Berlin.Table – Ausgabe 713

Grüner Anschlussversuch + Bas’ Urteil über die SPD + Sorge der Polizeigewerkschaft

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Talk of the Town

Grüne vor dem Wahljahr: Anschluss finden – auch an die einfachen Leute

Acht Monate nach der Bundestagswahl und kurz vor Beginn eines Jahres mit fünf Landtagswahlen sind die Grünen um Image-Korrektur bemüht. Die Botschaft des Bundesparteitages von Hannover, die die Parteivorsitzenden Franziska Brantner und Felix Banaszak unermüdlich verbreiten, heißt: Wir haben verstanden, wir sind keine Partei der Bevormundung und kein Verein, der die soziale Wirklichkeit der Menschen nicht kennt. Cem Özdemir, dem Spitzenkandidat in Baden-Württemberg, müsste das eigentlich gefallen. Trotzdem hält er an seinem Bild von einer realitätsfremden Partei fest. Die Grünen, so Özdemir, machten es sich „unnötig schwer“, weil sie „nicht die Debatten führen, die die Menschen da draußen führen.“

Brantner und Banaszak wollen sich davon aber nicht beirren lassen. „Ich glaube an unser Land, an die Menschen, die darin leben“, betont Brantner. Und Banaszak singt gar eine Hymne auf sein erstes kleines Auto („Taxi Banaszak“) und die damit verbundene Freiheit. Es sei falsch, dem Kleinverdiener, der einmal im Jahr „nach Malle“ reise oder der „Nachbarin, die ihre Familie in der Türkei besuchen will“, die klimaschädliche Wirkung von Flugreisen vorzuwerfen. Diese Menschen hätten recht, wenn sie sagten: „Ich soll mich schämen? Ich glaube, es hackt!“ Respekt drücke sich nicht nur in Gendersprache aus, sondern auch in der Anerkennung eines Stolzes, der sich für viele Menschen mit dem Besitz eines Autos verbinden könne – als Zeichen „ihrer Hände Werk, ihrer Identität“.

Brantner möchte, dass in ihrer Partei „ein Klima herrscht, in dem wir die Dinge so sagen, wie sie sind“. Von der Basis gibt es für das Plädoyer, die Realität anzuerkennen, aber auch Kritik. Der Vorwurf: Der Bundesvorstand habe Angst vor kontroversen Debatten – Themen würden vermieden, Entscheidungen durch Formelkompromisse verwässert, heikles in die späten Abendstunden verschoben. Zugleich spielen aktuell zentrale Themen wie die Rente oder die Wirtschaftslage in Hannover kaum eine Rolle. Brantners Vorgängerin Ricarda Lang hält einen flammenden Appell für mehr Mut zur offenen Debatte. Das wird vielfach als kritischer Hinweis an die Parteiführung verstanden.

Lange Debatten hat es trotzdem gegeben: Zum Beispiel zur Nahost-Frage. Eine Abstimmung über den Begriff des Genozids als Beschreibung der israelischen Kriegsführung in Gaza wird am Ende vermieden. Ebenso eine Entscheidung über die Forderung nach einer sofortigen Anerkennung Palästinas. Diese sei „ein prioritärer Schritt“, heißt es im finalen Beschluss. Prioritär – das heißt: das Ziel steht ganz weit oben auf der Tagesordnung, aber nicht sofort und nicht bedingungslos. Ähnliches gelingt beim Thema Wehrdienst: Eine Grundsatzentscheidung wird vertagt, eine „gemeinsame Debatte“ von Partei, Fraktion und Grüner Jugend soll „organisiert“ werden. Der obligatorischen Musterung stimmt der Parteitag gegen den Widerstand der Grünen Jugend zu. Das schwarz-rote Gesetz will die Fraktion dennoch ablehnen.

Die Grünen haben ihren Parteitag hinter sich gebracht wie die Tour de France ihre „Transfer-Etappen“. Schwere Bergwertungen liegen hinter dem Peloton, herausfordernde Alpenpässe vor den Fahrern. Dazwischen gilt es, nicht auf die Nase zu fallen und nicht abreißen zu lassen. Die Banaszak-Doktrin von Hannover lautet: Grundsatzkonflikte und Flügelstreitigkeiten vermeiden. Raum lassen für verschiedene Positionen – und sei es der Raum, den Cem Özdemir für nötig hält, um sich von der Bundespartei abzugrenzen.

