- Carbon Farming: Klimaschutz-Lösung oder Greenwashing?
- Kommission will Sanktionen gegen Russland stärken
- Scholz: Deutschlands Verantwortung für Europa
- Wasserstoff: Erste IPCEI-Tranche genehmigt
- EU klagt mehrfach gegen Ungarn
- Kriegsfolgen können Energiewende beschleunigen
- Polen: Nächster Schritt im Rechtsstaatsverfahren
- Bulgarien und Nordmazedonien unterzeichnen Protokoll zu EU-Gesprächen
- Deutschland auf dem Weg zum Batteriezellzentrum
- Presseschau
- Melanie Vogelbach: Die Türöffnerin
die Energiewende in Deutschland könnte erfolgreicher gelingen als bislang erwartet: Einer Studie der Allianz Trade zufolge könnte die derzeitige Energiekrise die grüne Wende beschleunigen – denn auch wenn die Bundesregierung zunächst wieder auf Kohle setze, werde diese mittelfristig von den Erneuerbaren vom Markt gedrängt.
In Brüssel beraten heute die Außenministerinnen und -minister der Mitgliedstaaten erneut über die russische Invasion in die Ukraine. Die Kommission hat am Freitag ein Maßnahmenpaket vorgeschlagen, mit dem sie die Sanktionen der EU gegen Russland bis 2023 verlängern und stärken will. Mehr dazu lesen Sie in den News.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Energiekommissarin Kadri Simson reisen heute nach Aserbaidschan. Dort geht es unter anderem um Energieimporte, denn besonders Südosteuropa ist für seine Versorgung mit Erdgas auf den Südlichen Gaskorridor angewiesen. Die EU und Aserbaidschan arbeiten außerdem am Aufbau einer langfristigen Partnerschaft in den Bereichen saubere Energie und Energieeffizienz.
Wie die EU ihre Ziele zur Speicherung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre erreichen will, lesen Sie in der Analyse von Timo Landenberger: Im November will die Kommission einen Rechtsrahmen für die Zertifizierung von CO2-Senkleistungen in der Landwirtschaft vorstellen. Politik und Industrie sehen darin eine große Chance für das Erreichen der Klimaziele – Umweltschützer fürchten Greenwashing.
Last, but not least ein sehr interessanter Veranstaltungs-Tipp: Am Donnerstagvormittag, 21. Juli, diskutiert mein Kollege Manuel Berkel in einem Europe.Table-Webinar den Notfallplan für die Energieversorgung ohne russisches Gas, den die EU-Kommission am Mittwoch vorstellt. Seine Gäste: Lion Hirth, Assistant Professor an der Hertie School, und Jens Völler, Head of Business Unit Gas Markets bei TEAM CONSULT. Hier können Sie sich für das Webinar registrieren – wir freuen uns, wenn Sie dabei sind.
Kommen Sie gut und gesund durch die Woche!
Leonie Düngefeld

Analyse
Carbon Farming: Klimaschutz-Lösung oder Greenwashing?
Klar ist: Ohne die systematische Abspaltung und Speicherung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre können die Klimaziele des Pariser Abkommens und der Europäischen Union nicht erreicht werden. Das belegen mehrere wissenschaftliche Studien, darunter die Berichte des Weltklimarats (IPCC).
Klar ist aber auch: Technische Lösungen wie Carbon Capture and Storage (CCS) sind weit von einem flächendeckenden Einsatz entfernt (Europe.Table berichtete) und die Speicherfähigkeit natürlicher Senken wie Wälder und Moore geht seit Jahren zurück. Bis zum Jahr 2030 will die EU in den sogenannten LULUCF-Sektoren (Land Use, Land Use Change and Forestry) aber eine Senkleistung von 310 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente erreichen (Europe.Table berichtete), danach muss es sogar noch mehr werden. Wie kann das gelingen?
Eine mögliche und marktbasierte Lösung heißt Carbon Farming. Im November will die Europäische Kommission einen Rechtsrahmen für die Zertifizierung von Treibhausgas-Senkleistungen, insbesondere für die Landwirtschaft, auf den Weg bringen. So sollen für Europas Bauern finanzielle Anreize entstehen, mittels entsprechender Ackerbaumethoden die CO2-Speicherfähigkeit der bewirtschafteten Böden signifikant zu erhöhen.
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