Chinas Energieversorgung ist wegen der hohen Emissionen von globaler Bedeutung. Die Volksrepublik verbraucht 29 Prozent des weltweiten produzierten Stroms. Die Redaktion von Table.Media hat alle News zu Chinas Energieversorgung und Energiepolitik.
Woraus besteht Chinas Energiemix?
Der Energiemix in China wird dominiert von der thermischen Erzeugung. 68 Prozent des Stroms stammen aus der Verbrennung fossiler Stoffe. Die
Atomkraft hat im Jahr 2020 etwa fünf Prozent vom chinesischen Strommix ausgemacht. Zwar beträgt der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien aktuell nur gut ein Viertel, die Produktion in diesem Sektor wächst allerdings.
Was sind die Energiequellen Chinas?
Insgesamt hat China im Jahr 2020 rund 7.623 Terrawattstunden Strom erzeugt. Aus
erneuerbaren Energien kommen 27 Prozent.
Wasserkraft hat mit 18 Prozentpunkten den größten Anteil, gefolgt von
Windkraft (sechs Prozent) und
Solar (fünf Prozent). Fünf Prozent des Stroms stammen aus der Atomkraft. Die größte Energiequelle Chinas ist die Kohlekraft. Von ihr stammen rund 60 Prozent des erzeugten Stroms.
Wie hoch ist der Stromverbrauch in China?
Im Jahr 2020 gab es einen Stromverbrauch in China von 6.752 Terrawattstunden. Ging der Stromverbrauch weltweit betrachtet wegen der
Coronavirus-Krise um 1,1 Prozent zurück, stieg er in China im gleichen Jahr um 300 Terrawattstunden an. Die Volksrepublik ist für etwa 29 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich. Allerdings hat das Land im Jahr 2020 mehr Strom produziert als verbraucht – etwa 0,24 Megawatt pro Einwohner. Auch deswegen bleibt China genug Strom für den Export. Im Jahr 2019 gingen 18,9 Milliarden Kilowattstunden ins Ausland.
Welche Rolle spielt der Energiesektor für die chinesische Wirtschaft?
Der chinesische Energiesektor ist für die Wirtschaft der Volksrepublik von zentraler Bedeutung. 38 Prozent der Wirtschaftsleistung Chinas stammen aus den energieintensiven Sektoren
Industrie und Bau. In Ländern wie
Japan und den
USA sind es nur 20 bis 25 Prozent. Innerhalb dieses Sektors sind Geschäftsbereiche mit hohem Energieverbrauch und CO2-Ausstoß wie die Stahl-, Zement-, Aluminium-, Petrol- und Chemie-Industrie führend.
Wie abhängig die chinesische Wirtschaft vom Energiesektor ist, zeigte die Energiekrise im Sommer 2021. In dieser Zeit war der Strombedarf der Industrie besonders hoch, da es galt, Ausfälle aus der Coronakrise zu kompensieren. Gleichzeitig hatte die Kommunistische Partei angeordnet den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Lokalregierungen mussten deswegen den emissionsstarken Strom rationieren. Handynetze fielen aus, Privathäuser blieben dunkel, Fabriken mussten phasenweise die Produktion einstellen.
Wie sind die Strompreise sind China?
Aufgrund der Abhängigkeit des chinesischen Energiesektors von
Kohlekraft hängt der Strompreis vom Preis für Kohle ab. Im Jahr 2021 stieg der Kohlepreis um 150 Prozent auf 1.500 Yuan pro Tonne (ca. 208 Euro). Weil die Strompreise aber staatlich reguliert sind, lohnte sich für viele Kraftwerke die Produktion nicht mehr, weswegen sie die Produktion drosselten. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission hat deswegen einerseits den Strompreis reformiert und andererseits einen Mechanismus zur Bestimmung des Kohlepreises festgelegt.
Zusätzlich hat die chinesische Regierung die Kohleförderung ausgeweitet. Die Produktionskapazität der Bergwerke wurde um 55 Prozent erhöht, was den Kohlepreis auf etwa 1.200 Yuan drücken soll. Hintergrund ist, dass im Winter der Stromverbrauch steigt, die Kraftwerke im teuren Sommer aber keine Lagerbestände aufbauen konnten.
Die Strompreise in China für den Endverbraucher variieren aufgrund verschiedener Faktoren sehr stark. Im Jahr 2019 – dem letzten vor der Corona- und Energiekrise – zahlten Industriebetriebe in Peking zwischen 0,03 und 0,19 Euro pro Kilowattstunde. Der Preis für Privatverbraucher lag zwischen 0,06 und 0,10 Euro. Für die Wirtschaft hängt der Preis vor allem von der Region, dem Industriesektor, der Nutzungszeit und dem Gesamtverbrauch ab. Privathaushalte profitieren von Subventionen in Form günstiger Einspeisetarife für Elektrizitätsproduzenten.
Warum steht China vor einer Energiewende?
Im Jahr 2060 möchte China CO2-neutral sein. Dann dürfen nur noch Treibhausgase emittiert werden, die an anderer Stelle kompensiert werden. Ein Richtungswechsel in Chinas Energiepolitik ist also unvermeidbar. Die Kommunistische Partei plant, dass der CO2-Ausstoß des Landes bis ins Jahr 2030 seinen Höhepunkt erreichen wird. Anschließend soll er durch die Energiewende und den Umbau der Wirtschaft kontinuierlich reduziert werden. Chinas Energiewende wäre auch für die angestrebte Unabhängig des Landes wichtig. Trotz enormer Kohlevorkommen ist China vom
Import diverser
Rohstoffe wie Gas und
Kohle abhängig.
Wie steht der chinesische Energiesektor mit dem Klimawandel/-schutz in Verbindung?
Die Energieversorgung in China basiert hauptsächlich auf fossilen Brennstoffen und muss – wenn die Kommunistische Partei bis 2060 Klimaneutralität erreichen will – umgebaut werden. Deswegen ist die massive Förderung von Solar-, Wasser- und Windkraft geplant. China hat in der vergangenen Dekade die Strommenge, die mit Solar- und Windkraft erzeugt wird, zwar mehr als verzehnfacht, der Strombedarf ist aber noch stärker gewachsen.
Das liegt vor allem an der extrem energieintensiven Industrie in China. Immerhin hat es die Volksrepublik im gleichen Zeitraum geschafft, seine Wirtschaftsleistung zu verdoppeln, gleichzeitig aber die CO2-Emissionen stabil zu halten. Wirtschaftswachstum und Emissionen waren also weitestgehend entkoppelt. Dennoch plant die Kommunistische Partei auch einen Rückbau dieser Sektoren. Sie sieht die Zukunft des Landes in der Hightech-Industrie.
News zu Chinas Energieversorgung
Wegen der hohen CO2-Emissionen ist die Chinas Energiepolitik von globaler Bedeutung. Eine zielgerichtete Umweltpolitik und ein nachhaltiger Strukturwandel ist im Interesse aller Länder. Die Redaktion von Table.Media bringt deswegen alle News zu Chinas Energieversorgung auf Deutsch und Englisch.