Özdemirs Rede klingt wie das Grußwort des Vorsitzenden der Schwesterpartei. Nach seiner Überzeugung sind gute Ergebnisse im Südwesten oder nur durch eine solche Abgrenzung zu erreichen. Die baden-württembergischen Grünen seien immer anders gewesen, hätten sich zum Teil gefühlt wie „Asterix und Obelix im gallischen Dorf“, so Özdemir, der seine politische Laufbahn selbst vor allem auf Bundesebene – also unter Römern – zustande gebracht hat. Seine Parteifreunde im Bund seien bei seinen Veranstaltungen oft so etwas wie ein „bundesgrüner Elefant“ im Raum. Ihm werde immer wieder gesagt, „es ist ja ganz in Ordnung, was Sie da so erzählen, aber die Partei! Warum sagt’s die Partei nicht so?“

Für den Wahlkämpfer ist klar: Die Grünen müssten sich an die Seite derer stellen, die sich gerade Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen. „Wir müssen den Wettbewerb um das Auto der Zukunft gewinnen. Wir können Auto. Diese Partei kann Auto.“ Das hören viele nicht gerne – wohl auch deshalb hat er eine Verschiebung des Verbrenner-Aus gleich gar nicht thematisiert. Am Ende gibt es trotzdem Standing Ovations für den Kandidaten. So hatten es die Realos bei ihrem Treffen am Freitagabend auch verabredet.

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News

Bas auf dem Juso-Bundeskongress: SPD in keiner guten Verfassung. Lange war nicht klar, ob überhaupt einer der beiden SPD-Chefs zum Kongress kommen wird. Lars Klingbeil war seit 2022 nicht mehr bei den Jusos, was am Wochenende nicht sonderlich gut ankam. Am Samstag stellte sich dann Arbeitsministerin und SPD-Co-Chefin Bärbel Bas der Auseinandersetzung. Der Arbeitgebertag sei ein Schlüsselerlebnis für sie gewesen, sagte Bas in ihrer Rede. Für ihre Aussagen zur steuerfinanzierten Rente wurde sie auf der Bühne ausgelacht. „Die Ablehnung war deutlich zu spüren.“ Dieser Moment habe ihr „gezeigt, wo die Linien in diesem Land verlaufen. Nicht zwischen Jung und Alt, sondern zwischen Arm und Reich.“ Und weiter: „Ich bin diejenige, die gerade voll im Feuer steht. Ich bin die gefühlte Transformationsfläche, die diesen Sozialstaat noch hochhält.“

Das Top-Thema war an diesem Wochenende jedoch nicht die Rente, sondern das Bürgergeld. Bas wurde für ihren Gesetzentwurf von den Delegierten scharf kritisiert. Dieser sei „Bullshit“ und ein „Drecksentwurf“. Die Ministerin bat um Verständnis. „Mir war in den Verhandlungen besonders wichtig, dass wir in dieser Reform nicht die Falschen treffen.“ Gleichzeitig kritisierte Bas ihre eigene Partei, die zu „langweilig“ sei. Zudem sei die SPD in keiner guten Verfassung: „Nicht inhaltlich, nicht organisatorisch und manchmal auch nicht in der Art, wie wir Debatten führen"

Auf dem Bundeskongress der Jusos bestätigten die Delegierten Philipp Türmer mit 66,7 Prozent in seinem Amt. Selbst für die Jugendorganisation, die als kritisch im Umgang mit ihrem Vorstand gilt, ist das ein überschaubares Ergebnis. Zur Erinnerung: Türmers Vorgängerin, Jessica Rosenthal, wurde mit 78 Prozent der Stimmen zur Vorsitzenden gewählt. Laura Block

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Konflikt um die Rente: Junge Gruppe berät, Merz legt nach. Seit Freitag liegt das Angebot der Koalitionsspitzen in Sachen Rentenpaket auf dem Tisch. Es ist ein Trostpreis für die Junge Gruppe. Ein Begleittext und zwei Sitze in der Rentenkommission. Die Verbindlichkeit, die sich die Abgeordneten gewünscht hatten, bleibt aus. Nun müssen die Mitglieder überlegen, wie sie damit umgehen. Entscheidend ist die Frage, ob sie dem Kanzler glauben, dass er ihre Bedenken mit Blick auf die Rente ernst nimmt – und dass die notwendigen Reformen mit der SPD auf den Weg gebracht werden können. Die Mehrheit der Jungen Gruppe glaubt das bislang zwar nicht wirklich, sie weiß aber auch um die Folgen einer gescheiterten Abstimmung. Man sei sich bewusst, dass die Konsequenzen für die Koalition schwerwiegend wären, hieß es zuletzt aus den Reihen der Mitglieder.

