Solar: Verlängerte Wartezeiten auch in europäischen Häfen
China droht USA mit Krieg um Taiwan
Neue Massentests in Peking nach Corona-Ausbruch
Deutschland zahlt für russisches Öl und Gas kaum weniger als China
Atommächte modernisieren und stocken Arsenale auf
Hongkong erweitert sein Konsum-Programm
Arbeitsorganisation sendet Mission nach Xinjiang
Absatz von E-Autos erholt sich
Standpunkt: CEIBS-Vize sieht chinesische Bereitschaft zur Kooperation
Im Portrait: Justin Yifu Lin – Optimistischer China-Ökonom
Liebe Leserin, lieber Leser,
es war Finanzminister Christian Lindner, der nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine die erneuerbaren Energien medienwirksam als „Freiheitsenergien“bezeichnete. Doch zumindest für die Solar-Industrie ist das schlichtweg ein Etikettenschwindel: Zu groß ist in diesem Bereich die Abhängigkeit von China, das die komplette Solar-Lieferkette dominiert. Und Peking hat für die kommenden Jahre massive Ausbauziele vorgegeben.
Wir werfen deshalb heute einen Blick auf den aktuellen Zustand der Solar-Branche und gehen der Frage nach, ob die aktuellen Lieferschwierigkeiten auf den chinesischen Eigenbedarf zurückzuführen sind.
In den zunehmenden Spannungen zwischen China und den USA konnte die für die Asien-Pazifik-Region so wichtige Sicherheitskonferenz am Wochenende in Singapur nicht die erhoffte Verständigung vorantreiben. Die Konferenz stand ganz im Zeichen des köchelnden Konflikts zwischen den beiden Großmächten.
Es war ein heftiger Schlagabtausch, den sich die Verteidigungsminister beider Staaten um Taiwan und um Chinas aggressives Verhalten im Südchinesischen Meer lieferten. Doch bei aller Härte – es sei ein gutes Zeichen, dass beide Seiten immerhin für die Zukunft Gespräche in Aussicht stellen, analysiert Michael Radunski.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Ihre
Amelie Richter
Analyse
Solar: Ende der Lieferengpässe in Sicht
Die anhaltenden Corona-Blockaden in chinesischen Häfen zeigen Europas Abhängigkeit von chinesischen Fotovoltaik-Modulen besonders deutlich auf. Bis Ende des Jahres geht die Branche aber von einer Entspannung aus.
Noch immer zeigen die Lieferverzögerungen im weltweiten Warenverkehr ihre Wirkung. Auch bei der Solar-Energie machen sie sich bemerkbar. Wie andere Güter sind Solarmodule von den coronabedingten Schließungen chinesischer Häfen betroffen, bestätigt eine Sprecherin des Bundesverbands Solarwirtschaft. Das schmerzt die Industrie enorm. Die gesamte europäische Branche ist stark auf Lieferungen aus Drittstaaten angewiesen – besonders aus China.
Die Importabhängigkeit der EU beträgt bei Solarmodulen 65 bis 80 Prozent. Fast zwei Drittel dieser Importe stammten zuletzt aus der Volksrepublik, wie ein Bericht der Kommission zu strategischen Abhängigkeiten im Februar bemerkte. Und auch knapp zweieinhalb Jahre nach Beginn der Pandemie hakt es noch immer. In Shanghai und der angrenzenden Provinz Zhejiang stieg der Anteil der wartenden Schiffe an der globalen Kapazität im Mai abermals, wie der Kiel Trade Indicator des IfW vom 7. Juni zeigt.
Die Verzögerungen in China ziehen inzwischen auch verlängerte Wartezeiten in europäischen Häfen nach sich. „Erstmals seit Ausbruch der Pandemie stauen sich Containerschiffe auch in der Nordsee vor den Häfen Deutschlands, der Niederlande und Belgiens. Hier stecken gegenwärtig knapp zwei Prozent der globalen Frachtkapazität fest und können weder be- noch entladen werden“, schreibt das IfW.
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