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Liebe Leserin, lieber Leser,
in der Gaskrise blickt die EU-Gemeinschaft mit Spannung auf kommenden Mittwoch, wenn Kommissionvize Frans Timmermans den gemeinsamen Notfallplan für den Winter vorstellt. Manuel Berkel hat bereits jetzt einen Blick in den Entwurf des Papiers geworfen und berichtet, mit welcher Strategie die Kommission die Einschnitte in die Industrieproduktion möglichst gering halten will.
Gestern hat die EU-Kommission ihren Rule of Law Report vorgestellt, den jährlichen Bericht zum Rechtsstaat. Die größten Probleme sieht die Behörde – wenig überraschend – in Ungarn und Polen. Dem deutschen Rechtsstaat stellt die Kommission ein gutes Zeugnis aus, übt allerdings auch Kritik: Verbesserung gebe es beim Wechsel von Politikern in die Wirtschaft, die „Abkühlphase“ sei bislang zu kurz. Doch gerade in dieser Sache werde Brüssel seinem eigenen Anspruch nicht gerecht, analysiert Eric Bonse.
Thierry Breton ist mal wieder im Krisenmodus. Zurzeit ist er viel unterwegs, er wolle „in allen Mitgliedstaaten sehr präsent sein in dieser schwierigen Periode“. Schon während der Corona-Krise spielte Breton eine Schlüsselrolle. Und dann sind da noch die zahlreichen großen Gesetzesvorhaben, die in seine Zuständigkeit fallen. Dabei hatte Breton zu Beginn seiner Zeit in Brüssel Mühe, in der Kommission Fuß zu fassen, wie Stephan Israel und Till Hoppe im Porträt über den EU-Binnenmarktkommissar schreiben.
Analyse
Kommission: „Jeder kann Gas sparen, jetzt“
Mit einem Katalog an Empfehlungen, Best-Practice-Beispielen und gemeinsamen Kriterien für Abschaltungen von Industriebetrieben will Brüssel die Staatengemeinschaft auf einen möglichen Gasmangel im Winter vorbereiten. „Die Analyse der Kommission zeigt, dass es wesentlich kostengünstiger wäre, die Erdgasnachfrage über einen längeren Zeitraum moderat zu senken und früher damit zu beginnen, als die Nachfrage plötzlich und ohne angemessene Vorbereitung drastisch zu drosseln“, schreibt die EU-Behörde in einem Entwurf ihres Gas-Notfallplans, der Europe.Table vorliegt.
Es könnte noch deutliche Änderungen geben, die offizielle Version will Vizepräsident Frans Timmermans am 20. Juli vorstellen (Europe.Table berichtete). Doch eine politische Richtung scheint bereits klar durch: Mit dem Energiesparen soll es jetzt ernst werden.
Die Risiken benennt das Papier ganz deutlich: Sollte Russland die Gaslieferungen im Juli komplett einstellen, könnten die Speicher nur zu 65 bis 71 Prozent gefüllt werden. Im Winter drohe nach Simulationen des Verbands Europäischer Fernleitungsnetzbetreiber für Gas (ENTSOG) eine EU-weite Gaslücke von 20 Milliarden Kubikmetern (bcm) – etwa fünf Prozent des Jahresverbrauchs.
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