- Nachhaltige Schiffskraftstoffe: Maritim-Sektor bleibt Problemkind
- Frankreich: Die rechtsextreme Bedrohung für Europa
- EU: Keine Entscheidung über Öl-Embargo
- BMWK erwägt europäische Rohstoffbeschaffung
- EU kündigt Treffen zu „Global Gateway“ an
- US-Konzern Dow beteiligt sich an Stader LNG-Projekt
- Rosatom-Tochter wird finnisches Nuklearprojekt fortsetzen
- Baerbock: Serbien muss EU-Sanktionen mittragen
- Gazprombank soll ungarische Gas-Zahlungen von Euro in Rubel konvertieren
- EU-Justizkommissar Reynders mit Spionagesoftware angegriffen
- Apple droht zusätzliche EU-Kartellklage im Musikstreaming-Streit
- Presseschau
- Carole Dieschbourg: „Klimaschutz ordentlich hinkriegen“
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Schifffahrt ist weiter ein Problemkind der Dekarbonisierung. Der maritime Sektor hängt hinterher und der Kommissionsvorschlag für das Fit-for-55-Dossier für nachhaltige Schiffskraftstoffe gilt als zu wenig ambitioniert. Nun verärgert der EP-Berichterstatter für das Dossier seine Kollegen, hat Lukas Scheid erfahren.
Wird es knapp? Wie knapp wird es? Vor fünf Jahren wurde Emmanuel Macron mit deutlichem Abstand Präsident, die Rechtsextreme Marine Le Pen verlor die Stichwahl klar. Doch das ist diesmal nicht garantiert, analysiert Tanja Kuchenbecker.
Beim Treffen der EU-Außenminister gestern hat es vorerst keine Entscheidung über ein Öl-Embargo gegeben. Aber: „Nichts ist vom Tisch, einschließlich Sanktionen gegen Öl und Gas“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.
An den Tisch lädt Wirtschaftsminister Habeck: Der Roundtable „Ausbau Produktionskapazitäten für die Energiewende“ mit Solar- und Windenergieindustrie soll Erneuerbaren den Weg freiräumen.
In normalen Zeiten ein Riesenskandal: Der Spionageangriff auf EU-Justizkommissar Didier Reynders. Sein und Kommissionsmitarbeiter-Telefone sind im vergangenen Jahr Opfer von Anzapfversuchen geworden – im Verdacht steht Software eines Herstellers, dessen Dienste auch Polen und Ungarn in Anspruch nahmen. Ein Vorgang mit politischer Sprengkraft.
Carole Dieschbourg, luxemburgische Ministerin für Klima, Umwelt und nachhaltige Entwicklung, wird heute von der Presse als „Stimme Europas“ gefeiert. Nach welchen politischen Grundsätzen sie arbeitet, lesen Sie im Portrait.
Analyse
Nachhaltige Schiffskraftstoffe: Maritim-Sektor bleibt Problemkind
75 Prozent des EU-Außenhandels und 31 Prozent des EU-Binnenhandels gemessen am Volumen werden zu Wasser abgewickelt. Dazu kommen laut EU-Kommission jährlich 400 Millionen Schiffspassagiere in den Mitgliedstaaten, davon rund 14 Millionen auf Kreuzfahrtschiffen. Schiffe sind 2018 in der EU für 13,5 Prozent aller verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen verantwortlich gewesen. Das Einsparungspotanzial von Emissionen ist entsprechend groß – wenn auch nicht so groß wie beim Straßenverkehr (71 Prozent) oder bei der Luftfahrt (14,4 Prozent).
Schifffahrt hängt bei der Dekarbonisierung hinterher
Nichtsdestotrotz hängt die Schifffahrt im Vergleich zur Straße oder zur Luft bei der Dekarbonisierung hinterher. Die UN-Weltschifffahrtsorganisation (IMO) ist nicht gerade bekannt für ihre Fortschrittlichkeit in dieser Hinsicht (Europe.Table berichtete). Und so sind die Erwartungen an Europa riesig, als Zugpferd voranzugehen. Der Kommissionsvorschlag blieb allerdings bereits hinter diesen Erwartungen zurück.
Das Fit-for-55-Dossier für nachhaltige Schiffskraftstoffe (FuelEU Maritime) sieht vor, dass die durchschnittliche jährliche Kohlenstoffintensität der Schiffe bis 2025 um 2 Prozent, bis 2030 um 6 Prozent und bis 2050 um 75 Prozent sinkt (Vergleichsjahr 2020). Erreicht werden sollen die Ziele durch die Nutzung nachhaltigerer Kraftstoffe. Allerdings gibt es erhebliche Einschränkungen für diesen Vorschlag: Es gilt nur für Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von mehr als 5.000 Tonnen. Die Regelung umfasst zudem 100 Prozent der Fahrten innerhalb der EU, aber nur 50 Prozent der Fahrten zwischen EU-Häfen und Häfen in Drittländern.
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