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Erscheinungsdatum: 06. Oktober 2025

Jahrestag der Hamas-Massaker: Neue Zahlen zum Antisemitismus in Deutschland

Jahrestag der Hamas-Massaker: Neue Zahlen zum Antisemitismus in Deutschland. Im Durchschnitt gab es seit dem 7. Oktober 2023 täglich fünf Protestveranstaltungen mit antisemitischen Inhalten. Das hat die Report- und Informationsstelle für Antisemitismus (RIAS) erfasst – die Auswertung reicht bis Ende 2024. Vorher war es durchschnittlich eine pro Tag. Geschäftsführer Benjamin Steinitz beobachtet, dass Gewaltverherrlichung gegen Jüdinnen und Juden, die Relativierung der Schoa oder Aufrufe zur Vernichtung Israels „erdrückende Normalität“ geworden seien.  

Der Verfassungsschutz warnt vor einer gefährlichen Scharnierfunktion. Antisemitismus werde zur „ideologischen Schnittmenge“ zwischen sonst gegensätzlichen Milieus. „Extremistische Gruppen versuchen das Leid, die Bilder und das Narrativ dieses Konflikts für ihre Ideologien zu instrumentalisieren“, sagte der designierte BfV-Präsident Sinan Selen. „Unter dem Deckmantel legitimer Kritik geraten Grenzen zu Hass und Gewalt zunehmend ins Wanken.“

Knapp 2.000 antisemitische Straftaten erfasste die Bundesregierung vorläufig fürs erste Halbjahr 2025. Im Jahr 2024 waren es 6.236 – ein neuer Höchststand. Ob die Zahl der Fälle gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist, lässt sich erst nach Abschluss der Jahresstatistik sagen – Erfahrungsgemäß werden viele Taten erst mit Verzögerung erfasst. Auch im Podcast Table.Today geht es um den Nahost-Konflikt, die Chancen für einen dauerhaften Frieden und den Antisemitismus in Deutschland. Den Podcast hören Sie ab 5 Uhr hier. Franziska Klemenz 

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Frieden in Gaza?"

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Letzte Aktualisierung: 06. Oktober 2025

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