durch Steuern, Pacht- und Lizenzgebühren mehr als die Hälfte des Mehrwerts abschöpfen. Von den 3.000 Jobs, die das Projekt direkt bringt, sollen 90 Prozent von Namibiern besetzt werden, so Hering. Auch bei der Bestellung von Teilen, etwa für Windräder, wolle man vor allem auf lokale und regionale Zulieferer setzen.
Hering stellte sich auch kritischen Fragen zum Umweltschutz. Man arbeite eng mit namibischen Umweltschützern zusammen, um Pufferzonen um besonders biodiverse Gebiete zu schaffen. Außerdem setze man, anders als in Großprojekten bei Öl, Gas und Bergbau üblich, auf eine internationale Finanzierung durch kommerzielle Banken, so Hering. Damit einher gingen strikte Vorschriften der International Finance Corporation, deren Einhaltung dann durch die Banken kontrolliert werde. ajs
Mindestens 1.200 Menschen sind gestorben, Hunderte werden noch vermisst, Hunderttausende haben ihr Zuhause verloren: Das ist die verheerende Bilanz des tropischen Zyklons Freddy, der bis Mitte März über Madagaskar, Malawi, Mosambik und weitere Länder Südostafrikas hinweggezogen ist.
Der Klimawandel habe für den Zyklon wahrscheinlich eine Rolle gespielt, sagt die Klimaforscherin Friederike Otto vom Imperial College in London. Die Erderwärmung mache starke Stürme wahrscheinlicher und sorge für deutlich mehr Niederschlag. Zudem seien die vom Zyklon getroffenen Länder besonders verwundbar, die Folgen der Stürme deshalb besonders schlimm. Freddy hatte mehrmals an Stärke zugenommen und schließlich die höchste Kategorie 5 erreicht.
Genito Maure, Klimaforscher an der Eduardo Mondlane University in Mosambik, fordert, Stadtplanung und Planung für den ländlichen Raum in den betroffenen Regionen an die veränderten Verhältnisse anzupassen. Das Übergangskommitee (Transitional Committee), das die Struktur für den “Loss and Damage“-Fonds vorbereitet, müsse bis zur kommenden COP28 konkrete Ergebnisse vorlegen. “Wir brauchen eine Finanzierung, die sehr schnell beginnt”, forderte Saleemul Huq, Direktor des Internationalen Instituts für Klimawandel und Entwicklung in Dhaka beim Table.Live-Briefing “German Roadmap to COP28”.
Freddy war in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: Laut Welt-Meteorologie-Organisation WMO legte der Sturm eine 8.000 Kilometer lange Strecke zurück und setzte dabei so viel Energie frei wie “eine komplette durchschnittliche Hurrikansaison im Nordatlantik”. Alexandra Endres und Harald Prokosch

Vertrauen ist die entscheidende Währung der Wirtschaft und der Politik. In schwierigen Zeiten, Krisen und Konflikten steigt der Wert dieser Währung enorm. Umgekehrt kann es teuer werden, wenn das Vertrauen Schaden nimmt. In den Beziehungen Europas zu Afrika ist in den vergangenen Jahren das ein oder andere zu Bruch gegangen. In den Jahren der Pandemie machte sich auf dem Kontinent vielerorts Enttäuschung breit, wenn Impfdosen, Masken oder Testkits ungeachtet der vielbeschworenen globalen Solidarität nicht ankamen. Auch wurden Impfstoffe geliefert, die die Bevölkerung in Europa und den USA aus Angst vor Nebenwirkungen ablehnte.
In afrikanischen Ländern fühlte man sich deklassiert. Als Wissenschaftler in Südafrika als erste die Omikron-Variante des Corona-Virus sequenzierten und die Welt über eine global verbreitete Mutation informierten, belegte man Südafrika und Namibia mit einem Reisebann – mitten in der Hauptsaison. Ein weiterer ökonomischer Schlag für diese auch vom Tourismus abhängige Region, und Anlass zu wütenden politischen Repliken.
Wenn es eng wird auf den Weltmärkten, wenn Krisen lebenswichtige Produkte verteuern, trifft es den afrikanischen Kontinent mit doppelter Härte. Dann werden die afrikanischen Nachfrager auf dem Weltmarkt ausgepreist und können bei astronomisch steigenden Kosten für knappe Güter nicht mithalten. Das gilt für Impfstoffe, und seit dem Krieg gegen die Ukraine für Dünger, Getreide, und Energie – mit weitreichenden Folgen.
Wenn landwirtschaftliche Erträge sinken, wenn sich die Preise für Brot verdreifachen, wenn sich Transporte massiv verteuern, bedeutet das für Millionen Menschen Armut und Unsicherheit. Dass afrikanische Länder in diesen Zeiten nicht an günstige Kredite kommen und von internationalen Rating-Agenturen weiter herabgestuft werden, während die europäischen Regierungen immer neue Sondervermögen auflegen, verzerrt den Wettbewerb zusätzlich und stresst das Vertrauen afrikanischer Regierungen in ihre Partner.
