Klima- und Umweltschutz sind globale Aufgaben. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann das 21. Jahrhundert ein nachhaltiges werden. Bei der Frage, wie das gelingt, gibt es aber unterschiedliche Ansichten – und Europas Standards werden im Globalen Süden immer häufiger kritisiert. Der Vorwurf: regulatorischer Imperialismus. Ist er berechtigt? In einer neuen Serie gehen wir dieser Frage nach. Den Auftakt liefern Caspar Dohmen und Till Hoppe.
Auf Dialog setzen, das will Ritter Sport. Der Schokoladenhersteller hat vor elf Jahren begonnen, eine eigene Plantage zu bewirtschaften – und lernt daraus, wie man externe Prozesse internalisiert, um einen größeren Unterschied machen zu können. Annette Mühlberger hat sich das angesehen.
Verzichten Sie? Auf Flüge oder Fleisch? Falls nicht – Hans-Georg Häusel weiß, warum das so selten klappt. In Annette Mühlbergers Interview erläutert der Psychologe, warum unser Gehirn mit dem bösen V-Wort Probleme hat und wie nachhaltiger Konsum vermarktet werden sollte.
Und: Der Standpunkt kommt diese Woche von Steffi Lemke. Die Bundesumweltministerin erklärt, dass sie beim G7-Umweltministertreffen am Wochenende Grundsätze für besseren Ressourcenschutz und eine Kreislaufwirtschaft verabschieden will.
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Ihr
Nicolas Heronymus
Analyse
„Regulatorischer Imperialismus“ – Kritik an EU-Standards wird lauter
Die EU ist stolz auf den „Brussels Effect“: Ihre Regeln und Standards setzen sich oft weltweit durch. Doch die Kritik daran wird lauter. Länder im Globalen Süden wehren sich gegen einen „regulatorischen Imperialismus“ durch Europas Nachhaltigkeitsagenda. Und sie haben Alternativen.
Harte Machtinstrumente, militärische etwa, hat die Europäische Union nur wenige zur Hand. Was nicht bedeutet, dass sie machtlos wäre: Niemand sonst vermag internationale Regeln und Standards zu setzen wie die EU, auch nicht die beiden Großmächte USA und China. Was Europaparlament und Mitgliedstaaten für den europäischen Binnenmarkt beschließen, prägt häufig die Geschäftspraktiken und Gesetze in anderen Teilen der Welt. Dieser „Brussels Effect“, so die US-Forscherin Anu Bradford, wirke von den Datenschutzregeln bis hin zu Chemikalienvorschriften für Spielsachen.
Kritik daran hat es in anderen Teilen der Welt immer wieder gegeben. Aber sie gewinnt inzwischen an Lautstärke. Insbesondere Europas Nachhaltigkeitsagenda werde von anderen „zunehmend laut und deutlich als grüner Protektionismus und extraterritoriale Regulierung kritisiert“, warnte kürzlich die Handelsgeneraldirektorin der EU-Kommission, Sabine Weyand. Von Gesprächspartnern in Asien, Afrika oder Lateinamerika bekomme sie häufig den Vorwurf des „regulatorischen Imperialismus“ zu hören.
Der Stein des Anstoßes:
EU-Standards
Handelspolitik
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