- Atommüll: Lagerung mit deutscher Unterstützung
- Spekulation zu ersten Covid-19-Infektionen
- Nächster Immobilienkonzern in der Krise
- Energiekrise: Peking lenkt Kredite an Kohlekraftwerke
- USA und China vor direkten Gesprächen
- China und Pakistan vereinbaren Infrastrukturprojekt
- Im Portrait: Kevin Gallagher – erforscht Chinas Entwicklungszusammenarbeit
jedes Land mit Atomkraftwerken steht irgendwann vor der Frage: Wohin mit dem Atommüll? Strahlende Abfälle müssen für Jahrtausende sicher endgelagert werden. China ist eines der wenigen Länder, die die Atomkraft weiter ausbauen. Mithilfe deutscher Unterstützung entwickelt die Volksrepublik Verfahren zur Verglasung des Atommülls, beschreibt Frank Sieren. Staatsmedien berichten von großen Durchbrüchen. Die Volksrepublik hofft, den Atommüll 1.000 Jahre sicher zu lagern. Westliche Forscher sind allerdings skeptisch.
Die Erforschung der Ursprünge des Covid-19-Virus ist entscheidend, um die nächste Pandemie schon im Keim zu ersticken. Je näher die Wissenschaft dem ersten infizierten Menschen kommt, desto wahrscheinlicher wird es, neue Krankheitserreger früh zu entdecken. Eine neue Datenanalyse gibt nun vor, Indizien für einen früheren Covid-19-Ausbruch in China entdeckt zu haben. Öffentliche Einrichtungen in Hubei hätten eine große Menge an PCR-Tests geordert, weit bevor China die erste Covid-19-Infektion an die WHO gemeldet hat. Doch Experten äußern große Zweifel an den neuen Indizien: PCR-Tests werden schon seit langem für die Identifikation auch anderer Krankheitserreger genutzt, wie Marcel Grzanna berichtet. Die Frage nach dem Ursprung der Pandemie wird die Weltgemeinschaft noch eine Weile beschäftigen – und sie bleibt politisch aufgeladen.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!
Nico Beckert

Analyse
Atomkraft: Chinas Versuch der gläsernen Endlagerung
Frank Sieren
Obwohl China derzeit noch über weniger Atomkraftwerke verfügt als Frankreich oder die Vereinigten Staaten, ist das Land schon jetzt weltweit Spitzenreiter beim Neubau von Kernkraftwerken. Das hat auch damit zu tun, dass die Volksrepublik bis 2060 klimaneutral werden will. In den vergangenen zehn Jahren sind deshalb in China 37 Reaktoren ans Netz gegangen, 17 weitere werden derzeit gebaut. Das Problem: Wie viele andere Staaten verfügt auch China nicht über Endlager für seinen hochradioaktiven Müll. Derzeit wird das radioaktive Material an den Reaktorstandorten lediglich zwischengelagert.
Doch bei der Verarbeitung des Atommülls gibt es neue Fortschritte. China hat kürzlich seine erste Anlage zur Verglasung radioaktiver Abfälle eröffnet. Die Anlage in Guangyuan in der südwestlichen Provinz Sichuan soll laut staatlichen Medienberichten hochradioaktiven Flüssigmüll in Glasform binden können, welches dann für eine langfristige Lagerung und Entsorgung geeignet sein soll.
Dabei werden die radioaktiven Elemente ausgebrannter Brennstäbe bei einer Temperatur von mindestens 1.100 Grad mit Silikatglas in Spezialbehältern, sogenannten HAW-Kokillen, eingeschmolzen und verplombt. Die jährliche Entsorgungsmenge werde voraussichtlich mehrere hundert Kubikmeter erreichen, heißt es. Das aus den Abfällen hergestellte Glas wird einige hunderte Meter entfernt unter der Erde gelagert. Wie zuverlässig diese Art der Verwahrung hält, ist allerdings schwierig zu prognostizieren. In Deutschland machen verglaste Abfälle aus der Wiederaufarbeitung 40 Prozent des hochradioaktiven Atommülls aus.
- Atomkraft
- Deutschland
- Energie
- Klima
Jetzt weiterlesen
… und 30 Tage kostenlos dieses Professional Briefing kennenlernen.
Sie sind bereits Gast am China.Table? Jetzt einloggen