Am Sonntagnachmittag kam die Junge Gruppe noch einmal zu Gesprächen zusammen. Die Überlegung, dass ein Teil dem Rentenpaket trotz inhaltlicher Bedenken zustimmt, allein, um eine Mehrheit zu ermöglichen, ist offenbar nach wie vor eine Möglichkeit. Zumal zwei Mitglieder in einer besonders schwierigen Lage sind. Philipp Amthor ist Staatssekretär und damit Teil der Bundesregierung, die dieses Paket im Kabinett beschlossen hat. Und Catarina dos Santos ist Parlamentarische Geschäftsführerin und damit Teil der Fraktionsführung, die seit Tagen versucht, auf die Junge Gruppe einzuwirken. Wie Table.Briefings erfuhr, rechnet man in der Fraktion bei beiden damit, dass sie dem Paket zustimmen werden.

Bei den anderen dürfte es auch auf die Entwicklungen jenseits der Jungen Gruppe ankommen. So will man abwarten, ob und wie sich der Parlamentskreis Mittelstand (PKM) äußert. Ein Schlaglicht auf die Stimmung an der Basis wirft ein Beschluss des Kreisparteitags der CDU-Köln. Dort bekam ein Eilantrag der Jungen Union mehrheitlich Zustimmung, der der Abgeordneten und Staatsministerin Serap Güler auftrug, die Junge Gruppe zu unterstützen. Allerdings steht im gleichen Antrag auch: „Das freie Mandat aller Abgeordneten bleibt unberührt.“

Aus der Unionsfraktion heißt es, Friedrich Merz und Bärbel Bas hätten der Sache am Wochenende nicht geholfen. Bas hatte die Linie der SPD-Spitze auf dem Juso-Bundeskongress hart verteidigt (siehe oben); der Kanzler hatte auf dem Landesparteitag der CDU-Sachsen-Anhalt zwar erklärt, die Diskussion um die Rente sei richtig und notwendig gewesen. Zugleich aber unterstrich der Kanzler sein „Basta” in Richtung Abweichler: „Dies ist eine Diskussion, die wir jetzt allerdings auch abgeschlossen haben, zu der wir eine Entscheidung getroffen haben.” Die Renten-Debatte und die Parteitage der Jusos, der Grünen und der jungen AfD sind auch im Podcast Table.Today unser Thema. Sie hören ihn ab 5 Uhr hier. Sara Sievert

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Was ist eigentlich in diesem Land los?"

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Das sind „Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“ 2025. Nach einem spannenden Finale stehen die Sieger des großen Wertschätzungs-Wettbewerbs der PKV fest. Beim „Fest der Pflegeprofis“ im Berliner Reichstag wurden sie von der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung ausgezeichnet - stellvertretend für alle 1,8 Millionen engagierten Pflegekräfte in Deutschland. (mehr auf pkv.de)

Reformpläne: Sozialbeirat kritisiert Aktivrente. Der Sozialbeirat bemängelt mehrere Aspekte des Vorhabens, zu dem am Montag eine Anhörung im Finanzausschuss stattfindet. Das Gremium bezweifelt, dass die erhofften „positiven Beschäftigungseffekte die fiskalischen Kosten ausgleichen können“, heißt es im Gutachten zum Rentenversicherungsbericht der Regierung. Zudem sei die Aktivrente auch „aus Sicht der Generationengerechtigkeit zweifelhaft“ – sie begünstige nur Ältere, obwohl Steueranreize genauso bei Jüngeren zu mehr Erwerbstätigkeit führen könnten. Fragen der Steuergerechtigkeit ergeben sich aus Sicht des Gremiums, weil Selbstständige und Beamte nicht profitieren sollen. Was der Beirat in der Debatte um die Haltelinie anmahnt, lesen Sie in der Analyse des Berlin.Table. Okan Bellikli

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Seeheimer-Vorschlag zur Rente: Bürgerfonds und Ende der Beamtenpensionen. Auch in der SPD wächst der Druck, das Rentensystem zu reformieren. Mit einem eigenen Vorschlag warten die Landesverbände Thüringen und Hessen der pragmatischen Seeheimer auf. Ihr Reformmodell, das Table.Briefings vorliegt, beruht auf mehreren Säulen: Jedes Neugeborene mit deutscher Staatsbürgerschaft soll ein Startkapital von 4.000 Euro erhalten. Damit würde ein Bürgerfonds gefüllt, der das bisherige Umlageverfahren ergänzen soll. Die Verwaltung des Fonds sollen öffentliche Institutionen – etwa Bundes- oder Landesbanken – übernehmen. Das anwachsende Kapital soll auch zur Tilgung von Krediten für eine selbstgenutzte Immobilie verwendet werden können. Alle übrigen Versorgungswerke sollen schrittweise auslaufen.

