- SOTEU: Was von der Leyen ankündigt – und was wirklich neu ist
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- Zwangsarbeit: EU-Kommission nimmt auch Produkte aus Xinjiang ins Visier
- EU-Gericht bestätigt Milliardenstrafe gegen Google
- Reform des Strommarkts: Vorschläge sollen Mitgliedstaaten 140 Milliarden Euro bringen
- Frankreich deckelt Preiserhöhung für Strom und Gas
- Schwedens Ministerpräsidentin Andersson tritt nach Wahl zurück
- Finanzierung: Europäische Parteien werden mit Stiftungen gleichgestellt
- EU-Parlament stimmt für einheitliche Mindestlohnstandards
- Rechnungshof bekommt neue Führung
- Im Porträt: Regine Günther – Viele Wege zur Klimaneutralität
- Apéropa: Die Sprachen der Diplomatie
Liebe Leserin, lieber Leser,
viel Lob gab es gestern für Ursula von der Leyen für ihre Rede zur Lage der EU. Allerdings sind einige ihrer Vorschläge nicht mehr ganz so frisch. Bei der Europäischen Wasserstoffbank etwa ist lediglich der Name neu. Doch Überraschungen gab es durchaus, etwa darüber, dass der Mittelstand so viel Aufmerksamkeit in ihrer Rede bekam. Wir haben genau hingehört und fassen die wichtigsten Aussagen der Kommissionspräsidentin und erste Reaktionen zusammen. In den News berichten wir außerdem über die Details zur geplanten Reform des EU-Strommarkts.
Viel Beachtung bekommt auch der Vorschlag für ein Verbot von Produkten aus Zwangsarbeit, den die Kommission nun vorgelegt hat. Bereits belegbare Hinweise sollen ausreichen, um Produkte, die durch Zwangsarbeit entstanden sind, vom europäischen Markt zu verbannen. Damit hätten es Produkte aus der chinesischen Provinz Xinjiang bald schwer, wie Amelie Richter analysiert – so zum Beispiel Christbaumschmuck. Ein Schwachpunkt ist aus Sicht von Experten jedoch, dass das Verbot nicht für Dienstleistungen gilt.
Der Teufel steckt wie immer im Detail: Zwar unterlag Google in seinem Rechtsstreit mit der Kommission vor dem Gericht der Europäischen Union. Doch das Gericht stellte einige Verfahrensfehler fest, weshalb es die Geldbuße reduzierte. Google muss nun 4,125 Milliarden statt 4,34 Milliarden Euro zahlen. Das Gericht bemängelte – wie schon in seinem Intel-Urteil – dass die Kommission Fehler bei der Beurteilung der ökonomischen Position von Google gemacht habe. Dennoch werten viele Beobachter das Urteil als eine Stärkung für die Kommission – gerade an dem Tag, als auch der Digital Markets Act (DMA) offiziell unterzeichnet wurde. Corinna Visser hat die Details.
Dass Ska Keller kurz vor dem Rückzug aus der ersten Reihe der europäischen Grünen steht, berichteten wir gestern. Nun ist es offiziell: Keller, seit 2016 die wichtigste Grünen-Politikerin auf EU-Ebene, gibt ihren Posten als Co-Chefin der Grünen im Parlament ab. In einer Mitteilung sprach sie von einer „persönlichen Entscheidung“. „Thank you, Ska“, twitterte die Fraktion gestern Abend.
Analyse
SOTEU: Was von der Leyen ankündigt – und was wirklich neu ist
Ursula von der Leyen und mehrere Kommissarinnen hatten sich abgesprochen: Sie alle trugen Kleidung in den Farben der ukrainischen Nationalflagge. Neben ihnen auf der Kommissionsbank Platz genommen hatte Olena Selenska, die Gattin des ukrainischen Präsidenten. „Liebe Olena“, richte sich von der Leyen an sie, „es bedarf ungeheuren Mutes, um Putins Brutalitäten die Stirn zu beweisen. Du bringst diesen Mut auf“.
Auch in ihrer Rede zur Lage der EU erhielt die Ukraine einen prominenten Platz. Streckenweise erweckte von der Leyen den Eindruck, als wäre die Ukraine bereits ein Mitgliedstaat, und es seien keine langwierigen Beitrittsverhandlungen mehr nötig. Unmittelbar nach der Rede, so kündigt sie weiter an, werde sie per Hubschrauber nach Kiew fliegen und Wolodomyr Selenskyj einen Besuch abstatten. Es geht ihr darum, die Handelsbeziehungen zu intensivieren: „Unser Binnenmarkt hat Erfolgsgeschichte geschrieben. Jetzt wird es höchste Zeit, dass auch die Ukraine davon profitiert.“
Energie: Drei Milliarden für Wasserstoff-Bank
Die Kommission will drei Milliarden Euro für den Import von grünem Wasserstoff bereitstellen. „Es geht darum, Angebot und Nachfrage von morgen miteinander in Einklang zu bringen. Deshalb kann ich heute verkünden, dass wir eine Europäische Wasserstoffbank gründen werden“, sagte von der Leyen gestern in Straßburg. Die Mittel sollen vorrangig aus dem Innovationsfonds stammen.
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