- Treffen mit Symbolik: Putin empfängt Wang Yi
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erwartet war, dass Chinas mächtiger außenpolitischer Emissär, Wang Yi, bei seiner Stippvisite in Moskau Russlands Außenminister Sergej Lawrow treffen würde. Doch dann empfing ihn Wladimir Putin höchstpersönlich im Kreml. Mit diesem Zusammentreffen hat möglicherweise auch die chinesische Führung nicht gerechnet.
Für Putin war das Treffen ein geschickter Schachzug: Kurz vor dem Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine kann der Kriegszar einmal mehr den Schulterschluss zwischen Peking und Moskau zur Schau stellen, wie Christiane Kühl erklärt. Ob beide auch über den von Wang ins Spiel gebrachten Friedensplan für die Ukraine gesprochen haben, ist derweil nicht bekannt.
Für Wirbel hatte Anfang Januar ein Bericht des MDR über den chinesischen Batteriehersteller CATL gesorgt. Die Polizei habe auf der Baustelle des CATL-Werks in Thüringen eine „Razzia“ durchgeführt, hieß es. Von „illegalem Aufenthalt“, „gefälschten Einreisedokumenten“ und „verdeckten Ermittlungen“, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender.
Das Ergebnis: Der MDR produzierte mit seiner Wortwahl viel Aufregung um nichts. Denn es handelte sich um reine Routinekontrollen, wie das zuständige Hauptzollamt unserem Autor Christian Domke Seidel bestätigt hat. Von verdeckten Ermittlungen könne keine Rede sein. Und dass chinesische Mitarbeiter bei vorausgegangenen Kontrollen vor den Beamten geflüchtet seien, wie der MDR berichtete – davon ist dem Zoll ebenfalls nichts bekannt. Den Journalisten des MDR schien es nicht so recht ins Bild zu passen, dass in dem CATL-Werk vor allem hoch qualifizierte Fachkräfte aus China arbeiten, die Hightech nach Mitteldeutschland bringen.
Viel Spaß bei der Lektüre!
Felix Lee

Analyse
Wang Yi trifft Putin: Friedensplan bleibt rätselhaft

Christiane Kühl
Chinas Chefdiplomat Wang Yi wurde im Kreml vom russischen Präsidenten Wladimir Putin empfangen. Offizielle Bilder zeigen beide beim Handschlag neben Putins langem weißen Tisch. Andere Bilder zeigen, wie sie sich im Gespräch an den Querseiten des Tischs gegenüber sitzen, in ganz normaler menschlicher Entfernung.
Es sind Bilder, die von Nähe zeugen, ganz anders als vor der russischen Invasion. Damals, Anfang 2022, mussten etwa Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an der Spitze des Tisches Platz nehmen, sechs Meter von Putin entfernt, der am anderen Ende saß.
Chinas Staatschef Xi Jinping werde Russland besuchen, sagte Putin. Und er erklärte, die Beziehungen beider Länder seien zu „neuen Grenzen“ vorgedrungen. Die Zusammenarbeit sei sehr wichtig für Russland. Wang sagte zu Putin, dass die Beziehungen zwischen China und Russland „nicht von Dritten beeinflussbar“ seien – eine Spitze Richtung USA.
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