Alle Berufseinsteiger, auch Beamte, sollen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Außerdem soll die Vermögenssteuer wieder eingeführt werden. In einem weiteren Schritt sollen die Kapitalerträge privater Vorsorgeangebote nach 20 Jahren steuerfrei gestellt werden. Zugleich würden die bisher geltenden Steuervorteile klassischer Versicherungsprodukte entfallen. „Wir wollen ein verlässliches, transparentes und gerechtes System, das langfristig wirkt und Zukunftschancen für Rente und Wohnen schafft, statt alte und junge Menschen gegeneinander auszuspielen“, sagt Katja Böhler, Sprecherin der Seeheimer in Thüringen. Insbesondere in Ostdeutschland verschärften geringe Vermögen, niedrigere Einkommen und fehlende Alternativen zur gesetzlichen Rente die Lage. Horand Knaup

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Neu: Asia.Table. Asiens ganze Dynamik, Chinas Einfluss und die neue Welt für Politik und Wirtschaft. Für Entscheider. Jetzt testen!

Ausschreitungen und Provokationen in Gießen: Polizeigewerkschaft fürchtet Gewalt von links und rechts. Nach den Protesten rund um die Gründung der AfD-Jugendorganisation „Generation Deutschland“ sorgt sich die Gewerkschaft der Polizei vor dem „enormen Gewaltpotential links- und rechtspolitischer Konfrontation“. Es habe „geplante und vorbereitete Angriffe linksextremistischer Krawallmacher“ gegeben sowie Hass und Hetze der AfD im Netz. Auch der Journalist Paul Ronzheimer berichtet von Bedrohungen durch Demonstranten und einer damit verbundenen Einschränkung der Pressefreiheit. Friedrich Merz bezeichnete die Lage als „Auseinandersetzung zwischen ganz links und ganz rechts“. Die GdP kritisierte diese Darstellung.

Der Oberbürgermeister von Gießen Frank-Tilo Becher (SPD) zeigte sich mit Verweis auf den großen Teil friedlicher Demonstranten zufrieden. „Gießen hat nicht gebrannt, sondern geleuchtet - durch die vielen Augen derer, die auf die Straßen gegangen sind und fröhlich und friedlich ihre Unterstützung unserer Demokratie gefeiert und ihrer Sorge vor einem Rechtsruck Ausdruck verliehen haben.“ Irene Mihalic (Grüne) betonte, dass Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten „vollkommen inakzeptabel“ seien, es gleichzeitig aber Videos und Berichte im Netz gebe, in denen die „Verhältnismäßigkeit von polizeilichen Maßnahmen“ bezweifelt würde. Leonard Schulz

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Zukunft der Energieversorgung: Google, Tesla & Co. wollen EU-Politik beeinflussen. Tech-Konzerne aus den USA schalten sich verstärkt in die europäische Energiepolitik ein. In Stellungnahmen an die EU-Kommission fordern Amazon, Google und Microsoft Zugang zu europäischen Energiedaten. Tesla und GE versuchen, eigene Produkte zu pushen. Gegen welche Regulierungen sich die Tech-Konzerne wehren und von welchen Energietechnologien die Europäer angesichts des Ukraine-Kriegs strategische Vorräte anlegen sollen, lesen Sie im Europe.Table. Manuel Berkel

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Berlins Außenpolitik: Experten fordern enge Kooperation mit Japan. Nur drei Wochen nach ihrem Amtsantritt hat die japanische Premierministerin Sanae Takaichi erklärt, dass ein Angriff Pekings auf Taiwan die Schwelle für einen Einsatz der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte deutlich überschreiten würde. Peking reagierte umgehend: Staatsmedien verurteilten die Aussage, Fisch- sowie Meeresfruchtimporte aus Japan wurden gestoppt. Aya Adachi und Michael Laha von der DGAP, fordern die Bundesregierung auf, mit Japan noch enger zusammenzuarbeiten. „Die Reaktion Pekings zeigt, wie stark China Drittstaaten politisch und wirtschaftlich unter Druck setzen kann. Deutschland und Japan müssen ihre Strategien daher eng abstimmen“, erklärt Adachi, die als Postdoc-Fellow auch an der Keio University in Tokio tätig ist. Welche Optionen sich für Berlin ergeben, lesen Sie im China.Table. Fabian Peltsch

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Humanitäre Hilfe: Verspielt Deutschland seinen guten Ruf? Als einen „Sieg von Interessen über Werten“ bezeichnet Ralf Südhoff, Chef des Berliner Thinktanks Centre for Humanitarian Action (CHA), die drastische Kürzung der Bundesregierung im Bereich der Humanitären Hilfe. Die veranschlagte eine Milliarde Euro für 2026 bedeute einen Rückgang von mehr als 50 Prozent im Vergleich zum letzten Ampel-Haushalt 2024. Zugleich werde im AA die Abteilung S (Humanitäre Hilfe, Krisenprävention und Stabilisierung) aufgelöst – unter der Prämisse „für eine noch stärker interessengeleitete Außenpolitik“.

