China
Interview Bernd Lange + Autonomous driving regulations
Dear reader,
die EU steht unter Druck, sich gegenüber China zu positionieren, zumal die USA bereits eine ausdrücklich kritische Haltung eingenommen haben. Bernd Lange sagt uns im Interview, wie derzeit in Brüssel die Weichen gestellt werden. Der SPD-Abgeordnete im Europaparlament sitzt dort dem Handelsausschuss vor. Er muss sich also laufend mit China beschäftigen. Derzeit treiben ihn das Zwangsarbeits-Verbot, das Lieferkettengesetz und das Instrument gegen wirtschaftlichen Druck um.
Lange vertritt im Gespräch mit Amelie Richter und Europe.Table auch kontroverse Positionen. So befürwortet er die Aufnahme von Handelsgesprächen mit Taiwan – einen Schritt, den die USA bereits vormachen. Auf China wirken solche offiziellen Kontakte zu Taipeh stets als Provokation. In Washington wittert Lange denn auch eine regelrechte „Anti-China-Politik“. Für die EU liege es dagegen nicht im eigenen Interesse, China zu isolieren. Dennoch sieht Lange die beste Position für die EU nahe an den USA, schließlich passen die Werte hier besser zusammen.
Das autonome Fahren liegt dem China.Table in der Berichterstattung besonders am Herzen. Wir haben das Gefühl, wieder so eine Entwicklung vor uns zu haben, bei der Asien voranprescht – die behäbigere deutsche Industrie könnte das Nachsehen haben. Wenn es dann um den Schritt in die Anwendung geht, überwiegen in Deutschland zuverlässig im entscheidenden Moment die Zweifel – nicht nur an der Sicherheit der Neuerung, sondern auch am grundsätzlichen Sinn der Sache. Erst, wenn sich die Technik in Asien bereits durchgesetzt hat, wacht Europa auf.
