- Industrie reagiert verhalten auf E-Fuel-Kompromiss
- Dem CRMA voraus: Europas erster Lithium-Konverter
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eines der großen Streitthemen soll heute eigentlich von der Tagesordnung verschwinden: Der Ministerrat wird aller Voraussicht nach für das Verbrenner-Aus 2035 stimmen – inklusive des FDP-Kompromisses zu den E-Fuels. Doch es gibt Skepsis bei Industrie und Zulieferern. Und zwar an der geringen Verbindlichkeit der Vereinbarung, berichtet Markus Grabitz.
Spatenstich in Brandenburg: In Guben wird Europas erster Lithium-Konverter vom deutsch-kanadischen Unternehmen Rock Tech gebaut. Gestern wurde das Projekt vorgestellt. Es ist ein Paradebeispiel für das, was der EU mit ihrem Critical Raw Materials Act erreichen will, bevor dieser überhaupt in Kraft getreten ist, analysiert Leonie Düngefeld.
Auch beim Thema Wasserstoff bewegt sich was. Die Niederlande und Deutschland wollen auf dem Feld enger kooperieren. Beispielsweise über die Beteiligung der Niederlande an der deutschen Beschaffungsinitiative H2Gobal und über neue Pipelines wie den Delta-Rhein-Korridor nach Nordrhein-Westfalen. Wann es losgehen soll und was noch besprochen wurde, lesen Sie in unserer News. Genauso wie die Details zur Trilog-Einigung für den Ausbau der europäischen Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Um kurz vor 2 Uhr nachts haben sich die Unterhändler von EU-Parlament, Rat und Kommission auf einen Kompromiss bei der Alternative Fuel Infrastructure Regulation – kurz AFIR – geeinigt.
Alina Leimbach
Analyse
Industrie reagiert verhalten auf E-Fuel-Kompromiss
Markus Grabitz
Beim heutigen Treffen der Energieminister dürfte der Weg frei gemacht werden für das Verbrenner-Aus im Jahr 2035. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, wird voraussichtlich mit der Stimme der Bundesregierung maßgeblich dazu beitragen, das Trilogergebnis zur CO₂-Flottengesetzgebung zu bestätigen. Eine Probeabstimmung auf Botschafterebene ergab am Montag, dass nach der E-Fuels-Einigung zwischen Kommission und FDP mit einer qualifizierten Mehrheit in der Staatenkammer für das Gesetz zu rechnen ist. Polen und Italien sowie weitere osteuropäische Länder wollen dennoch weiter mit Nein stimmen.
Auf Seiten der Industrie wird der Kompromiss zurückhaltend kommentiert.VDA-Chefin Hildegard Müller begrüßt zwar die Einigung, sagte aber auch: „Die finalen Details der Einigung sind noch zu bewerten.“ Ralf Diemer von der efuel-Alliance ließ Skepsis durchklingen, ob vor dem Hintergrund der bisherigen Ablehnung der Kommission gegenüber der Technologie die Umsetzung der E-Fuel-Strategie dort in den richtigen Händen ist: „Es bleibt zu hoffen, dass nun zeitnah die richtigen Entscheidungen getroffen werden, um Planungs- und Investitionssicherheit zu schaffen.“ Benjamin Krieger von Clepa, Dachverband der Zulieferer, ist ebenfalls vorsichtig: „Es kommt jetzt sehr auf die Ausgestaltung an. Aber die jetzt angekündigten Regeln für erneuerbare Kraftstoffe im Straßenverkehr können zu einem positiven Signal für mehr Technologiefreiheit werden.“
Saudi-Aramco sieht Tür für Investment
Während sich Hersteller und Zulieferer mit offiziellen Äußerungen zurückhielten, zeigte sich die größte Erdölfördergesellschaft der Welt erfreut. Matthias Braun vom Saudi-Aramco-Research-Centre sagte: „Mit dem E-Fuels-Kompromiss öffnet sich für die Industrie eine Tür: Für Investoren wird damit die industrielle Herstellung von synthetischen Kraftstoffen zur Verwendung in Neuwagen-Pkw interessant.“ Das Unternehmen aus Saudi-Arabien baut derzeit zwei Demonstrationsfabriken für die Herstellung von E-Fuels in Bilbao und in Saudi-Arabien und stellt für Rallye-Wettbewerbe und Straßenrennen synthetische Kraftstoffe zur Verfügung. Das Unternehmen hat zudem angekündigt, ab 2030 E-Fuels im industriellen Maßstab an Tankstellen verfügbar zu machen.
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