- Führung peilt moderates Wachstum an
- Militärbudget steigt im üblichen Maß
- Ökonomin Doris Fischer über US-Sanktionen
- Ischinger rechnet mit Friedensgesprächen
- EU will grüne Technologien zurückholen
- Foxconn baut zweite Fabrik in Indien
- Bremer Hafenlogistik schließt China-Beteiligung nicht aus
- Uni Frankfurt kündigt Konfuzius-Institut
- Heads: Roderick Kefferpütz von Merics
- Zur Sprache: Schämtalk
der jährliche Nationale Volkskongress (NVK) hat begonnen, mit 3.000 Delegierten theoretisch die größte gesetzgebende Versammlung der Welt. Doch tatsächlich haben die Abgeordneten nicht viel zu sagen. Sie nicken ab, was die Parteiführung ihnen vorgibt. Auch das neue Personal-Tableau nach dem Abtritt des bisherigen Premierministers Li Keqiang und des erfahrenen Wirtschaftsexperten Liu He steht bereits fest.
Und doch: Ganz reibungslos geht es hinter den Kulissen nicht zu – und wir achten auf die Details. Li Keqiang scheidet mit einem der wirtschaftlich schlechtesten Jahre aus dem Amt. Er legt nun zwar ein Programm zur Wiederbelebung der Konjunktur vor, schreibt Frank Sieren in seiner Analyse der Regierungserklärung. Doch leicht wird es sein Nachfolger bei der Umsetzung nicht haben. Dazu haben sich zu viele wirtschaftspolitische Widersprüche angesammelt.
Ebenfalls traditionell zum Auftakt des NVK verkündet die Führung den Wehretat. Dieser wird für 2023 zwar so hoch sein wie noch nie. Doch um eine übertriebene Steigerung handelt es sich nicht, analysiert unser Autor Jörn Petring. Schon in den vergangenen Jahren wuchsen die Rüstungsausgaben schneller als die Wirtschaft. Als Begründung dienen die Spannungen mit den Nachbarn. In diese hat China sich allerdings zu einem guten Teil selbst verstrickt.
Ein weiteres zentrales Thema der Regierungserklärung ist Chinas durchgeplanter technologischer Aufstieg. Die USA blockieren ihn derzeit durch Sanktionen auf Halbleiterprodukte. Doch die Chancen stehen gut, in Zukunft alle nötigen Fähigkeiten für modernste Chips selbst zu erlagen, sagt die Würzburger China-Ökonomin Doris Fischer im Gespräch mit Finn Mayer-Kuckuk.
Sie sehen, wir liefern Ihnen zum diesjährigen Volkskongress reichlich analytischen Lesestoff.
Felix Lee

Analyse
Zum Abgang verspricht Li den Aufschwung

Frank Sieren
Premierminister Li Keqiang hat am Sonntag zum Beginn der jährlichen Tagung des Nationalen Volkskongresses seine Regierungserklärung vorgetragen. Es ist seine letzte. Li dankt am Ende der Tagung ab, sein Nachfolger (wahrscheinlich Li Qiang) wird voraussichtlich Anfang kommender Woche gewählt.
Wie immer lag der Schwerpunkt des Regierungsreports auf Wirtschaft und Entwicklung. Das sind die wichtigsten Punkte:
- Wachstumsziel von rund fünf Prozent für 2023,
- Konsum und Investitionen sollen wieder steigen,
- Förderung von Hightech und technischer Unabhängigkeit,
- Keine schnelle Abkehr von fossilen Brennstoffen,
- Außenpolitisch vom Ton her wieder milder.
Softer gegenüber Taiwan
Die wichtigste Nuance kam zum Schluss seiner Rede: Li zeigte sich ein wenig entspannter in Bezug auf Taiwan. Während seiner Rede im vergangenen Jahr hat er zwar auch schon nicht mehr ausdrücklich von einer militärischen Option gesprochen. Doch 2022 umschrieb er es noch so: „Wir widersetzen uns entschieden separatistischen Aktivitäten, die ‚Taiwans Unabhängigkeit‘ wollen. Und sind strikt gegen internationale Einmischung.“
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