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jīwá 鸡娃 – den Nachwuchs „huhnen“

Wurden Sie als Kind „gehuhnt“? Oder „huhnen“ Sie vielleicht gerade den eigenen Nachwuchs? Sollten Sie jetzt verständnismäßig wie „das Huhn vorm Berg“ stehen, keine Sorge! Da geht es Ihnen nämlich nicht anders als wohl den meisten Chinesen, die den Begriff 鸡娃 jīwá – wörtlich „Kinder huhnen“ – zum ersten Mal hören. Doch ein Verweis auf die Wortherkunft macht für Muttersprachler schnell klar, was gemeint ist: Das „Huhn“ ist hier der bekannten chinesischen Redensart 打鸡血dǎ jīxiě entlehnt, wörtlich „sich Hühnerblut injizieren“ oder dieses injiziert bekommen. Dieses „geflügelte Wort“ steht als Synonym für „aufgekratzt/aufgedreht sein“ bzw. sich oder andere „pushen/anfeuern“. Es soll auf den – natürlich längst verworfenen – alten Volksirrglauben zurückgehen, man könne sich durch das Spritzen von Hühnerblut den Elan eines aufgescheuchten Hühnchens in die Blutbahn jagen. Natürlich ist das Quatsch. Doch die Redewendung hat sich trotzdem bis heute gehalten.

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