- Wasserstoff bleibt vorerst der Industrie vorbehalten
- Asien liegt beim Batterie-Recycling vorn
- VW-Chef-Diess: „Großteil des Bonus kommt aus China“
- BYD verkauft mehr E-Autos als Tesla
- Ifo sieht gefährliche Rohstoff-Abhängigkeit
- Standpunkt: Ökonom Keun Lee zum Halbleiter-Wettlauf Südkorea-China
so manch einer steht dem Boom des Elektro-Antriebs skeptisch gegenüber und sieht in Wasserstoff eine weitaus zukunftsträchtigere Alternative. Entsprechend hat sich Christian Domke Seidel angeschaut, wie weit China im Bereich Wasserstoff-Mobilität bereits gekommen ist. Schließlich wurde bei den Olympischen Spielen in Peking öffentlichkeitswirksam der reibungslose Einsatz von Bussen und Shuttles mit Wasserstoffantrieb angepriesen. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar: Pekings Wasserstoff-Pläne sind zwar ambitioniert. Doch in naher Zukunft dürfte Wasserstoff nicht für Autos genutzt werden. Die Energie wird aktuell vielmehr in anderen Bereichen benötigt.
Positive Veränderungen zeichnet sich hingegen bei E-Autos ab: In naher Zukunft wird eine große Menge ausgedienter E-Auto-Akkus anfallen, die als Rohstoff für neue Batterien dienen sollen. China liegt hier weit vorne. Chinesische Recycling-Unternehmen sind schon gut im Geschäft, während sich der Markt in Europa nur langsam entwickelt, berichtet Leonie Düngefeld. Investitionen in Recycling-Anlagen lohnen sich schließlich erst, wenn genug Material zum Recycling vorhanden ist. Hier kann China seine Vorteile als Früheinsteiger in die Elektromobilität ausspielen.
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Felix Lee

Analyse
Wasserstoff-Mobilität bleibt vorerst ein Traum

In der individuellen Mobilität wird Wasserstoff in absehbarer Zeit keine Rolle spielen. Auch nicht in China. Dafür sind Technologie und Infrastruktur im Bereich der batterieelektrischen Fahrzeuge zu weit fortgeschritten. Nennenswerte Marktchancen gibt es nur im Bereich der Lkw und Busse. So fasst Dirk Niemeier den Wasserstoff-Markt in der Volksrepublik China zusammen. Niemeier ist Direktor von Strategy&, der Strategieberatung von PricewaterhouseCoopers (PwC). Der vorhandene Wasserstoff werde an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt. Das gelte auch für die Unmengen an Energie, die zu seiner Produktion benötigt werden.
China setzt durchaus auf Wasserstoff als universellen Energieträger. „Es ist in diesem Bereich ein ähnliches Wachstum geplant wie in Europa. Allerdings sehr viel später, weil es noch wenig Regularien und Förderungen gibt“, sagte Niemeier gegenüber Table.Media. Es gebe langfristige Zielsetzungen, aber noch keine aktuellen Gesetze, die den Einsatz im größeren Stil in der Industrie forcieren.
Ambitionierte Pläne, hürdenreiche Realität
Chinas Pläne im Bereich des Wasserstoffs klingen ambitioniert. Ab dem Jahr 2025 sollen jährlich 100.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden (China.Table berichtete). Im gleichen Zeitraum sollen 30 Gigawatt Speicherkapazität entstehen. Parallel entstehen Versuchsflotten von Brennstoffzellen-Fahrzeugen. Bei den Olympischen Spielen fuhren bereits entsprechende Busse und Shuttles. Bis 2025 sollen insgesamt 50.000 Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf der Straße sein. Diese Zahl teilt sich in 40.000 Pkw und 10.000 Lkw auf.
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