Weder die Corona-Pandemie, noch der Krieg Russlands gegen die Ukraine oder der Klimawandel wurden in Afrika verursacht. Es sind externe Schocks, die für wirtschaftliche Rezession und Finanzkrisen sorgen und den Kontinent in seiner Entwicklung zu einem Zeitpunkt trafen, als es zügig voran ging.
Keine Region ist so stark vom Weltmarkt abhängig und kann ihn so wenig beeinflussen wie Afrika. In der aktuellen Krisensituation sind afrikanische Länder auf verlässliche Partnerschaften angewiesen: Eine vielversprechende Option für Europa, Freunde und Märkte zu finden, und ein ebenso hohes Risiko, wenn man die Chance vertut.
Unsere afrikanischen Partner sind in der Krise misstrauisch geworden, sie reagieren sensibler auf belehrende Untertöne, lesen die diplomatische Symbolik, wenn afrikanische Minister und Ministerinnen mit deutschen Abteilungsleitungen abgespeist werden sehr genau, und sie achten darauf, ob und welche Taten den Versprechen folgen.
“Die Europäer reden gern”, heißt es, und “sie schließen gerne Verträge”. Für afrikanische Partner ist es wichtig, dass Verträge mehr beinhalten als Optionen und die darin zugesagten Geldbeträge tatsächlich ankommen. Dass dies oft nur in Bruchteilen passiert, oder zeitlich auf die lange Bank geschoben wird, irritiert. Von chinesischen Partnern sind sie anderes gewohnt. Gesagt getan, ist da die Devise. Europa und ganz besonders Deutschland gelten dagegen als bürokratisch und umständlich.
Afrikanische Regierungen schauen genau hin und sind empört, wenn man hierzulande die Laufzeit von Kohlekraftwerken verlängert und schmutziges Fracking-Gas ordert, dem afrikanischen Kontinent Gas jedoch nicht als Brückentechnologie zugestehen mag – auch nicht angesichts der Zahl von 600 Millionen Afrikanern, die in den kommenden Jahren erstmals mit Elektrizität versorgt werden müssen.
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass zum Beispiel die Demokratische Republik Kongo mehr Geld für Klimaprojekte aus dem Globalen Norden fordert und ankündigt, ansonsten die Ölexploration im Kongobecken voranzutreiben. Erpressung, meinen die einen, für das eigene Interesse einstehen, die anderen. Wenn Europa seine Diversifizierung jedoch nachhaltig vorantreiben will, muss es sich auf dieses neue Selbstbewusstsein einstellen.
Ingrid Hamm ist Gründerin und Geschäftsführerin des Think Tanks Global Perspectives Initiative in Berlin.
DW: Interview mit Kenias Präsident William Ruto. Anlässlich seines Berlin-Besuchs sprach Präsident Ruto mit dem deutschen Auslandsrundfunk unter anderem über den Ukrainekrieg, die Proteste in Nairobi und das diplomatische Gerangel um Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent.
Financial Times: DR Kongo plant Verdopplung der Kupferproduktion. Der kongolesische Finanzminister Nicolas Kazadi beschreibt im Interview mit der britischen Finanzzeitung die Pläne seines Landes, mehr Kupfer, aber auch Kobalt, Coltan, Gold und Lithium zu produzieren.
Foreign Policy: China will Aufklärung in Zentralafrikanischer Republik. Nach dem Tod von neun chinesischen Minenarbeitern in der Nähe von Bambari fordert Präsident Xi die unverzügliche Aufklärung und Bestrafung des Angriffs. Die Täter könnten Rebellen gewesen sein oder aber die russische Söldnertruppe Wagner.
NZZ: Chinesische Mall sorgt für Unmut in Nairobi. Der China Square ist ein Supermarkt in chinesischem Besitz, mit chinesischen Importgütern, in dem es nahezu alles gibt und vieles günstiger als bei einheimischen Händlern. In Nairobi sehen die Händler darin eine Art neuen Kolonialismus.
Bloomberg: Südafrika auf dem Weg zum ‘Failed State’. Einst war Cyril Ramaphosas Wahl zum Präsidenten von Südafrika euphorisch begrüßt worden, heute steht das Land eher schlechter da als damals. Korruption, Kriminalität und die andauernde Energiekrise setzen Südafrika schwer zu.
The Economist: Simbabwes Regierungspartei steht Entwicklung im Wege. Die Partei ZANU-PF von Präsident Emmerson Mnangagwa verhindert durch Korruption und antidemokratische Methoden echten wirtschaftlichen und politischen Fortschritt in Simbabwe. Doch der Westen hat das Land noch nicht aufgegeben, auch aus geopolitischem Kalkül.