Deutschland sei im Begriff, seinen „herausragenden humanitären Ruf zu verspielen“. Das im Koalitionsvertrag verankerte „auskömmliche Budget“ für die humanitäre Hilfe müsste nach CHA-Berechnungen dreimal so hoch liegen wie nun eingeplant. An die Stelle Deutschlands und der EU träten nun arabische Staaten. Südhoff: „Man muss kein Geostratege sein, um zu verstehen, wieviel Kredit und Einfluss Deutschland hier verspielt.“ Welche Widersprüche der CHA-Chef Außenminister Johann Wadephul (CDU) vorwirft, lesen Sie im Standpunkt im Berlin.Table. Stefan Braun

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Table.Documents

Time.Table

Die Woche des Kanzlers:

Am Montag stehen die deutsch-polnischen Regierungskonsultationen an; Donald Tusk kommt mit seinem Kabinett nach Berlin. Und obwohl sich Friedrich Merz und Tusk persönlich sehr gut verstehen, wird das keine einfache Aufgabe. Zum einen, weil die scharfen Grenzkontrollen, früh nach der Wahl von Merz eingeführt, in Warschau als einseitiger Akt für große Verstimmung gesorgt haben; zum anderen, weil Polen gerne als vollwertiges Mitglied in das für die Ukraine-Politik so zentrale E3-Format mit Berlin, Paris und London eingebunden wäre. Merz hatte das zu Beginn im Allgemeinen suggeriert. Bislang aber ist es dabei geblieben, dass Berlin Warschau so oft und ausführlich wie möglich bilateral einbindet.

Am Dienstag muss der Kanzler in seine Fraktion. Und wenn man seinen Worten Glauben schenken kann, dann soll in Sachen Rente eigentlich schon da alles klar sein. Gegenwärtig aber sieht es danach noch nicht aus. Deshalb wird am Ende die Abstimmung am Donnerstag im Bundestag entscheiden. Und so wird das große Fragezeichen, wie dieser Konflikt endet, fast die ganze Woche über dem Kanzler und seiner Koalition schweben.

Am Donnerstag steht die MPK mit den Ministerpräsidenten an. Bis dahin soll eigentlich ziemlich viel ausverhandelt und geeint werden. Das gilt auch für das große Thema Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern. Noch aber ist an der Stelle kein weißer Rauch aufgestiegen. Für Merz wird der Termin auch deshalb wichtig, weil er vor allem die eigenen MPs dringend braucht, um trotz der vielen Baustellen weiter stabil regieren zu können.

Am Freitag fliegt Merz nach Norwegen. Das klingt nach einem einfachen Besuch bei Freunden. Aber die Weltlage macht die Visite bedeutsamer; Norwegen ist in der Verteidigungs- und der Energiepolitik zu einem immens wichtigen Partner geworden. Deshalb dürften eine gute Stimmung dort und ein paar positive Nachrichten in Oslo gut tun.

Am Samstag und Sonntag schließlich macht sich der Kanzler auf nach Israel. In vielem ist auch dieser Trip ein Besuch bei Partnern. Doch obwohl der Krieg in Gaza beendet scheint und der Teil-Lieferstopp von deutschen Waffen an Israel aufgehoben wurde, dürften die Gespräche heikel werden. Insbesondere das Verhalten radikaler israelischer Siedler und extremistischer Minister in Benjamin Netanjahus Kabinett werden in Berlin als aggressive Versuche gelesen, eine Zwei-Staaten-Lösung unmöglich zu machen. Das wird automatisch zu Meinungsverschiedenheiten führen, vermutlich vor allem hinter verschlossenen Türen. Stefan Braun

Weiteres Highlight der Woche

Am Mittwoch treffen sich die Innenminister von Bund und Ländern zu ihrer Herbsttagung in Bremen. Dabei wird es unter anderem um die Drohnenabwehr, Schutzräume und den Zivilschutz an Schulen gehen. Wegen vermehrter Drohnensichtungen beschäftigen sich die Innenminister mit der Frage, wie die Drohnenabwehr künftig strukturell aufgestellt werden soll. Zudem wollen sich die Länder auf ein gemeinsames Schutzraumkonzept einigen. Dieses soll Kriterien definieren, auf deren Basis die Länder bestehende Bausubstanz evaluieren sollen. Die Innenministerkonferenz geht bis zum 05. Dezember.

