Standpunkt
Letzte Aktualisierung: 10. September 2021
Ausländer in China: Eine verschwindende Minderheit?
Von Johnny Erling

Neulich erzählte mir der Präsident der EU-Handelskammer in Peking, Jörg Wuttke, wie er im Pandemiejahr 2020 auf Inlandsflügen 44 Mal durch China reiste. Dem Vielflieger fiel auf, dass fast alle Passagiere Chinesen waren „Nur einmal kam mir auf einem Flughafen ein Ausländer entgegen. Das war so ungewöhnlich, dass ich mich nach ihm umdrehte.“ Wuttke kam es wie eine Zeitreise zurück in die 1980er-Jahre vor, als China sich öffnete und Ausländer eine seltene Spezies waren. Damals schwang die Hoffnung mit, dass sich die Ausländerpolitik bald ändern wird: „Sie brauchten uns für ihre Reformen, und sie wollten uns in China haben.“ Jetzt aber verspüre er den gegenteiligen Trend: „Am Schlimmsten ist: Es scheint keinen zu stören, wenn es weniger Ausländer werden.“
