Interview: Webasto-Chef Holger Engelmann fürchtet „ökonomisches Long Covid“
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Liebe Leserin, lieber Leser,
vor gut zwei Jahren war der Autozulieferer Webasto das erste Unternehmen in Deutschland, das von einem Corona-Fall getroffen wurde. Damals herrschte große Aufregung, doch im Gesamtbild der Pandemie erwies sich das Ereignis als bloße Episode, die heute schon fast wieder vergessen ist. Im Interview mit China.Table spricht der Vorstandsvorsitzende von Webasto, Holger Engelmann, über die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie.
Engelmann fürchtet aus mehreren Gründen für die Nach-Corona-Phase ein „wirtschaftliches Long Covid“. Mangel an Fachkräften, Rohstoffen oder Halbleitern werden die Unternehmen noch eine Weile bremsen, sagt er gegenüber Marcel Grzanna. Webasto habe daher seine Lieferbeziehungen möglichst robust aufgestellt. Doch Engelmann warnt: „Eine Lieferkette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied“ – und am Ende kommen immer Teile aus anderen Weltgegenden.
Und gerade in China brodelt es derzeit gewaltig: Stromknappheit, eine scharfe „Zero-Covid“-Strategie und das harte Vorgehen gegen die Tech-Branche – die Probleme scheinen sich zu häufen. Felix Lee hat sich die Lage der chinesischen Wirtschaft genauer angeschaut und bemerkt: Hinter den meisten Problemen steckt die Führung um Staatspräsident Xi Jinping. Mit Blick auf die Zukunft drängt sich die Frage auf: Läuft Chinas starker Mann Gefahr, das Wachstum des Landes seinem Kontrollwahn zu opfern?
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Ihre Amelie Richter
Interview
Gegenüber China „besser, schneller, innovativer sein“
Webasto-CEO Holger Engelmann
Auch dank seines nun 20-jährigen Engagements in China ist Webasto zu einem der größten Automobilzulieferer der Welt geworden. Das Unternehmen ist vielen bekannt, weil bei ihm der erste Corona-Fall in Deutschland festgestellt wurde. Der Schock von damals ist überstanden, doch CEO Holger Engelmann blickt besorgt in die Zukunft. Im Interview mit China.Table fürchtet er ein wirtschaftliches Long Covid mit nicht absehbaren Konsequenzen. Insbesondere Nachschubprobleme, Fachkräftemangel und weitere Störungen der Weltwirtschaft machen ihm Sorgen. Den Aufbau einer eigenen Lieferkette ausschließlich für den chinesischen Markt hält er in Zukunft für wahrscheinlich. Das Interview führte Marcel Grzanna.
Herr Engelmann, Webasto war zu Beginn der Corona-Pandemie in den Schlagzeilen. Der erste Corona-Infizierte in Deutschland war einer Ihrer Mitarbeiter, der von einer Kollegin aus Wuhan angesteckt wurde. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die vergangenen anderthalb Jahre zurück?
Da springt bei mir sofort ein großes Kopfkino an. Als wir damals mit dem Virus konfrontiert wurden, hatte das nicht nur eine wirtschaftliche Dimension. Es ging auch um die Gesundheit unserer Mitarbeitenden und unseres Umfeldes. Da mussten wir binnen weniger Stunden schnell handeln und harte Entscheidungen treffen wie die vorübergehende Schließung unserer Firmenzentrale in Stockdorf. Im Nachhinein sind wir stolz, wie gut wir das gemanagt haben.
Wie lautet ihr betriebswirtschaftliches Fazit dieser Zeit?
Auto
Batterie
Coronavirus
Datenschutzgesetz
Decoupling
Webasto
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