Montag, 1. Dezember:

Bundestag: Sitzungswoche des Deutschen Bundestages. Berlin, 1. bis 5. Dezember

Sozialpolitik: Anhörung zur „Aktivrente“ im Finanzausschuss. 16 Uhr

Gesellschaft: Abschluss der Konferenz „Antisemitismus und die ‚Krise‘ der Wahrheit“, mit Grußwort von Karin Prien um 8:30 Uhr. Urania, Berlin. Weitere Informationen.

Sicherheitspolitik: EU-Verteidigungsministertreffen zu Aufrüstungsprojekten und militärischer Unterstützung für die Ukraine. Boris Pistorius wird durch Staatssekretär Sebastian Hartmann vertreten. Brüssel, 10 Uhr

Ehrenamt: Frank-Walter Steinmeier verleiht den Verdienstorden zum Tag des Ehrenamtes an Frauen und Männer, die sich u. a. für europäischen Zusammenhalt, Unterstützung für die Ukraine und Integration Zugewanderter engagieren. Schloss Bellevue, 11 Uhr

Modernisierung: Hendrik Wüst lädt zum Gipfel „Modernisierungsagenda für Deutschland“ mit Reden von Wüst und Karsten Wildberger ein. Weitere Gäste sind u. a. Philipp Amthor, Thomas de Maizière und Düsseldorfs OB Stephan Keller. Und das Ganze unterModeration von Table.Briefings-Chefredakteurin Helene Bubrowski. Berlin, 13 Uhr

EU: Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung mit Dorothee Bär und Frankreichs Digitalministerin Anne Le Hénanff. Dazu bilaterales Gespräch zwischen Julia Klöckner und der französischen Parlamentspräsidentin Yaël Braun-Pivet. Im Rahmen dessen Verleihung des Deutsch-Französischen Parlamentspreises durch Klöckner. Berlin, ab 12:30 Uhr

Corona.Aufarbeitung: Öffentliche Anhörung von Virologe Christian Drosten vor der Enquete-Kommission im Bundestag. Berlin, 14 Uhr

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Heads

Gesine Märtens

Gesine Märtens ist neue Schatzmeisterin von Bündnis 90/Die Grünen und damit auch Mitglied des sechsköpfigen Bundesvorstands. Die 54-jährige Leipzigerin wurde am Sonnabend auf der BDK in Hannover mit mehr als 97 Prozent in das Amt gewählt. Märtens ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Leipziger Stadtrat. Die promovierte Kulturwissenschaftlerin muss geschrumpfte Parteifinanzen verwalten. Zwar ist die Zahl der Mitglieder in den vergangenen Monaten deutlich auf inzwischen 184.000 gestiegen, die Einnahmen aus Wahlkampfkostenerstattung und den Abführungen von Mandatsträgern sind aber zurückgegangen. Sven Siebert

Barbara Götze wechselt vom Konrad-Adenauer-Haus ins Kanzleramt. Friedrich Merz holt seine bisherige Büroleiterin zum 1. Dezember 2025 in die Regierungszentrale. Sie übernimmt die Leitung der Gruppe 33, zuständig für Gesellschaftspolitik; Bildung; Wohnen und Neue Länder. Götze war bis zu ihrem Wechsel in die CDU-Parteizentrale vor drei Jahren mehrere Jahre als Referatsleiterin im Bundesministerium für Bildung und Forschung tätig. Die Büroleitung des Parteivorsitzenden im KAH wird Luca Macke übernehmen. Macke ist seit drei Jahren in der Parteizentrale. Zunächst als persönlicher Referent das Vorsitzenden, bevor Merz ihn im August 2023 zum Leiter der Hauptabteilung für Strategische Planung machte. Diese Rolle behält Macke. Stefan Braun

Hermann Gröhe ist neuer Präsident des Deutschen Roten Kreuzes. Der CDU-Politiker war 2013 bis 2018 Bundesgesundheitsminister und von 1994 bis 2025 Mitglied des Bundestags. Er gehört seit Jahrzehnten dem liberalen Flügel der CDU an und war lange ein enger Mitstreiter der früheren Kanzlerin Angela Merkel. Außerdem gehörte er der bisher letzten Rentenkommission an, die 2020 ihre Vorschläge präsentierte. (DRK)

