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Joko Widodo ist der erste Staatschef, den Xi Jinping seit den Olympischen Winterspielen von Peking im Februar trifft. Der Besuch Wladimir Putins zur Eröffnung der Spiele ist heute legendär. Er führte zur Festlegung Chinas auf die Solidarität mit Russland. Das persönliche Gespräch mit dem indonesischen Präsidenten ist nun zwar bei weitem nicht so ominös. Doch es hat ebenfalls weitreichenden Symbolwert. China kümmere sich um seine Partner in Südostasien, lautet die Botschaft. So punkte Peking bei den Seidenstraßen-Ländern, schreibt Michael Radunski.
Deutsche Aussteller haben derweil die laufende Konsumgütermesse in Hainan weitgehend links liegengelassen. Ein Fehler, findet Frank Sieren. Dann Chinas Tropeninsel soll der Kern eines Freihandelsgefüges werden, das der Außenwirtschaft große Chancen bietet. Schließlich handelt es sich bei der Entwicklung des Standorts um ein Herzensprojekt Xis. Frankreich hat die Möglichkeiten bereits erkannt und nimmt in diesem Jahr als Ehrengast teil.
Finn Mayer-Kuckuk

Analyse
Widodo bietet Xi außenpolitische Unterstützung an

Michael Radunski
Es ist ein Bild mit Seltenheitswert in diesen Corona-Zeiten: Chinas Staatspräsident Xi Jinping lässt in Peking einen anderen Staatslenker auf Armeslänge an sich heran. Die Ehre gebührte seinem indonesischen Amtskollegen Joko Widodo. Die beiden Staatschefs haben am Dienstag vereinbart, die Beziehungen ihrer beiden Staaten zu großer strategischer Bedeutung auszubauen. So wollen sie weitreichenden globalen Einfluss gewinnen.
Es ist ein Besuch, der für beide Seiten wichtig ist. Für Xi markiert er das Ende seiner selbstgewählten Isolation: Es ist sein erstes direktes Treffen mit einem ausländischen Staatsoberhaupt seit den Olympischen Winterspielen im Februar. Seither hat Chinas strikte „Null-Covid“-Politik den persönlichen Austausch mit ausländischen Staatschefs verhindert – für eine Weltmacht wie China im Grunde ein unhaltbarer Zustand. Für Widodo wiederum geht es bei seinem Besuch in erster Linie darum, die wirtschaftliche Entwicklung seines Landes weiter voranzutreiben. Entsprechend standen die Bereiche Handel und Investitionen im Mittelpunkt der Gespräche.
China ist Indonesiens größter Handelspartner. Trotz nationaler und internationale Probleme wie Corona-Lockdowns und Containerstaus ist der bilaterale Handel im vergangenen Jahr um rund 70 Prozent gestiegen. Zudem ist China zum drittgrößten ausländischen Investor in Indonesien aufgestiegen – nach Singapur und Hongkong. „China hat durch seine wirtschaftliche Anziehungskraft sehr großen Einfluss in der Regierung von Joko Widodo gewonnen, insbesondere durch den mächtigsten Minister Indonesiens, Lujut Panjaitan“, erklärt David Engel, Indonesien-Experte beim Australian Strategic Policy Institute in Canberra gegenüber China.Table. „Lujuts Unternehmen sichern sich in mehreren für China wichtigen Sektoren, wie etwa der Metallerz-Verarbeitung, eine marktbeherrschende Stellung.“
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