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Erscheinungsdatum: 05. November 2025

„Nicht gemeinsam sterben“: Sozialdemokraten schütteln den Kopf über Jens Spahn

Jens Spahn am Dienstag (picture alliance / Flashpic | Jens Krick)

„Nicht gemeinsam sterben“: Sozialdemokraten schütteln den Kopf über Jens Spahn. Nach der jüngsten Provokation des CDU-Fraktionschefs bemühen sich die meisten Sozialdemokraten, nicht reflexhaft dagegen zu halten. Spahn hatte am Montag vor der CSU-Landesgruppe erklärt, in der Koalition gewinne und verliere man gemeinsam, aber dann angefügt: „Wir werden nicht gemeinsam sterben mit denen.“ Hört man sich am Mittwoch in der SPD-Fraktion um, wird schnell abgewunken. Viele geben vor, die in der Äußerung enthaltene Drohung mit dem Koalitionsbruch nicht ernst zu nehmen. Andere wiederum sind fassungslos, wollen aber nicht weiter Öl ins Feuer gießen. Doch klar ist: Der „Geist von Würzburg“ – beschworen nach der gemeinsamen Klausursitzung der Regierungsfraktionen im August – scheint verweht zu sein.

Spahn versuche, „von seinem eigenen Versagen abzulenken“. Das sagte Juso-Chef Philipp Türmer Table.Briefings, der sich als einer von wenigen öffentlich äußert. Spahns eigentliche Probleme seien die Maskenaffäre, seine chaotische Fraktionsführung und der Konflikt zwischen Außenminister Johann Wadephul und Innenminister Alexander Dobrindt. „Da lenkt auch keine seiner politischen Nebelkerzen ab“, so Türmer. Und weiter: Die andauernden Querschüsse aus der Unionsfraktion gegen die eigene Partei und die SPD „werden nicht so schnell vergessen“. Dass beide Fraktionen immer wieder miteinander fremdeln, wissen die Sozialdemokraten aus eigener Erfahrung. Der Zeitpunkt aber erstaunt sie, immerhin streiten Union und SPD aktuell – zumindest öffentlich – nicht über ein Gesetzesvorhaben. Laura Block

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Letzte Aktualisierung: 05. November 2025

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