- Wasserstoffautos gehen erstmals in Serie
- Achim Wambach plädiert für Freihandel
- VW verteidigt Investitionsstandort Xinjiang
- Tesla und VW halten am Closed Loop fest
- Regierung senkt Umsatzsteuer für emissionsarme Pkw
- China sperrt Luftraum für russische Flugzeuge
- Im Portrait: Christoph Rehage hat China laufend erkundet
- Personalien: Urs Thoma ist neuer Koordinator für Denso
seit April stellt der Autobauer Changan mit dem „C385“ Chinas erstes serienmäßiges Brennstoffzellenauto her. Für die Wasserstoff-Industrie könnte das zum Meilenstein werden. Die Technologie, die eine noch bessere Umweltbilanz als E-Autos und ein noch schnelleres Auftanken verspricht, galt bislang als zu ineffizient für den Einsatz in normalen Pkws. Im Westen haben viele Hersteller wie Daimler die Technik bereits abgeschrieben. Dass die chinesischen Autobauer die Brennstoffzelle zur Marktreife gebracht haben, liegt vor allem am politischen Willen der Regierung, schreibt Frank Sieren. Wie schon in der E-Mobilität will das Land globale Standards setzen – auch, wenn es zwischendurch teuer wird.
Zuerst die Corona-Pandemie, dann der Krieg in der Ukraine – die globalen Lieferketten stehen dieser Tage gehörig unter Druck. So erstaunt es nicht, dass immer mehr Regierungen über eine Entflechtung der globalen Wirtschaftszweige nachdenken. Auch im Hinblick auf China stellt die deutsche Regierung aktuell eine zu große Abhängigkeit fest. Immer häufiger wird deshalb die Re-Nationalisierung einzelner Lieferketten gefordert. Wirtschaftsexperte Achim Wambach kann einer solchen Politik nichts abgewinnen. Im Interview erklärt der Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW, warum das Gegenteil die Lösung wäre. Wambachs Empfehlung: Mehr Freihandel wagen. Es gäbe noch viele Regionen auf der Welt, die eine Phase hohen Wirtschaftswachstums noch vor sich hätten und wo deutsche Unternehmen sich sehr gut positioniert könnten. Ein weiterer Vorteil gegenüber China: Nicht alle dieser Länder sind Autokratien.
Und weil Mobilität nicht nur Fahren oder Fliegen ist, stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe mit Christoph Rehage jemanden vor, der China laufend erkundet.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Felix Lee

Analyse
Wasserstoff soll künftig auch Pkws antreiben

Frank Sieren
Mitten im schlimmsten Lockdown-Monat April hat Changan Automobile mit der Herstellung des ersten chinesischen Wasserstoffautos begonnen. Was da in der westchinesischen 32-Millionen-Menschen-Metropole Chongqing geschieht, machen bisher im kleinen Stil nur Toyota in Japan und Hyundai in Südkorea. Das unter dem Code „C385“ laufende Fahrzeug soll unter der Marke „Changan Automobile DeepBlue“ vermarktet werden. Changan ist der viertgrößte staatliche Autohersteller.
Wenn der Verkauf des Autos noch in der zweiten Hälfte dieses Jahres beginnt, ist dies sehr wahrscheinlich der Startpunkt eines neuen chinesischen Trends zu mehr Wasserstoffmobilität. Anfang des Jahres hat Peking verkündet, dass bis 2025 auf Chinas Straßen 50.000 Brennstoffzellenautos fahren sollen. Um das Ziel zu erreichen, subventioniert der Staat die Hersteller, die in diesem Bereich investieren.
Eine Brennstoffzelle gewinnt Strom aus Wasserstoff und Luftsauerstoff. Der englische Name der Technik lautet Hydrogen Fuel Cell Electric Vehicle, daher ist in Fachkreisen die Abkürzung FCEV verbreitet. Es handelt sich bisher um einen winzigen Nischenmarkt. Im vergangenen Jahr wurden nur rund 17.000 FCEVs weltweit verkauft, davon knapp 1.600 in China. Unter den Brennstoffzellen-Pkw teilen sich Toyota und Hyundai 98 Prozent des Marktes.
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