Standpunkt
Letzte Aktualisierung: 1. März 2021
Digitales Zentralbankgeld – Wer zögert, hat verloren
Von Thomas Heilmann

Mit der testweisen Einführung des digitalen Renminbis zeigt China wieder einmal, dass es Standards in digitalen Schlüsselbereichen setzen und technologisch umsetzen kann, während Europa im Prozess des Nachdenkens verharrt (China.Table berichtete). Die Herangehensweise der Chinesen ist einfach schneller und trotzdem nicht voreilig. Während wir Europäer am liebsten so lange tüfteln, bis die scheinbar beste Lösung gefunden und uns gegen alle erdenklichen Risiken abgesichert sind, gehen die Chinesen in kleinen Schritten voran. Dieses Vorgehen ist der Schlüssel zum Erfolg: Eine Entscheidung, die man in der staatlichen Innovationsförderung und -regulierung schnell trifft und gegebenenfalls schon nach kurzer Zeit wieder korrigiert, ist immer noch besser, als eine Entscheidung, die fünf Jahre lang gar nicht getroffen wird. In China forscht die Zentralbank bereits seit 2014 an einem nationalen Stable Coin. Ende letzten Jahres erfolgte dann der testweise Start verteilt über vier verschiedene Provinzen. Quasi nebenbei gewöhnen sich die Bürger, an eine neue Basistechnologie. Die Vorbereitungen für einen globalen Roll-out sind dabei schon deutlich fortgeschrittener als viele internationale Beobachter vermuten, dazu später mehr.
