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ohne Chips läuft nichts. Die Lieferschwierigkeiten der taiwanischen Anbieter schmerzen daher die gesamte Industrie, auch in Deutschland. Doch der Knoten wird wieder platzen. Denn derzeit bahnt sich ein Wettrüsten mit Halbleiter-Investitionen zwischen den großen Volkswirtschaften an. China setzt geradezu abenteuerliche Milliardensummen in Bewegung, um hier technisch zur Weltspitze aufzuschließen und von den Taiwanern und Amerikanern unabhängig zu werden. Die pumpen parallel jedoch ebenfalls Subventionen in die Branche, schreibt Frank Sieren. Früher oder später gibt es also wieder reichlich Chips für alle. Im laufenden Jahr wird es jedoch noch nicht so weit sein.
Slowenien verwaltet für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft – und setzt ganz eigene Akzente. Erfrischend Zen-mäßig ignoriert die dortige Regierung den ganzen komplizierten Knoten rund um Handelskrieg, CAI und Sanktionen. Sie findet China generell eher unwichtig und hat das Thema weitgehend von der Tagesordnung geschmissen. Stattdessen strebt Slowenien eine Annäherung an die USA an. Das ist doch eine erfreulich selbstbewusste Haltung von einem Land, das weniger Einwohner hat als so mancher Stadtteil in Chinas Metropolen.
Finn Mayer-Kuckuk

Analyse
Angriff auf die Chip-Giganten
Frank Sieren
Um von ausländischen Herstellern unabhängiger zu werden und die Nachfrage während des globalen Lieferengpasses zu decken, investiert China nun massiv in eine eigene Chip-Industrie. Dabei konnten die Halbleiterproduzenten der Volksrepublik dieses Jahr bereits hohe Investitionen einfahren. 164 chinesische Firmen sammelten in den ersten fünf Monaten dieses Jahres insgesamt 40 Milliarden Yuan (sechs Milliarden US-Dollar) an Finanzierungen ein. Das ist in etwa so viel wie im Gesamtjahr 2019. Im Jahr 2020 brachten chinesische Firmen rund 140 Milliarden Yuan zusammen.
Einem Bericht der US-amerikanischen Anwaltskanzlei Katten und dem chinesischen Chipindustrie-Monitor Ijiwei.com zufolge bezogen die Unternehmen die Geldmittel hauptsächlich aus staatlichen Quellen und Venture-Capital-Firmen, die dem chinesischen Staat nahestehen. Dazu gehören zum Beispiel die Shenzhen Capital Group oder CAS Investment Management. Aber auch Autohersteller wie Geely und BYD oder Tech-Giganten wie der Smartphone-Produzent Xiaomi und der E-Commerce-Riese Alibaba investierten Hunderte Millionen in die Branche.
Laut Zahlen der chinesischen Unternehmensdatenbank Qichacha haben sich in diesem Jahr bereits 17.500 neue Firmen im Segment „Halbleiter“ registriert. Im gesamten Jahr 2020 waren es 21.500, im Jahr zuvor nur 9.400. Allein die Shanghaier Entwicklungs- und Reformkommission hat im Frühjahr verkündet, zwölf Milliarden US-Dollar in neue Anlagen des Herstellers Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC) zu investieren. Der Schwerpunkt liegt hier auf Elementen mit einer Strukturbreite von 14 Nanometern und darunter. Das ist sehr moderne, aber noch nicht die modernste Technik.
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