- Logistikhilfe für die Ukraine: EU-Aktionsplan soll Millionen Tonnen Getreide retten
- REPowerEU-Finanzierung durch ETS: Eine Büchse der Pandora
- Europäischer Bergbau: Zurück in die Zukunft
- Kohlestrom soll Gaskrise entspannen
- Öl-Embargo: Von der Leyen erwartet keine Entscheidung auf EU-Gipfel
- Bund gibt 17 Milliarden Euro für die Chipindustrie
- Studie: Digitale Industrie kann maßgeblich CO2 einsparen
- Frankreich erwartet spätere Umsetzung der globalen Steuerreform
- Verfassungsänderung: Orbán schafft sich Grundlage für weiteren Notstand
- Joachim Poß: Stets kritisches SPD-Urgestein
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Krieg in der Ukraine treibt die globale Nahrungsmittelkrise immer weiter an. Bis zu 20 Millionen Tonnen Weizen stecken derzeit dort fest und können aufgrund von russischen Hafen-Blockaden nicht abtransportiert werden. Die Europäische Kommission hat deshalb einen Aktionsplan auf den Weg gebracht, um die dringend benötigten Güter mittels LKW und auf der Schiene aus dem Land zu holen. Doch unterschiedliche Spurbreiten und nicht zugelassene Abgasnormen sind nur zwei der zahlreichen Herausforderungen, wie Timo Landenberger analysiert.
Es ist nur ein kleiner Teil der Investitionssumme für REPowerEU, doch er zieht die größte Kritik auf sich: Die Energieunabhängigkeit Europas soll auch durch den Verkauf von CO2-Zertifikaten aus der Reserve finanziert werden. Kritiker:innen befürchten einen Präzedenzfall. „Ist die Büchse der Pandora einmal offen, ist es schwer, sie wieder zu schließen“, sagt der Klimapolitik-Forscher Emil Dimanchev. Die Details hat Lukas Scheid.
In der Vergangenheit dominierte Europa die Märkte mit seiner Bergbauindustrie. Diese Zeiten sind vorbei, doch nun wird der heimische Bergbau wiederentdeckt. Denn die EU möchte sich von problematischen Abhängigkeiten befreien, auch im Bereich der kritischen Rohstoffe. Das Problem ist: Bergbau belastet Klima und Umwelt. Expert:innen fordern darum einen „verantwortungsvollen Bergbausektor“ in Europa. Mehr zu der Diskussion lesen Sie in der Analyse von Leonie Düngefeld.
Die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beschäftigen auch die deutsche Bildungslandschaft. Nach EU-Recht haben alle geflüchteten Kinder ein Recht auf Bildung. Dabei dürfen sie nicht schlechter gestellt werden als deutsche Schüler:innen. Doch das überfordert das deutsche Schulsystem, wie unsere Kolleg:innen von Bildung.Table recherchiert haben. Schauen Sie doch mal vorbei.
Analyse
Logistikhilfe für die Ukraine: EU-Aktionsplan soll Millionen Tonnen Getreide retten
Bis zu 20 Millionen Tonnen Getreide lagern derzeit in der Ukraine und können nur schwer abtransportiert werden, da Russland die Seehäfen am Schwarzen Meer blockiert. Das brachte die wichtigste Exportindustrie des Landes praktisch zum Erliegen. Die heimischen Landwirte erzielen durch den Überschuss kaum Einnahmen, während der Weizenpreis auf dem Weltmarkt explodiert. Denn die Ukraine gehört zu den wichtigsten Produktionsländern.
90 Prozent der ukrainischen Getreideexporte wurden vor Kriegsbeginn per Schiff abgewickelt – bis zu fünf Millionen Tonnen pro Monat. Das entspricht ungefähr der jährlichen deutschen Getreide-Exportmenge. Nach Angaben der Internationalen Schiffahrtskammer (ICS) sitzen nun rund 80 Handelsschiffe in ukrainischen Häfen fest, insbesondere in Mykolajiw, Odessa und Cherson.
Getreide auf alternativen Routen aus der Ukraine holen
Mit einem Aktionsplan will die Europäische Union deshalb Logistikhilfe leisten. Auf alternativen Transportrouten, sogenannten Solidarity-Lanes, soll das Getreide mit LKW und auf der Schiene aus dem Land und über Polen und Rumänien an die Europäischen Schwarz- und Mittelmeer- sowie Nordseehäfen gebracht werden.
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