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auch wenn sich die deutschen Autobauer in China zunehmend schwertun: Bei den Zulieferern, die unter anderem die erfolgreichen E-Auto-Hersteller im Land beliefern, boomt es weiter. Oder? Das muss nicht von Dauer sein, analysiert Christian Domke-Seidel. Er meldet Zweifel daran an, wie sehr die in der Volksrepublik erwirtschafteten Profite tatsächlich von Nutzen für Deutschland sind. Zudem kommen mittlerweile fünf der weltgrößten Automobilzulieferer aus China – die Volksrepublik wird damit zunehmend zum Konkurrenten.
Um im internationalen Wettbewerb besser bestehen zu können, will die EU eine strengere Subventionskontrolle für nicht-europäische Unternehmen einführen. Die Verordnung zielt vor allem auch auf Peking: Die Kommission soll einschreiten können, wenn von der chinesischen Regierung subventionierte Unternehmen europäische Firmen aufkaufen, oder mit Kampfpreisen öffentliche Aufträge ergattern.
Nur werden die neuen Regeln genauso auch europäische Unternehmen betreffen, die in Drittstaaten aktiv sind. Die setzen sich nur zur Wehr – wie erfolgreich sie dabei sind, fasst Till Hoppe zusammen.
Viele neue Erkenntnisse beim Lesen wünscht
Carolyn Braun

Analyse
Verfrühte Euphorie deutscher Zulieferer

Europa im Allgemeinen und Deutschland im Speziellen verlassen sich auf ihre Exportstärke. Entsprechend stark haben die hier ansässigen Firmen vom Aufstieg Chinas zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt profitiert. Doch in den vergangenen Jahren geriet die wirtschaftliche Erfolgsstory ins Stocken. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rief im Januar 2019 einen „Systemwettbewerb“ aus. Und die EU sprach beim Thema China über einen Dreiklang aus „Partner, Wettbewerber und Rivale“. Neben geopolitischen Unstimmigkeiten sowie Unterschieden zwischen Werten und Demokratieverständnis spielen auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle. Der große Profit bleibt aus. Die Probleme deutscher Automobilhersteller in China könnten mittelfristig auch auf die Zulieferer warten.
Konkurrenten selbst großmachen
Deutsche Autobauer stehen in China gerade vor einer Mammutaufgabe. Politischen Vorgaben folgend legten sie Knowhow offen, gründeten Joint Ventures und verlegten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nach China. Das belegt die aktuelle Studie „Gewinne deutscher Investoren in China“. An ihr sind die Bertelsmann Stiftung, das Institut der deutschen Wirtschaft (IW), das Mercator Institute for China Studies (MERICS) und der BDI beteiligt. So ermöglichten die Autokonzerne, dass in China innerhalb kürzester Zeit Konkurrenten auf Augenhöhe entstanden, die jetzt auch „die Wettbewerbsfähigkeit von Firmen am Standort Deutschland gegenüber chinesischen Konkurrenten mindern“, analysiert die Studie.
In kaum einem Sektor wird das so deutlich wie in der Automobilbranche. Von ihr stammen rund 30 Prozent der deutschen Direktinvestitionen in China im Jahr 2020 (90 Milliarden Euro). Zur Einordnung: Auf Platz zwei folgt die Chemiebranche mit gerade einmal neun Prozent. Gleichzeitig sinken die Absätze in China (vor allem im Bereich der Elektromobilität), während die Konkurrenz aus der Volksrepublik jetzt auch auf dem deutschen Markt ist.
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