Silke Heßberg soll neue Bundeschatzmeisterin des BSW werden. Bislang ist die Professorin der Hochschule Zwickau Landesschatzmeisterin des sächsischen Landesverbandes. Sie folgt auf den Millionär Ralph Suikat, der aus familiären Gründen seinen Posten abgibt. Er kandidiert stattdessen als stellvertretender Parteivorsitzender, um so weiterhin sein „Wissen über die Parteistrukturen“ im Vorstand einbringen zu können. Leonard Schulz

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Top 100 of the Table 2025

Claudia Major

Claudia Major. Ihr Wechsel Anfang des Jahres von der Stiftung Wissenschaft und Politik zum German Marshall Fund sorgte für Aufsehen über Expertenkreise hinaus: Claudia Major gehört zu den profiliertesten deutschen Stimmen für Themen wie transatlantische Beziehungen, europäische Verteidigung, strategische Autonomie und die Folgen des Ukraine-Kriegs.

Major ist einer der 100 entscheidenden Köpfe der sicherheitspolitischen Szene. Die Table.Briefings-Fachredaktionen haben in zehn Kategorien die wichtigsten Personen benannt, von Politik, Unternehmen, Beratung, Verbänden, Thinktanks bis Stiftungen, Wissenschaft, NGOs und Gesellschaft. Hier geht's zur Übersicht.

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Best of Table

Security.Table: Experten kritisieren Entwurf für Kritis-DG. Am Montag nehmen im Innenausschuss des Bundestages Sachverständige Stellung zum Entwurf für ein sektorübergreifendes Gesetz zum Schutz kritischer Infrastruktur (Kritis-Dachgesetz). Verbände, Industrie und Kommunen sind unzufrieden. Welche Änderungsvorschläge die Experten machen, lesen Sie hier.

Security.Table: Koalition verschärft Regeln für Ex-Soldaten. Wenn Soldatinnen und Soldaten nach Ausscheiden aus der Bundeswehr für eine sogenannte fremde Macht arbeiten wollen, müssen sie sich künftig eine Genehmigung dafür einholen. Egal, wie lang ihre Tätigkeit in der Bundeswehr her ist. Warum SPD und Union die Regeln verschärfen, lesen Sie hier.

Security.Table: Dänemarks Verteidigungsindustrie als Vorbild für Deutschland. Durch Kooperationen mit ukrainischen Unternehmen modernisiert Dänemark seine Rüstungsindustrie. Diesem Modell, sollte Deutschland folgen, meint Marc Kloepfel, CEO von Kloepfel by EPSA. Wie dieser Ansatz Deutschland sicherer machen könnte, lesen Sie hier.

China.Table: Wie der verheerende Brand zur Feuerprobe für Hongkongs Zivilgesellschaft wird. Der tragische Wohnungsbrand in Hongkong hat die Stadt erschüttert. Etliche Tote, Vermisste und massive bauliche Mängel werfen ein Schlaglicht auf jahrzehntelange Vernachlässigung und das Versagen staatlicher Aufsichtsbehörden. Wie viel Spielräume für öffentlichen Protest in der Sonderverwaltungszone noch bleiben, lesen Sie hier.

China.Table: Pekings frustrierte Eliten. Unter Xi Jinping zählt Loyalität mehr als Leistung, eine Atmosphäre der Angst ersetzt zunehmend das System der Anreize. Minxin Pei, chinesisch-amerikanischer Politikwissenschaftler, erklärt, warum die Wirtschaft dadurch ins Stocken geraten und das „goldene Zeitalter“ der 1990er nur noch Erinnerung ist. Im Interview erläutert er, wie Xi die Macht an einen Nachfolger weitergeben könnte. Das ganze Gespräch lesen Sie hier.

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Must-Reads

Welt: Familienunternehmer bedauern Einladung der AfD. Die Chefin des Verbandes der Familienunternehmer, Marie-Christine Ostermann, spricht von einem „Fehler“. Es sei das Gegenteil von dem passiert, was sie gewollt hätten. Man hätte die AfD eingeladen, „damit sie auch von uns hören, dass ihr Programm wirtschaftsfeindlich ist und dem Standort Deutschland schadet.“ Leider sei öffentlich – auch durch Äußerungen der AfD – der falsche Eindruck entstanden, dass sie die Partei stärken wollten. In der Zukunft wolle der Verband sich „klar und sichtbar gegen die AfD positionieren“. („Familienunternehmer machen Rückzieher“)

Handelsblatt: Neuer Anlauf für deutsche KI-Allianz. Nachdem eine breite Kooperation im Sommer gescheitert war, planen die Telekom und die Schwarz-Gruppe nun doch den Bau einer „AI Gigafactory“. Zusammen mit dem Finanzinvestor Brookfield wollen sie sich um EU-Fördergelder für das Milliardenprojekt bewerben. Während die Standortfrage noch offen ist, knüpft Telekom-Chef Höttges das Engagement an politische Bedingungen wie wettbewerbsfähige Strompreise und die Zusage des Staates als Ankerkunde. („Telekom und Schwarz-Gruppe planen gemeinsame AI Gigafactory“)