Foreign Policy: Afrikas Jugend ist Lösung für demographische Probleme des Westens. Alternde Bevölkerung und niedrige Geburtenraten in westlichen Ländern bereiten Ökonomen Sorgen, was den Erhalt des Wohlstandes angeht. Mehr Migration wäre ein Ausweg – doch der Westen sträubt sich.

Der marokkanische König Mohammed VI. lud in der vergangenen Woche zum “Nationalen Tag der Industrie”, und obwohl die Marokkaner Ramadan feiern, war die Veranstaltung in Casablanca gut besucht. Ein Grund dafür war sicher, dass der König selbst die Konferenz eröffnete. Marokko sei heute unumgänglich in der Welt der Spitzentechnologie, lautete der Kernsatz seiner Ansprache.
Für diese Behauptung kann Marokko gute Belege anführen: Tangermed, ein riesiges Ensemble aus Sonderwirtschaftszonen rund um die Hafenstadt Tanger, ist ein solches Erfolgsbeispiel. Marokko ist heute bereits fester Bestand der Autoindustrie wie auch der Luft- und Raumfahrtindustrie. Mit der Attijariwafa Bank und der BMCE hat das Land zwei Banken, die führend in Afrika sind. Außerdem sind in Casablanca bedeutende Anbieter aus der Industrie oder der Lebensmittelbranche wie Unimer angesiedelt.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt laut König Mohammed darin, dass sich das Land wirtschaftlich der Welt geöffnet habe und eine klar definierte Industrie-Strategie entwickelt habe, die zielstrebig umgesetzt werde. Einen Faktor aber hat der König ausgelassen: Das ist er selbst. Kaum ein Staatschef in Afrika ist so wirtschaftsorientiert wie Mohammed VI. und denkt so langfristig wie er. Seine Autorität im Land stützt sich darauf, dass sich die königliche Familie auf eine Abstammung vom Propheten Mohammed berufen kann und Marokko sich zu Recht als das “cherifianische Königreich” bezeichnet. Die Cherifen sind islamische Prinzen, die über Ali und Fatima von Mohammed abstammen.
Kritik an Mohammed VI. verbietet sich in Marokko. Niemand würde sich herausnehmen, etwas Abträgliches, Witziges oder Despektierliches über die königliche Familie zu sagen. Am 21. August wird der 19. Monarch in der Alawiden-Dynastie seinen 60. Geburtstag feiern. Er ist der älteste Sohn Hassans II. und dessen Hauptfrau Laila Latifa, die in Marokko als die “Mutter der königlichen Kinder” verehrt wird. Dass Mohammeds Mutter Berberin ist, die auch deren Sprache Tamazight spricht, trägt zu ihrer Popularität weiter bei.
Mohammed VI. studierte in Rabat Jura und wurde an der Universität Nizza promoviert. Als Mohammed VI. im Jahr 1999 nach dem Tod seines Vaters den Thron bestieg, brachte der neue König somit eine solide akademische Ausbildung mit. Politisch nimmt er seinen Titel “Oberhaupt der Gläubigen” ernst und versteht sich als Beschützer aller religiösen Gruppen im Land, einschließlich der Juden und Christen.
Mohammed VI. nutzte seinen Einfluss, um Marokko zu einem der Pionierländer für Erneuerbare Energie in Afrika zu machen. So trieb er den Bau des wohl größten Solarkraftwerks der Welt “Noor” (Licht) nahe der Stadt Ouarzazate mit einer Leistung von rund 600 Megawatt maßgeblich voran.
Im Zentrum der Unternehmensbeteiligungen der königlichen Familie steht die Holdinggesellschaft Al Mada, der früheren Société Nationale d’investissement. An dieser ist die königliche Holding Siger der Hauptaktionär, neben internationalen Teilhabern und marokkanischen Beteiligungsgesellschaften. Al Mada hält Beteiligungen an der Attijariwafa Bank, an der Telekomgesellschaft Inwi oder an der Nareva Holding, die den Ausbau Erneuerbarer Energien in Marokko vorantreibt. Hinzu kommen Beteiligungen an Hotels, Agrarunternehmen, Versicherungen, Zementwerken, Autohändlern und vielem mehr.
Unter Mohammeds Einfluss wurde Al Mada jedoch kein Instrument eines etwaigen Staatskapitalismus, sondern eine Investmentgesellschaft, die vor allem Finanzbeteiligungen sucht. So konnte die französische Supermarktkette Carrefour ungehindert nach Marokko expandieren, obwohl sie der königlichen Supermarktkette Marjane direkt Konkurrenz macht.
Auch wenn der König wirtschaftsliberal auftritt, so sollte doch niemand seine Autorität infrage stellen. Diese Erfahrung machte die französische Einzelhandelsgruppe Auchan, die ihr Engagement in Marokko ohne weitere Erklärungen 2007 überraschend beendet hatte. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron macht derzeit diese Erfahrung. Die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern befinden sich gerade auf einem Tiefpunkt. Christian von Hiller