Das Konzept der „Common Prosperity“ soll Antworten auf eine der grundlegenden Fragen liefern, denen sich China gegenübersieht: Wie wird das Land in Zukunft wachsenden Wohlstand und die massive Ungleichverteilung dieses Wohlstands ausbalancieren. Bisher ergibt sich folgendes Bild:
- „Common prosperity“ heißt: Chinas massive Ungleichheit in der Einkommensverteilung reduzieren und gleichzeitig den Kurs Richtung wachsenden Wohlstands halten
- Chinas Führung distanziert sich vom US-amerikanischen Modell eines hohen Wirtschaftswachstums auf Kosten der Gleichverteilung und damit auch vom eigenen Motto, dass „einige zuerst reich werden dürfen“
- Gleichzeitig scheint China aktuell nicht auf einen Wohlfahrtsstaat mit weitreichender Umverteilung, etwa nach Modell der nordeuropäischen Volkswirtschaften, zu setzen
- Chinas Instrumente, um einen ausbalancierten Mittelweg Richtung Wohlstand zu erreichen: Progressive Besteuerung, Ausbau des sozialen Sicherungssystems, Reduktion der Bildungskosten, Arbeiterrechte und Mindestlohn, verschärftes Vorgehen gegen Monopolbildung, Philanthropie
- Potenzielle Folgen für Unternehmen in China: erhöhte Kaufkraft der chinesischen Mittelschicht und wachsender Anteil qualifizierter Facharbeiter; erhöhte Lohnkosten und steigende Erwartungen an Unternehmen, einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit zu leisten
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich vollständig auf China konzentriert. Sinolytics berät europäische Unternehmen zur strategischen Ausrichtung und spezifischen Geschäftsaktivitäten in China.