Rheinische Post: Krankenkassen klagen wegen Bürgergeld-Kosten. Der GKV-Spitzenverband hat erste Klagen eingereicht, weitere sollen folgen. Es geht um rund zehn Milliarden Euro, die den Kassen pro Jahr fehlen – weil der Bund die Kosten für die Versorgung von Bürgergeld-Empfängern nicht vollständig ausgleicht. Nina Warken sagte, eine Einigung in der Koalition sei wegen der Haushaltslage bisher nicht möglich gewesen. („Krankenkassen machen ernst und verklagen Bund“)

SZ: Ein Denkmal, zwei Freunde, viele Risse. Ein Stein im Berliner Tiergarten wird zum Prüfstein zwischen zwei alten Freunden – und zum Symbol einer Beziehung, die ins Rutschen geraten ist. Der Streit um ein polnisches Denkmal legt offen, wie tief die historischen Brüche bleiben und wie sehr Gegenwartspolitik die deutsch-polnische Aussöhnung erneut ins Wanken bringt. („In großer Nähe so fern“)

Nicht überlesen!

Spiegel: Diplomatin spricht über ihre Zeit im Auswärtigen Amt. Sie war an den entscheidenden Verhandlungstischen der Weltpolitik, oft als einzige Frau – und bleibt dennoch gelassen, wenn Machtspiele, Misogynie oder geopolitische Hardliner ihr begegnen. Im SPIEGEL-Interview spricht die Diplomatin Helga Schmid über verpasste Karrierechancen, feministische Außenpolitik ohne Etikett, die Kunst schwieriger Verhandlungen – und warum Diplomatie gerade in einer Welt mit Trump, Putin und Xi wichtiger ist denn je. („Es ist erwiesen, dass Friedensabkommen, an denen Frauen beteiligt sind, länger halten“)

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Schlagzeilen von morgen

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„Deutschlands beliebteste Pflegeprofis“ 2025 stehen fest. Die Gewinnerinnen und Gewinner beim großen Wertschätzungs-Wettbewerb der PKV kommen aus Mainz, Bad Berka und Lohmar. Sie erhielten jetzt ihre Auszeichnung – stellvertretend für alle 1,8 Millionen professionellen Pflegekräfte in Deutschland, die sich engagiert um Patienten und Pflegebedürftige kümmern. (mehr auf pkv.de)

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Caren Miosga, 21:45 Uhr: Jens Spahn, Clemens Fuest, Eva Quadbeck

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk

6:50 Uhr: Ralf Stegner, MdB (SPD): Vor dem Treffen der EU-Verteidigungsminister

7:15 Uhr: Mathias Middelberg, Unionsfraktions-Vize für Haushalt und Finanzen (CDU): Rentenpaket und andere Reformvorhaben - Was kann die Koalition jetzt zeitnah auf den Weg bringen?

8:10 Uhr: Michael Theurer, Bundesbank-Vorstand für Finanzaufsicht und Finanzstabilität: Zweifel am KI-Boom und Zinsängste

ARD

7:15 Uhr: Hülya Düber, Vorsitzende Petitionsausschusses Bundestag: Petitionsausschuss Vermögenssteuer

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Geburtstage von morgen

Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr, 61

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute zur großen Frage: Wie umgehen mit Krisen? Was hat das Gefühl, das Land gehe „den Bach runter“, mit der Geschichte Deutschlands zu tun? Dieser Frage geht der in London lehrende Historiker Frank Trettmann nach. Die „weichgespülte Erinnerung an die alte Bundesrepublik“ forciere eine unrealistische Erwartungshaltung, schreibt er. Dabei könne man sich hierzulande mehr zutrauen und so die – von ihm diagnostizierte – Selbstblockade überwinden. Anhand verschiedener Themen zeigt Trettmann, was sich aus den vergangenen Jahrzehnten lernen lässt. Die Rente sei dabei ein Paradebeispiel für „die Schwierigkeit der deutschen Politik, den sich verändernden Realitäten Rechnung zu tragen“. Okan Bellikli

Frank Trentmann: Die blockierte Republik | S. Fischer

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Das war’s für heute. Good night and good luck!

Am Spezial haben Laura Block, Stefan Braun, Malte Kreutzfeldt, Magdalena Latz, Vincent Mikoteit, Leonard Schulz, Sven Siebert und Sara Sievert mitgewirkt.

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