- Gefahr für Lebensmittelversorgung wegen belasteter Böden
- Kleinanleger investieren in Klima-Fonds
- Stadt Peking will Bus und Bahn fördern
- Öl-Importe aus Russland steigen
- Scholz und Xi telefonieren auch zu Energie und Klima
Chinas Lebensmittelversorgung ist eine der größten Herausforderungen für die politische Elite. In der Vergangenheit litten Millionen Menschen Hunger. Die Menschen zu ernähren, gehört zu den Grundaufgaben der Kommunistischen Partei. Doch nicht nur der Klimawandel gefährdet die Ernten (China.Table berichtete). Auch die Verseuchung der Böden mit Schwermetallen, Plastik oder Phosphor ist ein großes Problem. Es ist vor allem von Menschen verursacht. Ning Wang zeigt, dass Chinas Behörden das Problem durchaus erkannt haben – ihre Gegenmaßnahmen lassen allerdings zu Wünschen übrig.
„Green Finance“ wird weltweit als Lösung gesehen, um mehr Privatinvestitionen in grüne Technologien und Maßnahmen zur Überwindung der Klimakrise zu lenken. Auch China ist auf diesen Zug aufgesprungen. Seit der Verkündung der mittel- bis langfristigen Klimaziele (2030/2060-Ziele) durch Xi Jinping wachsen Klima-fokussierte Fonds rasant. Es sind vor allem Kleinanleger, die ihre Ersparnisse in die grünen Geldanlagen stecken. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Es mangelt an Transparenz, wie die Gelder in der Realwirtschaft investiert werden und inwiefern sie wirklich zum Klimaschutz beitragen. Die staatlichen Vorgaben zu Green Finance sind schlicht zu lax
Nico Beckert

Analyse
Verseuchte Böden gefährden Versorgung mit Lebensmitteln

Ning Wang
Es war nur eine Randnotiz in den unzähligen Nachrichten über die chaotische Lebensmittelversorgung der Menschen in Shanghai. In mehreren Stadtteilen klagten Bewohner über Bauchschmerzen und Durchfall, nachdem sie Lebensmittel verzehrt hatten, die ihnen von den Behörden zugeteilt worden waren. Schnell kamen bei den Großstädtern in China Erinnerungen an verunreinigte Lebensmittel wie Milch, Öl und Gemüse auf. In den sozialen Medien ist immer wieder von der Gier der Lebensmittel-Unternehmen zu lesen, die das Leben der Menschen aufs Spiel setzten, damit die Bilanzen stimmen. Die Zensur lässt das so stehen, weil es auch Peking nutzt und von tieferen Problemen ablenkt.
Laut einer von der Chinese Academy of Engineering im Jahr 2020 durchgeführten Studie sollen schätzungsweise zwölf Millionen Tonnen des jährlich angebauten Gemüses durch Schwermetalle im Boden belastet sein. Hauptfaktoren sind dabei Rückstände aus industriellen Abwässern und Tierfutter.
Oft wird außer Acht gelassen, dass die Hauptvoraussetzung für sichere Lebensmittel gesunde Böden sind. Damit die landwirtschaftliche Produktion „saubere“ Lebensmittel wie Gemüse, Mais oder Reis zur weiteren Verarbeitung ernten kann, benötigt sie schlicht Agrarflächen, deren Böden nicht kontaminiert sind. Und hierzu gibt es klare Vorgaben der Behörden.
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